Nr. 20. 30. Jahrgang.
Partei- Angelegenheiten.
Lichtenrade . Am Sonnabend, den 25. Januar, abends 8 Uhr: Mitgliederversammlung im Wirtshaus Lichtenrade am Bahnhof. Es steht eine überaus wichtige Frage auf der Tagesordnung. Fredersdorf . Am Sonnabend, den 25. d. M., abends 8 Uhr, findet eine Besprechung im Lokal von Schönwiese in Fredersdorf , Langestraße, statt, wozu die Genossen eingeladen werden. Mühlenbeck , Bezirk Niederschönhausen . Sonntag, den 22. Januar, nachmittags 4 Uhr, im Lokal„ Gasthof zur Sonne", Jnh. A. Bärsch: Wahlvereinsversammlung. Tagesordnung: 1. Der Kampf gegen die Schundliteratur. Referent: Schriftsteller Genosse Kahle, Nieder
angelegenheiten und Verschiedenes.
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Schenkendorf bei Königswusterhausen . Am Sonnabend, den 25. Januar, abends 8 Uhr, bei Otto Paetsch: Mitgliederversamm: lung des Wahlvereins. Wichtige Tagesordnung. Der Kursus über die Technik der Landtagswahl findet am Sonntag, den 26. Januar, vormittags 10 Uhr, im Lokal zum„ Kronprinzen"( Inhaber Ernst Neumann ), Mittwenwalde, statt. Die Teilnehmerzahl ist unbegrenzt.
Hier trägt manche Frau mehr Gold an den Fingern, als eine Arbeiterfamilie zum Leben hat.
Freitag, 24. Januar 1913.
Eine Nuzanwendung aus dem Fall Sternidel macht sich jetzt in Bekanntmachungen der Regierungspräsidenten und Landräte be Zum Umschauen habe ich heute keine Lust mehr, denn merkbar. Es wird der Einwohnerschaft darin strengstens an den Worten alles besetzt", und wenn ich noch so demütig ist. Falsches Mitleid und Nachlässigkeit, so heißt es weiter, find überall wird man abgewiesen, immer und immer wieder mit empfohlen, teine Person als Arbeiter in ihrem Betriebe aufzu nehmen, die nicht im Besige ganz einwandfreier Ausweispapiere meinen Hut ziehe. Ich trotte ein paar Straßen weiter hier im eigenen Intereffe, wie auch im Interesse der Allgemeinheit planlos, ohne ein bestimmtes Ziel. Nach Hause möchte ich nicht am Blaze. Die Folge davon war, daß bereits den Polizeinoch nicht gehen; die Stimmung ist da sehr gedrückt, wenn behörden eine ganze Anzahl Fälle gemeldet wurden, in denen die ich wieder gestehen muß, daß ich noch keine Arbeit gefunden Legitimationspapiere in Arbeit getretener Personen nicht in Orde habe. Mein Magen knurrt- das Gehen hat mich hungrig nung wären. gemacht. Meine Beine können mich kaum noch tragen, denn Ein Leichenfund auf freiem Felde, der Dienstag nachmittag seit Wochen habe ich nur halbe Kost gehabt und Arbeitsuchen bei Ertner gemacht wurde, beschäftigt die Polizeibehörden. Arbeiter ermattet mehr als geregelte Beschäftigung. entdeckten beim Ueberschreiten eines Ackers den Leichnam einer
Dieses hat nunmehr
Da sind Bänke! Ich muß mich sehen. Vor mir ist Frau in den mittleren Jahren und benachrichtigten die zuständige schönhausen. 2. Bericht aus der Gemeindevertretung. 3. Vereins ein Sandhaufen und darauf buddelt friedlich und in holder Polizei. In der Toten wurde die 36 jährige Martha Klakwik werdet einmal in die Welt hinausgestoßen, selbst für Euren Es ist aber nicht ganz ausgeschlossen, daß auch eine andere Todes= aus Erfner ermittelt. Nach dem Untersuchungsbefund der Leiche Eintracht die kleine Welt. Glückliche Jugend! Auch Ihr durch einen Arzt hat Frau R. den Tod durch Vergiftung gefunden. Unterhalt zu sorgen. Dann werdet Ihr auch die schlechten ursache vorliegt. Die Leiche ist infolgedessen beschlagnahmt worden. Zeiten im Leben kennen lernen. Und wenn es heißt: schlechte Eine Untersuchung darüber, ob Frau K. Selbstmord verübt hat Konjunktur, dann müßt auch Ihr an der Göttlichkeit unserer oder ob sie einem Unglüdsfall oder einem Verbrechen zum Opfer fapitalistischen Ordnung zweifeln und zur Ueberzeugung gefallen ist, ist von der Polizei eingeleitet worden. kommen, daß es noch etwas Besseres gibt als über schlechte Mit falschen Beitragsquittungen arbeitet" wieder ein Vera Zeiten jammern und das ist: fämpfen um eine bessere sicherungsschwindler in verschiedenen Stadtvierteln. Der Gauner Gesellschaftsordnung. hat sich entweder irgendwie Listen von Versicherten beschafft, oder er geht auf gut Glück vor. Namentlich sucht er fleine Leute heim, Bau einer Anstalt für Fürsorgezöglinge durch die Stadt Berlin . die vertrauensseliger zu sein pflegen. Er legt unterschriebene Aus der Stadtverordnetenversammlung. Quittungen mit Vordruck über die letzte Prämie vor und erhält Der Kommunalverband der Stadt Berlin hat die Auf in den meisten Fällen auch den Betrag entweder von dem BerDer vom Magistrat vorgelegte Plan einer Woh gabe, für Unterbringung der ihm überwiesenen Fürsorge- ficherten selbst oder von Angehörigen, die nicht genau unterrichtet nungsfürsorge für Berlin wurde gestern in erster öglinge Sorge zu tragen. Dieser Pflicht entledigte sich bisher sind. Kommt er an den Unrechten, so entschuldigt er sich mit einem Lesung beraten und dann einem Ausschuß überwiesen. Ober- die Stadt Berlin dadurch, daß sie die Fürsorgezöglinge. nach Versehen und empfiehlt sich wieder. Der Schwindler ist sehr groß bürgermeister Wermuth nannte die Vorlage in dem Ge- auswärts in Anstalten gab, die zum größten Teile von und schlank gewachsen, hat dunkelblondes Haar, ein bartloses, leitwort, mit dem er sie einführte, eine Anbahnung sozial- religiösen Gesellschaften gegründet sind. Soweit die Kinder blaffes Gesicht, eine hohe Stirn und einen breiten Mund. Im politischen Fortschritts. Von fozialpolitischem in Familienpflege gegeben werden, sind sie vielfach der Oberkiefer fehlen ihm mehrere Zähne. Von einer Erziehung Die Benutzung der Räume des Belleallianee- Theaters in Berlin Fortschritt zu reden, hat man in der Tat endlich mal schlimmsten Ausbeutung ausgesetzt. einigen Anlaß. Der Oberbürgermeister beklagte, daß der kann in den Dienststellen kaum die Rede sein, denn die Bauern, für Theaterzwecke war durch polizeiliche Verfügung über den 1. SepMagistrat dabei von der Staatsregierung bisher keine Unter- in deren Diensten die Fürsorgezöglinge stehen, sind nach keiner tember 1912 hinaus untersagt worden, weil der bauliche Zustand stützung erhalten habe. Noch immer werde gewartet auf eine Richtung in der Lage, Erzieher abzugeben. Die Stadt Berlin hat nicht den Anforderungen der Verordnung über die Beschaffenheit von die Anstalt Lichtenberg , die zum Teil als Durchgangsstation Die Behörden erachteten dies aber nicht für genügend, um die Theatern entspreche. Nun sind zwar bauliche Verbesserungen erfolgt. Entscheidung über die Eingabe, der Stadt die Wohnungs- bient, und die kleine Anstalt Birkholz für männliche Höglinge, Weiterbenutzung für Theaterzwede über den 1. September 1912 hinaus polizei zu übertragen, die für die Wohnungsinspektion sowie eine Anstalt Kleinbeeren, in der etwa 30 Mädchen gestatten zu fönnen. Im Verwaltungsstreitberfahren kam die Sache wünschenswert sei. Scharf äußerte er sich über die bei der untergebracht sind. Die Vorgänge in Miltschin haben dazu vor bas Oberverwaltungsgericht. Regierung bestehende Neigung, die Bewegungsfreiheit Berlins möglichst zu beschränken. In der Frage der Woh geführt, daß die Errichtung eigener Anstalten ein dringendes einen Beweisbeschluß gefaßt. Ein Sachverständiger, den der Minister nungsfürsorge habe aber der Magistrat sich dadurch nicht von Erfordernis ist. In den eigenen Anstalten ist die Stadt selbst der öffentlichen Arbeiten vorschlagen soll, wird darüber gehört werden, nungsfürsorge habe aber der Magistrat sich dadurch nicht von Herrin, während sie jetzt von den verschiedenartig geleiteten ob die Benutzung des Gebäudes im jetzigen Zustande eine dringende positivem Handeln abhalten lassen. Mit lebhaftem Beifall begleitete die freifinnige Mehr- Privatanstalten abhängig ist und oft eine Verantwortung tragen Gefahr in sich schließe. Ein Tiergartenräuber wurde Mittwoch abend auf frischer Tat heit diese Ausführungen. Schöne Worte über das Selbst- foll, die sie gar nicht tragen fann. Die Waisendeputation beriet und genehmigte in ihrer gestrigen ergriffen. Als eine Rentnerin bei Anbruch der Dunkelheit durch verwaltungsrecht schmeicheln ihrem„ Bürgerſtolz", so gern Sigung das Projekt für den Bau einer landwirtschaftlichen Aus- die Tiergartenstraße ging, rempelte ein junger Bursche fie underder im übrigen vor Königsthronen zusammenknickt. Unser bildungsanstalt auf dem städtischen Gut Strubesh of bei Groß- sehens an, versette ihr einen Stoß, entriß ihr dann die HandGenosse ei mann hielt den Freisinnigen vor, wie oft sie beeren. Die veranschlagten Kosten belaufen sich auf ungefähr tasche und entfloh mit der Beute. Die Beraubte schrie um Hilfe, sogar aus dem Munde von Regierungsber- 1 500 000 m. Die Anstalt ist für etwa 200 Böglinge be- und mehrere Leute, die dazukamen, nahmen sofort die Verfolgung tretern schöne Worte über das Selbstverstimmt und umfaßt eine Landwirtschaftliche Abteilung für des Räubers auf. Dieser sette über Hecken hinweg, um das waltungsrecht zu hören bekommen haben und hinter- 120 fculentlassene Böglinge, eine Abteilung für 24 be- Buschwerk zu erreichen und dort in der Dunkelheit zu verschwinden, her immer wieder brüskiert worden sind. Zu der Vorlage fonders schwer erziehbare Böglinge und eine Abteilung für schul- wurde aber von einem der Verfolger eingeholt und festgenommen. über die Wohnungsfürsorge stellte Heimann fest, daß hier pflichtige, schwach befähigte Böglinge mit 60 Plägen. Die drei Ab- Gr entpuppte sich als ein 20 Jahre alter Arbeiter Sch. vom der Berliner Stadtfreifinn in der Rolle des reuigen Sünders teilungen find räumlich getrennt voneinander in einzelnen Häusern Wedding , der noch unbescholten ist. Er gibt an, daß er seit längerer erscheint. Die ständigen, immer wiederholten Mahnungen großen Spielplag. Mit dem Bau der Anstalt soll möglichst bald be getrieben habe. untergebracht. Die Gebäude gruppieren sich freisförmig um einen Beit ohne Beschäftigung sei und daß die Not ihn zu der Uebeltat der sozialdemokratischen Fraktion, eine Wohnungsfür- gonnen werden. Der Berliner Männerchor( M. d. D. A.-S.-B.) hält am Sonnforge einzuführen, seien viele Jahre hindurch von der frei- Die Waisendeputation beschloß ferner, das von der deutschen tag, den 26. Januar, einen Liederabend im Deutschen Hof", finnigen Stadtverordnetenmehrheit wie vom Magistrat Bentrale für Jugendfürsorge erbaute Heilerziehungsheim für psycho- Ludauer Str. 15, ab. Mitwirkende: Fräulein Tilly Else Bieschel fchroff zurückgewiesen worden. Jekt erst habe der pathische schulpflichtige Kinder bei Templin i. M., welches demnächst( Lieder zur Laute) und das Trio der Herren: Otto Nititits( BioMagistrat seine Stellung zu dieser Frage geändert, aber in Betrieb genommen wird, auch mit Waisenkindern und Fürsorge- line), Willi Dedert( Violoncello ) und Franz Bothe( Klavier). noch werde in den Kreisen der Hausbesizer mancher 3öglingen zu belegen. Widerstand zu überwinden sein. Unser Redner zeigte dann, daß die Magistratsvorlage leider noch manches vermissen sich in Bufunft die Hebung des Fremdenverkehrs ganz besonders Die Zentralstelle für den Fremdenverkehr Groß- Berlins will läßt. Für die eigentliche Wohnungspflege etatsmäßige angelegen sein lassen. Sie geht davon aus, daß andere Großstädte Mittel bereitzustellen, lehnt sie ab. Von Schaffung eines wie Baris einen erheblich größeren Fremdenzustrom haben als Wohnungsnachweises spricht sie mit keinem Wort. Stadtverordnetenversammlung. In der sehr ausgedehnten Sigung Berlin . Die in Berlin eintreffenden Fremden verweilten hier Die treffenden Ausführungen des Genossen Heimann au turze Zeit, weil laum etwas geschehe, um sie zum Ausharren wurde u. a. Mitteilung über die Entwicklung der Jugendpflege im flangen der freisinnigen Mehrheit nicht angenehm in die anzuregen. Ueber eine Million Fremder im Jahre zähle Berlin Jahre 1912 gemacht, für die der Magistrat auch im Jahre 1918 Ohren. Nach ihm kam ein Hausagrarierführer zu Worte, ieht schon; werde erreicht, im Durchschnitt jeden nur zur Auf- bemängelte mit Recht, daß von der Arbeiter- Jugendbewegung gar einen größeren Betrag in den Etat einstellen will. Genosse Stulz der Stadtverordnete Galland. Er erklärte mit süßfaurer enthaltsverlängerung von einem Tag zu beſtimmen, so würde das teine Notiz genommen werde, und kündigte an, daß wir im Gtat in bereits eine Erhöhung der Einnahmen aus dem Fremdenverkehr Miene, die große Masse der Hausbesizer Berlins wünsche um zwanzig bis dreißig Millionen im Jahre bedeuten. So wenig gleicher Weise wie für die bürgerliche Jugendpflege auch einen nichts sehnlicher als die Wohnungsaufsicht. Sie erwarten, habe Berlin bisher für die Entwidelung des Fremdenverkehrs fommunalen Beitrag für den Verein Arbeiter- Jugendheim verlangen daß durch diese wenigstens die Behauptungen über das getan, daß es nicht einmal einen auf Werbekraft und Anziehung werden. Berliner Wohnungselend als übertrieben" erwiesen werden berechneten eigenen Führer, nicht einmal ein FremdenauskunftsAus der Mitteilung über das Defektenverfahren gegen den können. Stadtverordneter Cassel ging besonders auf die bureau besäße. Die Zentralstelle für den Fremdenverkehr Groß- Hauptkassenrendanten Bartels, der bekanntlich den Staffierer bewogen Frage der Uebertragung der Wohnungspolizei und überhaupt Berlins , aus den Vertretern der Industrie, Wissenschaft, Kunst hat, ihm 37 000 m. gegen Hinterlegung einer Hypothet auszuzahlen, der Wohlfahrtspolizei ein. Er drohte, daß Berlin die Un- und Gesellschaft gebildet, von den Staats- und Gemeindebehörden, ist nur bemerkenswert, daß die Stadt vermutlich keinen Pfennig freundlichkeit der Regierung bergelten werde, wenn über die von den Verkehrsanstalten, Banten und allen in Betracht kommen dieses Geldes jemals wiederzusehen bekommt, da die Hypothek Waldankäufe des Zweckverbandes es zur Entscheidung komme. Richtungen wirten: durch Herausgabe und Verbreitung geschmadden Organen gefördert und unterhalten, will nun nach folgenden gänzlich wertlos ist. Eine sehr lange Debatte rief. der Bericht des Ausschusses über Die Forderung, die praktische Wohnungsfürsorge nicht nur voller Werbeschriften in mehreren Sprachen, durch Anbringung die Vorlage betr. Vermehrung der Magistratsmitglieder hervor. Der durch Beihilfen aus Stiftungsmitteln zu fördern, sondern würdiger, künstlerisch wirksamer Platate, durch Versendung von Ausschuß will den verlangten Stadtrat, der das Dezernat über die zu diesem Zweck auch im Etat Mittel bereitzustellen, gilt dem Artikeln an die auswärtigen Blätter, durch das Zentralisieren der Fortbildungsschulen erhalten soll, bewilligen, aber nur, wenn gleichzeitig Stadtverordneten Goldschmidt als eine Gefahr. Berlin Reklame und Werbetätigkeit, durch Förderung von Festspielen, der Magistrat um zwei unbesoldete Stadträte vermehrt wird, die fei ohnedies bereits ein Mittelpunkt für Hilfsbedürftige" sportlichen Wettkämpfen, durch Förderung von Gesellschaftsreisen gewissermaßen ein Gegengewicht gegen das besoldete, beamtenaus dem ganzen Lande. Auch Stadtverordneter Mommsen nach Berlin und Umgegend, durch Schaffung einer Auskunftsstelle, ähnliche Element bilden sollen. Der Oberbürgermeister verwahrte fürchtet, daß man damit ins„ Uferlose" gerate. Als Ver- durch Verbreitung von Schriften und Bildern auf Dampfern, in sich namens des Magistrats sehr energisch gegen diese Vermehrung, treter des Magistrats ergriff noch Stadtrat Fischbeck das ganisationsstelle für Kongresse, durch Nachweise über Schulen, Kon-( 15 gegen 11), der Magistrat müsse ein Stollegium bleiben und Eisenbahnen, auswärtigen Hotels usw., durch Schaffung einer Or- die Zahl der unbesoldeten Stadträte überwiegt bei weitem Wort. Einen Wohnungsnachweis zu schaffen, hält er nicht fervatorien, Vorortsansiedelungen usw. dem Fremdenverkehr einen dürfe nicht zu einem Parlament werden, in welchem sich Fraktionen für empfehlenswert. starten Aufschwung verleihen. Da jede Reklame für Deutschland und Cliquen bilden. Auch unsere Genossen konnten einen Grund Im Ausschuß wird sich bald noch deutlicher zeigen, zugleich eine für Berlin sei, wird beabsichtigt, durch Anschluß an für eine solche Vermehrung des Magistrats nicht einsehen, in daß der Berliner Stadtfreisinn mit seiner Wohnungsfürsorge den Bund Deutscher Verkehrsvereine Fühlung mit den gleichartigen ihrem Namen begründete Genosse Bietsch den Antrag unter wicklich nicht ins Uferlose" gehen will. Bestrebungen in den anderen deutschen Städten und Kurorten zu Ablehnung sowohl der Magistratsvorlage wie der Ausschußanträge suchen. eine Vorlage zu verlangen, durch welche statt des befoldeten Stadtrats ein besoldeter Direktor für das gesamte Fortbildungsschulwesen verlangt wird; eine solche Kraft würde sich vollständig den Fortbildungsschulen widmen können, was ja allseitig als notwendig bezeichnet werde, während ein Stadtrat keineswegs den Fortbildungsschulen allein zugute fäme. Die ganze Angelegenheit wurde schließ lich in den Ausschuß zurückverwiesen.
Schlechte Konjunktur.
In der Liste der von der Zentralstelle gestedten Ziele ist eins vergessen: eine Verbesserung unseres Polizeiwesens. Es ist be„ Ich bin arbeitslos- wir haben schlechte Konjunktur." fannt, daß unserer Polizei ein großer Teil der Schuld an dem manWenn ich das aussprechen höre, steigt das Elend vieler gelnden Fremdenzuftrom zugeschrieben wird. Vielleicht besinnt sich Tausender vor mir auf. Das Widersinnige unserer Ge- Herr von Jagow, der einen Aufruf der Zentralstelle zur Förderung sellschaftsordnung kommt mir dann erneut zum Bewußtsein. des Fremdenverkehrs mitunterzeichnet hat, daß auch er einen Teil Wegen Mangel an Arbeit wurde ich entlassen. Nun stehe zu einer Befferung auf diesem Gebiete beitragen kann.
Vorort- Nachrichten.
Ueberaus ausgedehnt war auch die Debatte über einen liberalen Antrag, der vom Magistrat Erwägungen verlangt, welche städtischen ich des Morgens zeitig auf und gehe umschauen. Auf dem Für die Umsatzsteuer haften nach§ 8 der Umsatzsteuerordnung Einrichtungen getroffen werden können, um dem Bedürfnisse der Nachweis lasse ich außerdem Tag für Tag meine Karte ab- der Veräußerer und der Erwerber als Gesamtschuldner. Wenn auch Grund- und Hausbesizer nach Beschaffung von Hypothekengeldern zu stempeln. in vielen Fällen die zunächst vom Erwerber eingeforderte Steuer normalen Zinssägen Rechnung zu tragen. Seitens unserer Genossen Heute ist nach langer Pause eine Stelle rausgekommen: fofort beglichen wurde, so kam es doch häufig genug vor, daß dem erklärte Genosse Bietsch die Geneigtheit, folchen Einrichtungen zuzudoch kam ich noch lange nicht an die Reihe. Da kommen erst eine zwangsweise Beitreibung der Umiazsteuer notwendig wurde. Stadt mit ihrer Hilfe Einfluß auf eine gefunde Wohnungspolitik Erwerber Zahlungserleichterungen zugestanden wurden, oder daß stimmen, wenn die notwendige Sicherheit gegeben werde, daß die andere Kollegen, die doppelt so lange arbeitslos sind als ich. Erst wenn diese legte Magiegel, deren Ausführung fich oft Monate nehmen werde. Der Oberbürgermeister erklärte, daß der Magistrat Kopf an Kopf standen sie da und warteten. hindurch hinzog, versagt hatte, war es bisher üblich, den Veräußerer als mit entsprechenden Erwägungen bereits beschäftigt sei, er hoffe, daß Niedergeschagen gehen einige davon. Andere wieder mitverhafteten für die Umfagsteuer in Anspruch zu nehmen. Dieses Ver- eine Vorlage der Versammlung in absehbarer Zeit zugeben werde. bleiben aufrecht und lassen sich nichts anmerken. Gar mancher fahren hatte für den Veräußerer aber, der plöglich nach so langer Zeit zur Von den übrigen Verhandlungen erwähnen wir noch einen Ans reißt noch Wize und läßt sich durch nichts den Humor nehmen. Bahlung des hohen Umsatzsteuerrestes herangezogen wurde, oft wirt- trag, der den Magistrat ersucht, sich mit den Direktionen der StraßenJa, der reine Galgenhumor; aber Not leiden sie alle nur schaftliche Nachteile zur Folge, die nicht eingetreten wären, wenn er bahnen in Verbindung zu setzen, damit an den Schildern der Halte die Gewohnheit stumpft sie ab. früher von der Zahlungsunfähigkeit des Erwerbers in Kenntnis stellen die Nummern bezw. Buchstaben der dort verkehrenden Sinnend wandere ich durch die Straßen der Großstadt fünftig der Veräußerer sofort Kenntnis erhalten soll, sobald der Er- als in Charlottenburg vielfach Schleifenbetrieb herrscht. Der Bürgergefegt worden wäre. Der Magistrat hat deshalb angeordnet, daß Straßenbahnen angebracht werden. Es ist das um so notwendiger, an mir vorüber flutet das Leben. Es ist ein Hasten und werber die veranlagte Umsatzsteuer innerhalb 2 Wochen nach Zu- meister teilte mit, daß der Magistrat bereits seit dem Jahre 1909, Treiben ein Rennen um die Existenz. Nur wenn ich Unter stellung der Veranlagungsbenachrichtigung nicht zahlt, oder wenn also feit mehr als drei Jahren, mit den Straßenbahnen wegen den Linden und in Berlin W. bin, sehe ich einen anderen ihm nach Ablauf dieser Frist Stundung erteilt wird, ohne daß eine dieser Angelegenheit verhandelt, ohne bisher zu einem Ziel kommen Typus. Hier ist die Behäbigkeit und Zufriedenheit Trumpf. I hinreichende Sicherheit bestellt ist. zu können.
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