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Br. 271. 29. Jahrgang 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt Dienstag, 19. Bomber 1912.

Eilenbahner und preußlicher Landtag.

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Wirtschaftlicher Wochenbericht.

Diskonterhöhung der Reichsbank.

Privatbanken gehandelt werden. Als die Reichsbank ihren Diskont in den letzten Wochen relativ niedrig hielt, näherte sich der Privat­diskont tart dem Reichsbankdiskont und erreichte ihn zuweilen. Als am Donnerstag der offizielle Diskont erhöht wurde, stieg auch der Privatdiskont an der Berliner Börse von 5 auf 5% Prozent.

ben Krebit nicht zu ſehr anwachsen zu laffen, ifit bei der Deut- Die zweite Konferenz der Musikinstrumentenmacher

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Deutschlands .

Der dänische Vertreter Munch aus Kopenhagen überbringt die Grüße der dortigen Kollegen und dankt für den freundlichen Empfang- Bum ersten Punkt der Tagesordnung, den

Das Wohlwollen", das die gefeßgebenden Körperschaften Preußens den Eisenbahnern entgegenbringen, spiegelt sich in den Berichten der Budgetkommission über verschiedene Pe- Am Donnerstag erhöhte die Reichsbank den Wechsel- Die Zentralnotenbank hat durch ihre Kreditgewährung maßgeben titionen wider. In Gegenwart des Ministers hat die Kom- ins fuß von 5 auf 6 Prozent. Begründet wurde diese Maß- den Einfluß auf den Geldmartt; ihre Diskontpolitik wirkt zurüc mission über die Petition des Arbeiterausschusses des Wert- nahme vom Reichsbankpräsidenten mit der allgemeinen Veriteifung auf den Preis des Kreditgeldes überhaupt. Gine Erhöhung des am internationalen Geldmarkt und mit der Gefahr, die dem Gold- Bankdiskonts bedeutet daher für den Geschäftsmann eine wesent stättenamtes in Osnabrück , betr. Lohn- und Akkorderhöhung vorrat der Reichsbank drohe. Der Goldbortat eines Landes liche Belastung aller seiner Finanzoperationen. Zu der Schwierigs für die Eisenbahnarbeiter, Aenderungen in bezug auf Wohl- hat den Zweck, als Rückhalt für das im Umlauf befindliche Kredit- keit, überhaupt Geld zu erlangen, tritt für ihn durch die Diskont­fahrtspflege und Freifahrtwesen, Beurlaubungen mit Lohn- geld zu dienen, so daß jederzeit Papier in wirkliches Gold einge- erhöhung noch eine starke Berteuerung; denn Geldknappheit und bezug und Bewegungsfreiheit des Arbeiterausschusses ber- löst werden tann. Genügt auch für den Umlauf und Austausch der hoher Distont gehen stets zusammen. Die Firmen, die durch den handelt. Ueber die Forderung einer Lohnerhöhung ist die Waren im gleichen Lande bloßes Papier als Zeichen der Eigen- Krieg und die Kursverluste schon gelitten haben, sind dadurch in Kommission mit Rücksicht darauf, daß man erst einmal die tumsübertragung, so tritt das blante Gold in seine Erstgeburts weitere Schwierigkeiten geraten. Rühmte man noch zu Anfang Wirkung der neuen Lohnordnung abwarten möge, zur Tages- rechte für die Lohnzahlung und die Begleichung der Bahlungsdiffe- dieses Monats, daß die deutsche Volkswirtschaft" die politische ordnung übergegangen. Das gleiche Schicksal hatte der renzen im nationalen und internationalen Warenaustausch. Situation glatt überstanden habe, so sind seit jenen Tagen etwa In großkapitalistischen Staaten dienen die Keller einer ein Dußend Banken in Konfurs geraten. Die Diskonterhöhung gewiß bescheidene Wunsch, daß den Arbeitern bei Umzügen in Bentralnotenbank zur Aufspeicherung eines Goldschazes, aus wird die Zahl der Bankinsolvenzen erhöhen und auch Industries andere Wohnungen nicht nur, wie bisher, 5, 7 oder 9 Stunden dem die nötig werdenden Barzahlungen für den Verkehr bestritten unternehmungen, denen nun der Kredit bei den fallierenden bergütet werden mögen, sondern mindestens der Lohn für werden. Während diese Bank gewöhnlich durch Ausstellung von Banken gänzlich versperrt, bei weiteren Banten erschwert ist, mit einen Tag. Ebensowenig will die Kommission im Einver- Papiernoten Kredit gewährt, muß fie für besondere 3wede Gold hineinziehen. So haben bereits in Schlesien , wo es am meisten ständnis mit dem Minister davon etwas wissen ,, daß den hergeben. Goldvorrat und Kredit brauchen jedoch nur in einem trifelt, aus diesen Gründen ein Kaufhaus und eine Färberei Arbeiterausschüssen eine größere Bewegungsfreiheit einge- folchen Verhältnis zu stehen, daß die Bank allen Anforderungen Konkurs anmelden müssen. Die nächste Zeit wird neue Berluſte räumt wird, daß die Mitglieder der Ausschüsse untereinander an Barzahlung gewachsen bleibt. Bei allen Zentralinstituten ver- infolge der Diskonterhöhung bringen. verkehren dürfen, daß die Entlassung der Mitglieder nur im folgt man daher genau die Spannung zwischen der Höhe der Noten­ausgabe und den Barvorräten. Aйwöchentlich veröffentlichen die Disziplinarwege erfolgen darf, daß bei den Eisenbahn Staatsbanken Ausweise über ihren gegenwärtigen Status. direktionen Arbeiterausschüsse gebildet werden, die von den Arbeitern zu wählen sind und mindestens zweimal im Jahre schen Reichsbant die Einrichtung getroffen, daß Noten über den zusammenkommen müssen, und daß aus diesen ein Zentral- Barborrat und einen gewissen Betrag an Noten( Kontingent) hinaus ausschuß zu wählen ist, der jährlich einmal unter Zeitung eines versteuert werden müssen. In Deutschland bildet so die Summe Am Sonntag morgen um 10 Uhr wurde im großen Saale bes Dezernenten aus dem Ministerium zusammenkommen soll. der ungededten, versteuerten Noten ein Maß der Kreditanspannung. Gewerkschaftshauses die zweite Konferenz der Musikinstrumenten Einzig und allein die Petition auf Gewährung eines zwölf- Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 9. d. M. stand der macher Deutschlanda eröffnet. Die Tagung wurde eingeleftet durch tägigen Urlaubs mit Lohnbezug nach einer 20jährigen Dienst- höher als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Kredit gewähren Deutschen Holzarbeiterverbandes, Leipart, die Anwesenden be Betrag der ungedeckten Noten um 100 Millionen Mark Vorträge des Gesangbeveins Südost", worauf der Vorsitzende des zeit wurde der Regierung als Material überwiesen. die Zentralbanken gegen Uebergabe von Wechseln oder als Lombard­In einer anderen Sizung beschäftigte sich die Budget- darlehen für die Verpfändung von Effeften, Wechsel werden bis ovüßte und seiner Befriedigung Ausdruck gab, daß es immer mehr kommission mit einer Petition des Verbandes deutscher Eisen- fontiert, heißt es mit einem banttechnischen Ausdrud, wenn gelungen sei, die Musikinstrumentenmacher zur Organisation heran­zuziehen. Den anwesenden Vertreter der dänischen Kollegen, bahnhandwerker und-arbeiter in Berlin um Verbesserung eine Bant gegen Bins Wechsel übernimmt, um sie am Verfalltage Munch, hieß er willkommen und erteilte dann das Wort an der Einkommens- und Dienstverhältnisse der Eisenbahnband- selbst von dem Schuldner einzutreiben oder sie weiter zu verkaufen. Io de als Vertreter der Berliner Verwaltung des Verbandes werfer und-arbeiter. Uebergang zur Tagesordnung beschloß am 7. d. M. fanden sich in den Depots der Reichsbank 1,4 Mil- Glode begrüßt die Versammelten und wünscht ihren Beratungen den die Kommission über die Bitte um Abschaffung des Akkordes des Vorjahres). Um nun den Goldvorrat im Verhältnis zum Klavierindustrie das Unternehmertum ist und wie notwendig hier lionen Mark Wechsel( gegen 1,2 Millionen zu Anfang November besten Erfolg. Er erinnert daran, wie hartnädig gerade in der für Reparaturarbeiten und Beseitigung der vielfach borge- Notenumlauf nicht allzu sehr sinken zu laffen und weiter allen der feste Zusammenschluß der Arbeiter ist, um vorwärts zu tommen. nommenen Herabsetzung der Akkordpreise durch die Vor- Ansprüchen an Einlösung der Noten in Hartgeld genügen zu können, Zur Leitung der Konferenz wurden gewählt: Weinhold. gesezten. Durch die wohlwollende Erklärung der Regierung greifen die Zentralbanken zur Erhöhung des Zinsfußes. So hat Hamburg und Leopold- Berlin als Vorsitzende, Schubert. für erledigt erklärt" wurde die Bitte der Handwerker und die Reichsbant am Donnerstag ihren Wechseldiskont auf 6 Prozent Beipzig und Schwanz Stuttgart als Schriftführer. Arbeiter der Betriebswerkstätten um Gleichstellung bezüglich und den Lombardzinsfuß auf 7 Prozent erhöht. der Arbeitszeit und des Einkommens mit ihren Kollegen in Eine Erhöhung des Diskonts kann weiter dadurch begründet den Haupt- und Nebenwerkstätten. Und worin bestand die sein, den Abfluß von Gold nach dem Ausland zu verhindern. Neben den Metallvorräten in den Kellern der Reichsbank und der wohlwollende" Erklärung der Regierung? Ein Kommissar weniger bedeutenden Notenbanken einiger Bundesstaaten befindet erklärte, die Regierung beabsichtige, diesen Punkt einer ein- fich ein erheblicher Teil von Hartgeld als Zahlungs- und Birku - nimmt Weinhold das Wort. Die Errichtung der Kommission, gehenden Prüfung zu unterziehen, die in wohlwollender Weise lationsmittel im Umlauf. Steht der Zinsfuß in Deutschland ver- mit dem Gib in Hamburg , wurde auf der ersten Konferenz, im dem berechtigten Kern, der in dem Wunsche liege, Rechnung hältnismäßig niedrig, im Ausland relativ hoch, so wird es rentabler, Jahre 1905 bon Klavierarbeitern in Zeit abgehalten, beschlossen. tragen solle, mit der Maßgabe jedoch, daß einer Festlegung Bahlungen nach dem Ausland in Gold zu leisten, statt in Papier Die jeßige Sonferenz, zu einer Zusammenkunft der Musik­der Arbeitszeit in den Betriebswerkstätten auf die in den( Wechseln) zu begleichen. Die Transportkosten für Gold stellen instrumentenarbeiter erweitert, ist auf Anregung der Hauptwerkstätten bestehenden Grenzen, nicht näher getreten sich dann nicht so hoch, als die Zinsen für Wechsel. Wechsel, die in Bentralkommission einberufen worden. In den vergangenen sieben werden könne. Im Betriebe sei die Festlegung bestimmter werden ebenfalls an der Börse gehandelt wie inländische Wechsel. sich gegangen und die jetzige Kommission lehnt es ab, für die gesamte ausländischer Währung zahlbar sind, heißen Devisen. Devisen Jahren ist ein Wechsel in der Zusammensetzung den Kommission vor Arbeitszeiten nicht angängig, denn das gesamte Personal Devisen können daher ebenso im Kurs steigen oder fallen, wie sonst Tätigkeit oder auch den Mangel an Tätigkeit in den ersten Jahren müsse sich den Erfordernissen des Betriebes anpassen. börsengängige Wertpapiere. Hat Deutschland aus England sehr verantwortlich gemacht zu werden. Der Redner beklagte lebhaft die Weiter baten die Bahnunterhaltungsarbeiter um Beseiti- viel Waren bezogen, so hat es viel an England zu zahlen und in geringe Unterstüßung der Zentralkommission durch die Mitgliedschaft gung der Verdienstausfälle, die durch Aussegen der Arbeit Berlin werden die Kurse für Wechsel zahlbar in London in den einzelnen Orten. Immerhin hat die Kommission getan, an Regentagen entstehen, und um Beseitigung der vielfach steigen. Meist ist es billiger, in Berlin Wechsel zu kaufen, die in was fie nach Lage der Dinge vermochte. In dem Streit bei der an einem Orte bestehenden Lohnverschiedenheiten. Auch hier London von dortigen Banten beglichen werden. Sind dagegen die Firma Steinway u. Söhne hat sie eine reiche Tätigkeit entfalteb. Erledigung durch eine Erklärung der Regierung, es sei nicht Wechselkurse auf London sehr hoch gestiegen, so ist es rentabler, Sie hat versucht, aus den einzelnen Orten Berichte zu erhalten und Münzen nach London zu senden. In dem Falle, daß beide Wege durch Zirkulare dazu aufgefordert. Zur Förderung der Organisa­bekannt geworden, daß Arbeitern, die dienstbereit seien, aber für den Zahlungspflichtigen gleich teuer tommen, spricht man von tion wurde ein Flugblatt hevausgegeben. Durch eine Umfrage in wegen Regenwetters zur Arbeit nicht zugelassen würden, der ber Goldparität beider Länder. Bewegt sich der Kurs für Devisen 300 Bahlstellen des Verbandes versuchte sie festzustellen, wo eine Rohn vorenthalten sei. In der Praxis scheint es doch wohl start nach oben, wird es billiger, Goldmünzen ins Ausland zu Musikinstrumentenindustrie besteht; zuerst wurden 88 Orte gezählt; etwas anders zu sein, als es sich am grünen Tisch ausnimmt. senden. In diesem Zustand befand sich Deutschland gegenüber jetzt hat man schon über 100 Orte festgestellt. Erhebungen über Wie sollten sonst die Arbeiter auf den Gedanken kommen, um Paris , London und Amsterdam . Nach Holland hatte sich bereits ein die Zahl der Settionen der Musikinstrumentenarbeiter ergaben, daß Beseitigung der Mißstände zu petitionieren. Die Bitte um pofitiver Goldabfluß eingestellt. Durch Erhöhung des Binsfußes, 20 Settionen vorhanden sind. Der Aufforderung, Seffionen zu Beseitigung der Lohnverschiedenheiten wurde der Regierung d. h. durch Verteuerung des Geldes, kann dieser Prozeß aufgehalten bilden, find die Arbeiter an manchen Orten gar nicht nachgekommen, zur Erwägung überwiesen. Eine Reihe anderer Wünsche werden. Der Ankauf von Devisen wird wieder( relativ) billiger, an anderen Orten, wo nämlich nur ein Betrieb besteht, in un­nötiger Weise. Fragebogen wurden ausgesandt, um die Verhältnisse wurde für erledigt erklärt. Uebergang zur Tagesordnung als der Versand von Goldmünzen oder Barren. Für die Reichsbank tam bei der Erhöhung des Distonts als im Beruf festzustellen. Mit amerikanischen und englischen Berufs­beschloß die Kommission über die Wünsche auf eine weitere dritter Grund hinzu, daß der Geldmarkt infolge des Balkan - tollegen trat die Kommission in eine Storrespondenz, um über den Ausgestaltung der Arbeiterausschüsse dergestalt, daß jedem trieges menig belebt ist. Der Bahlungsverkehr mit den Baltan- Pianotrust in den Vereinigten Staaten , der auch in Deutschland Arbeiter die Vertretung seiner Wünsche durch den Arbeiter- ländern stodt. Die Industrien für den Absaß auf dem Baltan einige Firmen beherrscht, unterrichtet zu sein und eventuell Maß­ausschuß ermöglicht wird, sowie auf Festsetzung einer neun- müssen sich Einschränkungen auferlegen, die auch auf den heimischen nahmen zugunsten der Arbeiter ergreifen zu können. Redner weist stündigen Arbeitszeit und Gewährung einer Ruhezeit von Gelbmartt zurückwirken. Die Entwertungen von Kapitalanlagen zum Schluß den Vorwurf zurück, daß die Kommission nichts Er­30 bis 36 Stunden nach siebentägigem Nachtdienst. Einzig auf dem Balkan und die Furcht vor größeren Verlusten im Falle sprießliches geleistet habe, wenn er auch zugeben müsse, daß noch eines Krieges zwischen europäischen Großmächten veranlassen das sehr viel für die Organisation der Arbeiter zu tun nötig ist. Er und allein die Petition um Gewährung eines Erholungs- Bublikum zur Zurüdhaltung. Einige Aengstliche holen ihr Bar- hoffe, daß die Mitgliedschaft in Zukunft besser wie bisher mit der urlaubs an alle im Lohnverhältnis stehenden Eisenbahn- geld von den Banken ab, steden es wieder in den Strumpf oder Kommission zusammenarbeiten werde.( Beifall.) bediensteten nach fünfjähriger Dienstzeit, um regelmäßige ins Bett und entziehen es damit dem Verkehr. Der Mann, der sich Vor Eintritt in die Diskussion berichtet die Mandata­Einstellung außerordentlicher Zuschüsse für die Pensionskasse von seiner Bank für 100 000 M. Wertpapiere in Gold umwechseln prüfungstommission, daß 39 Orte mit 55 Delegierten auf in den Etat zwecks Erhöhung der Renten, um Beseitigung ließ, hat sicher zahlreiche mehr oder minder begüterte Gesinnungs­der dreitägigen Karenzzeit bei den Krankenkassen und um genossen gefunden. Kleinere Bantfirmen haben bereits infolge Einführung der beschränkten freien Arztwahl wurden der von Kursverlusten und starken Anforderungen des unruhigen Publikums ihre Zahlungen einstellen müssen. Selbst den Spar­Regierung zur Erwägung überwiesen. tassen wenigstens für die franzöfifchen wurde das bezeugt find große Kapitalien entzogen worden. Der Krieg stellt außer dem neue Ansprüche an den Geldmarkt. Die friegführenden Staaten brauchen Geld, das sie zum Teil bereits als Vorschuß auf­genommen haben, zum größeren Teil als Staatsanleihen auf nehmen werden. Wer jezt Geld hergibt, will als Sicherung gegen Verluste eine besonders hohe Risikoprämie".

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Tätigkeitsbericht der Zentralkommission,

der Konferenz vertreten sind

Vom Verbandsvorstand find eipart, Doering und den Redakteur Kaiser von der Holzarbeiter- Beitung" anwesend.

In der Diskussion wird an der Tätigkeit der Zentral­tommiffion keinerlei absprechende Kritik geübt, soweit die letzten Jahre in Betracht kommen Dagegen werden mancherlei Vorschläge gemacht, um die Tätigkeit der Kommission zu fördern. Mehr Unterstützung durch die einzelnen Ortsverwaltungen, die Material einfenden tönnten, sei wünschenswert. Doering negt an, die Holzarbeiter- Beitung" in Fragen der Berufalage und der Organi­fation mehr zu benußen. Buff- Hamburg gibt zu bedenken, ob man nicht lieber den Sitz der Kommission nach einem günstigeren Orb verlegen sollte. Weinhold wendet sich gegen diesen Vor­schlag und bestreitet den Nugen einer Verlegung

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Wie genügsam die Eisenbahner sind, beweist folgende Bitte: Der hygienische Schuß möge eine weitere Fürsorge der Verwaltung erfahren; insbesondere bitten wir, allen im Freien beschäftigten Arbeitern Schußkleider zu gewähren und für angemessene Unterkunftsräume zu sorgen. In den Wert­stätten möge allenthalben für Rauchabzug und gute Ben­Die Anforderungen an den Geldmarkt sind schließlich durch tilation gesorgt werden, auch ist die möglichste Einschränkung den Ernteversand gestiegen. Jedesmal in der Herbstzeit ab­der Verwendung von Breßlufthämmern erwünscht." Natür­lich ist dieser Wunsch nach Ansicht der Verwaltung höchst über- forbiert der Verkauf und Ankauf von Getreide ganz beträchtliche Summen auf dem Kreditwege. So muß Deutschland für Ruß­Der zweite Punkt der Tagesordnung betraf die gegenwärtige flüssig. Soweit die Wünsche berechtigt sind, erklärte ein land und Amerika , von denen es Getreide bezieht, bedeutende Mittel Lage der Musikinstrumentenarbeiter und arbeiterinnen. Regierungsvertreter, würden sie ganz von selbst befriedigt; aufwenden. Jährlich in den Herbstmonaten erfolgt deshalb eine die Petenten so fügte er hinzu Das einleitende Referat hielt Weinhold Hamburg, der ein - hätten sie vielleicht Herauffeßung des Diskonts. richtiger im Dienstwege zur Sprache gebracht. Er halte sie Schließlich darf nicht vergessen werden, daß wir uns seit mehr trübes Bild von der Lage im Beruf entrollte. Die Musikinstru zur Erörterung nicht für geeignet. Auf den gleichen Standpunkt als einem Jahr in einer ständig ansteigenden Welthoch mentenindustrie in Deutschland ist auf dem Wege zur Großindustrie tonjunktur befinden. Die Industrie mit ihren größeren und beherrscht den Weltmarkt. Die Zahl der Arbeiter hat sich start stellte sich die Kommission, sie erklärte den Wunsch für erledigt. Ansprüchen hat bereits alles flüssige Kapital aufgenommen und es vermehrt, aber ihre Lage ist immer schlechter geworben. Das Orga Endlich baten die Arbeiter noch um Anerkennung ihres fällt schwer, außergewöhnliche Erfordernisse zu befriedigen. Die nisationsverhältnis läßt viel zu wünschen übrig. 42,7 Proz. dier ge= Verbandes als Berufsvereinigung. In der Begründung Erhöhung des Diskonts ist der Ausdruck für diesen Mangel an ver- samten Arbeiten sind unorganisiert. Von den Pianofortearbeitern wurde geltend gemacht, daß die Arbeitervertreter vielfach zu fügbarem Kapital, der in den kommenden Monaten noch sind 34,5 Broz, von den Orgelbauern 64,3, von den Geigenbauern wenig geschult feien, um sich über Wirtschaftskonjunktur zu steigen wird. Infolge des Krieges haben zahlreiche Gesellschaften 93,2 Proz. unorganisiert. Der Konferenz lagen Erhebungen überz äußern und auch zu wenig beraten, um das zu leisten, was es vermieden, für notwendig gewordene Kapitalserhöhungen jetzt die Industrie bor , herausgegeben vom Deutschen Holzarbeiterverband, man von ihnen fordern müsse. Mit der Anerkennung des den Markt in Anspruch zu nehmen. Andere, die bereits solche Er- unter Mitbenukung einer von den Zentralkommission Ende 1911 Verbandes als Berufsorganisation werde den Funktionären weiterungen beschlossen hatten, schoben die öffentliche Auf- veranstalteten Umfrage. Ueber die Löhne wurde festgestellt, daß in legung zur Zeichnung durch das Privatpublikum auf. Auch die der Piano- und Flügelbranche in manchen Orten bis 20 M., in des Verbanoes Gelegenheit gegeben, mit der Verwaltung Städte werden bald an den Kapitalmarkt mit Anleihen heran- anderen Orten 20 bis 25 M., 25 bis 30 W., in Berlin und einigen direkt zu veroandeln. Dieser Wunsch ging der Kommission treten. Ebenso ist es nicht ausgeschlossen, daß das Reich und anderen Städten 30 bis 35 M. und auch darüber als durchschnitt­am meisten wider den Strich. Anerkennung von Arbeiter- Preußen von neuem einen Bump aufnehmen. Hat doch in dieser licher Wochenverdienst erzielt werden. In Berlin betrug den Geſanut­bereinen als Berufsvereinigungen gibt es in Preußen nicht. Woche wenigstens das Bantenkonsortium, das die Staatsanleihen durchschnitt nach der Lohnstatistik von 1909 nur 28,72 M. für männ­Deshalb kurzerhand Uebergang zur Tagesordnung. übernimmt, eine Neuberteilung der Quoten bei der Uebernahme liche und 13,32 M. für weibliche Arbeiter. In den anderen Branchen So springt die Budgetkommission, in der leider die unter sich vorgenommen. Zwar wurde fofort beteuert, neue An- liegen die Lohnverhältnisse ähnlich, in der Harmonika-, Geigen- und Sozialdemokratie nicht vertreten ist, mit den Wünschen der leihen seien nicht beabsichtigt. Aber die Erfahrung hat gelehrt, wie Bithernfabrikation ist die Heimarbeit vorherrschend und Hunger­Arbeiter um. Wenn auch kaum zu erwarten ist, daß das oft plötzlich doch die Notwendigkeit neuer Schulden begründet löhne werden bezahlt. Die Arbeitszeit ist in der Regel länger als in Tischlereien und beträgt 52 bis 60 Stunden und darüber pro Plenum eine andere Haltung einnimmt, so werden doch die Das Geschäft der Wechseldistontierung wird nicht nur von der Woche. Die Lehrlingezüchterei drückt ebenfalls auf die allgemeinen fozialdemokratischen Abgeordneten ihre Pflicht erfüllen und Reichsbant, sondern auch von den Privatbanken untereinander be- Verhältnisse. Der Referent zeichnete auf der einen Seite ein probis der Mehrheit und der Regierung nachweisen, wie berechtigt die trieben. Neben dem offiziellen Reichsbantdiskont steht daher der ges Unternehmertum, auf der anderen Seite einen zum großen Teil Forderungen der Arbeiter sind. Privatdiskont, d. h. der Diskont für Wechsel, die zwischen Sucmäufigen Arbeiterstand, sette aber seine Hoffnung auf die Fort

wurde.