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Grundstüdserwerb für Sas Abgeordnetenhaus von der Heeresverwaltung an der Westseite des Abgeordnetenhauses. Der Nachtragsetat hierfür( 6 274 000 M.) ist durch die Zurüd­ziehung der betreffenden Position des Reichsmilitäretats erledigt.­Die Budgetkommission beantragt, die Regierung zur Sicherung des Baublocks Leipziger, Wilhelm-, Prinz- Albrecht, Königgräber Straße, Leipziger Platz für Reichs- und Staatszwecke aufzufordern. Abg. Stroffer( f.) ersucht um Annahme seines Antrages.

Abg. Hoffmann( Soz.):

Abg. Dr. Hahn( f.): Alle Anträge sollten angenommen werden, damit die Regierung die ganze Materie einmal umfassend prüft und bearbeitet. Ein Regierungskommissar: Es bestehen Härten, aber von einer Konfistation tann nicht gesprochen werden. Die Abgg. Cassel und Dr. Friedberg sprechen für ihre Anträge. Abg. Hirsch- Berlin( Soz.):

Amtliche Angaben über die Gesamtzahl Ser jetzt eingeschriebe nen Wähler der Landtagswahlbezirke Berlins   liegen noch nicht vor, man muß sich daher der Mühe unterziehen, selber aus den Einzel­angaben über die zirka 1500 Urwahlbezirke der zwölf Landtags­wahlbezirke die Zahlen zu berechnen. Wir teilen hier das Ergeb nis unserer Berechnungen für ganz Berlin   mit, wobei wir den Vorbehalt machen müssen, daß fleine Irrtümer darin vorgekommen sein können.

Wir haben grundsätzliche Bedenken gegen die Besteuerung nach dem Nutzungswert und halten die Steuer nach dem gemeinen Wert Für die Landtagswahlen von 1913 hat Berlin   überhaupt 497 581 Gegen den Antrag Strosser haben wir nichts einzuwenden, für die einzig richtige Art der Besteuerung. Gewisse Härten müssen Urwähler, gegenüber 482 599 Wählern in 1908. An der Gesamt­denn es handelt sich ja in der Hauptsache nur darum, das Ab- in Kauf genommen werden und werden sich niemals ganz vermeiden geordnetenhaus davor zu bewahren, eingebaut zu werden. Aber lassen. Wir begrüßen es, daß immer mehr Kommunen dazu über- zahl find in 1913( in Klammern die Zahlen für 1908) beteiligt die mit allen Mitteln widersehen wir uns der etwaigen Abficht, dem gegangen sind, die Besteuerung nach dem gemeinen Wert vor- Landtagswahlbezirke I mit 27 963( 28 861), II mit 25 540( 29 024), Militärfiskus aus der Klemme herauszuhelfen, in die er durch die zunehmen. Wir sehen in der Erhebung der Grundwertsteuer nach III mit 27 377( 29 863), IV mit 28 769( 29 423), V mit 31 219 Umgehung des Etatsrechts des Reichstags und durch die Mani- dem gemeinen Wert nicht nur eine reine Finanzsteuer, sondern( 33 104), VI mit 49 189( 49 976), VII mit 55 491( 47 275), VIII mit pulationen des Herrn v. Winterfeld gelangt ist. Nicht die gleichzeitig auch eine soziale Maßnahme.( Sehr richtig! bei den 49 528( 53 323), IX mit 55 042( 44 573), X mit 54 514( 57 375), preußischen Steuerzahler haben die Kosten dieser unsauberen Sozialdemokraten.) Dr. Hahn hat sich darüber aufgehalten, daß XI mit 45 896( 35 422), XII mit 47 053( 44 380). Man sieht, daß Grundstüdsschieberei zu übernehmen, sondern diejenigen, die sich eine Berliner   Vorortgemeinde für unbebaute Grundstüde 7 pro bie Wählerzahlen der einzelnen Wahlbezirke fast überall sich er­zu solchen Manipulationen hergegeben haben. Herr v. Winter- Wille an Grundsteuern erhebt. Das ist nach meiner Meinung noch heblich geändert haben. Die Bezirke der noch in der Entwickelung viel zu wenig.( Hört! hört!) Wenn es Dr. Hahn ernst ist mit feld hat den Mitgliedern des Hauses eine Schrift zugesandt, in der er eine Mohrenwäsche an sich selbst vorzunehmen versucht. Nun, der Bekämpfung der Terrainspekulation, dann sollte er mit begriffenen Stadtteile Berlins  ( Wahlbezirke VII, IX, XI, XII) ich habe von meinem feinerzeitigen Urteil über Herrn v. Winter uns für eine möglichst hohe Besteuerung des unbebauten Grund haben bedeutend an Wähler zugenommen und andererseits hat in feld und diese Grundstücsschiebereien nur die eine Nebensächlich- und Bodens eintreten.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) den Bezirken der längst voll bebauten Stadtteile die Wählerzahl teit zurückzunehmen, die dadurch unterlaufen ist, daß ich irrtüm heute lassen die großen Terraingesellschaften und kapitalkräftige fich weiter beträchtlich verringert. Die Ungleichheit der licherweise die Zurücknahme einer nachteiligen Auskunft über Besizer absichtlich den Grund und Boden unbebaut liegen und Wahlbezirke ist jetzt so arg, daß der größte Bezirk( jetzt VII Winterfeld nicht mitteilte. Leider gibt aber Herr v. Winter- warten, bis sie ihn mit großem Vorteil weiterverkaufen können. mit 55 491 Wählern) weit über das Doppelte der Wählerzahl des feld keine Auskunft darüber, daß er zwei Quellen, die sehr schlechte Wenn es dem Hausbesih in den Städten vielfach schlecht geht, so kleinsten Bezirkes( jetzt II mit 25 540 Wählern) hat. Auskünfte über ihn gegeben haben, erfolgreich verstopft hat; die ist das ein vorübergehender Zustand. Wir haben Zeiten erlebt und Von der Gesamtzahl der Wähler gehören in ihren Urwahl­eine Quelle hat er geheiratet und die andere damit zu seinem die Zeiten werden wiederkommen, in denen der Hausbesih glänzende bezirken zu der ersten, der zweiten, der dritten Klasse in Schwiegervater gemacht.( Erneute große Heiterfeit.) Nicht nur Geschäfte gemacht hat. Davon sprechen allerdings die Hausbesitzer in dem von mir vorgetragenen Kammergerichtsurteil, über das nicht, auch nicht davon, daß ihnen oft Millionen in den Schoß ge- ganz Berlin   jetzt 18 021, 93 145, 386 415 Wähler, gegenüber 12 110, fich Herr v. Winterfeld beschwert, wird er scharf gekennzeichnet, worfen werden, die von der Gesamtheit der Steuerzahler auf- 74 977, 395 512 Wählern vor fünf Jahren. Trotz Mehrung der sondern in einem zweiten Sammergerichtsurteil wird festgestellt, gebracht sind.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Nur Bevölkerung und der gesamten Wählerschaft hat die dritte Klasse daß, wer auf seinen Ruf und auf seine Ehre etwas hält, derartige wenn sie Opfer bringen sollen, dann hört man von den Herren. an Wählern verloren, während die zweite und die erste ehrenrührige Beschuldigungen nicht über sich ergehen lasse, sondern Schließlich hat Dr. Hahn gesprochen für die langwirtschaftlich be. Iaffe eine ansehnliche Zunahme zeigen. Für 1913 auf gerichtliche Feststellung der Unwahrheit und eventuell auf Be- nußten Grundstücke vor den Toren der Großstädte. Dabei treiben bezw. für 1908 stellen die Wählerzaheln der drei Klassen sich in strafung des Verleumders dringen werde. Winterfeld aber habe diese Herren die Landwirtschaft nur pro forma, um der Steuer den zwölf Landtagswahlbezirken so: auf die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen nichts erwidert, sich nach dem gemeinen Wert zu entgehen und die niedrigere Steuer vielmehr mit seinem Gegner verglichen und die Hälfte der Kosten nach dem Ertragswert zu zahlen. Glauben Sie denn wirklich, übernommen. An anderer Stelle in diesem Urteil wird ihm auch daß die reich gewordenen Millionenbauern der westlichen Vororte die Glaubwürdigkeit abgesprochen. Er hatte die Stirn, sich gegen darüber betrübt sind, daß sie die Landwirtschaft nicht mehr weiter die Kammergerichtsräte beschwerdeführend an den Justizminister betreiben können. Im Gegenteil, fie freuen sich darüber. Wir zu wenden, natürlich vergeblich. Der Kriegsminister hätte sich sehr sind also gegen die Besteuerung nach dem Nuhungswert, weil ihre leicht bei seinem Kollegen von der Justiz über die Beschaffenheit Folge wäre, daß die große Masse der Bevölkerung erheblich höhere dieses Herrn erkundigen können. Ich rate dem Kriegsminister, Miete bezahlen müßte.( Beifall bei den Sozialdemokraten.) bei weiteren Transaktionen vorsichtig zu sein, denn dem Herrn v. Winterfeld steht auch das Pathologische zur Verfügung. ( Heiterkeit.) Ich kann also alles, was ich seinerzeit hier gesagt habe, im vollen Umfang aufrechterhalten. Ich habe aber noch fo biel neues, erdrückendes Beweismaterial erhalten, daß es ein Darauf vertagt, sich das Haus. öffentlicher Standal wäre, wenn die Regierung nicht schleunigst Präsident Graf Schwerin   jetzt die nächste Sibung fest auf weit von diesem Herrn abrücken würde. Bei dem geringsten Ver- Montag 11 Uhr mit der Tagesordnung: Kleinere Vorlagen, Eisen­such, den preußischen Steuerzahlern etwa die Kosten für den Rein- bahnanleihegesez und Betitionen. den Antrag Schiffer­Abg. Hoffmann( Soz.) bittet, fall des Kriegsministers aufzubürden, werde ich von meinem Material rüdsichtslos Gebrauch machen.( Bravo  ! bei den Sozial- adenberg auf Befreiung der Dissidentenkinder vom Re­demokraten.) ligionsunterricht auf die Tagesordnung zu sehen. Der Antrag ist so alt, daß er wirklich noch in dieser Session erledigt werden sollte. Besonders das Zentrum müßte dafür sein, wenn es ihm mit seinem Toleranzantrag ernst ist.( Bustimmung bei den Sozialdemo­Präsident Graf Schwerin: Es ist vereinbart worden, daß von Montag ab nur noch die Sekundärbahnvorlage erledigt werden soll. Der Antrag Hoffmann würde dieser Vereinbarung widersprechen. denn es stehen ja auch kleinere Borlagen und Betitionen auf der Abg. Hoffmann: Die Vereinbarung ist doch schon durchbrochen, Tagesordnung.( Abg. Dr. Hahn: Nur Eisenbahnpetitionen!) Sie, Herr Dr. Hahn, tommen immer nur ins Haus, wenn Sie einmal reden wollen.( Seiterfeit.)

Präsident Dr. Graf v. Schwerin- Löwis ersucht, sich weiterhin nur mit dem Antrag Stroffer selbst zu befassen. Der Antrag wird nach kurzen Erklärungen der Parteiführer

angenommen.

Es folgt die zweite Beratung des Gefeßentwurfes auf Ab­änderung des Gesetzes über die Eisenbahnunternehmungen vom Jahre 1838. Die Kommission hat Aenderungen vorgenommen, mit denen fich die Regierung nicht einverstanden erklärt, und Eisenbahn­minister v. Breitenbach ersucht deshalb, von einer weiteren Be­ratung abzusehen; die Regierung werde in der nächsten Session Trotzdem tritt das Haus in die Einzelberatung ein und nimmt die Kommissionsbeschlüsse an.

einen neuen Entwurf vorlegen.

Die Beratung der Uebersicht über die Ausbildung und Fort­bildung von Jugendpflegern im Jahre 1912 wird für erledigt erflärt.

Anträge zum Kommunalabgabengeset.

=

Ein Antrag Graf Spee( 8.), b. Arnim Züsedom( f.), Dr. Porsch( 3.) und Biered( frk.) wünscht eine Aenderung dahin, daß die Veranlagung zur Grundwertsteuer nicht nach dem gemeinen Wert, sondern nach dem Ertrag erfolgen soll, und tritt für die Beschwerden des städtischen Haus- und Grundbesizes ein. Mit zur Debatte stehen Anträge der Abgg. Dr. Friedberg ( natl.) und Aronsohn( Bp.), die gleichfalls die Beseitigung von Härten bei der Veranlagung zur Grundwertsteuer verlangen. Abg. Graf Spee( 3.): Die jetzige Besteuerung fommt vielfach einer Konfistation gleich.

Liebhaber Antonio, von dem sie sich so schnöd betrogen wähnte

ein wilder Brausekopf, der lange in den Abruzzen das Räuber­handwerk trieb ins Schloß stürmt, die Geliebte zurückzuerobern. Wechselnd wogen die Gefühle in Juliens Brust, als sie von Antonio die Wahrheit hört. Das Blut zieht sie zu ihm, aber die Erinnerung an Bertrams Opferfinn ringt diesen Antrieb immer wieder nieder. Es ist der Krante selbst, der, seinen Zustand und die Gewißheit seines nahen Endes schließlich offenbarend, das Trennende hinweg räumt. Neidlos wünscht er dem Bund, zu dem die beiden jenseits des Meeres sich vereinen sollen, Heil und Segen.

Neben Mary Dietrich, in deren Wiedergabe der Julia eine Herren Kurt Stieler   in der Figur des Grafen Bertram, Müller als Tobaldi und Werner Schott  , der, im Organ an Moissi   erinnernd,

starte Leuchtkraft des Gefühles strahlte, wären zu erwähnen die

den wilden Antonio spielte. Es wurde lebhaft applaudiert. dt.

-

Mit den Stimmen der bürgerlichen Parteien werden alle An­träge angenommen.

Der Antrag Borchardt( Soz.) auf Reform des Jrrenrechts wird ohne Debatte angenommen.

fraten.)

halten.

Abg. Dr. Friedberg( natl.): An fich ist uns der Antrag Hoff­mann sympathisch, aber wir müssen uns an unsere Vereinbarungen Abg. Hoffmann: Wir konnten doch nicht ahnen, daß heute Dr. Sahn mit seinen langen Reden den halben Nachmittag mit Be­schlag belegen würde.( Heiterkeit.)

Abg. Dr. Borisch( 8.): Die Neuwahlen stehen unmittelbar vor der Tür. Einmal müssen wir doch Schluß machen und heute ipar über den Antrag der äußerste Termin. Hätten die Herren Sozialdemo­traten nicht so viel geredet, dann hätten wir auch Zeit für diesen Antrag gehabt.( Bustimmung bei der Mehrheit.)

Abg. Stroffer( f.): In der Unterrichtskommission ist der An­trag Schiffer- Sadenberg so schnell wie nur irgend möglich erledigt worden. Wie wir Herrn Hoffmann kennen, würde er am Montag mit seinen Reden zu dem Antrag den halben Tag in Anspruch nehmen.( Zustimmung rechts.)

Abg. Hoffmann: Und wenn schon, dann bleiben immer noch Tage für Kleinbahnschmerzen, und das ist genug.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Nicht nur wir haber lange reden müssen, sondern Dr. Porsch hat in dieser Session auch einmal 1% Stunden gesprochen. Und jeder Tag, an dem Dr. Hahn er­scheint, gehört ihm zur Hälfte.( Heiterkeit.)

1. I.

2. KI. 3. AI. 1913

1. RI.

2. KI. 3. KI. 1908

I.

638

3 134

24 191

608

2792

25461

II.

565

2674

22 301

548

2512

25964

III. 584

3175

23 618

572

2962

26329

IV.

815

4569

23 385

648

4130

24645

V. 1065

5287

24867

811

5.493

26 800

VI. 1561

9.797

37 831

1138

8170

40 673

2275

12 413

40 803

1 175

8881

37 219

VIII.

1 282

7715

40531

1082

6964

45277

IX.

2914

13 365

38 763

1496

9 069

34.008

X. 1820

9 987

42 707

1275

8626

47474

31 570 35 848

1312

7539

26 571

1450 7839

35 091

VII.

XI. 2676 11 650 XII, 1826 9 379 Die Verschiebungen der Klassenstärke sind in einigen Wahl= bezirten sehr beträchtlich. Mit einiger Sicherheit darf aus diesen Aenderungen der Wählerzahlen ganzer Landtagswahlbezirke ge schlossen werden, daß auch eine entsprechende Aenderung des Wahl­ergebniffes vieler Urwahlbezirke eintreten wird. Offenbar ist jetzt eine noch größere Bahl minderbemittelter Wähler in die zweite eine noch größere Bahl minderbemittelter Wähler in die zweite und in die erste Klasse hineingelangt, so daß schon hierdurch unsere Aussichten auf Erfolg wieder gebessert worden sind.

Vor allem wird aber auch die Werbekraft unserer Jdeen ihre Landtagswählern selbst bei der öffentlichen Wahl es für eine Wirkung tun. Es wird diesmal eine sehr viel größere Zahl von Ehrenpflicht halten, ihre Stimmen für die Soziala  

demokratie abzugeben.

Berlin   Wilmers.

Die Chamäleonnatur der Nationalliberalen. Die Landtagswahlbewegung in dem Riesen- Landtagswahlkreise Teltow Beestow- Stortow, Dorf tommt jetzt lebhaft in Fluß. Ein reges Versammlungsleben seht überall ein. Auch die gegnerischen Parteien und Kandidaten beteiligen sich überaus lebhaft daran, die in allen Orten Versamm­lungen einberufen, deren Besuch allerdings im allgemeinen au wünschen übrig läßt. Ein großer Begleitungsstab umgibt die Referenten und zieht mit ihnen von Ort zu Ort.

-

Am Donnerstag, den 24. Mai, gaben sich die ver­bündeten Liberalen in Adlershof   ein Stelldichein. Der große Saal von Lehmgrübner war dicht gefüllt von Parteigenossen. das beeinflußte zweifellos den Ton und den Tert der Referenten. Die Fraktion Drehscheibe produzierte sich in ihrer klassischen Doppelnatur. Der erste Referent, Abg. Dr. Maurer, feierte ein­leitend den Völkerfrühling(!) bon 1848 und den" Frei­beits" kampf des deutschen   Volkes von 1813 und freute sich dieser

wie gering die Gozialdemokraten diese wichtige Sache einschätzen. berg! Nach seiner Auffassung ist die Sozialdemokratie eine Abg. Dr. Hahn: Das Wort von den Kleinbahnschmerzen zeigt, wolfserhebungen. Heil'ger Fuhrmann und Sankt Fried­( Bachen bei den Sozialdemokraten.)

Abg. Boisly( natl.): Am 24. Januar 1912 ist der Antrag geistige Bewegung, der mit Ausnahmegesehen, wie sie die Schiffer- Hadenberg an die Unterrichtskommission ge- Ronservativen wollen, kein Abbruch getan werden kann; genau so tommen, und 10 Monate hat es gedauert, bis er zum erstenmal wenig wie dem Zentrum durch den Kulturkampf. In allen Kultur­zur Verhandlung gestellt wurde.( Hört! hört! links.) So wird ein fragen müsse und könne die Linke zusammenstehen. Mit der Kritik Antrag erledigt, bei dem es sich um die Gewissensfreiheit handelt. kommen wir nicht vorwärts, das preußische Volk will endlich ( Sehr richtig! links.) Taten sehen! Mit diesem im nationalliberalen Munde mehr denn komisch wirkenden pathetischen Ausruf beendete der Redner seinen Vortrag, über welchen die Versammlung mit heiterem Lachen quittierte.

Abg. Dr. Porsch: Wenn die Sozialdemokraten so wenig reden würden wie ich, dann wären wir längst fertig.( Sehr richtig! bei Notizen. der Mehrheit. Abg. Hammer: Diese Kilometerredner! Heiterkeit Mujitchronit. Der Wiener Tonkünstlerberein hat den rechts.) Abg. Stroffer: Die Unterrichtskommission hatte soviel zu tun, Komponisten Eugen d'Albert   zum Bräsidenten gewählt. giterarische Vergewaltigung. Jm Börsenblatt daß sie nicht eher zu dem Antrag Schiffer- Hadenberg tam. Böjer Wille liegt nicht vor. des deutschen Buchhandels wendet sich die greise Dichterin Marie Abg. Hoffmann( Soz.): Wenn wir erst einmal so start sind Ebner Eschenbach   gegen die Herausgabe eines Jugend­wertes Aus Franzensbab", daß fie vor 55 Jahren anonym hat wie das Zentrum, dann werden sich auch bei uns die Reden mehr

Der Kandidat der Fortschrittler, Herr Pfarrer Traub, be­tonte vor allen Dingen seine patriotische Gesinnung. Aus dieser Anschauung begrüßte er die neue Wehrborlage, die zum Schuße des deutschen   Waterlandes unbedingt notwendig sei. Die Rüstungsausgaben sind eine Versicherungsgebühr, die das Bolt im

erscheinen lassen und das jest von einer Leipziger   Verlagsfirma mit bahnschmerzen mögen begründet sein. Aber Ihre Reden halten Sie eigenen Interesse zahlen müsse, die Rüstungen sind nicht anders

dem Namen und gegen den, entschiebenen Wunsch" der

Dichterin neu aufgelegt wird. Sie nennt die Arbeit eine ganz veraltete doch nur für die Kreisblätter. und literarisch völlig wertloſe Gelegenheitsschrift", deren Neuheraus- alle anderen Anträge für wichtiger gehalten hat, als den Antrag Abg. Boisly: Es ist bedauerlich, daß die Unterrichtskommiffion gabe ihr nie eingefallen wäre. Aber sie ist wehrlos gegen das Schiffer- Hackenberg. Berlegerkapital. Das Urheberrecht berjagt. Altertumsfund. In Köln   wurde bei Ausschachtungs­Der Antrag Hoffmann wird gegen die Stimmen der arbeiten auf dem Gebiet der Richmond- Kaserne ein gut erhaltener, Sozialdemokraten und des fortschrittlichen Abgeordneten Runze abgelehnt. sehr fünstlerischer Mosaitboden entdeckt, der etwa aus dem ersten nachchriftlichen Jahrhundert stammt.

Die Weltausstellung zu Gent   wurde gestern eröffnet. Sie ist noch in unfertigem Zustande; feine einzige aus­ländische Abteilung ist so weit vorgeschritten, daß fie eröffnet werden

fönnte.

Schluß gegen 6 Uhr.

Unterm Dreiklaffen- Wahliyitem

- Das Urbild zu Klein Dorrit, Didens berühmter fann die Sozialdemokratie auf Erfolge nur da rechnen, wo in der Romangestalt, Frau Mary Ann Cooper, ist dieser Tage, fura bor   Wählerschaft die minderbemittelte Bevölkerung start vertreten ist. ihrem 100. Geburtstage, in Southgate gestorben. Damit ist wohl Daß bei deur Verfahren, die Klasseneinteilung für jeden Urwahl­die letzte Jugendgespielin des großen Romandichters dahingegangen. bezirk besonders auszuführen, in ausgesprochen proletarischen Be­Ausgrabungen in Spanien  . Die archäologische airten auch die zweite Klasse und in manchen sogar die erste Klasse Durchforschung Spaniens   ist nach der Entdeckung von Numantia   eine sozialdemokratische Mehrheit hat, das ist der bittere Schmerz und den von Prof. Schulten- Erlangen dort geleiteten deutschen der bürgerlichen Parteien. Für Berlin   darf mit gutem Grund an Ausgrabungen munmehr von den Spaniern selbst in die Hand ge- genommen werden, daß die fünf Jahre, die seit den leßten Land­nommen worden. Wieber wurden merkwürdig bemalte Basen zutage tagswahlen verflossen sind, wieder noch einen tüchtigen gefördert, die deutliche Beziehungen zum griechischen Osten enthüllen. Schub minderbemittelter Wähler in die zweite Vom Kunsthandelsmarkt. Gainsboroughs Gemälde Der Marktwagen" wurde in London   von einer Kunsthändlerfirma und in die erste klasse hineingebracht haben. Aus für 403 200 M. aus Privatbesig angelauft. Kein Bild des berühmten dem Landtagswahlbezirk VI wurde bereits auf diese erfreuliche englischen Malers der Notofozeit erzielte bisher einen solchen Verschiebung der Klassenstärke hingewiesen, sie tritt aber auch in den übrigen Wahlbezirken Berlins   herbor. Brozenpreis.

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zu bewerten als eine Voltsversicherung. Er ist ein Gegner dem Volte noch teurer würde wie das ſtehende Heer. Er begrüßte der Miliz, wie sie von der Sozialdemokratie verlangt wird, da fie das Bündnis des Fortschritts mit den Nationalliberalen, die als Fundamentalforderung das geheime Wahlrecht verlangen. Scharf wandte er sich gegen die geistige Bevormundung in Preußen und forderte die Trennung von Staat und Kirche, ebenso auch eine freie Schule. Leider vergaß er den Hinweis, daß die mit dem Fortschritt verbündeten Nationalliberalen die Verpfaffung der Volksschule erst ermöglicht hatten.

Als lezte Garnitur kam dann der Kandidat der Nationallibe ralen, der Amtsgerichtsrat Siepmann, zu Worte, deffen stodende Borlesung bei der Versammlung nur ein ganz geringes Interesse wachrief.

Dem anwesenden Kandidaten unserer Partei, Genossen Groger, war es ein leichtes, die Doppelzüngigkeit der Nationalliberalen, die sich in dem gegenwärtigen Wahl. tampf im Kreise besonders radikal gebärden, lüdenlos aufzuzeigen, soweit dies in der kurz bemessenen Redezeit von 15 Minuten über­haupt möglich war. Ihre Feindschaft gegen ein Koalitionsrecht der Arbeiter, ihr Haß gegen die moderne Arbeiterbewegung, die zweifelhafte Haltung bei der Behandlung der Wahlrechtsfrage im Landtage, das fanatische Drängen nach einem Arbeitswilligen. schuß, dienten zur Illustrierung der Zaten der nationalliberalen Phrasenhelden. Wie wenig ernst es den verbündeten Liberalen