Nr. 89.

30. Jahrgang.

Reichstag .

1. Beilage des„, Vorwärts" „ Vorwärts" Berliner Volksblatt.

139. Sigung. Montag, den 14. April 1913, nachmittags 2 Uhr.

genommen.)

erbärmliche Winkelzüge

D

Dienstag, 15. April 1913.

M

bon

Die

der

Meere, die fast ausschließlich von Griechen bewohnt werden, über- sie sollen, würde man die Verfassung in Scherben schlagen. Lassen werden. Ich erinnere nur an die Erfahrungen mit Kreta . Stimmung in Frankreich soll man nicht mit einem Wort abtun. Von der Türkei sollte man vor allem verlangen, daß sie die Ver- Wer wie ich in der Jugend das Lied gesungen hat, Schleswig­pflichtungen, die sie im Berliner Vertrage vor über 30 Jahren über- Holstein meerumschlungen" wird die Gefühle in Frankreich begreifen. nommen hat, in Armenien geordnete Zustände zu schaffen, endlich Aber das Gefühl der unlöslichen Verbindung von Elsaß- Lothringen mit erfüllt. Daß die sehr bescheidenen Forderungen der Armenier noch Frankreich wird abgeschwächt, wenn man Elsaß- Lothringen die Rechte Am Bundesratstisch: Delbrüd, v. Jagow, Kühn. immer nicht erfüllt sind, daran tragen Rußland und Deutsch der Selbstregierung gibt.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Wir Präsident Kaempf macht Mitteilung von dem Attentat auf land die Schuld. Als in den neunziger Jahren die unerhörten haben ja die großartige Demonstration erlebt, wo alle den König von Spanien und gibt der Freude darüber Mezeleien stattgefunden hatten, als mehr als 100 000 Armenier Parteien in Elsaß- Lothringen fich erhoben und erklärten, um Ausdruck, daß der König unversehrt geblieben ist.( Beifall. Die niedergemeelt wurden, traten die Botschafter von Frankreich , unser eiwillen darf tein Krieg zwischen Deutsch So etwas wirft bürgerlichen Abgeordneten haben die Mitteilung stehend entgegen- England, den Vereinigten Staaten , Desterreich und Italien land und Frankreich entbrennen. zusammen und waren alle einig darin, die Türkei anzuhalten, ihre auch nach Frankreich hinüber. Bei uns aber herrscht ein Der Etat für das Auswärtige Amt. übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen. Damals war es das bureaukratisch polizeilicher Geift! Staatssekretär des Auswärtigen v. Jagow: Bezüglich der Deutsche Reich vor allem, das den widerſtand des Sultans wir wollten gestern in Magdeburg eine Kundgebung für den Abdul Hamids unterstützte.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Baltantrise möchte ich den Vorwurf zurückweisen, daß die Dieses armenische Bolt, das erste Boll, das das Christentum in der Frieden veranstalten, zu der auch ein franzöfifcher Sozialiſt herüber Diplomatie versagt hat. Die Frage, ob und wann ein Krieg aus- asiatischen Türkei eingeführt und aufrecht erhalten hat, ist von sie Teilnahme.( hört! hört! b. d. Soz.) Das war Arbeit für das gefommen war. Da kommt aber ein Polizist und verbietet ihm bricht, ist mehr oder weniger ein Raten. Außerdem glaube Deutschland der Türkei zuliebe geopfert worden. Man sollte ich, daß man sich vor einem übertriebenen vorzeitigen Peſſimismus doch jest wenigstens einsehen, daß es nicht einmal ein Dienſt Ausland, das war Arbeit für die Gegner Deutschlands. ( Lebh. Sehr in derartigen Fällen in acht nehmen muß, da sonst für die Türkei ist, wenn man ihr nachgibt. Es ist auch richtig! b. d. Soz.) Wollte der Staatssekretär so handeln, wie er im Kann. Die Friedensaussichten haben sich in der jetzt abgelaufenen Freunde zu erhalten. dem wirtschaftlichen Leben bedenklicher Schaden zugefügt werden feineswegs notwendig, in allen Dingen nachzugeben um sich Intereſſe des Friedens handeln müßte, so müßte er die Absezung England hat auch Interessen in der dieses Beamten verlangen.( Lebhaftes Sehr richtig! bei den Sozial­Woche vermehrt.( Beifall.) Die Antwort der Mächte auf die Türkei wahrzunehmen und ist doch nicht davor zurückgeschredt, der demokraten.) Unserem Fraktionsgenossen& ran that in 2 on don letzte Antwortnote der Balkanstaaten ist überreicht und die off- Türkei die Forderungen zu stellen. Jegt ist es Zeit, das damalige Scheidemann in Bar is, niemand ein Hindernis in den Weg nung ist vorhayden, daß fie eine friedliche Aufnahme sindet. Die Versehen Deutschlands gut zu machen und wir verlangen, daß es ge- biese leinliche polizistische Bureaukratie. Ich habe gelegt, als fie gegen die Rüstungen sprachen. Nur bei uns herrscht Stutarifrage sint aus dem akuten Stadium herausgekommen zu schieht.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.) Von dem Berliner in England an einem Fabriftor in der Mittagszeit zu deutschen fein. Serbie hat angekündigt, daß es seine Truppen zurüd- Vertrag ist auch der Artikel von Rumänien noch nicht eingelöst, Arbeitern gesprochen und sie aufgefordert, nicht Streifbrecher zieht. Ein Verdienst hat aber auch die Erklärung der ruffischen worin Rumänien die Verpflichtung übernommen hat, den rumänischen Regierung die beweist, daß Rußland den festen Willen Juden Gleichberechtigung zu gewähren und das Recht, sich zu sein gegen ihre englischen Kollegen. Polizei war zugegen, aber hat, an den Londoner Beschlüssen festzuhalten. Wir hoffen, daß ich das widerspenstige Montenegro fich zu naturalisieren. Es liegt gar kein Grund vor, dies Recht den nur, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Bei uns aber verbietet schließlich dem Willen Juden vorzuenthalten. Unter 7 Millionen Einwohnern Rumäniens man einem französischen Sozialisten, an einer Friedensdemonstration Europas fügen wird.( Große Heiterkeit.) gibt es nur 250 000 Juden, und das sind kleine Handwerker, Gewerbe- teilzunehmen. Diesen Polizeigeist gilt es vor allem zu beseitigen Unfre Bemühungen zugunsten Rumäniens in der bulgarisch treibende, die seit dem Mittelalter dort angesessen sind und die( Lebhaftes Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Das wird nicht tumänischen Frage sind auf Grund unseres langjährigen Freund- rumänische Sprache sprechen, die zum Teil für die rumänische Un- erreicht mit einer fleinen Erweiterung des Streises, aus dem die faftsverhältniffes zu Rumänien geschehen, und weil Rumänien der abhängigkeit mitgefämpft haben. Durch Diplomaten genommen werden. Unser ganzes System ist überlebt, einzige Ballanstaat war, der den Wunsch der Mächte, nicht ein­es entspricht nicht mehr unserem Zeitalter, es stammt aus der zugreifen, erfüllt hat. Rumänien ist unter König Karol stets ein Zeit des beschränkten Untertanenverstandes, aus Element des Friedens und der Ordnung gewesen.( Beifall.) Den hat man ihnen ihr Recht vorenthalten, ja ihnen noch Rechte ge- einer Zeit, in der es keine Presse gab, teine Demokratie, wo die Völker Bei uns aber hat man Gang der Ereignisse auf dem Balkan zu hindern lag nicht in nommen. Zum Militärdienst werden die Juden herangezogen, aber unterdrückt waren und nicht zählten. unserer Macht, und war nicht unsere Aufgabe. Wir werden aber im ganzen Unterrichtswesen, in allen öffentlichen Berufen, bei allen Furcht vor der Demokratie. Im Zusammenhang mit der dafür eintreten, daß bei der endgültigen Liquidation des Krieges Wahlrechten und vielen wirtschaftlichen Berufen werden sie zurück- Erinnerung an 1818 spricht man bei uns von den finsteren Mächten unsere finanziellen und Handelsintereffen nach Möglichkeit gewahrt gefeßt. Hier liegt eine Ehrenpflicht der Mächte vor, Garantien zu des Unglaubens und der Vaterlandslosigkeit. Ich will nicht unter­bleiben.( Beifall.) Die Balkanstaaten, die einen Beweis verlangen, daß Rumänien endlich die im Berliner Vertrag über- fuchen, wie viele von den Mitgliedern des Hauses, die sich nationaler Straft erbracht haben, werden auch im Frieden an die nommenen Verpflichtungen erfüllt. Christen nennen, gestern in der Kirche waren.( Sehr gut! Ferner verlangen wir die Anerkennung der Republit bei den Aber Sozialdemokraten.) das Wort fulturelle Erschließung der eroberten Gebiete geben; dabei können sie auf bie Mitarbeit Deutschlands zählen.( Beifall.) Die Türkei , die schwere China , die seit einem Jahre besteht und gezeigt hat, daß Vaterlandslosigkeit weisen wir als ganz unberechtigte Heraus­Wunden empfangen hat, findet in den reichen asiatischen Gebieten fie Bestand haben wird. Die Masse der Bevölkerung forderung zurüd. Wir wollen tein Bolt unterdrüďt wissen, ein weites Feld für neue Sträftigung und Erstarkung. Wir hoffen, ist mit der Neuordnung einverstanden. Wir haben dort wie sollten wir da gleichgültig sein gegen die Freiheit und Un­Wir wollen dem Volle ein bei den bevorstehenden Verhandlungen Gelegenheit zu haben, daran eine Umwälzung einer Monarchie zur Republit in so hu- abhängigkeit des eigenen Wolfes. mitzuwirken, daß der Türkei die Erfüllung dieser Aufgabe nicht er- manen Formen erlebt, daß das ein Vorbild für alle Vaterland schaffen, das groß ist durch demokratische Ein­schwert wird. späteren Umwälzungen sein kann.( Sehr gut! bei den richtungen, aber wir wollen lein Waterland gegen die Abg. Bernstein( Soz.): Sozialdemokraten.) Wir haben alles Interesse daran, einem so Menschheit. Unsere angebliche Vaterlandslosigkeit besteht darin, daß wir uns Bei der Begründung der Webrvorlage stützte die Regierung ihre großen Lande, mit dem wir so viele Handelsbeziehungen haben, Darum sollten wir dem nicht zum Haß tommandieren lassen. Wenn auf der neuen Bofition darauf, daß die Ereignisse auf dem Balkan die europäischen gute Beziehungen aufrecht zu erhalten. Machtverhältnisse verschoben habe. Der Reichskanzler sagte am Beispiel der Vereinigten Staaten folgen, die eine wirklich fluge Dentmünze geprägt ist Gott mit uns", so sagen wir: Die Zeit 7. April, kein Mensch weiß, ob und wann ein Strieg uns beschieden Politik unter ihrem neuen Präsidenten China gegenüber getrieben mit uns"; wir haben die wahre Entwickelung der Wölfer auf unserer fein wird, aber so weit menschliche Voraussicht reicht, wird kein haben. Man ist bereit, größere Mittel für deutsche Schulen in China Seite. Die realen Faktoren des Friedens sind heute schon stark ent­europäischer Krieg entbrennen, in dem nicht auch wir verwidelt au geben. Das ist gewiß sehr richtig, aber die Schulen können nicht wickelt, die Industrie wird international, die wissenschaftlichen sein werden, dann werden wir um unsere Eristenz zu kämpfen haben. gut machen, was die deutsche Diplomatie versäumt, Kongresse und Vereine dehnen sich über die Landesgrenzen hinweg, An einer anderen Stelle fagte er, es bleibt unzweifelhaft, sollte es zumal das Russische und Englische den Chinesen doch näher liegt. der Krieg verliert damit jede Existenzberechtigung.( Sehr einmal zu einer europäischen Konflagration kommen, die Slawentum Erreichen können wir dort nur etwas durch eine Politik des Ent- richtig! Bei den Sozialdemokraten.) and Germanentum gegenüberstellt, so ist es für die Germanen Die wahren Interessen der Völker verbinden sie zu gemeinsamer gegenkommens. In anderer Beziehung sollte unser Auswärtiges Amt tätig sein. Arbeit. Das haben wir erkannt und lassen davon nicht ab. Die ein Nachteil, daß die Stelle, die ehedem von der Türkei eingenommen Der minderjährige Sohn eines Handwerkers hat eine Stellung Selaffengenoffen unserer Partei im Auslande sind die aufrichtigen svurde, jetzt von slawischen Staaten besetzt ist. Er hat diese ( Sehr richtig! bei den Sozial­Bemerkung am 9. April berichtigt und hat zwischen Slawentum und nach Marseille angenommen und ist dann einfach nach Freunde Deutschlands . Panflawismus unterschieden und betont, es existieren feine realen arotto eingefchifft worden.( hört! hört! bei den Sozial- demokraten.) Dieses Bewußtsein, daß auch jenseits der Grenze das Interessengegensätze zwischen dem Deutschen Reich und Rußland. demokraten.) Der Vater, ein 74jähriger Greis, hat alle möglichen felbe geschieht, was wir hier tun, das Bewußtsein, daß dort derfelbe Wir verfennen natürlich die Absicht des Reichskanzlers nicht und sind Schritte unternommen, um den Sohn, der gegen seinen Willen in Protest erhoben wird, den wir hier erheben, gibt uns die Zuversicht. überzeugt, daß er den Frieden wünscht. Aber er hat durch seine die kolonialarmee eingereiht worden war, frei zu ben diesem Bewußtsein wenden wir uns unablässig gegen die Borte doch ein wenig zu viel berichtigt, denn er hat damit kommen, es ist ihm nicht gelungen, schließlich ist ihm mitgeteilt Süstungspolitik, gegen die Politik der Dreibünde, denn wir wollen eigentlich, was er sicher nicht wollte, die ganze Wehrvorlage aus der worden, der Sohn sei in Marotto gefallen.( Sört! hört! bei den einen Bund der Völker, den einen Bund der Nationen haben. Hand gegeben.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) In dieser den Soz.) Warum hat da weder die deutsche Botschaft in Paris noch In diesem Bewußtsein erklären wir den Krieg den Chauvi­ganzen Aufstellung stimmt etwas nicht. Was ist denn geschehen? Es das Auswärtige Amt eingegriffen? Ebenso hätte Deutschland sich nisten aller Länder und den Frieden den Arbeitern ist hier bedauert worden, daß die Balkanvöller sich gegen die Türkei dem Protest Englands gegen die Auslegung des Panamakanalvertrages aller Länder.( Lebhafter anhaltender Beifall bei den Sozial­anschließen sollen, den der frühere Minister des Auswärtigen der demokraten.) erhoben haben. War denn δαξ sehr überraschend? Abg. Fürst Löwenstein( 3.): Auch meine Freunde verurteilen die Der Moment der Erhebung ist Nebenfrage, aber die Er- Vereinigten Staaten beliebt hat. hebung selbst ist doch nicht so sehr überraschend, sie war realer Interessengegensatz zwischen England und Deutschland , der Politik. Wir freuen uns, daß jetzt von allen Seiten anerkannt wird, ein Bolen- und Dänenpolitik gerade vom Gesichtspunkt der auswärtigen Der Resolution der Kommission, wonach zum diplomas vielmehr die notwendige Folge einer Reihe von Er­eignissen, bei einen Zusammenstoß lohnte, existiert nicht. Aber warum dauern trotz tischen Dienst alle dazu Befähigten ohne Rücksicht auf die Ver­denen unsere auswärtige Politi! mitbeteiligt Afr und mitverantwortlich ist. Das Blutvergießen ist zu bedauern, aber dieser Anerkennung die Rüstungen fort? Warum wird nicht auf die mögensverhältnisse zugelassen werden sollen, stimmen wir zu. wiederholten Anerbietungen Englands zu einer Verständigung über den Reformen in China sollte Deutschland sich einen Anteil so sehr wir auch die grausamen Megeleien verurteilen, die infolge die Rüstungen in Verhandlungen eingetreten.( Sehr richtig! bei den verschaffen, es jollte auch Einfluß auf die chinesische Presse zu ers find, so sehr müssen wir doch sagen, daß die Verhältnisse auf dem Sozialdemokraten.) Für unsere Rüstungen ist das Wort Lurus noch langen suchen. Die Missionsschulen in China sollten gefördert werden. Die Republik werden wir schließlich anerkennen Balkan fich geändert haben, daß die Herrschaft der Türken befeitigt au mild, sie sind vielmehr eine müssen. worden ist, daß die Balkanvölker sich befreit haben, Der Wahlspruch: Kampf des Kreuzes gegen den Halbmond für den Balkantrieg ist angesichts der Mezeleien von das begrüßen wir im Interesse der Balkanvölker und auch im Interesse des türkischen Bolles selbst, das niemals zu einer ver-( Lebhaftes Sehr richtig.) Denn es gibt zwischen den Kulturvölkern Christen gegen Christen usw. fast eine Blasphemie.( Sehr richtig!) Wenn Serbien jetzt seine Truppen von Stutari zurückzieht, nünftigen Entwickelung gekommen wäre, wenn die türkische feine Gegensäge, die einen Vernichtungskrieg lohnten.( Lebhaftes Unterdrückung geblieben wäre. Kein Volf ist frei, das andere Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Es gibt feine Aufgabe so ist das offenbar das Verdienst Rußlands , das sich leider etwas Ob die Türkei , die als europäische Bölfer unterdrückt.( Lebhaftes Sehr richtig! bei den Sozialdemo- zwischen Kulturvölkern, die nicht ohne Krieg gelöst werden könnte. spät dazu entschlossen hat. ( Erneutes Sehr richtig!) Auch mit Frankreich können wir macht zu bestehen aufgehört hat, als asiatische Macht bestehen bleiben Notwendig waren diese Kämpfe nicht. Sie sind die Folgen der einen ehrlichen Frieden haben, auch dort wünscht die große Masse des wird, wird sich finden. Den Lurus armenischer Greuel darf sich die Handlungsweise zweier Mächte des Dreibundes. Als die Reform- Boltes den Frieden. Unsere Partei in Frankreich protestiert aufs asiatische Türkei heute nicht mehr leisten, der Grbe Rußland Unser Verhältnis zu Desterreich- Ungarn bestrebungen der jungtürken in der Türkei eine politische Umwälzung energiſchſte gegen die Wiedereinführung der dreijährigen Dienst pocht an die Tür. herbeiführten, fam Desterreich mit der Annettion Boszeit, aber unsere Wehrvorlage hat die Verhältnisse mit Frankreich wird immer freundschaftlicher. Die Leute, die behaupten, daß wir von neuem verschlechtert. Ich komme noch einmal auf das Wort des durch österreichischen Eigenfinn an den Rand des Weltkrieges ge niens dazwischen, was dazu führte, daß die ganze Entwickelung Reichskanzlers von der slawischen Welt zurüd. Sie ist so wenig bracht worden seien, sehen zu kurz. Wir bedauern, daß die kraft­in der Türkei auf eine schiefe Bahn geschoben wurde. Gerade Desterreich mußte doch aus den Erfahrungen bei der französischen eine einheitliche, wie die germanische Welt, zu der ja auch die flandi volle Persönlichkeit des Herrn v. Kiderlen- Wächter , dessen aus­Revolution wissen, was für folgen es hat, wenn in eine große navischen Länder, Holland , Belgien , die Schweiz , vor allem England wärtiger Politit wir zugestimmt haben, uns so früh entrissen wurde. revolutionäre Bewegung mit einmal von außen eingegriffen wird. gehören. Die Elawen find so wenig von Rußland abhängig, wie Aber die Entwickelung, die unsere auswärtige Politik seitdem ge­Und dann tam Italien mit der Eroberung von Tripolis . Die Engländer von Deutschland . Das Deutsche Reich könnte ohne nommen hat, gibt uns keine Veranlassung, mit unserer Zustimmung Wie kann man sich wundern, daß diese Vorgänge schließlich die Bal- Gefahr für das Deutschtum und ohne Rüstungen Freunde haben, zurückzuhalten. Abg. Frhr. v. Richthofen ( natt.): Die in der Nähe der Dardanellen fanbölter veranlaßten, die Türkei , die sie als schwach erkannt hatten enn nur unsere Politik ihren polizistisch bureaukratischen Geist fallen ließe und michr Sinn und Verständnis für die liegenden Inseln müssen der Türkei erhalten bleiben, mit Krieg zu überziehen. Unsere Genoffen in den Balkanstaaten Empfindung anderer Völker an den Tag legte, wenn wir ebenso die Inseln dicht an leinasien. Die armenischen haben damals der Welt das herrliche Beispiel gegeben, daß fie ge- mehr Vertrauen für Freiheit und Recht entwickelten.( Sehr wahr! Greuel verurteilen auch wir, aber wenn man die armenische meinsam mit den türkischen Sozialisten gegen den Krieg pro- bei den Sozialdemokraten.) Frage im Augenblick anschneidet, gibt man nur Rußland Anlaß, testierten und die Lösung der schwebenden Fragen auf der Basis friedlicher Vereinbarung verlangten. Statt dessen schaffen wir uns Feinde, wo es nicht nötig ist. dort einzurüden. Zu Reformen in Armenien wird die Türkei phne­Vergessen wollen wir Die Regierung sollte ihren ganzen Einfluß auch nicht, daß das türkische Heer ein Heer von lasernierten Weshalb hat sich denn das Verhältnis zwischen Slawen und Ger - hin übergehen müssen. Soldaten war, während das bulgarische zum großen Teil aus manen verschlechtert? Unsere Ost martenpolitit steht einer dahin geltend machen, daß der Friede auf dem Balkan nun so bald Reserven und Landwehr und zur Hälfte aus Soldaten bestand, die Freundschaft mit den Slawen im Wege, sie bedeutet teine Stärkung, als möglich herbeigeführt wird. An der wirtschaftlichen Erschließung wenig Wochen erst eingeübt waren. Und dies Volksheer errang die sondern eine Schwächung Deutschlands. ( Sehr richtig skleinasiens sind wir stark interessiert. Eine Einigung über die großen Siege, die den Krieg entschieden. Das ist Die 20 Millionen Polen an unseren Grenzeu fönnen wir nicht aus Bagdadbahnfrage wird hoffentlich die erste Frucht der ber­der Welt schaffen, sie hätten wir zu Freunden haben können besserten Beziehungen zu England sein.- An der Konsolidierung Chinas und haben sie uns zu Gegnern gemacht. Den Polen haben wir ebenfalls großes Interesse; in der Frage der Desterreichs haben wir es unmöglich gemacht, für Deutschland Anerkennung der Republit wird die Regierung jedenfalls einzutreten; bei den Polen Rußlands baben wir die früher gemeinsam mit den anderen Mächten vorgehen. In dem Bemühen vorhandenen Sympathien vericherzt. Kommt es einmal zum der Aufrechterhaltung der offenen Tür in China sollten wir mit Konflikt zwischen Rußland und Teutschland, was wir feineswegs Amerika an einem Strange ziehen. Ob in den diplomatischen wünschen, so ist es nicht gleichgültig, wie die 20 Millionen Polen Dienst Adlige oder Bürgerliche eintreten, ist ganz gleich, die Haupt­denken.( Lebhaftes Schr wahr!" links.) Das deutsche Bolt ist groß fache ist, daß die Tüchtigsten an die richtige Stelle kommen. Die jeßigen Vorgänge erinnern an den mit Recht verrufenen und stark genug, um gerecht zu sein, und eine großherzige Politit Zweifellos ist, daß wir, wenn unsere Diplomatic erfolgreicher ge= Wiener Kongreß , wo man die Völker sozusagen verschacherte, zu treiben. Aber unsere Diplomatie tennt nur 2änder und arbeitet hätte, toir eine Wehrvorlage in diesem Umfanae nicht nötig ohne Rücksicht auf ihren Willen und ihren Wunsch. Gegen die Staaten und rechnet nicht mit Völkern und der Pincho gehabt hätten. Zum Schluß will ich meine Anerkennung darüber Schleifung der Festungswerte von Silistria haben wir nichts, aber logie der Völker. Im Norden Deutschlands haben wir ein paar äußern, daß das Auswärtige Amt dem Reichstag gegenüber mit die Abtretung von Silistria an Rumänien ist ein ganz unberechtigtes Tausend heimat- und staatenlose Dänen, und das große Deutsche Reich Offenheit vorgeht; große Ziele lassen sich nur erreichen, wenn die Verlangen, ebenso wie die Abtretung Salonitis an Bulgarien . von über 60 Millionen Emwohnern versteht es nicht einmal, diesen paar Politik von dem Vertrauen der Nation getragen wird. Salonili ist wie geschaffen zu einem neutralen Hafen, tausend Dänen gegenüber eine großherzige Politik an den( Lebhafter Beifall bei den Nationalliberalen.) ลบ cinem selbständigen Freistaat unter Kontrolle und Tag zu legen, sie hat uns durch ihre bureaukratisch- polizistische Haltung Staatssekretär des Auswärtigen v. Jagow: Die neue Ent­Garantie der Großmächte. Die Ansprüche Serbiens auf die Herzen entfremdet.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) wickelung des chinesischen Reiches begrüßen wir als seine alten Albanien können wir auch nicht unterstützen. Das würde Elsaß- Lothringen hat man zwar eine Verfassung gegeben, aber Freunde mit den besten Wünschen. Soweit China bei seiner Reform­zu ewigen Reibereien führen. Ebensowenig können wir es auch dort war dieser Schritt nur eine halbheit, und man hat tätigkeit auswärtigen Rat wünscht, werden wir es an uns nicht für berechtigt balten. wenn der Türkei die Inseln im Aegäischen ia die Drohung ausgestoßen, wenn die Elsässer nicht so wollen, wie fehlen lassen. In Rüdstand, wie man behauptet hat, find wir in

fraten.)

fo

ein weltgeschichtliches Exempel.

Sier brach ein großes auf den Militarismus gegründetes Reich zusammen. Diese Lehre der Geschichte sollten wir beherzigen. Den europäischen Mächten kann man nur das eine Verdienst zu erkennen, daß sie den Weltkrieg vermieden haben. Aber was sind das für Zustände, wenn das noch ein Lob sein soll?( Schr wahr! bei den Sozialdemokraten.)

umaßlose und sinnlose Verschlenderung.

-

-

-

-

-