Einzelbild herunterladen
 

Bandenkämpfe.

Köln  , 18. Dezember.  ( W. T. B.) Wie die Kölnische Zeitung  " zwischen dem Marmarameer   und Chartitöi griechische aus Konstantinopel   meldet, sind in der ganzen Gegend und bulgarische Banden mit tscherkessischen und lasischen Frei­willigen aneinander geraten.

man sich zu dem Kriege entschloffen hat, einen Vorwand für spierungen der Mächte in Gegensatzueinander zu geschlossen, und die Wähler lachen uns aus, weil wir uns von den Strieg zu haben. In einen Abgrund von Verworfenheit bringen. Alle Regierungen, die das Gebiet der gemeinsamen Frest zum Narren halten lassen." Der Vorsitzende rief Wedra blickt man, wenn man Ursprung, Lauf und Ende dieser Besprechung der Grundfragen der gegenwärtigen politischen Lage wiederholt zur Ordnung. Bon links ertönten zahlreiche Zwischen­Sache übersieht! Und nur mit tiefer Betrübnis tann verlassen würden, würden eine schwere moralische Ver- rufe. Es dauerte geraume Zeit, bis es gelang, Wedra zum Ver­man es wahrnehmen, was alles der bürgerlichen Welt antwortung übernehmen für die etwaige Möglichkeit späterer lassen des Saales zu bewegen. Frest sette darauf seine Rede in zugemutet werden kann, mit welchen plumpen Mitteln Gründe, um nicht zu versuchen, der zukünftigen Ent­internationaler Berwickelungen. Die Großmächte haben zu triftige böhmischer Sprache fort. Das Haus lehnte nach Schluß der Rede Fresls einen sozial. fie in die den Machern nötige Ekstase versetzt stehung von Verwidlungen vorzubeugen, die bis zu demokratischen Antrag auf Uebergang zur Tages, werden kann, wie im Grunde pöbelhaft dumm und grenzenlos einer Bedrohung des europäischen   Friedens sich auswachfen könnten. ordnung und auf Vorlegung eines neuen Kriegsleistungsgesetzes Teichtfertig diefe bürgerliche Welt noch immer ist. Die russische   Regierung hofft, daß die solidarischen Be binnen acht Tagen mit 263 gegen 121 Stimmen ab und nahm mit Und wie steht die armselige Staatskunst des Grafen mühungen, von denen die Großmächte beseelt sind, ihnen helfen großer Majorität den Antrag des Berichterstatters auf Ein­Berchtold da, der sich von den serbischen   Herren so prächtig werden, ein Einverständnis über die Lösungen zu treten in die Spezialdebatte an. hineinlegen ließ! Denn es ist klar, daß Serbien  , wenn es finden, die ihre Interessen mit den gerechten Ansprüchen der gewollt hätte, die so plumpen Manöver längst hätte durch. Baltanstaaten versöhnen. freuzen können. Aber der Herr Pasitsch sagte sich wohl, Regierung, die eine vorläufige und gemeinsame Besprechung der Deswegen begrüße er aufrichtigst die Initiative der britischen daß es Serbien   nur nüßen könne, wenn sich die Desterreicher Fragen über die Liquidation des Krieges, bei denen die Interessen hineinreiten; je gruseliger ihre Schilderungen, desto böser der Mächte mitspielten, vorschlage. Die sympathische Aufnahme, werde dann die Enttäuschung in Europa   ausfallen. Wir der dieser Vorschlag in den Hauptstädten Europas   begegne, ebenso möchten freilich glauben, daß der Graf Berchtold   das grandiose die Zusammenkunft der Botschafter in London  , die soeben begonnen Schwindelmanöver weder angestiftet noch geleitet hat, nach habe, müßten, so hoffe die russische Regierung, die friedliche einem Macchiavell schaut er nämlich nicht gerade aus. Das Lösung der gegenwärtigen krisis erleichtern. wird zu einem beträchtlichen Teile Eigenbau jener ,, literarischen Der Minister schloß: Durchdrungen von dem aufrichtigen Abteilung" des Auswärtigen Amtes sein, die die tägliche Wunsche, alle Mittel zur Erhaltung des europäischen   Friedens an­zuwenden, drückt die russische   Regierung die Hoffnung aus, daß mit Beeinflussung der öffentlichen Meinung durch Erteilung von Gottes Hilfe unsere Bemühungen von Erfolg getrönt und " Informationen" übt, und von der in Desterreich kundige daß die zukünftigen Ereignisse die vitalen Interessen Beute mit der größten Bestimmtheit erzählen, daß dort das Rußlands   nicht berühren werden, die zu verteidigen wir Füstbischof Kopp, das bekannte Wort vom verseuchten Westen" anmutige Wechselspiel von Spannung und berufen sind im Namen der Ehre und Würde unseres Landes. Entspannung nur ein anderer Ausdruck für Die Aufnahme der Rede. Hausse und Baisse sei, die von dort aus­gehende Aufregung der öffentlichen Mei. nung zum nicht geringen Teile auch den 3wed verfolge, Börsenbewegungen her bei zuführen, bei denen man mitberdienen

fann".

"

Ein Publizist, der auf Ehre und Würde hält, wird es wohl fünftig verschmähen, sich von den Regisseuren der Affäre Prochaska informieren" zu lassen. Die Freunde des Friedens können aber von diesem Ausgang der Affäre Prochaska nur höchst befriedigt sein. Denn wie ihre Aufschwindelung das Striegsfieber in Desterreich entfesselt hat, so hat ihr Ausgang wieder alle ernüchtert, und mit der Kriegsbegeisterung ist es nun gründlich vorbei. In dem grimmigen Gelächter über diese beispiellose Blamage ist sie untergegangen, und die Kriegshezer haben die Schlacht verloren.

**

*

Eine Erklärung der ruffifchen Regierung. In der russischen Duma hat heute der russische  Ministerpräsident die langerwartete Rede über die al­tung Rußlands   in der Balkantrise abgegeben. Die Rede produziert natürlich wieder die alte Legende von der Befreierrolle Rußlands   auf dem Balkan   und versichert die flawischen Nationen der russischen Sympathien. Im ganzen aber macht sie einen ruhigen Eindruck, enthält sich jeder Brovokation und bestätigt das, was man auch bisher über die Haltung der russischen Regierung wußte: daß die Erfahrungen des japanischen Krieges und der Revolution den Machthabern eine heilsame Lehre gegeben haben, die zurzeit noch vorhält. Freilich darf man nicht vergessen, daß auch in Rußland   die militärischen Vorbereitungen fortdauern und daß auch dort in den Nationalisten und am Hofe Kriegstreiber am Berke find. Aber sie verfügen momentan nicht über die Macht. Dies ermöglicht die Beilegung der Krise, für deren Ausbruch die Rede Kokowzoms in geschickter Weise die moralische Ver­antwortung abzulehnen sucht.

Politische Ueberlicht.

Berlin  , den 18. Dezember 1912. Die Bachemiten und die Jesuiten  . Es wirkt höchst komisch, daß gerade die Bachemiten, die von der

Batikanpreffe nur als Halb- oder Viertelfatholiten betrachtet werden und auf die der in Rom   beliebteste der deutschen   Bischöfe, der prägte, zu den wortgewaltigsten Heerrufern im Kampf des Zentrums für die freie Ordenstätigkeit der Jefuiten gehören. Man fann sich des Verdachts nicht erwehren, daß durch ihren Kampfeifer die Petersburg  , 18. Dezember.  ( W. T. B.) Reichsduma. Die Bachemiten ihre früheren akatholischen Sünden verdecken und dem Rede des Premierministers Kotowzow dauerte eine Stunde. deutschen   Episkopat wie der römischen Kurie beweisen wollen, sie Die Rede wurde an den Stellen, die sich auf die Fragen der Ver- feien die unermüdlichsten Streiter für die heiligen Rechte der römi­teidigung des Staates und auf die Baltanereignisse bezogen, fort- fchen Kirche. gesezt durch Beifalls stürme auf fast allen Seiten des Hauses und durch Zustimmungskundgebungen unterbrochen. In der faiserlichen Loge waren einige Großfürsten anwesend. Als Kotowaow seine Erklärung beendet hatte, wurde die Sißung ge­schloffen und die Diskussion auf Freitag vertagt.

Griechen und Türken.

Deshalb wird denn auch fast nirgends mit solchem Tamtam daran gearbeitet, die katholische Volksfeele zum Ueberbrodeln zu bringen, wie in Köln  . Am Montagabend fand im großen Saale  ber Bürgergesellschaft ein neuer Versuch in dieser Richtung statt. Pfarrer a stert, der Vorsigende der Zentrumspartei   im Streife Köln  - Land, hielt die Hauptrede. Er pries die Jesuiten   als die edelste Blüte aller Nationen und pries dann die Verdienste des Bentrums um das Deutsche Reich habe doch das vielgeschmähte Bentrum für die hohen Zolltarife, für das Bürgerliche Gesetzbuch, für die sozialpolitischen Geseze gestimmt, und sei es doch der mächtigste Damm gegen die soziale Flut".

-

Paris  , 18. Dezember. Der Londoner Sonderbericht erstatter des Matin" meldet, Dr. Da nem habe ihm auf die Frage, was die Balkanvertreter zu tun gedenken, falls die türkischen Delegierten mit den griechischen nicht verhandeln wollten, geantwortet: Wir haben den Dann trat Herr Justizrat Trim born als großer Bolfstribun Krieg gemeinschaftlich geführt, wir werden gemeinsam auf. Er sprach von bitterem Unrecht", vom Aufbrechen alter, taum den Frieden abschließen. Wenn die Türkei   auf vernarbter Wunden", von heiligen Pflichten", vom warmen Herzen ihrer Weigerung beharren sollte, dann werden wir uns bei für den katholischen Glauben" usw. und erklärte für die wichtigste Tschataldscha wiedersehen; aber ich glaube, daß Frage der Gegenwart: Die leberwindung der Sozial. die türkische   Regierung die ihren Delegierten erteilten Wei- demokratie", eine Sache, bei der nach seiner Ansicht die Jünger fungen noch ändern wird. Loyolas nicht zu entbehren sind. Er endete mit den Worten:

Die Seeschlacht.

"

Inzwischen wird die Fraktion fortfahren, nicht nur für die Gleichberechtigung und die Gewissensfreiheit der Katholiken, um diese handelt es sich auch bei der Jesuitenfrage ihre ganze Kraft einzusetzen, sondern darüber hinaus für das Wohl des ge­samt n Vaterlandes unablässig zu wirken. Auf welchem Boden dieses Wirken sich bewegt, das sei mit den schönen Worten Gröbers gekenn zeichnet: Der Edstein unserer Politik ist nicht die Jesuitenfrage, sondern es ist die Gerechtigkeit. Die Gerechtigkeit ist der Eckstein unseres Brogramms jowohl auf dem Gebiete der sozialen Fragen wie der wirtschaftlichen Fragen und der firchenpolitischen Fragen. Die Gerechtigkeit aber ist die Grundlage des Staates.

Ich füge hinzu: Die Gerechtigkeit wird siegen." Rachdem sich der braufende Beifall gelegt hatte, wurde folgende

" Tausende katholischer Bürger von Köln  , einhellig in der Ber  urteilung des fogenannten Jefuitengefezes, fprechen die sichere Erwartung aus, daß der hohe Bundesrat, dessen Entscheidung vom 28. November d. J. nicht dazu dienen kann, dem fatholischen Bolke Deutschlands   gerecht zu werden und den konfessionellen Frieden zu fördern, erneut in eine Prüfung des Gesetzes eintritt und auf Grund der Verfassung und des Rechtes diefes Kampf- und Ausnahmegefe außer Straft fetzt, wie es der Reichstag   wiederholt beschlossen hat. Wir sind uns bewußt, daß wir mit dieser Forderung den wahren Interessen des Vaterlandes und des Volkes dienen.

Konstantinopel  , 18. Dezember. Ein ausländischer Ma­rineoffizier, der an Bord des hier eingetroffenen rumänischen Dampfers" Imperatul Trajan" den gestrigen Seekampf bei den Dardanellen beobachtete, erzählt darüber: Gegen 8 Uhr früh lief die türkische   Flotte in vollkommener Ordnung aus. Sie rückte bis auf sechs oder sieben Meilen jenseits des Forts Kumtaleh vor und stellte ihre Torpedo­bootszerstörer und Torpedoboote in Schlachtlinie auf. Die griechische Flotte kam hinter der Insel Imbros hervor. Das Banzerschiff Aweroff" fuhr an der Spize; ihm folgten die Banzerschiffe Hydra"," Spetsai" und" Psara" sowie neun Entschließung angenommen: Torpedobootszerstörer. Das griechische Geschwader stellte sich gegenüber dem türkischen in einer Entfernung von sieben oder acht Meilen auf. Die türkischen Schiffe eröffneten das Feuer. Die im Vordertreffen stehenden griechischen Schiffe erwiderten es nach Verlauf von zehn Minuten. Die Türken Ueber die Rede berichtet der Telegraph: zielten sehr gut. Ihre Granaten fielen hageldicht auf die Betersburg, 18. Dezember. Vor dichtbeseztem Hause und über- griechischen Schiffe, während die Geschosse der Griechen bald füllten Tribünen wurde heute in der Reichsduma die Re- vor, bald hinter den türkischen Schiffen einschlugen. Wäh­gierungserklärung berlesen. Ministerpräsident Kotow zoto legte rend der ganzen Dauer des Kampfes, der gegen 9 Uhr be­in eingehender Rede die gesetzgeberischen Aufgaben dar, die der gonnen hatte und um 10 Uhr endete, änderte die türkische bierten Legislaturperiode der Reichsduma harrien, und gab eine Flotte ihre Stellungen nicht, wohingegen eine halbe Stunde Aufzählung der verschiedenen Gesezentwürfe und Regierungsvor nach Beginn des Kampfes die griechischen Schiffe eines nach schläge, die sich den Reformen der letzten Jahre in organischer Weise dem anderen hinter Imbros verschwanden. Nur der Aweroff" anfügten. Die Regierung hofft und ist gewiß, erklärte Stokowzow, blieb und erwiderte fortwährend das sehr lebhafte Feuer des daß die vierte Reichsduma die Frage der nationalen Ver- Feindes. Die Zahl der beiderseits gewechselten Schüsse wird teidigung mit demselben Geiste der Liberalität und des Patrio- auf tausend geschäßt. Gegen 1014 Uhr stellte der Aweroff" tismus behandeln wird, wie es die vorhergehende getan hat. Ge- das Feuer ein, während die Türfen es noch eine Viertel- überwinden mäß der Verfügung des Kaisers wird Ihnen die Regierung alles stunde fortsetten, bis der Ameroff" außer Sicht gekommen unterbreiten, was von Wichtigkeit ist und was durch die Notwendig war. Zwanzig Minuten vor Beendigung des Kampfes feit, die Kräfte der Armee zu organisieren, geboten ist. Ich bin fiel anscheinend eine Granate auf den weroff". Der Die rechtsnationalliberalen Hamburger Nachrichten" be­sicher, daß sie in Ihnen fleißige Mitarbeiter zur Durchführung Augenzeuge kann es jedoch nicht mit Bestimmtheit behaupten. nuken den Streit Ludewig- Schiffer, um die Entfernung des diefer gebieterischen Aufgabe finden wird. Diese Erwägungen, Der Aweroff" fuhr so, daß auf eine Savarie nicht geschlossen die sich auf die nationale Verteidigung und die zu ihrer Sicherung werden konnte. der Regierung zu gewährenden Mittel beziehen, bringen mich auf Der Imperatul Trajan" bemerkte vor Beginn der eine andere Frage, die Ihre wie ganz Rußlands   Unruhe und Schlacht 22 bis 25 griechische Schiffseinheiten, die vor Gorge hervorruft. Die kriegerischen Tugenden und die feltene Tenedos konzentriert waren. Von den lettgenannten Einmütigkeit, die die Baltanvölker bewiesen haben, konnten griechischen Schiffen machte das Unterseeboot Delphin" um nicht verfehlen, die wärmste Sympathie aller russischen Herzen zu den Trajan  " die Runde, während dieser von der Mannschaft erregen. Als slawische und orthodoge Großmacht, eines griechischen Torpedobootszerstörers durchsucht wurde. die unzählige Opfer gebracht hat, um ihre Raffen- und Glaubens­brüder zu schüßen, kann Rußland   nicht dem Umstande gegenüber

Keine zweite Seeschlacht.

gleichgültig bleiben, daß diese Völker Eristenzbedingungen erlangen, Athen  , 18. Dezember.  ( W. T. B.) Zu den von Konstantinopel  die im Verhältnis stehen zu den vollbrachten Taten und den ver- in Umlauf gesetzten Gerüchten über eine zweite Geeschlacht goffenen Strömen Blutes und die ihnen ihre Lebensinteressen und zwischen Türfen und Griechen veröffentlicht der Marineminister eine friedliche Entwidebung unbedingt sicherstellen und in Zukunft folgendes Funfentelegramm des Oberkommandierenden des Aegäi­die Wahrscheinlichkeit neuer, für den europäischen   Frieden immer schen Geschwaders: Es hat keine weitere Seeschlacht stattgefunden. gefährlicher Verwidlungen ausschließen würden. Gingedent der weil der Feind nicht mehr auf das offene Meer herausgekommen Tradition der Geschichte und in Uebereinstimmung mit der klar ist. Wie von Tenedos   gemeldet wird, ist die feindliche Flotte ausgebrüdten öffentlichen Meinung Rußlands  , verkennt die taifer- beschädigt worden. Wir sind noch immer Herren des Meeres. liche Regierung sicherlich nicht die ganz hervorragende Be= Cholera und Geldnot. deutung der Interessen Rußlands  . Die Regierung Konstantinopel  , 18. Dezember. Vorgestern und gestern stellt mit Genugtuung fest, ihre von Anfang an eingenommene find hier 80 Erkrankungen und 45 Todesfälle ruhige Haltung inmitten der Unruhe und Erregung nicht geändert zu haben. Sie hat keine Veranlassung gegeben, bei an Cholera borgekommen. In Dicheddah sind seit dem uns selbstsüchtige Pläne zu argwöhnen oder den Wunsch, die Ron- 26. November 395 Erkrankungen und 393 Todesfälle an Cholera zu verzeichnen gewesen. flikte zu verfairfen, und steis war der Gedanke, den historischen Nach den Blättern verhandelt die Pforte mit 11 fran­Pflichten und der Würde des Reiches getreu zu bleiben, ihr einziger zöfifchen Banken wegen der Aufnahme einer auf den Ertrag Leitfat. Es wäre gegenwärtig verfrüht, darüber zu sprechen, der Kriegssteuer basierten Anleihe von 500 000 Pfund. welches Mittel gegenüber irgendeiner besonderen Frage, die durch Der Vertrag soll demnächst unterzeichnet werden. die Ereignisse auf dem Balkan   aufgeworfen wurde, beschlossen werden wird.

Die Obstruktion im österreichischen Reichsrat. Die Grundprinzipien, von denen sich die Regierung leiten laffen Wien  , 18. Dezember. Jm Abgeordnetenhaus beendete muß, wenn die Stunde der endgültigen Entscheidung der Tschechisch- Raditale Fres I mittags seine Rede nach 16 Stunden, geschlagen hat, sind ebenso durch unsere Bergangenheit wie durch( Anhaltender Beifall bei den Tschechisch Raditalen.) Die Sigung, die die Notwendigkeit bestimmt, sie mit den Bedingungen unserer gegen bereits 25 Stunden dauert, wird fortgesetzt. wärtigen Politit in Einklang zu bringen. Getreu unserem Bündnis Gegen 11% ihr kam es während der Rede Frests zu einem und unseren Ententen mit anderen Großmächten, der Unter- 3wischenfall. Der Deutschfortschrittliche Bedra rief mit tüzung unserer Freunde und Verbündeten sicher, lauter Stimme in den Saal hinein:" Wir dulden das nicht länger. fehen wir für unser Zeil einen Rußen darin, die Grup. Wir sind die Narren. In einer Stunde wird vielleicht das Haus

Der Zentrumsfraktion des Deutschen Reichstages spricht die Bersammlung ihr rüdhaltloses Vertrauen aus, daß sie, wie bisher, so auch in Zukunft die Interessen der katholischen Kirche  , die durch das Jesuitengesez schwer verlegt sind, mit Ent schiedenheit vertreten wird."

Wenn folcher heiliger Eifer nicht hilft, das Mißtrauen Noms zu dann hilft gar nichts mehr. Baffermann als Kleber.

Herrn Bassermann aus seiner Stellung als Führer der nationalliberalen Partei zu fordern, denn Bassermann sei nicht mehr fähig, die Partei zu leiten. Dabei plaudert das Blatt recht ungeniert allerlei amüsante Einzelheiten über das Verhalten des Bassermann bei seiner Wiederwahl als Vor­figender des nationalliberalen Zentralvorstandes aus. Es er­zählt nämlich.:

Herr Ludewig hat auch darin recht, daß es besser gewesen wäre, wenn Abg. Bassermann die Wiederwahl als Vorsitzender des Zentralvorstandes abgelehnt hätte. Sur sollte sich Herr Ludewig, wenn er schon so weit geht, nicht auf geheimnisvolle Andeutungen( merkwürdige Umstände"," Stimmenthaltung") be­schränken, mit denen er nur neues Unheil anrichtet, sondern doch ruhig sagen, wie es war. Auf dieser Zentralvorstands­figung wurde nämlich gegen die übliche Attla. mations wiederwahl Bassermanns zum ersten mal Protest erhoben! Die Zettelwahl ergab die er­hebliche Minderheit von rund 40 weißen Zetteln.( von etwa 120 Stimmen überhaupt), mit denen der rechte Flügel" Herrn Bassermann sein Mißtrauen aussprach. Es mußte schon Verwunderung erregen, daß Basiermann die Wiederwahl annahm, obwohl ein volles Drittel des nationalliberalen Zentralvorstandes ihm hier plöglich die Gefolgschaft auffagte. Weit wunderbarer aber war, daß Abg. Bassermann den wiedererlangten Vorfiz behielt, als ihn gleich danach in der entscheidenden Frage des Tages die Mehrheit im. Stich lieg! Abg. Baffermann hatte selbst gegen den Antrag auf Abschaffung der jungliberalen Sonderorganisation( mit eigener Epige usw.) gestimmt, der Antrag wurde aber mit großer Mehrheit an genommen; wenn uns die Erinnerung nicht täuscht mit rund 80 bon 120 Stimmen, also mit Zweidrittel­mehrheit!

Die Lehrermaßregelungen im fächsischen Landtag. In der sächsischen Kammer begründete am Dienstag der Abg. Günther( Fortschrittler) eine Interpellation der Fortschrittler über die Lehrermaßregelungen. Er meinte, daß man doch eine Regierungs­berfügung gewissermaßen als goldenes Kalb" ansehen müsse, das