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Nr. 92. 30. Jahrgang.

Reichstag .

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

142. Gigung. Donnerstag, den 17. April 1918, nachmittags 1 Uhr.

Am Bundesraistisch: Kommissare.

Etat des Reichskanzlers.

Ueber die Resolution Albrecht( Soz.), die emen Gesezentwurf zur Einführung der Verhältniswahl mit einer entsprechenden Ge­staltung der Wahlkreise fordert, wird, da das Resultat der Ab­stimmung zweifelhaft ist, durch Hammelsprung abgestimmt; hierbei wird die Resolution mit 140 gegen 139 Stimmen abgelehnt; dies Resultat wird von der Rechten und dem Zentrum, die mit einer Stimme in der Mehrheit geblieben sind, mit lauter Freude aufgenommen.

Die Resolution Dr. Struve( Vp.), die Beamten- und An­gestelltenausschüsse in den Reichsbetrieben fordert, wird a 11= genommen, desgleichen die Resolution Dr. Ablaß( Vp.), die einen Gesezentwurf verlangt, der das Disziplinarverfahren mit aus reichenden Garantien versehen und die geheimen Personallisten ab­schaffen will.

Der Rest des Etats wird debattelos genehmigt.

Wahlprüfungen.

Freitag, 18. April 1913.

Abg. Behrens( Wirtsch. Vg.): Es liegt zweifellos ein reiner einer sozialen Schicht wird die Wahl zum Reserveoffizier Formfehler vor. In der Bekanntmachung des Wahlkommissars hieß vollzogen, und deshalb ist die Frage am Playze, ob das Reserve­es, Steglig bei Berlin . Also das ominöse Wort Berlin " war auch offizierkorps im Ernstfalle den militärischen Anforde schon darin. Wenn nachher Steglitz in der Bekanntmachung des rungen gewachsen ist. Der Minister berief sich auf die Ab­Landrats fortgefallen ist, fann ebenso gut ein Versehen, vielleicht ein neigung in den niederen Bollsschichten gegen die Juden. Der sehr Druckfehler vorliegen.( Heiterkeit.) Das müßte erst geprüft starten Abneigung gegen die Junter trägt er feine werden. Legt sich der Reichstag auf die Ausnuzung eines solchen Rechnung. Bom Verschwinden der Junker aber würde das deutsche Formfehlers fest, so ergeben sich daraus die weitgehenden Kon= Heer keinen Nachteil haben.( Sehr richtig!) In der Kommissiou sequenzen. Jeder Seger in einem Kreisblatt könnte die Uns wurde verlangt, man folle doch einmal einige jüdische Knaben in die Kadettenanstalt aufnehmen. Das lehnte der Kriegsminister ab, gültigkeit einer Wahl herbeiführen. Abg. v. Brockhausen( t.): Irgend einen Einfluß auf die Wahl weil die Kadettenanstalt eine christliche Erziehungs­hat die abweichende Bekanntmachung des Landrats nicht gehabt. Esanstalt fei.( Sehr richtig! rechts.) Das haben wir noch nicht ist kein Wahlzettel für ungültig erklärt worden, weil Huschte- Steglis gewüßt.( Buruf rechts: Wir sind ein christlicher Staat!) Nein, wir darauf gestanden hat. find ein paritätischer Staat.( Lebhafte Zustimmung links.) Abg. Neumann- Hofer( Bp.): Bon einem Bersehen kann feine Dann bitte ich den Kriegsminister, sich zu den Abschiedsworten Rede sein, denn die abweichende Bekanntmachung ist an drei ver- zu äußern, mit denen der jezige Generalinspekteur für Elsaß­Lothringen, Herr v. Pritt wig Gaffron, sich vom 16. Armee­schiedenen Tagen erfolgt. Zunächst wird über den Antrag der Kommission auf Beweis- forps verabschiedete und die in der Reichsländischen Kammer zur erhebungen abgestimmt. Dafür stimmt die Rechte, das Zentrum und Sprache tamen, weil sie auf einen wieder zweifelhaft bleibt, findet Hammelsprung statt. die Wirtschaftliche Vereinigung. Da das Resultat der Abstimmung.

erklärt.

Namen bon

Einfluß der Militärverwaltung auf die Zivilverwaltung Der Antrag der Kommission wird mit 157 gegen 148 Stimmen hindeuteten. Der Staatssekretär Zorn v. Bulach bestritt aller­abgelehnt. Hierauf wird die Wahl Vietmeyers für ungültig dings solchen Einfluß. Seit einer Reihe von Jahren mehren sich die Klagen, daß der Mangel an Sanitätsoffizieren bei der deutschen Armee Es folgt die Wahl des Abg. Kröcher( L.). Die Kommission be- ein sehr bedenklicher sei. Es fehlen am Sollbestande 25 Prozent. Abg. Graf Bestarp( ft.)( zur Geschäftsordnung]: Ich beantrage, antragt ungültigkeitserklärung der Wahl. Abg. Dr. v. Beit( f.): Die Kommission hat die Tatsache, daß( hört! hört!). Dieser Mangel soll größtenteils der Tatsache zuzu­die Prüfung der beiden Wahlen Vietmeyer und v. Kröcher heute unter einem Wahlaufruf zugunsten des Kandidaten v. Kröcher den schreiben sein, daß die Sanitätsoffiziere von den Regiments­von der Tagesordnung abzusetzen. Es sind bei ihnen ähnliche Fragen zu besprechen wie bei den Prüfungen der Wahlen Haupt und mehreren Unterzeichnern der Amts caratter fommandeuren gesellschaftlich zurüdgesezt werden. Wenn ich auch wenig Verständnis dafür habe, daß man Kölsch, die in furzer Zeit auch spruchreif werden. Da nun solche a Is Amis vorsteher zugefügt wurde, als hinreichend angesehen, bon so äußerlichen Dingen seine Tätigkeit abhängig macht, Kölsch, die in furzer Zeit auch spruchreif werden. Da nun folche um Wahlbeeinflussung anzunehmen. Das haite ich für bedenklich ist es doch jedenfalls sehr bedenklich, wenn die ärztliche Fragen doch nach nur rein fachlichen Gesichtspunkten Man fügt den Amtscharakter ohne jede besondere Absicht einfach als Versorgung des deutschen Heeres eine so ungenügende entschieden werden( Lautes Lachen lints), so empfiehlt es sich, die Prüfung der beiden Wahlen, mit der der Wahlen Haupt und unterscheidendes Merkmal von anderen gleichen Namen, besonders Versorgung des deutschen Heeres eine so ungenügende ift. Ein bayerischer Oberst, der einen Redakteur ohr­Kölsch zu verbinden. ohne Absicht der Wahlbeeinflussung zu. Auch tatsächlich kann dadurch Abg. Haase( Soz.): feine Wahlbeeinflussung stattfinden; unsere Wähler sind wahlmündig feigte, wurde nur mit 50 Mark Geldstrafe belegt. Es könnte nett werden, wenn diese Art der Austragung von Differenzen ( Sehr richtig! rechts, Lachen links.) und wissen auch, daß sie für Ich bitte den Antrag abzulehnen. Als gestern die Tages- bie Art ihres wählens niemals einer Schitane Schule machen würde. In Bayern scheint jogar eine Art Auf­ordnung festgesetzt wurde, ist von der rechten Seite fein Widerspruch aus gesezt sind.( Lautes Lachen links.) Jawohl, wir munterung des Oberst en erfolgt zu sein. Er befam furze erhoben worden. Bisher war die Auffassung allgemein, die Wahl leben in einem wohlgeordneten Staatswesen( Zustimmung rechts) ber bayerische Bevollmächtigte hinter allerlei formellen Einwänden. Beit darauf eine Brigade. In der Kommission verschanzte sich prüfungen sollten möglichst rasch erledigt werden( Lärmende und das Wahlgeheimnis ist bei uns durch eine Zurufe rechts), und Wahlen, die spruchreif sind, sollen auf die Tages- Reihe besonderer Einrichtungen geschügt. Inwieweit wirklich eine wir werden uns aber nicht nehmen lassen, auch die Vorgänge in der ordnung gejezt werden. Würde jetzt der Antrag Westarp ange- Wahlbeeinflussung stattgefunden hat, ist gar nicht untersucht worden; wieder die Fälle, wo sich die Bezirksoffiziere und Kommandeure bei bayerischen Armee zu verfolgen. Seit einiger Zeit häufen sich nommen, so würde das eine Verschleppung der Wahl- deshalb beantrage ich, die Wahl an die Kommission zurückau prüfungen bedeuten( Lebhafte Zustimmung links). Wir haben verweisen.( Bravo ! rechts.) Kontrollversammlungen die dringende Pflicht, die auf die Tagesordnung gefeßten Wahl- Abg. Stupp( 3.): Ein Beamter genießt manche Vorrechte; diese Beschimpfungen der Mannschaften prüfungen zu erledigen( Beifall links). dürfen nie bei einer Wahl ins Spiel fommen. Dazu gehört auch herausnehmen, gegen die schärfster Protest erhoben werden muß. die Titelführung. Deshalb ist der Beschluß der Wahlprüfungs- Kontrollversammlungen werden dazu benutzt, um Agitation gegen die fommission gerechtfertigt. Sozialdemokratie zu treiben. Ich gebe zu, daß der Kriegsminister Abg. v. Beit( f.) behauptet nochmals, daß ein Mißbrauch nicht in der Kommission erklärt hat, daß er bereit fei, mit aller Schärfe stattgefunden habe; die ländliche Bevölkerung ist es dagegen einzuschreiten. Ein Bezirksoffizier in Fulda , der von der gar nicht anders gewohnt, als daß die Amts- Bevölkerung mit dem Spiznamen der geftiefelte Stater" belegt wird borste her stets mit ihrem Amtschar after zeichnen.( Seiterkeit), nimmt sich alljährlich bei den Kontrollversammlungen ( Große Heiterfeit links.) heraus, die Leute in der rüdesten Weise zu beschimpfen. In Blankenheim erklärte ein Kontrolloffizier: Ein verständiger Mensch gehöre teiner Gewerkschaft und keiner poli­tischen Organisation an, denn die Herren in Berlin täten sich) von den Arbeitergroschen nur mästen.( Hört! hört! bet über die Beförderung der Einjährigfreiwilligen zu Refer be offigiere überhaupt nicht zu fümmern.( Sehr richtig! bei den Hierzu beantragt die Kommission, dem Reichstage eine Statistit den Sozialdemokraten.) Ulm folche Dinge haben sich die Kontroll­offizieren für sämtliche Kontingente und jämtliche Son Sozialdemokraten.). Der Bezirkskommandeur v. Erappuies in feiiionen mitzuteilen; ferner den Reichstanzler zu ersuchen, 2iegnis hat bei der letzten Kontrollversammlung mit vor Er­dahin zu wirken, daß den Fürsten und Prinzen der Wunsch regung zitternder Stimme gegen des Reichstages auf Berzicht zahlreicher Adjutanten- Lumpengesindel" gewettert und hat verlangt, die Leute die Vorbereitungen zu einer entsprechenden Verminderung der Bahl baß der Seriegsminister in diesem Falle mit aller Schärfe eingreifen stellen zum Ausdruck gebracht wird, und bis zur dritten Lesung sollten fagen, ob sie Mitglieder eines Kriegervereins feien. Ich hoffe, der persönlichen Adjutanten zu treffen. Eine weitere Resolution wird. Ein Major v. Stülpnagel hat in einem Orte der Alt­der Stommission wünscht die Einsetzung einer besonderen Kommiffion mart in einer folchen Versammlung gesagt, die Bichhändler von 14 Mitgliedern zur Lösung der Duellfrage. Abg. Schöpflin( Soz.):

Abg. Dr. Neumann- Hofer( Vp.): Die Verhältnisse in bezug auf die Wahlprüfungen sind nur dadurch besser geworden, daß sie jest so schnell als möglich auf die Tagesordnung kommen. Würden wir Den Antrag annehmen, so fämen wir wieder zur alten Braris, bag sehr viele Wahlprüfungen auf einmal auf die Tagesordnung kommen und daß dann eine Kuhhandel ei losgeht, die dem Ansehen des Reichstages nicht förderlich ist.( Lebhafte Zustimmung links.)

Abg. Graf Westarp( f.): Als gestern bie Tagesordnung fest­gestellt wurde, war das Haus beschlußunfähig, und die Stellung von Anträgen daher nicht möglich. Auch wir wünschen eine rasche Er­ledigung der Wahlprüfungen und wünschen sie auch für die Wahlen Haupt und Kölsch. Ich habe im Zusammenhang dieser Erörterungen nicht das Wort Kuhhandel gebraucht. Es handelt sich darum, die spruchreifen Wahlprüfungen schnell zu erledigen, und da die Wahlen Haupt und Kölsch in allernächster Zeit spruchreif werden, ist es praktisch, sie mit diesen beiden zusammen zu erledigen.( Sehr richtig! rechts.)

( Lebhafte Zustimmung links.)

Die Wahl wird gegen die Stimmen der Rechten für un gültig erklärt.

Der Militäretat.

-

internationale

sind die to hesten und charakterlofesten Menschen. ( Hört! hört 1) Was wollten die Herren mit ihrer Armee machen, wenn sie den Teil des Volkes, den sie als Lumpengesindel bezeichnen, im Ernstfalle nicht zur Verfügung hätten. Leute zu beschimpfen, in einem Moment, wo sie nicht antworten können, ist nicht nur roh, sondern ist der Ausfluß großer Feigheit.

mußten, als die Wahl des Abg. Beder für gültig erklärt wurde, demokraten.) Bei der Duell frage sind wir mit der Einfeßung war, sagte: Dem Kerl müßte man ein Baar um die

weil

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Abg. Bebel( Soz.): Ich bin sehr überrascht, von der rechten Seite jezt diesen Antrag zu hören. Bei der Diskussion über den Antrag Baffermann, der dahin ging, die Wahlprüfungen da durch abzukürzen, daß man die Entscheidung einem Gerichtshofe überträgt, t rat die Rechte für diesen Antrag ein. Jetzt haben ivir die Möglichkeit, die Wahlprüfungen zu beschleunigen. Die Gründe, die Graf Westarp für feinen Antrag aufgestellt hat, sind Neben der ungeheuren Militärvorlage enthält der Etat selbst nichtig, denn die Herren rechts haben sich ja gegen die Zurückstellung der noch eine Vorlage, da er ja der organischen Fortentwickelung des Wahl Haupts ausgesprochen. Mir scheinen bei diesem Antrag par Heeres Rechnung trägt. Dagegen wird den Wünschen der Volts­teipolitische Gründe maßgebend zu sein.( Dho! rechts.) vertretung und der großen Wehrheit des Volles auf zeitgemäße Wir haben aber nicht nach parteipolitischen Gründen zu entscheiden, Reformen im Militärwesen nicht Rechnung ge= fondern Wahlprüfungen so schnell als möglich fachlich zu erledigen. tragen. Allen solchen Wünschen sezt die Militärverwaltung den Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Als ich bei einer solchen Abg. Dr. Neumann- Hofer( Bp.): Ebenso wie wir uns fügen Boden millimeterweise abzugewinnen.( Sehr wahr! bei den Sozial- listenrede, bag mein Nachbar, der gar nicht Sozialdemokrat entschiedensten Widerstand entgegen, man muß versuchen, ihr den Kontrollversammlung war, hielt der Offizier, obwohl er wußte, daß fozialdemokratischer Redakteur bin, eine so wüfte Sozia. müssen auch die Herren fich fügen, die gegen bie Zurüdverweisung einer besonderen Kommission einverstanden, doch will ich nur Dhren hauen! Solche Gefühle werden durch ein derartiges der Wahlen Haupt und Kölich waren. Die Wahlprüfungskommission wünschen, daß die Kommissionsverhandlungen nicht der Verschleppung ist ihrem Auftrag gemäß in die erneute Prüfung dieser Wahlen ein- dienstbar gemacht werden( Sehr richtig 1) Eine andere Frage ist die Vorgehen bei den Mannschaften ausgelöst. Ich hoffe, der Kriegs: getreten, und hat die Wahl Kölsch für ungültig erklärt. So- der jüdischen Reserveoffiziere, oder vielmehr die, daß Kontrollversammlungen aussprechen, wie in der Kommission. minister wird sich im Plenum ähnlich gegen dies Borgehen bei minister wird sich im Plenum ähnlich gegen dies Borgehen bei bald der Bericht fertiggestellt ist, wird er zur Entscheidung im Juden nicht Reserveoffiziere werden. Wir haben gewiß leine Reigung, Plenum kommen. Ebensowenig wie es dann gerechtfertigt wäre, uns dafür ins Zeug zu legen, daß die Sprößlinge der jüdischen politisch, doch vielfach nur eine Schußtruppe der Non­Die Kriegervereine sind, obwohl sagungsgemäß un noch einen weiteren Fall abzuivarten, ber dann vielleicht bald spruch Bourgeoisie den Titel Reserveoffizier" auf ihre Visitenkarte bruden reif sein würde, ebensowenig ist es heute gerechtfertigt, dem Antrag fönnen. Es handelt sich aber darum, daß das Reserveoffizierforps Deifau ließ der Kriegerverein eine Barnung zugehen, weil er serbatiben. Dem volksparteilichen Rechtsanwalt Cohu in Bestarp zu folgen. sich systematisch über Verfassung und Gesez hin­zweifelhaft und erfolgt dann durch Hammelsprung, hierbei minifter erklärte, in den sogenannten tieferen Volksschichten dem Kriegerverein auszutreten. Ein Landtagsabgeordneter Die Abstimmung über den Antrag Westarp bleibt zunächst wegiest.( Sehr richtig bei den Sozialdemokraten.) Der Kriegs- wiederholt sozialdemokratische Redakteure vor Gericht verteidigt Striegshatte.( hört! hört! links.) Er hatte Ridgrat genug, daraufhin aus wird der Antrag mit 168 gegen 187 Stimmen abgelehnt. fei eine Abneigung gegen die Juden vorhanden, der man Rechnung in Dessau , der dreißig Jahre Mitglied des Striegervereins war, Zur Wahl des Abg. Vietmeyer( Wirtsch. Vg.) beantragt die tragen müsse, und sein Amtsvorgänger v. Einem sagte, den Juden wurde aufgefordert, seinen Austritt zu erklären Kommission Beweiserhebungen. fehle das militärische Aussehen, sie hätten nicht die Abg. Neumann- Hofer( Bp.) befürwortet einen Antrag der Volts a& tung gebietende Gricheinung, die au einer Führer einen Kompromiß unterschrieben hätte, wonach der Vorstand der partei auf ungültigkeitserklärung der Wahl. Die Wahl stellung notwendig sei. Haben denn alle die arischen Leutnants eine werden sollte.( hört! hört! links.) In Bartenstein starb ein Stadtverordnetenversammlung paritätisch zusammengesett ist start beeinträchtigt worden durch irreführende amtliche so schneidige Erscheinung? Wenn nicht Bekanntgabe des Wohnortes des fortschrittlichen Stichwahl­Maurer, der einem Striegerverein 25 Jahre angehört hatte. Der ein geschickter Schneider nachhelfen Kandidaten Redakteurs Huschte in Steglitz . In amtlichen Bekannts Berein lehnte darum die Beteiligung bei seinem Begräbnis ab, weil machungen aber wurde wiederholt der Wohnort dieses Kandidaten würde, würden sie oft eine recht unglüdliche Figur er einer freien Gewerkschaft angehört habe.( Hört! hört! als Berlin " angegeben. Das mußte zur Verwirrung der machen.( Seiterfeit und Sehr richtig!) Uebrigens genügt ja das bei den Sozialdemokraten.) Der Kriegsminister ist ja ein sehr Wähler führen. Außerdem weiß jeder, der in der praktischen militärische Aussehen der Juden für den Dienst als Gemeine eifriger Förderer der Striegervereine. Er sollte aber auch dafür Agitation steht, daß man in weiten Kreisen im Lande einem Kandidaten in allen Regimentern. Seit 1888 ist in Preußen fein Jude sorgen, daß in diesen Vereinen keine politische Agitation getrieben nichts Schlimmeres nachsagen lann, als daß man sagt, er ist aus mehr zum Reserveoffizier gewählt worden. Soll bei allen würde. In anderem Falle müßte man ihnen die privilegierte Berlin.( Heiterkeit.) Manchem Kandidaten dürfte es lieber fein, diefen in dem ganzen ein Viertel Jahrhundert bas mili Stellung nehmen, die ihnen heute ihre terroristische Propaganda wenn man ihm vorwirft, er habe filberne Löffel gestohlen.( Dho! tärische Aussehen und genügende Leistungen in den schriftlichen ermöglicht. rechts.) Gegen solche amtlichen Wahlbeeinflussungen muß der Reichs- iemand."( Gehr wahr bei den Sozialdemokraten.) llebrigens geht anderen Geschäftsleuten ist schon bei der Heeresvorlage gesprochen Arbeiten nicht vorhanden gewesen sein? Das glaubt doch wohl leber den Militärbontott gegenüber Gastwirten und tag entschieden protestieren.( Bravo ! links.) Abg. Pfleger( 3.): Ich bitte dem Antrag der Kommission zu- es nicht nur den Juden so. Diffidenten, Söhne von worden. Wir müssen verlangen, daß mindestens die Wilderung in zustimmen. Die Behauptungen des Vorredners über die angebliche einen Handwerkern werden ebenfalls nicht gewählt, weil Breußen durchgeführt wird, die in Sachsen auf Initiative des dortigen Wertschäzung der Berliner in Walded gehen denn doch zu weit. ihr Vater nicht standesgemäß ist. Das Referbeoffizierforps übertritt Striegsministers herbeigeführt worden ist, dahin, daß das Verbot nur Offiziell muß übrigens, feit 1. Januar 1912, den Vororten von eben absichtlich und systematisch die Bestimmungen für den Tag gilt, wo die betreffende Versammlung stattfindet. Auch Berlin die Bezeichnung Berlin vorgesetzt werden. Dazu kommt, der Verfassung, und dagegen müssen wir uns mit aller das ist natürlich nicht gerechtfertigt, aber wenigstens ein fleiner daß Herr Huschte den Wählern als Redakteur des Berliner Tageblatt" Schärfe wenden. Es herrscht das Bestreben bei den Reserve Fortschritt. Wir Sozialdemokraten lassen uns natürlich unser offizieren, sich nur aus einer bestimmten sozialen Schicht zu Versammlungsrecht aber bekannt war. nicht rauben, die Geschäfts­Abg. Herzog( Wirtsch. Vg.): Es ist nicht bewiesen, daß die ergänzen. Leute und der Mittelstand werden durch diesen Militär­amtliche Bezeichnung des Herrn Huschte als Berliner mit der Absicht In Sachsen ereignete fich der Fall, daß sämtliche Lehrer bei boykott aufs schwerste geschädigt. In Süddeutschland kennt man geschehen ist, Herrn Nuscle in den Augen der Wähler zu zählen. der Prüfung durchfielen, und zwar soll der Hauptmangel in der derartige Militärverbote überhaupt nicht. Zu meiner Freude kann Darüber müßte erst Beweis erhoben werden. vaterländischen Geschichte zutage getreten sein. In der Ersten ich konstatieren, daß der Kriegsminister in der Kommission die Ver Abg. Dr. Neumann- Hofer( Bp.): Es kommt nicht darauf an, sächsischen Kammer ſchrie man deshalb Zetermordio über den mangel- wendung von Militär in Streitfällen gemißbilligt hat. aus welchen Gründen der Beamte die falsche Bezeichnung für die haften Geschichtsunterricht in den Lehrerfeminaren. Der betreffende Im vorigen Jahre habe ich auf Vorgänge in einem Trainbataillon Bekanntmachungen gewählt hat; auch wird bei einer eventuellen Oberleutnant, der die Prüfung leitete, gab aller- hingewiesen, wo sich Offiziere schwerer Ausschreitungen schuldig ge­Bernehmung der Landrat nicht gezwungen werden können, gegen dings einen anderen Grund an; er erklärte, die Boltsschul- macht haben sollen. Die Ermittelungen haben ergeben, daß die von fich selbst auszusagen. lehrer ärgern meinen Vater so sehr, daß er oft nicht mir erwähnten Ausschreitungen nicht vorgekommen sind, ich kann Abg. Stadthagen( Soz.): schlafen tann, fie find der Nagel zu feinem Sarge. Es war der nur bedauern, durch falsche Informationen zu meinen Behauptungen Sohn des fächsischen Kultusministers Be d.( Leb- veranlaßt zu sein. Da in dem betreffenden Wahlkreis die Sozialdemokratie sehr haftes hört! hört! lints.) Die Geschichtsprüfung wurde bei der wenig Stimmen erhalten hat, ist wohl anzunehmen, daß die Be- Besprechung der Angelegenheit in der Zweiten Stammer illustriert. Ich muß mich dann einem der schlimmsten Kapitel, zu dem der bölferung zum Teil so rücständig ist, daß sie durch die Bezeichnung Auf die Frage Was ist Deutschland ?" hatten die Lehrer geant­Soldatenmißhandlungen Ruschles als Berliner " fchreden ließ. Im übrigen hatte der Landrat wortet, teils ein Bundesstaat", teils ein Staatenbund". Herr wenden. Angesichts der bevorstehenden Heeresvermehrung müssen nichts weiter zu tun, als das was ihm vom Wahlkommissar zu Oberleutnant Be d aber erklärte: Das ist falich. Deutsch wir umsomehr darauf dringen, daß die Behandlung der Leute, dic gegangen war, zu veröffentlichen. Wenn er es abänderte, so lag land ist unser Waterland!"( Schallende Heiterkeit.) Und gezwungen werden, 2, 3 Jahre in der Kaserne zuzubringen, eine offenbar dabei eine Absicht vor. Ich bitte deshalb, dem Antrag von ähnlicher Natur waren noch andere Fragen. Nicht nach der menschenwürdige ist. Vor allem verlangen wir, daß mit auf ungültigteitserklärung der Wahl zuzustimmen. militärischen Fähigkeit, sondern nach der Zugehörigkeit zu größter Strenge gegen Soldatenmißhandlungen tätlicher und wört

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