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flation am Tempelhofer Ufer wurde Schneider   in das Urban-, und lief in der Richtung nach dem Teufelsfenn zu Baboft. Es ge Auch die anderhalb Mitglieder der Zentrumspartei   haben Krankenhaus eingeliefert. lang ihm auch, trok der Verfolgung zu entkommen. Obwohl die Stimmenthaltung proklamiert, jedenfalls aus dem Grunde, Kleine durch einen Schuß in den Unterleib und die Brust schwer weil sie keinen Kandidaten abbekamen. berlebt war, fonnte sie noch ihren Namen angeben und daß ber Durch diese Verworrenheit sind die Aussichten unserer Mann ihr Vater sei. Nach Anlegung eines Notverbandes in einem Partei im heutigen Wahlkampfe noch günstiger geworden. benachbarten Hause wurde das Mädchen nach dem Krankenhaus in Nach dem Resultat der letzten Wahlen kann behauptet werden, Westend   gebracht, wo es in sehr bedenklichem Zustande danieder- daß alle Bezirke für uns aussichtsvoll sind. liegt. Die Gendarmerie der Grunewaldbezirke wurde sofort von Allerdings nur dann, wenn die Parteigenossen dem Vorfall benachrichtigt und auf den Entflohenen aufmerksam die äußerste Anstrengung machen, auch den gemacht. Bis jest gelang es jedoch noch nicht, ihn ausfindig zu lebten für uns in Betracht kommenden Wähler an den machen. Wahrscheinlich hat dieser sich an einer versteckten Stelle Wahltisch zu bringen. Es muß der Sozialdemo erschossen. fratie gelingen, neue Mandate und damit die Stadtverordnetenmehrheit in der Stadt Neu­

Die Stadtverordnetenwahlen

Von einem Einbrecher niedergeschossen wurde in der vergange­nen Nacht der Schantwirt Bogen aus dem Fürstenbrunner Weg 10 zu Charlottenburg  . Als der Wirt sich mit seiner Familie zur Ruhe begeben hatte, hörte er gegen 11% Uhr ein berdächtiges Geräusch in feinem Lokal. Er stand auf, um nachzusehen, was es gebe. Im Schantraum traf er auf einen Einbrecher, der bei seinem Erschei­nen sofort seinen Revolver zog und drei Schüsse auf ihn abfeuerte. Während der erste den Schankwirt an der rechten Hand, und der zweite an der rechten Schulter weniger schwer verletzte, drang die Britte Kugel ihm in die Brust und verwundete ihn so schwer, daß er zusammenbrach. Darauf ergriff der Einbrecher die Flucht. Die Schüsse und der Lärm hatten aber Vorübergehende aufmerksam ge­macht. Als diese den Mann aus dem Hause flüchten sahen, ver Volkstümlicher Lieber- Abend( Germania- Prachtsäle). Bereits fölln zu erhalten. fuchten sie, ihn zu ergreifen. Dieser richtete aber den Revolver vor zwei Jahren veranstaltete Herr Chormeister Emil Thilo an auf seine Verfolger und hielt sie sich so vom Leibe. Gin Soldat, gleicher Stelle ein Wolfskonzert von ausgesprochenen Volksliedern. der ihn trotzdem festzuhalten versuchte, verletzte den Verbrecher Diesmal hatte er sich ein neues Ziel gestedt, indem er neben deut­durch einige Säbelhiebe. Trotzdem gelang es diesem aber, uner- schen, schottländischen und dänischen Volfsgesängen auch von nam­fannt zu entkommen. Die Nachforschungen nach dem gewalttätigen haften Künstlern der letzten zwei Jahrhunderte herrührende Kunst- der zweiten Abteilung finden heute in der Zeit von 11 thr Einbrecher, die von der benachrichtigten Charlottenburger Polizei lieder, die sich eine gewisse Boltstümlichkeit errungen haben, zum vormittags bis 8 Uhr abends statt. Diejenigen Genossen, aufgenommen wurden, hatten bis jetzt noch keinen Erfolg. Der Vortrag bringen ließ. Nur äußerst selten griff ein Komponist welche sich bereits ihrem Bezirke gegenüber verpflichtet haben, schwerverletzte Schankwirt wurde sofort nach dem Krankenhaus in nach anderen als eben Liebesgedichten aus der Volksliteratur. Von treffen sich in folgenden Schlepplokalen: Westend   gebracht. Die Schußwunde in der Brust gibt zu Bedenken älteren Meistern hat eigentlich nur Ludwig van Beethoven  , der ja Anlaß. ein glühender Republikaner war, einige Lieder deutscher Dichter, 1. Bezirk. Wegen Kautionsschwindeleien, durch die eine ganze Anzahl beren freiheitlicher Inhalt auch noch dem sozialistischen   Arbeiter Abstimmungsbezirk a. Böning, Kottbuser Damm 74. Personen um Beträge von 400 bis 1000 m. und mehr geschädigt ber Stand nun so, daß, wie Herr Thilo zutreffend hervorhob, von proletariat unserer Tage munden kann, gewählt. Gegenwärtig ist b. Schmidt, Pannierstr. 9a. worden sind, wurde gestern nachmittag der 35 Jahre alte General- lebenden Komponisten kaum einer den Versuch gemacht hat, eine Agent Mar David Treumann aus der Weichselstr. 8 zu Lichtenberg   Melodie zu schaffen, die in die breite Maffe dränge. Franz Schu Abstimmungsbezirk a. Schenk, Rosenstr. 24. 3. Bezirk. feitgenommen. Treumann inferierte in den Beitungen, daß er Leute bert bildet die einzige und glänzende Ausnahme; aber seitdem find mit Rautionen fuche, die er für sein großes Unternehmen als reichlich acht Jahrzehnte vergangen. Heinrich Pfeil   wäre dann b. Thof, Kirchhofstr. 40. Rechercheure und Agenten anstellen wolle. Da Branchekenntniffe allenfalls noch zu nennen als ein Komponist, der mit einigen seiner nicht erforderlich seien, möchten sich Leute jeden Standes dieserhalb Chöre der Volkstümlichkeit ziemlich nahe gekommen ist. Sein Chor Abstimmungsbezirk a. Krafft, Kirchhofstr. 13. 4. Bezirk. bei ihm melden. Auf diese Anzeige liefen zahlreiche Bewerbungen Gin Sohn des Volkes will ich sein und bleiben" mag als Beweis ein. Trotzdem begnügte sich Treumann nicht damit, sondern schrieb gelten. Freilich muß man bei ihm auch viel Rührseligkeit in Kauf b. Roß, Hermannstr. 168. auch noch auf alle anzeigen, die kautionsfähige Leute in den nehmen. Sein Still ruht der See" beispielsweise ist geradezu Beitungen aufgaben, um Stellung zu finden. Treumann fagte widerlich bänkelsängerhaft. Und was die sozialdemokratische Ar­5. Bezirk. ben Bewerbern, daß er die Kautionen bei der Dresdner Bank, die beiterschaft angeht, so offenbart uns zwar die aus ihrer Mitte Abstimmungsbezirk a. Bartsch, Hermannstr. 48/49, FI. Saal. auch sein Vermögen berwalte, beponieren werde. Um nun aber die hervorsprießende Lyrik, wie diese Millionenklaffe dichtet und denkt. b. Hildebrandt, Weisestr. 51. vielen Angestellten auch beschäftigen zu fönnen, erfann der Gauner Komponisten aber hat sie noch nicht hervorgebracht. Am wenigsten allerlei Tätigkeiten. So erhielten einige von ihnen morgens eine Terte mit Melodien, für deren Entstehung eben die große Masse 6. Bezirk. Liste von Personen, über die nach seiner Angabe Auskunft ein- als unbekannter Verfasser anzusprechen wäre. Indes sind hierfür Abstimmungsbezirk a. Bernert, Elbe  - und Kaiser- Friedrich­gefordert worden sei. Die Rechercheure möchten sich aber nur damit befassen, nachzusehen, ob der Name auch im stillen Portier des be- fassenden Programms teilten sich: der Sängerchor Wed= Anzeichen vorhanden. In die Bewältigung des 24 Stüde um­Straßen Ecke. zeichneten Hauses verzeichnet fei. Das waren allerdings Beschäftigungen, bing" und zwei Gefangstünstler: die Sopranistin Frau Wich b. Zehrendt, Hasenheide 9. für die er" Leute jeden Standes und ohne Branchekenntniffe", wie er mann- Vogt und der Baritonist Herr C. Burchardt. Auf Wir erwarten, daß alle Parteigenossen, welche abkommen fchrieb, benutzen konnte. Als Gehalt vereinbarte er monatlich beiden Seiten wurden erfreuliche Leistungen vollbracht. Daß die fönnen, fich für heute bei den Wahlarbeiten zur Verfügung 125 M. mit einer vierteljährlichen Aufbefferung von je 10 W. Wirkung mancher vierstimmiger Gesänge noch ins rein Künstle- stellen. Besonders die redegewandten angestellten Genossen Außerdem versprach er ihnen, die ginsen ihrer Kaufion aus- rische gesteigert werden kann, sobald der sonst feinfühlige Dirigent werden ersucht, sich vollzählig einzufinden. zuzahlen. Anfangs fam er auch seinen Verpflichtungen nach, indem es sich noch emfiger angelegen fein läßt, sowohl den dichterischen als er die Rautionsgelder zur Bahlung der Gehälter und Binfen be- wie den musikalischen Rhythmus durch lässigere oder lebhaftere nuzte. In der legten Beit waren aber seine Verbindlichkeiten fo Beitmaße immer da, wo folche der textlichen Situation entsprechen, groß geworden, daß er diesen nicht mehr nachfommen fonnte. Weil vollkommen herauszuholen, steht fraglos fest. Jedenfalls verdienen ihm seine Angestellten, von denen einige seit drei Monaten tein Herrn Thilos Bemühungen um die Pflege des echten Volksgesanges Gehalt bekommen hatten, hart zusezten, beschloß er, mit dem Rest in den Reihen unserer Arbeiter uneingeschränkte Anerkennung. Der Kautionsgelder die Flucht zu ergreifen. Die Kriminalpolizei Apollo- Theater. Martin Bendig, der Urkomische, trat am

M.

fam ihm aber zuvor und nahm ihn feft. Die Geschädigten wollen fich auf 8immer 108 a bei, Kriminalkommissar Kuhn melden.

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haben, treffen sich im Hauptwahlbureau bei Bartsch, Hermann. Alle diejenigen, welche sich nicht ihrem Bezirke verpflichtet traße 48/49, Vereinszimmer. Niemand darf fehlen! Jeder tue seine Pflicht!

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Gewählt

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Wilh. Pachel

Emil Wusty

Tage feines 50jährigen Bühnenjubiläums im Apollo Theater auf Die Resultatverkündung findet heute abens 8 Uhr bei Ein schweres Fahrstuhlunglück ereignete sich gestern nachmittag Erlebnisse" als Theaterdirektor löften ununterbrochen Heiterkeits­und ergözte das Publikum mit feinem urwüchigen Humor. Seine Hoppe, Hermannstr. 49, statt. furz nach 5 Uhr in der Großen Frankfurter Straße 187. Dort fam stürme beim Auditorium aus; besondere Zustimmung fand der Wett- Abteilung brachte folgendes Ergebnis: Die am Sonntag vorgenommene Stadtverordnetenwahl der dritten der Kutscher Alfred Steinbach einem in Betrieb befindlichen Fahrstreit zwischen dem Berliner   Droschfenfutscher( Bendig) und dem stuhl zu nahe und wurde erfaßt. Er wurde so fest eingeklemmt, daß Weaner Fialer( Emil Schnabe 1). Den Typus des bayrischen Ein Abg. Wahl Soz. zu feiner Befreiung die Feuerwehr herbeigeholt werden mußte. Außer Bauern gibt Sedlmayr in wohlgelungener Weise. Als leibhaftiges Bezirk gefdir. Stim- beteil. Stim mehreren Armquetichungen hat Steinbach anscheinend auch Brüche Mufifinstrument zeigte sich Mufifimitator Robin 8.- Ellen Harris Wähler men Proz. beider Oberschenkel davongetragen. Er wurde mit einem Fahr- erzielte als amerikanische Sängerin großen Erfolg, was auch von 1618 704 43,5 702 zeug der Feuerwehr nach dem Krankenhaus am Friedrichshain   ge- der Wiener   Soubrette Philli Thienel gefagt werden fann. 1537 754 49,0 754 Die Drahtseilfünstlertruppe Maiß bot Leistungen bar, wie sie sonst fchon bei Ausführung auf ebener Erde   Staunen erregen. Equilibriftit zeigte sich die Afrobatentruppe Mere aug in hoher Vollendung. Mit seinem Miniaturzirfus zeigte Herr Straß­burger jun., daß auch auf der Varietébühne die hohe Schule geritten werden kann. In einer Art Pantomime Das verrüdte Hotel" führte die Werner- und Amorostruppe ihre Jongleurkünfte vor. Besonderer Auszeichnung erfreute sich das Nebe Männer Quartett für seine Darbietungen.

bracht.

Wegen einer Gasvergiftung wurde am Sonntag früh die Feuer­wehr aus der Memeler Straße nach der Löwestraße 7 gerufen. Die 54 jährige Frau Aursch hatte den Versuch gemacht, sich mit Gas zu vergiften. Es wäre geglückt, wenn nicht Hausbewohner den Gas­geruch bemerkt und Lärm geschlagen hätten. Die Wehr war bald zur Stelle. Durch Einflößen von Sauerstoff und andere Mittel wurde die Lebensmüde wieder ins Bewußtsein zurüdgerufen und nach einem Strankenhause gebracht. Der Mann der Frau A. befindet sich in Buch.

Neukölln  .

Vorort- Nachrichten.

Vor der Entscheidung.

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3

9 In der

Unter den Rädern der Lokomotive. Auf dem Güterbahnhof Wedding   ist am Sonnabendabend gegen 8 Uhr der Rangierer Her­mann Wieland, Dudenarder Straße 25 wohnhaft, fchiver verunglückt. W. sollte einen Güterzug zusammenstellen und auf ein anderes Gleis bringen. Zu diesem Zwecke begab sich der Beamte an die Weiche, um dem Lokomotivführer mit der Laterne das Signal zum Vorwärts fahren zu geben. Als der Zug, deffen Waggons von der Lokomotive der Stadtverordnetenversammlung während der nächsten zwei Heute fällt die Entscheidung über die Busammenfeßung geschoben wurden, herannahte, wollte W. aufipringen. Er verfehlte Jahre. Heiß wird um die Mandate der zweiten Abteilung jedoch das Trittbrett des ersten Güterwagens, tam zu Fall und ge riet unter den Zug, so daß ihm beide Beine unterhalb der Kenie ab- zwischen den vereinigten. Bürgerlichen   und der Sozialdemo­gefahren wurden. Der Berunglückte wurde in bewußtlofem Bu- fratie gerungen werden. In der Deffentlichkeit merkt man stande nach der nächsten Unfallstation und von dort nach dem nicht allzuviel von der Wahlagitation, desto heftiger wird die Rudolf Virchow  - Krantenhause gebracht, wo er in bedenklichem Bu- mündliche Umwerbung der Wähler betrieben. stande darniederliegt.

Unfall auf der Hochbahn  . Beim Umbau des Gleisbreieds der Hochbahn wurde am Sonnabendabend gegen 11 Uhr ein Arbeiter durch den elektrischen Strom schwer verletzt. Der 28 jährige Bau­arbeiter Emil Lau, Hagelbergerstr. 21 wohnhaft, war mit anderen Arbeitern beschäftigt, zwischen den neuen Schienensträngen Kies zut

Die Bürgerlichen   haben sich doch noch veranlaßt gesehen, ihr erstes Flugblatt herauszugeben, es gipfelt in dem Satz: " Der Sieg der Sozialdemokratie muß aber ber­hindert werden. Das rote Banner darf nicht auf dem Rathause von Neukölln   aufgepflanzt werden." schottern. Infolge einer Bewegung, bei welcher ein Metallstück auf die Sozialdemokratie auf ihre Fahne geschrieben habe: Nieder Sonst wärmen fie noch das alte Märchen wieder auf, daß eine Schiene und den Stromzuführer fiel, entstand Kurzschluß. Durch mit dem Mittelstand!" Sie fühlen sich dann noch in die Rolle die emporschlagenden Flammen wurde 2. schwer im Gesicht und an den Händen verletzt, so daß er nach Anlegung eines Notverbandes des Schiffskapitäns versetzt, der in der Gefahr das Kom­in das Urban- Franfenhaus gefchafft werden mußte. mando gibt:

Berzweiflungstat eines Vaters.

in schredliches Drama spielte fich gestern nachmittag im Grunewald ab. Dort versuchte der 36 Jahre alte Arbeiter Simon Mattid aus der Demminer Straße 28 sich und feine 7 Jahre alte Tochter Gertrud zu erschießen. Durch das Hinzukommen von Spaziergängern wurde er aber an der vollständigen Ausführung feines Vorhabens gehindert. Während das Kind durch zwei Schüsse schwer verlett liegen blieb, ergriff er selbst mit einer leichteren Wunde die Flucht.

" Alle Mann auf Ded!"

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1043

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57,4 697 60,3 697

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1 zerspl. With Schuch

Wils Ziechmann

1 zerspl. Gust. Behrens

Herm. Bredow

Dr. Silberstein

714 51,4 713 1 zerspl. Wilh. Conrad. Insgesamt haben von den 11 672 eingeschriebenen Wählern 5758 ihr Stimmrecht ausgeübt, das ergibt eine Durchschnittsbeteiligung von 49,3 Proz. Dieses Resultat ist das günstigste, das bisher erreicht wurde. Im Jahre 1908 betrug dieselbe 33,8 Proz., 1910 unter den Protestwahlen des 1fachen Durchschnitts 48,5 Proz. und bei den legten Wahlen zu Beginn dieses Jahres 45,7 Broz.

Bei den Wahlen des Jabres 1910 ist der Prozentsaz dadurch höher geworden, daß die Bürgerlichen in allen Bezirken Kandidaten aufstellten und auf diese 200 Stimmen bereinigten, während bei den anderen Wahlen Kandidaten von bürgerlicher Seite nicht aufgestellt

ivaren.

gefaßten Beschluß, in allen Bezirken der dritten Abteilung Kandidaten Auch bei diesen Wahlen find die Gegner von ihrem ursprünglich aufzustellen, wieder abgekommen. Sie hatten wohl die Nuglosigkeit ihres Beginnens eingefehen.

Im Fahrstuhl totgequetscht wurde gestern nachmittag der 26 Jahre alte Kohlenarbeiter Gerhard Bruns aus der Reu­terstraße 11 zu Neukölln  . Bruns, der bei der städtischen Gasanstalt in der Teupiger Straße beschäftigt war, geriet auf bisher noch un­aufgeflärte Weise so unglüdlich zwischen Fahrstuhl und Wand, daß er nur nach längeren Bemühungen aus seiner verzweifelten Lage befreit werden fonnte. Als man ihn hervorgezogen hatte, war er nach dem Schauhaufe gebracht. Der Verunglückte war unverhei­bereits tot. Die Leiche wurde von der Polizei beschlagnahmt und ratet und lebte bei seiner Mutter. Lichtenberg  .

Die Wahlen der Bertrauensmänner zur Angestelltenversicherung bes Stimmbezirks Lichtenberg am Sonntag hatten folgendes Er­hielten die gebnis: Es wurden 1246 gültige Stimmen abgegeben. Davon er­Listen D und H( Freie Vereinigung)

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für sie ist. Sie haben wirklich etwas zu verlieren. Ihre Wir wollen gerne zugeben, daß dieser Ruf sehr berechtigt Intereffen, ihre Geschäfte find in Gefahr. Bei einer sozial­demokratischen Mehrheit kann man diese Cliquen- und Inter­778 Stimmen effenpolitik nicht weiter so verfolgen, deshalb dieser Angstruf. A, B, E, F, I( Hauptausschuß) zusammen 463 Es entfielen demnach: auf die Freie Vereinigung 2 Vertrauens hat noch einen größeren Umfang angenommen. Die Spaltung, von der wir kürzlich Mitteilung machten, leute, 2 erfte Ersagmänner und 2 zweite Erfaßmänner. Auf den Wir be- Hauptausschuß 1 Vertrauensmann, 1 erfter und 1 aweiter Ersatz­richteten, daß die streitenden Brüder innerhalb der Kommunal- mann. fortschrittlichen sich beide an das Abkommen mit den Alt- Friedenau. bürgerlichen gebunden hielten. Nun müssen sich natürlich die

Das

Ueber die Tragödie werden uns folgende Ginzelheiten mit­geteilt: Mattid lebte bis vor einem Jahr mit seiner Frau und Altbürgerlichen entscheiden, ob sie für die Kandidaten der machte Bürgermeister Walger vom Ableben des in der dritten Ab­Aus der Gemeindevertretung. Vor Eintritt in die Tagesordnung feinem einzigen Kinde, der jetzt 7 Jahre alten Tochter Gertrud, sehr Grundbesißerrichtung innerhalb der Kommunalfortschrittlichen teilung gewählten Gemeindeverordneten Schu Mitteilung. glücklich. Das Familienglück wurde aber durch den Tod seiner Frau oder für die der liberalen Arbeitsgemeinschaft eintreten mandat ist wieder durch einen Hausbesitzer zu besetzen. Neueingeführt plöblich gestört. Weil er jetzt allein war und seiner Arbeit nach wollen. Die Altbürgerlichen stimmen mit der Grundbesitzer- wurden die von einigen Hausbesitzervereinsgrößen fürzlich neu­gehen mußte, sah er sich gezwungen, sein Kind in Pflege zu geben. richtung. ernannten Gemeindeverordneten Dr. med. Thurmann und Architekt In die neuen Verhältnisse konnte der als sehr solide und arbeitsam Das hat die liberale Arbeitsgemeinschaft veranlaßt, im Stöder. Die Einwohnerzunahme betrug vom 1. Oftober 1911 bis bekannte Mann sich aber nicht hineinfinden. Er wurde von Tag 6. Bezirk noch einen Gegenkandidaten den Altbürgerlichen zum 20. Oftober 1912 4760. Der Ort zählt jetzt 42 272 Einwohner. zu Tag tiefsinniger und schwermütiger. Gestern nachmittag beschloß gegenüberzustellen. Der Kommunale Bürgerverein Neukölln die höheren Schulen wurde auf er, mit seinem Kinde seiner Frau in den Tod zu folgen. Er holte hat sich noch nachträglich dieser Arbeitsgemeinschaft ange- Bei dieser Gelegenheit erhielt der Gemeindeverordnete Kall­Vorschlag des Gemeindevorstandes Dr. Tänzler gewählt. dieses von der Schule ab und ging mit ihm in den Grunewald. schlossen, und dafür wurde ihm ein Kandidat in der Person brenner einen Ordnungsruf, da Hier ist er wohl eine Beitlang mit ihm umhergeirrt. Gegen 5 Uhr des Herrn Alb. Brehm kongediert. er dem Gemeindeborstand hörten Spaziergänger nördlich vom Bahnhof Grunewald, unweit eine Schiebung" vorwarf. Das Originelle ist jedoch, daß dieser Herr die Erklärung wurde an Stelle des vom Gemeindevorstand vorgeschlagenen Als Mitglied der Schuldeputation des Parforceweges in der Richtung nach Saubucht zu, das jämmer- abgegeben hat, daß er sich im Falle seiner Wahl der kommunal- Herrn Dr. med. Töpfer, Herr Dr. med. Hinge gewählt. Die Er­liche Hilfegeschrei eines Kindes. Dieses rief flehentlich:" Water, fortschrittlichen Fraktion anschließen wird. Daraus geht schon richtung eines Oberlygeums beschäftigte bereits die Gemeinde­bitte, bitte, schieß mich doch nicht tot!" Als die dadurch aufmerksam hervor, daß also nach den Wahlen die kommunalfortschritt- vertretung am 3. Oktober d. J. Die Angelegenheit wurde damals gewordenen Leute hinzueilten, sahen sie gerade nody, wie ein Mann liche Fraktion weiter bestehen wird. Blok jetzt bei der Ver- dem Finanzausschuß zur nochmaligen Prüfung überwiesen. Dies. zwei Schüsse auf ein Mädchen abfeuerte, wodurch dieses, von beiden teilung der Mandate liegt man sich gegenseitig in den Haaren, mal lag die Borlage mit einigen unwesentlichen Abänderungen Kugeln getroffen, zusammenbrach. Dann gab der Mann auch noch Der Kampf um die eventuelle Beute hat also diesmal wieder vorstand in dieser Frage, wie es schien, einig war( was man sonst wieder zur Beschlußfassung vor. Trotzdem nun der Gemeinde­einen Schuß auf sich selbst ab, der ihn aber nur leicht verlegt zu wie bei den letzten Wahlen die Uneinigkeit des Bürgertums bei Abstimmungen nie erlebt) und gemeinsam mit dem Direktor der haben scheint. Als ein Herr dazwischensprang, feuerte er auch auf hervorgerufen, nicht prinzipielle Gründe sind die Ursache höheren Mädchenfchulen Herrn Hannemann alles daranfeßte, um die diesen einen Schuß ab, ohne ihn jedoch glücklicherweise zu treffen, gewesen. Borlage durchzudrücken, wurde dieselbe in namentlicher Abstimmung