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Nr. 53. 30. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

124. Sigung. Montag, den 8. März 1913, nachmittags 1 hr.

Am Bundesratstisch: v. Tirpit.

Die zweite Beratung des

wird fortgefeßt.

Marineetats

Abg. Noste( Soz.):

der deutschen   Flotte fommt gegenwärtig schon ein Vorgesetter. 1918 werden 73 000 Menschen auf der Flotte dienen. Der Bauwert der vorhandenen Flotte ist für 1918 auf die fabelhafte Summe von 1425 Millionen

Dienstag, 4. März 1913.

Wir

daß die Kapitalisten aller Länder, nicht nur die Deutschlands  , zu Rüstungen treiben, und da ist es selbstverständlich, daß wir deutschen  Sozialdemokraten gegen die Kriegshezer und Kriegstreiber in Deutschland   Stellung nehmen, wie die franzöfifchen Sozialdemokraten gegen die in ihrem Lande und die englischen in England. Kaum gefeßt.( hört! hört!) Im Laufe des letzten Jahres sind auf einer war die letzte Flottennovelle bewilligt, sa ging der Schrei nach ganzen Reihe von Kriegsschiffen Sammlungen für die nationale neuen Kreuzern wieder los, und daran beteiligen sich auch einige Flugspende vorgenommen worden. Auf dem Linienschiff West- Barlamentarier, auch der Kollege Erzberger  . Zentrumsblätter falen" find nur 2,65 M. eingekommen.( Hört! hört!) bei den Soz.) wie konservative verlangen eine Politit, die zu einem Angriff Frank­Das beweist, daß man keinerlei Druck ausgeübt hat. Aber ebenso reichs und Englands gegen uns führen soll. Nationalliberale Blätter ungerechtfertigt ist es, wenn man nachher die Kantinenüberschüsse, und führende Parlamentarier betreiben natürlich dieselbe Hezze, vor die der Mannschaft zugute kommen sollen, dazu benutzt hat, um allem scheint mir da die Tätigkeit des Herrn Bassermann ge­Seit langem habe ich im Reichstage teine Debatte gehört, die einen höheren Betrag für diese Spende herauszuholen.( hört! fährlich, dem die auswärtige Politik immer nicht aggressiv genug ist. mit so viel fattem Behagen und Selbstgefälligkeit geführt wurde, hört! bei den Sozialdemokraten.) Auf einem anderen Schiff find Es gehört mit zu dem beschämendsten, daß unsere Nachkommen sich und in der so wenig politische Einsicht in die tommende Zeit gezeigt nur 10 M. eingegangen, aber dort find die Offiziere unmittelbar vorstellen werden, daß uniere Diplomaten es nicht verstanden oder tourde, wie die diesmalige Debatte beim Marineetat. Als der barauf genötigt worden, früher zum Dienst anzutreten.( Sört! hört! nicht gewollt haben, über ein internationales Rüstungs­Staatsfefretär am Sonnabend davon sprach, er wolle in Zukunft bei den Soz.) Bei der neuen Kaiseriacht handelt es sich um ab tommen sich zu verständigen. Wir Sozialdemokraten geben den Verfuch machen, den Taler zur Mart zu machen, ist ihm mit jährliche Betriebskosten von mindestens 600 000 M. Beim Bau des uns der Hoffnung hin, daß schließlich auch in der Müftungsfrage die Recht aus der Mitte des Hauses zugerufen worden, bei den Aus- Kaiserschiffes wurde früber wenigstens der Schein gewahrt, als Vernunft fiegen wird; die sichere Gewähr dafür erblicken wir in der gaben werde er fich in Zukunft sicher bemühen, die Mark zum Taler bandele es sich um ein Kriegsschiff, das nur in Friedenszeiten dem wachsenden Zahl der flaffenbewußten Arbeiter. Das erfreulichste in zu machen. Man muß ihm zugestehen, daß ihm das Kunststück bisher Kaiser zu dienen habe. Jetzt glaubt man einen solchen Vorwand dem Tohuwabohu der Kriegs- und Rüstungsheperei ist, daß die in feiner Tätigkeit gründlich gelungen ist: die Flottenausgaben find nicht mehr nötig zu haben. Ich behaupte, daß diefe ganze Ausgabe Broletarier in allen Ländern ihren Abscheu bagegen zum Ausdruck in einem geradezu rasenden Tempo geftiegen und haben verfaffungswidrig ist.( Sört! hört! bei ben Sozialdemo- bringen. Aus der gleichen Friedensliebe, die die französischen   und fich in gar nicht langer Frist verdreifacht. Ich gebe ohne traten.) Nach ber Reichsverfassung ist der zur Gründung und Unter- deutschen Sozialdemokraten am Sonnabend zum Ausdrud brachten, weiteres zu, daß Organisationstalent und Technik ein baltung der Kriegsflotte nötige Aufwand aus der Reichskaffe zu be- werden wir das Flottenbudget ablehnen; wir glauben, unseren ganz gewaltiges Instrument geschaffen haben und erfenne streiten. Man sagt, das Schiff folle als Kommandoschiff dienen. Protest gegen die Rüstungspolitik, dadurch am besten zum Ausdruck ebenso gern an, daß mit großem Eifer und mit viel Singabe daran als die Lustjacht des Kaisers vom Stapel lief, hat der Kaiser sich zu bringen.( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) gearbeitet worden ist, dies Striegsinstrument möglichst furchtbar über die Aufgaben des Schiffes ganz anders geäußert. Staatssekretär v. Tirpit: Als Streitbrecher follen wir in seiner Wirkung zu machen. Das Geld wurde dem Staats-( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Er fagte: unsere Leute hergegeben haben, sagte Herr Noste. Wo es sich um fekretär vielfach von einzelnen Parteien des Hauses förmlich auf Dem von Land zu Land Reisenden Ruhe und Erholung zu die Intereffen des Postverkehrs und unseres Verkehrs mit den gedrängt. Reuerdings beteiligen sich auch die Stonservativen gönnen, den kaiserlichen Kindern und der Landesmutter Freude zu Kolonien handelt, haben wir eingegriffen und werden es auch ferner an diesem Wettbewerb der bürgerlichen Parteien, während es früher bringen, das ist seine Aufgabe.( Hört! Hört! bei den Sozial- tun.( Bravo  ! bei den bürgerlichen Parteien.) Dann flagte Herr bei ihnen hieß: Rein Kanig, teine Sähne". Dieses Wort war eine demokraten.) Also die bürgerlichen Kollegen, die aus militärischen Roste über das Verbot von Lokalen für unsere Mannschaften. Art Preffionsmittel der Agrarier, um möglichst weitgehende Bu- Gründen das Kaiserschiff bewilligen wollten, werden schleunigst um- mußten da einfach dem Ersuchen der Zibilbehörden Folge leisten. geständnisse zu erringen, und inzwischen sind sie mit wirtschaftlichen lernen müssen. Die Tatsache steht fest, daß geraume Zeit hin Herr Noste flagte, wir hätten wegen der Rüstungsausgaben kein Borteilen so überschüttet worden, daß es ihnen nicht mehr gut möglich ist, durch ein Panzerplattentrust bestanden hat, dergestalt, daß Geld übrig für soziale Ausgaben. Er hat aber kein Land nennen fich in der Opposition zu halten. Zu einem geflügelten Wort verdient fich die Fabriken in England, Frankreich  , den Vereinigten Staaten   und tönnen, das auch nur ebensoviel für soziale Aufgaben ausgiebt. der Ausspruch des Herrn Schulz von der Reichspartei zu werden:" Die Deutschland   geeinigt hatten, fich gegenseitig nicht Stonkurrenz zu( Bravo  ! bei den bürgerlichen Parteien.) hohen Kosten der Marine beklagt niemand mehr, als die Parteien, die machen. Dadurch haben sie sich auf Kosten der Steuerzahler ganz Abg. Dr. Struve( Vp.): Gegenüber dem Abg. Nosle halte ich die Kosten bewilligen müssen." Zum Zahlen haben allerdings außerordentliche Profite verschafft. Es geht nicht an, daß auf daran fest, daß auf den Schiffen auch den Marineingenieuren eine die Parteien der befizenden Klassen bisher nie sonderlich Luft gezeigt. Kosten der deutschen   Steuerzahler ein einziges Unternehmen, wie das gewisse Strafgewalt eingeräumt werden muß. Den Staats­Auch jetzt wieder begeistern sie sich ganz und gar nicht dafür, daß Krupp   sche, 30 Millionen und mehr pro Jahr herausholt. Wie jetretär bitte ich um eine Aufklärung, ob die zur Berliner   Hochschule ihnen im Jubiläumsjahre eine Art Kontribution auferlegt werden systematisch die Kapitalisten darauf hinarbeiten, das Reich zu schröpfen, fommandierten Offiziere ebenfalls wie andere Kommandozulagen foll, um die Rüstungsausgaben zu bezahlen. Herr Paasche hat im beweisen die Bestrebungen der legten Zeit. Ein Syndikat der erhalten. Zusammenhang mit seiner nationalliberalen Flottenpolitit auch Schiffsbauunternehmer ins Leben zu rufen. Wenn Geld, Abg. Erzberger( 8.): Herr Noste hält sich darüber auf, daß das geglaubt, vom Volke reden zu dürfen. Nun, das Bolt hat am das heute für Marinearbeiterlöhne gezahlt wird, für produttive 8entrum Sparsamfeit im kleinen üben will. Er möge uns einmal wenigsten Vorteile von dieser Politik bisher gehabt. Die Zwecke Verwendung gefunden hätte, wären die Arbeiter ebenfalls bor machen, wie man Sparsamkeit im großen übt.( Sehr gut! im Folge diefer Rüftungsausgaben ist nur gewesen, daß für beschäftigt gewesen, und der Vorteil für das Gesamtwohl wäre viel Bentrum.) Weiter hält er sich darüber auf, daß wir unseren Antrag fozialpolitische Zwede und überhaupt für Kultuzwede für Stultuzwede fein größer. Auf der andern Seite erwachsen der Arbeiterschaft schwere über die Tafel- und Messegelder abgeändert haben. Als ob das die Geld mehr da war. Bei Erörterung der Frage, wer Nachteile aus dem Bestand der Marine. Hat doch sogar die Absicht Sozialdemokraten noch nie getan hätten! Jedenfalls ist mit unserer schuld an dem Wettrüften habe, hat Herr Graberger mit bestanden, Marinemannschaften bei einem Streit der Schiffs- Anregung ein großer etatrechtlicher Erfolg erzielt.( Bustimmung im der Befcheidenheit, die ihn ziert( Hört! hört! und Heiterfeit) uns leute zugunsten der Reeder als Streitbrecher au fommandieren. Sentrum.) Mit der Durchführung der zweijährigen Dienstzeit ist es geraten, die sozialdemokratische Presse besser zu verfolgen, damit wir( hört! Hört! bei den Sozialdemokraten.) Auch der beim Heere fo uns vollkommen ernst. Daß wir sie nicht sofort erhalten, hat uns nicht mit ihr in Widerspruch geraten. Das ist ja gewiß nicht an häufig fritisierte Boykott sozialdemokratischer Lokale und Geschäfte nicht überrascht; aber mit der Zeit werden wir sie erreichen. Auch genehm, aber viel böser ist es, wenn man, wie das bei ihm schon scheint jetzt von der Marine nachgeahmt zu werden. hat ja in der Kommission ein Sozialdemokrat mich unterstüßt und oft der Fall war, mit fich selbst in Widerspruch gerät.( Sehr gut! Auf den modernen Schiffen befinden sich die kompliziertesten gesagt, der Staatssekretär solle ruhig gehen. bei den Sozialdemokraten.) Seine Ratschläge an unsere Adresse technischen Einrichtungen, alle in den Händen von Sozialdemokraten. Abg. Noste( Soz.): nehmen sich zurzeit besonders komisch aus, weil ihm erst in den Die Marineschlosser, Elektrotechnifer usw. fomnen zu 98 Proz. aus legten Tagen wieder nachgewiesen worden ist, daß er in Jahres unseren Organisationen, sind Söhne sozialdemokratischer Bäter. Der Staatssekretär meint, den Vorteil vom Bauen einer Flotte frist entweder nicht mehr weiß, was er geschrieben hat, oder Also die Marineverwaltung hat am wenigsten Anlaß, in Sozialisten hätten die Arbeiter. Wir betrachten es im Interesse der allgemeinen sich so radikal in seinen Anschauungen gewandelt hat, daß frefierei zu machen. Sogar die allerhäßlichste Erscheinung des Land- Kulturentwickelung nicht als erfreulich, wenn ein so großer Betrag jemand, der fo öffentlich bloßgestellt ist, wie er, gar feinen Heeres, die Soldatenschinderei, fommt neuerdings auch in der Steuern und Zölle der Volkswirtschaft entzogen und zu un­Anlaß hat, fich anderen Barteien gegenüber als Schule der Marine vor.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Die produktiven Zweden ausgegeben wird. Ueberrascht bin ich, daß meister aufzuspielen.( Sehr wahr! bei ben Sozialdemokraten.) verantwortlichen Stellen sollten mit der gebotenen Schärfe dazwischen bei Verhängung des 2otalbontotts die Marineverwaltung der Richtig ist, daß technische Fortschritte aur Steigerung der fahren, damit dies lebel nicht erst einreißt. Gegen das Bestreben Anweisung der Bivilverwaltung einfach folgt; bas braucht sie bei Rüstungen beigetragen haben. Aber die Kapitalisten der einzelnen der Fortschrittler, eine größere Anzahl von Leuten in der Marine folchen fleinlichen politischen Rampfmaßregeln sicherlich nicht.- Länder forgen auch recht gründlich dafür, daß fein Land auf mit mehr Strafgewalt auszurüften, müssen wir protestieren. Ich Daß Marinemannschaften bei einem Streit als Streit dem Gebiete des Rüstungswesens einen nennenswerten technischen erinnere daran, daß sich im Jahre 1910 10 Selbstmorde in der brecher zur Verfügung gestellt sind, hat der Staats­Fortschritt erlangt. Deutsche   Kapitalisten find eifrig dabei, Nu Marine ereignet haben, die mit Furcht vor Strafe motiviert wurden. sekretär lediglich bestätigt. lediglich bestätigt. Jn bezug auf Ausgaben für Land mit den besten und schnellsten Schiffen der Welt zu versorgen.( ört I hört 1) Wichtiger als dieser Froschmäusekrieg des Zentrums fozialpolitische Swede ist England bereits Deutschland  Auf der einen Seite rühmt man die großen Fortschritte des deutschen   in der Frage der Tafelgelder ist die Frage der Bertürzung voraus. Wenn Herr Erzberger im großen sparen will, so möge das Zuftschiffbaues und andererseits müffen wir hören, daß soeben erst der Dienstzeit. Durchschlagende Gründe dagegen hat der Bentrum sich dafür einfeßen, daß in Deutschland   eine vernünftige nach einer glänzenden Probefahrt ein Barseballuftschiff der ruffischen Staatssekretär nicht beigebracht, aber er ist dem Zentrum nicht böse, Friedenspolitik betrieben wird.( Sehr richtig! bei den Sozialdemo­Regierung verkauft worden ist. Ueber den Umfang der deutschen   weil er weiß, daß der Antrag nicht ernst gemeint ist. fraten.) Jn bezug auf die Tafel und Meffegelber hat kein Seerüstungen fann man sich im Inland und Ausland durchaus flar Sozialdemokrat in ber Budgetlommission Herrn Graberger unterstügt, werden. Dem Bestande von 48 877 Mann stehen nicht weniger als fondern fich lediglich das Auftrumpfen des Staatssekretärs als un­21 062 Dffiziere gegenüber. Fast auf jeden zweiten Mann in gehörig verbeten. Die zweijährige Dienstzeit fann das nelius als jüdischer Rechtsanwalt und Manfred Fuerst   als sein Bureauvorsteher gaben urkomische Chargen. Den Kommerzien­rat, eine schwierig zu fassende Figur, stattete Bittor Hartberg  durch sehr charakteristische Maste und manuelle Mimit aus. Erich Platen, Aenderly Lebius  , Theo Stolzenberg, Erwin Sober und Emil Sondermann  ( Blumenhändler und Generaldirektor") gaben großenteils vorzügliche Nebenleistungen. Sowohl dieser Bufettonkel wie seine drei Töchter bermittelten das fleinbürgerliche Milieu. Toni Wilfens( Paula) bestach durch die frische Natürlichkeit ihrer Darstellung. Lucie, bas spekulative Verhältnis" des Barons und zugleich die Geliebte des Kultur­ palast  "-Gründers, und Agnes, der Gegenpol von beiden Schwestern, wurden von Marga Fugger und Rosa Halden mit großem Geschick gegeben. So vereinigte sich denn alles zu einer meister­haften Aufführung, die dem Drama den Erfolg sicherte und den Autor zweimal vor die Rampe führte.

ibacht

Kleines feuilleton.

Für die wichtigste in der Stommission behandelte Frage wurde in der Deffentlichkeit die Frage der Rüstungsverständigung mit England bezeichnet. Wir Sozialdemokraten verkennen nicht, Achtung vor den Behörden und der Polizei herabsetzen, und e) Szenen der Grausamkeit, auch gegen Tiere, und Wiedergabe abscheuerregende Dinge, wie z. B. auch chirurgische Operationen. Das Schlimme an der Sache ist nur, daß die Entscheidung einem Beamten der Präfettur anheimgegeben ist. Wie wäre es, wenn man Kommissionen von Familienvätern und-müttern damit be­traute, die etwa nach demselben System zu bezeichnen wären wie die Armenräte?

Theater.

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Notizen.

e k

Wie die Religion dem Volte erhalten wird. Die pädagogische Beitschrift Neue Bahnen" zieht folgendes nette Dokument der preußischen Geistestultur ans Tageslicht. Im Amtlichen Schul­blatt der Potsdamer Königlichen Regierung fam 1912 ein Sommerarbeitsplan für Schifferfinder" zur Veröffentlichung, und da heißt es für die Kinder des ersten Schuljahres als Anleitung zum Gelbstunterricht: Erzähle dem Vater oder der Mutter alle Monate Freie Volksbühne( im Thaliatheater): stultur einmal: a) die Geschichte von Christi Geburt  , b) die Geschichte bom pa I a st", Komödie von A. F. Cohn. In der Kaiserallee steht seit zwölfjährigen Jesus im Tempel, c) die Geschichte vom Jesus  , dem Jahresfrist eine Mietfaserne für Leute mit dem großen Porte­Mutter den Spruch: Also hat Gott   die Welt geliebet, bag er feinen monnaie, an der ſowohl die chinesische Bemalung wie die reklame hafte Anpreifung der Kultur"- und Liebhaber" Wohnungen be cingeborenen Sohn gab." Im April lerne zur zweiten Geschichte lacht wurde. Die Berliner   Bauspekulation samt allem daran­die Liederstrophe:" Liebster Jesu, wir sind hier" für hängenden Schwindel unter die Lupe zu nehmen, bemühten sich den Mai ist dann das Morgengebet: Wie fröhlich bin ich aufge- benn ja Zeitungen und Wigblätter schon länger. Aus diesem Mate im Juni und Juli das Abendgebet: Müde bin ich rial wurde der Kulturpalast  " für das Theater gewonnen. Diese geh zur Ruh", vorgschrieben. Dann sind die Gebote und einzelne feine journalistische Herkunft verleugnet der, Cohnsche Versuch- Der Kinofchauspieler, die im allgemeinen miserabel Sprüche in den folgenden Monaten zu lernen; für Dezember heißt's nur für die Renommierträfte wird viel Geld auf­bann: Wiederhole alles, was Du in den vorhergehenden Monaten allerdings nicht. Er bestätigt nur wieder die alte Erfahrung, daß bezahlt werden die dem modernen Zeitungsfeuilletonismus eigene Betrachtungs- gewendet will sich die Bühnengenossenschaft annehmen. In einer gelernt hast. Wiederhole auch in jedem anderen Monat fleißig." Diesen Lernstoff" muß das arme Geschöpf selbst aufarbeiten. Weise, die immer auf eine Pointe hinausmündet, im glücklichsten besonderen Versammlung sollen demnächst die Verhältnisse flargelegt Man braucht wirklich kein Feind des Religionsunterrichts und auch alle für ein Lustspielchen oder eine Burleske, nimmer aber für und Besserungsmöglichkeiten erörtert werden. eine Komödie ausreicht. Mehr als eine Bilderreihe, die von ziem Ein Theaterslandal in der Wiener Sofoper. fein Pädagoge zu sein, um sich den bedauernswerten Zustand des fich glücklicher Schärfe der Beobachtung zeugt, jedoch noch nicht tief Am Sonntag ist es in der vornehmen Wiener Hofoper zu einem armen Kindes recht anschaulich vor Augen zu führen. Wie mag es aber im Kopfe derer aussehen, die das obige Selbstunterrichts- genug in den Stoff einzudringen vermochte, um von der allzu eng Standal gekommen, der beweist, daß in Wien   immer noch Theater­programm entworfen haben, zu dem löblichen Zwede, die Religion begrenzten lokalen Färbung loszukommen, wird man das Stüd fragen eine besonders große Rolle spielen. Man gab die" Huge­schwerlich bezeichnen dürfen. Es verrät selbst in seiner jeßigen notten". Es trat in der Rolle der Valentine statt der plötzlich Gestalt, die es zweifellos der Regie des erfahrenen Bühnenpraktikers erkrankten Vertreterin dieser Partie eine Provinzsängerin, die als­Kinozenfur in Italien  . Aus Rom   wird uns geschrieben: In Fris witte wild verdankt, noch alle Mängel eines unsicher bald starkes Lampenfieber verriet, auf. Das Publikum benahm sich ihr den lezten Jahren find in Italien   wiederholt von der Regierung zwischen Journalismus und unzulänglicher Vertrautheit mit der gegenüber mit Hohn und Spott und brachte sie dadurch völlig um Schritte getan worden, um die kinematographischen Darstellungen Theatertechnik schwankenden Talents. Die Figuren, zumal die die Faffung. Es wurde gepfiffen und geschrien, dem Direktor Gregor fo zu regeln, daß eine verderbnisvolle Beeinflussung der jugend- Hauptperson, der vom Rausch des modernen Gründertums bis zur wurden Pfuis dargebracht. Die Sängerin trat nicht weiter auf und lichen Phantasie und die unheilvollen Folgen vermieden werden, Sträflichkeit ergriffene Franz Perleberg, befizßen weniger Lebens die Dper wurde unter Auslaffungen zu Ende geführt. Der stürmische Die erfahrungsgemäß aus der Vorführung roher und schreden wirklichkeit als feuilletonistischen Papiergeruch. Im Gegensatz zu Brotest galt angeblich der Mißwirtschaft Gregors, der beschuldigt erregender Bilder entstehen. Troß verschiedene Rundschreiben der den wikigen zwei ersten Aften fällt der Schlußaft ab. Das hier wird, mit minderwertigen Kräften zu wirtschaften. Vielleicht spielen Ministerien blieben aber die Kinematographen weiter Schulen der zum Ausdruck gebrachte Fazit einer ernsthaften Moral erweckt nicht aber auch Intrigen seiner Gegner mit. Verrohung und einer ungesunden und miderwärtigen Sentimen- das befreiende Lachen einer wahrhaft satirisch durchleuchteten Aus der Geschichte eines Dramas. Am 6. März talität, und ihre Wirkung war um so schlimmer, als sie vorwiegend Komödie. Energische Kürzungen der Auseinandersetzungen des werden es 75 Jahre, daß Grillparzers Weh dem, der lügt" im von der Jugend besucht werden, und ihr geringer Preis einen Haupthelden wären sehr wohl am Plaze. Deplaziert wirkt auch Burgtheater zur Uraufführung tam. Dieses Lustspiel mit ernster regelmäßigen Massenbesuch ermöglicht. Der Minister des Innern im Mittelaft ber allzu auffällig reklamehafte Reportereifer des Grundidee wurde jedoch nicht verstanden und verschwand nach vier hat sich jest in einem Rundschreiben an die Präfetten gegen diesen Chauffeurs. So gereinigt und bühnenfähig gemacht, kann das Stück Aufführungen. Erst am 29. November 1879 brachte das Burgtheater Unfug gewendet und eine Präventivgensur festgesetzt. Natürlich wohl Interesse erweden- zumal in Berlin  . die Dichtung wieder und seither folgten alle deutschen   Bühnen geht es dabei nicht ohne Mißbrauch ab, da die Regierung den Kine- Neben seiner höchst aktuellen Stofflichkeit fällt aber nicht zum diesem Beispiel mit gleichem Erfolg. Die grobe Verkennung von matographen nicht nur als Quell der Verrohung ablehnt, sondern wenigsten die dem Erstling zu teil gewordene Aufführung in die 1888 aber hat Grillparzers Verstummen für Jahrzehnte verschuldet. von ihm auch persönliche Einflüsse, so namentlich Verächtlich- Wage. Es mag nicht leicht gewesen sein, für jede Figur den ihr Da die meisten Staatsmänner recht machung der Behörden und der Staatsgewalt fürchtet. Verboten zur glaubhaften Realität verhelfenden Vertreter zu finden; der wacklig stehen, hat ein Journalist sie gefragt, was sie nach einer sollen nach dem Rundschreiben von Giolitti werden: a) Vorführun- Regie gebührt das Verdienst, durchweg für eine äußerst glüdliche e bentuellen Entlassung zu tun gedenken. Er hat folgende gen, die gegen die guten Sitten verstoßen, b) solche, die die nationale Besetzung der Rollen gesorgt zu haben. Baul Baulsen gab dem Antworten erhalten: b. Heeringen: Nichts! v. Sertling: Schlafen! Würde, die öffentliche Ordnung oder die guten internationalen Neffen Berleberg fraft einer faszinierenden Schattierungskunst v. Dallwig: Ich will zur Bühne gehen! v. Schorlemer: Werde Delbrüd: Um Gotteswillen Beziehungen gefährden können, e) Darstellungen aufregender Ver- erst die überragende Führung, die dieser Typ des Berliner   Spefu- einen Roßfchlächterlaben aufmachen. brechen oder grauenhafter Bilder, die geeignet sind, die Phantafie lantentums im Stüde   haben sollte. Die Herausarbeitung aller nicht von Entlaffung reden, um Gotteswillen! v. Bethmann: Was in unheilvoller Weise zu erschüttern, d) Schaustellungen, die die anderen Gestalten war nicht minder verdienstlich. Franz Cor- Herr v. Heydebrand befiehlt.

bem Volte zu erhalten!

Nevirement.

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