Der 17. März 1813.
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Grenzen der Provinz verwandt werden sollte, dann, daß ein[ weltgeschichtliche Fronie wollte es, daß der Kampf um die Ausschuß der Stände die oberste Befehlsgewalt haben und Zurückdrängung der Landwehr zusammenfiel mit dem fünfendlich, daß das Stellvertretersystem möglich sein sollte. Nicht zigsten Jubiläum des Jahres 1813, dessen Ruhm untrennbar ganz mit Unrecht meinte der skeptische Boyen, daß mit dem mit dem Namen der Landwehr verknüpft ist. Aber das verDer 17. März 1813, dessen Abend Friedrich Wilhelm III. Stellvertretersystem sich alle Begüterten dem Dienst entziehen setzte die Fortschrittler feineswegs in taumelnde Hurrasehr vergnügt im Breslauer Stadttheater zubrachte man würden, und in der Tat bettelten die Königsberger Stadt- ftimmung. Ganz im Gegenteil nahmen sie nicht einmal an gab„ Die deutsche Hausfrau" Hausfrau" seines feines Lieblingsdichters verordneten den König an, die Dienstpflichtigkeit zur Land- Der offiziellen Jubiläumsfeier am 17. März teil, sondern Rozebue ist auch noch das Geburtsdatum zweier anderer wehr für die Bürger der größeren Gewerbestädte nach dem feierten den 3. Februar als den Tag, der die Freiwilligen Proklamationen, des Aufrufs An mein Kriegsheer" und der Bedürfnis ihrer besonderen Lage zu mildern". Darum war aufgerufen hatte. Auch in dem Abgeordnetenhaus flang es Verordnung über die Organisation der Landwehr". Friedrich denn auch in der Landwehrordnung, die fast ganz von 1863 ganz anders als 1913 in der Berliner StadtverordnetenWilhelms Herz, dessen Sinn fürs Militärische allerdings nur Scharnhorst ausgearbeitet war und am 17. März von bersammlung. Am 23. Februar ergriff der fortschrittliche dem Hang eines Unmündigen für das Spiel mit Bleisoldaten Friedrich Wilhelm unterzeichnet wurde, jeder Gedanke an das Führer Waldeck zu einem Gefeßentwurf über Unterstügung entsprach, hing mehr an dem Aufruf, wichtiger war die Ver- Stellvertretersystem ausgeschaltet und statt dessen der Gedanke der Veteranen von 1813 das Wort und betonte: ordnung. der allgemeinen Wehrpflicht strikt durchgeführt. Nur eine In dem Bestreben, alle Sträfte des Voltes militärisch Ausnahme machte eine Kabinettsorder vom 31. März hauptmußbar zu machen, hatte Scharnhorst schon bei den ersten sächlich den Junkern zuliebe: Auf Gütern von mindestens Reorganisationsarbeiten nach dem krachenden Zusammenbruch 60 Heftar Umfang sollte der Gutsbesitzer oder ein tüchtiger des preußischen Staates an die Einführung einer National- Milig Wirtschafter zurückbleiben dürfen, auch Fabriken und begedacht, und am 15. März 1808 hatte die Militär- Reorganisations deutenden Handelshäusern sollte der Inhaber belassen werden. kommission dem König den Vorläufigen Entwurf zur Ver- Die Landwehrordnung von 1813, die 120 000 Mann meist von fassung der Provinzial Truppen" vorgelegt, der im Grunde den Kreisen auszurüstender Truppen aus der Erde stampfte, allgemeine Dienstpflicht und Landwehr in sich schloß. Aber war zudem bei weitem nicht so demokratisch, wie es Scharnentsetzt hatte der König, dessen Stumpffinn vor beidem noch horsts Pläne 1808 vorgesehen hatten: so war von einer Wahl dann ein unüberwindliches Grauen empfand, als ihm allgemeine der Offiziere durch die Mannschaften, die damals geplant war, Dienstpflicht und Landwehr den Thron gerettet hatten, dem nicht mehr die Rede. Vielmehr jah der Paragraph 10 der Plan Scharnhorsts abgewehrt. Jetzt zwang die äußerste Not, Landwehrordnung vor, daß Rittergutsbesiber oder Staatsauf ihn zurückzugreifen. beamte, die vom Kreisausichuß bei der Wahl zum Offizier übergangen wurden, nicht als Soldaten oder Unteroffiziere weiter zu dienen brauchten, sondern zum Landsturm übertreten konnten.
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" Ich will nicht," hatte der König stirnrunzelnd erklärt, daß die gesellschaftlichen Verhältnisse im Bivilstand oder in der Verwaltung umgestürzt werden." Aber jedenfalls war die Bandwehr von 1813 eine Nachahmung der französischen Stonskription von 1792, das erste wirkliche Volksheer in Preußen, und wie die märkischen Bauern, wie die schlesischen Leineweber, die oft Mangel am Rötigsten litten auf einer Inspektionsreise fand Boyen ein Landwehrbataillon, das des Schuhwerks entbehrte und seine Uebungen barfuß ausführte wie sich diese Landwehren geschlagen haben, dafür legen die Schlachtberichte von Großbeeren , von der Katzbach, von Leipzig und weiterhin bündiges Zeugnis ab. Es ist ihnen schlecht gelohnt worden. Namentlich in dem Feldzug von 1815, der, ein reiner Kabinettsfrieg, um die Wiedereinfegung der Bourbonen geführt wurde, sahen die junkerlichen Offiziere der Garde und der Linie schon mit schnarrender Geringschägung auf die Landwehr herab, und den freiwilligen Jägern wurde das Leben mit allerhand Gamaschendrill und Schikanen so sauer gemacht, daß viele aus Frank reich auf eigene Kosten enttäuscht und ernüchtert nach Hause eilbem
Schon die Verordnung vom 3. Februar 1813 über die Bildung freiwilliger Jägerkorps bedeutete einen ungemein wichtigen Schritt: sie sollte die gebildeten Schichten des Volkes, die bislang vor Kriegsdienst und Kriegshandwert ein Kreuz geschlagen hatten, mit dem Heere befreunden, und schnitt gleichzeitig den Gedanken der allgemeinen Dienstpflicht an, indem sie nur denen aus der Altersklasse zwischen Siebzehn und Vierundzwanzig für die Zukunft die Aussicht auf eine Stelle, Würde oder Aus zeichnung ließ, die ein Jahr bei den aktiven Truppen oder in den Jäger- Detachements gedient hätten. Das Gesetz vom 9. Februar„ über die Aufhebung der bisherigen Eremtion von der Cantonpflichtigkeit für die Dauer des Krieges" pro flamierte dann vollends das Prinzip der allgemeinen Wehrpflicht. Das Manifest über die freiwilligen Jäger hatte die Jugend Preußens und gerade die gebildete Jugend, denn es zielte ja auf die wohlhabenden Schichten, in Scharen herbei strömen lassen, die meisten von den edelsten Gefühlen getrieben, in heller Begeisterung, voller Opferfreude, die Losung: „ Ehre, Freiheit, Vaterland!" nicht nur auf den Lippen, sondern auch im Herzen. Aber auch hier war nicht alles Gold, was patriotisch glänzte. Steinen gemischteren Haufen, schrieb ein Theologe, der gleichfalls zur Büchse gegriffen, fönne man sich denken als ein freiwilliges Jägerdetachement: Naseweise, altfluge Knaben, aus Tertia der Nute des Rektors zu früh Denen, deren Verbände daheim aufgelöst wurden, erging entlaufen, Lehrjungen, die der Frau Meisterin die Kinder es nicht viel glimpflicher. Sie hätten, bedeutete ihnen bei der warten mußten und voll von gemeinen Späßen sigen; vor Entlassung in dürren Worten der General v. Ziethen , nur nehme Handlungsdiener, mit einem Solitär am Finger und getan, was sie mußten, nicht mehr; wenn der König wieder einer Brille auf der Nase, Kandidaten der Theologie, renom- riefe, müßten sie eben wieder kommen. Nicht anders mit den mierende Burschen aus Halle ", aber auch räubige Schafe: so Landwehren. Uebereilt", schreibt Friedrich Herkort in seiner mancher Vagabund, der in einem Jägerdetachement ein will- Geschichte des ersten westfälischen Landwehrregiments, tommenes Asyl erblickte und fand, das ihn noch eine Zeitlang wurden die Bataillone entkleidet und entwaffnet, und in vor dem Zuchthaus retten soll, so mancher an der Luftfeuche ärmlichen Anzügen zerstreuten sich die braven Wehrmänner tränkelnde Sünder, der ein ruchloses Leben durch die Kugel- auf allen Pfaden in die Heimat. Ueber den rückständigen büchse heiligen will". Hatte Scharnhorst den Instruktionsoffi- Sold wurden Scheine ausgestellt, mit welchen später Juden zieren dieser freiwilligen Jäger die zarteste Schonung und die Bermeidung aller Schimpfworte dringend ans Herz gelegt, so brach doch nicht selten bei den kommandierenden GamaschenInöpfen das alte Fuchteltemperament sieghaft durch, und mancher für die Freiheit des Vaterlandes erglühte, aus dem Hörsaal herbeigeeilte Jüngling schaute verdußt drein, als ihm bei der militärischen Ausbildung die Stanaillen und Ochsen nur so um den Kopf flogen.
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Was nun die Landwehr angeht, so batten am 7. Februar schon die ost- und westpreußischen Stände auf den Vorschlag Yords die Errichtung einer Landwehr beschlossen und dem Könige Mitteilung davon gemacht. Friedrich Wilhelm III., der damals noch immer hoffte, fich um eine friegerische Entscheidung herumbrücken oder auf Napoleons Seite fallen 31 tönnen, fab aufgebracht in dieser Maßregel einen Aft der Rebellion. Aber auch Scharnhorst war nicht recht erfreut davon. Einmal mißfiel ihm, daß die Landwehr nur in den
Die Kehrieite der Jubiläumsmedaille.
Barnhagen von Ense ; Tagebücher.
Montag, den 28. März 1836. Alexander Humboldt war heute von 11 bis halb 2 Uhr bei mir, wegen der Vorrede zu seines Bruders Wert über die Sprachen; er nahm einige verbesserte Ausbrücke von mir an. Ueber die Königin, wie sich durch Uebereinkunft und blindes Nachreden ein fo falsches Bild festseßen könne, als das jest gang und gabe von dem Charakter der Königin; wer sie gefannt habe, der wisse recht
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und Christen wenig erbaulichen Unfug trieben. Auch in betreff der Erteilung der Invalidenatteste wurde nicht billig verfahren; mancher hat sich später siech und ohne Unterstügung durchs Leben geschleppt."
Im Jahre 1848 verdarb es die Landwehr vollends mit dem preußischen Militärjunfertum, da sie nicht in allen Fällen willens war, ruhigen Bürgern das Bajonett durch den Leib zu rennen. Wegen ihrer Unzuverlässigkeit" gegen den inneren Feind" sollte denn die Landwehr bei der großen Heeresorganisation zu Beginn der sechziger Jahre, die zu dem Verfassungsfouflift zwischen Kammer und Regierung führte, in ihrer Bedeutung gemindert und aus dem aktiven Heer herausgeschoben werden. Die Fortschrittler von damals waren schon ohne Saft und Kraft und hatten zu stumpfe Zähne, um den Verfassungskonflikt erfolgreich durchzubeißen, aber im Vergleich mit ihren Epigonen von 1913 war jeder ein Achill, mit Erz geschrient vom Scheitel bis zur Sohle. Eine
Die Erinnerung an jene große Epoche der Freiheitskriege wird immer in Deutschland und in Europa lebendig bleiben und wird dann besonders immer lebendiger werden, wenn die Folgen, die jene Kämpfer von ihren Aufopferungen vorausfesten, in so spärlichem Maße eingetreten sind und sogar rückgängig gemacht werden. Gerade dann tritt jene Epoche in ihrer einsamen Größe um so mehr mahnend an die gegenwärtige Generation heran und je trau= riger die Umstände sind, in denen wir uns politisch befinden, um so wichtiger ist es, ein Zeugnis zu geben über das Verdienst, das die Kämpfer jener Periode hatten.
Ich möchte einen einzigen Punkt namhaft machen, der vielleicht dem Auslande oder dem Volke gegenüber unsern Staat rechtfertigt, insofern für die unendlichen Anstrengungen jener Zeit, bei den kolossalen Heeren, die ins Feld geschickt wurden, doch im ganzen, wie es scheint, wenig geschehen ist. Meine Herren, die Erklärung liegt darin, daß damals ein Volksheer ins Feld geführt wurde, in der Schöpfung der Landwehr liegt es; gerade durch die Landwehr ist wesentlich der Freiheitstrieg gewonnen worden. Die Scharen der Landwehr aber, sowohl Offiziere, wie Unteroffiziere, wie Soldaten tehrten, nachdem der Krieg geschlossen, nachdem der Friede eingetreten war, wieder ruhig zu ihrem Gewerbe, zu ihren Geschäften, zu ihren Aemtern zurüd; sie wurden wieder ein erwerbender Teil der Gesellschaft, nicht ein ver. zehrender Teil der Gesellschaft, was ein Berufsheer ist.... Die Landwehr wurde ein wirkliches Institut des Voltes, und dadurch war die Straft Breußens gegeben, dadurch sein Einfluß in Europa . Neben einem hinreichenden stehenden Heere, wie wir es hatten, war es die Landwehr, die das größere Gewicht unseres Staates geltend machte. Das ist die Hauptsache, und das erleichterte zugleich die Finanzen des Staates. Das ist denn freilich für jeßt ein äußerst schmerzlicher Punkt bei dem gegenwärtigen Gesek. Denn wenn diese Bewilligung, wie es die Königliche Botschaft ankündigt, als ein Teil der Feier jener Erhebung betrachtet werden soll, dann, meine Herren, ist es gewiß eine sehr schmerzliche Feier, zu= gleich den intendierten Tod jenes großen Institutes damit signalisieren zu müssen, den unsere neue Militärorganisation uns a n= bahnt. Das ist etwas, wofür man freilich feine Worte hat, wenn man es so ausdrücken sollte, wie es der Wahrheit gemäß wäre. Aber jene Kämpfer können freilich nicht darunter leiden. Der Herr Ministerpräsident hat den Streit über den 17. März und den 3. Februar berührt. Ich lege darauf kein großes Gewicht, ich habe auch bei dem 17. März nicht viel zu erinnern, um so weniger, da gerade der 17. März an die Schöpfung des Institutes der Landwehr erinnert, was ich aus allen Kräften aufrecht zu erhalten für meinen Beruf halte. Allein, das ist doch wohl unrichtig, daß dies von allen Geiten für uns gleichgültig gehalten worden sei. Denn es liegen doch Tatsachen vor, daß den Landwehroffizieren die Zeilnahme ant dem Fest des 3. Februar berboten, daß fie fogar zur Untersuchung deshalb gezogen mor= den sind. Solche Tatsachen liegen vor gerade in dem Kreise unferes verehrten Kollegen Harkort in Hagen , den ich Ihnen eben erst genannt habe, und es fonnte wohl nichts unpassenderes und Ungeeigneteres geben, als da, wo die westfälischen Landwehrregimenter aus der Grafschaft Mart, eben wie diejenigen aus Minden und Ravensberg, meinem Wahlkreise so wesentlich dazu beigetragen haben, daß der Rückzug in der Schlacht von Ligny/ gebedt vurde, gerade in diesem Kreise, so in die populären Erinnerungen des Volles einzugreifen. Das ist ge
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ist nur geschehen, weil der König nicht einwirkte, in furzer Zeit, besonders nach Hardenbergs Tod, hatten die Gegner sondern überwunden und beseitigt war, überwun- wieder vollkommen gefiegt! den durch die Frangojen, beseitigt durch Yord, Bardenberg , Scharnhorst, Blücher ; Preußen war damals ein Gemeinwesen ohne König, doch wurde der Name geehrt und benutzt. Nach dem Siege ist der negativ in Preußen, und wenn gleichwohl fortwährend die König wieder hervorgetreten, und seitdem ist auch alles wieder größten Entwidelungen vorgehen und gedeihen, so geschieht es in Bahnen, wo die Hemmung noch nicht hat eindringen fönnen.
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Sonnabend, den 26. Dezember 1840. Man sieht aus dergleichen Redensarten, daß eine fattion vorhanden, die da herrschen will, und den absoluten König preiset, so langer in ihrem Sinn verfährt, sich aber heftig gegen ihn zu wenden bereit ist, sobald er jenes nicht tut. Der Himmel gebe dem Könige Kraft, stets seinen Standpunkt über den Parteien zu behaupten!
Donnerstag, den 16. September 1841. Aber Friedrich Wilhelm der Dritte war im Grunde kein an gerade hierin ihre größte Lieblichkeit bewiesen. Er war immer genehmer Herr, die Königin hat viel mit ihm ausgestanden, und froden, schüchtern, langweilig zum Entsehen, und besonders unschlüssig, ach Herr Jemine, was war der Herr unschlüssig, nicht die Kleinste Sache war, über die er nicht gezweifelt hätte, die er nicht aufgeschoben hätte, drängt, getogen werden, und füchte doch immer so lange es nur möglich war; er mußte zu allem ge. bis auf die leste Minute Ausflüchte.
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Dem Kundigen fällt nicht schtver, in dieser Fülle des Tadels, die der Alternde nach allen Seiten hin ausspendete, einige große positive Gedanken zu erkennen, welche zeigen, daß Stein noch Haupt der militärischen Jacobiner, unter den Alltagsliberalen als immer auf der Höhe der Zeit stand, während er zu Wien als ein ein Junker verrufen war. Zunächst verlangte er immer aufs Neue Erfüllung der dem Volfe gegebenen Verheißungen; denn den durch die lautere Milch des Jesuitismus noch nicht getrübten Menschenverstand" werde man nicht überzeugen, daß es von dem Willen der Fürsten abhänge, ob und wie sie ihr Wort halten wollten. Die unheilvollen Folgen der Ausschließung der Nation bon der Leitung ihrer eigenen Angelegenheiten, die er schon in jenem Programme vom Jahre 1807 vorausgesagt, gingen Wort für Wort in Erfüllung. Treitschte, S. v., Histor. u. politische Auffäße. Bd. IV. Biograph. u. hiftor. Abhandlungen: Stein.
Montag, den 21. Dezember 1840. gut, daß sie nicht der harmlose, liebevolle Engelbrüchiger aus der Welt gegangen, das feinem Wolfe Die Leute sagen auch, der verstorbene König fei als ein Wort gewesen, sondern äußerst selbst süchtig. verschla= gen, und daher verstedt, wie die medlenburgische Familie freiwillig und feierlich gegebene Versprechen überhaupt. Dies sei auch zum Teil auf ihre Kinder übergegangen. einer Konstitution habe er nicht erfüllt, und Gott Der König hat sie öfters rüdoviert, aber sie gab Anlaß dazu. Die habe ihm doch fünfundzwanzig Jahre dazu Zeit Unglücksfalle des Jahres 1806 und bald nachher der unerwartet gelassen! frühe Tod der schönen und doch immer liebenswürdigen und auch guten und gutmeinenden Frau haben einen Heiligenschein auf sie geworfen, der ihr eigentlich gar nicht paßte und dem Könige seltsam und oft unbequem war, ben aber auch jetzt noch niemand angreifen dürfte und möchte. Freitag, den 23. Dezember 1836. Ich bin auf die Betrachtung gefommen, daß nach allen großen Striegen in Deutschland gleich die Aristokratie wieder Freitag, den 14. Mai 1841. mächtig wird. So nach dem dreißigjährigen Kriege, nach dem Nach der frischen, kräftigen Kriegsbewegung von 1813 bis 1815 siebenjährigen, nach dem Befreiungskriege. Friebrich der Großze schien der Kern dieser fiegreichen Sträfte für lange Zeit der Serra merzte sogar die unadeligen Offiziere aus seinem Heere aus. schaft sicher, Hardenberg, Stein, Gneisenau, Humboldt, Boyen usw. Nach dem Befreiungskriege begann in Breuzen standen in den höchsten Aemtern, Arndt, Görres, Jahn usw, geunmittelbar wieder die Adelsherrschaft, und ist nossen des größten Ansehns. jeitdem ununterbrochen gestiegen, troß aller scheinbaren Beispiele, hatten die Aristokraten( Servilen, Obsturanten) Doch schon im Jahre 1816 die man für das Gegenteil aufbringen möchte, Der Dr. Erhard entschieden die Oberhand und gewannen sie in reißenden Ein Gewaltstreich Napoleons machte diesen Plänen ein Ende, erzählte von einem Kerl, der betrunken aus einem Branntweinladen Fortschritten mehr und mehr, bis nach wenigen Jahren jene welche, vollständig verwirklicht, unserem Vaterlande ein Menschenheraustaumelte, und als er den Stanonendonner wegen der Ein Männer und ihre Gesinnung völlig verdrängt waren, oder sich in alter tastender politischer Versuche ersparen konnten. Mitten in nahme von Baris hörte, gleich ausrief: Da hört ihr's, ber Strieg untergeordneten Aemtern, in schmiegsamer Stellung mühsam hiel- der Arbeit der inneren Reform ging alles Dichten und Trachten ist vorbei, die Adlichen haben gefiegt!" Erhard meinte, ten. Am längsten kämpfte Schleiermacher in seinem firchlichen des Ministers auf die Abschüttelung des fremden Joches, und wenn dieser Kerl habe die tiefste Staatseinsicht bewiesen. Gehäg, aber auch er ward endlich überwunden. Und wer waren die neuen Agrargefeße die Anhänger v. d. Marwig's unter dem die Mächte, denen diese Helden erlagen? Elende Persönlichkeiten, brandenburgischen Landadel erbitterten und einen Vord zu Flüchen Donnerstag, den 7. September 1837. schwache Talente, gemeine Koterieen, aber sie beherrschten den wider das Nattergezücht der preußischen Jakobiner hinriß, so erEin Aufsatz von des Generallieutenants von Rüchel eigner Sof, die Gesellschaft, die Tageserscheinung, und eine alte Gräfin regte Steins Entschluß, den Kampf mit dem Groberer zu wagen, Hand, die Erzählung der Kriegsvorgänge von 1806 und seine Recht- Goloffkin oder Tauenzin galt hier mehr, als ein würdiger Staats- Gntsehen unter der französischen Partei fertigung enthaltend, ist mir zu lesen gegeben worden. Alle Be- mann. So fiel Gneisenau durch eine plun impe In Sof ben Kalkreuth und Boz, und bei der Masse der Schwachen richte und Erörterungen bestärken mich in der alten Ueberzeugung trigue, Stein wurde weggeärgert, Humboldt ver- und Trägen. Stein galt in diesen Kreisen, wie Gneisenau beund Einsicht, daß niemand wegen der Unfälle jener Zeit zu beschul- schickt, dann mit Boyen und Beyme entlassen, richtet, als ein Verzweifelter, der sich mit dem König auf eine digen ist, als der König felbst; er hat den ganzen Verlauf Gruner entfernt, ich ebenfalls, Arndt und Bulvertonne sehen wollte, um sich in die Luft zu sprengen". Bedes Unglücks bereitef und herbeigeführt. Ich muß aber noch wei- Görres dann verfolgt, Jahn perhaftet, Schleier. reits rüstete Oesterreich . Stein hoffte auf eine gleichzeitige Erter gehen, und behaupte, die erstellung im Jahre 1818 macher und Reimer polizeilich gequält usw. Genug, hebung Preußens, er gedachte, die französischen Satrapenländer im
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