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trauen entgegengebracht, daß sie kein Mittel zu einer gütlichen Lösung der schwebenden Streitigkeiten unversucht lassen werden. Soweit eine Gefährdung des Friedens droht, läßt es die europäische Diplomatie an vermittelnden Einwirkungen nicht fehlen. Alle vernünftigen Erwägungen sprechen gegen den Ausbruch eines neuen Krieges. Zwischen den Groß- mächten scheint jede Gefahr eines Zusammen st oßcs beseitigt, und die letzten Wolken im nahen Osten werden sich hoffentlich bald zerstreuen." Bulgarien und die Türkei . Sofia , l. Juni. Zu dem Friedensschluß schreibt der offi- ziöseMir": Es war für niemand ein Geheimnis, daß die Tür - ! e i und Bulgarien den Frieden wünschten. Die beiden benachbarten Länder haben keinen Grund mehr, miteinander zu hadern. Im Gegenteil, die wohlverstandenen Interessen gebie- ten ihnen ein gegenseitiges Einvernehmen und die besten freundnachbarlichcn Beziehungen. Unsere wirtschaftlichen Interessen, die einzigen, die wir nunmehr in der Türkei haben, erlegen uns in Zukunft auf, die eifrigsten und auf- richtigsten Schützer der Integrität des türkischen Reiches zu sein. Alles deutet darauf hin, daß die Türken dies vollkommen begreifen. Eine Aera der besten t ü r k i s ch- b u I- garischcn Beziehungen kündigt sich an. Achtstundentag in Uruguay . Montevideo . 1. Juni. Die Kammer hat den Gesetz- entwurf über den achtstündigen Arbeitstag ange- nommen. Sie Caiultzgztvshlen. Die Abgeordnetenwahlen zum preußischen Landtag finden am 3. Juni statt. Nach einer Verfügung des Ministerz des Innern haben alle Stichwahlen bis spätestens Sonnabend, den 7. Juni, stattzufinden. Die Einberufung des neuen Landtage? zum 12. Juni wird Ende kommender Woche erfolgen. Tie Wahl in Ober- und Niederbarnim . Die Wahl findet in Form einer Terminswahl statt, d. b. jeder Wahlmann muß so lange im Wahllokal verbleiben, bis die Wahlen, also auch die eventuell erforderlichen Stichwahlen, vollständig er- ledigt sind. Unsere Wahlmänner treffen sich zunächst in ihrem Ort und begeben sich dann gemeinsam nach dem Sammelpunkt der Gruppe, der aus nachstehender Aufstellung ersichtlich ist. Dort muß jeder spätestens eine Stunde vor Beginn der Wahl anwesend sein. Gruppe l. Wriezen , umfaßt Ober-Barnim, ausschließlich EberS» Walde. Gewählt wird im Schützenhaus. Schützenstraße 14, vormittags 11V, Uhr. Sammelpunkt:.Deutscher Kaiser", Oderstraße. 10'/, Uhr. Gruppe II. Reinickendorf , umfaßt Ncuholland, Freienhagen . Nassenheide , Friedrichslhal, Schmachtenhagen, Malz, Gerniendorf, Borgsdorf , Schönfließ, Bergfelde , Stolpe , Glienicke , Frohnau . Heiligensee , Oranienburg , Reinickendorf . Tegel , Birkenwerder , HermS- dorf, Hohen-Neuendorf , Sachsenhausen und Plötzensee. Gewählt wird im Schützenhaus, Refidenzstr. 12, vormittags 10 Uhr. Sammelpunkt: bei Paul Anders, Hauptstr. 51, vor- mittags 0 Uhr. Die Wahlmänuer von Reinickendorf -Ost treffen sich um 8 Uhr im Restaurant S a d a u, Refidenzstr. 124, und gehen dann gemein- fam zu Anders und nach dem Wahllokal. Gruppe III. Roseuthal, umfaßt: Schönerlinde. Schönwalde , Bas- dorf, Zühlsdorf. Wensickendorf. Wandlitz . Stolzenhagen. Klosterfelde , Lanke, Prenden , Ruhlsdorf, Marienwerder , Klandorf, Zerpenschleuse, Kienitz. Kreuzbruch, Groß-Schönebeck . Hammer, Liebenthal, Zehlen- dorf, Mühlenbeck . Blankenfelde , Schildow, Liebenwalde . Nieder- Schönhausen, Rosenthal , Wittenau , Borsigwalde , Franz.-Buchholz , Lübars und Waidmannslust . Gewählt wird im Restaurant Schneider, Prinzenstraße 13, vorm. 10 Uhr. Sammelpunkt: Gust. Milbrodt, Walderseestr. 5. Gruppe IV. Pankow , umfaßt: Malchow, HeincrSdorf, Karow , Blankenburg , Röntgental, Zepemick, Schönow . Bernau , Pankow , Weißensee und Buch. Gewählt wird imBellevue", Breitestr. 2ia, vorm. 10 Uhr. Sammelpunkt: bei Roczycki, Kreutzstt. 34, vorm. 9 Uhr. Gruppe V. Friedrichsfelde , umfaßt: Wartenberg , Falkenberg , Ahrensfelde , Marzahn , Hönow , Seeberg, Eiche, Dahlwitz, Hoppe- zerknült und halb aufgerissen und mein Rockbund platzte auf. Und auf einmal merke ich, daß ich auf was trete und wie ich hinkucke, ist eS mein weißer Unterrock, wo das Band gerissen war. Ra, das Gejohle hätten Se man bloß hören sollen. Eine Dicke mit knallroten Backen und pickseinen Kosthüm sage:Wenn de Olle eine Kombinazion angezogen hätte, brauchte sie jetzt nicht auf ihrer Unterhose Schlitten zu fahren." Muß ich mir daß als anständige ReMierSstau von so einer gefallen lassen? DaS mus in die Zeitung I Na, und wie ich mit Truden, wo auch anständig zugerichtet war, in die vorderste Reihe kommen und wir uns fteien, das wir nun endlich Prinzeschens Brautschatz sehen können, da warS 6 Uhr geworden und das Museum wurde zugemacht. Ist daß nicht eine Rücksichtslosigkeit? Und darum beschwere ich mich. Und darum mus in die Zeitung kommen, das, wenn wieder mal eine Prinzesin heiratet, ein größeres Lackal genommen wird, wo die Hochzeitsge- schenke zu sehen sind. Und das nicht 50 Pfenige, sondern 3 oder 5 Mark Eintrittsgeld genommen werden, damit das nur anständiges Puplikum kommen darf. Bitte setzen sie daß recht dick in Ihre Zeitung. Und nun mus ich doch in die nächsten Tage mit Truden nach Hubertusstock rausfahren. Wir wollen doch zu gern wissen, wie PrinzeZchen de ersten Flitterwochen bekommen sind. Vielleicht treffen wir einen Lakwei, wo wir was intresanteS erfahren können. Und dann mus ich Se noch was von die Arbeiterfrauen schreiben. wo bei uns draußen wohnen. Einije sind ja am Sonnabend unter die Linden gewesen, um die HochzeitZfeier anzusehen. Aber die mehrsten wollten davon nichts wissen. Ich fragte eine, wo bei uns wohnt und der ihr Mann ist ein ganz Roter, aber ihre Miete be- zahlen sie pünktlich, warum sie nicht hinginge. Die sagte mir, se misse bei die teuren Zeiten bei ihrer Nähmaschine sitzen und mit verdienen helfen. Und überhaupt hätte se keine Anlage zur Büzan- dienerei(was ist daß eigentlich?j Und es wäre überhaupt verrückt' über die schlechte Zeiten und über die Steuern und die Junker zu schimpfen und sich dann hinzustellen und de Herrschasten, die an qlles das schuld sind, anzugaffen und hurra zu brülen. Und se ginge in ihrn Leseabend und in die Versammlung, da hätte se mehr davon. Mein Mann sagt, an solche verrückte Anschauungen wärn Sie schuld. Und ich ftage Sie, past sich das für eine Frau? Ich bin gewis auch wirtschaftlich und gehe in keine Versammlung. Aber wenn bei Kaisers waS loS ist, da muS man hin, das gehört sich einfach für eine anständge und pattiotsche Frau. Womit ich verbleibe Ihre Karoline Schulz« Rentiers- und HauSbesitzerSgaltin. Ernst. garten. Lichten ow, Werder, Rehfelde . Hennickendorf, Vogelsdorf , Fredersdorf , PeterShagen, Eggersdorf , Bruchmühle, Krummensee, seefeld, Löhme. Börnicke, Blumberg , Lindenberg, Schwanebeck, Birkholz. Alilandsberg, Friedrichsfelde , Karlshorst , Hohenschönhausen, Biesdorf . Hellersdorf . Wuhlgarten, Herzfelde , KauISdorf, Mahlsdor und Neuenhagen . Gewählt wird im Schloßrestaurant, Wilhelmstr. 17s, vorm. 10 Uhr. Sammelpunkt imLindenpark", Wilhelmstr. 11, vorm. 9 Uhr. Gruppe VI. Friedrichshagen, umfaßt: Wilhelmshagen, Schön- eiche, Rahnsdors-Mühle, Hessenwinkel, Alt-Buchhorst, Bergluch, Gotlesbrück, Fangschleuse, Kogel, Zinudorf, Spreeau, Liebenberg . Lber-Schönewcide, Stralau, Erkner , Fricdrichshagen, Kalkberge, Klein-Schönebeck, Fichtenau , Rüdersdorf , Tasdorf und Woltersdorf . Gewählt wird imEiskeller", Friedrichstr. 96/97. 10 Uhr. Sammelpunkt:Sängerhalle", Friedrichstr. 61, vorm. 9 Uhr. Gruppe VIT. Lichtenberg I. Gewählt wird imSchwarzen Adler", Frankfurier Chaussee 5. Gruppe VlII. Lichtenberg II Gewählt wird inKerns Fest- sälen", Tiirrschmidtstr. IS. Die Wahlmänner treffen sich abteilungs- weise. Wann und Ivo ist bereits mitgeteilt. Gruppe IX. Ebcrswaldc. Gewählt wird bei Rohde, Schützen- straße 1, vorm. 10 Uhr. Sammelpunkt: ebenda, vorm. 9 Uhr. Das Zcntralwahlkomitee. I. A.: P. Brühl, Berlin 0. 112, Scharnweberstr. 6/7. Hus 6roß-ßerUn. In der Zentralmarkthalle. Wenn für den Berlin WMenschen die Nacht beginnt und er die Stätte seines Amüsements verlätzt und auf flinken Autos sein Heim aussucht, um sich von den überstandenen Strapazen" zu erholen und neue Kräfte zu sammeln, dann beginnt hier im Zentrum der Stadt bereits ein reges Leben nnd Treiben. Will man die Vorgänge, die sich in und um die grotze Vorratskammer der Stadt Berlin abspielen, in allen Phasen verfolgen, dann mutz man früh auf dem Plan erscheinen, denn bereits in den ersten Stunden nach Mitternacht kommen horfsi und schwerbeladene Wagen aus der mehr oder weniger weiten Umgebung Berlins und drücken dem Stratzen- bilde des Zentrums ein eigentüinliches Gepräge auf. Nach kurzer Zeit weichen die schwerfälligen mit Ge- müse und Obst beladenen Landgefährte den flink dahin- eilenden Schlächterwagen. Jetzt'ist die Zell , wo in der Zentralhalle selbst das eigentliche Leben beginnt. Am leb� haftesten geht es natürlich in den Verkaufsständen der En- grosschlächter zu, die in den Stadtbahnbögen Dirksen- stratze 128135 untergebracht sind. In langen und dichten Reihen hängen hier die Lieblinge unserer Agrarier. Auf der Stratze steht in dichtem Knäuel Wagen an Wagen, beladen mit nationalen Rindervierreln und Schweinehälften. Bei einem mit den Bedürfnissen einer Riesenstadt wenig Vertrauten mutz der Eindruck erweckt werden, als ob man in Berlin an vollen Fleischtöpfen sätze. Scheu blickt man sich nach allen Seiten um, ob nicht die Herren Schorlcmer und Jagow auf der Bildfläche erscheinen"und in ihrer bekannten Sorge um das leibliche Wohl der Berliner das viele Fleischessen verbieten. Schuldbewutzt schleichen wir von dannen und wenden uns eingedenk der Worte des Herrn v. Schorlemer, nicht so viel Fleisch zu essen, der vegetarischen Vorratskammer Berlins zu. Hier beginnt die Saison etwas später, denn noch stehen die zumeist behäbigen und doch listig ausschauenden Händler und Händlerinnen mit ihren Geldtaschen und warten auf ihre Kunden. Aber bald beginnt auch hier ein Handeln und Feilschen unter allen diplomatischen Ränken und Kniffen. Doch nur wenige Stunden und die Konjunktur ist vorüber. Die Waren, die noch in den Morgenstunden in dem Besitz der Grotzhändler waren, bereiten einige Stunden später, nachdem 'ie durch dieunvermeidlichen" Hände des Kleinhändlers ge- gangen sind, der Köchin in Berlin W Sorge, wie sie den ver- wöhutcn Gaumen ihrerHerrschast" kitzeln soll, und der Arbeiterfrau tu Berlin N oder 0 Kummer, wie sich am besten und billigsten die hungrigen Mäuler der Ihren stopfen lassen. Schweres Bootsunglück auf dem Zeutheuer See. Am Sonntag ereignete sich auf dem Zeuthener See ein sehr schweres Booisunglück, das eine ungewöhnlich große Zahl Opfer 'orderte. In Zeuthen hatte der Besitzer Sonntag aus Hoher- lehme in sein Segelboot mehrere Personen aufgenommen, so daß es im ganzen mit zehn Personen besetzt war. Gegen Uhr nachmittags wurde, wahrscheinlich durch einen plötzlichen Wind- stoß, das Boot zum Kentern gebracht, wobei sämtliche Insassen ins Wasser fielen. Bei den sofort vorgenommenen Rettungsversuchen gelang eS, vier Personen herauszuziehen. Tie übrigen sechs Personen sind, wie uns gemeldet wird, ertrunken. Eine uns zugehende Mitteilung nennt als tot den Besitzer Sonntag aus Hoherlehme, einen Herrn Stoltz aus Rauchfangswerder, drei Geschwister Bruno Fromm, Wanda Fromm, Grct- ch c n Fromm, im Alter von 19. 15. 12 Jahren, wohnhaft zu Berlin , Andreasstr. 63, ein Fräulein Else Buttke, 16 Jahre alt, aus der Zorndorser Straße in Berlin . Bon den Folgen des Wolkenbruchs. Ter Schaden,-den der Wolkenbruch am Sonnabend nachmittag in Berlin und Weitzensee angerichtet hat, ließ sich auch am Sanntag noch nicht übersehen. Er scheint aber erheblicn größer zu sein als der durch den Wolkenbruch am 13. Juli v. I. verursachte �schaden. Die Feuerwehr hatte von Sonnabend nachmittag bis Sonntag abend ununterbrochen Tag und Nacht mit dem Auspumpen von 17 Kellern zu tun. Trostlos sah es in den Kellern an der Schön- Häuser Allee 50 bis 60 aus. In den Kellerwohnungen schwammen die Kleiderschränke, Wandbilder, Stühle und andere Möbel in den Räumen umher. Außer der Feuerwehr waren an zahlreichen Stellen Hausbewohner und Kanalisationsarbeiter mit dem Aus- pumpen beschäftigt. Ueberall dasselbe Bild der Zerstörung. Die Bewohner der Erdgeschosse und der Keller mußten natürlich die unbewohnbaren Räume im Stich lassen. Nicht besser sah es übri- gen-Z in Weißensee aus. Dort hat das Gewitter besonders in den neuen Anlagen gehaust. Sie boten am Sonntag einen trostlosen Anblick. Sand, Schlick und andere Tinge waren angeschwemmt, die Wege schmutzig und mit Blättern, Blumen usw. bedeckt,� der Rasen verunreinigt und an vielen Stellen die Böschungen stark beschädigt._ Auf dem Wege zur Fremdenlegion. Der 23jährige Bäckergeselle Hermann G., der in Nauen bei einem Bäckermeister in Stellung ist, wurde gestern auf eigenartige Weise vor der Fremdenlegion bewahrt. G. war wegen einer Schlägerei, in die er hinringeraien war, zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Weil er die Strafe nicht verbüßen wollte, beschloß er, zur Fremdenlegion zu gehen. Er teilte das in einem hinterlassenen Schreiben mit, machte sich dann auf die Reise und fuhr zunächst nach Berlin . Hier wurde er von der inzwischen benachrichttgten Polizei auf dem Lehrter Bahnhos, als er eben den Nauener Zug verlassen hatte und nach dem Potsdamer Bahnhof gehen wollte, verhaftet. Der Tod des Fliegers. Ter am Dienstagmorgen auf dem Flugplatz Johannistal bei einem Absturz mit seinem Flugzeug schwer verletzte Pilot M ich a e l i s ist beute morgen im Elisabeth-Hospital zu Ober- Schöneweidc seinen Verletzungen erlegen. Aus diesem Grunde sind sämtliche für den letzten Tag der Flugwoche angesagten Weit» bewerbe nicht zum Austrag gekommen. Opfer der Hitze. Die Hitze des Sonntags hat wieder mehrere Hitzschläge verursacht. So brach in der Stratze Alt-Boxhagen der Ar» beiter Franz Koziol plötzlich bewußtlos zusammen und wurde nach dem Krankenhaus gebrackit, wo die Aerzte bei ihm Hitzschlag konstatierten. Ein anderer Fall trug sich in der Brunnenstraße, zu, wo ein etwa 45jähriger Mann, dessen Personalien bisher nicht er- mittelt werden konnten, vom Hitzschlag getroften, zu Boden sank. Er fand gleichfalls int Städtischen Krankenhaus Aufnahme. Ferner sind einige Fälle von Hitzschlag in den Freibädern am Wann- see und am Müggelsee vorgekommen. Die Mannschaften der Sanitätskolonne gewährten den Verunglückten die erste Hilfe. An einem Bissen Fleisch erstickt. Die Frau des 54 Jahre alten Buchdruckers August Schneioer, Gitschiner Stratze 80, kaufte am Sonnabend ein Pfund Schweine- kotelette für den Sonntag. Der Fleischer legte nun ein Stückchen über das Pfund hinüber bei. Diesen Bissen nahm Schneider, um ihn roh zu verzehren. Kaum hatte er ihn genommen, da begann er um Luft zu kämpfen und schwer zu rockeln. Nach wenigen Minuten, bevor noch die Angehörigen recht wußten was geschehen war, verschied der Mann infolge Erstickung. Dreister Strassenraub. Ein Straßenraub ist in R e i n i ck e n d o r f an einer Schülerin verübt worden. An der Ecke der Holländer- und Markstraße stürzten sich zwei junge Burschen über die zwölfjährige M a r g a- rete Eichberg her, versetzten ihr mehrere Faustschläge, und während einer der Täter die Hände der Wehrlosen fest umklann» merte, raubte der andere die Handtasche und das Portemonnaie mit vier Mark. Die Räuber entflohen dann und entkamen. Klus aller Melt. Russische Beruhigungsarbeit. Ein Blutbad, das sich an Grausamkeit mit dem berüchtigten Gemetzel in den Lenagoldwäschereien würdig an die Seite stellt, hat sich in einem Dorfe des Bezirkes I a d r i n S k(Gouvernement Kasan) ereignet. Die Bewohner des Dorfes waren untereinander in Streitigketten über die Verteilung der Gemeindeämter geraten. Daraufhin entsandten die Behörden 30 Gendarmen in das Dorf, um eine Verteilung des Grund und Bodens vorzunehmen. Die Bauern rotteten sich auf der Dorfwiese zusammen, um den anrückenden Gendarmen Widerstand zu leisten. Während die Mehrzahl der Gendarmen sich etwa 200 Schritte von dem Platze postierte, begaben sich drei von ihnen zu den Bauern und forderten sie auf, sich zu zerstreuen. Da die Bauern dieser Aufforderung nicht Folge leisteten, gaben die Gendarmen ihren Kameraden ein Signal, die nunmehr herbeisprengten und unverzüglich ein Salvenfcuer auf die Bauern eröffneten. Sechs Personen, unter ihnen eine Frau, wurden auf der Stelle getötet und fünf Bauern schwer verwundet. Dann zogen die Gendarmen die Säbel und ritten in voller Karriere in die flüchtende Menge, aus die. sie ohne Gnade und Barmherzigkeit einHieben. Dabei erlitten abermals fünf Bauern durch Säbelhiebe zum Teil tätliche Per- letzungen. . Der Tod in der Grube. Wie uns ein Telegramm aus Mirsbach in Bayern meldet, wurden am Sonnabend in einem Stollen der L e i t- zachwerke durch einen Einbruch der Firste acht Mann verschüttet. Fünf Mann konnten nach zwölsstündigen. mühevollen Rettullgsarbeiten Sonntagmorgen u n v e r- letzt geborgen werden. Tie übrigen drei Mann, die tot sind, liegen noch unter den Erbmassen begraben. Tie Bergungsarbeiten werden fortgesetzt. Das eingemauerte Mädchen. Ein furchtbares, in seinen Einzelheiten wie ein Abschnitt au? einem Kolportageroman anmutendes Verbrechen hat sich in der Umgebung von Barcelona abgespielt. Wie uns ein Telegramm der Preß-Centrale meldet, überfielen mehrere unbekannte, elegant gekleidete Männer einen Maurer auf der Straße, verbanden ihm die Augen, schleppten ihn in ein Automobil und fuhren mit ihm nach einem Hause, das ihm völlig unbekannt war. In einem vornehm eingerichteten Zimmer wurde ihm die Binde von den Augen gc- nommen und man zwang ihn mit vorgehaltenem Revolver, c i n junges, schönes Mädchen im Alter von 18 Jahren indieEckedesZimtnerse in zu mauern. Nach Vollendung der grauenvollen Arbeit drückte man ihm eine größere S u m m e G e l d e s in die Hand, verband ihm wiederum die Augen, nahm ihn in das Automobil und setzte ihn weitweg von der Stadt auf einer einsamen Landstraße au§. Die Polizei fahndet csrig nach dem Hause, in dem sich daS Verbrechen abgespielt haben soll. Letzte Nachrichten. Die abgeblitzten Konservativen. Nach einer W- T. B.-Meldung hat die Fortschrittliche Volkspartei für Ober- und Niederbarnim drn Kompromiß- Vorschlag der vereinigten Konservativen abgelehnt. Tic Konservativen, die 724 Wahlmänncr haben, hatten den Libe- raten, die 529 Wahlmänncr haben, z w e i M a n d a t e ü tu r- lassen wollen und eins für sich beansprucht. Die So- zialdcmokraten haben in dem Wahlkreise 1984 Wahlmänncr. Geständnis des Hauptmanns Sanchez. Madrid , 1. Juni. Der unter mehrfachem Mordverdacht ver- haftete Hauptmann der Madrider Kriegsschule«auchez wurde heule dem milttärischen Untersuchungsrichter vorgeführt und einem eingehenden Verhör unterzogen, in dem die Verdachtsmomente immer mehr an Kraft gewannen. Nach einer äußerst bewegten Konfrontation mit seiner Tochter Maria Louise, die der Bei- i l s e bezichtigt wird, gestand der Hauptmann, daß er der U r- eber des Verbrechens sei, das er im Verein mit seiner Tochter an dem Madrider Bürger Jalon verübt habe. Zwanzig Arbeiter verbrannt. Saragossa , 1. Juni. Während eines Unwetters schlug der Blitz in ein Haus ein. in das sich 2 0 A r b e i t c r g e s l ü ch t e t hatten. Das Haus geriet in Brand und begrub sämtliche Arbeiter unter eine Trümmer. Tie sofort aufgenommenen Rettungsardeiten blieben vergebens, alle 20 fanden den Tod in� den Flammen. Bisher konnten nur 5 Leichen geborgen werden.