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Nr. 40. 30. Jahrgang. 4. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Genossinnen! Rüstet zu den Versammlungen des

Sonntag, 16. Februar 1913.

Internationalen Sozialistischen Frauentages am 2. und 3. März!

Schreibt uns:

Aus der Partei.

Der Parteivorstand

den Aeußerlichkeiten gibt es noch Unterscheidungsmerkmale zwischen§ 222. Wer durch Fahrlässigkeit den Tod eines Menschen ver­Arbeitern und Bankbeamten. Im übrigen ist die durch weitgehende ursacht, wird mit Gefängnis bis zu 3 Jahren bestraft. Arbeitsteilung begünstigte Ausbeutung und die Abhängigkeit vom Staatsanwalt Hook führt qus: Es handele sich lediglich um de Unternehmertum bei den Bankbeamten nicht geringer wie bei den Frage: ob Mord oder Selbstmord vorliege. Ihre Beantwortung kann Industriearbeitern. Eine selbstverständliche Folge der wirtschaft- einige Schwierigkeiten machen, da sowohl in schießtechnischer wie in lichen Entwickelung ist es, daß auch die Bankbeamten anfangen, ärztlicher Beziehung Momente, die einen Selbstmord gänzlich aus­sich darauf zu besinnen, daß ihre Interessen denen der Direktoren schließen müssen, nicht vorliegen. Aber viele Momente sprechen und Aktionäre entgegengesetzt sind und daß sie nur im Kampf gegen überzeugend dagegen und für eine Mordtat. Die Getötete gab dem das Unternehmertum ihre Interessen vertreten können. Dieser Angeklagten, in der Hoffnung, ihn wieder zu einem ordentlichen Gedanke hat sich schon in Desterreich vor Jahren Bahn gebrochen. Menschen zu machen, Geld und immer wieder Geld. Schließlich Der Reichsverein der Bantbeamten und Spartassenbeamten Dester- aber, nach der Tiergartenszene, wo der Angeklagte seiner Braut den reichs ist eine gewerkschaftliche Organisation der Bank- Revolver schon an die Schläfe gesetzt hatte, hatte sie das Be­beamten. Die Bankbeamten Deutschlands   dämmerten bis vor streben, von ihm loszukommen, nur wollte sie, wenn irgend möglich, furzem unter den Fittichen des Deutschen Bankbeamtenvereins in noch ihr sauer erspartes Geld zurückerhalten. Sie hatte Angst vor feliger Harmonieduselei dahin. Doch seit kurzem sind auch die dem Bräutigam, der ganz systematisch vorging und ganz allmählich Bankbeamten in Deutschland  , angeregt durch das gute Beispiel dem Mädchen den Gedanken an Selbstmord oder Doppelselbstmord ihrer österreichischen Kollegen, zum Selbstbewußtsein erwacht. Vor nahe zu bringen suchte. Für einen Selbstmord des Mädchens liegt einigen Monaten ist in Berlin   der Allgemeine Verband der deut- nun gar kein Grund vor; es war heiter und lebenslustig und alles, schen Bankbeamten gegründet worden. Dieser Verband ist sozu- was der Angeklagte sonst noch vorgebracht hat, um einen Selbstmord sagen ein jüngerer Bruder des Verbandes der technischindustriellen wahrscheinlich zu machen, hat sich als durchaus unzutreffend heraus­mit gewerkschaftlichen Mitteln die Interessen der Bantbeamten anderes übrig, als ein Mord und dieser ist eine Tat des Angeklagten. Beamten. Er ist eine reine Arbeitnehmerorganisation und will gestellt. Wenn man den Selbstmord ausscheidet, so bleibt nichts wahrnehmen. Drei Momente, die für seine Schuld sprechen, sind nicht aus der Bankbeamten eine Versammlung im großen Saale der Brauerei Angeklagte sie bestreitet. Es steht fest, daß die Rosenburg am Am Freitag veranstaltete der Allgemeine Verband der deutschen   Welt zu schaffen und werden dadurch noch schwerwiegender, als der Friedrichshain  . Der sehr starke Besuch der Saal war gedrängt späten Abend des 22. März noch bei dem Angeklagten in der Woh­sowie der Verlauf der Versammlung zeigten, daß sich der nung war. Ferner: weder das Testament, noch das Begleitschreiben, junge Verband der wärmsten Sympathie der Bankbeamten erfreut. noch die Aufschrift rührt von der Hand der Rosenburg her, nach dem Reichsvereins der Bank- und Sparkassenbeamten auf. Er schil- geahmt und nach der Ueberzeugung des einen Sachverständigen find Als Referent trat Allina- Wien  , der Sekretär des österreichischen Gutachten der Sachverständigen sind sämtliche Schriftzüge nach­derte die Entwickelung und die Erfolge seiner Organisation. Als die Schriftstücke von dem Angeklagten angefertigt. Er ist von zwei ein Glück bezeichnete er es, daß der Reichsverein teine Organi- Personen gegen 5 Uhr morgens aus der Richtung von Halensee   kom­sation vorfand, welche die Bewegung vergiftete. Der Kampf gegen mend und in sein Haus eintretend mit aller Bestimmtheit geſehen irregeleitete Berufsgenossen blieb also den österreichischen Bank- worden. Dazu kommt sein auffallendes Verhalten auf dem Polizei­beamten erspart. Um so eher tamen sie deshalb zu der Einsicht, revier. Er ist dort hingekommen und hat gesagt:" Hier habe ich daß sie sich in der Sklaverei des Unternehmertums befinden. Wir einen Brief erhalten, wonach jemand erschossen aufgefunden sein sind die Ausgebeuteten der Bankinstitute unter stürmischem Beifall-, und wir sollen glauben, daß wir die hat er dem ihn begleitenden Schußmann auch ohne weiteres schon so sagte der Referent soll. Ich bin der Bräutigam de. Toten!" Auf dem Wege zur Leiche beziehen, daß das Gehalt eines kleinen Beamten für den Direktor Nach allen in dieser Verhandlung vorgebrachten Tatsachen muß man selben Interessen haben wie die Direktoren, die so hohe Gehälter verraten, daß der in Frage kommende Revolver fein Revolver sei. nur ein Zigarrengeld ist. Unsere Interessen stehen in direktem zu der pollen Ueberzeugung kommen, daß es sich um ein Verbrechen Gegensatz zu den Interessen unserer Arbeitgeber. Leicht war es handelt, das der Angeklagte von langer Hand vorbereitet und plan­nicht, den Bantbeamten die Gedanken der gewerkschaftlichen Or- voll und mit Ueberlegung durchgeführt hat. Die Annahme, auf ganisation beizubringen. Aber was den bewährtesten Agitatoren denen sich die von dem Verteidiger gestellten Hilfsfragen aufbauen, nicht gelang, das hat die Logit der Tatsachen zustande gebracht. schweben in der Luft. Man kann doch hier keinen Roman zu= Die Teuerung, verursacht durch die Begehrlichkeit der Agrarier, fammendichten, sondern muß sich an Tatsachen halten und diese brachte die Bankbeamten in eine verzweifelte Stimmung, und die führen logisch und zwingend zu dem Schluß, daß der Angeklagte be­junge Organisation nahm den Kampf für Erhöhung der Gehälter wußt und mit Vorbedacht das Verbrechen angelegt und planvoll auf. Sie hat, wie der Redner im einzelnen darlegte, in dieser durchgeführt hat.

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Im Vorwärts" vom 15. d. M. haben die Genossen Mehring und Eichhorn Erklärungen beröffentlicht, die uns zur Feststellung folgender Tatsachen nötigen: Die Annahme des Genossen Mehring, daß der Parteivorstand in einem Rundschreiben an die Redaktionen der Parteipresse ihn der mißbräuchlichen Benukung des Pressebureaus beschuldigt habe, ist unzutreffend. Der Parteivorstand hat in seinem Rundschreiben nur zum Ausdruck gebracht, daß das Mitglied des Pressebureaus, Das die Versendung der Artikel veranlaßte, das Bureau mißbräuch­lich benutzt. habe. Nach seiner eigenen Erklärung im Vorwärts" ist Genosse Eichhorn dafür verantwortlich, wobei allerdings für ihn als erschwerend anzusehen ist, daß ein Kollege ihn ausdrücklich tvarnte, die Verbreitung vorzunehmen. Damit ist diese Seite der Frage erledigt. Genoffe Mehring versucht aber bei dieser Gelegenheit den Glauben zu erwecken, als ob der Parteivorstand früher eine andere Haltung eingenommen und die Genehmigung dazu erteilt habe, daß Genosse Kautsky   persönliche Angriffe gegen ihn durch das rejsebureau verbreitete. In Wahrheit hat der Parteivorstano in dieser Frage stets denselben Standpunkt vertreten. Er hat niemals seine Genehmigung dazu erteilt, daß ein Parteigenosse gegen einen andern persönliche Angriffe durch das Pressebureau berbreite. Er hat lediglich im Rahmen der dem Brejsebureau gestellten Aufgabe gestattet. daß bei Parteistreitige feiten Richtigstellungen" der Beteiligten an die Parteipresse auch durch das Pressebureau zur Versendung gelangten. So ist aller­dings im April v. J. ein Artikel des Genossen Kautsky  :" Zur Richtigstellung durch das Preffebureau versandt worden. Dem Genossen Mehring scheint aber aus dem Gedächtnis geschwunden zu sein, daß in gleicher Sache damals ein Mehring­scher Artikel: 3ur Richtigstellung einer Richtig stellung durch das Pressebureau verbreitet worden ist. Von diesen Fällen, bei denen jeder Parteigenoffe in gleicher Weise behandelt worden ist, unterscheidet sich aber grundsäßlich der vorliegende, da es sich hier nicht um Berichtungen bei Ge­legenheit von Breffeerörterungen handelt, sondern um eine Buch besprechung, deren Versendung außerhalb des Rahmens des Pressebureaus liegt. Man vergegenwärtige sich nur, wohin es führen müßte, wenn in Konsequenz des Mehringschen Verlangens an das Pressebureau auch andere Parteigenossen das gleiche Ver­langen stellten. Schuhmeiers Mörder ein Sozialdemokrat. Die Verlogenheit der kleinen Zentrumspresse in Bayern   ragt größte Ausbeutung der Angestellten herrschte, haben es vorgezogen, ungeheuere Schwere ihrer Aufgabe vor Augen und betonte die un­Hinsicht gute Erfolge aufzuweisen. Bantinstitute, bei denen die Verteidiger Rechtsanwalt Bahn führte den Geschworenen die über die ihrer größeren Geschwister, die zwar auch keine großen mit der Organisation Frieden zu schließen und ihre Forderungen geheure Verantwortung, die sie auf ihre Schulter laden, wenn sie Wahrheitsbolde find, aber doch mit einem etwas intelligenteren Lese- anzuerkennen. Kämpfe um das Koalitionsrecht sind den Bank- einen Menschen zum Tode verurteilen. Bei diesem Prozeß seien nur publitum rechnen müssen, turmboch hinaus. Jezt hat man es sogar beamten Oesterreichs   nicht erspart geblieben. Doch jetzt steht die Indizien vorgebracht. Diese seien nicht schlüssig. Die Möglich fertig gebracht, den feigen Mörder des Genossen Schuhmeier von Organisation so da, daß sich jeder scheut, ihr zu nahe zu treten. feiten, von denen die Hilfsfragen ausgehen, liegen vor. einem strammen Klerikalen in einen Sozialdemokraten umzulügen. Die Zeit der Willkürherrschaft der Bankdirektoren ist vorüber. Das Bamberger   Volksblatt" unterrichtet seine Leser von der Er- Einen Angriff auf das Koalitionsrecht würden die Bankbeamten   Verteidigung folgte die Rechtsbelehrung der Geschworenen durch den Nach Repliken und Dupliken der Staatsanwaltschaft und der mordung Schuhmeiers in der Form, daß es mitteilt, Sch. sei von mit dem Streit beantworten und ihn so lange führen, bis ihr Recht Vorsitzenden. einem sozialdemokratisch organisierten Eisendreher erschossen worden. anerkannt ist. Der Reichsverein geht jetzt daran, das, was er Höher geht's nimmer! Selbst die schurkische Tat des eigenen Partei- bisher errungen hat, für alle Zeit festzulegen. Er will eine Dienst- Wahrspruch auf genossen wird derart umgelogen, daß sie noch zum Nußen der ordnung zur Anerkennung bringen, welche jede Willkür in der Be­Bentrumssache dienen kann. In dem Manöver liegt jesuitische Be- förderung ausschließt. Die Beamten sollen nach der Zeit ihres rechnung; in den rein katholischen ländlichen Gegenden, wo diese Art Dienstverhältnisses in die höheren Stellen aufrüden. Sie sollten ab. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zum Tode und zu Blätter gelesen werden und wo der Herr Pfarrer streng darauf achtet, nach Ablauf der Probezeit als festangestellt gelten und nur im dauerndem Verlust der Ehrenrechte. daß fein anderes Blatt in die Häufer kommt, äußern derartige Fal- Wege eines geordneten Disziplinarberfahrens entlassen werden Der Verteidiger hatte angeregt, ob das Gericht nicht einstimmig schungen die beabsichtigte Wirkung: den Leuten zu zeigen, was für dürfen. Nach zehnjähriger Dienstzeit sollen die Beamten pensions- die Ansicht teile, daß sich die Geschworenen zuungunsten des An­eine verworfene Gesellschaft die Sozialdemokratie ist. berechtigt sein. Da 85 Proz. der österreichischen Bandbeamten dem geklagten geirrt hätten. Eine starke Zumutung angesichts der Reichsberein angehören, so fann er auf Erfüllung seiner Forde- schlüssigen Ueberführung des Angeklagten. rungen rechnen. Die Aufgabe der deutschen   Kollegen ist es, aus den von Herrn Fürstenberg im Deutschen   Bantbeamtenverein gesammelten Beamter eine kampfbereite Gewerkschaft zu machen. Die Ausführungen des Referenten wurden, mit einem an­haltenden Beifallssturm aufgenommen.

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Die Geschworenen gaben nach 1½stündiger Beratung den Schuldig des Mordes

Wochen- Spielplan der Berliner   Theater.

Parteitag der dänischen Sozialdemokratie. Kopenhagen  , 12. Februar.( Eigener Bericht.) Am ersten Ver­Handlungstage wurde die Diskussion über den Geschäftsbericht des Barteivorstandes zu Ende geführt. Die Dechargeerteilung erfolgte einmütig. Die ausländischen Gäste überbrachten die Grüße der Königl. Opernhaus. Sonntag: Kerkyra. Montag: Fidelio. Diens Bruderparteien der Nachbarländer. Für die deutsche Sozialdemo In der Diskussion bemühte sich ein alter Knabe"( jo nannte tag: Elettra.( Anfang 8 Uhr.) Mittwoch: Die lustigen Weiber von tratie sprach Genosse D. Braun, Berlin  . Am Abend fand ein Fest er sich selbst) vom Deutschen   Bantbeamtenverein, einer zeitgemäßen Windsor. Donnerstag: Kerkyra. Freitag: Salome.( Anfang 8 Uhr.) Sonnabend: Die Zauberflöte. Sonntag: Der Rosenkavalier. Montag: zur Feier des 35 jährigen Bestehens des sozialdemokratischen Ver- Reform dieses Vereins das Wort zu reden, wodurch eine besondere Sterkyra.( Anfang 8 Uhr.) An den übrigen Zagen Anfang 7%, Uhr. bandes statt, der gleich nach der behördlichen Auflösung der Organisation zur Interessenvertretung der Bantbeamten sich er- Königl. Schauspielhaus. Sonntag: Der Austauschleutnant. Montag: dänischen Filiale der Internationalen Arbeiterassoziation  Doch davon wollte niemand etwas wissen. Man gab minna von Barnhelm. Dienstag: Die Journalisten. Mittwoch: 1812. übrige. ge gründet wurde. dem alten Knaben" mit größter Deutlichkeit zu verstehen, daß er, Donnerstag: Der Austauschleutnant.( Anfang 8 Uhr.) Freitag: Die glüd­Am zweiten Verhandlungstage wurden die Anträge zum Partei- weil er Prokurist ist, nicht als Vertreter der Beamteninteressen liche Hand. Sonnabend: Der Kaufmann von Benedig. Sonntag: Der programm beraten. Das einleitende Referat hatte Stauning gelten fann und sein Verein, der 18 Jahre nur Harmonieduselei große Stönig. Montag: Wieselchen.( Anfang 7%, Uhr.) übernommen. In der Militärfrage fordert das Programm betrieben hat, niemals eine Interessenvertretung der Bankbeamten Eugen Duegin. Montag: Fidelio. Dienstag: Eugen Onegin. Mittwoch: Deutsches Opernhaus. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Fidelio. Abends: die Abrüstung, Ersatz der stehenden Heere durch internationale werden kann. Schiedsgerichte, Erziehung des Volkes zur Wehrkraft durch einen Mit allen gegen vier Stimmen wurde folgende Resolution lustigen Weiber von Windsor. Sonnabend: Eugen Onegin. Sonntag: Die lustigen Weiber von Windsor  . Donnerstag: Tiefland. Freitag: Die planmäßigen Unterricht der Jugend in Gymnastit und Gebrauch der angenommen: Der Waffenschmied. Montag: Eugen Onegin.( Anfang 8 Ühr.) Waffen. Weiter werden fonfessionsfreie Sonntagsschulen, Be­Deutsches Theater. Sonntag, Montag, Dienstag, Mittwoch: Der steuerung des Grundbesizes usw. gefordert. Von besonderem lebende Leichnam. Donnerstag: Der blaue Bogel. Freitag, Sonnabend, Interesse ist das neu ausgearbeitete vom Genossen Hauge vertretene Sonntag, Montag: Der lebende Leichnam.( Anfang 7%, Uhr.) Agrarprogramm, das die Werstaatlichung der Adelsbefizungen, Pfarrhöfe usw. sowie des unbebauten und vernachlässigten Bodens fordert. Das Expropriationsrecht der Gesellschaft wird erweitert, gesellschaftlicher Grundbesiz soll in der Regel an Private abgegeben werden. Die Benutzung des gesellschaftlichen Bodens wird Land­arbeitern und Gleichgestellten überlassen, das notwendige Betriebs­tapital wird, wenn notwendig, durch die Gesellschaft zur Verfügung gestellt. Wo kooperativer Betrieb vorteilhaft, wird er durch die Gesellschaft gesichert. Im übrigen gewährt der Staat der Landwirtschaft seine Stüze durch Gewährung von Betriebskapital, Hilfe bei Bodenverbesserungen usw., Organisation und Erhaltung des landwirtschaftlichen Schulwesens. Der Staat regelt und beaufsichtigt den privaten Wohnhausbau und bekämpft die Bodenspekulation durch Eigenbau von Arbeiter­wohnungen. Wo das Gebrauchsrecht gesellschaftlichen Bodenbefizes Privatpersonen übertragen ist, wird eine dem Bodenwert ent sprechende Abgabe festgesetzt.

Die am 14. Februar 1913 in der Brauerei Friedrichshain  tagende, von mehr als 4000 Banibeamten Groß- Berlins besuchte öffentliche Versammlung ist der Ansicht, daß bei dem heute herr­schendem Wirtschaftssystem die Gewerkschaft auch für die Bankbeamten die gebotene Berufsorganisation ist. Sie allein ist imstande, kraftvoll und energisch auf Abstellung der im Bank­gewerbe vorhandenen Mißstände und auf eine durchgreifende Besserung der wirtschaftlichen Lage der Bankbeamten hin­zuarbeiten. Daher spricht sie dem neugegründeten Allge= meinen Verband der Deutschen Bantbeamten, der auf gewerkschaftlicher Grundlage aufgebauten Organisation der Bankbeamten, ihr volles Vertrauen aus und erblickt in ihr die allein geeignete Berufsvereinigung der deutschen Bant­

beamten."

Mädchenmordprozeß.

Dritter Tag.

Bei der Formulierung der Schuldfragen verlangte der Ver­In der Diskussion wurde im wesentlichen das Einverständnis mit den vorliegenden Programmvorschlägen zum Ausdruck gebracht. teidiger neben der Frage, ob Mord vorliegt, die Fragen zu stellen, Staunings These, daß das Programm feine Zwangsjade, sondern ob Totschlag(§ 212), ob fahrlässige Tötung(§ 222), ob Tötung auf ein Arbeitsanzug sein müsse, der in der praktischen Arbeit nicht ernstes Verlangen(§ 216) und ob Urkundenfälschung vorliege. hinderlich ist, fand ungeteilte Zustimmung. Hinsichtlich des Agrar- Das Gericht lehnte die wegen der Urkundenfälschung gestellte programms versuchten sich die bodenreformerischen Anschauungen rage ab, weil diese sich auf eine nicht unter Anklage gestellte Straf­des Lloyd George   geltend zu machen, die aber keinen Zuspruch tat beziehe, die übrigen Fragen wurden zugelassen. Der Wortlaut der für die vier gestellten Fragen in Betracht fanden. Dagegen fand ein Ergänzungsantrog Annahme, der neben der Grundbesitzsteuer eine Besteuerung des Wertzuwachses forderte. kommenden Paragraphen lautet: Das Programm wurde sodann angenommen.

Eine Kundgebung der Bankbeamten.

Kammerspiele. Sonntag, Montag, Dienstag, Mittwoch: Schöne Frauen. Donnerstag: Mein Freund Teddy. Freitag, Sonnabend, Sonn­tag, Montag: Schöne Frauen.( Anfang 8 Uhr.) Nose Bernd. Montag: Die Weber. Dienstag: Das Prinzip. Mittwoch: Leffing- Theater. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Rosenmontag. Abends: Rose Bernd. Donnerstag: Der Bund der Jugend. Freitag: Das Prinzip. Sonnabend: Die Stüßen der Gesellschaft. Sonntag: Das Prinzip. Montag: Der Bund der Jugend.( Anfang 8 Uhr.)

Berliner   Theater.

Sonntagnachmittag 3 Uhr: Große Rosinen. abendlich: Filmzauber.( Anfang 8 Uhr.) Mittwoch und Sonnabend­nachmittag Uhr: Philotas  . Der zerbrochene Krug. Kleines Theater. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Und das Licht scheinet in der Finsternis. Allabendlich: Professor Bernhardi.( Anfang 8 Uhr.) Schiller- Theater 0. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Das Konzert. Abends: Wolkenkraker. Montag: Uriel Acosta  . Dienstag: Die Geschwister. Elga. Mittwoch und Donnerstag: Uriel Acosta  . Freitag: Wolfenkraker. Sonnabend und Sonntag: Der Andere. Montag: Uriel Acosta.  ( Anfang 8 Uhr.)

Die Jüdin von Toledo. Abends und Montag: Die Reise durch Berlin   in Sonntagnachmittag 3 Uhr: 80 Stunden. Dienstag: Die Schmetterlingsschlacht. Mittwoch: Die Reise durch Berlin   in 80 Stunden. Donnerstag: Hedda Gabler. Freitag: Die Reise durch Berlin   in 80 Stunden. Sonnabend und Sonntag: Uriel Acosta  . Montag: Die Reise durch Berlin   in 80 Stunden.( Anfang 8 Uhr.) Mittwochnachmittag 3 Uhr: Wallensteins Tod  . Sonnabendnachmittag 3 Uhr: Wallensteins Lager. Piccolomini.

Schiller Theater Charlottenburg.

3 Uhr: Der Hüttenbefizer. Abends bis Freitag: Der Zaungast. Sonnabend: Friedrich Wilhelmstädt. Schauspielhaus. Sonntagnachmittag ( Anfang 8%, Uhr.) Sonnabendnachmittag: Maria Stuart  . Bariser Luft.( Anfang 7 Uhr.) Sonntag und Montag: Pariser Lust.

§ 211. Wer vorsätzlich einen Menschen tötet, wird, wenn er die Tötung mit Ueberlegung ausgeführt hat, wegen Mordes mit dem Theater in der Königgräger Straße. Sonntagnachmittag Tode bestraft.

§ 212. Wer vorfäßlich einen Menschen tötet, wird, wenn er die Tötung nicht mit Ueberlegung ausgeführt hat, wegen Totschlags Die fortschreitende Kapitalskonzentration im Bankfach hat für mit Zuchthaus nicht unter 5 Jahren bestraft. Die Bankangestellten Verhältnisse geschaffen, die sich von denen der§ 216. Ist jemand durch das ausdrückliche und ernstliche Ver­industriellen Arbeiter in keinem wesentlichen Buntt mehr unter- langen des Getöteten zur Tötung bestimmt worden, so ist auf Ge­scheiden. Nur in einigen für die Sache nicht in Betracht tommen- fängnis nicht unter 3 Jahren zu erkennen.

3 Uhr: Hundstage. Abends: Die fünf Frankfurter  . Montag: Brand.  ( Anfang 72 Uhr.) Dienstag: Die fünf Frankfurter  . Frankfurter  . Freitag: Brand.  ( Anjang 7%, Uhr.) Sonnabend: Die fünf Mittwoch: Brand.  ( Anfang 7 Uhr.) Donnerstag: Die fünf Frankfurter  . Sonntag: Brand.  ( Anjang 7%, Uhr.) Montag: Die fünf Frankfurter.( Anfang 8 Uhr.) Trianon Theater. Sonntagnachmittag& Ube: Der felige Toupine. Allabendlich: Wenn Frauen reisen( Anfang 8 libr.)