räumen.
Prinz Schönaich- Carolath( natl.) schließt sich den Klagen des Abg. Colshorn über das Petersburger Gesandtschaftshotel an. Der Etat wird bewilligt.
Abg. Colshorn( Welfe) flagt darüber, daß das neue Botschafts- 1fam, in den Nachbarhäusern einige Dukend Schuhleute verstedt. I als zufünftiger Minifter schon genannte Girt s. Arnim( Seiter. gebäude in Petersburg ästhetischen Ansprüchen nicht genüge.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Ich habe auch völlig un- feit), ist uns ganz gleich. Die Ausgaben für Generalswohnungen Staatsjefretär des Auswärtigen v. Jagow: Auf der Bot politisch gesprochen und wies unter anderem auch darauf hin, daß sind enorm, und doch ist es immer noch billiger, einem General schafterofnferenz in London haben die Mächte festgesetzt, daß es große Opfer kostet, die Arbeiterjugendheime zu errichten, 15 330 M. Wohnungsgeld zu bezahlen, als ihm eine Wohnung in Sfutari Albanien gehören soll. Für uns ist die Sache damit während bürgerliche Jugendheime sich reicher Geldzuwendungen er einem besonderen Dienstgebäude zu liefern. Der Chef des Mis res judicata. Wir wie die anderen Mächte haben gefunden, daß freuten. Als ich sagte, woher das komme, darüber wolle ich heute litärkabinetts, der in der Behrenstr. 6 die erste Etage bewohnt, an diesem Beschluß durch die Einnahme Stutaris nichts geändert nicht sprechen, weil ich in einer unpolitischen Versammlung spräche, wollte aus dieser Wohnung fort, und sofort ging das Kriegss werden kann.( Bravo !) Die Londoner Botschafterkonferenz hat erhob sich der Polizeioffizier und löste die Versammlung auf. ministerium auf seine Wünsche ein und macht eine Vorlage, ihm beschlossen, den König von Montenegro aufzufordern, Sfutari zu( Hört! hört!) Als wir ihn far machten, daß er sich auf dem für 5 Millionen Mark ein besonderes Wohnbebäude zu errichten. Uebere weitere Maßnahmen, falls er sich dieser Auf- Holzwege befinde, ließ er die Schutzleute von unten heraufholen, Vizepräsident Dove: Diese Forderung ist ja zurückgezogen!) forderung nicht fügen wird, wird beraten werden. Weiteres fann die in einer Stärke von 15 Mann erschienen.( Hört! hört!) Ich Aber ich rede jetzt von Handlungen des Kriegsministers. Ohne ich jetzt nicht sagen. habe dann meine jungen Freunde gebeten, in aller Ruhe nach dem Reichstag ein Wort zu sagen, verkaufte man das Grundstück in Hause zu gehen. Die Auflösung der Versammlung war auf jeden der Behrenstraße und zwei weitere in der Nähe des preußischen Fall ungeseßlich, höchstens hätte der Beamte die Entfernung der Landtages an einen Herrn v. Winterfeldt. Von diesent muß Jugendlichen unter 13 Jahren verlangen können. Ich möchte Sie sie der preußische Fistus, der sie gern gehabt hätte, mit einem fragen, ob sich nicht alle gebildeten Leute geradezu schämen müssen hohen Aufschlag zurückaufen.( Hört! hört! bei den Sozialdemo fraten.) Die Heeresverwaltung tauschte dafür andere Grundstüce über ein derart cin, eines in der Viktoriastraße, das auf 3% Millionen, eines in sollte noch 440 000 m. dazu bekommen. Das Kriegsministerium der Wilhelmstraße, das auf 2½ Millionen geschätzt wurde, und glaubte wohl, der Reichstag würde über diese bare Summe sehr erfreut sein, die doch nur den Vorwand bildet, um alles übrige zu verdecken. Herr v. Winterfeldt verlangt nun eine Ents schädigung von 2½ Millionen Marf, und es entsteht die Frage, wer dafür aufkommen muß, eine Frage, die mit dem Zurüdziehen. der Vorlage feineswegs gelöst ist. In der Vittoriastraße hot man das eine Gebäude bereits bis zum Dach geführt; es sollen 19 Gea schäftszimmer und 28 Wohnzimmer hineinkommen.( Hört! hört? bei den Sozialdemokraten.) Dann ist es doch kein Dienstgebäude mehr, sondern ein Wohngebäude, und ein solches hätte der Reichs tag sicher nicht bewilligt. Ein Dienstgebäude nach der Viktoriastraße, der feuersten Gegend Berlins , hinzubringen, grenzt ja ant würde auf dem Tempelhofer Feld errichtet werden können, und wo rung zur Ordnung.) Ein Dienstgebäude für das Militärkabinett Wahnwik.( Vizepräsident Dove ruft den Redner für diese Meuze
Etat des Reichsamts des Innern. Abg. Dr. Faßbender( 3.) befürwortet eine Resolution, die zum Schube der Landwirtschaft und des reellen Handels ein besonderes Gesetz über den Handel mit Düngemitteln, Futtermitteln und Sämereien verlangt, um den in diesem Handel herrschenden und immer mehr um sich greifenden Mißständen entgegenzutreten. Abg. Stöwe( natl.) und Abg. Kreth( f.) erklären ihre Zustim mung zu der Resolution.
Abg. Wurm( Soz.):
Auch meine Freunde erkennen an, daß dieje Materie einer gesetzlichen Regelung bedarf. Gerade der Kleinhandel wird in unverantwortlicher Weise durch Zwischenhändler geschädigt. Da man zur Moral im heutigen Staatsleben durch gute Worte nicht erziehen fann, bleibt nichts übrig, als dem Strafrichter größere Befugnisse zu geben.
Der Streit der oberschlesischen Bergarbeiter ist von so großer Bedeutung, daß wir dieser Sache wohl ein paar Stunden widmen können.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Ich erwarte, daß der Herr Staatssekretär dazu noch das Wort nimmt. Vor allent protestieren wir dagegen, daß
Die
fleinliches unkluges und nußloses Vorgehen der Polizei. ( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Diese jungen Leute haben ein angeborenes Gerechtigkeitsgefühl, und wenn sie auf Schritt und Tritt sehen, wie gewisse Teile der deutschen Jugendbewegung behördliche Unterstüßung finden, während für die Arbeiterjugend nur der Schußmannsabel übrig bleibt, so sind das Erfahrungen, die sie gerade in den aufnahmefähigsten Entwickelungsjahren machen, die ihnen für das Leben bleiben, die sie verbittern und von vornherein allen staatlichen Maßnahmen gegenüber mit Miß trauen erfüllen. Wenn in dieser Weise Wind gesät wird, brauchen Sie sich nicht wundern, wenn Sie Sturm ernten werden.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.) Abg. Giebel( Soz.)
Herr
Die Resolution wird angenommen. Abg. Dombeck( Pole) erörtert unter großer Unruhe des Hauses bittet das Reichsversicherungsamt, die Schaffung der Dienstordist eine musterhafte, obgleich auch hier die Behörden den Streifen zu beschleunigen. Sollte das nicht möglich sein, so muß den neuen den oberschlesischen Bergarbeiterstreif. Die Haltung der Streifenden nungen für die Angestellten bei den einzelnen Berufsgenossenschaften den die größte Schwierigkeiten in den Weg legen, indem sie ein- Bestimmungen über die Gehälter der Angestellten rückwirkende der Chef des Militärkabinetts wohnen will, kann uns ganz gleidy seitig Partei nehmen für die Unternehmer. Bei ihren geringen Straft beigelegt werden, um diese vor Schädigungen zu bewahren. Löhnen, bei der ausgedehnten Arbeitszeit und der schlechten Be- Auch materiell kann das Reichsversicherungsamt nach der Reichs- sein. Unpraktisch wäre es, wenn er in einer Villa wohnte, meit handlung, die sie erfahren, haben die oberschlesischen Bergarbeiter versicherungsordnung in die Dienstordnung zugunsten der Ange- richtiger wäre ein Eisenbahnwagen( Heiterkeit), da er mindestens wohl das Recht, sofortige Verbesserungen zu verlangen. Hoffent- ftellten eingreifen; aber leider läßt die vom Reichsversicherungs- drei Viertel des Jahres mit dem Kaiser unterwegs ist. Schäße ich lich führen die Verhandlungen, die Handelsminister Sydow in amt erlassene Musterdienstordnung" jeden sozialen Geist und das Gebäude nur auf 2 Millionen Mark, so würde uns die dankenswerter Weise angeregt hat, zu einem wenigstens einiger- seine Betätigung zugunsten der Angestellten vermissen. Gegen die Wohnung dieses Generals 120 000 M. und mit der inneren Einmaken befriedigenden Ergebnis. Dauert der Streif längere Zeit, Vetternwirtschaft in der so beliebten Selbstverwaltung der Unter- richtung wohl auf 140 000 m. jährlich zu stehen kommen. leberhaupt ist doch das Kriegsministerium teine Zentrale so fame auch die oberschlesische Eiſenindustrie in eine schwierige nehmer in den Berufsgenossenschaften wird gar nichts unterWenn nun die Regierung diese Förde Lage. Die Grubenarbeiter hätten von der Bergbehörde bei ihrer nommen. Bei den Gehaltsfragen, bei der Regelung der Urlaubs - für Grundstückskäufe. ruhigen Haltung eine andere Behandlung verlangen können. Statt verhältnisse u. s. f., nirgends kommt das Reichsversicherungsamt rung zurückgezogen hat, so deshalb, weil das Budgetrecht des Reichsdaß man Gendarmen und sogar Militär heranzog, hätte man die den Wünschen der Angestellten entgegen. Der Willtür der Vor- tags dabei auf das gröblichste verletzt worden ist. Beschwerden der Arbeiter prüfen müssen.( Bravo ! bei den Polen .) stände der Berufsgenossenschaften, der der Reichstag entgegentreten. Winterfeldt muß sich nun schon an der Heeresverwaltung wollte, wird durch die„ Musterdienstordnung" geradezu Vorschub schadlos halten. Wenn ein Beamter auf eigene Faust etwas unterAbg. Bernstein ( Soz.): geleistet. Die Anhörung der Angestellten, die der Reichstag ver- nimmt, fut er das als Privatperson, nicht aber als Beauftragter. langt hat, ist zur Farce, zum reinen Theaterspiel herabgewürdigt des Reiches, und wenn sich daraus finanzielle Konsequenzen crworden. Und diese„ Musterdienstordnung" erscheint den Vertretern geben, hat er sie allein zu tragen. Auch der Reichskanzler, der noch zu günstig für die Angestellten.( Sört! hört! bei den Sozial- von dem Geschäft informiert wur, müßte eigentlich verantwortlich demokraten.) Hoffentlich findet der antisoziale Geist, von dem die gemacht werden. Wenn der Kriegsminister nicht zahlen kann, so Unternehmer jich leiten lassen, nicht noch weiteres Entgegenkommen wird das Gut Hohenfinow ja wohl noch 2½ Millionen wert sein. Militär in Massen in das Streifgebiet beim Reichsversicherungsamt. ( Beifall bei den Sozialdemokraten.)( Seiterfeit.) Auf keinen Fall darf die Reichstaffe irgendwie zur Dedung dieser Summe herangezogen werden.( Sehr wahr! bet gesandt wird.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Die Diskussion schließt; der Etat wird bewilligt. den Sozialdemokraten.) Ich möchte der Heeresverwaltung den Rat Arbeitseinstellung ist die einzige und die friedlichste Waffe der geben, vom Grundstüdshandel überhaupt die Finger zu lassen Arbeiterschaft, ihre Lage zu verbessern gegenüber Unternehmern, Abg. Haase( Soz.) zur Geschäftsordnung: und sie anderen Verwaltungen, die mehr Erfahrung darin haben, die zu Konzessionen nicht bereit sind. Der Bischof von Orford bat Ich beantrage, den Titel Kriegsminister" aus dem Etat des zu übertragen. Für den Truppenübungsplatz bei 3ossen haben fürzlich vor englischen streifenden Arbeitern gesprochen, hat die Kriegsministeriums jezt von der Beratung auszuscheiden. Wenn wir 13 Millionen ausgegeben. Davon hätte man 5 Millionen Hoffnung ausgedrückt, daß sie ausharren und hat betont, daß nach wir die Geschäfte sachgemäß erledigen und dem Lande nicht ge- sparen können, wenn das Kriegsministerium nicht gerissenen seinem Wissen nichts in den letzten 50 Jahren in England so wohl- radezu ein Bild entwürdigender Verhandlungen bieten wollen Grundstücksschiebern in die Finger geraten wäre. Für ein An tätig für die Nation gewirkt habe wie die Gewerkschaften.( Hört!( Große Unruhe rechts), werden wir heute nicht fertig. Auch wir wesen, das vor kurzem für 51000 m. verkauft worden war, hat bört! bei den Sozialdemokraten.) Dabei haben die englischen Ge- wünschen die Verhandlungen zu fördern, und deswegen beantragen die Heeresverwaltung 240 000 M. gezahlt.( hört! hört!) Schr werkschaften ganz anderen Widerstandsgeist gezeigt, als die so über- wir, diejenigen Etats, zu denen nur eine beschränkte Zahl von patriotische Leute haben dabei ihre Hand im Spiele gehabt. So aus gesetzmäßigen deutschen Gewerkschaften, und troßdem befindet Rednern sich gemeldet bat, zu Ende zu bringen. Beim Titel fügte es der Zufall, daß ein Verwandter des Bürgermeisters vom. sich die englische Industrie im glänzenden Zustand. In den Kreisen Kriegsminister" aber sind umfangreiche Debatten zu erwarten, 3offen ein Gelände kaufte, das furz nachher an die Militärber der Regierung bei uns sieht man ja in jedem Streif eine Art denn man kann nicht wichtige Gegenstände aus der Debatte aus- waltung berfauft wurde. Für ein weiteres Grundstüd im Werte Revolution, und die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" hat es scheiden und im Giltempo erledigen. von 46 000 D. Hat die Heeresverwaltung 221 000 20. gezahlt. sogar für nötig gehalten, sich in die Verhältnisse des Auslandes Abg. Graf Westarp( f.)( zur Geschäftsordnung) widerspricht( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Ich fann mir denten, cinzumischen und den belgischen Arbeitern für ihren politischen dem Antrage. Wenn längere Debatten beim Titel Kriegs- daß alle Leute, die Grundstücke haben, sich danach sehnen, mit Streit den Tert zu lesen. Nun, der Fortgang dieser Bewegung hat minister entstehen und wir heute nicht fertig werden, müssen wir der Heeresverwaltung Geschäfte zu machen.( Heiterkeit.) Warunt gezeigt, daß dieser Streit einen Erfolg erzielt hat, und bis weit eben Montag weitertagen. leitet man in solchen Fällen nicht einfach das Enteignungsver in die Kreise der Bürgerlichen ist seine Berechtigung anerkannt fahren ein? Dann würden die ganzen Schiebergewinne beseitigt worden. In der Tat war dieser Streif ein Kulturwerk ersten werden. Wenn der Generalleutnant Staabs Konservenfabriken Ranges.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.) Die englische Rerevidiert hat, so hat er immer alles in schönster Ordnung gefunden. gierung hat früher einen Streif der Bergarbeiter damit beantEs hat sich aber herausgestellt, daß man immer zwei Tage bor wortet, daß fie Lohnämter geschaffen hat, und die von ihm festge= her gewußt hat, wann er einen Besuch machen wollte.( Hört! jesten Löhne einflagbar gemacht hat.( Hört! hört! bei den Sozial-( Bei der großen Unruhe des Hauses ist der Redner zunächst hört! bei den Sozialdemokraten.) Solche Durchstechereien kommen demokraten.) Die Wirkung ist, daß heute in den englischen Berg- völlig unverständlich; dem Präsidenten gelingt es nur sehr lang- vor, deshalb sollte der Herr General sich einfach in sein Autowerfen Ruhe eingetreten ist. Wir erwarten, daß die Reichsregie- fam, etwas Ruhe zu schaffen.) Der Kriegsminister hat in seiner mobil sehen und hinausfahren, damit er wirklich unvermutet ans rung ihren Einfluß auf die preußische Regierung in diesem Sinne Entgegnung auf meine Rede bei der zweiten Lesung behauptet, fommt, Bei den Grundstücksverkäufen der Heeresverwaltung geltend macht und legen vor allem nochmals Protest ein gegen ich hätte gesagt, das Offiziertorps würde im Ernstfalle verjagen. muß jedenfalls das Interesse der Steuerzahler in Zukunft beffer die Verwendung von Polizei und Militär in Streifgebieten.( Bravo ! Ich habe lediglich den Zweifel aufgeworfen, ob die verzogenen gewahrt werden.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.) bei den Sozialdemokraten.) Söhne der Junker und des Geldprozentums den Anforderungen Abg. Gunßer( Bp.) tritt für die Vermehrung der kleinen Gar des Ernstfalles gewachsen sein würden, und ich habe das getan in nisonen ein, vor allem in seinem Wahlkreis.( Ahal und Gelächter einer Entgegnung auf die Anzweiflung, daß in der Arbeiterschaft bei den Sozialdemokraten.) Ich habe schon bei der zweiten Lesung protestiert gegen die Mut und Entschlossenheit vorhanden seien. Weiter meinte der Benachteiligung der proletarischen Jugendbewegung im Gegensab Ariegsminister, unsere Kritik sebe die Armee vor dem Auslande zur bürgerlichen. Gestern haben nun in Berlin fünf große öffent- herab.( Sehr richtig! rechts.) Nein, sehr falsch. Wenn Soldaten liche unpolitische Versammlungen für jugendliche Arbeiter und Ar- schindereien vorkommen, hoben wir die Pflicht, sie zur Sprache zu beiterinnen getagt. In einer dieser Versammlungen habe auch ich bringen. Es ist uns erklärt worden, ihre Häufigkeit nehme jezt gesprochen. Um jede Störung der Versammlung nach Möglichkeit ab. Aber vor mir liegt ein Prozeßbericht über einen vor dem zu vermeiden, rict ich, von einer Diskussion Abstand zu nehmen. Oberkriegsgericht des Gardetorps geführten Prozeß, in dem es sich Das geschah auch. In einer Schlußbemerkung gab dann der Ver- um geradezu schamloje Mizhandlungen handelt. Der Sohn eines jammlungsleiter, ein junger Mann, seiner Freude darüber Aus- Schlachtermeisters, der sich freiwillig zum Eintritt bei den Garde brud, daß hier der Beweis geliefert sei, daß Jugendversammlungen ulanen gemeldet hatte, ist in so empörender Weise von den älteren hollkommen unpolitisch verlaufen können. Versammlungen der Kameraden mißhandelt worden, daß er bürgerlichen Jugendbewegung seien so unpolitisch nicht. Es sei be
Abg. Schulz( Soz.):
"
Der Antrag Haase wird abgelehnt.
Etat des Kriegsministerinms. Abg. Stücklen( Soz.):
direkt in den Tod getrieben
Abg. Liesching( Vp.). Auch wir haben die Beobachtung gea macht, daß in den letzten Jahren die schlimmsten Mißhandlungen von den Soldaten sebit vorkommen und zwar gerade bei der Kaballerie mit ihrer dreijährigen Dienstzeit. Die Vorgesezten müssen für solche Fälle auch verantwortlich gemacht werden.( Schr richtig! linfs.) Auf die Rolle, die das Militärkabinett spielt, hat mein Freund Wüller- Meiningen seit Jahren hingewiesen. ein derartiges Geschäft wie der Grundstückshandel von der Heeres verwaltung gemacht werden konnte, verstehe ich nicht. Das ers innert an die schmutzigsten Grundstücksgeschäfte, von denen man Moabit zu hören bekommt. Der Vertrag mit Herrn
int
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Wie
v. Winterfeldt ist ganz offenbar abgeschlossen ohne die dauerlich, daß diese sich politiſch betätigen könnten und dazu noch wurde. Alle Schritte, die die verzweifelten Eltern auf die Briefe Stlausel, daß die Bewilligung des Reichstages vorbehalten werde. aus dem Millionenfonds der Regierung gespeist würden. Bei diesen ihres Sohnes hin unternahmen, waren vergeblich, der Wachtmeister Ich will nicht den schweren Vorwurf erheben, daß das absichtlich Worten sprang unvermittelt der überwachende Polizeikommissar In diesem Falle hat geschehen sei, jedenfalls ist diese Unterlassung ein schwerer Fehler mit puterrotem Kopf nach vorn und sagte dem jungen Mann:„ Sie erflärte einfach, derartiges tomme nicht vor. werden jetzt politisch: hören Sie sofort auf! Ich werde sonst den ja kain Offizier und kein Unteroffizier den Mann geschlagen; ich des Kriegsministeriums. Von den privatrechtlichen Folgen der Antrag stellen, daß die Versammlung aufgelöst wird." Gewiß frage aber: wo war der Rittmeister und Eskadronschef?( Leb- Genehmigung des Baues scheint die Militärverwaltung feine eine sehr geistreiche Bemerkung. Dieser Mann, der für Ruhe und haftes Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Wenn der Mann Ahnung gehabt zu haben; und dazu gehören doch nur die KenntOrdnung sorgen sollte, mußte doch sehen, daß wir alle bestrebt ein ganzes Jahr mishandelt wird und mit zerschlagenem Gesicht nisse eines Referendars.( Heiterkeit.) Sollten aus diesem Geschäft maren, ohne Störung bei dieser Versammlung auszukommen. Aber herumgeht und der Rittmeister niemals die Zeit findet, ihn danach später Ansprüche erhoben werden, müssen wir die Verantwortung et schien es gerade darauf abgesehen zu haben, zu fragen, so muß er entlassen werden.( Lebhafte Zustimmung allein dem Kriegsministerium überlassen.( Bravo ! links.) bei den Sozialdemokraten.) eine Störung herbeizuführen, Abg. Dr. Licbknecht( Soz.): Schon in früheren Jahren ist hier scharfe Kritik auch von den
Wenn die guten Leute
sonst hätte er nicht in einem so provokatorischen Ton sprechen bürgerlichen Parteien an dem Bestehen des Militärkabinetts geübt. Infolge meiner Ausführungen über die Firma Krupp bin ich können. Ich habe dann mit kurzen Worten die Versammlung ge- Es muß das Beseitigen einer Einrichtung verlangt werden, die in auf das heftigste angegriffen worden. schlossen, um sie würdig auslaufen zu lassen. Der Versammlungs- der Verfassung teine Stütze findet( Schr richtig! bei den Sozial- wüßten, wie gleichgültig mir all solche Beschimpfungen sind, würden leiter verabschiedete sich schnell von mir und sagte, er wolle auf demokraten) und die sich aus einer Kanzlei des Kaisers allmählich sie fich vielleicht die Mühe gespart haben. Ich quittiere darüber mit die Straße gehen, um zu verhindern, daß Unruhen entstünden. zu einer Instanz von großem Einfluß herausgebildet hat. Der Behagen: Dieses Wchgeschrei der Betroffenen beweist, daß der Aber der Polizeikommissar rannte ihm nach und hielt ihn fest. Kriegsminister ist nach der Verfassung uns allein verantwortlich Sieb gesessen hat.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Meine Natürlich wurde dadurch die Versammlung wieder aufgeregt. Er und wird bei Personalfragen doch vollständig ausgeschaltet. Der Worte haben gewirkt wie ein Schuß in eine Schar schmausender erklärte:" Ich muß Ihre Personalien feststellen; ich werde Sie zur Chef des Militärkabinetts ist beständig in der Nähe des Kaisers, Krähen, die nun mit mißtönendem Geträchz auseinanderstieben. Bache bringen." Aber der junge Mann verhinderte das, indem während der Kriegsminister nur gelegentlich empfangen wird. Es er feinen Namen nannte. Solche Zustände müssen uns doch mit größter Erbitterung erfüllen. In Stegliz wurde vor einigen Tagen eine unpolitische Jugendversammlung von Herren der bürgerlichen Jugendbewegung gestört, darunter waren Generalmajore 3. D.. Professoren usw. Ein Professor bekämpfte in langer Rede aufs schärffte die Arbeiterjugend" und mußte nachher eingestehen, daß er
ist immer peinlich, den Kriegsminister anzugreifen, da man über zeugt ist, er ist gar nicht der wirkliche Täter, sondern soll die Hiebe auffangen, die eigentlich anderen gebühren.( Lebhaftes Schr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Fürst v. Bülow berwahrte sich seinerzeit gegen das Bestehen einer Kamarilla. Aber wo stammen denn
die Breffcangriffe gegen den Kriegsminister
( Heiterkeit und Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Man hat mir auch vorgeworfen, ich sei ein Agent des Auslandes. Es genügt, das niedriger zu hängen, eines Kommentars bedarf es nicht. Die Ver teidigung der Firma Krupp durch Dr. Hugenberg ist ebenso wortreich wie nichtssagend. Man sagt, die Summen, die angeblich zu Bestechungen verwandt seien, seien sehr gering, daher könnten höhere Beamten nicht in Frage kommen. Nun, unser Spizel in Preußen werden auch nicht glänzend bezahlt und doch figuriert im preußischen Gtat ein recht erheblicher Betrag für Geheimpolizei. Dr. ugenberg hat gejagt, wenn man schon seiner Ehrlichkeit einem Blatt von efelerregendem Byzantinismus, das sich jedes nicht traue, folle man doch wenigstens feiner Klugheit trauen. Das Angriffes auf eine Stelle wie die des Kriegsministers enthält, hört man ja sehr häufig von Angeklagten auf der Anklagebant; es wenn es sich nicht vergewiffert hat, keinen Schaden davon zu haben. fommt gewiß bald hinter dem berühmten großen Unbekannten. Man muß die Auflösung des Militärkabinetts und seine Ver-( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Ich traue den Herren aller. einigung mit dem Kriegsministerium fordern. Solange es besteht, dings zu, daß sie nicht so dumm sind, fich allzu leicht erwischen au wird fein Frontoffizier die Aussicht, in das dornenvolle Amt eines lassen. In diesem Sinne werden ja nun wahrscheinlich Maßregeln Kriegsministers berufen zu werden und dort als Kugelfang für erfolgen. Wenn man nicht in der Lage ist, in den einzelnen Fällen andere dienen zu müssen, freudig empfinden. Wir greifen den dokumentarisch bis in die Spike eines Unternehmens die Verant Kriegsminister nicht als Person an, sondern als Träger eines wortlichkeit für Dinge nachzuweisen, die Untergebene beganger Systems, ob Herr v. Geeringen an jener Stelle fist oder der haben, so würde das die Firma Krupp wiederum gemeinsam babes
das Blatt noch nicht ein einziges Mal in der Hand gehabt. her? Sicher aus hohen Stellen, stehen sie doch in Lofalanzeiger", hat.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Wir müssen verlangen, daß das Reichsvereinsgesetz geändert wird, damit diese ffandalösen Verhältnisse aufhören. Tun Sie das nicht, so wird unsere Jugendbewegung trotzdem weiter vorwärts tommen, dafür birgt der gesunde Sinn der Arbeiterjugend.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.),
Abg. Dr. Cohn'( Soz.):
Mir ist gestern das Glüd nicht zuteil geworden, daß man mich hat ausreden lassen, Ich sah schon, als ich in die Bersammlung