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Nr. 46 30. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Gerichts- Zeitung.

Schutleute als Zuhälter.

Die schweren Beschuldigungen gegen drei Berliner  Kriminalschußleute, die zuerst von der Zeit am Montag" unter gleichzeitiger Veröffentlichung des Belastungsmaterials erhoben worden waren, haben endlich zur Erhebung einer umfangreichen Anklage geführt, die etwa Mitte März vor der 10. Straffammer des Landgerichts I   unter Vorsitz des Land­gerichtsdirektors Günther zur Verhandlung kommen wird.

Angeklagt wegen Bestechung und Zuhälterei ist der Kriminalschußmann Paul Thiede, während sich dessen Ehe­frau Marianne Thiede wegen Kuppelei zu verantworten haben wird. Die Anklage richtet sich ferner gegen die Kriminalschußleute Hans Bachmann   und August Segebarth, welche sich der Bestechung schuldig gemacht haben sollen. Das Ermittelungsverfahren hatte sich früher auch gegen die Kriminalschußleute a cher und Berndt gerichtet, gegen diese ist das Verfahren jedoch mangels ausreichenden Beweises wieder eingestellt worden.

Sonntag, 23. februar 1913.

der Vaterlandsliebe Ausdruck zu geben. Das sei aber bei den sozial- stand auf dem Spielplan des Kunstabends noch der Schlager: demokratischen Gefangvereinen nicht der Fall." " Der rote Agitator."

Gegen dieses Urteil mit seiner sonderbaren Begründung wurde Revision beim Oberlandesgericht in Breslau   eingelegt. Das wies die Entscheidung mit folgender Begründung an die Straffammer Ratibor   zurüd:

In der erneuten Verhandlung vor der Strafkammer Ratibor  erfolgte endlich die Freisprechung der angeklagten Vorstandsmit glieder. Trotzdem ließ sich der Staatsanwalt nicht davon abhalten, abermals Revision einzulegen. Diese wurde jetzt vom Oberlandes­gericht Breslau   verworfen.

Die Führer der christkatholischen Jugend wissen, was ihren Leuten not tut, und daher verfehlen derartige Zugnummern auch nie ihre Wirkung.

Die

" Die sozialdemokratische Partei ist ganz gewiß eine politische Wenn der Herr Oberlehrer nicht aufpaßt. Partei. Daraus folgt aber nicht, daß jede ihrer Lebenshaltungen In den Schulen wird jetzt fleißig eraminiert. Die Prüfungs­politische Zwede verfolge, daß alles, was Sozialdemokraten tun fommissionen nehmen die Schüler einzeln und in Abteilungen vor, und erstreben, politischen Zwecken diene. Die Sozialdemokratie um dann die Böcke von den Schafen zu trennen, den Eifrigen das erstrect ihre Tätigkeit auf fast alle Gebiete des menschlichen Lob, den Faulen die Tadel zu erteilen. Am Freitag, den 21. b. Mts., Lebens, und dazu gehört eine ganze Reihe von Gebieten, die mit fam es bei dem Prüfungsrummel der 52 Ausgelernten der Gothaer der Politik an sich nichts zu tun haben, z. B. Religion, Kunst, Realschule zu einer aufregenden Szene. Ein Oberlehrer für deutschen  Wissenschaft." Auffaz hatte bereits vor der Zeit in seiner Klasse den ganzen ramenauffag erläuternd bekannt gegeben. Da durch hatte nun die Parellelklasse Nachteil, denn der Aufsatz mußte eine Klasse wußte schon Bescheid, holte die Stichwörter und Anmerkungen ja gemeinsam im Examenzimmer niedergeschrieben werden. ihres Lehrers hervor und so brachte die Hälfte einen Auffaz zu­stande, der fast gleichlautend war, während die anderen Schüler die Geblaßmeierten" waren. An der Spiße des gestrengen Richterkollegiums faß der Staatsrat und Oberschulrat Bach of, der sofort, als sich das bös. artige Vorkommnis herausstellte, die ganze Arbeit zurück­wies und die Schüler auf den nächsten Tag bestellen ließ, damit ein anderer, unbekannter Aufsatz geschrieben werde. Der Ober­lehrer aber soll einen gehörigen Stüber erhalten haben. Ein Professor der Mathematik war besonders voller Eytase, denn so etwas" sei ihm nee so ne Wirtschaft!... Auch unter den jungen Leuten der Real­ja während seiner ganzen 28 jährigen Tätigkeit noch nicht passiert, schule entstand eine Art Revolte, zumal der Lehrer zum Unglüd nicht sehr beliebt ist. Was doch solch ein Irrtum über die Lehrordnung alles anrichten kann.

Es wäre zu wünschen, daß sich Richter und Staatsanwälte die verständige Begründung des Oberlandgerichtsurteils zur Richt­schnur nehmen, damit das zum Himmel schreiende Unrecht endlich einmal ein Ende nimmt, das gegen Arbeitergesangvereine, Arbeiter­Turn- und Radfahrervereine versucht wird.

Ein frommer Steuerbetrüger.

Verſammlungen. 27

Kleine Notizen.

Eisenbahnunfall. Beim Ueberschreiten der Gleise wurden am

Sonnabend morgen auf dem Bosener Hauptbahnhof von einem einfahrenden Zuge zwei Arbeiter erfaßt und getötet. Es handelt sich um den Maurerpolier August Dietrich und den Hand­langer Franz Korach, die auf dem Bahnhof Maurerarbeiten berrichteten.

Dem Nachrichter entronnen. Der von dem altmärkischen Schwurgericht am 17. Januar zum Tode verurteilte Gattenmörder Gustav Gedke, der im Januar 1911 seine Frau erhängt hatte, hat sich Sonnabend morgen in seiner Zelle im Stendaler Gefäng­nisse mit einem Betruch erhängt. Es war ihm gelungen, sich seiner Fesseln zu entledigen, worauf er seinem Leben ein Ziel jeste. Gekentertes Boot. Die beiden Söhne des Fischers Hinrichsen und der Maurer Petersen aus Apenrade   gerieten heute auf der Apenrader Förde mit einem Boote in eine Schneebö. Das Boot enterte und die drei Insaffen stürzten ins Wasser. Gin ¾ Meilen entferntes Motorboot konnte keine Hilfe leisten, da der Motor nicht intatt war. Die drei Personen sind wahrschein­

Als Hauptbelastungszeugen treten zwei Prostituierte, eine Schneiderin Ortmeier und eine Frau Walter auf, deren belastende Angaben durch eine Reihe von dem Angeklagten Thiede herrührender Briefe unterstützt werden. Die bis­herigen Ermittelungen sollen im einzelnen folgendes ergeben Von der Straftammer in Glas wurde der Apotheker Schittny, haben: Der Angeklagte Thiede hatte als Beamter der Sitten- eine Klerikale Leuchte im schlesischen Rom   wegen Steuerhinterziehung polizei den Ueberwachungsdienst in der Friedrichstraße. Hier zu insgesamt 51 000 M. Geldstrafe und zur Nachzahlung von etwa tourde er mit der Prostituierten Ortmeier bekannt, die schon 20 000 m. Hinterzogener Steuern verurteilt. Schittny, der durch die feit Jahren der Sittenpolizei Vigilantendienste leistete, wofür Erfindung des sogenannten" Jerusalemer Balsams" ein Millionen­fie von der Kontrolle befreit blieb; andererseits erhielt sie die vermögen erworben hat und schon einmal im Jahre 1908 wegen von ihr im Interesse irgendwelcher Ermittelungen unter- Steuerhinterziehung bestraft ist, wurde trotzdem von der klerikalen nommenen Droschkenfahrten und sonstigen Auslagen von der Stadtverordnetenmehrheit von Glaz zum Stadtrat gewählt. Außer­Polizeibehörde zurückerstattet. Wie behauptet wird, soll dem führte er im Kirchenvorstande stets das große Wort. Er galt als Thiede zu der Ortmeier in nähere Beziehungen getreten sein, ein außerordentlich frommer Mann. die schließlich dazu führten, daß er ihr direkt Zuhälterdienste leistete. Er soll unter anderem der O. in ihrer in der Neuen­burger Straße gelegenen Wohnung wiederholt nachts Besuche abgestattet und dabei jedesmal 20 bis 30 m. von ihr erhalten haben. Außerdem soll sie ihm mehrere Anzüge haben an­Der Berband der Bureauangestellten Deutschlands Orts­fertigen lassen. Schließlich wurde sie auch mit der Ehefrau gruppe Groß- Berlin- hielt am 19. Februar eine zahlreich besuchte des Thiede bekannt, die, wie behauptet wird, die Beziehungen Mitgliederversammlung ab, in der der Kassenbericht vom letzten ihres Mannes zu der, D. geduldet haben soll, ja sogar in Halbjahr gegeben wurde. Die Einnahmen und Ausgaben der Ber einem anderen Zimmer geschlafen habe, wenn ihr Mann den bandskaffe balancierten für die Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember Besuch der O. empfing. Sie soll, wie die Ortmann behauptet, 1912 mit 15 526,50 M. Die Lokaltasse hatte eine Einnahme von von ihr mehrere Kleider und Hüte erhalten haben, ebenso 7150,59 m. und eine Ausgabe von 6182,30 M. Den Jahres­soll das Thiedesche Ehepaar von der D. wiederholt Weine, haben einen Mitgliederzuwachs au verzeichnen. Die Fluktuation bericht gab der Bevollmächtigte Battloch. Sämtliche Branchen Liköre und Delikatessen erhalten haben. Als zwischen der einzudämmen, müsse mit allen Mitteln versucht werden. Besondere Ortmeier und Thiede Differenzen eintraten, beschuldigte sie Beachtung verdiene der Stellennachweis. Die gegebenen Zahlen ihn auf offener Straße der Zuhälterei und rief einen großen beweisen, daß nicht alle Vakanzen immer rechtzeitig dem Bureau Menschenauflauf hervor. Wegen desselben wurde sie zur gemeldet werden. Die Ortsgruppe hatte am Schluß 1912 2288 Wache sistiert. Auf der Polizeiwache wiederholte sie die Be- Mitglieder. Eine eingehende Schilderung der Tätigkeit der ein­schuldigungen unter Anführung näherer Einzelheiten. Thiede zelnen Branchen sowie der Ortsverwaltung beschloß den Bericht. erklärte hierbei nur, solche Person könne ihn überhaupt nicht Die Ortsverwaltung wurde wiedergewählt. Zu Revisoren wurden Wochen- Spielplan der Berliner   Cheater. beleidigen. Trotz dieses Vorfalls wurde gegen Thiede nichts Hoppe, Drude, Lüdtke, Gugel, Hoffmann bestimmt. Königl. Opernhaus. Sonntag: Der Rosenkavalier. Montag: Kerkyra. unternommen. Er nahm sogar die alten Beziehungen zu der Schüler delegiert. Es folgte nunmehr der wichtige Punkt: Er- Sevilla.( Anfang 7 Uhr.) Donnerstag: Rigoletto. Freitag: Sinfonie­In die Revisionskommission des Verbandsvorstandes wurde( Anfang 8 Uhr.) Dienstag: La Traviata  . Mittwoch: Der Barbier von Ortmeier wieder auf, wie mehrere Briefe des Thiede beweisen.hebung eines Ortszuschlages. Dazu lag ein Vorschlag der Orts- fonzert. Sonnabend: Bajazzi. Cavalleria rusticana. Sonntag: Tann Die Angeklagten Bachmann und Segebarth, die ebenfalls verwaltung vor, der von der am 17. Februar abgehaltenen kombi- häuser. Montag: Carmen. An den übrigen Tagen Anfang 7 Uhr. der Sittenpolizei angehörten, sollen in ähnlicher Weise von nierten Vertrauensmännerversammlung unterstützt wurde, derselbe wieselchen. Dienstag: Flachsmann als Erzieher. Mittwoch: Minna von Königl. Schauspielhaus. Sonntag: Der große König. Montag: der Prostituierten Walter Geldbeträge erhalten haben. besagt: Ab 1. April d. J. haben die Mitglieder der 1. Beitragsklasse Barnhelm. Donnerstag: Ariadne   auf Naros. Freitag: 1812. Sonn Die ganze Sache kam dadurch in Fluß, daß der Redakteur pro Monat einen Ortszuschlag von 30 Pf. zu zahlen. De 2. und abend: Ariadne auf Naxos  . Sonntag: Der Austauschleutnant. Montag: Karl Schneidt   von der Zeit am Montag" von diesen 3. Klasse bleibt frei. Der Bevollmächtigte wies auf seinen eben Unbestimmt.( Anfang 72 Uhr.) Dingen Kenntnis erhielt und der Ortmeier die kom- erstatteten Jahres- sowie auf den Kassenbericht hin. Jeder Kollege promittierenden Briefe für 300 M. abkaufte. jebe daraus, daß der Ortszuschlag dringend nötig sei, wenn nicht Agitation und Fortgang darunter leiden sollen. Schon bei der Beitragserhöhung im Vorjahre wäre die Erhebung am Plaze ge­wesen. Der Vorschlag fei das niedrigste Maß. Nach eingehender, öfters recht lebhafter Diskussion, an der sich Mitglieder aller Branchen beteiligten, wurde der gestellte Antrag mit allen gegen 3 Stimmen( die 50 Pf. haben wollen) angenommen. Nach Mittei­Iung einiger interner Verbandsangelegenheiten schloß die Ver­sammlung.

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Die Verteidigung sucht die Glaubwürdigkeit der Zeuginnen in Abrede zu stellen und die Sache so darzustellen, als sei Thiede von der Ortmeier fortgesezt mit Liebes­anträgen verfolgt worden.

Folgen des Alkohols.

Aus aller Welt. Explosion eines Militärballons.

lich ertrunken.

Ausbruch eines Vulkans. Aus Kamtschatka   wird ein Ausbruch des mitten auf der Halbinsel gelegenen Vulkans Beresowsky gemeldet. Der Aschenregen erstreckt sich auf einen Umkreis von zehn Werſt.

Die

Deutsches Opernhaus. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Fidelio. Abends: Der Waffenschmied. Montag: Eugen Onegin  . Dienstag: Die lustigen lustigen Weiber von Windsor. Freitag: Oberon. Sonnabend: Tiefland. Weiber von Windsor. Sonntag: Die lustigen Weiber von Windsor  . Montag: Der Waffenschmied. Mittwoch: Eugen Duegin. Donnerstag: ( Anfang 8 Uhr.)

Deutsches Theater. Sonntag, Montag, Dienstag: Der lebende Leichnam. Whittwoch: Der blaue Bogel Donnerstag, Freitag, Sonn­abend, Sonntag, Montag: Der lebende Leichnam.( Anfang 7, Uhr.)

Kammerspiele. Sonntag, Montag, Dienstag: Schöne Frauen. Mittwoch: Mein Freund Teddy. Donnerstag, Freitag, Sonnabend, Sonn tag, Montag: Schöne Frauen.( Anfang 8 Uhr.)

Lessing  - Theater. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Glaube und Heimat. Abends: Das Prinzip. Montag: Der Bund der Jugend Dienstag: Der Biberpelz. Mittwoch: Die versunkene Glode. Donnerstag: Die Stüßen der Gesellschaft. Freitag: Die Weber. Sonnabend: Rose Bernd. Sonn­tag: Das Prinzip. Montag: Rosenmontag.  ( Anfang 8 Uhr.) allabendlich: Filmzauber.( Anjang 8 Uhr.) Sonnabendnachmittag 3, Uhr: Berliner   Theater. Pension Schöller. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Große Rosinen.

Kleines Theater. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Und das Licht scheinet in der Finsternis. Allabendlich: Professor Bernhardi.( Unsang 8 Uhr.) Abends: Der Andere. Montag: Uriel Acosta  . Dienstag: Woltenfrazer. Schiller- Theater O. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Das Konzert. Mittwoch nachmittag 3 Uhr: 3opf und Schwert. Abends: Uriel Acona. Donnerstag und Freitag: Der Andere. Sonnabend und Sonntag: Uriel Acosta  . Montag: Der Andere.( Anfang 8 Uhr.)

Den eigenen Bruder erstochen. Trunkenheit und Jähzorn bil­deten die Veranlassung einer furchtbaren Bluttat, welche gestern dem Schwurgericht des Landgerichts III   unter Vorsitz des Land­gerichtsdirektors Seelert zur Aburteilung vorlag. Unter der An­flage der Körperverlegung mit tödlichem Ausgange hatte sich der 44jährige Arbeiter Otto Breßler aus Charlottenburg   vor den Ge­schworenen zu verantworten. Der Angeklagte, welcher schon drei- Dr Militärfreiballon Mainz 2" ist am Freitag nachmittag mal wegen Körperverlegung mit Gefängnis vorbestraft ist, ist ver- nach einer fünfstündigen Fahrt in der Nähe von Metz   bei der Lan­heiratet und Vater von drei unmündigen Kindern. Er wohnte in Gemeinschaft mit seinem 52jährigen Bruder Julius in dem Hause ung explodiert und verbrannt. Die drei Offiziere, die Sophie- Charlottenstraße 81 zu Charlottenburg  . In demselben sich in der Gondel befanden, konnten sich nur mit Mühe aus dem Hause wohnte auch der 39jährige Bruder des Angeklagten, der umgestürzten Korbe befreien. Der Unfall, der sich vor den Augen Zimmermann Emil Breßler. Dieser wurde von den beiden anderen der Wache des Forts Courcelles ereignete, wird auf Selbsten t- Brüdern, da er angeblich streitsüchtig war und viel trant, nicht gern zündung des Gases bei Aufreißen des Ballons zurückgeführt. gesehen. Als der Angeklagte am Abend des 11. Januar d. J. gegen Troz der außerordentlichen Gewalt der Explosion hat keiner der 10 Uhr nach Hause fam, fand er seinen Bruder Emil in seiner Woh- Offiziere Verlegungen davongetragen. nung. Er äußerte sofort, was er bei ihm wolle, ihm wäre lieber, wenn er ihn nicht sehen würde, da er doch bloß stänkere". Die drei Brüder blieben jedoch zusammen und sprachen dem von dem Angeklagten gespendeten Bier und Schnaps tüchtig zu. Eine prächtige Blüte hat der Byzantinismus in der Hannover­einer geringen Kleinigkeit entstand schließlich zwischen dem Ange- schen Ortschaft   Alfeld getrieben. Wie unser Parteiblatt in Han- 3 Uhr: Wallensteins   Tod. Abends: Die Reise durch   Berlin in 80 Stunden. flagten und seinem Bruder Emil ein Streit, der in gegenseitige over meldet, haben   Alfelder Kegel brüder zur Erinnerung an Sonntag: Die Reise durch   Berlin in 80 Stunden. Montag:   Gyges und Täflichkeiten ausartete. Plötzlich zog der Angeklagte sein Taschen- die Verlobung der Kaisertochter mit dem ehemaligen Reichsfeinde fem Ring.( Anfang 8 Uhr.) Friedrich Wilhelmstädt. Schauspielhaus. messer hervor und versetzte seinem Bruder in dem dunklen Korri- ihren neugegründeten Verein Regeltlub Vittoria Luise, Sonntagnachmittag dor einen Stich in die Brustgegend. Emil B. brach im nächsten Ernst August" getauft. Natürlich wurde das frohe Ereignis den 3 Uhr: Preciosa. Allabendlich: Bariser Luft( Anfang 8% Ubr.) Theater in der Königgräger Straße. Sonntag: Brand  .( Anfang Moment zusammen und blieb tot liegen. Wie sich später ergab, fürstlichen Baten telegraphisch mitgeteilt und von den 71 Uhr.) hatte der Stich ein Blutgefäß durchstochen, so daß das Blut die Herrschaften lief denn auch dieser Tage ein Dankschreiben ein. 7%, libr.) Mittwoch: Die fünf   Frankfurter. Donnerstag: Brand  .( Anfang Montag: Die fünf   Frankfurter. Dienstag: Brand  .( Anfang Luftröhre verstopfte. Und da gibt es immer noch Leute, die ihre faulen Wize machen, 7 Uhr.) Freitag: Die fünf   Frankfurter.. Sonnabend: Brand  .( Ansang Die Geschworenen bejahten die Schuldfrage im Sinne der An- wenn der große Vorkämpfer des Deutschtums, Justizrat Cassel, mit 7%, Uhr.) Sonntag: Die fünf   Frankfurter. Montag: Brand. Anjang flage unter Bersagung mildernder Umstände. Der Staatsanwalt tränenerstickter Stimme unsere durch das Jahr 1813 erworbene 7 Uhr.)( Un den übrigen Tagen Anfang 8 Uhr.) beantragte eine Zuchthausstrafe von 6 Jahren, während Rechtsanwalt Freiheit und Kultur preist. Unsere Freiheit und Kultur, Trianon- Theater. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Der selige Toupinel. Saebisch unter Hinweis darauf, daß durch die im Jähzorn verübte die so weit geht, daß der Sohn eines jüdischen Geheimrats es sogar Allabendlich: Benn Frauen reisen.( Anjang 8 Uhr.) Tat die Familie des Anegklagten in das bitterste Elend gef.oßen bis zum Vizewachtmeister der Reserve bringen kann. sei, eine mildere Strafe beantragte. Das Urteil lautete auf drei Jahre und 6 Monate Gefängnis.

Wie

Wegen

Patrioten.

Klerikale Aufklärungsarbeit. In den katholischen Jünglingsvereinen werden neben der Ein verständiges Urteil. Religion vorzugsweise die schönen Künste gepflegt. Ist es Einen erfolglosen Husarenritt gegen einen Arbeitergesang- doch eine Aufgabe der frommen Jugendpflege so sagen wenig berein haben die Polizei, Richter und der Staatsanwalt von stens die Macher-, in den Herzen der jungen Leute den Sinn  Ratibor unternommen. in so vielen Orten, hielt die für große Ideale, für die Schönheiten der wahren Polizei den dort bestehenden Arbeitergesangverein, dessen Mitglieder Kunst zu weden und zu fördern. Natürlich muß dieser Kampf ausschließlich der sozialdemokratischen Partei angehören, für für das Erhabene verbunden werden mit einem Kampfe gegen die politisch und verlangte die Einreichung der Statuten und An- unchristliche sittenverderbende Literatur, wie sie von Menschheits­meldung der Vorstandsmitglieder. Als diesem Ersuchen nicht ent- verderbern à la Goethe,   Schiller, Seine, Lessing u. a. sprochen wurde, folgte eine Haussuchung im Uebungslokal des Ge- geschaffen wurde. Es ist daher durchaus verständlich, daß die sangvereins und bei den Vorstandsmitgliedern. Zu diesem Zwede christkatholische Kirche die Machwerke dieser Afterkunft auf den wurden die Vorstandsmitglieder durch Polizisten von ihrer Arbeits- Inder gesezt hat.   Gott sei dant ist neben diesen mit Recht ver­stelle weggeholt. Später folgte der übliche Strafbefehl und dessen botenen heidnischen Erzeugnissen ein reicher Born wahrer christ­Bestätigung durch Schöffengericht und Strafkammer. In dem Ur- katholischer Kunstwerke vorhanden, aus dem man mit bestem Er­teil der Straffammer heißt es wörtlich:" Patriotische Lieder singt folge schöpfen kann. So kam unlängst im katholischen Jünglings­man entweder zum Zwecke des Genusses an dem dichterischen oder verein Osterfeld im   Ruhrgebiet zur Aufführung das klassische musikalischen Kunstwerte der Schöpfung oder aber, um dem Gefühl, Meisterwerk: Der Raubmörder Sternice I." Daneben

Schiller Theater Charlottenburg. Sonntagnachmittag 3 Uhr: König Lear. Abends: Uriel   Acosta. Montag: Die Reise durch   Berlin in 80 Stunden. Dienstag: Hedda Gabler. Mittwochnachmittag 3 Uhr: Wallensteins Lager. Die Piccolomini. Abends: Die Reise durch   Berlin Uriel   Acosta. Freitag: Gyges und sein Ring. in 80 Stunden. Donnerstagnachmittag: Minna von Bainhelm. Abends: Sonnabendnachmittag

S

Neues Volks- Theater. Sonntagnachmittag Uhr: Helden. Abends Die Wildente. Montag: Helden. Dienstag: Mutter Landstraße. Mitt­woch: Helden. Donnerstag: Die Wildente. Freitag: Helden. Sonnabend: Der Raub der Sabinerinnen. Sonntag: Jugend. Montag: Die Wild­ente.( Anfang 8%, Uhr.) Thalia Theater. Allabendlich: Puppchen.( Anfang 8 Uhr.) Majolika.( Anjang 8%, br.) Bustspielhaus. Sonntagnachmittag 3 Uhr: 2 × 2= 5. Alabendlich: Komödienhaus. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Das Stiftungsfest. allabendlich: Die Generalsede.( Unjang 8 Uhr.) Residenz- Theater. Allabendlich: Die Frau Präsidentin.( Anfang Deutsches   Schauspielhaus. Sonntag: Der gute Ruf. Montag: Der Kampf ums Rosenrote. Dienstag, Mittwoch, Donnerstag: Der gute Ruj. Freitag: Der gutsigende Frad. Sonnabend und Sonntag: Der gute Ruf. Montag: Erste Warnung. Der Stärkere. Debet und Kredit. ( Anjang 8 Uhr.) Casino- Theater. Sonntagnachmittag 4 Uhr: Der Heimatlose. An­abendlich: Am grünen Strand der Spree.( Anfang 8 Uhr.) Bauer. Allabendlich: Der liebe Augustin.( Anjang 8 Uhr.) Montis Operetten- Theater. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Der fidele

8 Uhr.)

Theater am Nollendorfplak. Sonntagnachmittag 3%, Uhr: Die schöne Helena. Allabendlich: Die Studentengräfin.( Anfang 8 Uhr.) Sonnabendnachmittag: Minna von   Barnhelm. abends und Montag: Der Kuhreigen. Dienstag: Rigoletto. Mittwoch: Kurfürsten Oper. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Der Freischüß.