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Nr. 15. 30. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 18. Januar 1913.

98. Sigung. Freitag, den 17. Januar 1918, nachmittags 1 Uhr.

Am Bundesratstische: Dr. Delbrüd.

Kurze Anfragen.

hat nicht die Absicht, ein Verbot der Hausarbeit in der gestellt werden.( Buruf bei den Sozialdemokraten: Das erlaubt Tabatindustrie anzuregen. Dallwig nicht!

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Etat des Reichsamts des Innern. Fünfter Tag.

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Aber wir können das

Dem

Bes

Abg. Warmuth( Rp.) bestreitet, daß im Jahre 1888 es die Junker waren, die einen vertraulichen Brief Steins an den König den Franzosen in die Hände gespielt haben; die gegenteilige Bes hauptung des Abg. Hoch sei unrichtig. Die nationale Ge Abg. Hoff( Vp.): Wenn eine einheitliche Politik in Deutschland   finnung der Junter stehe über allem 8 weifel. getrieben werden foll, muß das preußische Wahlrecht die( Große Heiterkeit linfs.) Des weiteren tritt der Redner für den felbe Grundlage baben wie das Reichstagswahl- Erlaß eines Depositengesezes ein. Es wird eine ganz ge­recht.( Sehr richtig! links.) Herr b. 8edlig geht von derselben waltige ungefunde Spefulation mit Depofitengeldern getrieben, Abg. Giebel( Soz.) fragt an: Ist es zutreffend, daß das Direk- Auffassung aus, nur will er das preußische Wahlrecht erhalten und die Sicherung des Vermögens des Publikums iſt eine wichtige staats Lorium der Reichsversicherungsanstalt die Betriebspensions­tasse der Firma Krupp- Effen nicht als Zuschuß- oder Er- auf das Reich übertragen.( hört! hört! links.) Wir ver- liche Aufgabe. Ein in idividualistischer Liberalismus mag jede Kontrolle fazkaffe im Sinne des Versicherungsgefeges für Angestellte, sondern Preußen. Solange die Herrschaft der Junker in Preußen bevormundende Element nicht entbehren. Langen umgefebrt die Uebertragung des Reichstagswahlrechts auf als lästige Bevormundung ablehnen. als Lebensversicherungsunternehmen gemäߧ 390 nicht gebrochen wird, ist auf einen Fortschritt in Preußen nicht zu Treiben gewiffenloser Bankiers muß entgegengetreten werden, bor a. a. D. anerkannt hat? Hält der Reichstag   eine solche Entscheidung rechnen.( Sehr wahr! links.) Wenn die Konservativen das jetzige den Schwierigkeiten darf die Regierung nicht zurückschrecken. Mehr für vereinbar mit dem§ 390 des Versicherungsgesezes für An- öffentliche Wahlverfahren aufrechterhalten, so ist das ein Mumm, Herr Staatssekretär.  ( Große Heiterkeit.) gestellte? Hohn und Spott auf ihre angebliche Mittelstands- Abg. Brandys( Pole): Schon vor zwei Jahren, und wieder im Direktor im Reichsamt des Innern Caspar: Das Direktorium freundlichkeit.( Sehr richtig! links.) Das wird Herr Dertel Borjahre haben wir und ebenso auch das Zentrum die gesegliche der Reichsversicherungsanstalt ist nicht in die Lage gefommen, zu mit all feinen Wigen und Mäßchen nicht verdecken. Regelung der Rechte der ausländischen Arbeiter ver­dieser Frage Stellung zu nehmen, ob die Betriebspensionskasse der( Präs. Kaempf: Sie dürfen von einem Abgeordneten nicht sagen, langt, und der Reichstag hat diese Wünsche zu den ſeinigen gemacht. Firma Krupp   als Zuichuß- oder Ersatzkasse in Frage kommt; es ist lediglich daß er hier Mäßchen macht.( Heiterkeit.) Das Vertrauen der land- Seitens der Regierung ist aber noch nichts geschehen. Die Zahl der darüber gefragt worden, ob die Kruppsche Pensionskasse ein Lebenss bersicherungsunternehmen im Sinne des§ 390 darstellt. Darauf ist lichen Bevölkerung zu der konservativen Partei ist start im ausländischen Arbeiter ist gering gerechnet eine Million, der in der die Antwort erteilt worden, daß die Pensionseinrichtungen der Kaffe, bei der letzten Reichstagswahl feinen einzigen Konservativen mehr Landwirtschaft ist auf diesen Buzug aus dem Auslande angewiesen, anten begriffen.( Lachen rechts.) Ganz Schleswig- Holstein   hat Landwirtschaft beschäftigten mindestens eine halbe Million. die als eine Versicherungsfasse auf Gegenseitigkeit angemeldet ist, gewählt. den Voraussetzungen und Anforderungen des§ 390 genügen. Die Herr Dertel meinte, die Sache mit Herrn v. Bolto und daher ist es die Pflicht der Unternehmer und des Staates, diese Kruppiche Benfionstaffe gilt als Rebensbererflärt, daß er fein Abkommen mit der Sozialdemokratie getroffen beutung, denen dieſe armen, der deutschen Sprache nicht sei richtig gestellt. Aber Herr v. Bolfo hat noch nicht flipp und flar ausländischen Arbeiter vor der gewissenlosesten Aus= sicherungsunternehmung und ist als folche vom Re- habe. Ich stelle deshalb fest, daß Herr v. Bolto im Jahre 1909 mächtigen Menschen ausgefegt sind, zu schüßen.( Sehr richtig! bei gierungspräsidenten in Düsseldorf   anerkannt. Für die Ent- nicht ein, sondern zwei Abkommen mit der Sozial- den Polen   und den Sozialdemokraten.) Sie müssen vor gewissen­fcheidung im einzelnen Falle ist übrigens nicht der Reichskanzler be motratie geschlossen bat und zwar schriftlich. lofen Agenten gefchüßt werden; aber vielleicht noch wichtiger ist der zuständig, sondern der Rentenausschuß, das Schiedsgericht und das Oberschiedsgericht. ( hört! hört! lints.) Das eine betraf die allgemeinen fozialdemo- Schuß in den Arbeitsstellen selbst. Die Leute müssen fratischen Stichwablbedingungen, die auch der liberale Kandidat unter- bielfach in Ställen in der ungesundesten Weise schlafen, Abg. Deichmann( Soz.) fragt: Welche Maßnahmen gedenkt der schrieben hat, in dem anderen aber erklärte sich Herr v. Bolfo bereit, die Beköstigung spottet oft aller Beschreibung, die Reidstanzler zum Schuße der in der deutschen   Tabat. ist vielfach eine geradezu menschenunwürdige. industrie beschäftigten Heimarbeiter zu ergreifen, die gegen jede Erhöhung der indirekten Steuern handlung in wirtschaftlicher und besonders in gesundheitlicher Beziehung schwer fozialdemokratischen Führers bei Herrn v. Bollo selbst.( Sört! hört!) ordnung. Sehr zu flagen ist auch über den Mangel an religiöjer zustimmen. Dies wurde abgeschlossen unter Vermiftelung eines Auf manchen Gütern ist das Prügeln einfach an der Tages­zu leiden haben. Eins dieser Abkommen wurde in einer Versammlung in seinem Wahl- Vorsorgung. Die polnischen Arbeiter werden besonders verfolgt. Direktor im Reichsamt des Innern Caspar: Unterm 23. April treise vorgelegt und auf einen Zuruf, er habe sein Ehrenwort durch Angeblich sollen sie politisch gefährlich sein. Diese armen Arbeiter, 1007 ist dem Reichstag   bereits ein Gefezentwurf betr. die Her die Zustimmung zur Reichsfinanzreform gebrochen, blieb Herr die aus Not nach Deutschland   kommen, und von Politik keine Ahnung stellung von Zigarren in der Hausarbeit vorgelegt worden, der v. Bolfo die Antwort schuldig.( hört! hört!) Von dem haben! jedoch nicht zur Verabschiedung gelangt ist. Nach§ 10 des andern Schriftstück konnte nur eine Abschrift vorgelegt werden, da Abg. Bruhn( Antis.) erörtert Mittelstandsfragen. Hausarbeitsgefeßzes fann kann der Bundesrat Bestimmungen zum sich das Original bei der Parteileitung in Berlin   be­Schuße der Gesundheit der Arbeiter erlassen. Es wird beabsichtigt, finde.( hört! hört!) Alle diese Dinge find öffentlich, ohne Wider­dem Bundesrat möglichst bald eine Vorlage zugehen zu spruch gefunden zu haben, behauptet worden. Ich frage deshalb, Das Wettrennen der bürgerlichen Parteien um die Gunst des laſſen, über die Herstellung von Bigarren in der Hausarbeit ob Herr b. Bolfo den Mut hat, hier im Reichstage zu erklären, Mittelstandes machen wir Sozialdemokraten nicht mit. Obwohl Ein entsprechender Entwurf ist im Reichsamt des Junern hergestellt daß diese beiden Abkommen von ihm nicht getroffen find. Erflärt man immer wieder versucht, uns als Feinde der Handwerker hinzu­worden und unterliegt der Begutachtung der betreffenden Refforts. Die Bestimmungen sollen eine Besserung der Lage der in der Tabat- er das flipp und flar, so nehme ich gern meine Behauptungen zurück. ſtellen, haben doch Hunterttausende von fleinen Gewerbetreibenden industrie beschäftigten Hausarbeiter herbeiführen. Zu der Frage von auf die wirtungen der Bollpolitif ein. Redner geht des weiteren eingehend an Hand von Statistiken bei den letzten Wahlen für die sozialdemokratische Partei gestimmt, sind doch viele Tausende hand. Fachausschüssen der Hausarbeiter Stellung zu nehmen, hat der Bundes- fichtiger Abbau der 3ölle ist unbedingt nothwendig. Ee werker in unserer Partei politisch organisiert wir rat bisher noch nicht Gelegenheit gehabt. wäre schon sehr wünschenswert, wenn der Staatssekretär erklären wollen durchaus nicht die Vernichtung des Handwerks. Für Gesetze, Abg. Baudert( Soz.) weist auf den am 1. Januar 1913 boll würde, daß an eine Erhöhung der Getreidezölle unter keinen Um die dem Handwerk wirklich zugute kommen, werden wir immer ein­zogenen Gebietsaustausch zwischen dem Großherzogtum ständen zu denken ist.( Sehr richtig! links.) Die glänzende Lage", treten. Die Entwickelung der heutigen Verhältnisse bedingt es, Sachsen   und dem Herzogtum Sachsen- Meiningen   hin. Beide das daß Großkapital das in die angeblich unsere Wirtschaftspolitik das deutsche   Volt gebracht Handwerk aufreibt. Höre Regierungen haben erklärt, daß die eingetauschten Gebietsteile aus haben soll, beschränkt sich auf sehr enge Kreise.( Sehr ich dann hier und draußen Großkapitalisten und Groß­den Reichstagswahltreisen des abtretenden Staates aus- richtig! links.) Nur die schwere Industrie und der Großgrundbesigs tommt es mir immer so vor, als wenn der Fuchs die Gans zu industrielle so warm für das Handwerk eintreten, dann scheiden und einem Streise des Staates zugeteilt werden sollen, dem haben die Früchte dieser Zodpolitik eingesteckt. Eine wirklich unpartei­fie zugefallen find. Redner fragt, ob ein entſprechender Antrag beimische Untersuchung über die Wirkung anserer Wirtschaftspolitit einem Spaziergang einlädt: die Gans wird niemals wiederkommen. Bundesrat gestellt ist und ob der Reichskanzler zu der beabsichtigten würde dies zweifellos ergeben. Wir beantragen eine folche Unterfuchung( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Daß das Handwerk schwer Wahlkreisänderung die verfassungsmäßige Zustimmung des Reichs- in einer Resolution, der hoffentlich alle Parteien zustimmen werden. 84 fämpfen hat, wird von uns nicht bestritten. Herr Jr I behauptete tages herbeizuführen gedenkt. Direktor im Reichsamt des Innern Lewald: Die Aenderung der Selbst der Bund der Industriellen hat 1911 in Stuttgart   eine gestern, der Reichstag träge keine Schuld daran. Da möchte ich ihn Reichstagswahlkreise ist von den beiden Regierungen bei dem Schwächung des inneren Marites festgestellt.( hört, hört! doch an den legten 8olltarif erinnern. Die Handwerker heute und Kleingewerbetreibenden leiden lints.) Das follte doch auch dem Staatssekretär zu denken geben. Reichskanzler in Anregung gebracht. Eine entsprechende Vorlage Die Hauptfache ist, daß eine wirklich wissenschaftliche Bafis zur Bester der Lebensmittelverteuerung mie die Arbeiter selbst. Abg Stolle( Soz.) fragt: Ist der Reichskanzler bereit, Aus- urteilung aller dieser Fragen geschaffen wird. An fich ist die Wirt-( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Dann die Finanz­funft darüber zu geben, ob Desterreich Ungarn   seine Zu- dazu gemacht.( Lebhafte Zustimmung links.) schaftspolitik teine politische Frage; die Konservativen haben sie erst fabrikanten hat die Tabaksteuer zugrunde gerichtet, ebenso wie reform: Hunderte von fleinen Bigarren und Tabats. stimmung zu der Erhebung von Schiffahrtsabgaben die Biersteuer die kleinen Bierbrauereibefizer vollständig tot gemacht auf der Elbe erflärt hat.

wird vorbereitet.

Wirfl. Geh. Legationsrat Lehmann: Desterreich- Ungarn hat seine Zustimmung zur Erhebung von Schiffahrtsabgaben auf der Elbe  bisher nicht erklärt.

Abg. Vietmeyer( Wirtsch. Bg.) fragt, ob der Reichskanzler ent­sprechend den wiederholten Anträgen der Abgg. Albrecht und Gen. ( Soz.), die Heimarbeit in der Zabalindustrie reichs­gefeßlich zu verbieten gedenkt. Direktor im Reichsamt des Innern Caspar: Der Reichskanzler

Kleines feuilleton.

Sport und Roheit. Wer möchte nicht im Deutschland   der be­brillten Gymnasiasten, im Deutschland   der engbrüftigen Stubenbocker ein Freund der törperlichen Kultur sein? Der Deutsche  fingt zwar Wandern, o Wandern, du freie Burschenluft", er fingt es aber mit Vorliebe abends im Wirtshauszimmer, wo er mit feiner Liedertafel übt und das Bier in beruhigender Nähe ist. Die Engländer machen sich nicht umsonst über die deutschen   Schmeer­bäuche luftig. Wer die sehnigen Gestalten der jungen Engländer fieht und daneben etwa einen geistig wie förperlich aufgeschwemmten deutschen   Korpsstudenten hält, kann sehr wohl neidisch werden. Freilich das englische Beispiel enthält zugleich eine Warnung. Das fulturelle Boltsleben ist in England alles andere als be wunderungswert. Es scheint ein unentrinnbares Gesetz zu sein, daß der Sport entartet, wenn er Selbst zweck wird; daß er zur Roheit führt, wenn er weite Boltskreise wie eine Leidenschaft erfaßt.

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Ein bors

Abg. Brühne( Soz.):

genau

fo schwer

Abg. Hanssen( Däne) bringt Beschwerden vor über Verlegungen hat. Das find doch alles Mittelstandsleute. Denken Sie auch an des Vereins- und Versammlungsrechts in Schleswig- Holstein  . Die vielen leinen Gastwirte, die ruiniert worden sind. Ganz systematisch wird der Gottesdienst der freien Gemeinden Weiter: wer war es denn, der, als die Reichsversicherungsordnung von den Polizeibehörden gestört. Die Praris der Ver- uns hier beschäftigte, am meisten für den fleinen Handwerker ein­waltungsbehörden will den Geschädigten es unmöglich machen, den getreten ist? In meinem Wahlkreise gab es vielleicht an 60 Orten Schuß der Gerichte anzurufen, und läuft darauf hinaus, eine von eingefchriebene freie Hilfskaffen. Diese Hilfstassen, in denen die den Gerichten als falich erklärte Auslegung des Reichsvereinsgefeges fleinen Gewerbetreibenden gegen Krankheit und Unglü in der aufrecht zu erhalten.( Abg. Le bebour[ S03]: Echt preußisch!) Familie versichert waren, find durch das neue Reichsversicherungs Herr Staatssekretär, tragen Sie Sorge dafür, daß diese Klagen ab- geiet

heimgebrachte Mitgift vor die Füße. Das tilgt ihre Liebe zu ihm und festigt die zu Sylvain. Wie aber Yanit so leidenschaftlich in fie dringt, daß fie für ihres Gatten Leben fürchtet, sagt sie ihm eine intime Busammenkunft zu. Schließlich erkennen beide Männer die Motive von Margas Handeln und nach anits Weggang schließt vor dem erstrahlenden Meeresstern der Gatte die Gattin in die Arme. " Ev. Joh. VII. 7" steht unter dem Titel des Wertes: Wer ohne Sünde ist.

Die fleine Baula: Wo bekommt sie die denn he? Der Lehrer: Die bekommt sie von dem Hundevater. Die fleine Baula: Und wo bekommt sie der Hundebater her? Der Lehrer: Die Hunde führen ein Familienleben. Die kleine Baula: Was ist denn ein Familienleben? Der Lehrer: Das ist... Verheiratet sein. So wie bei Menschen. Die Kleine Paula: Wo bekommen denn die Menschen ihre kleinen Kinder her? Vom Storch bekommt man doch keine, der kann seine Kinder doch selbst nicht tragen.

Der Lehrer: Nein, vom Storch kommen sie auch nicht. Die kleine Baula: Sie sind doch auch verheiratet. Wo haben Sie denn Ihre kleinen Kinder her?

Der Lehrer: Die hat mir meine Frau geschenkt. Die fleine Paula: Und wo hat sie denn Ihre Frau herbe­fommen? Der Lehrer: Das gehört nicht zur Naturkunde.( heftig.) Set dich, Paula. r. fr.

Man merkt bald, daß die Komposition schwerlich der Gefahr entgehen kann, sich vom" Fliegenden Holländer" und von der Ca­ valleria rusticana  " abhängig zu machen. Sie entgeht auch nicht der Trivialität( Dich nur fann ich lieben, Dein ist mein Herz ja ge­blieben"), besitzt aber doch noch einiges Eigene, etwas Wärme und natürlich- hübsche Fischerchöre und bretonische Tänze usw. Cha­rafterifierende Straft, dramatische Steigerungen und Mangel an großer Plastik der Themen, sind heute fast selbstverständlich. Knappheit und Bändigkeit weniger. Drei Hauptmotive durchziehen das Ganze: eines für Margas Glück, eines für ihr Leid, eines für Manik; schade, daß sich die zwei legteren nicht genug von einander abheben! Notizen. Immerhin: die Engländer haben körperliche Kultur und daneben Seit langem fahen wir keine so vorzügliche Regie; Direktor die Auswüchse der Roheit. Wir haben feine förperliche Kultur, B. Palfi wirkte mit ihr in überzeugender Natürlichkeit und hat Wiedereröffnung des Theaters des Westen 3. aber die Roheit haben wir schon in ihrer widerwärtigsten sich hoffentlich über die mißlungenen Beleuchtungseffekte nicht ge- Die Renovierungsarbeiten sind soweit vorgeschritten, daß als Er Vollendung. Wer es nicht glauben will, brauchte sich nur das ärgert. Dazu nun der Genuß, in der Marga- Rolle eine durchaus öffnungstermin der 1. Februar bestimmt werden konnte. Sechstagerennen anzusehen, das wieder einmal in Berlin   fünstlerische Sängerin fennen zu lernen! Helene Forti singt und Die Naturwissenschaften" nennen die Heraus­stattfand. spielt trefflich: wie fest figen ihre Töne, wie gleichmäßig find fie in geber Dr. A. Berliner und Dr. C. Thefing eine neue Wochenschrift, In einer geschlossenen Bahn jagten die Radler sechs Tage lang der Höhe beim Piano und auch beim Forte! Der den Yanik dar- die im Verlage von J. Springer in Berlin   erscheint. Sie wendet im Streise herum. Sechs Tage lang i händeten sie ihren Körper stellende Tenor Friz Soot verfügt über eine hell metallische Stimme sich an die auf irgendeinem naturwissenschaftlichen Gebiet Tätigen mit Gewalt, während sie ihn doch fultivieren wollten. Sechs Tage und über Temperament; umso bedauerlicher, daß er mehr einen( als Forscher, als Lehrer oder als Praktiker) und berichtet über die lang verwandelten sie ihre menschliche Gestalt in ein feuchendes, effektvollen Salonlöwen als einen naturwichfigen Fischer gibt! Den Fortschritte und Ergebnisse auf dem Gesamtgebiete der Naturwissen­heruntergekommenes Stüd Fleisch. Sechs Tage lang frönten sie übrigen uns aus der Surfürstentruppe bekannten Stünstlern, ein- fchaften, der Medizin und der Technik. Auch für die Laien, die unter dem Vorwand des Sports der widerwärtigsten Häßlichkeit! schließlich Kapellmeister Cortolezis, gebührt allseits Dank für wirklich ernste Belehrung suchen, ist die Zeitschrift geeignet. Und die Zuschauer, die dieses edle Spiel begönnerten? Echte ihren durchgängig guten Beitrag zu dem großen Erfolge. Ravaliere, nachgemachte Stavaliere, Zuhälter, aristokratische Damen, elegante Huren usw. Uns fann es ja recht sein. Aber wird der bürgerlichen Presse bei dem Standal nicht doch etwas schwül

zu Mute?

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Mufil.

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Humor und Satire. Naturkunde.

SZ.

Und

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Raritätenfultus. Demnächst gelangen in einem Berliner   Kunstauktionshause Goethe- und Schiller- Reliquien zur Versteigerung, die aus dem Nachlasse von Goethes Sekretär Theodor Kräuter stammen. Welch bedeutiame und unerseßliche Kulturtverte da Liebhabern unserer Hlassischen Literatur zur Verfügung stehen, mögen ein paar Beispiele zeigen.

Nr. 42. Goethes Pantoffel, roter Samt mit goldenen Streifen und der schwarz auf Gold eingestickten arabischen Inschrift: Suleika. Mit Beglaubigungsschreiben: Diese rothfamtnen Ban­toffeln, worauf mit Gold der Name Suleifa gestickt ist, sind ein Geschenk der Frau von Eylenberg an Goethe usw. Coeln den 3ten December 1861. Riemer. Hauptmann 3. D."

Nr. 176.

( Schauplatz: die Behujährigenklasse der Mädchenschule.) Der Lehrer: Es gibt Hunde, und es gibt Hündinnen. Die Direktion der Surfürstenoper hält wader stand gegen die kleinen Hunde, das sind die Hundefinder. Was für Hunde gibt die Charlottenburger   Stonkurrenz, gegen den Operettengeichmad und es also, Baula? überhaupt gegen die Schwierigkeit jegliches rein privaten Opern Die fleine Baula: Es gibt Hundekinder und Hunde und unternehmens. Sie hat. am Donnerstag eine ernst zu nehmende Hündinnen. Wie unterscheidet man denn aber eine Hündin halbe Neuheit herausgebracht: Stella maris" von Alfred von einem Hund? Kaiser. Man erzählt uns, das vor 17 Jahren komponierte Werk Der Lehrer: Hier auf diesem Bilde siehst Du einen Hund und fei gmal durchgefallen und erst allmälig zur Anerkennung gelangt. eine Hündin. Dies ist der Hund, und dies ist die Hündin. Siehst o de bon Goethe. Nach dem Tode des Dichters am Tage Der Text ist von einem Franzosen   und in rhythmischer Profa Du den Unterschied? berdeutscht vom Komponisten selbst. Man muß fich, um den Zu- Die fleine Baula: Ja, die Hündin ist dicker. fammenhang zu verstehen, in die Frömmigkeit der Bretonen hinein- Der Lehrer: Nein, darin besteht nicht der Unterschied. Du hast fühlen, in ihre firchliche Tradition, in ihre Verehrung der Jungfrau doch selbst einen kleinen Hund. Maria als des Meeressternes. Sein Anblick versöhnt das Ehepaar Die kleine Baula: Ja, der ist manchmal dick und manchmal Marga und Sylvain, in dessen Glück das alte Enoch- Arden- Motiv dünn. Wenn er viel gefressen hat, ist er dick, und wenn er wenig hineingefahren war. Marga hatte Jahre lang auf die Nüdfunft gefressen hat, ist er dünn. ihres geliebten yanik gewartet, und entschloß sich dann doch zur Der Lehrer: Darauf kommt es doch nicht an. Eine Hündin Trauung. Kurz zuvor tehrt Yanit zurück und wirft ihr empört die bekommt fleine, junge Hunde und...

seiner Ausstellung auf dem Paradebett, 26. März 1832, wurde die­felbe als Andenken entnommen. Eine Bescheinigung darüber von Theodor Kräuter wurde 1889 an R. Mälzer in Leipzig   überlassen.- Nr. 180. Strohtästchen mit Trauben, die Goethe am Spalier vor dem Fenster seines Arbeitszimmers zog und Frau Riemer gab. Mit Notizzettel. Tiefsinnige Nachweise über die Bedeutung dieser diversen Ne­tiquien für Goethes Leben und Dichten werden bekannte Goethe Philologen gern den glücklichen Käufern liefern.