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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Ein Arbeitswilliger als Revolverheld.

seinen Gunsten an, sonst könnte er jetzt nicht bei Bräter als Ar­beitswilliger tätig sein. Wie er tragen auch andere seiner Kollegen den schußbereiten Revolver in der Tasche. Sind da z. friedliche Arbeiter", die den Schutz der Behörden verdienen oder auch nur seiner bedürften?

Zu der Sache selbst sendet uns auch Herr Brämer eine Dar­

Eine Lohnbewegung der Berglente im Wurmrevier. feld ihrer gewerkschaftlichen Strategie ausersehen. Am 24. März Die Christlichen   haben sich jeht das Wurmgebiet als Operations hatten sie ihre Vertrauensleute des Wurmreviers zusammenberufen Um die Größe dieser Tat würdigen zu können, muß man wissen, und ließen von diesen beschließen, eine Lohnbewegung vorzubereiten. daß die Gesamtbelegschaft in diesem Revier etwa 16.000 Mann be­1100 Mitglieder, während die Christlichen nach ihrer Abrechnung trägt. Der alte Bergarbeiterverband hat in diesem Revier etwa höchstens 3000 Mitglieder zählen.

" Es ist nicht richtig, daß ich den Arbeitern zumutete, cine Stunde täglich länger zu arbeiten, sondern das Gegenteil ist der Fall. Die Arbeiter muteten mir zu, ich sollte plök lich die Haus­diener und ungelernten Arbeitsburschen, welche nach Feierabend Die Konferenz der christlichen Vertrauensleute hat aber auch zum größten Teil mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt waren, gleich beschlossen, diese Bewegung mit dem Verbande gemeinsam tagtäglich eine Stunde früher, also mit allen gelernten Arbeitern nach Hause gehen lassen, und dazu habe ich und hatte ich keine zu machen, wenn der Verband sich den von ihnen aufgestellten Be­dingungen unterwirft. Diese Bedingungen gehen dahin, daß der Veranlassung." Zur Information des Herrn Brämer über seinen eigenen darf und daß er nach der Bewegung nur anständig" gegen die Verband während der Bewegung die Christlichen   nicht bekämpfen Betrieb wollen wir ihm folgendes mitteilen: Herr Brämer hat Christlichen   kämpfen darf. Er darf an Unorganisierte feine Streif­bis 10 Hausdiener und Arbeiter, die Auf- und bladen, Reine- unterstüßung zahlen. Die Christlichen   wollen die Vertreter des machen usw. Daß diese Leute zwecks Reinigung des Betriebes und Verbandes in einem zu bildenden gemeinsamen Streiffomitee be­dagegen hat niemand etwas. Herr Brämer hat, aber außerdem zum Aufräumen außerhalb der eigentlichen Arbei zeit tätig sind, stimmen. noch 30 Mann als Hausdiener und Arbeiter eingestellt, die in Vertrauensleute des Verbandes, die von 64 Delegierten beschickt Zu dieser sonderbaren Einladung nahm eine Konferenz der Wirklichkeit an den Maschinen Teilarbeit verrichen. Sie müssen war, am 30. März in Aachen   Stellung. Die Anmaßungen der die gelernten Holzarbeiter ersehen. Die Arbeiter verlangen nun, Christlichen   wurden von allen Rednern zurückgewiesen. Es wurde daß die Arbeit dieser Leute nicht länger dauern darf als die der aber auch bezweifelt, daß die Christlichen   überhaupt eine ernsthafte Gelernten. Mit diesem Verlangen haben sie dunshaus recht. Die Lohnbewegung beabsichtigten. Sie würden jedenfalls wieder nur Beschäftigung dieser Leute zu schlechteren Löhnen und bei längerer eine Komödie aufführen; eine solche könne und würde der Ver­Arbeitszeit verstößt gegen den Tarif.

Die Arbeitswilligen sind sich ihrer bürgerlichen und behörd= lichen Wertschäzung bewußt. Das beweist wieder einmal ein Vorstellung, in der es heißt: gang, der sich am gestrigen Abend Ece Usedom- und Brunnenstraße zugetragen hat. In der Bautischlerei von Rabe, Usedomstraße 31, stehen die Arbeiter im Streif. Als nun gestern nach Arbeitsschluß die dort beschäftigten Arbeitswilligen den Betrieb verließen, fam es zu einem Auflauf, wobei die Streifbrecher zeigten, daß sie wirklich feines behördlichen Schutzes bedürfen, sondern sehr wohl verstehen, sich selbst wirksam zu schüßen". Hierbei soll besonders ein arbeitswilliger Russe sich hervorgetan haben, der, als er seine Kollegen im Wortwechsel mit anderen Personen sah, sehr tatkräftig eingriff. Wie behauptet wird, soll er mit zwei geladenen Revolvern ausgerüstet gewesen sein, aus denen er, als die Umstehenden sie ihm abnehmen wollten, eine ganze Anzahl Schüsse abgegeben hat, durch die, wie verlautet, mehrere Personen verlegt worden sind. Nur mit großer Mühe konnte der Schießheld unschädlich gemacht werden, wobei er allerdings erhebliche Verlegungen davongetragen haben soll. Am schwersten mitgenommen wurde der Schlosser Gustav T., der an dem Streik völlig unbeteiligt ist und nur als 3uschauer sich unter der Menge befand. Er erhielt von cinem Schuhmann zwei Säbelhiebe, die den Hut glatt durchschlugen und schwere Schädelwunden bewirkten, so daß der Verletzte auf der Unfallstation verbunden werden mußte. Wie verlautet, soll auch der Schießheld von Säbelhieben getroffen worden sein.

Der Vorgang hatte eine große Verkehrsstockung und Menschen­

ansammlung zur Folge.

Achtung, Banklempner! Mit dem 1. April ist der neue Tarif­bertrag in Kraft getreten. Es haben also die Kollegen darauf zu achten, daߧ 3 des neuabgeschlossenen Vertrages eingehalten wird. Dieser Baragraph lautet:

Stunde.

a) Der Mindestlohn beträgt vom 1. April 1913 ab bis 1. April 1914 80 Pf., vom 1. April 1914 bis 1. April 1916 81 Pf. pro b). Jungausgelernte erhalten im ersten Jahre nach beendeter Lehrzeit als Windestlohn 60 Pf. pro Stunde, im zweiten Jahre nach beendeter Lehrzeit 62% Pf. und im dritten Jahre 65 Pf. pro Stunde. Vom Beginn des vierten Jahres nach beendeter Lehrzeit ab erhalten sie den zu dieser Zeit nach den Bestimmungen unter a) geltenden Mindestlohn. Wenn den Bestimmungen dieses Paragraphen nicht entsprochen wird, ersuchen wir um umgehende Mitteilung.

Deutscher   Metallarbeiterverband, Ortsverwaltung Berlin  .

Deutsches Reich  .

band aber nicht mitmachen.

In einer längeren Resolution wurde dann der Standpunkt der Konferenz genau präzisiert. In dieser Resolution wird u. a. aus­Die Verhandlungen im Malergewerbe. gesprochen, daß die Vertreter des Bergarbeiterverbandes cs cnt­Zwischen Vertretern beider Parteien unter: Vorsitz von zwei schieden ablehnen müssen, sich Bedingungen zu unterwerfen, die Unparteiischen hat gestern abend eine Vorbesprechung stattge- nicht in einer gemeinschaftlichen Konferenz der beiderseitigen Or­funden. Die Parteien wurden sich einig, daß am 8. April die ganisationsleitungen vereinbart worden sind. Weiter müßten die Verbandsvertreter es entschieden verurteilen, daß die Bezirksleitung Verhandlungen wieder weitergeführt werden solen. des Gewerkvereins der Oeffentlichkeit und damit auch den Gruben­besitzern durch die Zentrumspresse Mitteilung machte von der be­absichtigten Lohnbewegung, ohne mit der Verbandsleitung irgends welche Rücksprache zu nehmen.

Zur Aussperrung im Malergewerbe. Die Zahl der im Kampfe stehenden Mitglieder des Malerber­bandes ist nach dessen soeben zusammengeste liten Ermittelungen Zur Sache selbst sprach sich die Konferenz dahin aus, daß es vom 29. März auch in der vergangenen Woche weiter zurückgegangen. im Interesse der Bergarbeiter im höchsten Maße zu bedauern sei, Während die Ausgesperrtenziffer( einschließlich der Streifenden und wenn die Bezirksleitung des Gewerkvereins auf die am 25. Februar Arbeitslosen) am 15. März 15 770 betr ag, sant sic bis 22. 1912 vom Verbandsvertreter Schlösser an sie gerichtete Einladung März auf 15 501, und ant 29. März bet rug fie noch 14 905. 8u einer gemeinsamen Aussprache wegen der Erlangung beſſerer Und dieser Rüdgang um 596 seit dem 22. März ist eingetreten, bedingt ablehnend geantwortet habe. Im vorigen Frühjahr sei Lohn- und Arbeitsbedingungen für die hiesigen Bergarbeiter un­obgleich der Malerverband selbst zahlreiche Xetriebe still legte und die Zeit zur erfolgreichen Durchführung einer Lohnbewegung außer die Führer des Unternehmerverbandes verzweifelte Anstrengungen ordentlich günstig gewesen, da zu dieser Zeit sowohl in England machten, mit dem schlimmsten Terrorismus auf nicht aussperrende und Belgien  , wie auch im Ruhrrevier und fast allen deutschen   Berg­Unternehmer einzuwirken. revieren die Bergarbeiter unzweifelhaft willens waren, ihre Lage Die einzelnen Gebiete sind gegenwärtsg noch wie folgt be- eventl. durch einen Lohnkampf aufzubeffern. Damals hätten die teiligt: Berlin  , Provinz Brandenburg  , Ost- und Westpreußen  , Bosen weiter darauf verwiesen, daß die geringe Lohnsteigerung, die übri Wurmbergleute nicht isoliert zu kämpfen brauchen. Es wird dann und Schlesien   zählen 3586 Ausgesperrte, Heff en- Nassau und-Darm- gens bielfach durch leberschichten erzielt wurde, nur etwa 7-8 Proz. stadt 1970, Nordwestdeutschland 3557, Rheinland- Westfalen   1432, ausmache, während die Lebensmittelpreise im Aachener Revier um Königreich und Provinz Sachsen und Thüringen   2367, Württemberg, 20-25 Broz. gestiegen sind. Diese lange Arbeitszeit und die fort Baden, Elsaß- Lothringen   1002 und Bayern   weist 991 Ausgesperrte gejezte Antreiberei machten auch die außerordentlich hohe Kranken­auf. ziffer unter den Wurmbergleuten begreiflich. Deshalb sei es selbst­verständlich, daß die Vertreter des Bergarbeiterverbandes nicht nur eine den Teuerungsverhältnissen angemessene Lohnaufbesserung, sondern auch eine Verkürzung der Arbeitszeit auf ein die Geſund­heit der Bergarbeiter weniger gefährdendes Maß für unbedingt notwendig erachten.

Die Einführung des neuen Tarifvertrages in der Treibriemenbranche ist nicht so glatt erfolgt, wie man hätte annehmen können. In ver­schiedenen Betrieben versuchen die Inhaber an den getroffenen Ver­In einer Versammlung der Treibriemensattler, die am Montag stattfand, referierte Schulze über die neuen Verhältnisse in den Der Unternehmerverband erläßt jetzt eine offizielle Erklärung, Betrieben und Einführung des Tarifvertrages. Im ganzen haben in der er von 36 150 Ausgesperrten fabu( vert. Obwohl er nun die den Vertrag 19 Firmen mit insgesamt 160 Personen unter- oben aufgeführten Zahlen des Malerverba ides als aus den Fingern schrieben. Bei fünf Fabrikanten fam es zum Streit, an gefogen bezeichnet, gibt er selbst zu, daß sich in seiner Zahl von dem die betreffenden Arbeiter sich geschlossen beteiligten. einem dieser Betriebe hatten die Arbeiter schon nach einem Tage fannten Revers unterschrieben haben. Abgesehen davon, daß dic In 36 150 Ausgesperrten 8207 Gehilfen befiu den, die angeblich den be­den Erfolg zu verzeichnen, daß die Differenzen zu ihrer Befriedigung lekte Ziffer viel zu hoch gegeriffen ist, unn wohl kein vernünftiger beigelegt werden konnten. In einem anderen war nur ein Mann beschäftigt, so daß diese Werkstatt als gesperrt gilt. Bei den übrigen Mensch die in den Betrieben ruhig weiter Arbeitenden als ausge­Unternehmern geht der Streit zurzeit noch weiter. Die Firma sperrt bezeichnen, und die 11 800 Ard cifslosen bestehen natürlich Prezel jucht sich mit einigen Arbeitswilligen durchzuhelfen, die auch nur in der Phantasie des Unternehmerverbandes, denn der der Inhaber in seinem Fuhrwert eigenhändig zusammengeholt hat. Malerverband stellte nur rund 2000 feft, und der muß es doch Da Herr Pregel auch Hausbesizer ist und über leerstehende wissen, weil er die Arbeitslosen mit uiterstützt, also diese sich bei ihm Wohnungen verfügt, so ist für beide Teile gesorgt. Daß diese sämtlich melden. Danach müßten rud 6000 unorganisierte Arbeits­tapferen Unternehmerstützen das alte eingearbeitete Personal nicht lose vorhanden sein; das aber glaubt den Unternehmern kein Mensch. erfezzen können, steht fest. In der Treibriemenfabrik Union  " stellt sich der Herr zeitweise selbst an den Balanzier( allerdings nicht zu In Wahrheit sind die 11 800 Arkeitslosen des Unternehmerver­lange), die Streifbrecher dürfen Auto fahren, und unter ihnen befand bandes jene Gehilfen, die man gen mit ausgesperrt hätte, damit sich einen Tag sogar ein richtiger- Müraffier! das hohe Ziel des Kampfes erreicht werde, nämlich: den Kampf­fonds des Malerverbandes aufzubrauchen. Doch viele Unternehmer sträuben sich, bei dem frivolen Ranipfe mitzutun.

Die Polizei greift auch sehr schneidig ein, wodurch sich die Streifenden von der Ausübung ihres gefeßlich gewährleisteten Koalitionsrechts nicht abhalten lassen.

Eine Niederlage der Gelben.

Bei der Ersagwahl zum rbeiterausschuß der Kaiserl. Werft in

Rechnet man die vom Unternehmerverband aufgeführten Ar­beitslosen und Reversarbeiter be. seinen 36 150 ab, so verbleiben Der Bund der technisch- industriellen Beamten versendet an die 16 143 mirflich Ausgesperrte, alfa ungefähr genau so viel, wie die Presse eine Erklärung über den Austritt des Herrn Lüdemann Gehilfenverbände auch angeben. Das Zahlenmanöver des Unter­aus den Diensten des Bundes, die im wesentlichen eine Wiedergabe nehmerverbandes ist danach einfach grober Unfug, der dazu dienen der Erklärungen ist, welche der Vorstand auf der Ortstagung des Bundes in dieser Sache abgab. Diese neue Erklärung gestaltet die soll, die Oeffentlichkeit ebenso wie die Malermeister gröblichst zu Sache immer sonderbarer. Eine solche Arbeitskraft, wie sie in der- täuschen. selben Herrn Rüdemann bezeugt wird, läßt sich eine Organija­tion doch nicht so ohne weiteres entgehen? Um so unverständlicher ist es, daß der lezte Bundestag nicht den geringsten Versuch unter­nommen hat, Herrn Lüdemann selbst zu hören. Das ist auf- Wilhelmshaven   wurden sämtliche von den freien Gewerkschaften auf­fällig und gibt allerlei Vermutungen Raum. Feit steht doch, daß gestellte Vertreter mit übertrtigender Majorität gewählt! Die gerade Herr Lüdemann als der Vertreter und Repräsentant der Gelben machten wiederum großze Anstrengungen, indem sie am Wahl­gewerkschaftlichen Richtung im Bunde anzusprechen ist; wenn er tage bei Beginn der Arbeitszeit vor den Werfttoren Flugblätter ver­nun genötigt wurde, seine Entlassung zu fordern, und ein anderer breiteten, worin sie zur Wcdl ihrer Kandidaten aufforderten, doch Gewerkschaftler des Bundes, nämlich Herr Granzien, zu gleicher fielen diese noch mehr ab als bei der letzten Wahl. Sie brachten es Zeit vom Bundesvorstande nicht wieder als beamtetes Vorstands- in den einzelnen Wahlkreisen nur auf einige Stimmen. mitglied vorgeschlagen, sondern als Gaubeamter nach Süddeutsch Wahl hat wiederum gezeigt, daß unter der Werftarbeiterschaft land verfekt wird, dann muß solche Aussiebung ziemlich nachdent- Wilhelmshavens kein Boder ist für die gelbe Saat. lich stimmen, nicht zuleht gerade bei den gewerkschaftlich gesinnten Bundesmitgliedern.

eigene Information die Streifenden wie folgt anzuschwärzen:

-

Diese

Weiter sagt dann die Resolution:

Tros des einseitigen Vorgehens der Be­zirfsleitung des Gewerkvereins christlicher Bergarbeiter spricht die Konferenz die Bercit. willigkeit aus, sich an einer Rohnbewegung zu beteiligen. Allerdings unter der Voraussetzung, daß eine solche von der Bezirksleitung des Gewerkvereins christ­licher Bergarbeiter ernstlich beabsichtigt und nicht mit auf eine Täuschung der Kameraden berechnet ist. Das Verhalten der Gewerkvereinsleitung bei den letzten Lohnbewegungen und Kämpfen der Bergarbeiter gebietet den Verbandsvertretern jedoch, zunächst eine abwartende Haltung einzunehmen, bis die Gewerks bercinsleitung ihren ernsten Willen, die Bergarbeiterinteressen event!. bis zur äußersten Konsequenz zu vertreten, zweifellos dargetan hat.

Da die Bezirksleitung des christlichen Gewerkvereins es nicht für motivendig hält, von vornherein die Verbandsleitung zu einer Besprechung über eine einzuleitende Lohnbewegung einzuladen, vielmehr auf eigene Faust schon Bedingungen formulierte und obendrein den Aktionsplan der Oeffentlichfeit unterbreitete, er­achtet die Konferenz in diesem Stadium eine gegenseitige per­sönliche Aussprache der beiderseitigen Organisationsvertreter für überflüssig. Sie beauftragt die Verbandsleitung, die weiteren Schritte des Gewerkvereins abzuwarten.

Zu welchem Ende aber auch die einseitig eingeleitete Lohn­bewegung kommen wird, das bisherige Verhalten der Verbands­Leitung bürgt dafür, daß die Verbandsmitglieder zu keinem Streif­bruch kommandiert werden. In dieser Hinsicht kann die Gewerf. vereinsleitung vollkommen beruhigt sein. Die. Verbandsvertreter glauben der Gewerkvereinsleitung nicht mehr, fönnen nicht glauben, daß sie ernsthaft die Interessen der Bergarbeiter ver­treten will. Will sie uns vom Gegenteil überzeugen, dann mag sie Taten sehen lassen und dann werden die Verbandsmitglieder zuverlässige Bundesgenossen sein und Solidarität üben." Es liegt nun an den Christlichen  , zu zeigen, ob sie ernsthaft eine Lohnbewegung führen wollen.

Letzte Nachrichten.

England drängt zum energischen Vorgehen gegen Montenegro.

ber­

Der Streit in der Binnenschiffahrt. Der Streit bei der Firma Brämer in der Möllendorfstraße zu Deffentlichkeit in fehr eigenartiger Weise. Sie behaupten, daß eine Einzelne Mitglieder des Unternehmerverbandes operieren in der Richtenberg   dauert unverändert fort. Das Lichtenberger Tageblatt" gibt unsere Darstellung der Vorgänge in der Möllendorfstraße Beilegung des Kampfes inmöglich sei, weil die Arbeiterorganisationen wieder, weil sie nach seinem Empfinden" unglaubwürdig jede Verhandlung ablehsen. Das ist unrichtig, denn die Arbeiter­London, 1. April.  ( W. T. B.) Das Reutersche Bureau sci und es notwendig erscheine, sie nicht unwidersprochen zu lassen. organisationen haben si jederzeit zu Verhandlungen bereit erklärt. erfährt, daß die vom Ausland telegraphisch eingelaufenen Es wäre wohl richtiger gewesen, wenn die Redaktion sich nicht auf unrichtig ist auch die Behauptung, daß die Arbeiterorganisationen Nachrichten, wonach die Ansichten der Mächte über die ihr Empfinden" verlassen, sondern an Ort und Stelle eine Nach von einer gesetzlichen Regelung der Nachtruhe nichts wissen Flottendemonstration gegen Montenegro auseinandergingen, prüfung vorgenommen hätte. Von der Frankfurter Allee   nach der wollen. Es ist wieder holt von ihnen betont worden, daß, wenn die in den Londoner   amtlichen Kreisen Ueberraschung hervor­Möllendorfstraße ist doch wirklich nicht so weit! Tas Lichten Mannschaften die Garuntie erhalten, daß die Nachtruhe in absehbarer gerufen hätten. Es wird erklärt, daß es die einmütige berger Tageblatt" hält es aber für richtiger, ohne irgendwelche Beit eingeführt wird, dieser Differenzpunkt erledigt wäre. Diese Meinung der Mächte sei, daß, falls Montenegro ihren Wün­ Daß sich die zielbewußten Genossen bei Streits als fried- falschen Darstellungen können also nur den Zwed haben, die Deffent- schen nicht entspräche, eine Flottendemonstration notwendig liche Arbeiter" geberden, ist nachgerade schon so oft durch geradezu lichkeit und insbesondere die Unternehmer in Handel und In- werde, um die Wünsche der Mächte zur Geltung zu bringen. rohe Ausschreitungen gegen die wahrhaft friedfertigen Arbeiter, dustrie, die wegen lichtbeförderung ihrer Güter unzufrieden sind. Unter diesen Umständen können solche Meldungen nur in die sich dem Streifzwang nicht willenlos unterwerfen wollen, irre zu führen. der Absicht verbreitet worden sein, einen schlechten Eindruc von den Genossen selbst widerlegt worden, unr noch im Ernst als Die Firmen überschwemmen die Ausständigen mit Telegrammen hervorzurufen. Die Verhandlungen zwischen den der Wahrheit entsprechend angesehen zu werden. Es muß aber und Briefen, in den en sie erklären, daß alles bewilligt sei. In diesen schiedenen Regierungen behufs Ausführung ihres Entschlusses denn doch mit allem Nachdruck betont werden, daß es die Pflicht Schreiben heißt es gewöhnlich: der für die öffentliche Ordnung verantwortlichen Behörde ist. seien in diesem Augenblick dringend angesichts des Aus­dafür zu sorgen, daß auf der Straße jeder friedliche Bürger, Die Zulagen haben wir bewilligt, und mit der östündigen bleibens einer Antwort Montenegros   auf die in der letzten Nachtruhe sind wir auch einverstanden, die Wünsche Ihres Ver- Woche von den Mächten unternonimmenen Kollektivschritte. der seiner Beschäftigung nachgehen will, vor rücksichtslosen Be­bandes sind also. erfüllt." lästigungen notorischer Störenfriede sicher ist!" Diese Pflicht der Behörde in allen Ehren. Aber sie gilt gleich­Da die Mamischaften sehr zerstreut auf Dörfern wohnen, ist es mäßig gegen alle. Die Streifenden geben keine Veranlassung zu schwierig, diesen Ranövern rechtzeitig zu begegnen; trotzdem stehen diesem Aufgebot von Polizei. Dagegen befinden sich in der Fabrik die Mannschaften geschlossen im Kampf. Auf der Oder find fast London  , 1. April.  ( W. T. B.) Wie das Reutersche Bureau er­notorische Störenfriede" gegenüber jeder Tätigkeit der Arbeiter- sämtliche Streif brecher mit Revolvern bewaffnet. Kommen fährt, hat Griechenland   den Mächten eine energische formelle Er­schaft, die auf Verbesserung ihrer Lage oder auf Abwehr von Ver- Streikposten an die Fahrzeuge heran, so wird flärung zugehen lassen, die die Ansprüche Griechenlands   in Epirus  schlechterungen gerichtet ist. Diese wahrhaft friedfertigen Arbeiter" auf sie geschossen. arbeiten nur mit dem Revolver in der Tasche und nur da, wo teilnahmlos zu. So wurde ein Streifbrecher, der geschossen hatte, gierungen beabsichtigten, einen großen Teil des in Frage stehenden Die Behörden sehen dem Treiben zum Gegenstand hat. Während bekanntlich einige europäische Re­Gebietes dem neuen Albanien   zuzuschlagen, schlägt Griechenland   in seiner Erklärung vor, die Mächte sollen eine Kommission ernennen, die in der jetzt von Griechenland   beanspruchten und vollständig von griechischen Truppen beschten Gegend ein Plebiszit beran­stalten soll.

anderen Solidarität und Arbeiterehre das Arbeiten nicht gestatten. Da arbeitet unter anderen ein gewisser Ruppert von der Kolonne der gelben a hmared- Leute. Er brach unter anderem den Streit in der Waggonfabrik in Nesselsdorf  . In Burg bei Magdeburg erschos er hinterrüds einen an der Bewegung völlig unbeteiligten Familienbater. Das Gericht nahm Putativnotwehr zu Verantw, Redakt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inseratenteil verantw.:

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trotzdem an Bord gelassen; den Revolver hatte er von der Gesellschaft erhalten!

Von den streikenden Mannschaften haben über 1000 Mann andere Beschäftigung angenommen, so daß nach Beendigung des Stampfes sich ein Mangel an Arbeitskräften bemerkbar machen wird. Th. Glocke, Be plin. Drudu. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt

Ein Protest Griechenlands   gegen die Entscheidung der Mächte.

Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. UnterhaltungsbL