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Nr. 113. 30. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Die Berliner   Gewerkschaftskommiffion englischen Gewerkschaftszentrale bewirtet.

in Condon.

London  , 7. Mai 1913.( Eig. Ber.)

ein.

Sonnabend, 10. Mai 1913.

und der Buchdrucker. Abends wurden sie von den Beamten der Die deutschen   Arbeiter in England hätten die englische Arbeiterbewegung mächtig beeinflußt, Ebenso anstrengend wie der Montag sollte der Dienstag was der Bewegung stets zum Wohle gereicht habe. werden. Die deutschen   Gäste wurden zuerst nach dem Unity House O'Grady schilderte die Umstände, die zu dem Besuch der Einigkeitshaus), dem Sitze des großen Eisenbahnerverbandes, ge- Berliner   Veranlassung gegeben: wie in den letzten Jahren viele führt. Dann fuhren sie nach dem Südosten, nach Battersea, wo sie Gewerkschafter mit den Gesellschaften der englischen Schutzzöllner In den letzten paar Tagen hatten die Londoner   Arbeiter als die Arbeiterwohnungen auf dem Letchncere Estate inspicierten, die nach Berlin   gekommen; wie ihn die Berliner   im letzten Jahre er= Gäste 14 Delegierte der Gewerkschaftskommission von Berlin   und von der Arbeitergemeindevertretung errichtet worden sind. Dar- sucht hätten, doch einmal eine echte Gewerkschaftsdeputation zu Umgegend. Die vierzehn Delegierten, die Genossen Körsten, auf ging es wieder nach dem Westen zum Parlament, wo sie von schicken; wie auf seine Anregung hin das Londoner   Gewerkschafts­Ritter, Pink, Brückner, Cohen, Maas, Utheß, den Genossen Barnes und O'Grady in Empfang genommen fartell die Berliner   zu diesem Besuche eingeladen. Der Redner Baumgart, Schulte, Schulze Kunze, Mich, Bruns wurden. Nach einem Besuch der Westminster- Abtei begaben sich lobte dann die wissenschaftliche Art, in der die deutschen   Arbeiter und Wendel, welch lekterer als llebersetzer fungierte, waren auf die Berliner   Gewerkschafter nach dem Londomer Grafschaftsrat bei ihrer Organisation zu Werke gingen, die Disziplin der deut­Einladung des Londoner Gewerkschaftskartells in der britischen  ( Stadtverordnetenversammlung), wo sie von dem Londoner   schen Arbeiter, ihre Opferfreudigkeit und ihr Solidaritätsgefühl. Hauptstadt erschienen und nutzten die drei ihnen zu Gebote Stadtparlament aufs herzlichste in offener Er meinte, das zentralistische System lasse sich zwar nicht ohne stehenden Tage gründlich aus, um einen Einblick in die Verhält- Sibung begrüßt wurden. Der Vorsigente lub sie zum Tee weiteres von einem Lande auf das andere übertragen, man müsse nisse der Weltstadt und ihrer Arbeiterbewegung zu tun. Sonnabend Es muß hier bemerkt werden, daß das Londoner   Stadt- der Verschiedenartigkeit der Temperamente Rechnung tragen; aber abend( 3. Mai) tamen sie auf der Station Victoria   an, wo sie von parlament in seiner Mehrheit nicht fortschrittlich oder gar soziali- seine Landsleute könnten viel von den deutschen Arbeitern Ternen. den Vertretern des Londoner   Gewerkschaftskartelle und zahlreichen stisch ist, sondern konservativ ist. Auch der Vorsitzende des Graf- Er sehe in dem Zentralismus die Ursache, weshalb die deutschen Freunden herzlichst empfangen wurden. Gleich am nächsten Morgen schaftsrates, der die Angelegenheiten einer Gemeinde von über Gewerkschaften größere Erfolge zu verzeichnen haben als die briti­machten sich die deutschen Besucher an die Besichtigung der Stadt. 4% Millionen Menschen regelt, ist ein Konservativer. Das war schen. Und daß die deutschen Gewerkschaften so start und straff Sie begaben sich zuerst auf den berühmten Judenmarkt in der echt englische Gastfreundschaft, die sicherlich dazu beitragen wird, diszipliniert sind, liegt daran, daß sie alle vom sozialistischen Geiste Straße, die heute Middleser Street heißt, die aber noch immer mit die Bande der Freundschaft zwischen den zwei so nahe verwandten durchdrungen sind. Die Engländer seien Insulaner und besäßen ihrem alten Namen Petticoat Lane( Unterrodsgasse) bezeichnet Nationen zu kräftigen. das Temperament und den engen Ausblick des Inselbewohners. wird, wo die Raufleute jeden Sonntag morgen gefochte Gier, Aber auch in England gehe es voran; das Ziel der Arbeiter­Pfannkuchen, Violinen, Salzheringe, Unterhosen, Laschentücher, bewegung werde mit jedem Tage flarer. Vielleicht, meinte O'Grady, Fahrräder, alte Kleider und Möbel, alles im lieblichen Durchein feien die Probleme in beiden Ländern nicht genau dieselben. In ander, feilbieten. Da dieser Markt auch Rendezvous der Londoner  Deutschland   bestehe noch ein gut Stück Feudalismus  . Man müsse Langefinger ist, mußten sich die Berliner   auf Anraten ihrer Lon­es aber der deutschen   Aristokratie lassen, daß sie nicht wie die doner Kameraden sehr in acht nehmen und knöpften die Röcke zu. englische Bourgeoisie das Volk so unbarmherzig ausgebeutet habe. Denn es soll in Petticoat Lane vorgekommen sein, daß einem Be­Die Berliner   Delegierten erhoben gegen diese Ansicht Einspruch. sucher   am einen Ende der Gasse das seidene Taschentuch gestohlen O'Gradb scheint nämlich wie viele Engländer der Ansicht zu ſein, wurde, das ihm an anderen Ende wieder zum Kauf angeboten daß manche Fortschritte auf sozialem Gebiet, die man in Deutsch­wurde. Aus dem Trubel des Judenmarktes ging es zum Holländi land und nicht in England anttifft, das Resultat der Einsicht und schen Klub im Osten. Dann sahen sich die Besucher die hauptsäch­des Wohlwollens der deutschen   Bureaukratie und nicht die Erfolge lichsten Gebäude Londons   an und nahmen nachmittags an der der Arbeiterbewegung sind. Dies ist eine von englischen bürger­großen Protestversammlung im Trafalgar Square   teil. Leider lichen Sozialpolitikern verbreitete Meinung. Auf alle Fälle, bc­fonnten sie nicht bis zum Ende bleiben, sonst hätten sie mit an­merkte der Redner weiter, finde man in Berlin  , das er besucht habe, nicht jene furchtbare, Hoffnungslose Armut, die man in London   antreffe.

schen können, wie unvernünftig sich die Londoner   Polizei benehmen fann, wenn sie von einem Offizier kommandiert wird, der in der geringsten Verlegenheit den Kopf verliert. Von da ging es nach dem Hyde- Park, wo täglich öffentliche Versammlungen abgehalten werden. Die Berliner hatten Gelegenheit, die Abführung einer Suffragette zu beobachten, die entgegen dem Verbot der Polizei ver­suchte, eine Versammlung abzuhalten. Einen großen Eindruck auf die deutschen Genossen machten die Szenen auf dem großen Plaß bei der Marble Arch, wo in friedlicher Weise sich eine Versamm lung an die andere reiht. Hier reden Sozialisten und Antisozia­listen, Konservative, Liberale, Anarchistèn, Syndikalisten, Prote: stanten, Atheisten, Eigenbrödler der verschiedensten Sorte; und in mitten des Tumults halten religiöse Setten ihren Gottesdienst im Freien ab. Aber jeder Redner hat seinen Plaß und die Polizei schreitet energisch ein, wenn es jemand wagen sollte, irgendeine Versammlung zu stören. Eine Versammlungsstörung hat gewöhn­lich eine Geld- oder Freiheitsstrafe im Gefolge. Abends folgten die Delegierten einer Einladung des Sekretärs des Parlamenta rischen Komitees des Gewerkschaftskongreffes zu einem Konzert im Balladium.

Montag morgens ging es früh aus dem Bett. Um 5 Uhr waren die Berliner auf den Beinen und gingen nach dem Haupt­postamt, um sich das Treiben dort anzusehen. Dort wurden sie von dem obersten Beamten zu einem reichhaltigen Frühstück ein­geladen. Ob Herr Kraette wohl in gleicher Herzlicher Weise Londoner   Gewerschafter bewirten würde, die ihm vom Genossen Körsten vorgestellt würden? Vom Hauptpoſtamte begaben sich die Delegierten nach dem Arbeitshaus zu Poplar, gingen dann durch den Tunnel von Bladwall, der unter die Themse   führt, und besichtigten darauf die Hauptkraftzentrale der Londoner   städtischen Straßenbahnen und die Bureaus der Metallarbeiter( Engineers)

Einen würdigen Abschluß fand der Besuch mit einem gemein­schaftlichen Abendessen, das von dem Londoner   Gerverkschaftskartell zu Ehren der Gäste im Horse Shoe Hotel Dienstag abend stattfand und an dem sich ungefähr 200 Menschen beteiligten. Den Vorsitz führte der Genosse Ben Cooper, der die Stelle des kranten Vorsitzenden des Londoner Gewerkschaftskartells( Gen. Quelch) vertrat. Nach dem Essen wurden zwei Toaste ausgebracht. Der erste lautete: Unseren Gästen und Erfolg der Gewerkschafts­kommission von Groß- Berlin!" Der zweite: Die internationale Arbeiterbewegung!" Von den Engländern sprachen die Genossen Ben Cooper, James Macdonald( Schneider), Will Thorne, O'Grady und Hyndman; die deutschen   Redner waren die Genossen Kör sten und Ritter. Körsten

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Der Vorsitzende( Ben Cooper) gedachte in seiner Rede seines Berliner   Besuches vor vier Jahren, als die chauvinistischen Blätter hüben wie drüben schrieben, als ob das englische und deutsche   Volk grimmige Feinde wären. Mit Freuden habe er wahrgenommen, Thorne machte in seiner Rede bekannt, daß auf dem kom­daß von einer Feindschaft des Berliner   Volkes menden britischen Gewerkschaftsfongreß zum ersten Male Vertreter gegen die Engländer nicht eine Spur vorhanden der deutschen   Gewerkschaften anwesend sein würden. Neben den war. Er versicherte den Gästen, daß auch bei dem englischen Deutschen   würden die Vertreter der amerikanischen  , franzöſiſchen Wolke teine Spur des Hasses gegen Deutschland   und kanadischen Gewerkschaften erscheinen. Diese Entwickelung be­vorhanden sei. Der Krieg bedeute ein furchtbares Unglück für die weise den immer stärker werdenden internationalen Charakter der Arbeiterklasse beider Länder, und die Berliner könnten sich darauf Arbeiterbewegung, der durch häufige Besuche gekräftigt werden verlassen, daß die Londoner   Arbeiter alles tun müsse. würben, um die Heber zum Schweigen zu bringen, hinter denen, wie die Enthüllungen Liebknechts bewiesen hätten, die Interessenten der Rüstungsindustrie stünden. Dann iries der Redner auf die großen Erfolge, die die Berliner   Arbeiter in der Gemeinde und im Parlament errungen haben und die den Londonern ein Ansporn zu größerer Tätigkeit sein sollten, und gab schließlich der Ansicht Ausdruck, daß diese Besuche und der Ge­dantenaustausch zwischen der Arbeiterschaft zweier Weltstädte häufiger stattfinden müßten.

Körsten erwiderte die Begrüßungsreden im Namen der Delegierten und wies auf die Nüßlichkeit der internationalen Be­suche hin. Es gelte, Mißverständnisse zu beseitigen, die haupt­sächlich auf der Unkenntnis der ausländischen Verhältnisse beruh­ten. In England hätten zum Beispiel die Leute, die mit den eng­lischen Tarifreformern nach Deutschland   gekommen, viele unrich­tige Angaben über die Arbeitsverhältnisse in Deutschland   verbreitet. Sie hätten zum Beispiel die Gehälter der deutschen   Ingenieuve mit den Löhnen der englischen Schlosser( Engineers) verglichen. Sie Genoffe Macdonald, der bis vor kurzem Sekretär des hätten von einer sehr geringen Arbeitslosigkeit in Deutschland   be­Londoner Gewerkschaftskartells war, feierte in einer feurigen Rede richtet und deutsche statistische Angaben mit englischen, die auf die gemeinschaftlichen Ziele der englischen   und deutschen Arbeiter einer ganz anderen Grundlage fußten, verglichen. In Wick= bewegung. Er schilderte, wie in frühren Jahren der deutsche Ar- lichkeit sei die Arbeitslosigkeit, namentlich in beiter von dem englischen Kapitalisten als ein Schredgespenst be- Berlin  , augenblidlich erschredend groß. Körsten nutzt wurde. Man beschrieb den deutschen   Arbeiter als einen führt dann einige Ziffern über die in Berlin   herrschende Arbeits­Menschen von sehr niedriger Lebenshaltung, der beständig sein losigkeit an. Solche und andere Mißverständnisse könnten am besten Schwarzbrot und Sauerkraut im Rudsad mit sich trüge und immer durch den persönlichen Weinungsaustausch aufgeklärt bereit wäre, den Engländer zu unterbieten. Aber im Laufe der werden. Die gegenseitigen Besuche würden ferner dazu dienen, die Zeit hätten die Engländer ihren deutschen Kameraden freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Londoner   und Ber­entdeckt und gefunden, daß dieser dieselben An- liner Arbeitern frisch und lebendig zu halten und der Hezarbeit sprüche ans Leben mache wie der Einheimische. der Agenten der Kanonenfabrikanten entgegenzuwirken. Den mit ihrem Geld anfangen; aber es interessiert doch, zu sehen, wozu gelten bat, als ein glänzender dramatischer Sänger und Vortrags­diese Vereinsmeier fähig sind. Hundertmal verspottet, stehen fie fünstler. Die Nähe der Pfingsten machte sich im Besuch des un­Hundertmal wieder auf: figen abends beim Bier, kommentieren die gewöhnlichen Konzerts doch bemerklich, obgleich der große Saal Magistratsverordnungen des Städtchens, lassen den Kaiser einen guten ziemlich besetzt wurde. Was wir lebhaft gewünscht hätten, wäre Der älteste deutsche Flieger. Die Deutsche Luftfahrerzeitschrift" und besten Mann sein, hauen die fettigen Karten auf den Tisch, daß dies: unsere Berliner   Arbeiterfängervereine, vor allem deren berichtet Neues aus den Akten der Geschichte des Kunstfluges. Sie es flaticht aber man hat doch auch seine Ideale! Die entfalten Dirigenten, sollten hier Zuhörer gewesen sein. War doch eine erzählt von einem Manne, der wahrscheinlich der erste deutsche und fich blökend im schwarzbefracten Chor, und ist es nicht erhebend, Gelegenheit gegeben, wie sie sich sobald nicht wiederholen dürfte, vielleicht überhaupt der erste Flieger gewesen ist. Er war seines wenn 52 Bierbaffe loslegen:" Ich bin allein auf weiter Flur!" um äußerst fruchtbare Anregungen und Lehren mit nach Hause zu Zeichens ein Hochfürstlich Badischer Landbaumeister, hieß Starl Saben die Gelsenkirchener   die Kaiferkette erjungen? Sie nehmen! Friedrich Meerivein und wohnte in dem Städtchen Emmendingen   im haben mit Ehren bestanden", sagt die Zeitung. Hat ihnen der Breisgau  . Im Jahr 1781 trat dieser Mann zuerst mit der Mit Kaiser die Hand geschüttelt? Sie werden alle konservativ wählen. teilung hervor, daß er eine Flugmaschine erfunden hätte, und er und wenn sie in den Himmel kommen mit Bratenröcken und Angst­fonnte mit dem Aufsehen, das er erregte, wohl zufrieden sein. röhren, die rauh sind und widerborstig, und mit kleinen Engels­Seine Maschine bestand aus zwei großen Segeln in Lanzettform, flügelchen obendrein, dann werden sie sich um den erschreckten Petrus  die an der Berührungsstelle mit einem Scharnier ineinander gruppieren, der Dirigent wird mit dem Stäbchen aufflopfen, und der gelenkt waren. Der Flieger sollte unter diesen Segeln Santus steigt: Wir sind die Sänger..." Blaz nehmen und sie mit einer Stange auf und ab bewegen. Meerwein wohnte auf einer Anhöhe, die er zu Probeflügen bemußte.

Kleines feuilleton.

Musik.

Notizen.

e. k.

Der Streit um des Kaisers Rette. Zunächst haben wir ein schredliches Verbrechen am Lokalpatriotismus wieder gut zu machen. In der Idiotie der Wolffchen Depeschenaufmachung hatten wir vorgestern entdeckt, daß die Kölner   Sänger bei der Wett­singerei den ersten Preis erhalten hatten. Das stimmt auch, aber in dem offiziellen Brei, den wir schnellstens dem Orfus übermittelten, war irgendwo weiter verraten, daß der Berliner   Lehrer­Er trug sich auch mit dem Gedanken, Flugversuche über einen Das Konzert des Stocholmer Arbeitergesang gesangberein bie Kette betam. Ehre, wem Ehre gebührt! Der Wasserspiegel anzustellen. Leider fand der mutige Mann von maß- bereins in der Neuen Welt muß schlechtweg als ein musita- und Oberbürgermeister hat bereits feinen Glückwunsch ausgesprochen gebender Stelle leine Unterſtügung. Im Gegenteil nötigte ihn lisches Ereignis bezeichnet werden. An diesen Arbeiterfängern weiteres getieren wird sich anschließen.( Bei einem Arbeitergesang­feine Lage so sehr zur Wahrnehmung seines Berufs, daß er seine wurde wieder einmal das alte Nätsel flar, wie natürlich doch alle berein hätte sich natürlich fein Bein gerührt!) Flugerperimente bald überhaupt aufgeben mußte. So tam auch Stunft werden kann, wenn sie im einzelnen Menschen ihre Heimat Die Kölner   find ob des verlorenen gipfels rabiat geworden. dieser fühne Fortschritt nicht über den Erfolg hinaus, für einige hat. Vor solcher musikalischen Wesenheit, wenn man ihr gegenüber Sie wollen an dem Frankfurter   Lotteriespiel, wie fie's jetzt nennen, Jahre Gesprächsstoff zu liefern. steht, tut man imwillkürlich jegliche Aesthetik, alle Systemfuchserei fünftig nicht mehr teilnehmen. So rät ihnen wenigstens die lokale In dieser Form erregte er freilich ein ziemlich ausgedehntes ab, um nur zu lauschen und andächtig zu staunen. Das wären Ar- Presse. Die patriotische Fanfare endigt also mit einem schrillen Interesse, nachdem er eine Schrift mit dem naiven Titel Der Mensch, beitersänger? fragt man sich, oder Künstler gar? Wie arm erscheint Mißtlang: die Patrioten gönnen einander die Sklaventette byzan­sollte der nicht auch mit Fähigkeiten zum Fliegen gebohren seyn?" ver doch dies Wort! Nein, Künstler nicht, aber mehr: verkörperte Musit find tinischer Begönnerung nicht. Wer möchte da nicht der lachende Dritte öffentlicht hatte. Diele erlebte 1784 eine zweite Auflage und diese Sänger. Die an Bokalen so reiche schwedische Sprache hat fein? wurde auch ins Französische übersetzt. Che Meerwein darin die auch ihr Teil daran. Schiller und andere Stifter. In dem eben er­Konstruktionen dieser Flugmaschine und ihre Handhabung beschreibt, tveise die deutsche   Uebertragung der schwedischen Volkslieder schienenen 58. Jahresbericht der Deutschen   Schiller- Stiftung wird spricht er sich in einer uns ein unlösliches hieran sich

Wie banal nimmt sich

beispiels

über die Frage des Kunstflugs überhaupt aus, wozu umsomehr An- Sänger bilden in der Ursprache gesungen ertönen! Text, Melodie, mitgeteilt, daß in dem abgelaufenen Geschäftsjahre besondere Ver­

als

ein Schwimmen in

-

das alles

Das scheint uns

laß gegeben war, als 1783 die Gebrüder Montgolfier durch ihre fennen, wie urtief gerade auch Bellmann die Voltsfeele getroffen charakteristisch dafür, daß die( klein) bürgerlichen Gönner der Stiftung Erfindung des Luftballons die Welt in Aufregung versetzt hatten. bat, daß sie nun seit anderthalb Jahrhunderten gleich einer Wind- ausgestorben sind. Die Großbürger von heute lieben es nicht mehr, Selbstbewußt stellte er sich den Leistungen der Montgolfiers gegen harfe nachtlingt. Faft will jebe Definition dieser Gesangsleistungen hinter Schiller zu verschwinden. Da muß es klipp und flar heißen: über, indem er deren par hazard erfundenes" Verfahren berfagen. Was sich irgendwie von Stimmentörper im einzelnen und Rudolf- Moffe- Stiftung oder Struppfche Stiftung. Neberhaupt wer mehr ber Luft nach Art der ganzen, von Intonation, von Kraft und Grazie, von Volablität und interessiert sich für Literaten? Nicht einmal die Leute, die mit der Fische im Waffer" bezeichnet, während seine Bestrebungen auf ein schwebender Schmiegsamkeit erbenken ließe diese 70 Arbeiter Literatur( in idealem Zusammenhange mit dem Annoncengeschäft) Fliegen nach Art der Vögel ausgegangen seien. Bei den Berechfänger gebieten darüber, als gehöre es zu ihrer Natur. Und erst die ihren Rebbach machen. Theaterchronit. nungen seiner Flugmaschine hält er sich an den Flug der wilden Dynamit, die Einfügung artikulierter Naturlaute, die zusammen die Ente. Als Baumaterial für die Maschine empfiehlt er ein leichtes realistische Farbe reicher, boller, fräftiger zum Leuchten zu bringen Theater wird die breiattige Komödie Moral" von Ludwig Im Charlottenburger Schiller­aber zähes Holz, das mit starkem Leinentuch überleimt werden vermögen: -ist unvergleichlich. Gestehen wir Thoma einstudiert. Und unsere solle, um es namentlich an den bernagelten Stellen haltbarer zu nur offen: dergleichen hörten wir noch nicht. Hebbel Theater tontra Missen. Vom 3. Senat das nicht, machen. Die eigentliche Segelfläche soll dann durch ein leichtes, Arbeiter- Sängerchöre können nicht, fönnen es wenig des Stammergerichts ist in der Berufungsinstanz die Klage des G& war nach aber genügend startes Leinen, Baumwoll- oder Wachstuch geliefert ſtens noch nicht. zwei Liedern fchon Hebbel- Theaters gegen den Präsidenten der Bühnengenossenschaft, Leider sind über die praktischen Flugversuche Meerweins ein einziger Jubel im Saale; jeber wollte noch immer Herrn Nissen, wegen Betruges, durch Freispruch Nissens erledigt fargten nicht mit worden. Die Beweisanträge der Gegenpartei wurden fämtlich ab­Dreingaben. Einen Brahms fangen sie sogar deutsch  ; und zum gelehnt, da nach Ansicht des Gerichts der Fall vollkommen Ilar lag Die Sänger von Gelsenkirchen  . Der Bergmann Pohl, sagt Schlusse noch einige schwedische Nationalgefänge. Solistische Gaben und von Betrug feine Rede sein konnte. Scherl, hat dem Gelsenkirchener   Gesangberein seine Ersparnisse von bescherte Göran Lindstedt von der Stockholmer Hofoper. Schade, Ein Bombrosopreis. Die Familie Cesare Lombrosos 2000 m. geopfert, um zu ermöglichen, daß die fingende Korporation daß die Zerte seiner lyrischen und balladesken Lieder nicht auf dem hat zur Ehrung des großen Anthropologen einen Breis von 1000 Lire fich am Frankfurter   Staiferfingen beteilige. Ueberschrift: Eine Programmzettel wenigstens in furzen Umrissen verzeichnet waren. gestiftet, der aller atvei Jahre verteilt werden soll. Der Preis foll Jedenfalls zeigte er sich in Peterson- Bergers, in Andreas Hallens der besten Arbeit oder der wichtigsten Entdedung auf friminal­

werden.

nur sehr spärliche Nachrichten erhalten geblieben.

ideale Tat".

mehr bernehmen und die Sänger

Es kann uns natürlich gleich sein, was unaufgeklärte Kleinbürger| Ballade aus der Gustav- Basa- Sage, als deren Einleitung sie zu anthropologischem Gebiete zuerkannt werden.