Gewerkschaftliches.
Die Verhandlungen behufs Abschluß eines neuen Tarifvertrages für das Baugewerbe wurden am 21. und 22. Januar unter Leitung der drei Unparteiischen, Herren Dr. Prenner, Rath und v. Schulz, im Reichs tagsgebäude fortgesetzt.
Eine Hauptrolle spielte vor allem wiederum die von Arbeitervertretern geforderte Garantie übernahme für eine allgemeine Lohnerhöhung. Die Unternehmer glaubten sowohl diesen Vorschlag, als auch die weniger weitgehende Anregung der Unparteiischen, ihren Mitgliedern eine allgemeine Lohnerhöhung zu entpfehlen, ablehnen zu müssen. Nach weiteren Verhandlungen gaben die Unternehmer folgende Erklärung ab:
"
gewerbes angehören, hielt am 20. Januar in Berlin eine Ausschußsigung ab. Die Vorsitzenden des Deutschen Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe, des Arbeitgeber Schußverbandes für das deutsche Holzgewerbe und des Hauptverbandes deutscher Arbeitgeberverbände im Malergetverbe erstatteten Bericht über die im Laufe der letzten Wochen stattgefundenen Tariferneuerungs- VerHandlungen. Es wurde für den Fall, daß eine friedliche Verlängerung der demnächst ablaufenden Tarifverträge an den hohen, mit der außerordentlich schlechten Konjunktur im Baugewerbe nicht zu vereinbarenden Forderungen der Arbeiterführer scheitern sollte, beschlossen, daß die Mitglieder der dem Reichsbunde angehörenden Verbände sich gegenseitig während etwaiger Streits unterstügen, insbesondere auch durch Verlängerung der Lieferungsfristen."
Städten."
Deutfches Reich.
Zur chriftlichen Streikbrechervermittelung in Menden i. W.
Die Hauptverwaltung des christlichen Metallarbeiterverbandes versendet einen Artikel, den die Zentrumspresse eifrig druckt und in dem bestritten wird, daß der christliche Metallarbeiterverband Arbeitswillige vermittelt habe. Es heißt darin u. a. wörtlich:
„ Es gilt bei der Leitung des christlichen Metallarbeiterverbandes als selbstverständlich, daß die Leute( aus Menden ? D. Red.) uur dort Arbeit aufsuchen, wo feine Differenzen oder Lohnlämpfe vorliegen. Sollte irgendein Mitglied Arbeit in einem bestreitten Betriebe annehmen und die Leitung des Verbandes erhält Kenntnis davon, so wird sie ihren Einfluß geltend machen und das Mitglied zum Aufgeben der Arbeit auffordern."
in Stuttgart ankamen, war der Betrieb mit Arbeitswilligen bereits besetzt, resp. brauchte man uns nicht mehr, da vom christlichen Metallarbeiterverband bereits vorher ein Trupp Mitglieder von Menden nach Stuttgart gesandt worden war. Wir wußten alle nicht, daß bei der Firma„ Sanitaria" gestreift wurde, da die Verbandsleitung in Menden uns nichts davon gesagt hatte.
Ferner giebt der Reichsbund baugewerblicher Arbeitgeberverbande, wie vor furzem angekündigt, Anfang Februar eine Broschüre heraus, enthaltend statistische Zusammenstellungen über die verbandes. Die Worte in dem Artikel sind wohl recht gut gesezt, Soweit die Hauptverwaltung des christlichen MetallarbeiterWir haben erklärt, daß wir einen Hauptvertrag vereinbaren in den einzelnen Berufen bestehenden Tarifverträge, zweitens über nur reden die Tatsachen eine ganz andere Sprache. Erst vor einigen wollen, der für das gesamte bisherige Vertragsgebiet gilt und die in den Jahren 1909-1912 gezahlten Stundenlöhne und drittens Tagen konnten wir ein Schriftstück abdrucken, in dem ein wider daß wir nicht zugeben können, daß Gebiete vertragslos bleiben. Nachweise über die Preisbewegung der wichtigsten Lebensmittel, feinen Willen als Arbeitswilliger nach Stuttgart geschleppter christSollten in einzelnen Gebieten Einigungen über die bezirklich Brenn- und Beleuchtungsmaterialien und Wohnungsmieten für Klein- licher Metallarbeiter bescheinigte, daß ihm vom christlichen Metallzu regelnden Vertragsbestimmungen nicht zustande kommen, so wohnungen in den Jahren 1909-1912 in den größeren deutschen arbeiterverband Arbeit in der„ Sanitaria" in Stuttgart - Ludwigsluft wollen wir unseren Einfluß zum Abschluß von Verträgen in diesen Gebieten geltend machen, nötigenfalls unter Anrufung bezirklicher versuchen, daß es den Arbeitern schon gut genug geht und so desHier wird der Reichsbund vermutlich den Nachweis zu liefern nachgewiesen worden sei. Heute liegt diese weitere Erklärung vor: " Der Unterzeichnete, Anton Weber. geb. zu Reheim, erklärt, Schiedsgerichte, jedoch unter der Vorausseßung daß von Seiten der halb an eine Lohnerhöhung gar nicht zu denken ist. daß er vom christlichen Metallarbeiterverband, Bert. Menden , mit Zentralorganisation der Arbeiter der gleiche Wilie bekundet wird. noch 14 anderen Kollegen nach Stuttgart gesandt wurde, um dort bei der Firma„ Sanitaria" in Arbeit zu treten. Als wir Darauf gaben die Arbeitervertreter folgende Erklärung ab: Unsere Stellung zum Vertragsabschluß halten wir durch unsere Erklärung in München für gegeben. Sie läßt keinen Zweifel Achtung, Partei- und Gewerkschaftsmitglieder! daran, daß wir zum Abschluß eines Vertrages im bisherigen Umfange bereit sind. Wir bedauern aufs ticffte, daß sich der Arbeit- Die Branche der Fahrstuhlführer und Portiers hat zum Ausgeberbund trotz der außerordentlich drückenden Teuerung weigert, weis der Zugehörigkeit zur Organisation Kontrollkarten ausgegeben. die Notwendigkeit einer allgemeinen Lohnerhöhung anzuerkennen Diese Karten sind von brauner Farbe. Wir ersuchen die Gewerkund bei seinen Unterverbänden zu befürwortex. Die Verantwortung schaftsmitglieder und Parteigenossen, recht rege nach der Kontrolltarte zu fragen. für die sich daraus ergebenden Schwierigkeiten müssen wir dem Wir bemerken hierbei, daß die unter dem Namen Deutscher Arbeitgeberbund allein überlassen. Die Frage bezirklicher Schieds- Portierverband" bestehende Vereinigung feine Organisation im Sinne gerichte zur endgültigen Schlichtung etwa berbleibender örtlicher der modernen Arbeiterbewegung ist. Es handelt sich vielmehr um Streitfragen anzurufen, ist für uns infolge der Stellung des eine in allen Regenbogenfarben schillernde Vereinigung, die mit den Um jedoch Arbeitgebern liebäugelt, und die unwissenden Proletarier mit ihrer Arbeitgeberbundes in der Lohnfrage undiskutabel. unsere Friedensliebe zu befunden, sind wir bereit, die für den Fahrstuhlführerschule Geld aus der Tasche zieht, ohne daß diese Abschluß neuer Verträge hauptsächlich in Betracht kommenden dafür nur das allernotwendigste lernen. Fragen, wie z. B. Arbeitszeit, Arbeitsnachweis, Affordarbeit usw. zu besprechen und überlassen es den Herren Unparteiischen, die Reihenfolge dieser Gegenstände zu bestimmen. Wir erklären jedoch, daß eine endgültige Annahme des Vertragsnrusters und des Hauptvertrags erst dann erfolgen kann, wenn in allen örtlichen Fragen ein Einverständnis erzielt worden ist.
Desgleichen warnen wir auch jeden Gewerkschafts- und Parteigenossen vor den Fahrstuhlführerschulen überhaupt. Es sind meist Schwindelinstitute, die auf die Dummheit derjenigen rechnen, die diejen ohnehin schon nicht gut bezahlten Beruf ergreifen wollen, und die im übrigen gar nicht in der Lage sind, eine gute Ausbildung zu verbürgen. Eine staatliche Fahrstuhlführerschule besteht leider noch nicht.
Anton Weber, Mitglied des christlichen Metallarbeiterverbandes. Um nun zu verhindern, daß der christliche Metallarbeiterverband wieder behauptet, die Leute seien nicht von der Organisationsleitung hingeschikt worden, geben wir nachstehend einen Ueberweisungsschein im Wortlaut wieder: Christlich- Sozialer Metallarbeiterverband Deutschland , Zentrale Duisburg .
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Das Verbandsmitglied Anton Weber wird von der Ortsgruppe Menden nach der Ortsgruppe Stuttgart überwiesen. Es wird dem Mitgliede hiermit bestätigt, daß es seinen Verpflichtungen gegen den Verband nachgekommen und die Beiträge bis zum 31. Des, zember 1912 richtig bezahlt hat.
Menden , 28. Dezember 1912. Der Vorstand Josef Rosier." Daß der christliche Metallarbeiterverband bemüht war, in Stuttgart recht viel Arbeitswillige bereit zu halten, beweist die Tatsache, daß er dem Weber, den er nach Stuttgart geschleppt hatte, nicht einmal das Reisegeld für die Rückfahrt gab. Man zahlte dem Manne auf dem Stuttgarter chriftlichen Verbandsbureau ganze zwei Mark aus, so daß er den Weg von Stuttgart nach Menden i. W. zu Fuß zurücklegen mußte.
Jetzt hilft den Christenführern kein Abstreiten mehr. Ihre Mitglieder beweisen ihnen, daß sie Streitbrecherlieferanten sind.
Der Arbeiterverrat der
Die Arbeitgeber zogen sich hierauf zu einer weiteren Beratung Wir ersuchen die Parteigenossen, soweit sie mit Fahrstuhlführern zurück und erklärten dann folgendes: Ihre Bereitwilligkeit zum und Portiers zusammenkommen, sie auf die in Frage kommende Abschluß eines Vertrages im bisherigen Umfange deckt sich mit Organisation Deutscher Transportarbeiterverband hinzuweisen. unjerer bereits in München abgegebenen Griärung; die Weigerung Die Branchenleitung der Fahrstuhlführer und Portiers des Deutschen Transportarbeiterverbandes. einer allgemeinen Lohnerhöhung im ganzen. Reich zu befürworten, beruht auf der Ueberzeugung, daß das nicht zu bestreitende Daniederliegen des Baugewerbes, verschärft durch den ungünstigen Ueber die Kellneraussperrung im Café Woerz am NollendorfGeld- und Hypothekenmarkt, solche Maßregeln nicht zuläßt, ganz plag( Neues Echauspielhaus) wird uns berichtet, daß die Unter- Zentrumsredakteure eifrig bemüht, den Ausgesperrten die sozialabgesehen davon, daß einzelne Lohngebiete durch den Dresdener nehmer bereits zu der Einsicht gekommen sind, einen ganz bösen demokratische Presse zu verekeln, jedoch ohne Erfolg. Jede Nummer Schiedsspruch vom Jahre 1910 bereits übermäßig belastet sind. Tausch durch den ohne Anlaß vorgenommenen Wechsel der Kellner unseres Lüdenscheider Parteiblattes, die dort in Massen verbreitet Ueberdies ist die Festsetzung des Lohnes eine den Bezirks- und gemacht zu haben. Die täglichen Beschwerden der Gäste über wird, und die Mendener Arbeiter über das Treiben ihrer Führer Ortsverbänden zuständige Angelegenheit. Zur Beseitigung der mangelhafte Bedienung seitens der neu angeworbenen gelben informiert, wird freundlich aufgenommen. hieraus sich ergebenden Streitpunkte haben wir die Bezirksschieds- tritten geführt, bei denen die Wiedereinstellung der Ausgesperrten erkannt werden muß. Garde" haben schon überhand genommen und zu stürmischen Auf- christlichen Führer liegt ja auch offen zu Tage, daß er von jedem gerichte in Vorschlag gebracht. Wir sind damit einverstanden, daß dringend gefordert wurde. Ausland. nunmehr in die Beratung des Vertrages, und zwar in der von Diese Anlässe mögen dazu geführt haben, daß die Unternehmer Neuer Streit in den Marmorwerken von Carrara . den Herren Unparteiischen bestimmten eihenfolge eingetreten Zeichen außerordentlicher Nervosität zu erkennen geben. So darf wird. Das deckt sich mit unserer Auffassung, daß die endgültige z. B. in der Gegend des Café Woerz kein Mensch mit einer offenen der Zahl, find in den Ausstand getreten, um endlich eine Lösung Alle Arbeiter der Marmorbrüche von Carrara , rund 9900 an Annahme des Vertrages erst nach Erledigung der bezirklichen bezw. Beitung, oder mit einem Flugblatt, welches die Aussperrung den örtlichen Verhandlungen erfolgt." Gästen bekannt gibt, vorüberkommen. Sofort läuft er Gefahr, auf der Frage der Alterspensionen zu erzwingen. Ihr vorjähriger fiegVeranlassung der Herren Inhaber durch die Hilfsbereite Polizei, reicher Streik hatte ihnen diese Pensionen schon errungen, aber die 19rd Auf Grund dieser Erklärung wurde sodann die Arbeits- die sich übrigens auch in Zibil im Lokal aufhält, festgestellt zu Unternehmer haben seitdem fast nichts zur Verwirklichung der zeit verhandelt. Nach§ 1 des bisherigen Hauptvertrags soll eine werden. Die Furcht der Unternehmer vor der Aufklärung der Sache getan und haben sich außerdem in einen Konflikt mit der weitere Verfürzung der Arbeitszeit unter zehn Stunden in allen grundlosen Aussperrung geht soweit, daß an jedem Abend Dußende Aktiengesellschaft verwickelt, die die Marmorbahn betreibt. Diese Vertragsgebieten nicht eintreten. Es darf jedoch für einzelne Orte von fremden unbeteiligten Gästen wegen Verdachts der Beteiligung Bahn hatte sich erboten, bei Verlängerung ihrer Stonzession und wirtschaftlich zusammengehörige oder gleichartige Gebiete, in am Flugblattverteilen( die auch zeitweilig innerhalb des Betriebes auf weitere 62 Jahre und Erhöhung des Transportpreises um denen die Arbeitszeit 10 Stunden beträgt und besonders schwierige stattfindet), einfach vor die Türe gesezt werden. Dieses neue 0,75 Lire pro Tonne Marmor, alle Lasten, die den Unternehmern Verhältnisse namentlich in Wohnungs- und Verkehrsgelegenheiten eigenartige Verfahren zur Hebung der Frequenz des Lokals scheint aus der Altersversicherung erwüchsen, selbst zu tragen; die Untervorliegen, über eine mäßige und allmzihliche Herabschung der nicht einmal das richtige Verständnis bei den Hinausgeworfenen zu nehmer wollten aber von einer Erhöhung der Tarife nichts wissen finden. Nach derartigen Vorfällen sieht man, wie infolge solcher und suchten sich durch Beschaffung eigener Lastautomobile von der Arbeitszeit örtlich verhandelt werden. The Unternehmer erklären Vorkommnisse andere Gäste gruppenweise das gastliche Haus erregt Bahn unabhängig zu machen. Die Folge dieses Konflikts war stets sich mit der Beibehaltung des bisherigen Zustandes einverstanden, verlassen. Immer wieder ertönt der Ruf nach den eingearbeiteten wachsende Arbeitslosigkeit der Transportarbeiter. während die Arbeitervertreter sich die Fre heit vorbehalten, auf eine Kellnern, so daß diese den kommenden Greignissen in aller Ruhe längerung einer unerträglichen Situation vorzubeugen und endlich Verkürzung der Arbeitszeit in weiterem Umfange hinzuwirken.. entgegensehen. die Pensionsfrage zu erledigen, hat die Arbeiterkammer den allgemeinen Ausstand proklamiert, der auf der ganzen Linie mit großer Solidarität durchgeführt worden ist.
Ferner wurde über die Akkordarbeit verhandelt. Da die Unternehmer die bisherige Fassung des Hauptvertrags beibehalten wissen wollten, lehnten die Zimmerer für ihr Gewerbe jegliche Zulaffung von Affordarbeit ab. Die Barbeiterverbände erklärten jedoch, daß für ihr Gewerbe Affordarbiit im bisherigen Bestand zugelassen werden soll, unter der Voraussetzung, daß zwischen den örtlichen Organisationen Affordtarife clögeschlossen und außerdem in den einzelnen Afforden der Stundetuohn garantiert wird.
Bezüglich der Frage des Arbeitsnachweises lehnten die Unternehmer jegliche Regelung im Tacifvertrag ab, während die Arbeitervertreter im Prinzip eine tarifliche Festlegung eines paritätischen Arbeitsnachweises verlangten. Jedenfalls könnten einseitige Arbeitsnachweise niemals unter dem Schuß des Tarifvertrages stehen.
Schließlich wiederholten die Unternehmer ihre Anträge auf Einbeziehung der Metallarbeiter in den Tarif= bcrtrag. Die Arbeitervertreter erälärten, sich hierzu nicht äußern zu können. Angesichts der vorgeschrittenen. Zeit und der Behinderung einer Reihe von Mitgliedern mußten abends 7 Uhr die Verhandlungen abgebrochen werden. Die Unparteiischen machten im Interesse der weiteren Fortführung folgende Vorschläge:
ficht genommen.
1. Es wird der 24. Februar zur weiteren Verhandlung in Aus2. Die Vertragsparteien verpflichten sich, bis 15. Februar ihre Anträge zum Hauptvertrage und zum Vertragsmuster jedem Unparteiischen ausschließlich zu dessen persönlicher Kenntnisnahme
einzureichen.
3. Am 24. Februar soll in Verfolg der eingereichten Anträge über den Hauptvertrag und das Vertragsmuster beraten und hierüber tunlichst eine Einigung erstrebt werden. Zugleich soll über die Zubilligung einer Lohnerhöhung verhandelt werden. Zur Schaffung einer geeigneten Grundlage für diese Verhandlungen wird dem Arbeitgeberbund nahegelegt, nach erneuter Fühlungnahme mit
Herr Bauunternehmer Willy Morgenroth, Charlottenburg , Königin- Luisestr. 14, dessen Bau Greifswalder Straße 152 durch die Verbandsleitung der Töpfer gesperrt worden ist, weil dort Mitglieder des Töpferverbandes einen Lohnausfall von zirfa 800 M. gehabt hatten, sendet uns durch einen Rechtsanwalt unter gleichzeitiger Androhung einer Schadenersatzklage folgende vorgebliche Berichtigung:
1m der Vers
Letzte Nachrichten.
Die Sigung des Großen Rates. Konstantinopel , 22. Januar. ( Meldung des Wiener K. K. Telegr.- Korr.- Bureaus.) Vor der Eröffnung der Ratgebenden Ber„ Der gegen mich in der Nr. 15 des Vorwärts" erhobene fammlung empfing der Sultan die Prinzen Fahreddin und Vorwurf, ich wolle mich um die Bezahlung der Löhne für die auf Abdul Medjid und hierauf in deren Gegenwart den Großmeinem Neubau Greifswalder Straße 152 herzustellenden Töpferarbeiten drücken, entbehrt jeder tatsächlichen Grundlage. Ich habe wesir und den Scheich ül Islam . Die Prinzen wohnten in ihrem niemals den Töpfer Julius Sens in Schöneberg als Töpfer- an den Verhandlungssaal anstoßenden Salon der Beratungen bei. meister vorgeschoben". Ich habe vielmehr mit dem Töpfermeister Der Großwesir erklärte die Verhandlungen im Namen des Sultans Julius Sens einen festen Vertrag abgeschlossen, nach dem dieser für eröffnet. Sodann verlas der Generalsekretär des Ministerdie Töpferarbeiten für mich herzustellen verpflichtet war. Sens rates die Kollektivnote der Botschafter in türkischer Ueberschung, hatte die Töpfergesellen anzustellen. Ich selbst habe mit den worauf der Kriegsminister ein Bild der Lage der Armee entwarf. Töpfergesellen überhaupt nichts zu tun und stehe zu ihnen in gar Jhmt folgte der Finanzminister mit einer ausführlichen Darstellung feinen vertraglichen Beziehungen. Lohnansprüche haben die
Töpfergesellen nicht gegen mich, sondern nur gegen Sens. Ich der finanziellen Lage. Sodann verlas im Namen des Ministers selbst bin niemals einem der Töpfer Lohn schuldig gewesen oder des Aeußeren, der durch eine Erkältung an der Teilnahme verschuldig geblieben." hindert war, der Generalsekretär des Ministerrats ein Erposé über Inzwischen ist ja Herr Morgenroth über seine Verpflich die äußere Lage. Daran schloß sich sofort eine Erörterung, die Sämtliche Redner, mit tungen den Töpfern gegenüber von dem Gewerbegericht in Char - einen lebhaften Verlauf nahm. lottenburg eines anderen belehrt worden. Dieses hat in den letzten Ausnahme eines einzigen, billigten den Standpunkt Tagen entschieden, daß der Vertrag mit dem angeblichen Töpfer- der Regierung. Die Versammlung nahm die von der Regiemeister Julius Sens ein Schein vertrag sei und als Arbeit- rung gegebenen Erklärungen zur Kenntnis und sprach sich geber nur Herr Willy Morgenroth in Charlottenburg , für die Annahme der Kollektivnote aus. Königin- Quiſeſtr. 14, zu gelten habe. Derselbe ist deshalb auch Regierung wird den Mächten antworten, daß sie ihre Ratschläge rechtskräftig verurteilt worden. Dem Vertreter des Herrn Morgenroth ist davon bereits Mitteilung gemacht. Der an- annehme und, von ihrem guten Willen überzeugt, die Versicherungen, gebliche Töpfermeister Julius Sens war bis vor kurzem Gejelle die türkische Regierung finanziell zu unterstüßen und für die dem und Mitglied des Zentralverbandes der Töpfer. Wegen restierender türkischen Reiche verbleibenden Gebiete einzuſtehen, Kenntnis nehme. Beiträge mußte er aus der Mitgliedsliste gestrichen werden. Das Werkzeug, das er besikt, ist geborgt. Der Zwangsinnung gehört er ebenfalls nicht an.
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Die Aufnahme des Beschlusses. Konstantinopel , 22. Januar. ( W. T. B.) Die Nachricht von dem Beschluß des Pfortenrates, die abends in der Stadt bekannt wurde, seinen Mitgliedern inzwiſchen in eine nochmalige Prüfung dieser die betreffenden Arbeiten schon übertragen waren, dieselben machte großen Eindruck und wurde selbst von dem türkischen Publi
Frage einzutreten.
4. Nach Erledigung dieser Fragen haben die örtlichen bezw. Bezirksverbände über die im Vertragsmuster offen gelassenen Bunfte zu verhandeln und ernstlich eine Einigung zu erstreben. Nach kurzer Beratung erklärten sich beide Parteien damit einverstanden.
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Welcher Art die Verhältnisse auf dem Bau sind, mag die Tatsache illustrieren, daß Herr Töpfermeister Wilhelm Kundi, dem lehnte, weil ihm nicht genügend Sicherheit geboten wurde. fum mit Befriedigung aufgenommen. Die AnwesenDer Zentralverband der Töpfer erfüllte einfach ein Gebot der heit des Prinzen Said Halim, des Generalsekretärs des jungPflicht, wenn er seine Mitglieder davor warnte, auf einem Bau türkischen Komitees, wurde dahin gedeutet, daß sich das Komitee Arbeit anzunehmen, wo sie gleichgültig von wem um ihren durch ihn habe vertreten lassen. schwerverdienten Lohn geprellt werden. Glaubt Herr Morgenroth irgendwie Schadenersazansprüche geltend machen zu müssen, dann wende er sich an seinen Kontrahenten Julius Sens. War er unvorsichtig in der Auswahl seiner Lieferanten und Handwerker, so kann er den Arbeitern nicht verdenken, daß sie desto vorsichtiger sind. Hatte Herr Morgenroth aber ein Interesse daran, seine Arbeiten an zahlungsunfähige Zwischenpersonen zu vergeben, so Der Reichsbund baugewerblicher Arbeitgeberverbände, dem darf er es den Arbeitern nicht verübeln, daß sie dieses Interesse jezt neun große Arbeitgeber- Zentralverbände des gesamten Bau- nicht mit ihm gemeinsam haben. Berantw. Redakt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drudu. Berlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt
Der Reichsbund baugewerblicher Arbeitgeberverbände, über dessen Gründung wir seinerzeit im Vorwärts" berichteten, hielt am 20. Januar in Berlin eine Ausschußigung ab. Darüber versendet der Reichsbund folgende Notiz:
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Vom Schicksal schwer heimgesucht. Düffeldorf, 28. Januar. ( P. C.) Von einem schweren Schidfalsschlag wurde die Familie des Rangierers Hermann Anklau heimgesucht. Antiau verunglüďte auf dem Rangierbahnhof Düsseldorf- Derendorf tödlich. Als man seiner Frau die Hiobspost überbrachte, wurde sie wahnsinnig und mußte in die Irrenanstalt Gräfenberg übergeführt werden.
Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl,