Zweite preußische Landeskonferenz
für Säuglingsfchutz.
Donnerstag, 27. März 1913.
Die Verhandlungen wurden dann auf Mittwoch vertagt.
scheidenden Kinder am sichersten erreicht und so das Ziel einer Fort- Münchener Delegierte( und auch andere) berichtet über gute Forts fegung der Säuglingsfürsorge bis zum schulpflichtigen Alter am schritte der Jugendabteilung. Betont wurde, die Kollegen müßten oirtsamsten gefördert. Weiter muß die Kleinkinderfürsorge in sehr sich der Jugendlichen mehr annehmen und sie als Mitkämpfer nabem Zusammenhang mit der Waisenverwaltung stehen, damit diese betrachten. Bumann- Frankfurt a. M. berichtete von dort, daß die ihr unterstehenden Waisenkinder und die unter Generalvormund die Unternehmer die Lehrlinge sofort der gelben Organisation schaft gestellten Zöglinge zur regelmäßigen gesundheitlichen leber zuführen. Berlin , 26. März 1913. wachung den Fürsorgestellen überweist. Die Kleinkinderfürsorge Im Schlußwort ging Saupe auf die Ausführungen der Dis Im Sigungssaale des Preußischen Herrenhauses fand heute foll fich nicht zu einer Poliklinik für franfe Kinder fussionsredner näher ein. mittag die zweite Landeskonferenz der preußischen Zentrale für ausgestalten, sondern sie soll im Gegenteil für die Kinder sorgen, Säuglingsschutz statt. Kabinettsrat v. Behr Pinnow eröffnete fclange sie gesund sind. Sie soll mit allen anderen sozialhygienischen die Verhandlungen mit einem Rückblid auf die bisher erzielten Er- Einrichtungen der Gemeinden in möglichst engem Zusammenhang folge. Das legte Jahr habe wiederum eine Reihe Anregungen für stehen und muß das Recht auf Ueberweisung geeigneter Fälle an die praktische Arbeitsmethode gebracht. Unser Ziel ist, möglichst viele die Schulzahnklinik, die Tuberkulosefürsorgestellen usw. haben. Säuglinge das erste Lebensjahr erreichen zu lassen und sie in der lleber jedes Kind muß ein Gesundheitsbogen geführt werden, der Körperkonstitution des ersten Lebensjahres zu festigen. Wir wollen mit Beginn des schulpflichtigen Alters der Schule überwiesen und aber nicht nur für das Kind, sondern auch für die Mutter Sorge von dieser dem zuständigen Schularzt zur Verfügung gestellt wird. tragen. Die Steinen wollen wir nicht nach dem ersten Lebensjahr Damit hatte die Konferenz ihre Tagesordnung erledigt. verlassen, sondern wir wollen auch Kleinkinderfürsorge betreiben. So wollen wir die Kleinen auch weiter durch die Kleinkinderschule be gleiten bis zum Schulanfang. Redner gedachte sodann des kürzlich verstarbenen Geheimrats Dr. Krohne, der die vorige Konferenz noch geleitet hatte.
8. Generalversammlung der Kupferschmiede.
Das furchtbare Unwetter, das weite Gebiete der Ver einigten Staaten heimgesucht hat, ist von noch schrecklicherer Wirkung gewesen, als zunächst angenommen wurde. Die mit den Stürmen verbundenen Wolfenbrüche habeir den Flüssen so gewaltige Wassermengen zugeführt, daß ait vielen Orten die Dämme geborsten sind und die Flußtäler meilenweit überschwemmt wurden. Die Berichte aus denDie Generalversammlung ist von 56 Delegierten, 3 Vorstands- einzelnen Landesteilen lauten trostlos, Tausende von mitgliedern und dem Ausschußvorsitzenden besucht. Die General- Menschenleben sind der Flut zum Opfer gefallen; man schäßt fommission vertritt Cohen- Berlin , den Deutschen Metallarbeiter die Zahl der Ertrunkenen auf etwa 7000. In den Städten berband Masiatich Stuttgart . Nach Einsehung verschiedener sind durch Einsturz der Häuser ungezählte Einwohner - Kommissionen wurden sämtliche Mandate für gültig erklärt. obdachlos geworden. Die Fabriken mußten wegen der In der heutigen Sizung erstattete Saupe den Wassers not geschlossen werden, viele tausende Geschäftsbericht Familien sind dadurch eristenzlos geworden.
Ueber die Einzelheiten des entsetzlichen Unglüds berichten die folgenden Telegramme: Dayton ( Ohio ), 26. März. Die Stadt ist von dem Miamiflusse
Weiter verwies der Vorsitzende auf die Ergebnisse der Sterblichkeitserhebungen für das Jahr 1911, die wenig erfreulich gewesen find. In Preußen sank der Ueberschuß der Bevölkerung um 100 000. Davon kann man ein Drittel rechnen auf die Abnahme der Geburten, ein Drittel auf die Säuglingssterblichkeit und ein Drittel auf die allgemeine Sterblichkeit. Wohl hat uns die Wissenschaft Waffen genug an die Hand gegeben, um die Sterblichkeit herabzusehen. Aber diese Waffen zu bedienen, bedarf es geschickter und des Borstandes. Er ergänzte in längeren Ausführungen den geschulter Hände. Wenn alles Rüstzeug der Wissenschaft ange- schriftlich vorliegenden Bericht und hob besonders den Fortschritt wendet worden wäre, hätte niemals eine derartige Verschlimme- der Organisation und die erreichten Erfolge hervor. Die Agitation rung der Säuglingssterblichkeit wie 1911 eintreten dürfen. Das be- habe gute Früchte gezeigt; zu bedauern jei jedoch die starke Fluk überschwemmt, der in einer Breite von drei Meilen das Land weist der Umstand, daß in den Orten, die eine mustergültige Säug- tuation, die gehemmt werden müßte. Bei den Werftarbei: bededt; man schäßt die Zahl der Ertrunkenen auf zwei bis lingsfürsorge haben, die Sterblichkeit nicht gestiegen ist. Die nun tern gehe es gut vorwärts. Bei Attionen in den Werften jei es mehr abgeschlossenen Erhebungen für 1912 zeigen erfreulicherweise notwendig, mit anderen Organisationen zusammenzuarbeiten. fünftausend. Ein Schulhaus mit vierhundert Schü das Gegenteil von dem Vorjahre. Die Sterblichkeit, sowohl die all- Die Beziehungen zu den anderen verwandten Organisationen lern soll weggeschwemmt sein; man befürchtet, daß alle gemeine wie die der Säuglinge, ist eine so niedrige gewesen, wie wir wären durch gemeinsame Arbeit bei verschiedenen. Kämpfen noch Kinder ertrunken sind. Das Wasser ist nirgends weniger fie noch niemals gehabt haben. bessere geworden. Als eine wichtige Arbeit habe der Vorstand be- als fechs und in Den niedrig gelegenen Nach einer Begrüßungsansprache des Ministerialdirektors trachtet, die Lehrlinge der Organisation zuzuführen. Viele Jugend- zwanzig Fuß ficf. Die Lage wird noch verschlimmert Kirchner wurde in die Tagesordnung eingetreten. An erster liche ſcien auch gewonnen worden, doch müßte auf diesem Gebiete durch Brände, die an etwa 12 Orten zugleich in dem überStelle beschäftigte sich die Konferenz mit dem Wert der noch mehr getan, auch die Ausbildung der Lehrlinge beachtet wer- schwemmten Gebiete ausgebrochen sind, ohne daß Hilfe gebracht den. Redner besprach hierauf verschiedene Lohnbewegungen, um
Stillbeihilfen.
Stadtteilen
dann auf innere Verwaltungsangelegenheiten einzugehen. Hier- werden kann. Die Männer in dem Geschäftsviertel können ihre Burzeit gelangen in 323 Gemeinden Deutschlands Unterstützungen an bei erörterte er einige Differenzen mit dem Ausschuß über die Bureaus nicht verlassen. Die Frauen und Kinder in den Wohnstillende Mütter zur Verteilung. Sie werden im allgemeinen in zwei Auslegung statutarischer Bestimmungen. vierteln werden durch das Wasser in die höheren Stockwerke und Formen gewährt, in Geld oder in Naturalien. Die Stillprämien in In dieser Berichtsperiode, am 1. Juli 1911, konnte der Ver- auf die Dächer getrieben. Hunderte von Häusern sollen mit ihren Geld werden in 152 Gemeinden verteilt, die Art der Verteilung ist band sein 25jähriges Jubiläum feiern. Hierzu gab der Vorstand Bewohnern weggeschwemmt sein, darunter auch ein außerordentlich verschieden. Die Unterschiede betreffen im wesentlichen in Buchform die Verbandsgeschichte heraus, die von den Mitglie- rantenhaus mit 600 Kranken. Die Stadt ist ohne Bedie Höhe der Prämie und die Dauer ihrer Gewährung. Die zweite Form dern mit Befriedigung aufgenommen wurde. Bei der AgitaDer Unterstützung an stillende Mütter, die Stillbeihilfen in Naturalien.ge- tion hat das Verbandsjubiläum guten Agitations- und Werbe- leuchtung. Eine Hungersnot steht bevor, den i Brot ist langt in 171 Gemeinden Deutschlands zur Verteilung. In den meisten stoff geliefert, der auch schönen Erfolg brachte. Hat doch der Ver- nur für einen Tag vorhanden; es wird nur in kleinen Fällen wird die Stillbeihilfe in Milch gewährt, in der Regel ein Liter pro band im Jubiläumsjahr 1911 allein einen Mitgliederzuwachs von Portionen ausgegeben. Tag auf die Dauer eines Vierteljahres. In den meisten Gemeinden 489 zu verzeichnen, im Jahre 1910 aber nur einen solchen von 42 New York , 26. März. Durch die Straßen von Peru twird scharf betont, daß die Gewährung von Unterſtügungen an und 1912 von 280. Insgesamt beträgt also die Zunahme 811.( Indiana ) rauscht das Wasser bis 20 Fuß tief. Zahlreiche stillende Mütter den Charakter von Armenunterstützungen nicht zu Beginn der Berichtsperiode zählte der Verband 4445 Mitglieder, Leichen von Frauen und Kindern treiben auf dem Wasser umher. hat und daher den Verlust irgendwelcher Bürgerrechte nicht nach sich am 31. Dezember 1912 aber 5256. Die Fluktuation war außer- eberall verbrachten die Frauen, ihre Kinder in den Armen, die zieht. Stillſtuben oder Stilltrippen, die Fabriken angegliedert find, ordentlich start; in den drei Jahren traten 3662 Kollegen in den Nacht auf den Dächern. Die Kälte steigert die Not. In gibt es in 15 Gemeinden. Nach den Ausgaben für die Unter Verband ein, der Abgang betrug jedoch 2851. Allein 2055 mußten Indianapolis ist der Wasserstand weiter gestiegen. Das stützungen an stillende Mütter steht an erster Stelle Berlin mit rund wegen Beitragsrückständen usw. ausgeschlossen werden. 180 000 m. 248 Gemeinden gaben ihre Gesamtausgaben mit Die Lohnbewegungen, Streiks und Aussperrungen dortige vornehme Wohnviertel ist überschwemmt. In Peru brach 708 700 M. an. Durchschnittlich hat also jede Gemeinde eine Aus- waren, entsprechend der besseren Konjunktur und veranlaßt durch gestern plöblich ein Schutzdamm des Wabashflusses. Hunderte gabe von etwa 3000 M. die enorm gestiegenen Preise aller Bebens- und Genußmittel, in von Menschen sind ertrunken. Auf dem Wabashfluß Stadtrat Paul- Magdeburg schilderte die Einrichtungen in der Berichtszeit äußerst zahlreich. Es fanden in den drei Jahren freiben viele Wohnhäuser. Die Bewohner haben sich an den Magdeburg . Als Stillbeihilfe wird eine Geldprämie in Höhe von 11 Bewegungen mit 4512 Beteiligten statt. Hiervon wurden 85 Dächern angeflammert, aber die heftige Strömung macht 1 M. wöchentlich von der Vollendung der 5. bis zur 15. Woche nach Bewegungen mit 2894 Beteiligten ohne Arbeitseinstellung zu Ende es unmöglich, sie mit Booten zu erreichen. der Geburt des Kindes( sogenannte Winterprämie) gewährt. Für geführt, während es bei 66 Bewegungen mit 1618 Beteiligten zur New York , 26. März. In Youngstown in Ohio find die gefährliche Zeit von Mitte Juni bis Mitte September erfolgt die Arbeitseinstellung durch Streit oder Aussperrung fam. Zur UnterGewährung ohne Starenz bis zur Vollendung des 6. Lebensmonats stüßung der an diesen Kämpfen Beteiligten wurden 93 105 M. auf 25 000 Menschen infolge der Schließung der Fabriken arbeitslos. ( fogenannte Sommerprämie). Bezugsberechtigt find uneheliche Mütter, gewendet; auf die Hauptkasse entfielen hiervon 78 972 M. Als An verschiedenen Orten wurden Bahnbrüden mit Bahndie ihre Kinder selbst stillen und regelmäßig in der Beratungsstunde Resultat der Bewegungen ist für 1419 Personen eine Verkürzung 3 ügen weggeschwemmt. In Delaware( Ohio ) wurden vorstellen, sowie eheliche Mütter, deren Ehemänner nicht über 1050 M. der Arbeitszeit um 2855 Stunden pro Woche eingetreten, und für 200 Wohnhäuser fortgeschwemmt. In Connersville( Indiana ) Einkommen haben und die außer den genannten Voraussetzungen 2522 Personen wurde eine Lohnerhöhung von 5503 M. pro Woche sind viele Personen in den Fluten des Whitewaterriver ertrunken. auch die weitere, die Duldung der Ziehfinderaufsicht, erfüllen. Nach erreicht. Ferner erzielten noch 1630 Beteiligte noch sonstige Verbesse- Auch Teile von Columbus stehen infolge von Dammbrüchen Vollendung des 12. Lebensmonats wird bei Vorstellung des Kindes rungen ihrer Arbeitsbedingungen. Bei den Abwehrbewegungen unter Wasser. in der Beratungsstunde eine Schlußprämie von 1 M. gezahlt. Zu wurden für 76 Beteiligte Lohntürzungen im Betrage von 225 M. Chicago , 26. März. Bei Hamilton( Ohio ) soll ein Wasserfordern ist, daß die Gewährung der Beihilfen in der Beratungs- pro Woche abgewehrt, ferner für 145 Beteiligte sonstige Verschlechte stunde erfolgt. Es ist weiter zu warnen vor zu langen Karenzen rungen. Jn 51 Fällen, für 1263 Beteiligte, fam es zum Abschluß reservoir geborsten sein; man spricht von tausend Ertrun während der Gewährungszeit. cines Tarifvertrages. In den letzten drei Jahren sind Springfield ( Ohio ), 26. März. Das Hochwasser zerstörte bei Die ärztlichen Forderungen zur Organisation der Stillbeihilfen 42 Tarife erneuert oder neu abgeschlossen worden. Diese Tarife Behandelte Professor Dr. Thiemich Magdeburg. Die Still- erstreden sich auf 248 Betriebe mit 1457 Personen. Am Jahres- Piqua einen Damm. Es sollen 540 Menschen ertrunken prämien lassen sich in Lodprämien und Unterstützungsprämien unter- schluß 1912 bestanden 60 Tarife für 301 Betriebe mit über 2000 jein. scheiden. Zweck der ersteren ist, die Frauen allgemein über den Wert beschäftigten Personen, von denen 1395 Kupferschmiede sind. des Stillens aufzuklären und sie im Speziellen auch da vor über- Das Fachorgan," Der Kupferschmied", hat in der Ausgabe kehr auf den Ostbahnen, die durch Indiana und Ohio laufen, lahmeiltem Abseßen zu bewahren. Die Gewährung dieser Prämien muß sowie in der äußeren Form eine Aenderung nicht erfahren; doch also unbedingt an die Mitwirkung des Arztes gebunden sein, damit ist sein Inhalt insoweit verändert, als ein technischer Teil ein- gelegt. Die Verkehrslage hat sich gegen gestern verschlimmert. Die er in jedem Falle auf Grund ausreichender Spezialkenntnisse das gefügt wurde. Die Auflage ist entsprechend der Mitgliederzunahme Chesapeake und Bigfour- und andere Bahnen haben den fahrgesundheitlich Beste für Mutter und Kind raten und überwachen voit 5600 auf 6600 gestiegen. Den planmäßigen Betrieb eingestellt. Viele Bahnzüge liegen fann. Diese Zodprämie kann niedrig bemessen werden. Die Unterauf den Strecken fest. Die Bahnbeamten erklären die Lage für ſtüßungsprämie muß hoch genug bemessen sein, um die vorzeitige gab Kassierer Bischoff- Berlin, der die Abrechnung eingehend die ernsteste seit zwanzig Jahren. Es sei unmöglich Entwöhnung aus sozialen Gründen zu verhüten. Sie überschreitet erläuterte. Die Kassenverhältnisse des Verbandes haben sich in vorauszusagen, wann die Wiederaufnahme des Betriebes möglich in dieser Hinsicht den Nahmen der Säuglingsfürsorge und wird ohne der Berichtszeit wesentlich gebessert. Das Verbandsvermögen stieg sei. Die Lakeshorebahn ist die einzige Ostbahn, deren Gleise in als solche zu gelten, eine Art Armen unterstützung( 3), denn von 123 083 M. am Jahresschluß 1909 auf 165 309 M. am Schluß Ohio nicht ernstlich beschädigt sind.
fie gewährleistet dem in sozialer Not befindlichen Säugling das, was er zum Leben und Gesundbleiben braucht, und das ist die Ernährung an der Mutterbruſt.
Am Nachmittag beschäftigte sich die Konferenz mit der Organisation der Kleinkinderfürsorge.
Kaffenbericht
des Jahres 1912. An Beiträgen wurden in der Berichtszeit 438 614 Marf vereinnahmt. Die Gesamtausgaben betrugen 1910: 166 382 Mart, 1911: 131 274 M. und 1912: 128 461 M.; die Einnahmen beliefen sich auf 144 429 M. im Jahre 1910, 153 753 M. 1911 und 170 160 m. im Jahre 1912. Aus den Ausgabeposten ist hervor
fenen.
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Gerichts- Zeitung.
Wie Engagementsverträge aussehen. Primärarzt Dr. Freund Breslau besprach die ärztlichen zuheben, daß für die Erwerbslosenunterstübung( auf der Reise, am Ein jezt veröffentlichtes Urteil des Reichsgerichts vom Forderungen, die an eine Organisation der Kleinkinderfürsorge ge- Orte und bei Krankheit) im Jahre 1910: 60 059 m., 1911: 52 243 3. Januar des Jahres erklärt auf Grund nachstehenden Sachver stellt werden müssen. Die Erfolge der Säuglingsfürsorge hätten das Mark und 1912: 50 193 M. aufgewendet werden mußten. Die halts den Engagementsvertrag einer Sängerin für nichtig, weil ärztliche und soziale Gewissen gegenüber dem aus den Gefahren der Streit und Gemaßregeltenunterstüßung betrug 1910: 38 730. ersten Lebenszeit mit bedeutenden Mühen und Kosten Erretteten ge-( 1909 nur 5575 M.), 1911: 21 667 M. und 1912: 18 607 M. Das gegen die guten Sitten verstoßend. schärft. Dieſes ſich zunehmend günstiger geſtaltende Ergebnis der Hauptkassenvermögen stieg in der Berichtsperiode um rund 40 000 Säuglingsfürsorge im Verein mit dem ungünstigen Resultat der Marf. Das gesamte Vermögen des Verbandes( inklusive der ersten schulärztlichen Feststellungen lege die Verpflichtung auf, den Lokalkaffenbestände) betrug Ende 1912: 223 000 m. dazwischenliegenden Zeitraum durch eine großzügige Kleinkinder- Für den Ausschuß berichtete Bode- Magdeburg , der die fürsorge zu überbrüden. Die allgemeine Betrachtung der gesund- cingegangenen Beschwerden besprach. heitlichen Verhältnisse des Kleinkindesalters ergibt zunächst, An die Berichte knüpfte sich eine längere daß seine Sterblichkeit im Vergleich zu der des Säuglings
Debatte,
Die Sängerin und Schauspielerin X. in Berlin hat sich durch Bertrag vom 10. Dezember 1910 verpflichtet, bis zum Ende ihrer Bühnenlaufbahn, mindestens aber bis zum 1. September 1919, ausschließlich in den von dem Theaterdirektor Y. in München zu bestimmenden Theatern, Sälen, Variétés und Kabaretts aufzutreten. Als Gegenleistung waren ihr 50 Proz. des Reingewinns zugesichert, mindestens aber hatte sich. zur Tragung ihres Lebensunterhalts, nach der Lebensweise in einer bestimmten Pension bemessen, ver= alters eine überaus geringe ist. Dagegen zeigt das Kleinkindesalter in der sich die Delegierten mit der Tätigkeit des Vorstandes ein pflichtet. Für den Fall des Vertragsbruchs sollte der vertragstreue eine erhebliche Zahl an afuten und chronischen Krankheitszuständen. verstanden erklärten und dessen ersprießliche Arbeit anerkannten. Teil Vertragserfüllung und Schadenersatz von 100 Mark pro Tag Unter den ersteren stehen im Vordergrunde die sogenannten Kinder- Die Verhältnisse auf den Werften die Schwierigkeiten bei der verlangen oder den Vertrag lösen und eine Konventionalstrafe von frankheiten und unter den legteren spielen eine bedeutende Rolle die Agitation usw. wurden von mehreren Rednern erörtert. Die 2000 m. pro Monat fordern können. Bereits im April 1910, vor Tuberkulose und die Folgezustände des rachitischen Krankheits- Arbeiter würden sich dort zu viel gefallen lassen. Verschiedene Abschluß dieses Vertrages, war Fräulein X. für vier Jahre ein prozesses. Zu diesen gesundheitlichen. Gefahren treten bei der großen Delegierte, wie Scholz- Hamburg, Bichler München und Engagement an das Metropoltheater in Berlin eingegangen. Sic Masse der Kleinkinder als bekannte soziale Schäden hinzu das Kühne Berlin , gaben ihrer Freude Ausdruck über das freund hat dieses Engagement am 1. September 1911 angetreten, nachdem Wohnungselend, die schlechte Ernährung, die mangelnde Stenntnis schaftliche Verhältnis des Verbandes mit dem Deutschen Metall sich der Direktor des Metropoltheaters geweigert hatte, sie von dem der Mütter in der Hauswirtschaft, Kinderpflege und Erziehung und arbeiterverband. Scholz sprach besonders die Hoffnung aus, daß Vertrage zu entbinden. 9. erhob darauf Klage gegen Fräulein X. eine schlechte häusliche Beaufsichtigung und schließlich die aus diesem guten Verhältnis bald ein Zusammenschluß erfolgt. auf Verurteilung, das Auftreten im Metropoltheater und dessen besondere Gefährdung der Unehelichen. Der Stand der Kleinkinder Von anderer Seite wurde dem entgegnet, dazu habe es Zeit; man Bartabarett zu unterlassen. Diese behauptet demgegenüber, der fürsorge ist quantitativ und qualitativ noch sehr unzureichend. folle die Entwickelung nicht gewaltsam beschleunigen. Blase Vertrag vom 10. Dezember 1910 jei auf Grund des§ 138 des Die Einrichtungen für die Kleinkinderfürsorge müssen daher vermehrt Mannheim vermißte in dem gedruckten Bericht eine Besprechung Bürgerlichen Gesetzbuchs nichtig. Sie hat deshalb Widerklage auf und auch modernisiert werden. Ein besonders großes Bedürfnis be- der Ergebnisse der aufgenommenen Berufsstatistik, die für die Agi Beititellung erhoben, daß dem Kläger aus dem Vertrage vom steht nach geschlossenen Anstalten, für schwächliche, zurückgebliebene tation ein gutes Hilfsmittel gebe. Scholz Hamburg verlangte 10. Dezember 1910 Ansprüche gegen sie nicht zustehen. oder chronisch franke Kleinkinder. die Aufnahme einer Statistit über die Verhältnisse bei den Reichs- Das Landgericht und Oberlandesgericht Frankfurt a. M. crUeber die Aufgaben der Gemeinden auf diesem Gebiete sprach und Privatwerfien. Auf Lohnbewegungen und sonstige örtliche fannien zugunsten der Beklagten : Die Klage murde abgewiesen Stadtrat Dr. Gottstein Charlottenburg . Er betonte, daß die Vorkommnisse gingen cine Reihe Redner ein. Gerwig Berlin und dem Festiteljungsantrage der Widerflage stattgegeben. Dic Kleinkinderfürsorge am zwemäßigsten in unmittelbarer räum- wünschte, daß bei Bewegungen die hygienischen Forderungen vom Kläger hiergegen versuchte Revision ist vom Reichsgericht zurücklicher und persönlicher Einheit mit den Säuglingsfürsorgestellen mehr in den Vordergrund gestellt werden. Mit einem Reichsgewiesen worden. Aus den Entscheidungsgründen des Reichsgerichts organisiert werden muß. Durch diesen unmittelbaren Zusammen tarif, der anscheinend angestrebt werde, tönne er sich nicht be- sei hervorgehoben: Das Oberlandesgericht hat den zwischen den hang wird die Ueberweisung der aus der Säuglingsfürsorge aus- freunden. Die Lehrlingsfrage wurde mehrfach erörtert. Der Parteien geschlossenen Vertrag mit Recht auf Grund des§ 138 des
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