( Wir haben über die Abstimmung, die Annahme der Generalstreifresolution bereits telegraphisch gemeldet; den Zusagantrag bringen wir morgen noch im Wortlaut.)
n bem Tag, an dem Destrée und Anseele dem Generalstreit zu- Idem Auge verloren habe. Sie habe feinen Grund, fich für die bekam nachts gegen 12 Uhr schwere Unterleibsblutungen, und stimmten, war bessen Triumph gewiß. Mehr als der Bille National- Union ins Zeug zu legen. Vor etlichen Jahren habe sie zwar so start, daß sie ohnmächtig wurde; als sie sich später wieber Dieser hat freilich die Regierung dazu beigetragen, die diese Organisation berlassen, da sie zur Anficht gekommen fei, daß erheben wollte, um Hilfe herbeizurufen, fiel sie wieder ohnmächtig perfide Taktik der fleritalen Blätter. Sie haben Wind gesät der Platz für eine Sozialistin in den Reihen der sozialistischen Partei zurüd. Dies wiederholte sich mehrere Male, bis ich sie am näch und ernten nun Sturm. Der Sturm ist da. Um so schlimmer ist. Sie müsse jedoch zugeben, daß nach der Arbeiterbewegung die sten Morgen 6½ 11hr bewußtlos in ihrem Blute schwimmend in für fie." Bandervelde schließt mit den Worten, daß er in National Union das meiste für die Propaganda des Frauenstimm- der Küche auf dem Fußboden vorfand. Auf der Unfallstation wurde den sechs legten Monaten nichts unterlassen, das Menschenmöglichste rechts geleistet habe. Genoffin Webb, eine Bizepräsidentin der ich von dem Arzt abgewiesen, troßdem ich ihm den Ernst der Sigetan, um im Verein mit den übrigen Genossen der Arbeiterklasse National- Union, versuchte vermittelnd einzugreifen; aber der Partei- tuation flar gemacht hatte; er hielt mir aber einen Vortrag darden Kampf zu ersparen. Nun sei die Stunde da und die„ Besiegten" tag sprach sich mit großer Mehrheit für die Beibehaltung der Worte über, daß ich seiner Meinung nach zu stark an der Nachtglocke ge= der Minorität werden an der Seite aller für den Sieg der im Vorstandsbericht aus. zogen hatte. Ich fand dann glücklich einen anderen Arzt, der die Sache gegen den gemeinsamen Feind kämpfen. Das Frauenstimmrecht gab später noch Anlaß zu einer Blutungen stillte und die Frau weiterbehandelte. Bei seinem Fortinteressanten Episode. Wie erinnerlich sein wird, unter gang an diesem Morgen sagte er:„ Hätten Sie mich eine knappe stügte die J. 2. P. bis bor einigen Monaten eine Stunde später gerufen, so wäre alles umsonst gewesen." opportunistische Politik in der Frage des Frauenstimmrechts. In Nach 2 Wochen erhielt die Frau eine Vorladung von der dem diesjährigen Vorstandsbericht heißt es aber, daß die politische Ortskrankenkasse zur Nachuntersuchung vor den Vertrauensarzt. Gleichstellung der Frau die endgültige und demokratische Lösung der Ich ging zu dem die Frau behandelnden Arzt und bat ihn um ein Frage sei. Ein Delegierter verlangte nun, der Vorstand solle sein Attest, daß sie wegen der großen Schwäche infolge des großen BlutBedauern für die falsche Politit ausdrüden, die er sieben Jahre verlustes nicht zur Nachuntersuchung zu erscheinen brauche. Der lang verfolgt. Gestern sei Keir Hardie von den Anhängern der Arzt weigerte sich, folches Attest auszustellen, weil er, wie er offen Frau Pankhurst öffentlich beleidigt worden. Das sei der Dant, den erflärte, die Krankenkasse fürchtete. Er gab mir den Rat, die man ernte, und das sei die Folge davon, wenn man das Prinzip Frau möge sich hinschleppen, den eventuellen Schaden trüge die dem Opportunismus geopfert habe. Krankenkasse. Die Frau hat sich denn auch leider im wahr= sten Sinne des Wortes hingeschleppt. Als sie nach der Untersuchung fragte, was nun würde, ob sie nun arbeiten inüsse, wehrte der Arzt ab:„ Nein, nein! Liegen, liegen!" Um so größer war aber unsere Verwunderung, als zwei Tage später ein Schreiben von der Krankenkasse einlief des Inhalts: Tage der Nachuntersuchung und dem Tage der Arbeitsfähigkeit lag " Sie sind auf Grund der Nachuntersuchung vom d. M. ab für arbeitsfähig erklärt." 3wischen dem gerade eine Woche. Der Kassenarzt war über dieses Schreiben fehr verwundert, tönne aber, wie er sagte, hieran nichts ändern. Wenn es nach mir ginge, könnten Sie noch vier Wochen zu Hause bleiben," meinte er.
-
Der 21. Parteitag
der Independent Cabour Party.
II.
Soziales.
Der§ 149 Abs. 2 der Reichsversicherungsordnung besagt:„ daß die Oberversicherungsämter den„ Ortslohn" festzusehen haben. Vorher sind die Vorstände der beteiligten Versicherungsanstalten zu hören, das Versicherungsamt hat sich nach Anhörung der Gemeindebehörden und der Vorstände der beteiligten Krantentassen gutachtlich zu äußern."§ 151 bestimmt:„ daß die Ortslöhne gleichzeitig im ganzen Reiche, und zwar zunächst bis zum 31. Dezember 1914, dann immer auf vier Jahre festgesetzt werden müssen." amt dieser Pflicht nachkommt. Denn in dem Bezirk des OberverHier wäre dringend zu wünschen, daß das Oberversicherungsficherungsamts Groß- Berlin bestehen Ortslöhne"( Tageslohn gewöhnlicher Tagearbeiter), die seit vielen Jahren festgesetzt sind und die in gar keinem Verhältnis zu dem heute wirklich verdienten Lohne der Arbeiter beziv. Arbeiterinnen stehen. Der„ Ortslohn" spielt indessen bei der Berechnung des Jahresarbeitsverdienstes zur eftfezung der Rente eine sehr wichtige Rolle( siehe§§ 567, 570 der Reichsversicherungsordnung). Weshalb das Oberversicherungsamt Groß- Berlin noch nichts zur richtigen Festsetzung der Ortslöhne unternommen hat, ist unverständlich.
-
-
Es ist nun ganz ausgeschlossen, daß die Frau arbeitsfähig ist. Sie muß eben arbeiten, um nicht mit ihrem Kinde zu verhungern. Mir ist weiter von einem anderen Arzt bekannt, daß er die Patienten, welche bei der Untersuchung stöhnen oder bei einem operativen Eingriff laut wimmern, anheischt:" Haben Sie sich nur nicht so!"
Oder ist es vielleicht schön, wenn ein Arzt zu einem lungenfranken jungen Menschen, der den Wunsch äußert, er möchte gern und ihn ohne Untersuchung entläßt, den Schein aber behält, also in eine Heilstätte, sagt: Ich möchte auch in eine Erholungsstätte", " aalglatt" einstreicht?
Oder was soll man dazu sagen, wenn ein Zahnarzt zu einem einem Lumpenteller", und ihr außer dem franken Zahn, der ge jungen Mädchen äußert: In Ihrem Munde sieht's ja aus wie in 3ogen wurde, noch einen gefunden Zahn abbricht? Vielleicht auch aalglatt".
Ich könnte noch mehrere solcher Fälle vorbringen, will aber davon Abstand nehmen.
gen" haben( es kommt nur darauf an, was man unter„ laue AnSo richtig es ist, daß gerade die Aerzte, die„ laue Anschauunchauungen" versteht), den meisten Zuspruch finden, so richtig ist es aber auch, daß die organisierte Arbeiterschaft von allen Aerzten verlangen muß, daß sie die Arbeiter und Arbeiterinnen human behandeln, dann wird sich alles andere finden."
*
Manchester , 24. März.( Eigener Bericht.) Der Eröffnung des 21. Parteitags der Independent Labour Barth" zu Manchester gingen eine Reihe von Borkonferenzen und Bersammlungen voraus. Besondere Erwähnung verdienen die Konferenz der sozialistischen Gemeindevertreter, die Freitag und Aus dem Oberversicherungsamt Groß- Berlin. Sonnabend tagte, und die große Demonstration, die gestern( Sonntag) in der Free Trade Hall stattfand. Die Demonstration wurde durch das sicherung entsprechend der Reichsversicherungsordnung in fönigliche Seit dem 1. Juli 1912 sind die Schiedsgerichte für ArbeiterberTreiben der Suffragettes fehr gestört, die namentlich Oberversicherungsämter umgewandelt, ihre Befugnisse und ihr den Genossen Keir Hardie beständig unterbrachen. Man mußte mehrere Ruhestörerinnen aus dem Saale entfernen. Was diese Wirkungskreis ist dadurch wesentlich erweitert worden. An maßFrauen damit bezwecken wollen, daß sie die besten Freunde des gebender Stelle scheint man sich indessen über die Aufgaben des Frauenstimmrechts beständig belästigen, ist jedem vernünftigen föniglichen Oberversicherungsamts selbst nicht klar zu sein. Menschen ein Rätsel. Wie unsinnig ihr Treiben ist, erhellt aus dem Wir greifen hier zunächst nur eine für die Verletzten und auch Borwurf, den eine der militanten Damen dem Genossen Keir für die Arbeiter im allgemeinen wichtige Bestimmung der Hardie machte, nämlich daß er und seine Freunde in der Adreß Reichsversicherungsordnung heraus. debatte fein Amendement über das Frauenstimmrecht gestellt hätten. Wäre nun ein derartiges Amendement gestellt und was sicher ist niedergestimmt worden, so hätte man in dieser Session über haupt keine Frauenstimmrechtsvorlage einbringen können. Der Parteitag wurde um 10 Uhr morgens in der Association Hall bon dem Vorsitzenden der J. 2. P., dem Genossen Anderson eröffnet. Es waren 178 Mitgliedschaften durch 232 Delegierte vertreten. Nach Verlesung der Begrüßungstelegramme, die von der Sozialdemokratie Deutschlands und Belgiens , von der B. S. P. und einigen anderen englischen Organisationen eingelaufen, und nach den Begrüßungsreden der Vertreter der lokalen Organisationen nahm der Vorsitzende das Wort zur Eröffnungsrede. Genosse Anderson schilderte in beredten Worten die segens reiche Tätigkeit der J. 2. P. während der 20 Jahre ihrer Eristenz. Er wies darauf hin, daß sich in dieser Zeit viel verändert, daß die politischen Streitfragen der bürgerlichen Parteien die Wähler nur noch schwach intereffierten, daß die Politik einen anderen, einen sozialen Inhalt bekommen hätte. Wenn heute die Regierung vorschlüge, das Haus der Lords abzuschaffen, würde dies höchstens noch die Lords in Erregung bringen. Das Bolt plagten andere Sorgen. Die Löhne ständen still, die Reallöhne sänten, und die Einkommen der Besigenden stiegen um 200 Millionen Pfund in einem Jahre. Die Streits, die in den letzten Jahren stattgefunden, Ueber die Anwendung der Bestimmungen der Reichsversichewarnten die Herrschenden, daß die Zustände nicht so bleiben könnten, rungsordnung für die Unfallversicherung scheinen die Ansichten der wie, fie feien. Dann ging der Redner auf die Sozialreform der Herren Dezernenten der Spruchkammern recht kraus zu sein. Die vorstehende Zuschrift ist eine von vielen uns zugegangenen. Regierung ein und wies darauf hin, daß all diese Reformen nicht Der Artikel 60 des Einführungsgesetzes zur Reichsversiche- häufig sich wiederholen. Die Klagen über schroffe Behandlung und Es ist uns unmöglich, jeder einzelnen Beschwerde nachzugehen, die die Kernfrage berührten. Was habe man getan, um der Ausbeutung rungsordnung besagt ausdrücklich, daß, soweit die neuen Bestim- über Boreingenommenheit des Vertrauensarztes fönnen nicht völlig der Armen durch die Reichen Einhalt zu gebieten. Nichts, absolut mungen der Reichsversicherungsordnung.den Verletzten günstiger aus der Luft gegriffen sein. Die Kaffenmitglieder sollten ihre nichts. Der moderne Kapitalismus drücke den Arbeiter mit größerer sind wie das bisherige alte Recht, und das Rentenfeftfegungs- berechtigten Beschwerden insbesondere in den GeneralversammSchnelligkeit tiefer herab, als ihn die Sozialreform aufrichte. Jeder Fortschritt in der Technik diene nur den herrschenden Klassen. berfahren noch nicht abgeschlossen ist, die neueren günstigeren Be- lungen ihrer Kasse anbringen und dort auf Abhilfe bringen. Die Liberalen versuchten einen brüchigen Damm dadurch zu heilen, ftimmungen zugunsten des Verlegten anzuwenden sind. In einigen Stassen scheint der Vertrauensarzt" in ähnlicher daß sie die Hand vor das eine oder das andere Loch hielten. Aber Man sollte nun annehmen, daß der Vorsitzende einer Spruch- Weise zu fungieren, wie Vertrauensärzte" von Berufsgenossenes zeigten sich immer neue Risse. Kein Flickwerk tue not, sondern kammer auch dementsprechend handeln würde. Nach uns zuber- schaften. Uns liegt ein Krankenkassenschein vor, auf den aufgeein neuer Damm. Sie, die Sozialisten, hätten eine neue Charter lässigen Mitteilungen und Beschwerden ist das just nicht der Fall. stempelt ist: des Volkes entworfen, feine politische, sondern eine soziale Charter. Nach Befund unseres Herrn Vertrauensarztes in höchstens § 563 der Reichsversicherungsordnung bestimmt, daß von dem Gute und gesunde Wohnungen, Minimallohn, Achtstundentag, Ver- ermittelten Jahresarbeitsverdienst 1800 m. voll( früher 1500 M.) -drei Tagen arbeitsfähig." pflegung der Kinder: das seien Punkte in dem neuen Freibrief. und der überschießende Teil mit einem Drittel in Anrechnung zu begreiflich und berechtigt, wenn Aerzte, denen ein solcher UriasWie kann ein Arzt eine solche Prophezeiung aufstellen. Es ist Manche Genoffen möchten sagen, daß dies nicht Sozialismus ſei. Aber um die sozialistische Gesellschaft zu errichten, müsse man vor bringen sind. Diese Bestimmung bedeutet einen Vorteil für die brief vorgelegt wird, gegen die in ihm liegende Zumutung, einen allen Dingen zuerst die Sümpfe und Moräfte des Kapitalismus Unfallverletzten gegen früher. Denn dadurch steigt der der Renten- Kranken nach höchstens drei Tagen arbeitsfähig zu schreiben, daberechnung zugrunde zu legende Jahresverdienst ohne weiteres um gegen auftreten. Hier sind die Interessen der Arbeiter und der Besonders warm waren die Worte des Genossen Andersons 200 Mt. Daher ist gemäß Artikel 60 des Einführungsgesetzes die 10 bedachten Aerzte identisch. Beide müssen sich gegen die Ueberin bezug auf den internationalen Rüstungswahnsinn. Ich benutze neue Bestimmung der Reichsversicherungsordnung bei allen noch lationsriecherei wenden, gleichviel, ob es sich um Betriebs- oder spannung bureaukratischen Fistalismus und unberechtigter Simudiese Gelegenheit," so führte er aus, um unseren sozia nicht erledigten Sachen, ganz gleichgültig, wenn der Rentenfeft- um Ortsfrankenkassen handelt. listischen Genossen in Deutschland und Frankreich fegungsentscheid erteilt ist, in Anwendung zu bringen. wegen ihres tapferen und unermüdlichen Kampfes, den sie augenblicklich gegen den wahnsinnigen MiliDas geschieht auch in einigen Spruchtammern. Indessen der tarismus führen, unfere tiefste und wärmste Be- Borsigende der Spruchkammer VIII scheint den Artikel 60 des wunderung auszusprechen. Wir versichern ihnen, daß wir Einführungsgesetzes der Reichsversicherungsordnung nicht zu in diesem Lande dem Internationalismus und dem Frieden nicht kennen. Vor uns liegen einige Entscheidungen dieses Herrn, aus weniger treu ergeben sind. In dieser Frage sind die Herrschenden denen ersichtlich ist, daß er nicht einmal in den Fällen, wo die die offenen Feinde des Volkes, und die Solidarität der Arbeiter der Verlegten um Anwendung der ihnen günstigen Bestimmungen geWelt bietet den einzigen wirksamen Schuß gegen den Vormarsch des beten haben, darauf eingegangen ist. Militarismus. Wir sagen unseren deutschen Genossen, daß, welches Mißtrauen Deutschland gegenüber auch in dem Kriegsministerium ist eine Schädigung der Verletzten, gegen die auf das allerent Ein derartiges Verhalten ist geradezu unverständlich. oder dem Auswärtigen Amt Großbritanniens bestehen mag, bei schiedenste Protest erhoben werden muß. Liegt das an ungenügen dem britischen Proletariat gibt es fein mißfchiedenste trauen Deutschland gegenüber, fondern nur den Wunsch der Information? Oder ist es böser Wille? Hier sollte Herr nach engerer Freundschaft und einem befferen Einverständnis. Wir b. Gostowski, der Vorsitzende des Oberversicherungsamtes, für Abwerden mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln ein Friedens hilfe sorgen. bündnis zwischen Großbritannien , Deutschland und Frankreich erstreben, Länder, die vereint die Welt von einem fürchterlichen Aberglauben befreien fönnten. In bezug auf die Zu diesem Kapitel erhielten wir u. a. nachstehende Zuschrift Agitation zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht habe eines Arbeiters: ich nur ein Wort zu sagen: Wir werden sie mit der ganzen" Gestatten Sie mir zu dem Artikel betitelt:„ Kaffenlöwen" in Macht unserer Bewegung bekämpfen, wir werden sie mit jeder uns Nr. 62 des Vorwärts", eingesandt von einem Arzt, einige Bezu Gebote stehenden Waffe bekämpfen, wir werden gegen sie bis zum merkungen. legten Atemzug fämpfen."
austrocknen.
,, Staffenlöwen".
Das
Betreffs der Ueberfüllung der Wartezimmer sagte der Arzt: Der größte Teil des ersten Tages wurde von den Debatten über Man kann sich nicht genug wundern, daß auch die großstädtische, den Vorstandsbericht in Anspruch genommen. Die pretäre finanzielle speziell Berliner Arbeiterschaft, die doch in modernem Geifte erLage der Partei und die Politik der parlamentarischen Vertreter zogen und politisch gut geschult ist, diesen schweren Uebelstand wurden lebhaft besprochen. Der Vorstand legte auseinander, wie die ruhig erträgt." Gbenjogut tönnte man auch sagen: Man kann sich Herausgabe des Tageblattes(„ Daily Citizen") den Abfaz des über diese Arbeiterschaft nicht genug wundern, daß sie das schroffe, Labour Leader, des offiziellen Wochenblattes der Partei, beein- ja manchmal brutale Wesen einzelner Aerzte Kranten , hauptträchtigt habe. Der Kaffierer der Partei gab in bezug auf die Lage fächlich Arbeiterfrauen, gegenüber ruhig erträgt. Mir sind viele der J. 2. P. einige interessante Erklärungen ab. Er führte aus, daß Fälle bekannt, in denen Aerzte Frauen gegenüber, sowohl was man von dem Rüdgang der Beiträge, die die Sektionen an die Umgangsformen wie auch Feststellung der Diagnose betrifft, sich Hauptkasse abgeführt, nicht auf die Lage der Partei schließen tönne. von einer Seite gezeigt haben, daß man es den betreffenden, sich Man dürfe nicht vergessen, daß die Mitgliedschaften in den legten krant meldenden Kassenmitgliedern nicht verargen fann, wenn sie 3 oder 4 Jahren gewaltige finanzielle Opfer gebracht hätten. Die J. 2. P. ein zweites Mal solch einen Menschenfreund nicht mehr konsulhabe in der Zeit gegen 40 000 Pfund( 800 000 m.) für zwei allge tieren. Es braucht ein Arzt kein schönes Aeußere zu haben, auch meine Parlamentswahlen, die Ausdehnung der Parteidruckerei und ein aalglattes Wesen ist jedem Arbeiter zuwider; man darf aber für den Daily Citizen" aufgebracht. Die finanzielle Kraft der Mit- von einem Arzt erwarten, daß er einen sich frant Fühlenden freundgliedschaften sei in anderer Richtung in Anspruch genommen worden; lich gegenübertritt. Man darf ferner von ihm erwarten, daß er ihm bange nicht vor der Zukunft. nicht von vornherein jeden sich frant Meldenden für einen SimuRecht intereffant war die Debatte über den Teil des Vorstands- lanten ansieht. Ist doch noch nicht immer gesagt, daß, wenn der berichts, der von dem Frauenstimmrecht handelt. Dort wird Arzt teine Krankheit feststellen kann, der betreffende Patient nun die Nationale Union der Frauenstimmreatsvereine die einfluß ein Simulant ist. Es ist schon wiederholt vorgekommen, daß abreichste der Frauenstimmrechtsorganisationen" genannt. Gegen diefe gewiesene Patienten nicht wußten, wie sie vor Schmerzen nach Bezeichnung erhoben Lansbury und verschiedene seiner Freunde Hause kommen sollten und schließlich nach einigen Tagen oder gar heftigen Einspruch. Sie behaupteten, Frau Pankhurst und ihre nur Stunden gestorben sind. Deshalb meine ich, ist es ganz falich, Gefolgschaft hätten weit mehr zur Popularifierung des Frauen- wenn der Arzt in dem Artikel über seine Kollegen herzieht, die auf Stimmrechts beigetragen als die Nationale Union, die vor furzem die Wünsche der Patienten eingehen. Es gibt Aerzte genug, die der Arbeiterbewegung ihre Hilfe angeboten habe. Darauf gab den Patienten gegenüber überhaupt nicht freundlich sein können, Dr. Marion Philips, die Sekretärin der„ Womens Labour League" die Arbeitsunfähigkeit erst dann feststellen, wenn es absolut nicht die Antwort, daß die weit verbreitete Ansicht, die Suffragettes hätten die anders geht, erst dann, wenn man, wie der Berliner sagt, auf Frage des Frauenstimmrechts in den Vordergrund der öffentlichen die Nase fällt", die sich aber sehr beeilen, den Patienten wieder Diskussion gerückt, durchaus falsch sei. Frau Banthurst habe es arbeitsfähig zu schreiben. glüdlicherweise so weit gebracht, daß man nur noch die Ethik der Erst in den lezten Tagen habe ich wieder solchen Fall erlebt, gewalttätigen Propaganda diskutiere und das eigentliche Biel aus und sei es mir gestattet, denselben hier vorzutragen: Eine Frau
Wenn schon unser gegenwärtiges Bautapital sich für Arbeiterwohnungen im allgemeinen wenig, oder doch höchstens unter staatlicher oder kommunaler Protektion zu interessieren vermag, weil durch die überall gleiche Bodenspekulation die Bodenpreise sehr hohe geworden sind, geschieht in der sich mit rascher Folge entwickelnden Industriestadt Pforzheim vom privaten Baukapital in bezug auf in voller Entfaltung begriffenen Stadt eine Wohnungsnot, die der Arbeiterwohnungen so gut wie gar nichts. Durch die rasche Entwickelung und durch Terrainschwierigkeiten herrscht in dieser noch Stadtverwaltung schon seit einigen Jahren ganz erhebliche Schwierig feiten bereitet. Ganz abgesehen davon, daß unter solchen Verhält nissen auch enorme Mietpreise- hauptsächlich für Arbeiterwohnungen -zu zahlen sind, ist es fast unmöglich, eine 2 oder 3- gimmerwohnung aufzutreiben, bei der Wohnungshygiene, Breis und Einfommen auch nur annähernd ihre gegenseitige Ergänzung finden. Am 1. Oktober 1912 und am 1. Januar 1913 waren ungefähr 60 Familien obdachlos. Sie konnten von der Stadtverwaltung nur zum Teil untergebracht werden. Soweit die betreffenden Familien nicht in den angrenzenden Ortschaften unterfamen, stellte die Stadtverwaltung vorübergehend sogar ein SchulHaus zur Verfügung. Am 1. April cr. wird sich das Bild in gleicher Weise wiederholen! Nun ist sehr leicht zu folgern, daß von dieser Unannehmlichkeit fast nur Familien mit großem Kindersegen betroffen werden; und nicht etwa nur zahlungsunfähige Mieter! Nach zuverlässigen Informationen waren unter den Betroffenen ungefähr ein Drittel mit einem Gesamteinkommen von über 2000 m., die durch diese oder jene Umstände wohnungslos wurden. sache, daß kinderreiche Familien schwer, sehr schwer eine Wohnung bekommen, geschweige denn eine gute Wohnung, ist eine allgemeine Erscheinung und steht mit dem Gefasel und Getue über den Geburtenrüdgang im direkten Gegensatz.
Die Tats
Ein Vorgehen des Bezirksamts verschärft noch die Wohnungs
talamität.
Nach der abgeänderten Landesbauordnung dürfen seit drei Jahren in Häusern mit vier Etagen inklusive Parterre teine fogenannten Dachwohnungen mehr eingerichtet bezw. eingebaut werden. Die bei der Uebergangszeit erbauten Häuser haben( anscheinend ohne offizielle Erlaubnis) bis auf einzelne Ausnahmen durchweg diese Räume eingerichtet und vermietet.
Mitte Februar d. J. erhielten sämtliche Hausbefizer dieser Wohnungen vom Bezirksamt die Auflage, diesen Mietern bis zum 1. 4. 18 aufzukündigen.
-
Nach ungefährer Schäzung werden durch diese Maßregel 80 bis 100 Familien durchweg Arbeiter gegen ihren Willen und ohne ein Verschulden zum Umzug gezwungen. Und das wiewohl für entsprechende andere Wohnungen nicht geforgt ist. Aus Wohnungen vertreiben, ohne Erfaz zu bieten, kann man nicht als Wohnungsfürsorge erachten.
Weshalb hat das Bezirksamt, weshalb die Pforzheimer Stadtverwaltung noch nichts zur Steuerung der Wohnungsnot getan? Weshalb sind sie noch nicht an den Bau von Wohnungen aus städtischen Mitteln, weshalb noch nicht an die Unterstügung der auf Schaffung von Gartenstädten gerichteten Bewegung herangetreten?