Zwei neue Reichstagsvorlagen.
der Städte auf das Halten von schöner Reden, die Absendung von einnahm, nicht gerade über schlechte Entlohnung beklagen. Iworden sein, daß die Regierung weder einer ErbBürgerdeputationen und anderen Krimskrams. Es berauschte sich Wir finden da zwei Feldpröbste der Armee, einen evangelischen schafts- noch einer Vermögenssteuer zuan schalen Phrasen; indes das Junkertum den Widerstand zu or- und einen katholischen, mit 12500 M. Gehalt, Wohnungs- stimmen wird. ganisieren wußte. Geschickt wußte die ehrsame„ Ritterschaft" die geldzuschuß, 450 m. Bureaugeld, außerdem noch je 1000 M. Eifersucht des Streliber Hofes gegen den Schweriner auszunuzen aus dem Marinefonds für„ seelsorgerische" Tätigkeit bei unseren und die Streliter Regierung zum Protest aufzustacheln. Zugleich Jan Maats. Der evangelische Feldprobst ist obendrein noch Wie bestimmt verlautet, wird dem Reichstag bei seinem Wiederberief sie einen besonderen ritterschaftlichen Sondent, Mitglied des evangelischen Oberkirchenrats und bezieht dafür zusammentritt ein Gesegentwurf, betreffend Gewährung freier Eisenwählte zur Ueberwachung der Regierung und zur Führung der extra 1800 M. Daß für diese Posten feine„ liberalen" Geist- bahnfahrt an die Mitglieder des Reichstags während der ganzen landständischen Kassen einen engeren Ausschuß, und beschritt den lichen, sondern nur Stämpen der starresten Orthodoric in Be- Legislaturperiode, und eine Novelle zur Gewerbeordnung, die für Rechtsweg gegen die Schweriner Regierung, unterstützt von der tracht kommen, braucht wohl kaum besonders betont zu werden. Kinematographische und phonographische Vorführungen die KonzessionsStreliter Regierung, die beim Bundesschiedsgericht zu Erfurt und Die nächste Stufe auf der Rangleiter des militärischen pflicht für den 1. Oftober 1918 einführen will, zugehen. bei der Frankfurter Bundeszentralfommission die Klage wegen Pastorenkorps bilden die 25 Militäroberpfarrer, und zwar Abg. Müller- Meiningen hat eine Anfrage im Reichstage einBerlegung ihrer alten Rechte erhob. 17 evangelische und 8 katholische mit 4200 bis 7200 M. Ge- gebracht, die wie folgt lautet: Ist dem Herrn Reichskanzler bekannt, halt und Wohnungsgeldzuschuß. Ein Drittel dieser Stellen daß die Rettungseinrichtungen auf dem Flugplatz Johannisthal bollerhalten außerdem einen Zuschuß von je 600 M. ständig unzureichend find, und was gedenkt er zu tun, um so rasch wie möglich diese Mißstände abzustellen? Ich begnüge mich mit einer schriftlichen Antwort." Bischofswahl in Limburg .
Da der mecklenburgische Abel auch den Berliner und Wiener Hof in seinem Sinne zu bearbeiten verstand, endete die schöne Berfassungsposse nach einigem Geschnatter der Liberalen mit der Wiederherstellung des„ Erbvergleichs" aus dem Jahre 1755.
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Alle diese Posten, die darauf zu achten haben, daß Gottes Wort in der Kaserne heilig gehalten wird, kommen nur für das preußische Kontingent des Landheeres in Betracht. Die Marine sowie das sächsische, württembergische und bayrische Kontingent sind dabei noch nicht mitgezählt.
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Die Riefengewinne der ,, Notleidenden". Die wucherische agrarische Zollpolitik hat bekanntlich eine erhebliche Steigerung der Güterpreise verursacht. Besonders nach dem Inkrafttreten der im Jahre 1902 erhöhten Zölle auf Brot und Fleisch fiel den Agrariern ein wahrer Goldregen in den Schoß. Die Preise stiegen enorm und viele verkauften ihre Güter, um sich in den„ unmoralischen" Großstädten als Rentiers niederzulassen und hier die Beute in aller Ruhe zu verzehren. Das Steigen der Güterpreise hat aber auch jetzt noch nicht seinen Abschluß erreicht. Güter, die vor zwei oder drei Jahren gekauft sind, werden jest wiederum mit großem Gewinn veräußert. So verkaufte mit 160 000 m. Preissteigerung in den legten zwei Jahren ein Gutsbesitzer das Restgut Sirimh für 520 000. Das Rittergut Hammerstein ( Kreis Schlochau ) wurde vor zwanzig Jahren für 125 000 m. und iegt für 395 000 m. verkauft. Vor sieben Jahren wurden für das Besitztum des Grundeigentümers Weich im Stuhmer Streise 235 000 M., vor 3 Jahren 300 000 und jetzt 395000 m. bezahlt. In den letzten Jahren
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ist also der Preis um 95 000 m. gestiegen. Noch fabelhafter ist der
Darauf folgen 122 Militärpfarrer, 75 evangelische und 47 fatholische, mit 3000 bis 6600 M. Gehalt und WohnungsDaß auch der jeßige Verfassungsstreit nicht mit einer Ver- geldzuschuß. ringerung der Macht des mecklenburgischen Junkertums enden Auch die Herren Militärpfarrer haben mehr oder weniger wird, kann als sicher angenommen werden; denn der Verfaffungs- gut bezahlte Nebenpöstchen. Vier von ihnen sind Mitglieder Der durch den Tod des bisherigen Bischofs Dr. Willi verwaiste kampf ist bisher von den Liberalen mit einer so phlegmatischen von Konsistorien und erhalten dafür 450 bis 900 M. Ent- Limburger Bischofssig ist heute morgen durch die Wahl des Dom Gemütlichkeit geführt worden, daß die Junker mit Recht über ihn schädigung. Drei der Herren sind Seelsorger bei Strafanstalten lapitulars Kilian zum Bischof wieder besetzt worden. spötteln. Anstatt eine starte Agitationsbewegung gegen die Herren und erhalten dafür 150 bis 450 M., während zwei von ihnen Der neue Bischof Dr. August Kilian ist 1856 in Eltville ( RheinRitter im Lande zu entfachen, hat man sich mit matten Limonaden- ihre seelsorgerische Tätigkeit auch auf Zivilgemeinden erstrecken gau) als Sohn eines Handwerkers geboren, studierte Theologie in artikeln in liberalen Blättern und mit fleinlichem Feilschen hinter und dafür 120 bis 1800 M. liquidieren. Ein Militärpfarrer Münster , wurde 1882 in Freising zum Priester geweiht und trieb den politischen Kulissen begnügt. Schon, daß man tatsächlich an ist merkwürdig genug auch Mitglied des Prüfungs - dann zwei Jahre lang fanonistische Studien in Rom an der nahm, für die Regierung handle es sich um eine Art Kraftprobe ausschusses für Mittelschullehrer und erhält für diese Tätigkeit Gregoriana , wo er 1884 zum Prieſter promovierte. Er war dann und das treibende Motiv ihrer Anstrengung sei die Erkenntnis, 400." längere Zeit in Limburg Kaplan, Religionslehrer, Geistlicher Rat daß die alten Verfassungsverhältnisse nicht länger aufrechterhalten Dazu treten dann noch 10 Militärpfarrer, 9 evangelische und Domkapitular. werden könnten, war ein grober Fehler. Wie man politische Fat- und 1 fatholischer, bei den Kadettenanstalten, die 3000 bis toren nicht unterschäßen soll, so soll man sie auch nicht überschäßen; 6600 M. Gehalt beziehen und entweder Wohnungsgeldzuschuß und einer großherzoglich medlenburgischen Regierung Einsicht in erhalten oder Dienstwohnung innehaben. Und schließlich noch den modernen Entwidelungsprozeß zuzutrauen, ist eine magloje je 1 evangelischer und I katholischer Pfarrer bei der Ueberschäzung ihrer Qualitäten. Das Motiv, daß den Schweriner Militärknabenerziehungsanstalt in Potsdam mit gleichem GeGroßherzog und seine Regierung zur Verfassungsänderung be- halt wie die eben Genannten, daneben aber noch 600 M. stimmte, war lediglich der Wunsch des lieben Landesvaters, e in en Stellenzulage. weiteren Teil des Domaniums als rongut" zur unbeschränkten Nugung ausgeliefert zu erhal ter, die Verpflichtung zur Bestreitung von bestimmten Kosten der Landesregierung aus den Domanialeintünften loszuwerden, eine namhafte Erhöhung seines Gehaltes( 3ibilliste) sowie der berschiedenen Apanagen durchzusehen. Wer deutsche Kafernen- und Ererzierplaksitten kennt, wer Tatsächlich haben sich denn auch seine Königl. Hoheit, der da weiß, wie gotteslästerlich hier geschimpft und geflucht wird, Großherzog, und seine hochwohlweise Regierung auf Verlangen der wie schmerzlich fühlbar oft die erteilten Erziehungs". Junker in allen politischen Fragen mehr und mehr rückwärts fon- beihilfen sind, der wird kaum begreifen, warum jahraus, jahrzentriert; nur an der Mehrung des riesigen Haus- und Krongutes ein soviel Geld für militärische Seelsorge" ausgegeben wird. und Erhöhung der Zivilliste und der Apanagen halten sie fest. Noch weniger begreiflich ist freilich, wie sich Hunderte von Wie es heißt, beansprucht in seiner großen Bescheidenheit Friedrich Geistlichen mit einer Zwangsfrömmigkeit auf Stommando Franz IV. abgesehen von seiner Rente aus dem Strongut denn etwas anderes ist die Betätigung des Christentums in Gewinn, der beim Verkauf des Gutes Kellarrn bei Allenstein erzielt nur awei Millionen Mart Jahresgehalt nebst der Kaserne nicht, das Wort Kirchen, dienst" ist schon be- wurde. Vor sechs Jahren wurde es für 200 000 m. erworben; einer panage für seine Angehörigen in der Höhe zeichnend genug- abfinden können. Und die Militärseel- iezt wurden beim Verkauf 480 000 m. bezahlt. Das ist ein Mehr bon 280 000 m. von 620 000 m. Da Mecklenburg- Schwerin ungefähr 650 000 Gin- forge! Du lieber Himmel! Wo ist denn der Militärpfarrer, wohner hat, stellt sich, im Verhältnis zur Einwohnerzahl, die Be- der schon einmal ein armes gehetztes Rekrutenherz aus der recht einträglich. Es lohnt sich heute, mit Gott, für König und Man sieht, die Ausbeutung der Brot- und Fleischkonsumenten ist lastung der medlenburgischen Bevölkerung durch die Gehaltsforde- inneren und äußeren Bedrängnis gerettet und vor Fahnen- Baterland für den„ Schuß der nationalen Arbeit" einzutreten". rungen des Großherzogs nur ungefähr biermal so hoch, als flucht und Selbstmord bewahrt hat? in Breußen! Das ist entschieden etwas viel, zumal selbst die Für den Morgen Land werden in Ost- und Westpreußen bereits Trogdem werden, getreu dem von der höchsten Stelle " Kreuzzeitung " und die" Deutsche Tageszeitung" taum werden be- aufgestellten Grundsatz ein guter Christ nur tann bis zu 650 M. bezahlt. Die neuen Käufer werden aber sehr bald haupten wollen, daß die Regierungsleistungen Friedrich Franz IV. ein guter Soldat sein"( der alte Friz" muß dem- und sehr laut über die" Not der Landwirtschaft" klagen und nach verhältnismäßig biermal so wertvoll find, als die Wilhelms II. nach ein ganz miserabler Kommißstiefel gewesen sein), auch höheren Zöllen schreien. Für die Arbeiterklasse und das Kleinbürgertum Medlenburgs in der neuen Behrvorlage erhöhte Aufwendungen für ist das Gut Wilmersdorf im Kreise Templin , das vor elf Auch im Brandenburgischen steigen die Güterpreise rapide. So ift es völlig gleichgültig, ob die jebigen Verfassungsvorschläge der Militärseelsorge" gefordert. Die Wehrvorlage von 1912 z. B. Regierung Gesek werden oder es beim alten bleibt. Da nach diesen schuß schon drei Militär- Oberpfarrerstellen mehr, die von 1918 Jahren für 600 000 m. verkauft wurde, kürzlich von einem Berliner Vorschlägen der fünftige Landtag aus 24 Vertretern der Ritter - verlangt nicht weniger als 18 Militärpfarrer allein Herrn für 2 100 000 m. angekauft worden. gutebefizer, 24 Vertretern der städtischen Magistrate( biele der für Preußen mehr. Der Seelsorgeetat soll jährlich um fleineren Sadtverwaltungen find ebenfalls streng fonservativ), 126 410 mart erhöht werden. 4 Bertretern des Domaniums, 4 vom Großherzog Ernannten, je Wer sich den Sonntags- und den Kirchendienst in der 2 Vertretern der Handels-, Handwerts- und Landwirtschafts- Kaserne ansieht, wie er in Wirklichkeit ist und wir werden fammer, ferner 10 ländlichen und 10 städtischen Abgeordneten be- das nächste Mal einige Schlaglichter darauf werfen, muß dem Juntertum eine Zweibrittelmehrheit im Militärseelsorge aufgewandte Pfennig weggeworfenes Geld ist. ſtehen soll, so ist in Anbetracht des Wahl- resp. Ernennungsmodus zu der Ueberzeugung kommen, daß jeder für die sogenannte neuen Landtag gesichert! Budem wird an der Die 2 bis 3 Millionen, die alljährlich für dieses kriegerische patrimonalen Verwaltung nichts geändert. Da Nazarenertum von den Groschen der Steuerzahler aufgebracht gegen fann das mecklenburgische Volf, wenn die schöne Verfassungs- werden, könnten wirklich besser verwendet werden. Jeder ehrliche reform zustande fommt, bald auf namhafte Steuererhöhungen Liberale, ja selbst jeder ehrlich gläubige Christ müßte mit unserer rechnen. Forderung übereinstimmen: Fort mit der militärischen Zwangs- Die Breslauer Boltswacht" mag sich hüten und um Himmela O, Mecklenburg , mein Vaterland, frömmigkeit, völlige Sonntagsruhe auch in der Kaserne und willen nichts Unehrerbietiges über die Schergen des hochseligen Du Land der dicken Klöße, für alle die, die noch religiöse Bedürfnisse haben, die( nicht blos Königs Pharao von Egypten, der die Kinder Jfraels fettierte, Erhalte dir den Ochsenkopf, auf dem Papier stehende) Möglichkeit, diese Bedürfnisse nach schreiben. Sie hat bei dem retrospektiven Eifer der dortigen Juftig freier Wahl in irgendeiner Zivilkirche der Garnisonen zu be- jofort einen Prozeß wegen Beleidigung föniglicher Beamter auf dem Halse. friedigen!
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Als Zeichen deiner Größe!
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Gottes Wort und Wehrvorlage.
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Bis ins dritte und vierte Glied... Gine selbst für Breslauer Verhältnisse recht wunderbare Anklage hat der Verantwortliche der Breslauer Bolts wat". Genosse& örster, in diesen Tagen erhalten. Und zwar soll die awar die vom Jahre, man staune, 1888. Auf den Ausgang dieses " Boltswacht" in einem dem Andenken Mar Kaisers gewidmeten Artikel die Breslauer Polizei beleidigt haben und Prozesses kann man bei der bekannten Breslauer Rechtsprechung tatsächlich neugierig sein, denn die Leitung der Breslauer Polizei hat seitdem mehrmals gewechselt und von den Beamten, die damals im Dienst waren, sind wohl die meisten pensioniert.
Das entspräche eher den Pfingstgedanken des Christen- Reichstagserfahwahl in Ost- und West- Sternberg. tums und dem sogenannten Walten des heiligen Geistes", Amtliches Wahlergebnis. Bei der Reichstagserfahwahl im Das Monstrum von Wehrvorlage ruht noch im Schoße von dem man in der Kaserne so blutwenig merkt. Es sei Kreise Dst- und West- Sternberg am 9. Mai wurden 14 418 Stimmen der Budgetkommission, das Plenum des Reichstags hat sich denn jener heilige Geist", der in dunkler Nacht in Gestalt abgegeben. Es erhielten Rittergutsbefizer Boht- Schmagorei( f.) noch nicht mit ihr befaßt und hat noch nicht wie Rüstungs- von Rowdys der alten Jahrgänge über wehrlose Rekruten 9295, Gewertschaftssekretär Schüning- Karlshorst( Soz.) 2864, Retreiber und militärfromme Gemüter hoffen die im Ver- herfällt, um sie trok Militärseelsorge mit gemeinen, batteur Heile- Schöneberg( Vp.) 1723 und Fabrikant Fröhlich- Steglig hältnis zu den Riesenforderungen lächerlich geringen Abstriche feigen Brutalitäten heimzusuchen. ( Rp.) 1026 Stimmen. Zersplittert waren 10 Stimmen. Gewählt ist somit Rittergutsbefizer Boht( f.).
der Kommission wieder eingestellt, dennoch scheint man trotz aller Kruppenthüllungen usw. die Vorlage als ein Fatum hinzunehmen, dent man nicht entrinnen kann. Die öffentliche Meinung, soweit das Bürgertum in Frage kommt, rechnet jetzt schon mit dieser Rüstungsüberspannung als mit einer ge
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Politische Ueberlicht.
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Mobilisierungsfreuden.
Erst die Heeresvorlage, dann die Deckung. Während der ganzen Dauer des Balkanfrieges tamen aus Seit mehreren Tagen wird zwischen der Regierung und Desterreich bewegliche Klagen der eingezogenen Reservisten gebenen Tatsache. Nur über die Deckungsfrage wird noch den Vertretern der bürgerlichen Parteien hinter den politischen über ihre jämmerliche Unterkunft, Ernährung usw. an der gefeilscht und geschachert. Immerhin ist es noch an der Zeit, wenigstens die Arbeiter Kulissen darüber verhandelt, in welcher Weise die Heeres. Grenze. Sogar an unsere Redaktion richteten österreichische Reauf die einzelnen Schönheiten der Vorlage, wie des ganzen und die Deckungsvorlage im Reichstag zur Verabschiedung ge- servisten ihre Notschreie. Ein ähnlicher Notschrei kommt jetzt militaristischen Systems hinzuweisen, um ihnen klar zu machen, langen sollen. Nach der Mitteilung der Post" ist bereits an uns von dem Teile unserer deutschen Heeresmacht, wie die Vertreter der Sozialdemokratie gar nicht anders ein gewisses Einverständnis über die Behandlung beider Vor- der in dem Balkantriege eine gewisse attive Rolle spielt. Es können, als all diesen Forderungen ein flares und entschiedenes lagen erzielt. Das Blatt der industriellen Scharfmacher und ist das das deutsche Kriegsschiff, Breslau , da zu dem internationalen Geschwader in den montenegrinischen GeKriegsheger weiß darüber zu berichten: " Nein" entgegenzustellen. In diesen Besprechungen hat die Regierung den Wunsch gewässern gehört. In einem an uns gerichteten Schreiben wird äußert, die Wehrvorlage zunächst im Ausschuß zu ver- da lebhaft über mangelhafte Verpflegung, über wenig sorgabschieden und erst nach Verabschiedung dieser Borlage fame Zubereitung des Mannschaftsessens und über ein überin die Beratung der Dedungsvorlagen einzutreten, während triebenes Sparsystem zu ungunsten der Mannschaftsmenage der Ausschuß die Absicht hatte, nach der ersten Besung der Wehr- und zugunsten der Kantine Klage geführt. Dabei wird auf vorlage zunächst die erste Lesung der Dedungsvorlagen vorzu- Vorgänge in den Häfen Brindisi , San Giovanni di Medua nehmen. Die Regierung fürchtet mit Recht, daß durch diese und Durazzo hingewiesen. Wir tönnen die Berechtigung der Praris die Verabschiedung der wichtigen Vorlagen sehr verzögert
In diesen Pfingsttagen, in denen soviel vom„ heiligen Geiste" und der Ideengewalt des Christentums geredet und geschrieben worden ist, wollen wir einmal darauf verweisen, daß die Wehrvorlage nicht allein den ins Riesenhafte gehenden Ausbau des Mordmechanismus vorsieht, daß sie vielmehr auch das Bündnis zwischen Säbel und Bibel enger zu knüpfen sucht. Die liberalen Helden, die so gern von Geistes- und Glaubensfreiheit, vom Kampf gegen die Orthodorie und dergleichen reden, mögen ihre prinzipientreue und unentwegte Stritit und ihren Sparsamkeitstrieb einmal auch dieser Seite der Wehrvorlage zuwenden.
Man denkt, wenn man von Rüstungsvermehrung spricht, gewöhnlich an die mehr einzustellenden Rekruten, an die Etatserhöhung der Truppenteile, ant neue Regimenter, Bataillone, Kanonen und dergleichen. Viel weniger beachtet wird, daß auch der gewaltige Apparat der Militärbureaukratie und damit auch die sogenannte Militärseelsorge" eine erhebliche Vermehrung erfahren soll.
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Im Etat für das Jahr 1913 wurden bereits unter dem Kapitel Militärseelsorge" 1326 945 M. bewilligt. Die ,, Streiter Christi", die aus dieser Summe besoldet werden, fönnen sich, im Verhältnis zu den 30 Pf. Soldatenlöhnung oder gar im Verhältnis zu dem, was ihr Herr und Meister
wird und die Wehrvorlage erst Ende Juni Gesetzestraft erlangen Beschwerden nicht nachprüfen, möchten aber den in Betracht fann. Der Heeresverwaltung ist aber daran gelegen, die Vorlage kommenden Behörden anheimgeben, dafür zu sorgen, daß die bis Anfang Juni verabschiedet zu sehen, damit die für den Verpflegung der Schiffsbesatzung ordnungsmäßig erfolge. Die 1. Oftober 1913 geplanten Neueinrichtungen zu diesem Termine Nibelungentreue" gegen Desterreich braucht nicht soweit zu auch geschaffen werden können. Namentlich wegen der Neuordnung gehen, daß die schwarzgelbe Schlamperei etwa auch auf deutsch des Ersatzgeschäftes ist die baldige Erledigung der Vorlage not- Beeresangehörige übergreift. wendig... Wahrscheinlich wird der Wunsch der Regierung Erfüllung finden, damit auch die Vollversammlung des Reichstages sich mit der Wehrvorlage bald nach dem Wiederzusammentritt Staatsminister v. Hertling als Abonnentensammler. beschäftigen kann. Der Tägl. Rundschau wird aus München gemeldet: Die Stadt Die Regierung scheint auch nicht abgeneigt zu sein, eine Starnberg hatte sich geweigert, das Zwangsabonnement der„ BayeTrennung der Dedungsorschläge vorzunehmen und sich zunächst rischen Staatszeitung" anzunehmen und hat gegen das Zwangs mit der Berabschiedung des Wehrbeitrages zufriedenzugeben, die abonnement Beschwerde bei der Regierung von Oberbayern geführt. Beratung der übrigen Dedungsgefese aber auf Diese hat nunmehr die Beschwerde der Stadt Starnberg verworfen. den Herbst zu verschieben, zumal der Reichstag im Juni Die Angelegenheit geht nunmehr an den Verwaltungsgerichtshof, der faum Zeit finden dürfte, alle Vorlagen zu verabschieden." das letzte Wort darüber zu sprechen hat, ob die bayerischen Städte Wenn Zentrum und Stonservative darauf eingehen, müssen und Gemeinden gezwungen werden können, ein privates Unternehmen ihnen bestimmte Zusicherungen nach der Richtung hin gegeben aus kommunalen Mitteln zu unterstützen.