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Gewerkschaftliches.

Von Streikbrechern in den Tod getrieben!

Der noch immer währende Streit bei der Firma Brämer in der Möllendorfstraße zu Lichtenberg   hat ein Resultat gezeitigt, das blighell jenes Menschenmaterial be­leuchtet, welches in der genannten Firma Rausreißerdienste leistet. Und des Schicksals Hohn will es, daß das Opfer ein jugendlicher Arbeiter ist, der auch bei Brämer seit etwa zwei Wochen beschäftigt war.

Es ist der 20jährige Sohn Erich der W.jchen Eheleute aus der Insterburger Straße. Am Donnerstagabend legte er bei der Firma Brämer die Arbeit wieder nieder. Bu Hause hatte er schon geklagt, daß die anderen Arbeiter im Betriebe ihm das Leben verbitterten, auch sein Werkzeug ent­wendet, seine Wäsche beschmußt hätten usw. Ueber den Chef und die Meister hat er feine Klage geäußert. Darauf ver­schwand er und die Eltern hörten nichts mehr von ihm, bis fie am 5. d. M. ein Telegramm vom Berliner   Polizeipräsidium erhielten, das ihnen mitteilte, ihr Sohn habe sich in Lichter­ felde   angeschossen und liege im Kreiskrankenhause!

Aber auch von dem Sohne selbst lief eine Postkarte ein, auf der er schrieb, daß seine Eltern und Brüder ihm verzeihen möchten, aber die Sandjungens"( womit die jebigen Arbeiter des Betriebes gemeint find) hätten ihn zunichte geärgert und ihm sein ganzes Werkzeug gestohlen, was ihm bitter wehe

tue. Deshalb scheide er aus dem Leben.

Die Mutter nahm hierauf mit Herrn Brämer Rück­sprache, der ihr erklärte, daß er von diesen Vorgängen nichts gewußt habe.

3. Die Beschlüsse des Verbandsvorstandes sind nicht einstimmig erfolgt und haben auch keine Rechtskraft, weil vier rechtmäßig ge­wählte Beisiger zu den Sizungen desselben absichtlich nicht geladen werden.

halten Wiesenthals eine Schädigung der Rohrlegerbewegung beteiligten Gehilfen eingetreten. Während am 15. März 15 770 ist, so unterblieb die weitere Information. Ausgesperrte, Streikende und Arbeitslose vorhanden waren, waren 2. Das Verbandsstatut ist durch das Verhalten des Verbands- es am 5. April noch 13 406, also. 2364 weniger. In der letzten vorstandes außer Kraft gefeßt. Abgesehen von einer ganzen Reihe Woche allein ist ein Rückgang um 1499 eingetreten. würde, weigert sich derselbe, die statutengemäßen Zuschüsse an den worden, besonders auch von großen Firmen, so daß in einer Reihe fortgesetzter Statutenbrüche, die hier anzuführen zu weit gehen In der letzten Woche sind sehr viele Sondertarife anerkannt Verein Berlin   für Erwerbslosenunterstützung zu bezahlen. Großstädten die Mehrzahl der Gehilfen zu höheren Bedingungen, als sie die Schiedssprüche enthielten, arbeiten. Weiter nehmen die Aufträge mehr und mehr zu, die von Baumeistern und Privat­leuten den Ausgesperrten überwiesen werden. In Nürnberg   unter­hält die Aussperrungsleitung jetzt den größten Betrieb am Orte. 4. Es ist unrichtig, daß Herr Wiesenthal bei den Herren Die Durchführung des mit dem Bund Deutscher Dekorations­Grün und Ramlau blog Informationen über den Stand der maler" abgeschloffenen Tarifvertrages hat sich bisher glatt voll­das Anfinnen stellte, ihn an den Verhandlungen der Schlichtungs  - zu neuen Bedingungen; in Leipzig   u. a. beschäftigen die Bundes­Tarifbewegung einziehen wollte. Richtig ist, daß er an diese Herren zegen. Dadurch arbeiten in München   die Mehrzahl der Gehilfen kommission teilnehmen zu lassen. Dieses wurde von den Herren meister mehr als 400 Mann. Grün und Ramlau auf Grund des Tarifvertrages abgelehnt. Wiesenthal tat das am 20. März, obgleich eine Branchenver­sammlung der Rohrleger und Helfer vom 16. März cr. eine scharfe Resolution gegen ihn annahm. Allgemeiner Deutscher   Metallarbeiterverband. Verein Berlin   und Umgegend.

Der Vereinsvorstand. J A.: May Ziese.

Der Unternehmerverband vertröstet in Zirkularen und Ver­sammlungen seine Mitglieder damit, daß der Kampf nur noch wenige Tage dauern könne, dann müsse er entschieden sein. Zu­gleich gibt er die Bedingungen bekannt, die er bei den am 8. d. M. beginnenden Verhandlungen stellen werde, an deren Erfüllung aber niemals zu denken ist. In einzelnen Städten haben die Unter­nehmer Schriftstücke vervielfältigt, durch die sie den Gehilfenorga= nisationen diejenigen Gehilfen mitteilen wollen, die von ihnen zum Austritt aus der Organisation gepreßt worden sind. Er= freulicherweise sind die gemeldeten Fälle, in denen das toalitions­feindliche Gebaren der Scharfmacher Erfolg gehabt hat, sehr ver­schwindend.

Der Streik im Hackepeter". Der Inhaber des Original­Sadepeter", Herr Eduard Martin  , sendet uns eine Berichti­gung, in der er es als unwahr hinstellt, daß er gesagt haben solle: Mit den roten Hunden will ich nichts zu tun haben, die brauchen mein Lokal nicht zu betreten." Wir glaubten bei der Wieder­Beide Parteien erwarten jetzt mit großer Spannung das Er­gabe dieser Aeußerung in die Zuverlässigkeit unseres Gewährs- gebnis der am 8. d. M. neu begonnenen Verhandlungen, die vom mannes, der uns völlig glaubwürdig erschien, keinen Zweifel Staatssekretär Delbrück   nach Rücksprache mit der Zeitung des sezen zu brauchen. Andererseits dachten wir Herrn Martin das Unternehmerverbandes angebahnt wurden. mit einen Gefallen tun zu können, wenn wir ihn vor dem Besuch der wie wir annehmen mußten von ihm gehaßten roten Hunde" alias anständigen Arbeiter schützten. Wenn nun aber Wir wollen nun ohne weiteres den Worten des Herrn Herr Martin in seinem Schreiben weiter erklärt, er schätze die Brämer Glauben schenken und auch annehmen, daß er der gesamte Arbeiterschaft viel zu hoch, als daß er solche beleidi­artige Dinge in seinem Betriebe nicht geduldet hätte, wenn gende Aeußerungen über sie tun würde, so können wir ihm nur die verbrecherische Tat von streitenden Schiffern Streit sich befindlichen Angestellten zuzurechnen und mit ihnen raten, einen annehmbaren Frieden auf der Basis zu schließen, daß diese Angestellten darin ebenfalls eine Hochschäßung ihrer Tätig­feit erblicken.

fie ihm zu Ohren gekommen wären. Doch von dem einen Vorwurf ist Herr Brämer nicht freizusprechen, daß er, statt die Differenzen mit seinem alten, verständigen, und ein­gearbeiteten Personal auf friedlich- schiedlichem Wege zu regeln und dieses im Betriebe zu halten, lieber alle möglichen zusammengelaufenen Elemente aufnimmt und sie auch weiter­hin beschäftigt, obgleich er doch schon längst erkannt haben müßte, welcher Art diese seine Rausreißer sind!

Vielleicht kommt ihm jetzt die Erkenntnis und vielleicht sieht er ein, daß es besser für ihn und sein Geschäft wäre, wenn Friede auf geordneter Grundlage geschlossen und die " Sandjungenkolonne" dorthin befördert wird, wo sie her­gekommen ist.

Berlin   und Umgegend. Friede in der Herrenkonfektion.

Die Arbeiter aus der Herenkonfektion nahmen am gestrigen Tage den Bericht ihrer Tariftommission entgegen, der von Kunze gegeben wurde. Redner erklärte, wenn auch nicht all das erreicht worden sei, was man von Arbeiterseite gewünscht hatte, daß aber immerhin eine Grundlage geschaffen wäre, die ein gedeihliches Weiterarbeiten ermöglichen werde. Die Schuld daran, daß die Forderungen nicht vollständig durchgedrückt werden konnten, tragen jene, die bei den Kämpfen und Bestrebungen abseits standen und noch stehen. Erreicht ist aber doch eine allgemeine Lohnerhöhung von 7 bis 10 Proz. und in einzelnen Positionen noch darüber. Aus diesen Gründen empfehle die Kommission Annahme der Vorschläge. Schuster vom Gewerkverein nahm ebenfalls das Wort und wies auf den Umstand hin, daß, wenn die Arbeiter diese Vorschläge annehmen sollten, an Stelle der bisher bestehenden 18 Tarife ein einheitlicher Tarif treten würde.

Auch dieser Redner empfahl, der unterbreiteten Vorlage zuzu stimmen. Der Ablaufstermin ist auf den 30. April 1917 fest­gefeßt. Ein wesentliches Moment enthält der Tarif auch insofern, als

nach ihm nunmehr in allen Geschäften die gleichen Löhne gezahlt werden müssen, wodurch der Arbeitsmarkt für die Arbeiter sich gün­stiger gestaltet.

Die Vorlage stieß bei der Versammlung auf starken Widerstand

und wurde in der Debatte heftig kritisiert.

Die Abstimmung per Stimmzettel ergab folgendes Resultat: 858 für und 251 gegen Annahme des Tarifs. 19 Zettel waren unbeschrieben.

Damit ist die Tarifbewegung in der Herrenkonfektion beendet und die Arbeit wird heute wieder aufgenommen.

Mit der Firma Peet u. Cloppenburg  , die dem Arbeit­geberberband nicht angehört, wurde ein besonderer Tarif ausge­arbeitet, der am gestrigen Abend in einer vollzählig besuchten Ver­sammlungen den Arbeitern obengenannter Firma unterbreitet wurde.

Der Konflikt im Bund der technisch- industriellen Beamten.

Wir erhalten folgende Zuschrift:

" Sie brachten vor einigen Tagen über die internen Vorgänge im Bund der technisch- industriellen Beamten, die zu dem Aus­scheiden des Herrn Lüdemann geführt haben, eine Notiz, in der Sie meine Versehung von Berlin   nach Süddeutschland   mit als ein Anzeichen dafür ansehen, daß die vom Bunde bisher vertretene scharfe gewertschaftliche Richtung in Zukunft verlassen werden fönnte. Ich bitte Sie sowohl in meinem eigenen Interesse als im Intereffe der gewerkschaftlichen Bewegung unter den Privatange­stellten, Ihren Lesern davon Mitteilung zu machen, daß meine Versehung lediglich aus innerorganisatorischen Gründen erfolgt ist, und daß sie keinerlei Anlaß bietet, eine Schwenkung in der gewerkschaftlichen Anschauung der leitenden Bundeskreise zu be­fürchten. Schon die Tatsache, daß ich mich entschlossen habe, in der Bundesbewegung zu bleiben, beweist, daß von einer Schwentung des Bundes nicht die Rede sein kann; denn unbedingtes Festhalten an den gewerkschaftlichen Grundlagen ist für mich unerläßliche Vor­aussetzung für die Weiterarbeit im Bunde. Mar Granzin."

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Deutsches Reich  .

Neue Verhandlungen im Malergewerbe.

Wie bereits berichtet, sollten am 8. April in Berlin   neue Ver­Nach Eröffnung der Sigung wurden von der Seite der Unpar­handlungen über die Differenzen im Malergewerbe stattfinden. teiischen Vorwürfe zur Sprache gebracht, die ihnen in einem Artikel der Arbeitgeber- Zeitung" wegen ihrer Tätigkeit bei den Tarif­verhandlungen gemacht worden sind. Der Vorsitzende des Arbeit geberverbandes erklärte dazu, daß sie diesem Artikel fernstehen, das aber das bisherige Vertrauen in die Unparteiischen in den Kreisen feiner Kollegen zum Teil nicht mehr vorhanden sei. Demgegenüber standes des Arbeitgeberverbandes, daß sie nach wie vor das unbe­forderten die Unparteiischen eine unzweideutige Erklärung des Vor­dingte Vertrauen des Arbeitgeberverbandes besitzen, und lehnten die Entgegennahme jeder Begründung der von den Unternehmern zum Ausdruck gebrachten Meinung ab. Hierauf erklärte der Vor­jibende des Arbeitgeberverbandes, daß die Unparteiischen das volle Vertrauen des Vorstandes besäßen. Darauf wurde in die Ver­handlungen eingetreten. Hierzu legten die Unternehmer eine Reihe Abänderungsanträge zu dem schon verhandelten Tarifmuster vor und hielten deren Prüfung und Erfüllung als Vorbedingung für weitere Verhandlungen. Dazu erklärten die Gehilfenvertreter, daß sie eine Verhandlung über Abänderungen des Tarifschemas für zwecklos halten, weil sie niemals in eine Abänderung des von den Gehilfen angenommenen Tarifschemas willigen würden. Schließlich schlugen die Unparteiischen vor, die strittigen Fragen in einer Kom­mission zu besprechen, jedoch nur auf der Grundlage des bereits verhandelten Tarifmusters, wobei es sich nur um Beseitigung event. Irrtümer und Unklarheiten handeln könne. Die Kommission trat nachmittags in die Verhandlung ein; Mittwoch soll das Plenum

event. wieder tagen.

Die geeinte Kampforganisation des Unternehmertums.

Die" Post", das Organ der Scharfmacher, weiß über den Zu­sammenschluß der beiden bisherigen Zentralorganisationen der Unternehmer zu einer Vereinigung der deutschen Arbeitgeberver­bände" noch zu berichten:

Mit dieser Zusammenlegung wird der Schlußstein in der Entwickelung der deutschen   Arbeitgeberverbände gelegt. Die beiden zentralen Organisationen bestanden seit dem Jahre 1904 neben­einander und hielten sich an Stärke ungefähr die Wage. Bisher waren sie durch einen Kartellvertrag verbunden, nunmehr ist an Stelle deffen eine völlige Vereinigung eingetreten. Dadurch wer­den die Abwehrbestrebungen der deutschen   Arbeitgeberverbände auf eine einheitliche Grundlage gebracht.

Die Sagungen der Vereinigung der deutschen   Arbeitgeber verbände, die durch eingehende Vorverhandlungen festgesezt waren, wurden in der gründenden Versammlung einstimmig an­genommen. Es wurde beschlossen, die neue Vereinigung sofort in Wirksamkeit treten zu lassen. Daher bildete sich am gleichen Tage der vorläufige Vorstand der neuen Vereinigung und wählte aus seiner Mitte zum ersten Vorsitzenden Fabrikbefizer Garvens Hannover und zum zweiten Vorsitzenden Land­rat a. D. Rotger- Berlin  . Die Geschäftsführung wurde an Syndikus Dr. Tänzler Berlin   übertragen."

Der Zusammenschluß der Unternehmer zu einer einheitlichenn Kampforganisation, die gegen die Arbeiterorganisationen gerichtet ist, sollte die christlichen und sonstigen abseits stehenden Arbeiter ver­anlassen, alle Sonderbündele: zu beseitigen und sich in der sozial­demokratischen Partei und den freien Gewerkschaften ebenfalls zu einer einheitlichen Organisation als Antwort an pas Unternehmer­tum zusammenzuschließen.

Streikjuftiz.

Der Scherz" des Arbeitswilligen.

daß der Tod zweier Schiffer auf einem Oderkahn in Breslau   auf Vor kurzem ging durch die Reichsverbandspresse die Nachricht, zurückzuführen sei. Jetzt hat nun die amtliche Untersuchung er­geben, daß der Tod der beiden Schiffer durch einen Scherz" eines Arbeitswilligen verursacht wurde.

Selbstverständlich wird sich die edle Reichsverbandspresse hüten, ihren Lesern jezt die Wahrheit mitzuteilen. Es ist ja auch viel bequemer, alles auf das Konto" Terror der Genossen" zu buchen.

Haussuchung in Gewerkschaftsbureaus.

arbeiterverbandes in Dresden   wurde am Sonnabend auf Beschluß Das Gauvorstands- und das Zahlstellenbureau des Fabrik­des Marienberger   Amtsgerichts von einer Haussuchung betroffen. Zwei Kriminalbeamte erschienen unter Assistenz eines Schreib­maschinenfräuleins, gingen in das Bureau der Zahlstelle, und drei Kriminalbeamte in das Bureau des Gauvorstandes. Und das Aufgebot diefer Polizeimacht erfolgte, um nach dem Manuskript Birkular fühlte sich der Papierfabrikant Pilz in Niederschmiede­eines Zirkulars zu suchen, das an in der Marienberger   Gegend beschäftigte Fabrikarbeiter gesandt worden war. Durch dieses berg beleidigt.

Es ist anläßlich dieses Eingreifens von Gericht und Polizei zugunsten der angeblich durch ein Zirkular verletzten Ehre eines Papierfabrikanten vielleicht nicht uninteressant, au wissen, daß der Papierfabrikant Pilz auf eine Anzeige der Gauleitung des Fabrik­arbeiterverbandes hin Ende des vorigen Jahres zu 20 M. Geld­strafe verurteilt wurde, weil er längere Zeit hindurch Außerdem mußte er Anfang dieses Jahres 5 M. Geldstrafe zahlen, Kinder in seiner Holzschleiferei beschäftigt hatte. weil er im vorigen Jahre entgegen den gesehlichen Be­ft immungen einen jugendlichen Arbeiter täglich über 10 Stunden beschäftigte. Die Vergehen des Unter­nehmers wurden also sehr milde beurteilt.

Um so schneidiger geht nun aber die Behörde in Marienberg  gegen eine Arbeiterorganisation vor, die im Verdacht steht, der Ehre cines Unternehmers zu nahe getreten zu sein. Da entwickelt sie einen rühmenden Gifer und läßt gleich 5 bis 6 Personen anrüden, um die Sühne für solche Missetat zu ermöglichen. Ja, in Sachsen  ... ne Ausland.

Die Konföderation der Arbeit im Jahre 1912.

Das vergangene Jahr war für den Organisiertenbestand der italienischen Konföderation der Arbeiter recht ungünstig; es schließt mit einem Verlust von 63 000 Mitgliedern ab, so daß der Bestand am 31. Dezember 1912 nur noch 320 000 Mitglieder betrug. Dieser Rückgang ist übrigens nicht allein der wirtschaftlichen Krisis zur Last zu legen, sondern auch der Umstand, daß einige Zentral­verbände, so namentlich das Syndikat der Eisenbahner sich von der Konföderation losgelöst haben. Zum Teil erfolgte diese Loslösung deshalb, weil die Statuten der Konföderation jetzt den konföderier­ten Organisationen zur Pflicht macht, ihre Mitglieder sowohl dem Zentralverbande des betreffenden Berufs als der lokalen Arbeiter­fammer anzuschließen. Von der in den freien Gewerkschaften organisierten Arbeiterschaft gehören zurzeit 15,17 Proz. der Kon­föderation der Arbeiter an. Die Einnahmen des Jahres 1912 be­liefen sich auf rund 44 000 Lire, die Ausgaben auf 41 000 Vire  . Der Bericht hebt hervor, daß ein großer Teil der Energien des organisierten Proletariats durch den beständigen Kampf mit den Syndikalisten vergeudet wird.

Letzte Nachrichten.

Verschärfte Zollbestimmungen der Vereinigten Staaten  . New York  , 8. April.  ( W. T. B.) Die Ausführungsbestimmungen der Zolltafvorlage find zum Teil äußerst drastisch. Von vielen Seiten wird erklärt, daß die Vorteile, welche den Importeuren durch die Zollreduktion erwachsen, durch schitanöfe Ausführungs­bestimmungen ausgemerzt werden. In der Tarifbill wird das gegenwärtige System der Klassifizierung und Abschätzung zwecks Verhütung des Zollbetruges verschärft.

Für Zollbetrug sind schwere Strafen vorgesehen; die Zollab Gelegentlich des Metallarbeiterstreifs bei der Firma Mundlos u. Co. in Magdeburg   im Herbst vorigen Jahres soll der schäßer erhalten größere Befugnisse für die Vernehmung von Arbeitswillige Gotthardt auf der Straße von mehreren streifen- 3eugen und für die Prüfung von Zolldokumenten. Eine Bestim den Arbeitern umringt und bedroht worden sein, daß er Prügel er- mung ermächtigt das Schabamt, Waren von der Einfuhr auszu­Zur Tarifbewegung der Rohrleger und Helfer. halte, wenn er nicht die Arbeit niederlege. Wegen dieses Vorfalles schließen, falls der ausländische Fabrikant beim Verfrachten den Wir erhalten folgende Zuschrift: wurde der Schlosser Engel, der Mitglied der Streiffommission im Auslande weilenden Spezialagenten des Schazamtes den Ein­Um eine Frreführung der öffentlichen Meinung zu verhindern, war, unter Anklage gestellt wegen Vergehens gegen§ 153 G.-D. blid in feine Geschäftsbücher und in andere Dokumente, welche fehen wir uns genötigt, zu der in Nr. 82 enthaltenen Berichtigung vom Schöffengericht Magdeburg- Neustadt wurde der Angeklagte sich auf die Klassifizierung und den Wert solcher Waren beziehen, Wiesenthals in bezug der Tarifbewegung der Rohrleger und jedoch freigesprochen. Gegen den Freispruch legte die Staats- verweigert. Für Waren, die hier zu niedrigerem Verkaufspreise Helfer folgendes zu erklären: Vor dem Landgericht Magdeburg   als am Heimatsmarkt abgeladen werden, ist ein Aufschlagszoll 1. Der Ortsverein Berlin   und Umgegend des Allgemeinen anwaltschaft Berufung ein. Deutschen   Metallarbeiterverbandes hat keine weiteren Infor- bekundete der Arbeitswillige Gotthardt als Zeuge, daß Engel( dumping duty) borgesehen. mationen über den Stand der Tarifbewegung an den Verbands- zwar in der Gruppe, von der er bedroht worden sei, gewesen sei, Starkes Siechtum in der serbischen Armee. borstand gegeben, weil der Verbandsvorsitzende und Redakteur Herr ob er aber selber auch Drohungen ausgestoßen habe, fönne er nicht Belgrad  , 8. April.  ( W. T. B.) In seiner heutigen Rede in Carl Wiesenthal das erste in dieser Sache an ihn gelieferte fagen. Auch andere Zeugen konnten derartiges nicht bekunden. Material, die Tarifvorlage der Arbeitnehmer, dazu benutzt hat, um Trogdem verurteilte das Landgericht den Angeklagten wegen der Stupschtina erklärte der Kriegsminister in bezug auf die Ver­die darin gestellten Forderungen in unserem Verbandsorgan Rötigung zu zwei Monaten Gefängnis; er fei als luste der serbischen Armee vor Adrianopel   noch, daß außer den öffentlich fallen zu lassen und an deren Stelle den Unternehmern mitt äter anzusehen, denn alles, was die Streifenden getan bereits gemeldeten serbischen Verlusten 19 320 Mann erkrankt geringere Forderungen zu präsentieren. Ja, er ging darin fogar hätten, habe seinem Willen entsprochen. Der Staatsanwalt hatte feien. soweit, daß er in einem Punkte eine Verschlechterung des bisherigen tariflichen Zustandes befürwortete, den selbst die Unternehmer au nur" vier Wochen Gefängnis beantragt. Verhaftung einer englischen Frauenrechtlerin. fordern nicht gewagt hatten. Erschwerend kommt noch hinzu, daß London  , 8. April. Die bedeutende Führerin in der Frauen­bies alles geschah, bevor die eigentlichen Tarifverhandlungen in der Echlichtungskommission begonnen hatten. Da der Vereinsvorstand Nach dem neuesten Wochenbericht des Verbandes der Maler ist stimmrechtsbewegung Mig Annie Kenny ist heute nachmittag unter bes obengenannten Vereins der Auffassung ist, daß dieses Ver- abermals ein wesentlicher Rüdgang der Ziffern der am Kampfe der Anklage der Aufreizung verhaftet worden. Berantw. Redakt: Alfred Wielepp, Neukölln. Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl

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Zur Aussperrung im Malergewerbe.