„.m t Kciitze Ks Amiirls" Kerlim Nslksdlck.>»»«>»>»>«(Quittung.Im Monat November gingen bei dem Unterzeichneten fol-gende Parteibeiträge ein:t. 15. sächs. Kr. a konto 1000.—; Altena-Iserlohn I. Du.281,70; 2 bad. Kr. 1. Du. 126,46; Gotha 4. Du. 1911/12 u. 1. Du.1912/13 736,85• Kempen 1. Du. 73,28; Ä. Meske-Schlachtensee10,—; Freiburg, 5. bad. Kr. 1. Du. 155,60; Gau Südbayern für20 Kr. 1. Du.(München I u. H 3767,—; Aichach 156,12; Ingolstadt 51,78; Wasserburg 8,68; Weilheim 149,36; Rofenheim 191,14;Traunstein 63,32; Landshut 75,72; Straubing 31,82; Passau25,20; Pfarrkirchen 13.46; Deggendorf 16,80; Kelheim 5,16;Donauwörth 12,54; Dillingen 12,14; Jllertissen 42,14; Kauf-beuren 19,14; Jmmenstadt 139,10; Regensburg 123. 28> Sa. 4903,30;4. schlesw.-holsl. Kr. 1. Du. 85,98; 4. St. P., Hansaviertel 3,—;Bez. Westpreuhen für 13 Kr. 1. Du.(Elbing-Marienburg 102,30,Danzig-Land 102,85, Danzig-Stadt 322,90; Neustadt-Karthaus 3,98;Berent-Stargard 1,78; Stuhm-Marienwerder 9,90; Rosenberg-Löbau6,10; Graudenz-Strasburg 14,68; Thorn-Kulm 15,96; Schwetz 2,88;Konitz-Tuckiel 1,42; Scblochau-Flatow 7,14; Deulsch-Krone 11,96),Sa. 603,85; Fürstentum Lübeck 1. oldenb. Kr. 1. Du. 279,73;Dttweiler-St. Wendel 1. Du. 38.95; Heidelberg 12. bad. Kr. 173,23;5. Uebersch. d. Vorwärts 3. Du. 1912 70 519 65; Berlin E. L. d. S.50,—; Altona 8. schlesw.-holst. Kr. a konto 1. Du. 2200,—; Lennep-Mettmann 1. Du. 718,40; Berlin f. Binnenschiffer 11,60. 6. Kiel.7. schleSw.-holst. Kr. 1. Du. 3549,12; Köln, Reg. W. 20,—; Solingen962,05; Cleve-Geldern 4. u. 1. Du. 40,30. 7. Saarbrücken 1. Du. 97,60;Kassel f. 2 Kr. 1. Du.(Kassel-Melsungen 825,48, Eschwege-Sckmal-kaldcn 164,88) Sa. 990,36; Schoptheim, 3. bad. Kr.. 1. Du. 113,04;Wolfenbüttel, 2. brannschw. Kr., 1. Du. 235,66; Holzminden, 3. braun-schw. Kr., 1. Du. 177,30; 8.. Dresden-A.. 5. sächs. Kr., 1. Du.1456,—; Münster-Coesfeld 1. Du. 31,85; Bez. OberlängenVielau f. 6 Kr. 1. Du.(Waldenburg 436,20, ReichenbachNeurode 341,46, Glatz- Habelschwert 3,60, Landeshut- Jauer171.20, Hirschberg-Schönau 199.78, Striegau-Schweidnitz 413,96)Sa. 1571,20. v. Friedberg-Büdingen 1. Du. 336,—; Gotha Restv. 4. u. 1. Du. 3,55. II. Tischfabrik Brämer Lichtenberg 20.—;1. braunsch. Kr. 1. Du. 1548,42; 6. hannov. Kr. Rest 1911/12 636,16;Köln f. Binnenschiffer 194,80; Hamm-Soest 1. Du. 302,94.13. Dldenbnrg-Stadt 264 50; Dldenbnrg-Plön 97,86. 13. Bez.Breslau f. 10 Kr. 1. Du.(Guhrau-Steinau 11,82; Militsch-Trebnitz49,16; DclS-Wartenberg 22,02; Brieg-NamSlau 87,—; Dhlau-Strehlen 87,36; Breslau-Land 505,62; Neustadt O /S. 27,26; Falken-berg-Grottkau 2,16; Glogau 50,70; Licgnitz-Haynau 459.86) Sa.1302,96; Falkenberg D./S. A. L. 3.—; Köslin-Kolbcrg 1. Du. 73.80.IS. Rastatt 1. Du. 121,78; R. V. Moabit f. Nov. 1912 3.05.18. Berlin Dr. S. W. 25,—; Hagenau-Weifeenburg 1. Du. 15,16;Bez. Zwickau f. 3 Kr. 1. Du.(Zwickau 981,64; Reichenbach 668,80;Plauen 1165,86) Sa. 2816,30; Bez. Pfalz f. 6 Kr. 4. Du.(Speyer-Ludwigshafen 981,46; Landau-Neustadt 248,16; Bermersheim 59,30;Pirmasens 189 48; Homburg 63,94; Kaiserslautern 17$30iSa. 1715,64; 1 9. Ahaus-Tecklenburg 1. Du. 25,20; Berlin Dr. L. A.100,—; Becknm-Lüdinghausen 1. Du. 119.20; 13. sächs. Kreis o konto1912/1312 000,-; 31. Sonneberg-Saalseld 1. Du. 334,80; 33. Bez.Nordwest f. 5 Kr. 1. Du.(Harburg 1711,53; Bremerhaven 1105,77;Vegesack 631,97; Hemelingen 415,92; Bremen 3000,— a kontoSa. 6865,19; Lübeck' 1. Du. 1144,40; Lübeck f. Binnensch. 1. Du.—.80; 16. sä»s. Kr. a konto 3000,—; 20 sächs. Kr. 1. Dil. 315.10;3S. Gau Pfalz f. 6 Kr. 1. Du.(Speyer-Ludwigshafen 990 54;'Landau-Neustadt 279,4p; Germersheim 58,80; Pirmasens 233,36;Homburg 66,64; Kaiserslautern 194.10) Sa. 1822,84; Bez. Dresdens."3 Kr. 1. Du.(Lübau 428,05; Bautzen 300,— a konto; Dresden-N.•2000,—« konto) Sa. 2728,05;»6. Bern P. 8. 100,—; V. Mitsgliedern d. Dt. Buchdruckerverb. d. Firma Klettenbeil-Schöneberg10,—; Rawitsch-Gostyn 1. Du, 10,—. 37 Bez. Posen f. 8 Kr.1. Du.(Bromberg 26,10; Colmar-Filehne 38,79; Wirsitz-Schubin 16,35; Posen 22,63; Meseritz-Bomst 0,56; Adelnau-Schild-berg 5,40; Samter-Obornik 6,72; Hohcnsalza 0,65) Sa. 117,20.Bez. Oberrhein 1. Du.(Bergheim-Euskirchen 12,20; FürstentumVirkenfeld 80,—; Trier 12,—; Aachen Land 106,96: KoblenzSt. Goar 50,12; Bonn-Rheinbach 85,26; Neuwied 30,78; KölnStadt und Land 1987,38; Aachen Stadt 105,74; Verein obere RheinSin jVlaier der Mllen.(Zur Egger-Lienz-Lus st ellung bei Kellern. Reiner.)Die Schlachtenmalerei hat keinen guten Ruf. Man denkt dabeian die Feldwebeleien des gesticbelten Werner und an hurragespickteRöchlings. Man denkt an die grellbunten Bilderbogen, wie sie. inden Evreusälcn der Kriegervereine,, leider auch in der Nationalgalerie(da aber gut versteckt) herumhängen. Diese offizielle Schlachten-malerei wird von der Episode und der Uniformkunde beherrscht. Esist zu sehen, wie der Herr von Jtzenplitz eine Fahne erobert, wobeiPorlrätlreue bis auf die Schnurrbartspitzen garantiert wird. Oderman kann die Regimentszifiern von den Achselklappen lesen; undauch sonst ist jede Hosennaht genau registriert. Es lastet aus diesenSchlachteubildern ein so elender Naturalismus, daß dagegen dasPanorama«ine Wohltat bedeutet. Jedenfalls: solcherlei hatmit Kunst keine Gemeinschaft. Bestenfalls kann man von einerillustrativen Unterstützung des Kriegsberichtes reden; wobei diepatriotisch gewürzte Anekdote die Pinselei meist noch üblergeraten lästt.Es wäre nun aber verfehlt, wollte man von Werner und Röch-ling ans schlietzen, dast es überhaupt keine Schlachtenmalerei vonkünstlerischer Dualität geben könnte, noch je gegeben hat. Wieimmer in der Kunst, so entscheidet sich auch hier Sein oder Nicht-sein nicht am Motiv, vielmehr an der Gestaltungskraft. Von demMosaik der Alexanderschlacht und dem Gigantenkampf am perga-menüchen Altar bis zu den Reitergefechten de« Rubens, den Lanzendes Velasquez und des Delacroix Massacre zu Chios sehen wir diestärksten Künstler darum ringen: den Tumult des Mordes,den Mut, den bissigen Grimm, die Todesschreie, Blut undFeuer zu einer gewaltigen dramatischen Spannung zusammen zuschweifen. Freilich, all' diese Kunstwerke haben nichts mit Kriegs-Wissenschaft noch mit Gymiiasiastenbegeisterung zu tun; sie zeigendas Chaos, wie es sich rhythmisch ballt und entknäult, sie zeigen dasZusammenprallen von Farben, von Hell und Dunkel, von Linienund Flächen. Es ist ein Musizieren, ein Fanfaren und Beben indiesen Werken; alle Formen scheinen gelöst und sind doch gemeinsamzu einer einigen monumentalen Form gebunden. ES ist, als hättedie Kunst mit psychologischer Witterung und sinnlicher Gewalt dasGesetz der Massen vorweg genommen. Welch Verfall ist es dagegen,dast eine Zeit, die längst den Heros als das Echo der Zabl-losen erkannte. ihre Malerei sich an Zufälligkeiten und patriotischeWitze sich verlieren ließ. Doch dämmert auch hier eine neue Klassik.Wir bekommen wieder, wenn auch langsam, Maler, die dem Ringenund Stoßen der Massen einen lebensstarken Ausdruck abzugewinnenvermögen und io eine innerlich wahrhaftige und für immer über-zeugende Kunst schaffen. Zu diesen Pionieren gehört vor allenFerdinand Hobler; dessen große Leinwand vom„Auszug der JenenserStudenten" ist eines der ersten monumentalen Denkmale von dermodernen Einsicht in das Wesen des Helden als Typus der Gemeinschaft. Vor ihm hat bereits Daumier die unpersönliche Tragikder durch Revolution und Gewitter gehenden Entwickelnng derMenschheit geahnt und gestaltet. Von diesem Daumier über Goya(dessen„Erschießung" Manets berühmtes Bild beeinflußte) läßt sichdirekt der Weg rückwärts zu Rubens finden. Woraus sich ergibt.daß Hodler und sein Kreis im engsten Zusammenhang mit dermonumentalen Geschichtsmalerei aller Zeiten stehen., iProvinz 21,90) Sa. 2492,34; Bez. Magdeburg f. 5 Kr. 1. Du.(Stendal-Osterburg 204,13; Jerichow I u. II 835,12; Wolmirstedt-NeuhaldenSleben 370,55; Wanzleben 571,80; Duedlinburg-Aschers-leben 801,72) Sa. 2783,32; Bez. Brandenburg f. 12 Kr. 1. Du.(Westprignitz 145,45; Ostprignitz 12,04; Oberbarnim 158,80; West-Havelland 829,32; Zanch-Belzig 514,30; Friedeberg-Arnswalde 33,94;Landsberg-Soldin 271,38; Frankfurt-Lebus 320,37; Ost- und West-Stcrnberg 15,80; Guben-Lübben 376,93; Sorau-Forst 416,78;Züllichau-Krossen 127,57). Sa. 3222,68. 39. Meske, Schlachten-see 20,—; Reutz j. L., 1. Du. 300,—; Annaberg, 21. fachs. Kr.,1. Du. 569,24;. Berlin, A. B. 50,—; H. H. 50,—; Gau Nordbayernf. 21 Kr.. 1. Du.(Amberg 37,33; Neumarkt i. D. 13,02; NeustadtW.-N. 74,94; Hof416,76; Bayreuth 458,32; Forchheim-Kulmbach 156,26;Neunburg 2,70; Kronach 151,62; Bamberg 179,40; Nürnberg 3868,72;Erlangen-Fürth 981,22; AnSbach-Schwabach 335,44; Eichstätt 37,16;Dinkelsbühl 49,88; Rothenburg o. T. 44,03: Kitzingen 50,43;Neustadt a. S. 38.22; Schweinfurt 213,30; Würzburg 412,63;Aschaffenburg 154,86; Lohr 30,30) Sa. 7706,74; Bez. Erfurtf. 4 Kr., 1. Ou.(Nordhausen L u. 2. Du. 1911/12 426,69; Heiligenstadt 4,60; Mühlhausen 302,—; Erfurt 842,67) Sa. 1575,96. Hessenf. 3 Kr. 1. Du.(Gießen 77,52; Bingen-Alzey 36,—; Mainz 330,—;)Sa. 443,52; Pfaffe v. Venedig b. Graupe 3,—; Knabe 3,—; Hennig.Argentinien 5,—; Groß-Berlin a konto s. 8 Kr. 15 000,—, darunter:Uebersch. 5. Kr., Abt. II, 15,—, Fräserei Schlegelstr. 1,05, AdermannKönig 0,50, Bierkasse d. Arb. d. Argusmotorenfabr, 52.—, A. G. Moabit6,—. Rutz.d. Gosse 10.—, Pahr d. Gosse 10,—, Höppner 2.—, Damen-mäntel-Gesch. Simon 5.—, A. B. 0,75, A. B. Mister 1.—. Uebersch. derDampferpartie d. 1.— 7. Abt. 9,20, d. Berthels aus d. Sechserkassev. d. Verbandsgehilfen d. Bnchdr. Trowitzsch u. lsyhn 5,—, Abt. 31,4. Kr.. Uebersch. v. Vergnügen 35,30, Geburtstagsfeier d. blauenBrüder 2.10. Wafferkante„nicht Ecke" durch Meinhardt 5,—. AlsEntschädig, f. d. Lief. d. Zeitung v. d. bl Brüdern Sanatorium laBeelitz d. Demmning 50,—, Dost, Zigarrengeschäft. Moritzstr. 20,—,Gutenberg 34,90, Tellersammlungen vom 17, November: Neue Welt237,16, Keller 141,61, Friedrichshain 301,37, Königstadt 307,46,Germania 126,50, Moabiter GesellschaftShaus 199,60.Berlin, den 11. Dezember 1912.Für den ParteivorftanS:Otto Braun, Lindenstr. 3.*• Wir ißahen! unter Nr. 7918, 21. Gerisch, F. Ebert, O. Braun,Berlim Lindenstr. 3, beim Postscheckamt Berlin ein> Postscheckkontound ersuchen daher dringend, alle Geldsendungen mittelsZahlkarte auf unser Postscheckkonto zu bewirkenEs können daraus) au zedem Postschalter Beträge bis- 10 060 M.portofrei für uns eingezahlt werden. Zahlkarten mit einge-druckter Adresse senden wir auf Wunsch zu.Hbgeordnetenhaue.106. Sitzung. Donnerstag, den 12. Dezember 1912,Vormittags 11 Uhr.Das HauS und die Tribünen sind stark besetzt.Am Ministertische: v. Dallwitz, Lentze, Wahnschaffe.S. Lesung des Schleppmonopols.Abg. Leinert(Soz.)erklärt nochmals, daß die Ablehnung der sozialdemokratischen Anträge auf �eeuzu�. der DchlepplöHne auf-die Gelbstkostendeckungauf Beförderung der Leoenssttitkel ftu den billigsten Sätzen' und au.die Entschädigpng der durch, die Monopolisierung geschädigten Arbeiterund Angestellten der Privalschlepperet ein S r e g des Privat»kapitalS und des AgrariSmüS über den Staat und die ansich gesunde Idee des Monopols bedeute. Wir bedauern diese Besckilüsse umsomehr, als sie auch das Interesse der arbeitenden Be-völkerung schwer verletzen. Deshalb sind wir auch trotz unserergrundsätzlichen Stellung zum Monopol nicht mehr in derLage, in der Gesamtabstimmung f.ür das Gesetz zustimmen.(Bravo! bei den Sozialdemokraten.)2lbg, Lippmann(Vp.) polemisiert gegen die Monopolfreundlichkeitdes Abg. Leinert und protestiert im Interesse des Verkehrs gegenZu diesem Kreis nun gehört der Tiroler Albin Egger-L i e n z. Er will das zwar nicht zugeben und wehrt sich mit derHeftigkeit eines Monomanen gegen diese ihn zeugende VerwandtIchast; es ist dennoch so. Daumier und Hodler. freilich auch Milletund weiterhin der Belgier LaermannS und der süddeutsche Boehlebaben bei den braunen Sturmgesellen, die Egger mit grobemTemperapinsel auf flachem Grund reißt, Pate gestanden. NurEggerS Schöpfungen bleiben, gegen Hoblers monumentale Musik g*halten, ins Freskenhafte vergrößerte Illustrationen. Es mangeltihnen der Reichtum der atmenden- Linie und die Seligkeitdes Sinnenspieles. Sie find puritanisch, asketisch, aberauch mager und eckig gegenüber den Schwingen, dietodlerS Denkmale so leuchtend und sieghaft machen. Eggersiroler stampfen den Takt des AufstandeS; fie brechen mitWucht gegen den Feind; sie wirken Pathos und Schlachtgeiang. Sie bleiben aber dennoch im Heimatlichen und damit imSchema stecken; sie erheben, sich nicht zu jener Größe des Typischen,die das ewige Leben gemalter Geschichte bedeutet. Sie sind zwareine Ueberwmdung des dummen Naturalismus; bleiben aber dochmehr eine Verarmung der Vielfältigkeit, als daß sie eine letzteKonzentration erreichten. Darum stehen sie auch auf der Flächemehr dekorativ als rhythmisch. Sie verblüffen mehr, als daß sieüberzeugen; sie überwältigen nicht und lassen einen Rest von UnbeHägen und gar keinen so kleinen in uns zurück. Was freilich nichtsdaran ändert, daß Eqger-Lienz mit gutem Recht ein Maler derMasse und damit ein Helfer der modernen GeschichtSmolerei genanntwerden kann._ Robert Breuer.Das russische Ballett zeigte sich am Mittwoch(im Neuen Dpern-theater) von einer neuen Seite. Der französische Neutöner D« b u s s hhat zu einem Gedichte MallarmeS„Der Nachmittag einesFaunes" eine schwermütig- idyllische Musik geschrieben.NijinSky. der sprungkräftigste. Virtuos unter den Russen, hat zudieser gar nicht tanzmäßigen Musik eine Pantomime-erfunden, diegar nicht zu seiner und der Russen Art paßt. Die Russen habenihren Tänzen Farbe und Leidenschaft, Schwung und Rhythmus ver-liehen— und nun kommen sie uns mumienhaft, archaistischgezirkelt und artistisch gesucht vor: sie wollen Nasen-darstellungen aus der frühesten griechischen Kunst nach-ahmen. Sie suchen einen Stil zu beleben, der unsganz fremd ist. Was eine primitive(freilich reizvolle) Kunstflächenmäßig und von der Seite gesehen gestaltete, übersetzen sie insplastische Relief und— in Bewegung. Ein ruhender Faun, gemessenschreitende Nymphen mit eckigen konventionellen Bewegungen. Sienecken den Faun und lassen ihm bei ihrer Flucht einen Schleier, derihn in gemäßigte Elstase versetzt. Ein einziger Sprung kündigte denTänzer a.r. Die Dekoration stimmte nicht zu dem Versuch,, sie störtedie Reliefwirkung. Trotzdem war das Publikum, snobistisch präpariert,von dem gekünstelten Griechentum sehr entzückt. Di« wahren Tanz-freunde aber entschädigten sich an den rassigen, temperamentvollenPolowetzer Tänzen und dem entzückenden Karneval mit der nachSchumann orchestrierten Musik.-r.Nebbich und Mumpitz. Bekanntlich sind in die deutsche Sprache,und nicht bloß in die Verbrecher- und Kundensprache, sondern auchm den täglichen Volksjargon viele hebräische Worte übergegangen,deren Ursprung man oft nicht mehr erkennt. Andererseits gelten aberauch manche als dem Hebräischen entnommen, die damit gar nichtsdas Monopol. Abg. Leinert begegnet sich mit den Konservativen.(Beifall bei der Volkspartei.)Abg. v. Campe(natl.) spricht für das Gesetz.Ein Schlußantrag wird angenommen.Abg. Leinert(Soz.) bemerkt persönlich gegenüber dem Wg. Lipp-mann, daß dieser sehr wohl wissen müssen daß die Sozialdemokratenvon den Konservativen durch eine Weltanschauung getrennt sind.Wenn wir zufällig einmal mit den Konservativen übereinstimmen,scheiden wir uns in der Sache ebenso wie früher.(Sehr richtig!bei den Sozialdemokraten.)Ans Antrag des Abg. v. A r m i n-- Z u s e d o m(k.) wird daSGesetz en bloc angenommen.Der Mini st erpräsident betritt den Saal.Präsident Dr. Graf v. Schwcrm-Löwitz widmet dem heutemorgens verstorbenen Prinzregenten Luitpold von Bayerneinen Nachruf, den die Abgeordneten stehend anhören.Es folgt die Beratung des Llntrages Strosser(k.) aufAnkauf des militärfiskalischeu Nachbargrundstückes des Abgeordneten-Hauses zurAnlage eines Gartens für das Abgeordnetenhaus.Es ist hierzu ein neuer Antrag der bürgerlichen Parteien ein-gegangen, der die Erwerbung.deS ganzen Grundstücks-komplexes zwischen der Leipziger, Königgrätzer, Prinz-Albrecht-und Wilhelmstraße durch den Staat und einheitliche Be-bauung dieser Grundstücke. verlagg(.. Bekanntlich hat da? Ab-geordnetenhaus in der. Sitzung vom 4. Dezember auf einen Antragdes Abg. Lipp mann(Vp.), der damit einer Anregung deS Abg.Dr. Fr i e d b e r g(natl,) folgte,. beschlossen, die Angelegenheit zuvertagen' und die Anlv'esesihe.it des'Min'isterpräsr«deuten und des KriegSmiffi st ers bei dieser Verhandlungzu fordern.Ministerpräsident Dr. v. Bethmann Hollwrg: DaS Abgeordneten-HauS hat am 4. Dezember beschlossen, von dem Recht deS Artikels 60der Verfassung Gebrauch zu machen und den Antrag Strosser inGegenwart der zuständigen Minister zu verhandeln. Die Regierungist diesem Beschluß gefolgt, aber sie interpretiert den Artikel 60 da-hin. daß es sich beim Antrag Strosser um den Erwerb eines Grund-stücks für den preußischen Staat und um seine Verwendung, sei cSim ganzen, sei es in Teilen für Zwecke des Abgeordnetenhauseshandelt. Zuständig hierfür sind der Minister des Innernund der F i n a n z m i n i st e r. Der Minister des Innern wird dieStellung darlegen, die die Slaatsregierung zu dieser Angelegenheiteinnimmt.(Lebhafte Heiterkeit, insbesondere auf der Linken. DerMinisterpräsident verläßt' den Saal.)Minister des Innern v. Dallwitz stellt fest, daß die bei dervorigen Beratung zum Ausdruck gekommene Ansicht, als ließe es dieRegierung an dem im Interesse gedeihlichen Zusammenarbeitens er-forderlichen Entgegenkommen gegen das Haus fehlen, nur auf einemMißverständnis beruhen könne.(HörtI hörtl) Die Regierung.erkennt den Wunsch des Hauses auf Erwerbung des im AntrageStrosser bezeichneten Grundstücks für seine Zwecke für berechtigtan.(Beifall.) Es schweben darüber Verhandlungen, über deren Er«gebnis ich Ihnen leider noch keine Auskunft geben kann.(Stürmische Heiterkeit links.)'Abg. Dr. v. Hcydebraiid(k.) führt aus. daß die Frage nichtzur Aufrollung eines Berfa ssungsstreites ge«eignet sei, sie. sei auch noch nicht geklärt, und da ferner ein neuerAntrag vorliege, beantragt er, die Sache an die Budget»kommissiou zu überweisen und über diesen Antrag sofortabzustimmen, auch ohne Geschäftsordnimgsdebatte.(Beifall rechts.)". 7-i"'.j, Mst�eschHtDoichsuW�Kattp.Abg. Dr. Pachnicke(Vp.) wendet sich gegev die Zumutimg, fetztnach den Reden, zweier. Muistqc� chie ganze,.-Sache ohne. weiteresden Kommission zu überweisen. LLtr hatten auch eine staatS-rechtliche Erörterung der Frage für nötig, umsomehr,als der Kriegs mini st er nicht gekommen ist(Unruherechts, der Präsident mahnt den flledner, hierauf nicht einzugehen). Ich mutz begründen, warum wir den Antrag v. Hehdebrändablebnen. Wir müssen die Möglichkeit haben, die Frage zu ent-scheiden, ob wir die Anwesenheit des Kriegsministers erzwingenkönnen. Die Angelegenheit berührt das Interesse der preußischenVolksvertretung(Sehr richtig I links), das unter einer smchen Be«zn tun haben. Ein solches Wort ist der vielgebrauchte Ausdruck fürmitleidige Verachtung: nebbich. Es ist nicht möglich, den Ursprungdieses Wortes aus dem Hebräischen nachzuweisen, und das ist auchnicht verwunderlich, denn es hande lt sich um ein gutes deutsches Wort.daS aus dem Mittelalter stammt. Es hießen nämlich damals die Troß«knechte, welche die Reisigen begleiteten: die Nebenigen oder die Nebigen.Es waren gegenüber den Berittenen also Minderwertige, und daSWort, das lediglich ihre Stellung zum Pferd aus dem Marsche be-zeichnete, bekam dadurch gleich den Wert der Charakterisierung alsUntergeordnete. So hat da» Wort: nebig. im Sprachgebrauch innebbich umgewandelt, die Bedeutung erlangt, die es noch heute hat.Ein anderes Wort, das dem Berliner als von ihm erfunden zu-geschrieben wird, ist das Wort: Mumpitz. ES dürfte kaum aufeinen deutschen Stamm zurückzuführen sein. Vielmehr hat folgendeEtymologie sehr viel für sich: im Pentaleuch, wo von denSpeisegesetzen die Rede ist, werden die Tiere vom Genuß auS-geschlossen, an denen ein Gebrechen, ein Fehler ist, auf hebräisch:nrnm bau. Es ist nun sehr wahrscheinlich, daß jüdische Kaufleute,die zum Einkauf zur Messe zogen und die ausgestellten Waren be-sichtigten, solche, an denen Fehler waren, ihren Glaubensgenossengegenüber mit„mum bau" bezeichneten. Die deutschen Hörer dieserWorte haben natürlich die Bedeutung des Minderwertigen undSchlechten darin erkannt, und aus dem: mum bau entstand so daSgute deutsche Wort: Mumpitz.(Wie mau aus dieser Erklärung sieht,ist die Etymologie immer noch eine Wissenschaft, die unehrerbietigeLeute mit„Nebbich" oder„Mumpitz" abfertigen dürfe«.)Humor und Satire.Unmöglich.Waffenstillstand? Friedensschluß?Stutz lWeihnacht ist in vierzehn Tagen,und da sollte mansich die Köpfe nicht zerschlagen?2lch, wer glaubt daran IWie. kein KriegSlärm soll mehr seinan dem Tag, wo alle Christenringsumher aus vollen BrüstenFriede sei auf Erden I schrei'n?So was ist seit Christi Windelnoch nicht dagewesen.Schwindel I_ Franz.Notizen.Das städtische Theater in Hamburg. Der Ham»burger�Senat lehnte das Gesuch der Bürgerschaft ab, eln Bühnen�HauS für.Oper und Schauspiel zu errichten.. Er ist aber bereit, dieseBestrebungen durch Hergabe eines Bauplatzes und eines Zuschusseszu den Baukosten zu unterstützen.— Die papierne Freiheit. Der neue Präsident derVereinigten Staaten, Dr. Wilson, hat während seines ErbolungS-aufenthalteS auf den Bermudainseln ein Buch verfaßt, betitelt„Dieneue Freiheit". DaS Werk ist selbstverständlich ein Meisterwerk, wiealle Bücher von Präsidenten(Roosevelt hat ja das Beispiel gegeben)und zweifellos sehr geeignet, die wieder einmal genasführtenAmerikaner noch länger zu betümpeln.