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Br. 129. 30. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Vom Gemeiniinn der Besitzenden.

Dienstag, 27. Mai 1913.

Istommunalaufsichtsbehörde die Stadt zur liebernahme auch solcher mit dem Ablecken der Hochzeitsteller vorbei ist. Stranten anhalten zu lassen. Der Oberpräsident hat, die Be- man cin paar Dußend verramponierte Frauengestalten sieht, schwerde der Charité zurückgewiesen und ihr Beschreitung des die das Hochzeitswunder unseres Prinzeßchens" geschaut Die Opferwilligkeit der Besitzenden ist beinahe überschweng-| Rechtsweges anheimgestellt, sie hat aber dann die Polizei dazu haben, so wird grenzenloses Mitleid rege mit diesen Armen lich, solange sie auf Kosten anderer Leute geübt werden kann; jie benutzt, abgelehnte Kranke den Anstalten der Stadt im Geiste.

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versagt hingegen automatisch, sobald das eigene Profitintereffe auch zu überweisen. Der Polizeipräsident hatte früher bereits zu Eine Erimuerung taucht auf. An der Mauer stehen auch nur von ferne bedroht wird. Dies tritt von neuem in einer An- gesagt, derartige leberweisungen nicht mehhr auszuführen, doch ist Tausende, standen hier schon die ganze Nacht hindurch. Nicht gelegenheit zutage, von der die beiden Nachbarstädte Schöneberg bas neuerdings wieder in zahlreichen Fällen geschehen. Wir haben", zum Vergnügen, nicht aus Neugier... nein, vor Hunger. und Wilmersdorf gemeinsam berührt werden. Wilmersdorf sagt der Magistrat in seiner Vorlage, deswegen Beschwerde erhoben, An der Berliner Freibank war's, wo die Tausende sich hat sich Schöneberg gegenüber verpflichtet, seinen Seepark, da der Polizei zu einem Eingreifen jede gefegliche Autorität fehlt. drängten, um für Pfennige ein Stück minderwertiges Fleisch der sich an den vor zwei Jahren fertiggestellten Schöneberger Sie maßt sich nach unserer Auffassung vielmehr die vorläufige Ent- zu ergattern. Von dem Wert der Hochzeitsschäße, hingegeben Stadtpart anschließt, zu einem bald heranrückenden Zeitpunkt scheidung in einer Rechtsfrage an, über welche ausschließlich die Ge- an Menschen, die mehr als Ueberfluß besigen, hätten alle die wenigstens teilweise fertigzustellen. Die städtischen Körperschaften richte zu befinden haben. Wir haben ferner unsere Anstalten angewiesen, Tausende, die hungerten und heut noch hungern, lange Zeit zeigen auch den besten Willen dazu, aber sie haben ihre Rechnung derartige Zuführungen seitens der Polizeibehörden nicht zu dulden, gesättigt werden können. ohne die in Betracht kommenden Wilmersdorfer Grundeigentümer sondern es auf 3wangsmaßregeln der Polzei gemacht. Es sind dies sämtlich schwerreiche Leute, denen es ein ankommen zu lassen, damit wir in der Lage sind, die Frage leichtes wäre, der Stadt das für den Park benötigte Gelände bei- zum Austrag vor den Verwaltungsgerichten zu bringen." Dem Unfälle vor dem Kunstgewerbemuseum. leibe nicht umsonst, sondern zu einem Preise abzutreten, für den Magistrat jei es, führt er in seiner Vorlage weiter aus, bei Fort- beängstigenden und gefahrdrohenden Gedränge haben heute Montag Eine bürgerliche Sorrespondenz berichtet:" Zu einem geradezu anderes Gelände in nächster Nachbarschaft zu dem erwähnten gebauer des Vertrages nicht möglich, die auswärtigen Geistestranten vormittag vor dem Kunstgewerbemuseum in der Prinz- Albrecht- Straße meinnützigen Zweck bereits erworben worden ist. Die reichen den Anstalten der Stadt fernzuhalten. Wiederholt sei Zuführung die Menschenansammlungen geführt, welche durch die öffentliche Grundbesizer denken aber nicht daran, sondern stellen Forde sogar erfolgt, obwohl die Armendirektion ausdrücklich widersprach. Schaustellung der Brautausstattung der Prinzessin Viktoria Luiſe an­rungen, die drei bis vierfach so hoch sind wie die Gütliche Vorstellungen bei der Charitédirektion feien erfolglos ge bisher von der Stadt berücksichtigten. Nun kann blieben, auch Androhung der Vertragskündigung habe nichts insbesondere der weiblichen Großstadtbevölkerung verstehen kann, so gelockt waren. So sehr man das Interesse weiter Kreise, man sagen, daß eine solche Ausnutzung der kommunalen Notlage genugt, eine nichts Verwunderliches an sich hat; Stadt und Staat haben für be- beantwortet Beschwerde an den Minister solle noch muß es doch befremden, zu hören, was sich nicht nur werden. Der Magistrat will daher jetzt den sonders beschlagene Patrioten ja nur als Ausbeutungsobjekt ein ganzen Vertrag beseitigen und ist entschlossen, sogar während der Stunden, in denen das Museum geöffnet iſt, zu­Interesse. Was aber auffallen muß, ist die Stellung der für das vor Ablauf der Kündigungsfrist von ihm zurückzutreten, wenn nach getragen hat, sondern auch, daß sich zahllose Damen selbst der guten Enteignungsverfahren zuständigen Gerichtsinstanz. Der Be erfolgter Kündigung erneute Zuwiderhandlung gegen jene Vertrags- Gesellschaft finden konnten, die bereits um 5 Uhr morgens von der zirksausschuß, der in dem Streit, den die Stadt gegen vier bestimmung vorkommt. Der Magistrat ist zu diesen Beschlüssen ge- zum Eingang emporführenden Rampe Besiz ergriffen hatten, obwohl Anlieger führt, als erste Instanz zu entscheiden hatte, glaubte fich langt, weil er in den geschilderten Zuständen eine unerträgliche Be- des Morgens und des Vormittags schwoll trotz der sich bemerkbar das Muſeum erst um 10 Uhr vormittags geöffnet wird. Im Laufe durchaus auf den Standpunkt der Eigentümer stellen zu müssen. lastung der Berliner Kommune sieht. Er billigte ihnen Preise für den in Betracht kommenden Grund­bejiz zu, die ungefähr den erhobenen Forderungen gleichkommen. fie Die sonstigen Beziehungen zwischen Stadt und Charité, wie machenden großen Schwüle die Menschenmasse, fast durchweg aus aus den Vorschriften Frauen bestehend, derartig rapide an, daß 30 Schuhleute zu Fuß und der Kabinettsorder von 1835 Die Erfahrung lehrt, daß der Bezirksausschuß in Enteignungs- fich ergeben, werden durch die Aufhebung des Vertrages zum Teil in wenig erbaulicher Weise drängende und stoßende Frauen­6 Berittene mit 2 Offizieren aufgeboten werden mußten, um die sich verfahren häufig das Privatinteresse ungemein berücksichtigt; und nicht berührt. Nach wie vor muß die Charité für die im vorliegenden Falle kann der Wilmersdorfer Magistrat wohl er- Stranken der Stadt jährlich 100 000 Verpflegungstage leisten. Die menge in Schach zu halten. Der unbefangene Beobachter fah kopf­daß das Vorlage mit schüttelnd diese Tausende von Frauen jeden Standes sich in dem gungsjaße gang erheblich herabmindern wird. Sind doch Er- durchaus bereit sei, den Bedürfnissen der Charité nach ausreichendem lebensgefährlichen Engpaß der Rampe vorwärts quetschen, und bald

zu tragen, soweit das den

fenntnisse vorhanden, in denen diese Instanz die vom Bezirksaus- Unterrichtsmaterial Rechnung schuß gutgeheißene Forderung auf mehr als die Hälfte ermäßigte. Intereffen der Stadt nicht widerstreitet. Voraussetzung für Aber ein solches Gerichtsverfahren zieht sich gewöhnlich jahrelang ein gedeihliches Zusammenwirken mit der Charité jei aber die hin, und darauf spekulieren die Eigentümer. Nun weg, daß sie die vom Bezirksausschuß gutgeheißenen Entschädi- Berliner Armenpflege ausreichend respektiert. gibt es allerdings nach dem Gesetz für die Stadtgemeinde den Aus- beanspruchen will, den aus dem Gesetz sich ergebenden Rahmen der Menge postierte, die nun ihrerseits dem wilden Andrängen der Forderung, daß die Charitédirektion, soweit sie Leistungen der Stadt gungen vorläufig auszahlt und dann das Dringlichkeitsverfahren einleitet. Wer aber bürgt dafür, daß bei der rein persönlichen Haftung der Eigentümer das Geld der Steuerzahler wieder ein­tommt, wenn die Berufungsinstanz das Urteil des Bezirksaus­schusses zugunsten der Stadtgemeinde aufhebt? Man sieht, daß die reichen Grundbefizer mit dem öffentlichen Interesse nach Wohl­gefallen spielen und die Zwangslage der Stadt nach Kräften aus­zunuzen verstehen. Den Echaden von diesem Verhalten trägt nicht

Partei- Angelegenheiten.

Das Gedränge wurde ou einem Kampf aller gegen alle, bei dem Hüte, Frisuren, Plissees in Fezen gingen. Die Folge war, daß die von Anfang bis zu Ende äußerst langmütige Polizei Kordons von je 5 Schuyleuten in die mit hochroten und berzerrien Gesichtern um ihr bißchen Platz fämpfenden Frauen einen Damm entgegenzusetzen versuchten. Vergeblich! Es mußten erst Unglücksfälle und schwere Dhnmachten entstehen und nach Arzt und Kranken­wagen gerufen werden. Fünf Damen erlagen an der Stelle, wo Neukölln. Heute abend findet bei Bartsch, Hermannstr. 49, die Sonne zwischen Kunstgewerbe- Museum und Völkerkunde- Museum unsere Generalversammlung statt. Tagesordnung: Bericht des Vor- den wohltuenden Schatten der Gebäude durchbricht, der unerträg­standes und der Funktionäre. Diskussion. Neuwahl des Gesamtlichen Schwüle, und brachen zum Teil unter Schreikrämpfen borstandes und Stellungnahme zur Streis- Generalversammlung am zusammen. Sie mußten auf Anordnung der inzwischen herbei­8. Juni. vereins findet umständehalber nicht statt. Bankow. Die heute fällige Mitgliederversammlung des Wahl- Hauses der Abgeordneten, nachdem sie im fühlen Vorraum des gerufenen Aerzte der Unfallstation in der Eichhornstraße und des Adlershof . Parlamentshauses gelabt worden waren, mit Droschten fort­Heute Dienstag, abends 81%, Uhr, im Lokal von

nur die Stadtgemeinde, sondern die gesamte Bevölkerung des Ortes, der eine im Interesse der Volksgesundheit dringend notwendige Anlage dank dem Eigennut etlicher Grundbesitzer vor­enthalten wird. Für Wilmersdorf kommen insbesondere noch die Kaul, Bismarckstr. 16, Mitgliederversammlung des Wahlvereins. geschafft werden. Inzwischen steigerte sich die Hiße und damit Unannehmlichkeiten in Betracht, die sich daraus ergeben, daß der Tagesordnung: 1. Aufnahme neuer Mitglieder. 2. Bericht von der die Zahl der Ohnmachtsfälle und so hatte der mittler­Magistrat eine der Stadt Schöneberg gegenüber eingegangene Ver- Verbandsgeneralversammlung. 3. Anträge und Wahl der Dele- weile requirierte Wagen des Verbandes für erfte Hilfe pflichtung allem guten Willen zum Trotz vielleicht nicht rechtzeitig gierten zur Kreisgeneralversammlung. 4. Parteiangelegenheiten und reichlich zu tun, um Erkrankte fortzubringen. Obwohl die ans erfüllen kann. Verschiedenes. gesammelten Frauen mit eigenen Augen sahen, was ihnen eventuell bevorstand und obwohl sich Offiziere und Aufsichtsbeamte mit Lammesgeduld Mühe gaben, die Menge zu vernünftigem Verhalten zu ermahnen, wich und wankte tein Mensch. Jedesmal aber, wenn wieder ein neuer Trupp in das Museum Einlaß fand, erneuerte sich der Gefahrpunkt durch wüftes und rücksichtslosestes Stoßen und Drängen. Und wer das Glück" hatte, sich bis zum Verlassen des Museums nach Besichtigung des Trousseaus hindurch zu kämpfen, der tam am anderen Ausgange in der Königgräger Straße und in der Prinz- Albrecht- Straße als Brad zum Vorschein. Schachmatt mit zurück." zerrissenen Kleidern und Hüten kehrten sie in das behagliche Heim

Um solchen Unannehmlichkeiten aus dem Wege zu gehen, hat der Magistrat sich dieser Tage entschlossen, vorbehaltlich der Zu­stimmung der Stadtverordnetenversammlung mit den Eigentümern cinen Vergleich einzugehen. Danach erhält der eine der Grundbesizer, dem der Bezirksauschuß 456 650 M. zugesprochen hat, 350 000 M., der zweite Eigentümer, dem 746 960 M. zugesprochen find, 500 000 M., und ein dritter, der laut Urteil 427 380,55 M. er­halfen soll, 400 000 M. Für den Fall aber, daß die höheren Justan­zen den Eigentümern größere Summen zusprechen sollten, muß die Stadt ihnen diese nebst Zinsen zahlen.

Am Mittwoch dieser Woche wird die Wilmersdorfer Stadt­verordnetenversammlung sich mit dieser Angelegenheit zu beschäf­tigen haben.

Charité und Magiftrat

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Nieder- Schönhausen- Nordend. Heute Dienstag, abends 81%, Uhr, Mitgliederversammlung des Wahlvereins bei Mante, Charlotten straße, Ecke Beuthstraße. Tagesordnung: 1. Vortrag. 2. Bericht der legten Verbands- sowie der Kreisgeneralversammlung. 3. Die abend fällt diesen Monat aus; die Genossinnen wollen deshalb an stattgefundene Landtagswahl. 4. Verschiedenes. Der Frauenlese der Versammlung teilnehmen.

Röntgental, Zepernick , Buch. Heute abend 82 Uhr bei Lange, Siemensstr. 9: Mitgliederversammlung. Tagesordnung: 1. Bericht über die Landtagswahlen. 2. Abrechnung von der Maifeier. 3. Be lung. 5. Parteiangelegenheiten. 6. Verschiedenes. Zahlreiches und richt von der Streiskonferenz. 4. Bericht von der Generalversamm­pünktliches Erscheinen erwartet Der Borstand.

Berliner Nachrichten.

Hochzeits- Ausstellung.

Zur Polizeihund- Gefahr

wird uns ein neuer Fall bekannt. In der letzten Woche gab es im Treptower Park wieder mal eine sogenannte Razzia, bei der auch Polizeihunde benutzt wurden. Wem sie galt, ist nicht recht liegen seit langem in Streit wegen der Unterbringung flar; hineingeraten kann aber in so ein Kesseltreiben jeder Part­von Geistestranten. Es besteht zwischen Stadtgemeinde und Die Hohenzollern - Spektakelwoche liegt glücklich hinter uns. besucher. Das befremdliche dabei ist, daß wie schon öfter im Charitéverwaltung ein Vertrag, der die Charité zur vorläufigen Es ist aber auch die höchste Zeit, daß die byzantinernde Treptower Park- diese Razzia nicht etwa in der Nacht, sondern Aufitahme Geisteskranker verpflichtet und ihr Recht zur späteren Lindenzaun- Galerie aus der Festekstase allmählich wieder zur am hellen Tage in den Mittags stunden veranstaltet Ueberweisung in Frrenanstalten der Stadt regelt. Der Magistrat Besinnung kommt. Sonntag und gestern gab's noch ein Nach- wurde. Da können auch Erholungsuchende, wenn sie keine hat jetzt der Stadtverordnetenversammlung eine Vorlage zugehen spiel, und zwar aus Anlaß der Ausstellung der Hochzeits - die Polizei befriedigende Legitimation bei fich haben, sich Lassen, die die Fortdauer dieses Zustandes als unmöglich hinstellt geschenke und vor allem der Brautkleider im Kunstgewerbe- den Unannehmlichkeiten ausgesetzt sehen, die der Transport und um Einwilligung in die Kündigung des Vertrages ersucht. museum. Tausende, Zehntausende laufen hin, lassen sich von zur Wache mit sich bringt. Es sollen wieder zahlreiche Als Berlin die Jrrenanstalt Dalldorf einrichtete, erschien es Schuhleuten in Reih und Glied schieben, harren stundenlang Personen sistiert worden sein, die dann gemeinsam in geordnetessa ziveckmäßig, noch in der Stadt selber ein Depot" zur vorläufigen des wonnesamen Augenblicks, einen winzigen Teil der Schäße Zuge dem Treptower Rathaus zugeführt wurden, wo man ihre Unterbringung Geisteskranker zu schaffen. Der Charité wurde die der Großmächtigen flüchtig bewundern zit dürfen. Um Mittag Personalien feststellte. Wir wissen nicht, wer die Razzia für nötig einstweilige Aufnahme aller Geistestranten aus Berlin gestattet, wo- ist der Zutritt zu dem Tand gestattet. Schon um 9 Uhr stehen gehalten und angeordnet hat und welche Polizeiverwaltungen an der mit man auch dem Interesse der Charité, ihr zu einem reichhaltigen Hunderte da. Mit jeder Viertelstunde schwillt die Gafferschar an bis Ausführung beteiligt waren. Es scheint aber, daß auch Beamte der Unterrichtsmaterial zu verhelfen, entgegenfam. Ein Vertrag von die westliche Prinz- Albrecht- Straße einer Menschenmauer gleicht. Treptower Gemeindepolizei mitwirkten. 1879 bereinbarte unter anderem, daß Geistestrante, bei denen die Selbst der Vorplatz des Abgeordnetenhauses ist dicht besetzt. Ein Mann, der gleich anderen ein Opfer diefer Razzia wurde, Fürsorgepflicht der Stadt Berlin attenmäßig feststeht, von der Der Fahrverkehr stockt. Man sieht fast nur Frauen, durchweg erzählt Wunderbares über seine Erlebnisse. Auf einer Bank fizend Charité ohne vorherige Genehmigung der Armendirektion oder der elegant gekleidete Frauen, die sich drüben auf der Museums- fei er bon einem Beamten in Zivillleidung, der eine Irrenanstaltsleitung nach Dalldorf zu überweisen sind. Im Jahre rampe wie die Wahnsinnigen gebärden. Das große Schutz- Art Legitimationskarte vorwies, furz aufgefordert worden, 1892 wurde dieser Vertrag, weil das in der Charité eingerichtete mannsaufgebot ist gegenüber den mehr kriegerisch als sonst seinerseits sich zu legitimieren. Weder mit der Invalidenkarte, noch Depot" nicht mehr nötig schien, dahin abgeändert, daß nur was gesinnten Bürgeramazonen fast machtlos. Auf der mit einer amtlichen Wählerkarte, die er bei sich hatte, habe er den noch aus einem kleinen die Charité umgebenden Stadtteil Freitreppe stehen noch fünfzig Fußpolizeier in Reserve. Beamten zufriedenstellen können, so daß er genötigt war, ihm zu ihr die Geistestranten zugeführt werden sollten. Beibehalten wurde Mancher Bevorzugte wird unter wütendem Protest vor folgen. Es seien dann zwei andere Männer in Zivilkleidung, ber­die Vertragsbestimmung über das Recht der Charité, die der Für- weg eingelassen, und schließlich wird der überwachende Polizei- mutlich gleichfalls Beamte, dazugekommen mit Hunden, in denen er forgepflicht Berlins unterliegenden Geisteskranken nach eigenem Erleutnant ungefällig. Mitten unter der edlen bürgerlichen Polizeihunde vermuten mußte. Diese Männer hätten sich messen an die Jrrenanstalt zu überweisen. Der Magistrat ist zu Weiblichkeit hat ein ein volles Berittener Dutzend Posto feiner sofort angenommen und sich an dem Transport so energisch der Ueberzeugung gelangt, daß das nicht länger aufrecht erhalten gefaßt. Ein herrliches Vergnügen muß es es fein, diese beteiligt, daß er über ihren aufgeregten Eifer ganz verdugt war. freischenden, schubsenden, aufeinandergepreßten, schwizenden Die Polizeihunde, die aus dem Verhalten ihrer Führer wohl schlossen, Die Vorlage führt aus, an dem neuen Vertrag von 1892 Menschenleiber unter Apfelbäumen! Ja, was tut man daß sie einen gefährlichen Verbrecher vor sich hätten, seien habe von vornherein mehr als die Stadtgemeinde die Charité nicht alles aus inniger Anteilnahme"! Nur immer etwa auf ihn losgesprungen, wobei sie zupackend ihm Nod und ein Interesse gehabt, da er ihr immer noch eine Quelle für 40 Frauen werden in auffallend großen Zeitabständen ein- ose zerrissen. Als er sich über diese Attade beklagte, sei ihm Unterrichtsmaterial ficherte. Der Charitédirektion könne gelassen. Dann drängt das Amazonenheer mit wüstem Ge- geantwortet worden: Sie sehen doch, daß das Diensthunde find." aber der Vorwurf nicht erspart werden, daß sie dauernd schrei gewaltsam vor. Die Schuhleute müssen sich anfassen, wie wenn man sich gefallen zu lassen brauchte, daß Diensthunde" jene Bertragsbestimmung zum Schaden der Stadt miß- um nicht niedergetrampelt zu werden. Softbare Hüte und der Polizei einem die Kleider zerreißen! Das Ende vom Liede war, braucht, indem sie immer wieder auch Geistestrante, die Pleureusen werden verbeult, gefickt, elegante Roben zer daß der Mann obenein gefesselt wurde und so den Weg zum Treptower der Fürsorge der Stadt Berlin nicht unterliegen, rissen... alles aus Patriotismus. Sie weichen und Rathaus antreten mußte. im besonderen Auswärtige, in die Anstalten der wanken nicht, die kompakt geteilten Frauenmassen. Ohn- Solche Razzien mögen der Polizei nötig scheinen, um die Stadt abschiebt. Der Magistrat hat sich dagegen gewehrt, der mächtige sind gar nicht heraus zu holen, keinen Zoll Boden gibt die Sicherheit" im Park zu wahren. Aber für den, der als harmloser Charité die Kosten für solche Kranken zu erstatten und diese zur Blüte des Bürgertums frei. Von einem Rollwagen schallt's Bassant hineingerät, sind sie eine schlimme Belästigung, die weiteren Fürsorge auf die Stadt zu übernehmen. Daraus find herunter: eht lieber nach Hause und stoppt Strümpe!" ihm und anderen den Besuch des Partes gründlich verleiden zahlreiche Konflikte zwischen Stadtgemeinde und Charité ent- Frenetisches Gelächter erhebt sich... sie lachen sich selbst kann. Auch wer stets eine ausreichende Legitimation bei sich trägt, standen. Mehrfach hat der Magistrat die Charité auf den aus. So stauen sich die Nichtstuer bis zur fünften Stunde, wird schließlich kein Verlangen danach haben, fich seinen Spazier Klageweg verwiesen, fie hat aber versucht, durch die als die Museumsglocke schrillt zum Zeichen, daß es für heute gang jene Razzia fand, wie gesagt, um die Mittagszeit statt­

werden kann.

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