Einzelbild herunterladen
 

Gewerkschaftliches.

Anerkennung gewerkschaftlicher Tätigkeit.

handlungen hervortrat. Eine ganze Reihe Redner hob besonders Mit einem Hoch auf den Deutschen Transportarbeiter- Berband hervor, daß die Arbeitsleistungen, welche in den Weißbierbrauereien wurde die vom besten Geist getragene Generalversammlung ge verlangt würden, ungleich schwerer als die in den Lagerbierbraue- schlossen. reien feien; troßdem wären die Löhne dort seit Jahren bedeutend Ueber die Tätigkeit der Gewerkschaften machen verschiedene besser, die Arbeitszeit eine kürzere und geregeltere, wie in den Die Magdeburger Bombenaffäre" Gewerbeinspektoren in den Berichten für 1912 eine Reihe An- Weißbierbrauereien. Das mangelnde Entgegenkommen der Unter- scheint einen für die Scharfmacher betrübsamen Verlauf zu nehmen. gaben. Während die Berginspektionsbeamten ein mit Abnehmer ließe erkennen, daß dieselben die Teuerungsverhältnisse Nach 35 stündiger Haft wurden drei der Verhafteten, darunter neigung gegen den Bergarbeiterverband schwach angedeutetes sodann einstimmig einer Resolution zu, in welcher sie die Zu­in feiner Weise berücksichtigt hätten. Die Versammelten stimmten der Hauptbeschuldigte, am späten Freitagabend entlassen, zu Gefühl verraten, wiſſen Fabrikinspektoren anerkennenswerte geständnisse der Arbeitgeber als nicht genügend bezeichnen und die weil ihnen absolut nichts nachzuweisen war. Den Heizer Buch hatte Leistungen der Gewerkschaften zu melden. Aus Königsberg Verhandlungskommission beauftragen, mit den Brauereibejizern die Polizei für so gefährlich gehalten, daß fie ihn mit vorgehaltenem wird berichtet, daß unter Mitwirkung der Gewerkschaften viel weitere Verhandlungen zu pflegen, um bessere Zugeständnisse zu Revolver zur Polizeiwache transportierte. Die angeblich in ihren fach der Sonnabend als Lohnzahltag festgesetzt worden sei. erzielen. Wohnungen aufgefundenen Bomben entpuppten sich als harmlose Der Berichterstatter aus dem Polizeibezirk Berlin meldet: Jagdpatronen. Der vierte Heizer sitzt allerdings noch im Ge Eine Mitwirkung der Arbeiterschaft bei der Unfallverhütung Bom Streif im ,, Hackepeter", Münzstr. 20, ist zu berichten, daß wahrsam. ist in der Holzindustrie angebahnt. Hier hat sich eine Unfallschutz der Inhaber Martin mit allen ihn zur Verfügung stehenden Mitteln Das voreilige Urteil der bürgerlichen Presse beweist auch hier Tommission der an Holzbearbeitungsmaschinen beschäftigten Arbeiter versucht, die durch sein rigoroses Vorgehen vertriebenen Gäste wieder wieder einmal recht deutlich, wie leichtfertig mit der Arbeiterehre Groß- Berlins gebildet, die es sich zur Aufgabe gestellt hat, die an seinem Betrieb zu fesseln. So wird u. a. berichtet, daß in Arbeiter über Unfallschutz aufzuklären und in geeigneten Fällen legter Zeit eine Ermäßigung der Preise auf verschiedene umgegangen wird. Wir wollen mit unserem Urteil zurückhalten, bis an Gewerbeinspektion und Berufsgenossenschaft behufs Abstellung Speisen stattgefunden hat. Um die Absicht von welcher die Preis- die gerichtliche Untersuchung ergeben hat, ob und inwieweit sich der von Mängeln im Unfallschutze heranzutreten. In einer zweiten ermäßigung diktiert war, voll würdigen zu können, muß vierte Heizer etwa gegen die Strafgesetze vergangen hat. Reihe von Fällen hat sie schon auf vorhandene man sich vor Augen halten, daß eine früher stattgefundene Mißstände aufmerksam gemacht." Preiserhöhung die Ursache zu der Forderung auf Er= Der Revolver gegen Streikposten. höhung des Lohnes um 30 Pf. pro Tag gewesen war. Denn bei Auf der Frohser Leimfabrik zu Frohse unweit Magdeburg der im Gastwirtsgewerbe üblichen Entlohnung der Kellner durch streifen seit kurzem die Arbeiter. Vor einigen Tagen gelang es für Speisen und Getränke in einen Minderverdienst der Kellner um die Streifenden aufzutreiben durch die falsche Darstellung, daß Trinkgeld ist es nur natürlich, daß sich jede Erhöhung der Preise der Firma, dutch Agenten in Berlin eine Anzahl Ersatzkräfte für fetzt. Ob die jetzt stattgefundene Preisermäßigung dadurch möglich Differenzen mit den Arbeitern nicht vorlägen. Bei der Ankunft geworden ist, daß die Streifbrecher wesentlich billiger ar- in Magdeburg wurden die Leute von mehreren Polizeibeamten in Beiten als die früher dort tätigen organisierten Gast- Empfang genommen und per Auto nach Frohse gebracht, wo eben wirtsgehilfen, oder ob, wie eingangs erwähnt, die Preis- falls wieder Polizeibeamte zum Empfang bereitstanden. Machten ermäßigung nur als Zugmittel dienen soll, mag dahingestellt diese eigenartigen Begleitumstände bei ihrem Empfang die Leute bleiben. Im Gegensatz zu der Preisreduzierung steht die Tatsache, schon stubig, so wurde ihnen bei ihrer Aufnahme in den Betrieb daß den Vertretern der Gehilfenorganisation bei Lohnforderungen schnell klar, daß sie Streifbrecherdienste leisten sollten. Sie wandten und Tarifverhandlungen immer wieder vorgejammert wird: Im fich infolgedessen an die zuständige Arbeiterorganisation, mit deren Gastwirtsgewerbe werde nichts mehr verdient! Hilfe die meisten sich wieder in ihre Heimat begeben konnten. Der Betriebsleitung bemächtigte sich wegen des Verlusts der neu­geworbenen Arbeitsfräfte anscheinend eine große Empörung. As ein Ausfluß dieser Empörung ist wohl ein Vorgang anzusehen, der fich am Mittwoch vor dem Betriebsgrundstück abspielte. Ein Streitposten hatte sich an der Fabrikmauer ein wenig emporgezogen, um über sie hinweg die im Betriebe Beschäftigten zu beobachten. Dies sah der Betriebsleiter Marmoret. Er rief den Streitposten an und verfolgte ihn, als er flüchtete, auf einem Fahr. rade. Als der Streifposten auf die weiteren Rufe des Betriebs­leiters nicht stehen blieb, gab dieser einen Revolver schuß auf ihn ab und traf ihn in den Rücken. Wäre die Kugel, die ins Schulterblatt eindrang, nur ein wenig tiefer ge= gangen, so wäre nach Aussage des Arztes der Tod des Ver= Tezten die Folge gewesen. Auf einen Aft der Notwehr kann sich der Herr Betriebsleiter nicht herausreden, denn er hat den Streis tenden von hinten angeschossen.

Arbeitsverhältnis hineinkomme.

Der Beamte von Breslau begrüßt den Abschluß von Tarifen zwischen den Unternehmern und dem Verband der Steinarbeiter, weil dadurch Ordnung und Ruhe in das Daß die Organisationen ohne viel Aufhebens die Ab­stellung von Mißständen betreiben, bezeugt der Beamte von Erfurt : " Von vier größeren Arbeiterorganisationen gingen dem Ge­werbeinspektor in Erfurt I fieben Beschwerden zu. vorgefundenen Mißstände wurden beseitigt." Aus dem Inspektionsbezirk Wiesbaden wird folgendes berichtet: Wegen der oft zu beobachtenden Gleichgültigkeit der Arbeiter Der Betrieb ist für organisierte Gehilfen gesperrt. gegen die Maßnahmen zur Verhütung von Unfällen verdient das schluß eines Tarifes beseitigt. Die Sperre ist aufgehoben. Die Differenzen im Café o brecht, Neukölln, sind durch Ab­Vorgehen des Deutschen Holzarbeiterverbandes Anschluß erkennung, der im Berichtsjahre in Frankfurt a. M. eine Verband der Gastwirtsgehilfen. Ortsverwaltung Berlin .

Die..

Ausstellung von Schuhvorrichtungen in guten Modellen und Ab- Achtung, Schuhmacher! Bei der Firma Häring, Usedom­bildungen veranstaltete. Der rege Besuch, den die Ausstellung straße 17, ist es durch die infolge Aufstellung neuer Maschinen ent­erfuhr, läßt erwarten, daß der Erfolg nicht ausbleibt. Den gleichen standenen Lohndifferenzen zur Arbeitsniederlegung gekommen. Durch Zweck verfolgt ein Vortrag, der auf Veranlassung der Buchdrucker- ein dem Arbeiterausschuß überreichtes Schreiben lehnte die Firma genossenschaft, Sektion Frankfurt a. M., von einem technischen Verhandlungen als zwecklos ab mit der provozierenden Bemerkung, Beamten der Berufsgenossenschaft gehalten wurde... daß diejenigen, welche bis Sonnabend 3 Uhr sich nicht zufrieden er flären, ohne weiteres entlassen seien. Die Firma ist daher zu meiden.

Von einer anderen gewerkschaftlichen Betätigung berichtet der Beamte von Düsseldorf aus dem Wuppertal :

Die Einführung des frühen Sonnabendschlusses ist zum Teil von den Unternehmern ausgegangen..., in der Hauptsache aber ist es auf Drängen der organisierten Arbeiterschaft zurückzu­führen.... Wo der freie Sonnabendnachmittag eingeführt ist, erfreut er sich allgemeiner Beliebtheit bei den Ar­beitern und meist auch bei den Arbeitgebern."

Daß sich die Organisationen der Arbeiter besonders die Ueberwachung der Arbeitszeit der Arbeiterinnen angelegen sein lassen, kann der Beamte aus Frankfurt a. D. berichten. Und aus Bromberg kommt die Mitteilung, daß sich Ar­beiterorganisationen auch um die Beschaffung billiger Lebens­mittel bemühten.

Zentralverband der Schuhmacher.

Ortsverwaltung Berlin .

Streifende schießen zu dürfen, ohne befürchten zu müssen, dafür in Bisher war es nur ein Vorrecht" der Streifbrecher, auf fühlbarer Weise zur Rechenschaft gezogen zu werden. Sollen diese Schießfreiheit" nun auch die Unternehmer erhalten?

11

Der Bergarbeiterstreik in Oberschlesien .

Der Inhaber der Großdestillation von Max Rein in Char­ lottenburg , Scharren str. 5, entlich einen Destillations­gehilfen mit der Begründung: Solche scharf organisier ten Herren fann ich nicht gebrauchen." Uns ist es nicht bekannt, daß Herr Rein scharf organisierte" Gäste aus seinem Lotal weist; es muß wohl ein besonderer Grund vorliegen. Das ist auch der Fall. Dem Gehilfen paßte das Logis nicht, das ihm in der Privatwohnung des Herrn Rein, Scharrenstr. 33, Die Lage im oberschlesischen Streifrevier ist unverändert. Auf angeboten wurde. Hier logieren zwei Gehilfen in einer ehemaligen Speisekammer, welche zirka 4 Meter lang und 1% Meter breit ist. den Bergwerken Brandenburg "," Ferdinand", Myslowig" und So zeigen die Berichte der königlich preußischen Gewerbe- oberen Bett schläft, bereitet es einige Schwierigkeiten, dort hinein treten. Unter den Streitenden ist das Gerücht verbreitet, daß auf Zwei Feldbettstellen stehen übereinander. Demjenigen, der in dem" Concordia" ist das ganze Maschinenpersonal in den Ausstand ge inspektoren eine große Summe sozialer Tätigkeit auf, die von zu kommen, da das Zimmer so schmal ist, daß er die dazu nötigen dem Bergwerke Heinig" Sträflinge als Arbeiter verwendet werden. den Gewerkschafien in aller Stille geleistet wird. Das kann sie Bewegungen nicht machen kann. Außer den 2 Bettstellen befindet Eine Bestätigung dieses Gerüchtes liegt jedoch noch nicht vor. mit den Scharfmachern nicht versöhnen. Für diese sind die sich als Mobiliar nur noch ein Schrank in dem" Zimmer". Ein heutige Sonntag wird als kritischer Tag bezeichnet. Es find mehrere Organisationen der Arbeiter hassenswert, weil sie der un- Stuhl ist nicht vorhanden. Beide Gehilfen können sich zu gleicher gezügelten Sucht nach Auspressung der Arbeitskraft entgegen- 3eit nicht darin anziehen und waschen. Auf eine diesbezügliche Versammlungen der Streifenden anberaumt worden. Bemerkenswert treten. Deshalb möchte man, wie es Bued programmatisch, eußerung erfolgte die Entlassung mit der obigen Begründung. Ein ist das Verhalten der Frauen im Streifgebiet, die mit voller Energie unter dem Beifall der Industriellen im Zentralscharfmacher netter Beitrag zum Logissystem. Wir sind der Ansicht, daß das für den Streit eintreten. unter dem Beifall der Industriellen im Zentralscharfmacher Geschäft des Herrn Rein noch soviel abwerfen dürfte, daß er Der Streit der Brauereiarbeiter in Kulm dauert unverändert verband verkündete, die Gewerkschaften zerschmettern". Daß seinen Angestellten eine Entschädigung zahlen kann, damit diese fort. Alle Verhandlungen sind gescheitert. man damit viel soziale Arbeit vernichten und verhindern sich ein den notwendigen Bedürfnissen entsprechendes Logis jelbst würde, das stört die Profitmacher nicht, das gehört zu ihrem Programm.

Berlin und Umgegend.

besorgen fönnen. Den Angestellten in den Großdestillationen empfehlen wir als bestes Mittel zur Beseitigung solcher Mißstände: den Eintritt in die Organisation. Verband der Gastwirtsgehilfen.

Deutfches Reich.

Letzte Nachrichten.

Desterreichs Ungeduld.

Der

Wien , 26. April. ( P. C.) Heute abend ist in der Auf­fassung informierter Streise ein plöglicher Umschwung einge­treten. Man beurteilt hier die Situation außerordentlich pessimistisch. Man erklärt, daß Desterreich unter allen Um­ständen auf seinem den Mächten bekanntgegebenen Stand­punkt zu verharren entschlossen ist und die schleunige Räu­Sollten sich die mung Skutaris unverzüglich verlangt. Mächte nicht bereit finden, auf der geforderten Räumung Sfutaris zu bestehen, so wird Desteereich- Ungarn die Rän­mung durch eine militärische Expedition selbst durchführen. " Die am 26. April 1913 in Berlin tagende Generalversamm- Gegen eine Territorial- ompensation an Monte­Tung der Binnenschiffer nimmt Kenntnis von dem letzten Ver- negro hat Desterreich nichts einzuwenden, sofern diese Kom­handlungsergebnis und erklärt sich mit den gemeinsamen stati- penfation nicht auf Kosten Albaniens geht. An einer finan­stischen Erhebungen betreffend Vorbereitung einer gefeßlichen ziellen Stompensation für Montenegro lehnt es Desterreich­Hegelung der Nachtruhe und der dreijährigen Vertragsdauer ein- Ungarn ab, sich zu beteiligen, wird aber selbstverständlich In der Lohnfrage akzeptiert die Versammlung die Zulage nichts dagegen haben, wenn die anderen Mächte gewillt sind, von 5 M. pro Mann und Monat für das Stromgebiet der Elbe finanzielle Opfer zu bringen. und der märkischen Wasserstraßen für die Dauer der Verein­barungen.

verstanden.

Für das Stromgebiet der Oder soll diese Zulage Geltung haben für die Jahre 1913 und 1914. Mit Beginn des Jahres 1915 soll eine weitere Zulage in Kraft treten mit der Maßgabe, daß der Mindestlohn für die Bootsleute im dritten Vertragsjahre 110 M. beträgt.

Die Generalversammlung beschließt nach Annahme dieses Vorschlages von seiten des Arbeitgeberverbandes die Arbeit auf zunehmen und die Regelung der übrigen Punkte den Gruppen­berhandlungen zu überlassen."

Eine militärische Operation Desterreichs. Gattaro, 26. April. ( P. C.) Die Straße von Cattaro nach Cetinje ist von den Oesterreichern militärisch ge. fperrt worden. Die Situation wird hier für außer. ordentlich bedrohlich gehalten. Man fürchtet jeden Mo­ment den Ausbruch der Feindseligkeiten. Aus Getinje wird ge­meldet, daß die Montenegriner ihre schwere Artillerie von Skutari zurückziehen, um sie auf dem Lovren, dem Cattora beherrschenden, auf montenegrinischem Gebiet gelegenen Berg, in Position zu bringen. In Montenegro , das durch die Blokade von jeglicher zufuhr abgeschnitten ist, droht eine Hungersnot auszubrechen. Kriegsvorbereitungen in Dalmatien .

Die Tarifbewegung in den Weißbierbrauereien.. General versammlung der Binnenschiffer. Die Arbeiter aus den Weißbierbrauereien nahmen in einer Die Binnenschiffer hielten am Sonnabend, den 26. April, im start besuchten Versammlung Stellung zu ihrer Lohnbewegung. Berliner Gewerkschaftshause Gewerkschaftshause eine außerordentliche General theß vom Transportarbeiterverband berichtete über das Er- fammlung ab. gebnis der bisher mit den Brauereibefizern gepflogenen Verhand- Der Bevollmächtigte Schüning erstattete Bericht über die lungen. Aus dem Bericht ging hervor, daß die Bewegung gemein- letzten Berhandlingen mit dem Arbeitgeberberbande. Heber den fam von den Brauereiarbeitern, Böttchern, Maschinisten und Hei- Bericht entspann sich eine Diskussion, aus welche hervorging, daß zern, sowie dem Transportarbeiterverband geführt wird. Die Ver- die Redner sich alle mit der Haltung der Lohnkommission einver­Handlungen über den eingereichten Tarifentwurf findet diesmal, standen erklärten. Die Versammlung nahm dann einstimmig nicht wie früher mit dem Verein der Weißbierbrauereien, sondern folgende Resolution an: unter Mitwirkung des Schutzverbandes der Norddeutschen Brau­steuergemeinschaft statt. Der Direktor dieses Verbandes, Herr Dr. allburg, fungiere als juristischer Beistand und auch gleich­zeitig als Verhandlungsleiter für die Weißbierbrauereien. Die Verhandlungen haben sich ziemlich in die Länge gezogen und sehr schwierig gestaltet. Die Unternehmer hätten sich zunächst den Forderungen der Arbeiter gegenüber völlig ablehnend verhalten und dies damit begründet, daß der schlechte Geschäftsgang der Weiß­bierbrauereien es nicht zulasse, höhere Löhne als bisher zahlen zu fönnen. Schließlich hätten die Arbeitgeber sich bereit erklärt, bei Berlängerung des bisher noch geltenden Tarifs den inneren Be­triebsarbeitern, Reservefahrern und Stalleuten während der Wintermonate 1 M. pro Woche Zulage zuzubilligen und die Bruttoarbeitszeit, welche bisher 12% Stunden betrug, um cine Halbe Stunde zu verkürzen. Die bisherige Nettoarbeitszeit von 9% Stunden müsse beibehalten werden. Die Verhandlungskom­mission habe auf Grund dieses minimalen Zugeständnisses, in bezug auf die beiden wichtigsten Bestimmungen der Tarifvorlage, den Arbeitgebern zu erkennen gegeben, daß sie nicht in der Lage wären, weiter verhandeln zu können, wenn nicht mehr Entgegenkommen Die Generalversammlung befaßte sich dann mit der Frage gezeigt würde. In den nachfolgenden Verhandlungssikungen hätten der Beitragserhöhung, es wurde betont, daß die Lokalausgaben dann die Arbeitgeber bezüglich der Löhne ein etwas besseres Ent- während der Streitdauer sehr wesentliche gewesen seien, daß aber gegenkommen gezeigt. Allerdings bleiben auch die lettgemachten die Agitation nach Beendigung des Kampfes sicher außerordentliche Zugeständnisse noch weit hinter den Forderungen der Arbeiterschaft Mittel erfordere. Die Vertrauensleute hätten sich deshalb schon Wien , 26. April. ( P. C.) Aus Pola wird gemeldet, zurüd. Danach soll den inneren Betriebsarbeitern eine Lohnauf mit dieser Frage beschäftigt und Anträge gestellt, der Vorsitzende daß eine Schiffsdivision als Eskorte für einen österreichischen besserung von je 1 M. und nach einjähriger Beschäftigungsdauer empfiehlt dann folgenden Antrag anzunehmen: Truppentransport von 10000 Mann nach den um eine weitere Mark pro Woche zuteil werden, so daß der Lohn" Da die berechtigt Forderungen der in der Binnenschiffahrt füddalmatinischen Gewässern abgegangen ist. Das Geschwa­29 M. im Anfang und nach einem Jahr 30 m. betragen soll. Alle beschäftigten Personen tros des zähen, langen Kampfes den ge- der soll bereits die Höhe von Ragusa passiert haben. Der übrigen Arbeiter, Handwerker, Böttcher, Maschinisten und Heizer, wünschten Erfolg nicht gehabt haben, daß namentlich die so­Flaschenkellereiarbeiter, Mitfahrer, Reservefahrer, Stalleute und fortige Einführung der Nachtruhe nicht erzielt ist, verpflichten Landungspunkt des Geschwaders ist unbekannt. bermutlich jugendliche Flaschentellereiarbeiter sollen je eine Mart sich die Binnenschiffer, alles daran zu sehen, um die Organisation wird es in der Bocche di Cattaro einlaufen, um dort einen Zulage pro Woche zu ihren bisherigen Lohnsäßen erhalten. so zu stärken, daß fie noch mehr als bisher in der Lage ist, die Teil der Mannschaften zur Verstärkung der Garnison von Gefordert wurden 2 bis 3 M, Lohnausbesserung. Die Faß- und Forderungen der Schiffsmannschaften mit Nachdrud zu ver- Cattaro abzugeben. Flaschenfahrer sowie die Privatfahrer sollen nur während der Wintermonate eine Zulage von 1 M. pro Woche erhalten. Die Arbeitszeit für die inneren Betriebsarbeiter soll Stunden innerhalb 12 Stunden, für Reservefahrer und Stalleute 9% inner­halb 12% Stunden betragen. Gefordert war durchweg die neun­stündige Nettoarbeitszeit innerhalb 11 Stunden. Verschiedene an­dere Anträge der Arbeiter auf Verbesserung der sonstigen Arbeits­bedingungen hätten die Arbeitgeber bei den Verhandlungen bisher nicht afzeptiert. Ebenso sei die Forderung von je 20 Pf. Zuschlag für Ueberstunden, sowie 40 Pf. Zuschlag für Arbeiten an Feiertagen feitens der Unternehmer abgelehnt worden. Nach dem Vorschlag der Unternehmer sollen die Ueberstunden durchweg mit je 60 Bi. und Feiertagsarbeit mit je 70 Pf. pro Stunde bezahlt werden. Die Tarifdauer wünschten die Unternehmer auf 5 Jahre, also bis zum 1. Mai 1918 festgesezt wissen.

treten.

Serbiens Hilfe für Montenegro.

Die Generalversammlung beschließt daher, den Lokalbeitrag von 10 auf 20 Bf. zu erhöhen und beauftragt den Mitgliedschafts- Belgrad , 26. April. ( P. C.) Die serbische Regierung hat den vorstand ab 1. Juli dicses Jahres den 70 Bi- Beitrag zu erheben. Bertretern der Mächte erklärt, daß sie sich als Verbündeter Die Generalversammlung fordert ferner alle Mitglieder auf, Montenegros für verpflichtet halte, auf dem Kampf. erneut die Agitation aufzunehmen und dafür zu sorgen, daß die plane zu erscheinen, wenn Oesterreich mit oder ohne in der Binnenschiffahrt beschäftigten Personen dem Deutschen europäisches Mandat eine militärische Intervention gegen Monte­Transportarbeiter- Verband zugeführt werden." In der Diskussion über diesen Punkt meldeten sich nur Befür- negro auf dem Landwege vornimmt. worter der Beitragserhöhung zu Wort und wurde die Resolution einstimmig angenommen.

Schweres Unglück auf Zeche Radbod". Damit waren die Arbeiten der Generalversammlung erledigt. Hamm , 26. April. ( p. C.) Auf Zeche Radbod" ereignete sich Der Vorsitzende Schüning gab einen Rückblick über den Verlauf heute ein schwerer Unglüdsfall. Auf Schacht 4 stürzte infolge des Kampfes und konstatierte, daß die Organisation noch eben so Reißens eines Förderseiles ein Korb in die Tiefe. Der Berg­mächtig dastände, wie mit Beginn des Jahres und erklärte, daß der mann Schlirkamp wurde durch fallende Kohlen. An den Bericht schloß sich eine lange ziemlich erregte Debatte, gute Geist unter den Kollegen dafür bürge, daß die Entwidelung it üdejofort getötet. Drei andere auf derselben Sohle arbei in der eine starte Unzufriedenheit mit dem Ergebnis der Ver- der Binnenschifferorganisation wie bisher vor sich gehe. tende Bergleute erlitten schwere Verlegungen. Hierzu 5 Beilagen. Verantw. Rebatt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inseratenteil verantw.: Th. Giode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.