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die Nein- Tür; durch die noch immer Abgeordnete herein-| Heeresvorlage Geltung habe, und zweitens behauptete, daß Preußen wartet, die ihm die Ausweifungsorder überreichte. Es bleibt sprangen", als sich die Ja- Tür schon längst geschlossen hatte. mindestens ebenso gute Befigsteuern schaffen könne wie das Reich. nur die Vermutung, daß die Ausweisung deshalb erfolgt Mehr noch? Nimmt der Zug kein Ende?" Mit 143 Stim- Dabei verwies er jedoch auf die berüchtigte Nede des Herrn ist, weil Aamot in dänischen Versammlungshäusern gesprochen hat. men der Sozialdemokraten und des Zentrums gegen 116 v. Heydebrand und schloß sich dessen Befürchtung, daß der Reichstag Diese für Preußens Ansehen im Auslande gerade nicht förder= Stimmen aller übrigen Parteien fiel der Reichsanwalt. Das in feiner Besitzsteuer bis zur Konfistation des Eigentums liche Ausweisungsgeschichte bekommt dadurch einen komischen An­bewegliche Plaidoyer des Nationalliberalen Fund, sein Ver- gehen könne, nachdrücklichst an. strich, daß wie die dänische Presse in Nordschleswig berichtet- fuch, die politische Entscheidung der Sozialdemokraten als Die Angst vor einem allzu tiefen Griff in das Portemonnaie Aamot ein glühender Bewunderer Wilhelm II. sein soll, mit dem er einen Verstoß gegen die Kantsche reine Vernunft zu diskredi- der Befigenden ist also die einzige Triebfeder derer, die das während seines Dienstes in der norwegischen Marine persönlich zu­tieren, war erfolglos geblieben. Bu spät! Du rettest den Reich durch allerhand Finanzmanöver um die Einführung einer fammengekommen ist. Freund nicht mehr!" Reichsbesigsteuer bringen möchten!

Opfer- aus fremden Taschen.

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Das neue Kirchenlicht von Köln . Borher hatte sich noch der Fortschrittler Haas, ein Rechtsanwalt aus Baden, zur Frage der Klassenjustiz ge­Der neuerwählte Erzbischof von Köln , Dr. b. Hartmann, bisher äußert. Der Artikel des Vorwärts" über die Klassen- Es ist eine alte, schon vom Vorgänger des Freiherrn Bischof von Münster , hat heute im föniglichen Schlosse den vor­Der Kaiser war selbst anwesend, justiz hatte es ihm besonders angetan. Er versuchte mit v. Bethmann Hollweg befolgte Sitte , daß der Reichstanzler geschriebenen Treueid abgelegt. juristischem Scharfsinn einen Gegensatz zwischen den Aeuße- das Festessen des Deutschen Landwirtschaftsrates durch seine und diese Gelegenheit benugte der neue Erzbischof, um sich der so­rungen Landsberg und Heines und dem Vorwärts"-Artikel Gegenwart verschönt und eine kleine Tischrede hält, in der er genannten Allerhöchsten Huld" durch eine falbungsvolle Ansprache zu konstruieren und nachzuweisen, daß der Vorwärts" den sein warmes Herz für die Landwirtschaft beteuert. Daß der zu empfehlen. Nach dem offiziösen Bericht sagte er: Richtern doch bewußte Rechtsbeugung vorgeworfen habe. Der Philosoph von Hohenfinom in seiner gottgewollten Abhängig­unzeitgemäße Versuch ist ihmnatürlich nicht gelungen. Es feit von den adligen Großagrariern mit diesem schönen mag sein, daß man in Süddeutschland die bitteren Klagen Brauch nicht brechen werde, stand von vornherein fest über die Klassenjustiz nicht im vollen Maße zu würdigen und tatsächlich hat er denn auch gestern abend die weiß, weil dort die Klassengegensäße noch nicht bis zu solcher übliche Ansprache gehalten, etwas furz, mager und aufpeitschenden Rücksichtslosigkeit entwickelt sind wie im Nor- unzulänglich, wie ja meist seine Redeleistungen sind, aber den, besonders im Nordwesten. Im Norden hat man dafür im ganzen doch, wie die Festteilnehmer durch ihren auch weniger Verständnis für das milde Zureden, mit dem lebhaften Beifall bekundeten, der Würde des Augenblicks ent­Herr Haas und andere die Richter von ihren Klassenvor- sprechend. urteilen zu furieren sich einbilden.

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Die Justiz verschwand betrübt aus dem Saale , in dem man den sechsten Reichsanwalt schnöder Weise zurückbehalten hatte. Die muntere Kapuzinerpredigt oder war es eine verspätete Karnevalsrede? des badensischen Birkensepps" aus dem Zentrum, mit der der rednerische Teil der Juſtiz­debatte abschloß, wird Herrn Risco nur ein magerer Ersatz dafür sein.

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Der Kanzler leitete seine Tafelrede mit einer Art Ent­schuldigung ein. Er fagte:

Ich weiß, die Herren Landwirte billigen nicht alles, was ich in legter Zeit auf voltswirtschaftlichem Gebiete veranlaßt habe. Trozdem müssen Sie mir gestatten, daß ich gern zu Ihnen tomme, und daß ich mich wohl bei Ihnen fühle.( Beifall.) In Ihrer Einladung sehe ich ein Zeichen, daß es nur Ueberzeugung ist, was uns in den Fällen trennt, wo wir einmal glauben, ver­schiedene Wege gehen zu müssen.

Auf den Sessel der Regierung setzte sich der dürre Generalgewaltige des deutschen Reichs postwesens, Dann redete der Kanzler einige Säße über die Aufgabe der Junggeselle Kraette. Man muß den Familienstand der deutschen Landwirtschaft und die große Frage" der dieses Herrn schon immer wieder erneut in Erinnerung inneren Kolonisation sowie über den Opfermut der Väter von bringen, weil er vielleicht wenigstens bis zu einem bescheide- 1813, und nachdem auf diese Weise die nötige Anknüpfung nen Grade die menschlichen Gründe für die bureaukratische gefunden war, folgte schließlich als Schlußeffekt eine Zugeknöpftheit der Postverwaltung gegen alle sozialpolitischen pathetische Empfehlung der geplanten neuen Heeresver­Fortschritte im Beamtenwesen erklärt. Und es ist vielleicht mehrungen: mehr als ein Zufall, wenn gerade im Bostwesen mit Kinder­zulagen für die Beamten ein Anfang gemacht wird. Freilich würde Herr Kraetke persönlich von diesem Fortschritte weder im Guten noch im Bösen berührt werden, da er in der Post­verwaltung keinen Kollegen neben sich hat, dem etwaige Kinderzulagen zugute kommen würden.

" Daß Eure Majestät geruhen, diesen Eid Allerhöchstselbst ent­gegenzunehmen, darin erblicke ich dankbaren Herzens einen neuen Beweis der wohlwollenden Gesinnung, welche Eure Majestät gegen die katholische Kirche hegen, deren Diener zu sein ich die Ehre habe.

Ich leiste diefen Eid nicht nur, weil eine Vereinbarung zwischen der Krone Preußen und dem Heiligen Stuhle ihn mir zur Pflicht macht, sondern auch aus vollem, freudigem, Eurer Majestät warm ergebenen Herzen. Die Gefimmungen der An­hänglichkeit und Treue gegen die Dynastie, die mir schon als Kind im elterlichen Hause eingepflanzt sind, und die ich mir im Laufe der Jahre treu bewahrt habe, flammten hoch in mir auf durch die Allerhöchste Huld, mit der Eure Majestät mich bor Jahresfrist zu empfangen geruhten. Als Erzbischof von Köln werde ich es mir nach besten Kräften angelegen sein lassen, diese Gesinnungen auch in den Herzen der meiner Objorge anvertrauten Gläubigen zu schützen und zu pflegen. Es er­scheint das so notwendiger, je fühner und verwegener die Mächte des Umsturzes und der Verneinung an den Fundamenten des Thrones wie des Altars rütteln. Auf der anderen Seite ist es um so leichter, je einmütiger begeisterte Liebe und Verehrung gegen den gegenwärtigen Träger der Strone alle Kreise durchdringt."

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Der neue Oberseelenhirte von Köln hat sich also selbst in dieser furzen Ansprache nicht verkneifen können, seine Dienste als Streiter im Stampfe gegen die Mächte des Umsturzes ergebenst anzubieten. Es kann eben niemand aus seiner Haut.

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Belgien .

Gegen unnüße Geheimhaltungen

Wir werden in diesem Jahre unsere Rüstungen zu Lande ver stärken müssen.( Bebhafter Beifall.) Darin sind alle verantwortlichen Stellen, das will ich hier hervorheben, eines Sinnes.( Lebhaftes Bravo!) Und das Volt, wenn ich es recht verstehe, will, daß, wer Brüssel, 13. Februar. Die Kammer begann heute die Be­wehrfähig ist, auch Soldat wird.( Lebhafter Beifall.) Reich und ratung über die eeresreform. Auf Antrag des Kriegs­Staat, Haus und hof sind uns mit allem, was sie an Hab minifteriums wurde zu Beginn der Sißung die Offentlich. Unser Genosse Ebert war in diesem Jahre der erste und Gut für Seele und Leib umschließen, zu heilig, als daß wir teit ausgeschlossen, um der Regierung Gelegenheit zu Ankläger der Reichspostverwaltung. Leider fann eine sozial- sie nicht mit den äußersten Mitteln gegen Krieg und Kriegsgefahr geben, Aufklärung über die internationale Lage, durch demokratische Postrede heutzutage nur aus Anklagen bestehen. zu sichern und zu verteidigen entschlossen wären.( Beifall.) Darin die die Vermehrung des Heeres geboten erscheint, zu machen. Der Die Sparpolitik des Herrn Kraette, das Bedürfnis, immer ist, davon bin ich überzeugt, die Nation einig und wird es auch Kriegsminister konnte aber die vertraulichen Mittei. mehr Ueberschuß aus dem Verkehrsinstitut, das die Poft bleiben, wenn wir im Reichstag - um Ostern wird es sein die Iungen nicht abgeben, da die Sozialisten er­eigentlich sein soll, herauszupressen, lökt sich leider nicht mit Vorlagen verhandeln.( Beifall.) klärten, sich zur stritten Geheimhaltung nicht einer ernsthaften Sozialpolitik vereinbaren. Natürlich Aber Opfer wird es tosten. Gott hat dem deutschen verpflichten zu können. Jeder Abgeordnete müsse bas ließe sie sich damit in Einklang bringen, wenn die Regie- Volle eine Stelle auf dem Erdball angewiesen und unsere Geschichte mit seinem Gewissen abmachen. Diese Erklärung, gab rung im allgemeinen und die Reichspostverwaltung im beson- so gefügt, daß Opfer, große Opfer unser schweres Anlaß zu längeren, teilweise tumultuarischen Ausein­deren dazu den Willen hätten, wenn nicht, wie Genosse Ebert Erbteil find. Sie willig au bringen, sei unser anerseßungen, sodaß die Sibung abgebrochen werden mußte. mit glücklicher Prägnanz sagte, aus dem Verkehrs- ein Er- Stolz.( Beifall.) Der Kriegsminister wird nun morgen nach Beginn der Sizung werbsinstitut geworden wäre, ein Erwerbsinstitut, das für wiederum den Versuch machen, vor der Kammer seine vertrauliche die Kosten militärischer und kolonialer Prestigepolitik in Erklärung abzugeben. erster Linie mit aufzukommen hat.

Der Reichskanzler wird sich nicht irren: die Großgrund­befizer sind bereit, große Opfer für das teuere Vaterland zu bringen- Borbedingung ist nur, daß sie diese Opfer nicht Mit besonderem Nachdruck behandelte unser Redner die aus ihrer Tasche zu bringen brauchen, sondern diese nach altem rückständige, unsoziale und unfreundliche Personal- Brauch den unbemittelten Volksschichten aufgebürdet werden. politik der Reichspostverwaltung. Scharf kritisierte er, daß auch nicht einem der Wünsche, die der Wilhelms II. hinausgeschmiffener Bächter. Reichstag im vorigen Jahre der Reichsregierung übermittelt Der Kaiser hat in seiner Rede im Landwirtschaftsrat erzählt, hatte, vom Bundesrate zugestimmt worden sei. Die Löhne, daß er einen Bächter hinausgeschmissen habe; die Form, in der er die die Postverwaltung zahlt, sind teilweise geradezu un- es erzählte, hat unter den Junkern verständnisinmige Heiterfeit aus­glaublich. Mit Recht erscholl aus den Reihen der sozialdemo- gelöst. Er sagte: Mit einem Teil des lebenden Inventars will ich fratischen Fraktion der Zuruf: Hungerlöhne! Genoffe demnächst ein Vorwerk besegen, um so mehr, als ich meinen Ebert schloß mit einem interessanten Bitat aus einer konfer- Pächter hinausgeschmissen habe( Lebhafte Heiterkeit), vativen Zeitschrift, die in höhnischer Weise die Forderungen der nichts mehr taugte, und das ich in eigene Regie über­der Postbeamten zurückgewiesen und sich außerdem noch über nehmen will." die Organisationen der Beamten und ihre Sekretäre in hämischer Weise aufgehalten hatte. Die Beamten werden freilich schon längst wissen, wo ihre wahren Freunde sizen!

Nach dem sozialdemokratischen Redner erhob der Reichs­schatsekretär einige etatrechtliche Vorbehalte gegen die ge­äußerten Wünsche. Sodann kamen noch die Vertreter einiger kleineren Parteien zu Wort.

Die Angst vor Befitsteuern.

Das Abgeordnetenhaus führte am Donnerstag zunächst die Be­ratung des Bauetats zu Ende. Einen breiten Raum in den Er­örterungen nahmen die Ausführungen über den neuen Opernhaus­bau ein. Genosse Liebknecht legte hierbei dar, daß auch der neue Wettbewerb fein befriedigendes Resultat ergeben habe und daß. falls man wirklich ein Haus wolle, das Berlins und der zeit­genössischen Kunst würdig sei, man zu einem erneuten Breisausschreiben schreiten müsse. Die Zumutungen von ultramontaner Seite, daß Berlin ชน den Kosten auch entsprechend herangezogen werden müsse, wies unser Redner energisch durch die Feststellung zurück, daß es sich bei dem neuen Opernhaus wesentlich um einen Tempel höfischer Kunst handele, der als Voltstheater für breitere Kreise der Berliner Bürgerschaft in teiner Weise in Frage

tomme.

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Die Berliner Morgenztg." läßt sich nun über den Streit des Kaisers mit dem hinausgeschmissenen Bächter, der nichts mehr taugte", aus Elbing berichten:

Japan . Neue Krise.

Tokio , 13. Februar. Infolge des Entschlusses der Partei Seiyukwai, das Roalitionskabinett nicht zu unterstüßen, ist die politische Lage verwidelt geworden. Die Ein­führung des Premierministers ist aufgeschoben worden.

Das neue Kabinett.

Tofio, 12. Februar.( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Das neue Kabinett ist eine Koalition von Anhängern der Partei Saiyukwai und der Kokumintopartei( Rationalisten). Die Mi­nister für Auswärtige Angelegenheiten, Krieg und Marine find bom Kaiser ernannt worden, um die Eifersüchteleien einer Clique zu vermeiden. Man glaubt, daß Kato, Kigoshi und Saito daher in ihren ihren Amtern bleiben werden. Das übrige Kabineit febt sich wie folgt zusammen: Finanzen: Matsuda; Eisenbahnamt: Hara; Justiz: Haseba; Verkehr: Jnukai; Oeffentlicher Unter­richt: Ozaki. Es verlautet, daß der Landtag sich morgen, für eine Woche vertagen wird, um das Ministerium in den Stand zu sehen, sich zu konstituieren und das Regierungsprogramm bor zubereiten.

Afrika .

Die Palastrevolution in Abessinien.

Das zu der Herrschaft Cabinen gehörige Vorwerk Rehberg ist von dem Vorbesitzer des Kaisers am 22. Oftober 1892 an den Rittergutspächter Helmut Sohst verpachtet worden, furze Zeit vor dem Erwerb des Gutes durch den Kaiser. Schon im Pacht bertrage war die Errichtung eines neuen Wohnhauses für den Bächter borgesehen. Es haben dann mehrere Jahre lang Verhandlungen zwischen der Gutsverwaltung von Cadinen und dem Bäch ter wegen des Neubaues geschwebt, und es ist eine Reihe von Bauplänen, deren Aus­führungskosten zwischen 28000 M. und 86000 M. Schwankter, angefertigt worden, ohne daß eine Einigung über ein bestimmtes Bauprojekt erzielt werden konnte. Der Kaiser zeigte lebhaftes Interesse für Addis Abeba , 12. Februar. ( Meldung der Agenzia Stefani.) die Erbauung eines neuen Wohnhauses. Er war der Meinung, Der Konflikt, der beim Wechseln der Palastwache im kaiserlichen daß das Pächterwohnhaus nicht so sei, wie man es bon Ghebbi entstanden war, ist durch die Intervention des obersten dem Wohnhause auf dem Pachtgrundstück eines Standes- Bischofs friedlich beigelegt worden. Der Palastkommandant Fi Herrn verlangen könne. Nachdem in einem Vorprozeß feft- taurari Gabre Mariam begab sich am Sonntag zu dem Bischof, gestellt worden war, daß der Pächter auf Grund des der ihn bis zur Aburteilung bei sich behielt. Während des Bachtvertrages verpflichtet sei, die an den Bachtgebäuden notwendigen Reparaturen vorzunehmen oder das Bachtgrundstück Kampfes, der am Sonnabend stattfand, feuerte ein Teil der Un­zu räumnn, ließ der Bächter die erforderlichen Reparaturen in der greifer fortgefekt auf das von Menelik bewohnte Haus und zer Tat vornehmen. Der Kaifer aber, der durchaus einen Neubau trümmerte das Tor und die Fenster dieses Hauses. Die Kaiserin aufführen wollte, ließ durch seine Gutsverwaltung von Cerdinen flüchtete sich mit dem Kaiser in den Keller, wo die beiden die eine neue Klage gegen den Bächter erheben, mit dem Antrag, fest- Nacht verbrachten. Die Truppenabteilungen, welche die Gesandt­zustellen, daß der Beklagte verpflichtet sei, die zur Errichtung eines schaften bewachten, sind zurückgezogen worden. In der Stadt Neubanes des Bächterwohnhauses erforderlichen Hand und herrscht Ruhe. Spanndienste ohne Entschädigung zu leisten, und ein Fünftel zu den Baukosten beizutragen. Der Bächter, der früher selbst ein neues Wohnhaus gewünscht hatte, stellte sich jetzt auf den Stand­punft, er sei wohl berechtigt gewesen, einen Neubau zu verlangew, jei aber nicht verpflichtet, einen Neubau zu dulden. Das Land gericht Elbing hat den Beklagten im wesentlichen nach dem Selage antrage berurteilt, im Gegensatz hierzu hat aber das Oberlandes gericht Marienwerder die Klage des Kaisers abgewiesen. Gegen Diese Entscheidung hatte der Kaiser Revision beim Reichsgericht einlegen lassen. Im Mai v. J. hat jedoch das Reichsgericht auch die Revision abgewiesen."

Gastfreundschaft.

Amerika.

Die Kämpfe in Mexiko .

New York , 13. Februar. Nach einer Depesche aus Meriko hatte Diaz, als gestern abend 9 Uhr der Kampf auf allen Bunften aufhörte, einige Vorteile errungen. Er hatte ein furchtbares Feuer gegen die Stadt gerichtet, hatte die Gefechtszone ausgedehnt und Truppen gegen den Palast ge­Schickt. Madero blieb jedoch optimistisch und arbeitete während des Bombardements im Balast. Er zeigte großen Mut und ließ sich nicht beirren.

Eine interessante Debatte brachte dann der Etat der indirekten Steuern. Der Zentrumsredner Bartscher schweifte vom Thema weit auf das Gebiet der Reichspolitik ab und empfahl im Gegensat zu Herrn Erzberger, daß die Deckungsfrage für die neuen Militär­forderungen in der Weise geregelt werden müsse, daß man die Stempelsteuern dem Reiche zu einheitlicher Gestaltung überweise und dafür die Besiz besteuerung den Einzelstaaten über­Laffe. Um diese ultramontanen Unstimmigkeiten vollständig zu machen, erklärte später Herr Herold vom Zentrumt, daß seine Partei zu der Deckungsfrage der neuen Militärvorlage no ch feinerlei Stellung genommen habe und daß fie erst dann einen Entscheid über die steuerlichen Angelegenheiten fällen werde, In Veracruz sollen Unruhen ausgebrochne sein. Die wenn im Reichstage die Dedungsfrage unmittelbar an sie heran- Aus Nordschleswig kommt die Nachricht von einer neuen Auf- Regierung hatte von dort sogar die Polizei nach der Haupt­trete. Das Zentrum sucht also einstweilen die Deffentlichkeit in fehen erregenden Ausweisung. Der Landrat in Sonderburg hat den stadt gezogen, damit sie bei Diaz' Niederwerfung Hilfe leiste. möglichster Untlarheit über seine Absicht zu lassen, um bei norwegischen Gutsbesitzer und Marineleutnant Concheron Alamot aus Da die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten für heute vor­den Reichstagsverhandlungen gegebenenfalls möglichste Verwirrung dem preußischen Staatsgebiet ausgewiesen. Der Ausgewiesene hat in auszusehen war, verließen gestern abend 600 Amerikaner und anstiften zu können! mehreren dänischen Versammlungshäusern in Nordschleswig Borträge andere Ausländer ihre Wohnungen und suchten ein Unter­Herr Bachnide erklärte für den Freifinn, daß seine Partei mit Lichtbildern gehalten. Die vier Themas, die er zur Auswahl stellte, kommen außerhalb der Stadt, wo die Gefahr geringer ist. der Auffassung sei, daß die Ueberlassung der Stempelabgaben an find: China und die Revolution, Japan und die Mandschurei , Dänemart Während ziveier Tage find 300 Mann getötet und 1500 ver­das Reich ein gänzlich verfehlter Schritt sei und zur Dedung der und Norwegens gemeinsame Geschichte, Der große nordische Krieg. wundet worden. Gestern abend herrschte Ruhe in der Stadt. neuen Militärausgaben tatsächlich Befizsteuern geschaffen werden Die Vorträge hatten keinerlei agitatorischen Charakter. Als Aamot Die Insurgenten sollen den Bahnhof der merikanischen müßten. Dem widersprach auf das lebhafteste Octavio v. 3edli, am Sonnabendnachmittag von Landslet, wo er abends vorher im Nationalbahnen im Mittelpunkt der Stadt Merito nieder­der erstens bestritt, daß der Beschluß des Reichstages, daß neue dänischen Versammlungshause gesprochen hatte, in Sonder- gebrannt haben. Der Schaden würde 400 000 Dollar be­Militärlasten durch Befizsteuern zu decken feien, auch für die neue burg antam, wurde er von der Polizei am Bahnhof ertragen.