Sandlung leiden muß. Nach dem late'schen Kommentar zur Ge- 1bemokraten unterstützt. Der Antrag Heydebrand selbst( Ueber. schäftsordnung ist in der Regel erst am Schluße einer Besprechung weisung an die Budgetkommission) wird von der Rechten, dem über die Verweisung an eine Kommission zu entscheiden.
Abg. Hirsch- Berlin( Soz.):
Zentrum und den Nationalliberalen angenommen. ( Heiterkeit; Haus und Tribünen leeren sich schnell.)
Hierauf wird der Entwurf einer Hinterlegungsordnung Auch ich muß namens meiner Freunde dem Antrag v. Heyde-( betr. Hinterlegung von Geld, Wertpapieren, Urkunden usw. bei den brand die Zustimmung versagen und bitte Sie, desgleichen Amtsgerichten) nach kurzer Debatte an die Justizkommission verzu tun zur Wahrung Ihres eigenen Ansehens. Wir haben vor wiesen. einigen Tagen mit großer Mehrheit beschlossen, diese Verhandlung so Dann wird das Rawageset in zweiter und dritter Lesung Tange auszusetzen, bis der Ministerpräsident und der Kriegsminister angenommen. hier erschienen sind. Mit der Annahme des Antrages v. Heydebrand würden Sie nach anßen hin einen merkwürdigen Eindruck v. Bedliß( ft.): erbecken und den Anschein hervorrufen, als wäre es Ihnen nur ium eine einmalige Demonstration zu tun gewesen. Der Kriegsminister ist nicht erschienen, der Ministerpräsident war nur einige Gefunden lang hier, hat aber an der Verhandlung nicht teilgenommen, fondern nur einige nichtssagende Säße gesprochen und dann demonstrativ den Saal verlassen. Wenn Sie sich diese Behandlung gefallen lassen wollen, tun Sie es, wir machen da nicht mit.( Brabo! bei den Sozialdemokraten.)
Abg. v. Kröcher( f.) entgegnet dem Abg. Dr. Bachnide, daß nach dem Paragraphen" Soundio" der Geschäftsordnung in jedem Stadium der Debatte der Verhandlungsgegenstand an die Kom miffion zurückverwiesen werden tam.
Abg. Dr. Friedberg( natl.) erklärt, daß eine sachliche Erörterung in diesem Augenblick awed los fei.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Jawohl, es fann in diesem Augenblick über die vorliegenden Anträge nicht mit Erfolg verhandelt werden, weil wir zunächst die weitere Verhandlung über den Kauf des Grundstücks in der Kommission abwarten müssen.( Abg. Hoffmann: Angst vor der eigenen Kourage! Große Heiterkeit.) Wenn Sie, Herr Hoffmann, sich in dieser Weise vor dem ganzen Lande blamieren wollen, daß Sie aus folchem Anlaß hier eine schwere Verfassungsfrage aufrollen, so tun Sie das.( Abg. Hoffmann: Das haben Sie getan!)
Abg. Dr. Pachnicke( Vv.) widerrät der Verweisung an die Kommission, weil die Kommission doch auch wissen müßte, wie das Haus über die Angelegenheit denkt. Es wäre infonsequent, auf eine Besprechung zu verzichten, nachdem sie die Mehrheit verlangt hat.
Abg. Hoffmann( Soz.):
Der Abg. Dr. Friedberg war der Vater des Gedankens der Zitierang der Minister. Umso merk würdiger ist jetzt der Umfa II. Wir können jetzt gar nicht anders, als den Antrag Heydebrand ablehnen. Allerdings ist es eine böse Zumutung an die Nationalliberalen, daß sie konsequent bleiben sollen. ( Heiterkeit.) Man soll von dem Menschen nicht mehr verlangen, als er leisten kann( Stürmische Heiterkeit.) Der Antrag Heydebrand muß schon deshalb abgelehnt werden, weil nach Pressenachrichten das betreffende Grundstück bereits verkauft und der Kaufpreis bezahlt ist. Vielleicht kann durch die Beratung im Plenum jetzt sofort die Sache noch rückgängig gemacht werden, nach einer Kommissionsberatung aber kaum mehr. Ich überlasse es dem Volke, nicht dem Hause, zu beurteilen, wer sich hier blamiert hat, wenn sich jemand blamiert hat, dann Herr Dr. Friedberg und feine Nationalliberalen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten. Unruhe bei der Mehrheit.)
Ein Antrag auf Schluß der Geschäftsordningsdebatte wird gegen die Stimmen der Rechten abgelehnt.
Abg. Hirsch- Berlin( Soz.):
Gerichts- Zeitung.
Frida Hempel als Klägerin.
Die sattsam bekannte und schon mehrfach vor Gericht vers handelte Beleidigungsklage der Kammersängerin Fräulein Frida Hempel gegen das„ Kleine Journal" beschäftigte gestern wieder einmal die 5. Straffammer des Landgerichts I. Bekanntlich hatte der ehemalige Kammerdiener des Königs Leopold II. von Belgien im Jorunal de Paris" seine Memoiren veröffentlicht. Ein AbEs folgt eine Interpellation des Abg. Freiherrn schnitt dieser Memoiren war von dem Schriftsteller von Kospoth frei übersetzt worden und erschien in einer Nummer des„ Kleinen Welche Maßnahmen gedenkt die Regierung zur Entlastung Journals", auf welcher der Verleger Herr Artur Lehmann als verder zahlreichen mit Kommunallasten, insbesondere antwortlicher Redakteur gezeichnet hatte. Der Artikel krug die mit Boltsschullasten überbürdeten Stadt- und Ueberschrift:„ Frida Hempels Leopoldsorden" und erzählte, wie die andgemeinden, namentlich mittlerer und fleinerer Städte, Sängerin vor einigen Jahren zu der hohen Auszeichnung des zu ergreifen? Leopoldsordens gekommen sei, der höchst selten an Künstlerinnen Abg. Freiherr v. Zedlik( ft.) betont die Dringlichkeit einer verliehen werde. Um diesen ihren künstlerischen Ehrgeiz zu be= solchen Entlastung. Es muß unter Aufrechterhaltung der kommu- friedigen, habe sie sich an die Baronin Vaughan gewandt und durch nalen Selbstverwaltung ein möglichst gerechter Ausgleich in der Be- deren Vermittelung sei ein großes tünstlerisches Fest in Villa lastung der starken und schwachen Gemeinden gefunden werden. Vanderborgh in Gegenwart des Königs Leopold veranstaltet worden. Minister von Dallwig: Die Regierung erkennt das Vorhanden- Nachdem sich der König entfernt, habe sich ein Bacchanal entwickelt, fein von Mißständen auf diesem Gebiete an. Zur Prüfung der bei dem Champagnerpfropfen wie Schnellfeuer knallten und die rage, mit welchen Mitteln ihnen begegnet werden kann, bedarf es gewagtesten Tänze aufgeführt worden seien usw. usw. eingehender Untersuchungen darüber, welche Gebiete der kommunalen Fräulein Hempel fühlte sich durch diesen Arkitel beleidigt. Aufgaben in den verschiedenen Gemeinden hauptsächlich zur Steige- Es wurde eine öffentliche Klage gegen Herrn Lehmann erhoben. rung der Belastungsunterschiede mitgewirkt haben und in welcher Dieser bestritt, daß der Artikel, der doch lediglich eine Uebersetzung Weise ein Ausgleich herbeigeführt werden kann. Diese Untersei, eine Beleidigung enthalte und daß eine beleidigende Absicht suchungen sind bereits eingeleitet, und von ihrem Ergebnis wird es nicht obgewaltet habe. Selbstverständlich seien die Säge, abhängen, welche Maßnahmen zu ergreifen sein werden. Ich bin in welchen von Bacchanal, gewagten Tänzen usw. die Rede sei, abs also heute noch nicht in der Lage, materiell die gestellte Frage solut nicht auf Fräulein Hempel gemünzt gewesen. Der Artikel sei ihm erst am Tage nach seinem Erscheinen zu Gesicht gekommen, da er am Tage des Erscheinens krank gewesen und nur aus Irrtum eine Aenderung der Benennung eines verantwortlichen Redakteurs unterlassen worden sei.
zu beantworten.
Ein Antrag Caffel( Vp.), die Besprechung der Interpellation auf morgen zu vertagen, wird abgelehnt.
Abg. v. Jacobi( t.) hebt hervor, daß insbesondere die Belastung des städtischen Grundbesizes sehr groß sei und empfiehlt, daß gewisse Volksschullasten auf den Staat übernommen werden. Abg. Fleuster( 3.) betont, daß auch die großen Städte unter den Schullasten leiden.
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Die weitere Besprechung wird vertagt auf Freitag 12 Uhr. ( Außerdem Antrag Arendt( frk.) betr. den Realkredit und- auf Antrag des Abg. Hirsch( Soz.)- Antrag Fritsch( natl.) betr. Arreststrafen für Unterbeamte.) Schluß 4 Uhr.
Aus Induftrie und Handel.
Zwischenhandel im Fleischergewerbe.
Vom Deutschen Fleischerverband war ein Kongreß der Fleischermeister Deutschlands nach Berlin einberufen, um die Lage des Fleischergewerbes zu besprechen. In längeren Reden tadelten die Ober- bezw. Altmeister Schumacher- Mainz , Kobelt- Magdeburg, Krische- und Burg- Berlin die Maßnahmen der Reichsregierung, wonach den Stadtverwaltungen zweds Verkauf billigen Fleisches Frachtund Zollerleichterungen und mehrere andere Bergünstigungen gewährt werde. Dadurch werde der Wettbewerb zwischen dem städtischen und gewerblichen Fleischverkauf mit ganz ungleichen Waffen geführt. Dem Publikum werde durch das scheinbar günstigere Angebot von Fleisch durch die Städte ein falsches Urteil über das Fleischergewerbe aufgezwungen. Der Zwischenhandel, dessen sich Die Ablehnung dieses Antrages gibt dem Zentrum Gelegen- auch die Landwirte beim Viehverkauf bedienen, sei nicht zu umgehen. heit, fich zu äußern, was ja bisher nicht geschehen ist. Nicht wir auch die Kommunalverwaltungen müßten sich namentlich des aushaben die Verfassungsfrage aus diesem tleinen Anlaß aufgeworfen, ländischen Zwischenhandels bedienen. Es gelangte schließlich einsondern andere Parteien. Als wir aber bei einer Frage von stimmig eine längere Erklärung zur Annahme, in der die Reichsder Bedeutung der Bahlrechtsfrage die Zitierung der Ne- regierung gebeten wird, die in dem dem Reichstag vorliegenden gierung verlangten, hat Dr. Friedberg, dem jetzt der Anlaß zu Gesezentwurf vorgesehene Bollerleichterung nicht nur den Stadtflein ist, nicht für unseren Antrag gestimmt.( Hört! hört! berwaltungen, sondern auch dem selbständigen Fleischergewerbe zubei den Sozialdemokraten.) Wir haben uns gefreut, daß Sie mit zugestehen. Charakteristisch für den Geist der Verhandlungen war dem Beschluß endlich einmal sich auf sich selbst besonnen haben. es, daß die Teilnehmer einen der Redner, den Obermeister Kobelt, ( Lachen rechts.) Wir halten an dieser Stellung fest, wir sind nicht durch großen Lärm unterbrachen, als er die Quertreibereien der in der Lage, so leicht umzufallen wie die National- Fleischer gegen die städtischen Maßnahmen als falsch und für die liberalen.( Heiterkeit.) Würde der Antrag v. Heydebrand an- Fleischer selbst schädigend bezeichnete. genommen, so würden wir, obwohl wir Gegner des Antrages sind, dennoch eine gewisse Schadenfreude empfinden und uns mit Recht fagen fönnen: eine solche Behandlung hat ein Haus wie dieses verdient!( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.)
Krise in der Diamantenindustrie. Infolge der Kriegsereignisse herrscht in der Diamantenindustrie eine schwere Krise. In Antwerpen und Amsterdam feiern mehrere tausend Diamantenschleifer.
Aus der Frauenbewegung.
Die politischen" Dienstmädchen.
Abg. Lippmann( Vp.) stellt fest, daß am 4. Dezember Dr. Friedberg den Beschluß anregte, er wollte ihn nur nicht herbeiführen, weil er nicht genug guter Hoffnung war, daß das Haus einen solchen Antrag annehmen würde. Ich war besserer Hoffnung.( Große Heiterkeit) und stellte den Antrag. Heute verleugnet Dr. Friedberg fein Wert, wie Agitatoren, die etwas verschulden und es dann nicht gewesen sein wollen. Der Minister des Innern hat sich in sein Inneres zurüdgezogen.( Heiterkeit), der Kriegs- Alle Breslauer Gerichte, vom Schöffengericht bis zum Oberminister ist gar nicht da, und da sollen wir sagen: was wir landesgericht, haben sich ein ganzes Jahr lang mit der für das beschlossen haben, ist erledigt? Wir wollen den Kriegsminister preußische Staatswohl so außerordentlich wichtigen Frage beschäftigt, hören. Wenn Sie sich diese Behandlung gefallen lassen, dann ver- ob die Breslauer 3ahlstelle des Hausangestelltendienen Sie sie auch.( Beifall bei der Volkspartei und den Sozial- berbandes ein politischer Verein sei. Polizei und demokraten.) Schöffengericht bejahten die Frage, die Strafkammer entschied Abg. Dr. Friedberg( natl.): Sch stimme dem Abg. Hoffmann einmal mit nein und einmal mit ja. Als letzte Instanz bejahte darin zu, daß man von einem Menschen nicht mehr verlangen soll, auch das Oberlandesgericht die Frage, weil in den Flugblättern des als er leisten kann. Also verlange ich von ihm teine 2ogit. Verbandes es als die wichtigste Aufgabe bezeichnet wird, mit ver( Heiterkeit.) der Minister - einten Kräften gegen alle Ausnahmegesetze, insbesondere aber gegen Meine Anregung ist erfüllt, der präsident ist hier gewesen.( Lachen der Sozialdemokraten die Gesindordnungen zu wirken. Buruf: Wie bescheiden 1) Wir haben nur verlangt, daß die zuständigen Minister hier erscheinen. Durch die Kommissionsberatung werden erneute Verhandlungen erst ermöglicht und dann, kann Herr Hoffmann endlich im Plenum eine logische Rede halten.( Beifall bei den Nationalliberalen.)
Abg. Hoffmann( Soz.):
Ein französisches Mutterschutzgeseh.
100 Mt. Geldstrafe. Der Angeklagte legte Berufung ein. Da in
Das Schöffengericht verurteilte seinerzeit Herrn Lehmann zu der ersten Instanz der Schriftsteller von Kospoth als Verfasser ge= nannt worden war, wurde nun die Anklage auch auf diesen ausgedehnt und beide Sachen verbunden. Dieser bestritt auch seinerfeits, daß der Artikel irgendwie als beleidigend für Fräulein Hempel angesehen werden könne; der Angeklagte Lehmann lehnte jede Verantwortung für den Artikel unter nochmaliger Betonung feiner Krankheit an dem kritischen Tage ab. Das als Zeugin und Nebenklägerin geladene Fräulein Hempel war nicht zur Stelle, da sie nachmittags nach Amerika zur Absolvierung ihres Gastspiels abreisen mußte.
Es wurde die kommissarische Vernehmung des Fräuleins Hempel verlesen. Fräulein Hempel hat darin erklärt, daß kein Wort davon wahr sei, daß sie sich der Vermittelung der Baronin Vaughan bedient habe, um sich den Leopoldsorden zu erschleichen. Sie sei während ihres Aufenthalts in Ostende vom Kammerherrn Snoh eingeladen worden, einmal in einem Konzert vor dem König Leopold zu singen, und der König habe ihr aus eigener Initiative die Auszeichnung verliehen. Nach dem Konzert sei sie wieder heimgekehrt und fühle sich durch die Behauptung, sie habe an einer Gesellschaft teilgenommen, in welcher ein Bacchanal und gewagteste Tanze produziert worden seien, schwer beleidigt. Sie sei dadurch in ihrem künstlerischen Ansehen und Fortkommen beeinträchtigt. Die amerikanische Presse habe schon von dem Artikel des„ Kleinen Journals" Notiz genommen, und da sie einen dreijährigen Vertrag mit der Metropolitan- Oper abgeschlossen habe, so sei ihr Ruf gefährdet. Die hoftheater- Intendantur habe ihr schon ihr Befremden über den Artikel ausgedrückt und ihr nahegelegt, gerichtlich Stellung dazu zu nehmen; sie habe aber schon vorher mit dem Rechtsanwalt Dr. Schlesinger über die Anstrengung einer Beleidigungsflage konferiert gehabt. Die Rechtsanwälte Bahn und Dr. Löwenthal brachten eine ganze Reihe von Beweisanträgen zum Vortrage, die auf Ladung des Kammerdieners des Königs Leopold, Herrn Bataille, des Kammerherrn Snoy, der Frau Baronin Vaughan, des Fräuleins Hempel und des Amtsgerichtsrats Kade, der den Vorsit im Schöffentgericht gehabt hat. Diesen Beweisanträgen erklärte Dr. Schlesinger, nicht widersprechen zu wollen, da die Klägerin Staatsanwaltschaftsrat absolut nichts zu verheimlichen habe. Dr. Fuchs erklärte, daß diese Beweisanträge von den Angeklagten eine Benur zum Zwecke der Verschleppung gestellt seien Hauptung, die von den Verteidigern und dem Angeklagten Lehmann entschieden zurückgewiesen wurde. Es kam darüber zu recht lebhaften Auseinandersetzungen.
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Das Gericht beschloß nach längerer Beratung, die Sache zu vertagen. Zum neuen Termin sollen geladen werden: Redakteur Wagner, Chefredakteur Vollrath, Amtsgerichtsrat Kade; ferner sollen kommissarisch vernommen werden: der Kammerdiener Bataille, Frau Baronin Vaughan, die jetzt einen anderen Namen trägt, da sie wieder verheiratet ist, der Geiger Jakobs und der Kapellmeister Riedskopf, die in dem Konzert vor dem König mits gewirkt, und der Sekretär Snoy.
Ein Fisch, der sich gegen Diebstahl wehrt. Ein paar wiederholt wegen Diebstahls vorbestrafte Leute, Sommerfeldt und Nitschke, hatten sich wegen Diebstahls, der Kellner Apelt wegen Hehlerei gestern vor der 4. Strafkammer zu verant
worten.
Sommerfeldt und Nitschke räumten in einer Oftobernacht dieses
Jahres in der Aquarium- und Zierfischhandlung in der Alexander
straße 28 mit großer Sachkenntnis auf. Blöglich schrie einer der Diebe laut auf. Wie er vor Gericht angab, war er an ein Bassin geraten, in welchem sich eine Abart der im Mittelländischen Meere Vor 14 Jahren hatte der Senator Baul Strauß einen Gefeß- borkommenden Zitterrochen befand, die mit einem überaus fomplientwurf eingebracht zum Schußze schwangerer Arbeiterinnen. Wie auf zierten elektrischen Organ ausgerüstet sind. Mit Hilfe dieses Organs allen anderen sozialpolitischen Gebieten hat sich die republikanische erzeugen sie, wenn sie angegriffen werden, einen ziemlich starken Bourgeoisie auch auf diesem äußerst lässig gezeigt. Immer und elektrischen Strom, durch welchen der Angreifer einen kräftigen immer wieder schob der Senat seine Entscheidung über den Strauß- elektrischen Schlag erhält. Der Einbrecher, der von dem VorHerr Dr. Friedberg bellagt sich darüber, daß ich nicht ge- ichen Entwurf hinaus. Ihn einfach abzulehnen, wagte er allerdings handensein dieser natürlichen Waffe teine Ahnung hatte, griff mit nügend Logit befäße.( Sehr richtig! rechts.) Ihnen, befize ich ja manchmal vielzuviel Logil.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) nicht, da keiner der Herren Senatoren etwa den Mut fand, das den Händen in das Bassin hinein, um den ziemlich großen Fisch Der Ministerpräsident machte nach einem Sah rechts umtehrt Projekt für überflüssig zu erklären. Vor einigen Tagen ist es nun herauszuholen. In demselben Augenblid erhielt er einen derben und verschwand.( Heiterkeit und Zuruf rechts: Linksum!) Das endlich zur Annahme gelangt. Die Hauptbestimmung des neuen elektrischen Schlag, so daß er den iwehrhaften Fisch schleunigst wieder kann ich doch einem Minister nicht zumuten, daß er linksumkehrt Gesetzes, das von der Kammer noch gutgeheißen werden muß( die fallen ließ, in der Meinung, daß die ganze Geschichte nicht mehr macht.( Stürmische Heiterkeit.) Wenn übrigens Herr Friedberg die das Recht hat, Verbesserungen daran vorzunehmen), besteht darin, mit rechten Dingen zugehe. daß Arbeiterinnen und weiblichen Angestellten vier Wochen vor und Die Einbrecher erbeuteten insgesamt Fische im Werte von zirka leberweisung an eine Kommission für logisch erklärt, to batte er vier Wochen nach der Niederkunft eine finanzielle Unterſtüßung ge- 2000 Mark. Die Transporttannen hatten sie zum Teil mit dicken logischerweise bereits am 4. Dezember den damals gestellten Antrag v. Heydebrand annehmen müssen.( Sehr wahr! bei den Sozial- währt wird, und zwar vier Wochen vorher, wenn ihnen ärztlich Tüchern umwickelt, da sich Fische darunter befanden, die nur in demokraten.) Wollten Sie bloß das Vergnügen haben, den Minister- bestätigt wird, daß es für ihr Leben und für das ihres Kindes ge- einer bestimmten Wasserwärme lebensfähig bleiben. Die gesamte na, auf das fährlich ist, wenn sie weiterarbeiten vier Wochen nachher, wenn Beute wurde zu dem dritten Angeklagten Apelt gebracht, von dem präsidenten zu sehen, ohne Auskunft zu bekommen Vergnügen hätten Sie doch verzichten fönnen!( Große Heiterkeit.) sie tatsächlich nicht zur Arbeit gehen, sondern die vorgeschriebenen sie wußten, daß er ein großer Liebhaber von Zierfischen sei. Apelt Vielleicht überlegt sich Herr Friedberg das und hält hier dann auch Pflegebedingungen erfüllen. Im Höchstfall kann die Unterstüßungs- taufte auch die Fische für 150 Mart. Mit Rüdsicht auf die Voreinmal eine logische Rede!( Au! rechts.) Hier bekommt man ja teine periode vor und nach der Niederkunft auf je acht Wochen ausgedehnt strafen des Angeklagten Sommerfeldt erkannte das Gericht gegen ihn auf 2½ Jahre Zuchthaus , gegen Nitschke auf 1 Jahr Gefängnis anderen als Retourkutschen, dann muß man mal in eine einsteigen. werden. ( Heiterkeit.) Wenn und gegen Apelt wegen Hehlerei auf 1% Jahre Gefängnis. dem Hause durch Sie meinen, daß das Erscheinen des Ministerpräsidenten genügender Respekt er Roheit aus Eifersucht. wiesen sei, so fönnen Sie für den Antrag v. Heydebrand stimmen. Vielleicht ist übrigens der Ministerpräsident noch, braußen im Wandelgang!( Heiterfeit.) Von den Nationalliberalen aber fann man wahrlich sagen:
Sie schwanken hin, sie schwanken her, Und finden keine Logik mehr.
( Große Heiterfeit.)
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Wer lettet das Freie Volk"?
Fräulein Luise Dornhauer, die Frau Regine Deutsch fälsch Ein zärtlicher Liebhaber, der seinen eifersüchtigen Regungen licherweise als" Quelle" unserer Mitteilungen über die Spaltung im Frauenstimmrechtsverband angab, sieht sich nun doch zu einer mit einem Beil Ausdrud gegeben hatte, mußte sich gestern in der Mitteilung an uns gezwungen, und zwar über merkwürdige Prat- Person des bisher unbestraften 31 jährigen Arbeiters Karl Günthertiken der Redaktion des Freien Bolt". Sie bittet uns festzustellen, berg vor dem Schwurgericht des Landgerichts III verantworten. daß das Freie Volk" die Annahme eines eingeschriebenen Briefes, Die Anklage gegen ihn lautete auf versuchten Mord . der eine preßgesetzliche Berichtigung enthielt, verweigert hat. Der Angeklagte, dem sonst allseitig das Zeugnis eines fleißigen Gehört das etwa zu den Grundsäzen dieses Blattes, um Ünbequem- und nüchternen Arbeiters ausgestellt wird, unterhielt seit längerer Damit ist die Geschäftsordnungsdebatte beendet. lichkeiten einfach zu entgehen? Frl. L. D. legt Wert darauf, aus Beit mit einer Frau ein Liebesverhältnis. Seit dem August war Zwischen den Abgg. Lippmann( p.) und Dr. Friedberg( natl.) drücklich zu konstatieren, daß sie unseren Artikeln fernsteht, und daß G. ohne Grund auf seinen Schwager eifersüchtig. Als die Frau tommt es zu einer scharfen Auseinandersetzung, die mit der Be- sie der Mitgliederversammlung des Frauenstimmrechtsverbandes am Abend des 27. August d. J. gegen 10 Uhr nach Hause kam und merkung Lippmanns schließt, daß er heute Herrn Dr. Friedberg so lange beigewohnt, bis sie selbst die Versammlung schloß. Ihre dem Angeklagten ruhig erzählte, daß sie bei seinem Schwager gefennen gelernt habe und nicht wieder in den Irrtum ver- Behauptung, daß Frau Deutsch den Dank für Prinzipienbruch ohne wesen sei, padte ihn die Wut. Es kam zu einem heftigen Streit, fallen werde, daß er sehr forsch sei.( Man sieht dann noch die Abgg. Widerspruch annahm, troßdem Frau D. mehrfach Gelegenheit zur der aber bald beigelegt wurde. Trotzdem aber lehnte die Frau Dr. Schröder- Caffel( ntl.) und Lippmann( Vp.) in eine Zurückweisung hatte, bleibe daher zu Recht bestehen. energisch ab, als der Angeklagte gleich darauf wieder zärtlich werheftige Auseinanderseßung geraten.) Die Behandlung der ganzen Angelegenheit ist so merkwürdig, den vollte. Dieser Aerger über die Ablehnung wirkte noch am Ein Antrag der Bolkspartei über den Antrag v. Heydebrand daß wir uns die Frage erlauben: leitet der verantwortlich zeichnende nächsten Morgen nach. In eifersüchtiger Wut ergriff er plötzlich ein namentlich abzustimmen, wird nur noch von den Sozial- Redakteur das Freie Volt" oder Frau Regine Deutsch Beil und versetzte der im Bett liegenden Frau mit dem stumpfen