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Stunden und Lohnerhöhungen für 4226 Beteiligte wöchentlich um 8115 M., abgesehen von sonstigen Verbesserungen der Arbeits­und Lohnbedingungen und der Abwehr von Lohnbürzungen für 138 Personen.

Summe.

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Quilm

Soziales.

Wohlfahrtspflege.

Das Urteil sollte für solche Personen, die sich von Kaczmarek und ähnlichen Personen aniverben lassen, lehrreich sein. Nach dem Urteil hat Kaczmarek die falsche Behauptung, er sei Arbeitgeber, Die Kosten der Lohnbewegungen erreichten die Höhe von 74 442 Die Kapitalisten bauen ihren" Arbeitern Wohnungen auf im Vertrage ausgesprochen. Durch die falsche Behauptung sind die Mark; für ein Jahr, das eigentlich ein Jahr der Vorbereitung für Fabrikgrundstücken, damit die Arbeiter aus dem Bett gleich ins Kläger nach ihrer Behauptung geschädigt. Sie sind also Betrogene. einen drohenden Kampf war, immerhin eine recht ansehnliche Werk stürzen können und kein Profit verloren gehe. Das nennen nicht beim Gewerbegericht klagen müssen und können noch dort Sie hätten demnach wegen Betruges beim ordentlichen Gericht, die dafür angestellten Lobredner und-Schreiber des Unternehmer- flagen, wenn das gewerbegerichtliche Urteil zutrifft. Dies dürfte Lohntarife wurden vereinbart 79 für 1110 Betriebe mit 3462 tums dann Wohltätigkeit, womit sie auch gar nicht unrecht haben, rücksichtlich seiner Zuständigkeit übersehen haben, daß Kaczmarek Beschäftigten; davon betreffen 25 Tarife für 99 Betriebe mit 1215 denn diese Wohltätigkeit liegt im eminentesten Interesse der Kapi- das Gewerbe der Vermittelung von Arbeitskräften betrieb und Beschäftigten Lackierereibetricbe. Am Schluß des Berichtsjahres arbeiteten im Maler-, Lackierer-, Tüncher- und Weißbindergewerbe talisten. Wie diese Wohltätigkeit für die Arbeiter aber zur direkten daß die Frage, ob Streitigkeiten, die in einem solchen Gewerbe­63 601 Berufsangehörige unter den vom Verbande der Maler ab- Plage wird, dafür haben wir schon wiederholt Beispiele gegeben. betrieb zwischen dem Gewerbetreibenden und den zu vermittelnden geschlossenen 434 Tarifverträgen. Ein besonders charakteristisches wird uns aus Hagen i. W. berichtet: Arbeitern entstehen, nicht ohne weiteres zu verneinen ist. Wir Die Kassenverhältnisse des Verbandes haben sich im Jahre 1912 In der Nähe von Hagen liegt die Papierfabrik Kabel, Gesell- behalten günstig entwickelt. Das Gesamtvermögen betrug am Schluffe des schaft mit beschränkter Haftung in Düsseldorf . Jeder verheiratete behalten uns bor , auf die Gründe des schriftlichen Urteils ein­Jahres 2 232 788 M., pro Mitglied 6,26 M. mehr als im Vorjahre. Arbeiter, der hier sein Brot verdienen will, muß auch in den Werks­Die Ausgaben der Hauptkasse für Unterstüßungszwecke betrugen häusern wohnen. Natürlich nicht umsonst, sondern gegen Zahlung für die obligatorische Krankenunterstüßung 135 198 M., für die feit von Miete. Im März d. J. wurde einem Arbeiter dort gekündigt. 1. Mai eingeführte fakultative Krantenunterstübung 103 179 m., für Reiseunterstützung 17 110 M., für Sterbeunterstübung obli- Bugleich erhielt er folgendes Schreiben der Firma: gatorisch 16 680 M., fakultativ 6425 M., für Gemaßregeltenunter­stüßung 15 702 M., für Rechtsschutz 1789 M. und für Streikunter­stüßung an andere Berufe 8644 M.

Der vorliegende, 248 Seiten umfassende Jahresbericht enthält noch interessante Beiträge zur Frage der Konjunktur, der Produk­tibgenossenschaften, die auch im Malergewerbe einige Anfänge zeigen, des paritätischen Arbeitsnachweises, der internationalen Bezie hungen u. a. Besonders wertvoll ist auch eine detaillierte Zu­sammenstellung der Entwickelung der Tariflöhne seit dem Jahre 1905 für 497 Orte.

Die Tätigkeit im Jahre 1912 und erfolgreiche Abwehr der un­berechtigten Angriffe der Unternehmer auf die Gehilfenorganisation durch die Aussperrung zeugen von der sicheren Fundierung und starken Widerstandsfähigkeit einer gut ausgebauten Organisation. Die Ende Juni beginnende Generalversammlung des Verbandes der Maler wird unter Beachtung der bisherigen Entwickelung und der in Aussicht stehenden großen Aufgaben wichtige Fragen des weiteren inneren Ausbaues und der kräftigen Weiterentwickelung des Verbandes zu lösen haben.

Differenzen bei der Firma Philipp Holzmann in Bremen . Die Arbeitsplätze der Firma Philipp Holzmann aus Frankfurt am Main in Bremen an der Schleuse find gesperrt, weil die ge­forderten Löhne, obgleich vertraglich vereinbart, nicht gezahlt wer­ben. Holzmann ist auf der Suche nach Arbeitswilligen. Er hat sich in Bremen den Schuß der Polizei gesichert und will Baraden erbauen lassen, um in diesen die Arbeitswilligen mit polizeilichem Schutz unterzubringen.

Die Ziegeleiarbeiterbewegung in Kolberg dauert unverändert fort. Die Besizer lehnen Verhandlungen mit den Arbeitern rund­weg ab und versuchen Arbeitswillige heranzuziehen. Das gelingt ihnen aber nicht, denn die Arbeiter fehren stets wieder um, wenn sie erfahren, daß es sich um Streitarbeit handelt. Da wo es wirk­lich gelang, aus der Umgebung den einen oder anderen Arbeits­willigen zu bekommen, wird Sonntag und Wochentag geschuftet. Die Ziegeleiarbeiter werden gebeten, Kolberg nach wie vor zu meiden.

Mit dem Ablauf der Kündigungsfrist ist auch bedingt, daß Sie die Wohnung zu dem gleichen Termin räumen. Wir ersuchen Sie deshalb, die Wohnung morgen zu räumen. Wir wollen Ihnen vorläufig gegen Zahlung eine andere Wohnung zur Verfügung stellen und wollen Sie sich deshalb auf dem Hauptkontor bei Herrn Andrews erkundigen, welche Wohnung Ihnen zugedacht ist. Auf jeden Fall verlangen wir, daß Sie die Wohnung unten an der Fabrik morgen verlassen."

zugehen, sobald dies vorliegt.

Interesse Arbeitsvermittelungen von der Art der Kaczmarekschen Schon jetzt zeigt das Urteil zwingend, daß im öffentlichen verboten werden müssen. Die Behörde hat schon jetzt das Recht, den Kaczmarekschen Betrieb im Verwaltungswege zu schließen, wenn die Behauptungen der Kläger zutreffen. Wird sie es tun oder sollen Streifbrecheragenturen einen Freibrief für Betrug erhalten?

Jugendbewegung.

Vom minderen Recht der Arbeiterjugend. Unter dem Vorwande, die Anschaffung der Generalstabskarten Der Arbeiter, der sieben lebendige Kinder hat und als Arbeits- zu erleichtern, hat die Königliche Landesaufnahme am 1. April loser wohl nicht von heut auf morgen eine andere Wohnung finden 1913 eigene Kartenvertriebsstellen eingerichtet. Die Karten werden kann, ging nach dem Fabrikkontor und meinte, daß das bestehende zwar nach wie vor an jedermann verkauft, die bürgerlichen Mietrecht doch mit der Kündigung des Arbeitsverhältnisses nichts Jugendvereine erhalten aber die Karten zum halben Preis. Die zu tun habe. Er müsse dafür doch auch Miete bezahlen. Auf dem Anhänger der proletarischen Jugendbewegung werden auch von Kontor wurde er dann über seinen Irrtum aufgeklärt und ihm dieser auf Kosten der Steuerzahler geleisteten Vergünstigung aus­gejagt: Die Ihnen überlassene billige Wohnung stellt einen Teil geschlossen. Ihres Arbeitsverdienstes bei uns dar und hört selbstverständlich Deutschlands um Bewilligung der im Interesse der Jugendpflege Auf ein Gesuch der Zentralstelle für die arbeitende Jugend mit dem Tage der Auflösung des Arbeitsverhältnisses auf." ermäßigten Preise antwortete die Plankammer der Königlichen Landesaufnahme:

Besagter Arbeiter fand sich vorläufig mit diesem Bescheid ab und ging auf die natürlich erfolglose Wohnungssuche. Da er nicht ein noch aus wußte, also am nächsten Tage nicht auszog, so rief die Firma die Instanz der vollendeten bürgerlichen Rechtsgarantien an, damit der widerspenstige Arbeiter auch erfahre, was in Preußen­Deutschland Rechtens ist. Das Amtsgericht Hagen attestierte der Papierfabrik, daß sie vollkommen korrekt gehandelt habe und daß der Arbeiter sofort aus der Wohnung hinaus müsse. In der schriftlichen Begründung des Urteils wurde mit erfreulicher Deutlichkeit aus­geführt:

... Kein Arbeitgeber aber wird sich in so unglaublicher Weise binden wollen, daß erst von der Kündigung des Dienstver: hältnisses ab die breimonatige Kündigungsfrist für das Miet­verhältnis laufe. Auch kein verständiger Arbeiter wird dies dem Arbeitgeber zumuten oder glauben, daß bei Uebergehung dieses Punktes beim Abschlusse des Vertrages nunmehr die gesetzliche Kündigungsfrist Platz greife."

Der unverständige Arbeiter sitzt mit seinen sieben Kindern auf der Straße und denkt, nachdem die Richter seine Kenntnisse des Nachwehen zur Bauarbeiterbewegung. In Werl i West f. bürgerlichen Rechtes also bereichert haben, darüber nach, wie prat­weigern sich die Arbeitgeber beharrlich, die durch den Schiedsspruchtisch es die Unternehmer doch eingerichtet haben, neben den Fabriken ausgesprochenen höheren Löhne zu bezahlen, obgleich die Arbeitgeber gleich die Wohnhäuser zu bauen, wieviel Selbstlosigkeit und Huma­dem Westdeutschen Bauarbeitgeberverband angehören. Alle Verhand­lungen blieben erfolglos. Deswegen haben die Maurer, gimmerer manität in diesen Wohlfahrtseinrichtungen liege. Seit Jahrzehnten und Bauhilfsarbeiter die Arbeit eingestellt. Zuzug von Maurern, verlangt die Sozialdemokratie, daß dem Trucksystem endlich ein Ende gemacht werde und daß der Mietsvertrag nicht mit dem Arbeits­Zimmerern und Bauhilfsarbeitern ist von Werl fernzuhalten. bertrag verkoppelt werden dürfe. Im Jahre 1908 war auch im Reichstag in der Kommission zur Vorberatung einer Gewerbeord­nungsnovelle ein dahin gerichteter Antrag durchgesetzt. Leider ge­langte die Novelle nicht bis ins Plenum.

Ausland.

Generalstreik in Mailand .

Urteil im Prozeß Kaczmarek.

Während des letzten Metallarbeiterstreits wurden u. a. au verschiedene Führer und Organisatoren der Streitbewegung ber haftet, darunter auch der Journalist Bacchi. In den letzten Tagen nun hatten sich die Verhafteten, nachdem der Streit bereits wieder beigelegt ist, vor den Gerichten zu berantworten. Bacchi erhielt hierbei die drakonische Strafe von drei Jahren Ge- dem Januar vor dem hiesigen Gewerbegericht schwebende Prozeß fängnis, wobei noch das Gericht über den Antrag des Staatsanwalts hinausging. Dieses Urteil hat in allen Arbeiterkreisen Oberitaliens die größte Erregung hervorgerufen, da sich besonders Bacchi großen Ansehens erfreute. Am Freitag abend wurde eine Protestversammlung abgehalten, in der beschlossen wurde, den Generalstreit für alle Betriebe auf unbestimmte Dauer zu eröffnen. Auch in anderen oberitalienischen Städten dürfte der gleiche Beschluß gefaßt werden.

Der gegen den Arbeitswilligenvermittler Kaczmaret feit ist jetzt zum Abschluß gekommen. Das Gericht hat die Klage ab­gewiesen, weil die" union " und nicht Kaczmarek Arbeitgeber ge­wesen sei. Kaczmarek habe sich zwar im Vertrage mit den Klägern als Arbeitgeber bezeichnet. Er sei es aber nicht gewesen, da er fein Gewerbe betreibe, vielmehr nur als Vorsitzender der Anti­gewerkschaftlichen Vereinigung" Arbeitskräfte vermittle. Die Arbeitsordnung der Union " sei für die Kläger verbindlich gewesen.

Hauptmann endlich einmal befördern zu können. Nun muß man ihn mit schlichtem Abschied entlassen. Schade nur, daß er sich auch in der Rangliste der Poeten mit diesem Opfer" im Opfer­jahr" nicht aufgebessert hat.

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"

Notizen.

nag.

" Nach den für die Abgabe von Generalstabskarten zu er­mäßigten Preisen geltenden Bestimmungen kann dem dortigen Antrage nicht entsprochen werden."

angebliche politische Verhebung der Jugend durch Sozialdemokraten. Die Regierungsorgane können sich nicht genug entrüsten über und doch ist es die Regierung selbst, die durch ihre Erlasse über die Jugendpflege und durch ihre ungerechte und ungesetzliche Ver­fügung über die Güter der Allgemeinheit den Klassenkampf in die Reihen der Jugendlichen getragen hat und fortgesetzt schürt. Selbst auf den an sich so harmlosen Wanderungen sollen die jungen Ar­beiter und Arbeiterinnen stets eingedent sein, daß sie im heutigen Staate minderen Rechts sind und daß dieser Staat ein Klassen­staat ist. Uns Sozialdemokraten kann diese Aufklärungsarbeit der Jugend gerade recht sein.

Gerichts- Zeitung.

Die rote Fahne.

Ein unhaltbares Urteil fällte nach dem Spandauer Anzeiger" das dortige Schöffengericht am Freitag. Das ge­nannte Blatt berichtet:

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Unter der Anklage, eine rote Fahne auf der Straße an ihrem Lokal geduldet zu haben, stand die Gastwirtsfrau G. aus Staaten. Die Fahne war am 1. Mai d. J. angebracht und be­fand sich noch am 2. Mai dort. Sie gehörte dem Sozial­demokratischen Wahlverein. Am leztgenannten Tage dem 100 jährigen Gedenktag der Schlacht bei Großgörschen hielt der Kaiser Heerschau auf dem Truppenübungsplay Döberitz, und die auf dem Marsche dorthin befindlichen Truppen mußten am betreffenden Lokal vorbei, an dem die Fahne in auffälliger Weise angebracht war. Auf die Anzeige des Kom mandanten von Spandau bei dem zuständigen S0= Amtsvorsteher wurde sie dann später entfernt. wohl der Kommandant wie auch die übrigen Offiziere fühlten fich tief verlegt. Ebenso sei für die Mannschaften, die sich an jolchem Tage stets in gehobener Stimmung befänden, der An= blick der Fahne beleidigend gewesen. Die An­getlagte entschuldigte sich damit, die Fahne habe weiße Ab­zeichen gehabt; daher habe sie geglaubt, die Fahne wie jede andere zur Beflaggung benußen zu dürfen. Diesen Einwand ließ das Gericht insofern nicht gelten, als dieses Abzeichen aus einer aufgehefteten weißen 8" bestand( A cht st u ndentag.) Wegen Erregung öffentlichen ergernisses gemäߧ 360, Biffer 11 erkannte das Gericht auf eine Geldstrafe von 10 M.

Die rote Fahne ein öffentliches Aergernis. Aerger sei und so weiter." Martinelli, der nun einmal das füße Gift Bereits im Jahre 1891 erklärte das Oberverwaltungsgericht in fann's politische Voreingenommenheit taum noch treiben. des Beifalls gekostet hatte, nahm ein Gastspiel bei Direktor Schwaiger der Klage des Genossen Stöven gegen den Holsteiner Ober­am Borstadttheater in München an. Dort angekommen, begab ich mich, wie ich war, im Reiseanzug, weiter Hose, mit seidener Schnur präsidenten, der ein ähnliches Aergernis an der roten Fahne gebunden, ohne Gilet, das lange Haar und das Gesicht bestaubt, Wenn Hauptmanns eigene Kinder die Weber, Johannes nahm, daß nach Fall des Sozialistengesetzes die Sozialdemokratie Sen grauen Kalabreser auf dem Kopfe, den, Rudjad auf dem Rücken, Voderath, Anna Mahr, der Fuhrmann Henschel, die Wolffen, das mit allen Parteien nach dem Gesetz gleichberechtigt sei. Gegen schwere, genagelte Schuhe an den Füßen und einen derben Stod Hannele, der Kollege Grampton usw. als Publikum das Fest ihre Fahne polizeilich einzuschreiten, sei deshalb durchaus un in der Hand, eine kurze Meerschaumpfeife im Munde, in die Vor- spiel" genöffen, ich fürchte fast, sie würden es auch- ablehnen. stadt Au zu Direktor Schwaiger." Der Direktor hielt den wunder- In dem Festspiel" läßt der Dichter den lieben Gott recht zulässig. Das ergangene Urteil verstößt in flagrantester Weise lichen Gesellen für einen fahrenden Artisten" und fragte ihn, ob nett und unbefümmert mit Größen wie Friedrich Wilhelm III. gegen die Elementargrundsätze des Rechts. Die Gastwirtsfrau er bei ihm als Jongleur arbeiten wolle. Als aber der Irrtum und dem ollen, ehrlichen Blücher umspringen. Das durfte er unter sollte dagegen Berufung einlegen. Hat der Kommandant von aufgeklärt war, errang der Theaternovize prächtige Erfolge in feinen Umständen. Hauptmann hat offenbar ganz bergessen, daß Spandau an der roten Fahne Anstoß genommen, so spricht München und ging dann weiter auf allerlei theatralische Jrrfahrten, der liebe Gott zwar den Titel der Höchste" führt, daß es in das gegen seinen Geschmack, nicht aber dafür, daß berechtigtes bis er endlich in Graz landete. Ueber dem Schauspieler vergaß Deutschland aber, reichlich und unterschiedlich, noch aller höchste öffentliches Aergernis erregt sei. Konsequent müsse das Ge­er den Maler nicht, entwarf weiter Dekorationen und beteiligte Herrschaften" gibt. richt ja auch Offiziere verurteilen, die rote Lizen an der sich in Amsterdam sogar an den Wettbewerb zur Ausschmüdung des Uniform tragen, Gärtner, die rote Rosen züchten, nicht minder " Paleis voor Volfsvlijt", wobei er den ersten Preis erhielt. Frauen mit roten Lippen und Männer mit roten Nasen. Die Aehnlichkeit von Röntgenstrahlen und Licht. Durch den wird Sonntag, abends 6 Uhr, sowie Dienstag und Donnerstag um Im Josef Kainz - Theater am fleinen Wannsee Die Streitigkeiten in der Berliner Secession haben jezt das erste Nachweis, daß auch die Röntgenstrahlen den Gesehen der Berech= Uhr Grillparzers Des Meeres und der Liebe Wellen" wieder- gerichtliche Nachspiel gezeitigt. Die Kunstmaler Herſtein, Ernst nung und Interferenz unterliegen, ist dieser Energieform viel von ihren Geheimnissen genommen worden. Es ist jetzt gelungen, die holt, während Montag, Mittwoch und Sonnabend Medea"( für Oppler und Neumann haben durch den Rechtsanwalt Dr. Alsberg Röntgenstrahlen ebenso wie Licht- oder Wärmestrahlen in einen Schüler zu ermäßigten Breisen) in Szene geht. Freitag werden gegen Professor Max Liebermann die Beleidigungsklage einreichen lassen. Professor Liebermann hatte bekanntlich in der von den Brennpunkt zu vereinigen, wodurch auch ihre Stärke außerordent- die beiden Lustspiele von J. V. Widmann wiederholt. lich gesteigert werden kann. Professor Barkla hat vor der Röntgen­Die Kurfürstenoper, die künftig den Namen Deut- sog. Refüsierten zum Zwecke des Ausschlusses des Kunsthändlers Gesellschaft darauf hingewiesen, daß nach der durch die neuen Er- sches Künstlertheater führen soll, wird jetzt einem Umbau unter- Baul Cassirer aus der Secession einberufenen außerordentlichen perimente gewonnenen Kenntnis eigentlich überhaupt kein Unter- ogen, der zwei volle Monate in Anspruch nimmt und einen Kosten- Generalversammlung vom 6. Juni erklärt, daß er durch perfide schied mehr zwischen Röntgenstrahlen und Licht bestehe, mit Aus- aufwand von 200 000 M. erfordert. Ein nicht unerheblicher Teil Drohungen" gezwungen sei, die Rede nicht zu halten, die von dem nahme der äußerst kurzen Wellenlänge der Röntgenstrahlen. Ob der Kosten entfällt auf die Bühne, deren Ausgestaltung allein etwa Präsidenten Baul Cassirer als erster Punkt auf die Tagesordnung die Fähigkeit, die Röntgenstrahlen zu konzentrieren, auch in der 60.000 M. erfordern wird. Eine Drehbühne ist schon eingebaut gesetzt worden war und die den von den Nefüsierten" angekündigten Medizin vielleicht für die Behandlung eines einzelnen Organs worden; ferner wird ein Fortunyhorizont und eine ganz neue Art Ausschließungsantrag hindern sollte. Bei der Beschuldigung perfide Drohungen" hatte Professor Liebermann die jeßigen Privatkläger von Effektbeleuchtung eingerichtet. nutzbar zu machen sein wird, läßt sich noch nicht übersehen. im Auge, die am Tage vor der Generalversammlung ihn aufgesucht und gebeten hatten, jie nicht durch seine Rede an der offenen Aus­sprache gegenüber Cassirer zu hindern. Bei diesem Besuch hatte einer der Herren zum Ausdruck gebracht, daß Cassirer zu Dritten wiederholt in sehr verächtlichem Tone über die Mitglieder der Se­cession gesprochen habe, daß er sich nicht zum Präsidenten der Se cession eigne, nicht einmal der Person Liebermanns habe er den schuldigen Respekt erwiesen.- Professor Liebermann hat dann auch, nachdem seitens der" Refüsierten" am folgenden Tage gegen Cassirer ein heftiger Angriff in der Presse erfolgte und somit an einen Ausgleich der Gegensätze zwischen Cassirer und seinen Geg­nern nicht mehr zu denken war, von der beabsichtigten Rede Abstand genommen und dann bei der Begründung dieses Entschlusses seinen Besuchern den Vorwurf gemacht, der jetzt zum Gegenstand der Privatklage geworden ist. Es ist zwar in der Folgezeit versucht worden, eine Einigung zwischen Professor Liebermann und den jezi. gen Klägern zu erzielen; diese Versuche scheiterten aber daran, daß die Kläger von Professor 2. eine entschuldigende Zuschrift an be­ftimmte Zeitungen verlangten, die den von ihm erhobenen Vorwurf

Humor und Satire.

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Hauptmann Glossen. Gerhart Hauptmann fibt zwischen zwei Stühlen und reibt sich den Rücken da, wo er aufhört, einen anständigen Namen zu führen. Die beiden Stühle: auf dem einen jihen die Kriegervereine, der Adel, die Tägliche Rundschau und überhaupt die Patrioten; auf dem anderen die Neunmalweisen, die Aesthetiker, die Kritiker und eine Menge Dichterkollegen, die selbst gern die Ehre" ge­habt hätten.

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Wenn man ein Dichter ist, so kann man ein Festspiel nie so dumm schreiben, daß es den Hurraschreiern gefällt, und nie jo gut, daß es ein Kunstwerk wird.

Welche Berechtigung hatten Sie, Herr Hauptmann, sich an die hehre Breslauer Aufgabe zu wagen, da Sie weder ein Versfabrikant noch ein konkurrenzfähiger Gesinnungströbler sind?

Man hatte im offiziellen Deutschland gehofft, auch diesen

-Ein Führer durch die Bildnissammlung der Nationalgalerie, bearbeitet von Hans Madowsky, ist soeben im Auftrage der Direktion bei Bruno Cassirer in Berlin erschienen. Preis gebunden 2,50 M.)

Parsifa! in München . Da das angestrebte Monopol Bayreuths für Parsifal fast nirgends respektiert wird, hat sich auch München entschlossen, im Jahre 1914 das Weihespiel im Prinz­Regenten- Theater aufzuführen.

Der Maler Eduard von Gebhardt , der die christlichen Legenden im niederdeutsch- protestantischen Gewande des 16. Jahrhunderts zu beleben versucht hat, beging in Düssel­ dorf , wo er seit 1860 tätig ist, seinen 75. Geburtstag. Die kernige Charakteristit seiner Menschen darstellung verschließt sich auch denen nicht, die solcher religiösen Malerei ablehnend gegenüberstehen. Die Auswanderung der Kunst. Wieder ist ein Kunstwert ersten Ranges über den Ozean verkauft worden. In der Londoner Auktion bei Christy wurde das Portrait der Lady Anne de la Pole von Romney für die ungeheure Summe von 827 500 M. an amerikanische Kunsthändler verkauft.

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