Einzelbild herunterladen
 

Nr. 38. 30. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Freitag, 14. februar 1913.

Eine Fürsorgeerziehungs- Mufteranitalt ausschuß veranstaltet am Sonntag, den 16. Februar, nachmittags der Stadt Berlin   der Oberbürgermeister Wermuth, Bürgermeiſter

Bohnsdorf   und Umgegend. Der hiesige Arbeiterbildungs- Bemerkenswert ist, daß auf Einladung des Kaisers als Vertreter 6 1hr, im großen Saale des Herrn Bakofzer( Villa Kahl) einen Reide und der Stadtverordnetenvorsteher Michelet   auf dem Bahn­Heiteren Kunstabend. Mitwirkende: Frau Herta Schmid- Kayser hofe anwesend waren, und daß der Oberbürgermeister dem Brant­Rezitationen), Herr Hans Schmid- Kayser( Lieder zur Laute). Ein paare im Fürstenzimmer die Glückwünsche der Stadt Berlin   unter trittstarten a 30 Pf. find noch zu haben beim Genossen Klemm, Ueberreichung eines Blumenstraußes darbrachte. Baradiesstr. 7. Demnach scheint man wohl auch oben" von der bisher üblichen Begrüßung am Kutschenschlage am Brandenburger   Tore Abstand nehmen zu wollen.

will das Burschenheim in Strausberg   sein. Es wird ge­leitet von einem Pastor Bredereck und steht unter der Oberaufsicht des Pastors Seiffert, der den mit der Ausführung der Fürsorge­erziehung betrauten Behörden als eine Autorität auf dem Gebiet Trebbin  . Am Sonnabend, den 15. Februar, abends 8%, Uhr, des Fürsorgeerziehungswesens gilt. Pastor Seiffert wird auch für im Schützenhaus( W. Fromm): Wahlvereinsversammlung. Lages­geeignet gehalten, in amtlichen Kursen die Angestellten von Für- ordnung: 1. Stasse und Aufnahme neuer Mitglieder. 2. Partei­forgeerziehungsanstalten und solche, die es werden wollen, über ihre angelegenheiten. 3. Verschiedenes. Aufgaben zu belehren.

"

Dabendorf bei Bossen. Am Sonnabend, den 15. Februar, abends 8 Uhr, bei Wiese: Mitgliederversammlung. Wichtige Tages­ordnung. Zepernick. Heute abend 8 Uhr Zahlabend bei Bendermann. Buch. Heute abend 82 Uhr Zahlabend bei Starte.

Berliner   Nachrichten.

Die Stadtverordneten

-

Eine Bleichröder- Stiftung. Herr Hans v. Bleichröder   hat aus Anlaß seines 60. Geburtstages eine Stiftung in Höhe von 1 Million Mark gemacht zur Erbauung eines Erholungsheims, in dem un­bescholtene und bedürftige Personen ohne Unterschied der Konfession unentgeltliche Aufnahme finden sollen. Die Armendirektion wird sich freuen, daß sie solche Freunde hat.

Eine Attacke auf das Arbeiter- Jugendheim unternahm am Donners tag die Polizei in Charlottenburg  . Gegen 9 Uhr früh erschien, so wird uns berichtet, im Volkshaus, Rosinenstr. 3, ein Kriminalschutz­mann in Begleitung eines Uniformierten, um Einlaß in das dort untergebrachte Arbeiter- Jugendheim zu begehren. Da das Jugend­heim erst von abends 7 Uhr ab geöffnet ist und der Schlüssel nicht aufzutreiben war, wurde ein Schlosser geholt, der das Heim gewalt­ſam öffnete. Nunmehr durchsuchten die Hüter der Ordnung sämtliche Schränke uſiv. auf ihren Inhalt. Als einer der Beamten gerade dabei war Notizen zu machen, daß er eine leere Mitgliedskarte des Vereins Arbeiter- Jugendheim gefunden habe, erschien der Leiter des heims, Herr Zempelburg  . Dem Beamten entfiel jetzt ein Anklage­beschluß gegen den Jugendheimleiter, der von angeblicher Ueber­tretung des Reichsvereinsgesetzes handelte. Der Ueberbringer des Beschlusses behauptete sogar wegen Uebertretung des Reichs­versicherungsgefeges"; er forrigierte sich jedoch bald, nachdem er von 3. auf 3. auf das falsche seiner Bemerkung aufmerksam gemacht war. Runmehr wurde weiter gesucht. onach? Nach einer Mitgliederliste eines Vereins; da jedoch eine solche nicht besteht, so war das Suchen vergeblich. Außer einigen belanglofen Schriftstüden und Formularen den Jugendschutz be­treffend war nichts aufzutreiben. So war also die Mühewaltung vergebens! Nicht nur vergebens, sondern die ganze Aktion war höchst überflüssig. Wenn sie einen Zwed hatte, so den, daß den Spießern, die nicht müde werden, nach mehr Polizei zu rufen, wieder ad oculos demonstriert wurde, daß auch in Charlottenburg  kein Mangel an Ordnungswächtern ist. Wenn wieder einmal ein Geschäftsinhaber innerhalb kurzer Zeit wiederholt von Dieben heim­gesucht wird, und jeglichen polizeilichen Schutzes ermangelt, so mag er sich gefälligst an den Herrn Polizeipräsidenten   wenden mit der ergebenen Bitte, seine Beamten mit awedlofen und lächerlichen Missionen zu verschonen, damit er dieselben für den Schutz des Eigentums der Bürger frei bekomme, wozu fie eigentlich beſtinunt sein sollen.

worden

Daß durch Aktionen der hier geschilderten Art aber gar der proletarischen Jugendbewegung irgendwie Schaden zugefügt werden kann, wird im Ernst auch die Charlottenburger   Polizei nicht glauben.

Die Erziehungsmethode der Strausberger   Anstalt ist nun in einem Strafprozeß wegen Brandstiftung, der gegen einen von dort entflohenen Fürsorgezögling vor einigen Tagen verhandelt wurde ( bergl. Bericht im Vorwärts", Nr. 35), von dem Angeklagten als eine Ursache seiner Straftat bezeichnet worden. Er habe, sagte er vor Gericht, ins Gefängnis kommen wollen, um nicht wieder in die Anstalt zurüdgebracht zu werden, in der schwere Prügelstrafen über ihn verhängt worden seien. Es tann dahingestellt bleiben, ob dieser Fürsorgezögling tatsächlich in dem Burschenheim zu Strausberg   so schwer gezüchtigt worden ist besprachen gestern die vom Magistrat an den Landtag ge­und ob er wirklich nur aus dem angegebenen Grund die Brand  - richtete Petition wegen der dem Staat zuzuweisenden Für stiftung begangen hat. Nichtig ist aber seine Behauptung, daß in sorge für die gemeingefährlichen rren. Zu der Strausberger   Anstalt reichlich und nachdrücklich geprügelt wird. beschließen hatte die Stadtverordnetenversammlung nicht über Diese Klage ist uns nicht nur früher zu Ohren gekommen, die Petition, aber auch um eine Aeußerung hierüber ersuchte sondern sie hat sich noch in allerletzter Zeit wiederholt. In einer der Magistrat sie nicht. Nur zur Kenntnisnahme hatte er ihr die Prügelerekution des Burschenheims erörternden Zuschrift, die den Wortlaut mitgteilt, und auch das hatte er erst getan, nach uns schon vor jener Gerichtsverhandlung zuging, wurde sehr be- dem die Petition bereits abgeschickt worden war. Genosse stimmt die Ansicht ausgesprochen, daß oft die aus Strausberg   ent- 3a dek hob das rügend hervor und stellte fest, daß nicht ein­flohenen Fürsorgezöglinge durch Verbrechen fich ins Gefängnis zu mal die Deputation für das Frrenwesen vorher über diese bringen suchen, um vor den Erziehungsmitteln des Burschenheims Angelegenheit unterrichtet worden ist. Vom Standpunkt des bewahrt zu bleiben. Der Strausberger   Fürsorgezögling, der auf Arztes beleuchtete er die Wirkungen auf die ganze Irrenfür­der Anklagebank die von ihm verübte Brandstiftung aus solchen forge, die aus der Zuweisung der irren Verbrecher an die An­Beweggründen erklärte, bietet sich als ein furchtbares Beispiel dar, stalten der Stadt sich ergeben. Genosse Cohn schilderte den das manchen doch nachdenklich stimmen wird. Rechts- oder vielmehr Rechtlosigkeitszustand, der im Irren­Die uns vorliegenden neuesten Mitteilungen über das auf wesen sich herausgebildet habe. Bei der Ausübung der Irren­harte Strafen sich stüßende Erziehungsverfah- polizei schreite das Polizeipräsidium, indem es den Begriff reu des Burschenheims sind zum Teil so sonderbar, daß wir der Gemeingefährlichkeit überspanne und sogar, bloße Stö­zweifeln müssen, ob sich wirklich alles so verhält. rungen der öffentlichen Ordnung als gemeingefährliche Hand­Schon für mäßige Verfehlungen, wie sie in den Flegeljahren lungen ansehe, zu schwersten Eingriffen in die überall vorkommen, werden 10-15 Siebe mit einem finger- persönliche Freiheit. Gegenüber den Bemühungen diden Rohrstod verabreicht. Uns ist versichert worden, manch- unseres Redners, den Magistrat scharf zu machen, erklärte mal fei unter einzelnen Hieben die Haut aufgeplast, so daß Blut Bürgermeister Reide, daß nach den geltenden Gesezen die flo B. Auch soll es vorgekommen sein, daß Stockhiebe, die dem Stadt machtlos sei. Eine Gruppe der Freifinnigen hatte be­Gejaz galten, die Kreuzgegend trafen. Aerzte wissen, wie gefähr- antragt, die Petition in einem Ausschuß weiter zu besprechen. lich für die Körperstelle ein Sieb werden kann, den ein träftiger Stadtverordneter Mommsen befürchtete, daß das den Wann mit einem dicen Stock verabreicht. Ein früherer Zögling Eindruck auf den Landtag, den der Magistrat von ihr er­des Burschenheims gibt an, daß er in einer Nacht unter dem Ver- warte, nicht steigern werde. Der Antrag auf Ausschuß­dacht des Fluchtplans aus dem Bett geholt, sofort in eine Arrest- beratung wurde schließlich abgelehnt, und die Ver­zelle gesteckt und am anderen Tage geschlagen worden sei. Er sammlung ließ sich an der Kenntnisnahme genügen. meinte, man habe diese Strafen lediglich wegen des Fluchtverdachtes über ihn verhängt. Weiter wird behauptet, daß gelegentlich gegen Der Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin einen Uebeltäter auch sogleich zum Spazierstod gegriffen gibt bekannt, daß die Adresse seines Sekretärs lautet: Eine folgenschwere Aetherexplosion ereignete fich gestern nach worden sei. Hierüber sind uns Mitteilungen gemacht worden, von Rich. Seidel, Berlin   SW. 68, Lindenstr. 69 IV, mittag gegen 1 Uhr in einem im Hofparterre gelegenen Raume der deren Wiedergabe wir trop Uebereinstimmung der Aussagen zu- Telephon Amt Moritplat Nr. 5023. Bureau Köpenicker   Nitrit- Fabrik. In diesem Raume befand sich ein 10 Meter nächst Abstand nehinen wollen. Daß im Burschenheim auch ein zeit von 9-5 Uhr. Offerten jeder Art von 12 bis langer und Meter breiter Trockenapparat, aus Kupfer hergestellt, Arzt, wie versichert wird, Ohrfeigen verabreicht habe, ist schwer zu 2 Uhr nachmittags erbeten. in dem heiße Luft mit Tannin verarbeitet wird. Kurz nach der Inbetriebsegung des Steffels erfolgte eine heftige Explosion, deren glauben. Ihm steht ja wohl kein Züchtigungsrecht zu. Ursache noch nicht bekannt ist. Durch den starken Luftdruck wurden Zu besonderer Beachtung empfehlen wir die Angaben über die die Fensterscheiben zersplittert und zahlreiche Fensterkreuze heraus Arreststrafe. Es scheint, daß man auch sie oft und schon für haben einen wahren Betitionssturm an die städtischen Körperschaften gerissen. Auch eine Rabizwand stürzte ein. Ebenso ist der Apparat mäßige Verfehlungen auferlegt. In schlimmeren Fällen wird der gezeitigt. Die verschiedensten Interessengruppen haben sich zu au zahlreichen Stellen beschädigt worden. Der in dem Raume be­Arrest bis zur Dauer von 14 Tagen ausgedehnt, wobei der Eingaben und Protesten zusammengetan und führen den Nachweis, findliche Arbeiter Hagedorn aus Köpenick   wurde durch den Luftdruck Arrestant täglich nur eine Freistunde zum Spaziergang" im Hofwelch' enorme Schädigungen die neuen Steuerprojekte herbeiführen durchs Fenster geschleudert und erlitt eine erhebliche Verstauchung erhält. Ueberrascht hat uns die Mitteilung, daß Zöglingen, die im würden. In dem Stadtverordnetenausschuß, der die Angelegenheit des rechten Fußes. Die Stichflamme, die sich gebildet hatte, verlegte Arrest saßen, 14 Tage hindurch die Wohltat der Beschäftigung vor- zurzeit berät, werden die sonderbarsten Argumente für die neuen den Arbeiter außerdem im Gesicht und an den Händen derart schwer, enthalten sei. Kann man das für möglich halten bei einer Anstalt, Steuern geltend gemacht. In der Generaldiskussion über die daß er nach dem Kreiskrankenhause in Brizz gebracht wurde. die nicht Zuchthaus, sondern Erziehungsanstalt sein will? Neben Steuern, welche die Kinematographentheater, die Varietés, die Um ein Paar Stiefel. Im Norden Berlins   setzten zwei unbe­den gewöhnlichen Arrestzellen wird bei Bedarf" noch eine Arrest- Spezialitätenbühnen und die Tanzbeluftigungen betreffen, fuchten fannte Männer einen Schwindel in Szene, der eines komischen Bei­zelle benutzt, die im Keller des benachbarten Arbeitshauses unter die Steueranhänger insbesondere der Besteuerung der Kinos einen geschmacks nicht entbehrt. Dort erschien in einem Schuhwaren­gebracht ist. Auch Dunkelarrest sei, so wird uns gesagt, man- erzieherischen Wert zuzumessen. Der Schund würde durch die Steuer laden ein Mann und verlangte ein Baar   gute Schnallenschuhe. Er chem Zögling zudiktiert und bis zu 14 Tagen ausgedehnt worden. bekämpft. Es wurde sogar behauptet, daß die Kinosteuer eine von ließ sich mehrere Sorten vorlegen und zog schließlich ein Paar, das Man stelle sich mal vor, was das bedeutet, junge Leute auf 14 Tage den populärsten Steuern sei. Man brauche auch keine Bedenken ihm zusagte, an. Als er gerade damit fertig war, erschien cin zweiter Kunde, der, ehe er noch befragt werden konnte, was cr in Dunkelarrest zu stecken und sich selber zu überlassen! Für die gegen eine solche Besteuerung zu haben, da doch viele wünsche, zur größten Ueberraschung des Geschäftsmannes, dem andere Städte solche Steuern Arreststrafe gibt es noch die besondere Verschärfung, daß an jedem längst eingeführt hätten. ersten Mann- eine schallende Ohrfeige gab und dann wieder, ohne bon sozialdemokratischer Seite zweiten Tage die Holzpritsche als harte 2agerstätte dienen muß. Demgegenüber wurde dar ein Wort zu sagen, zur Tür hinauslief. Der Geohrfeigte tat Die Nahrung ist trodenes Brotund Wasser, unterbrochen gelegt, daß die Wirkungen der Reichsfinanzreform heute sehr bestürzt, rannte dann aber dem Fliehenden nach und verschwand an jedem zweiten Tage durch warme Kost. Diese Kur" wagt man noch nicht überwunden seien, die tief in das Erwerbsleben ein- mit ihm an der nächsten Straßenede, che noch der verdußte Laden­zu probieren an jungen Leuten, deren sich entwickelnder Körper gegriffen. Nach dieser Finanzreform habe aber keine deutsche Stadt inhaber sich eigentlich erklären fonnte, was los war. Als sich aber nach reichlicher Nahrung verlangt. es unternommen, derartige Besteuerungsformen einzuführen. Inter  - der Geschlagene nicht wieder sehen ließ, fam er zu der richtigen Es wird uns eingewendet werden, gegenüber rohen und gewalt. effant sei, daß Steueranhänger meinen, die Stadt müsse die Unsitt. Ueberzeugung, daß er das Opfer eines ganz raffinierten Schwindels geworden war. Denn ohne Zweifel arbeiteten die beiden Männer tätigen Burschen sei mit anderen Mitteln nicht durchzukommen. lichkeit besteuern. Man sollte alles tun, um zur Hebung der so be- zusammen. Auf dem Kriegsschauplab blieben ein Baar alte, aus­Nun, von einer Muster anstalt hatten wir uns einen anderen deutsamen und eine große Zukunft versprechenden kinematographischen getretene Lederpantoffel, die der Käufer" der Schnallenschuhe an Begriff gemacht. Von ihr hatten wir erwartet, daß ihr Leiter wie Veranstaltungen beizutragen. Das geschehe aber nicht durch Begehabt. und zurüdgelaffen hatte.. ihre übrigen Angestellten sehr wohl auch mit anderen steuerung. Dadurch würde das Gegenteil erreicht. Stelle man sich Der Tod auf den Schienen. Auf dem Ferngleis Berlin  - Fürsten­Mitteln gute Erfolge haben könnten. Dazu ist freilich vor aber auf den Standpunkt, den Blödsinn und die Unfittlichkeit zu be- walde, dicht hinter Rahnsdorf  , wurde gestern früh der zerstückelte allem nötig, daß das Anstaltspersonal vom ersten bis zum letzten steuern, so sei es doch viel einfacher, man stelle Steuererheber in die Leichnam eines etwa 42 Jahre alten Mannes aufgefunden. Angestellten sich den Zöglingen menschlich näher zu bringen sucht. Friedrichstraße und erhebe von den Damen der Demimonde, welche Persönlichkeit des Toten ist noch nicht bekannt. Db ein Unfall oder Von anderer Seite Selbstmord vorliegt, ist ebenfalls noch nicht festgestellt worden. Der die Straße passierten, ein Wegegeld. Kann aber einer mit Stochieben und Hungerkuren wurde festgestellt, daß die Steuersätze sich zwischen 17 bis Tote trug einen schwarzen steifen Hut, dunkelgrauen Mantel, hell­Vielleicht werden die Behörden, die für das Fürsorgeerziehungs- 55 Proz. bewegten. Das feien Säße, die einer Erdrosselung graues Jackett, sowie dunkelblaue Hofe und Weste: Auch fand man wesen und im besonderen für das Strausberger   Burschenheim zu­bon bestimmten Gewerben gleichkämen. So unverschämt seien bei dem Toten einen größeren Geldbetrag. Die Leiche wurde nach So unverschämt seien der Friedrichshagener   Leichenhalle gebracht. ständig sind, sich zu einer Prüfung der gegen diese Anstalt hier vor- noch nicht einmal die mittelalterlichen Raubritter gewesen, die gebrachten Beschwerden entschließen. Wir selber halten es für sehr die Staufleute überfallen und beraubt hätten. Demgegenüber wurde wünschenswert und notwendig, daß das geschieht. Es ist wohl eingewendet, daß man über die einzelnen Säge mit sich reden lassen möglich, daß dabei ein paar Angaben von den Beschuldigten als unzutreffend zurückgewiesen werden. Aber wir legen das Haupt­gewicht nicht auf etwa vorgekommene Ueberschreitungen von Dienst­befugnissen, so sehr derartiges im übrigen zu tadeln wäre und nach Gebühr geahndet werden müßte. Wir bekämpfen das ganze Erziehungssystem, das in dem Burschenheim bisher als zwedmäßig gegolten hat.

das Vertrauen der 3öglinge gewinnen?

Für eine Muster anstalt in der Tat ein sehr sonder bares Erziehungssystem!

Partei- Angelegenheiten.

=

Die städtischen Steuerprojekte

werde. Darüber war wieder der Kämmerer entsetzt, der da meinte, der Magistrat gäbe sich der Hoffnung hin, daß der Ausschuß die einzelnen Säge noch schärfer anziehen werde, um den bei der Bier­steuer eintretenden Ausfall wieder wett zu machen.

Die nächsten Sizungen werden zeigen, auf welcher Basis eine Beschlußfaffung erfolgt. Soviel ist sicher, daß die Mehrheit unter allen Umständen die Steuer unter Dach und Fach bringen möchte. b ihr das gelingt, hängt nicht zum wesentlichen von dem Einfluß ab, den die Bevölkerung Berlins   gegen dieses Steuermonstrum auf zubringen vermag.

Die

Zwei berüchtigte Zuhälter und Räuber wurden gestern von der Neuköllner   Kriminalpolizei   in Dirnenquartieren in Berlin   er­mittelt, festgenommen und dem Untersuchungsrichter zugeführt. Es handelt sich um zwei gefährliche Burschen, die 25 und 27 Jahre alten" Arbeiter" Frik Störker aus der Mariannenstraße und Walter Röhl, der ohne feste Wohnung war. Beide sind schon wiederholt borbestraft. Den letzten Raubüberfall führten sie vor acht Tagen aus. Sie überfielen eine spät abends heimkehrende Frau am Stottbuser Damm, als diese ihre Wohnung aufsuchte, aus einem Hinterhalt und beraubten sie. Während der eine der beiden der Ueberfallenen die Hände fest und den Mund zuhielt, knöpfte ihr der andere die Stridjade auf und raubte ihr ein dort verstedt ges

haltenes Portemonnaie.

Eine geisteskranke Frau wurde gestern auf dem Bahnhof Der Byzantinismus feiert wieder Orgien. Anlaß dazu gibt die Fürstenbrunn am Nonnendamm hilflos aufgefunden und nachdem Berlobung der Tochter des Kaisers mit dem Herzog von Cumber- man sie zuerst nach einer Unfallstation gebracht hatte, in eine Heil. land. Am Mittwochabend gab der Lokalanzeiger" ein Extrablatt anstalt überführt. Es ist eine unbekannte, ungefähr 35-40 Jahre Petershagen  - Fredersdorf  . Der Bildungsausschuß des Bezirks heraus, in dem mitgeteilt wurde, daß das Brautpaar am Donners- alte, mittelgroße, untersette Frau mit dunklem Haar und obalem veranstaltet am Sonntag, den 16. d. Mts., im Lokal" Bum alten tag früh 8 Uhr aus Karlsruhe   in Berlin   eintreffen und vom Kaiser Gesicht, die einen schwarzen Umhang, einen blaugemusterten Rock Dessauer" in Petershagen   einen Kunstabend unter Mitwirkung des auf dem Bahnhofe empfangen werde; eine Eskadron Zietenhusaren   und schwarze Strümpfe und Schnürschuhe trug. Die Kranke hatte Arbeitergefangvereins" Sangesluft". Saalöffnung 6 Uhr, Beginn tomme extra per Extrazug von Nathenow nach Berlin  , um den Em  - einen Bettel bei sich, auf dem der Name Hedwig Starypczak ver­pünktlich 7 Uhr. Jm Interesse der Veranstaltung wird rege Be- pfang besonders feierlich gestalten zu helfen. Diese Vorankündigung zeichnet war. teiligung erwartet. sollte nur den gwed haben, recht viel Volt" auf die Beine zu Bon Einbrechern niedergeschlagen wurde gestern morgen ein Schenkendorf bei Königs- Wusterhausen  . Am Sonnabend. den bringen. In iören Berichten über den Empfang des Brautpaares Fahrstuhlführer in der Gneisenaustr. 27. Auf dem Grundstid be­15. Februar, abends 8 Uhr: Mitgliederversammlung des Wahl- auf dem Bahnhofe suchen sich Lokalanzeiger" und" B. 3. a. Mitag" finden sich im ersten und zweiten Stod des Ouergebäudes die Fabrik­vereins bei Otto Baetsch. Ant Sonntag, den 16. Februar, in Schilderung aller Einzelheiten zu überbieten. Es ist widerlich, räume der Schriftgießerei und Meijinglinienfabrik von Emil Gursch. morgens 7 Uhr: Flugblattverbreitung von bekannter Stelle aus. ein solches Geschreibsel zu lesen, wenn man bedenkt, daß es sich um Auf diese hatten es Einbrecher abgesehen. Sie schlichen sich, als der Wuch für Radfahrer. eine reine Familienangelegenheit der Kaiserlichen Familie handelt. Fahrstuhlführer Nidel das Haus um 6 Uhr geöffnet hatte, in die