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Mr. 148. 30. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Bürgerliche Jugendliteratur.

I.

Sonntag, 15. Juni 1913.

Jugendpflege. Bearbeitet von Dr. phil . G. A. Lindner, Schul-| auch der Arbeiter gern sein Ohr Teihen darf; besonders dann soll direktor in Leipzig - Schönefeld . Heft 14 von Greßlers- er es tun, wenn er im übrigen so gefestet ist, daß er gelegentliche dagogischen Blättern. Langensalza. Schulbuchhandlung von politische Entgleisungen des Schriftstellers richtig einzuschäßen und F. G. 2. Greßler. 1912. 77 Seiten. 1,20 M. sie von seinen sachlichen Ausführungen zu trennen weiß. Mit

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Psychologie der Jugendlichen. Von H. Bauer, Direktor in Ber­ thelsdorf bei Herrnhut . 12. Bändchen der Sammlung Aus

Eine ziemlich oberflächliche Darstellung der bisherigen Ein- diesem Vorbehalt ist den proletarischen Jugendausschüssen bestens Die, neueren Bestrebungen zur Pflege der männlichen Jugend. richtungen für Jugendpflege. Der Verfasser schließt sich eng an das vorliegende Buch zu empfehlen. Es ist die Neuauflage einer Vortrag von Martin Jaeger, Pfarrer in Frankfurt die bekannten größeren Werke von Recke und Pieper und an die älteren Schrift der Zentralstelle über Jugendklubs. Die einzelnen a. M. Verlag der Buchhandlung des Ostdeutschen Jünglings- Ministerialerlasse der preußischen und sächsischen Kultusministerien Beiträge behandeln die Seelenkunde der Jugendlichen. das Vor­bundes, Berlin C. 30 f. an. Wenn das langweilige Schulmeistergerede das Ganze ist die tragswesen, das Bücherwesen, Gesang und Instrumentalmufit, Eine interessante Uebersicht über moderne Jugendbestrebungen. Biedergabe eines Vortrages vor einer Schulkonferens in Leipzig - Bimmerspiele, Turnen, Wandern, Feste, kurz alle die Dinge, die Die Uebersicht ist nicht vollkommen und nicht wissenschaftlich objektiv. hin und wieder durch einen lebhaften Ton unterbrochen wird, im Laufe des Jahres ständig oder vorübergehend auch die Tätigkeit Der Verfaffer tit ein gläubiger Christ, was sich um so weniger tratie. Mit einfältiger Offenheit wird der politische Charakter der sind fast alle unmittelbare Niederschläge praktischer Arbeit, und da handelt es sich jedesmal um einen Ausfall gegen die Sozialdemo- eines proletarischen Jugendausschusses ausmachen. Die Auffäße berleugnet, als es auch gar nicht verleugnet werden soll. Trotz­dem ist das Schriftchen auch für uns lesenswert, weil der Ver- bürgerlichen Jugendvereine zugegeben:" Die sozialdemokratische diese Arbeit meistens von geschulten Pädagogen, die mit Lust und fasser dem Anscheine nach eine in sich gefestete Persönlichkeit ist, Partei sieht in unseren Jugendvereinen Einrichtungen, die zur Liebe bei der Sache sind, geleistet worden ist, so enthalten die Auf­die den Mut besikt, auch gegnerische Erscheinungen vorurteilslos Bekämpfung der Sozialdemokratie ins Leben gerufen worden sind. sätze wirklich eine Fülle nüßlicher Winke. So etwas braucht keines zu prüfen. Wenigstens besitzt Jaeger den Mut zu diesem Willen, Gewiß pflegen wir im Gegensatz zur Sozialdemokratie religiöses wege nur der bürgerlichen Jugendpflege zugute zu kommen; unsere zu prüfen. Wenigstens besißt Jaeger den Mut zu diesem Willen, Leben, Königstreue und Vaterlandsliebe und suchen unsere jungen Genossen und Genofsinnen, die sich besonders der Jugendarbeit was nicht auch zugleich heißt, daß ihm das Wollen gelungen ift. Leute zu guten Staatsbürgern zu erziehen, die den Segen der widmen, sollen sich mit den Erfahrungen bürgerlicher Jugendpfleger, Er erkennt deshalb trop seiner grundsäßlichen Gegnerschaft an, daß sich in der proletarischen Jugendbewegung starte sittliche monarchischen Staatsregierung verstehen und schäben lernen." Man die etwas von der Sache verstehen, vertraut machen, sie mit den daß sich in der proletarischen Jugendbewegung starte fittliche wird sich diesen Kronzeugen für künftige Prozeffe gegen Arbeiter- eigenen Erfahrungen vergleichen und mit Hilfe der eigenen theo Triebkräfte" regen, die es zu würdigen gelte. Die Leidenschronik, retischen Erkenntnis auf diese Weise allmählich zu einer praktischen die die Arbeiter- Jugend" in jeder Nummer über die Lehrlinge proletarischen Pädagogik gelangen. DUE und jugendlichen Arbeiter in ihrem Arbeitsverhältnis bringt, ber­anlaßt den Verfasser sogar zu der Bemerkung: Wären diese Fälle nicht so grenzenlos lügenhaft übertrieben und verallgemeinert, Handbüchlein für Diskussionsübungen in Arbeiter-, Männer- und Jünglings vereinen von D. M. Hennig, Direktor so müßten wir als Christen uns wirklich auf die Seite der Sozial­des Rauhen Hauses in Hamburg , und W. Thiele. demokraten stellen." Wir haben also Aussicht, Herrn Jaeger noch Pfarrer am Diakonissenhaus in Witten . 6. und 7. Bänd einmal in unseren Reihen zu begrüßen. Denn bei einigem Eifer chen der Sammlung Aus der Arbeit für die Arbeit". wird er sich schnell überzeugen können, daß diese Fälle" nicht Das Buch ist von einem pietistischen Geistlichen geschrieben. 2. Auflage. Buchhandlung des Ostdeutschen Jünglings ..grenzenlos lügenhaft übertrieben" sind, sowie daß sie nicht nur ver- Der Stil ist ungleich, stellenweise von gesuchter Derbheit, stellen­bundes. Berlin . Preis je 60 Pf. einzelte und nicht einmal besonders traffe Fälle aus den Leidens- weise pastoral- schwülstig. Auch inhaltlich ist das Schriftchen un­jahren junger Arbeiter wiedergeben. Mit besonderer Liebe schildert gleich, es scheint der literarische Niederschlag verschiedener Reden, der Verfasser verschiedene evangelisch- chriftliche Versuche, die Jugend­lichen zu gewinnen, so besonders die Bestrebungen der Hamburger Clemens Schüß und Walter Classen, des Essener Weigle und des Frankfurters Stengel. Mit Entschiedenheit tritt er dafür ein, daß mit den älteren Jugendlichen Fragen der Weltanschauung erörtert werden. Er vergißt freilich, dabei ausdrücklich zu bemerken, daß in diesem Falle den Arbeitern recht sein muß, was den kirchlichen und sonstigen bürgerlichen Jugendvereinen billig ist. Die Jugendpflege. Grundsäße und Ratschläge zur Gründung und Leitung von Jugendvereinen von Otto Ganger, Reftor in Waidmannslust . Verlag der Dürerschen Buchhandlung. Leipzig 1912.

der Arbeit

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für die Arbeit". Preis 60 Pf. 1911. Buch­handlung des Ostdeutschen Jünglingsbundes, Berlin C., Sophienstraße 19.

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Im ersten Teile werden Themata religiöser und kirchen­geschichtlicher Natur, im zweiten Teile kulturhistorische und soziale Stoffgebiete behandelt. Im wesentlichen handelt es sich um Stoffgebiete behandelt. Im wesentlichen handelt es sich um Grundrisse für Vorträge von Rednern in christlichen Vereinen, die uns völlig gleichgültig sein könnten, wenn die Vorträge nicht auch für Jünglingsvereine und für den Religionsunterricht in der Fortbildungsschule bestimmt wären. Aus den Anleitungen geht ungweideutig hervor, daß die Leiter der christlichen Jünglings­vereine gar nicht daran denken, politische Grörterungen aus ihren Besprechungen auszuschalten. Ueber Vorträge über das Lotteries ſpiel und über die Feuerbestattung, gegen die natürlich Stimmung

Ansprachen und Untersuchungen zu sein. Troß dieser Mängel ist das Buch für einen jeden, der die seelische Verfassung Jugendlicher kennen lernen will und den Rat eines vorzüglichen Kenners der jugendlichen Psyche, auch wenn er im feindlichen Lager steht, nicht verschmäht, eine ebenso anregende wie wertvolle Lektüre. Bauer weiß, wie man Jugendliche behandeln muß, und wie man sie nicht behandeln darf, wie man ihr Vertrauen erwirbt und wie man es sich gründlich verscherzen kann. Er räumt den Jugendlichen Freiheiten ein, die ihnen zwar zukommen sollten, die man ihnen heute aber hüben wie drüben gar zu gern vorenthält; daß ein strenggläubiger gemacht wird, soll noch gar nichts gesagt werden. Aber in mun­vermutlich herrnhutischer Prediger solches Verständnis dafür hat und zu ihrem entschiedenen Fürsprecher wird, terer Weise wird schon politisiert, wenn es gegen die römische Kirche losgeht. Grimmig wettern die Verfasser gegen das muß dabei am meisten überraschen. Doch nein! Ein anderes muß Zentrum: Es ist damit gar nicht viel gewonnen, daß der Arbeiter Dem Buche ist auf jeder Seite anzumerken, daß es aus un- noch mehr wundernehmen: daß bei solchen klugen und erprobten ton der Sozialdemokratie zum Zentrum bekehrt ist. Auch das mittelbarer Erfahrung heraus entstanden ist. Zwar ist der Ver- pädagogischen Grundsäßen die christliche Jünglingsbewegung nicht lettere ist an sich keine staatserhaltende Partei." Besonders aber fasser nur mit der Pragis der bürgerlichen Jugendpflege vertraut; größer Erfolge aufzuweisen hat. Aber für dieses Wunder gibt die Vorträge über Darwinismus und Sozialdemokratie", Wie aber er ist in erster Linie Pädagoge und wohlwollender Menschen- es eine ausreichende Erklärung: Die christliche Weltanschauung, stehen wir zur Revolution?", Das Privateigentum", Der Normal­freund, nicht ein arbeiterfeindlicher Politiker, so daß auch die Mit- die Lehre vom Sündenheiland" bietet unserer Zeit und besonders arbeitstag"," Der Streit"," Die Preßfreiheit" und andere sind von glieder der proletarischen Jugendausschüsse aus seinen Ratschlägen dem Alter zwischen 14 und 18 Jahren zu wenig, kein sachliches Anfang bis Ende politische Darlegungen. Natürlich hätten wir Gewinn ziehen können. Er sieht ohne Gehässigkeit ein, daß die Interesse, teine Begeisterung, keinen Ansporn für Denken, Tun und an sich nichts dagegen, wenn vor den jungen Leuten gelegentlich Achtzehnjährigen nicht mehr in seinem Jugendbund zu halten sind, kämpfen. Da versagt auch die beste Pädagogik. Umgekehrt ist es solche Fragen besprochen werden, besonders wenn dies im positiv weil sie der Gewerkschaft beitreten. Ohne Misstimmung darüber, bei der proletarischen Jugendbewegung. Die proletarische Weltan- belehrenden, nicht im agitatorisch- polemischen Sinne geschieht; aber daß sie gehen, mit herzlichem Glückwunsch en sie der Leiter. schauung belebt und begeistert den jungen Arbeiter so sehr, daß die wenn durch den Jugendparagraphen des Reichsvereinsgesetzes den Der Jugendbund hat ihnen gegeben, was er en fonnte: freie Arbeiterjugendbewegung auch trotz der leider noch fehlenden Er- jungen Arbeitern und Arbeiterinnen die Erörterung solcher Fragen und frohe Tätigkeit in einem Gemeinschaftsleben und Förderung zieher mit Riesenschritten vorwärts eilt. Noch mehr beschleunigen verboten wird, darf sie evangelischen Jünglingsvereinen nicht er­ihrer geistigen und sittlichen Kräfte." Wenn die bürgerliche Ju- fönnen wir dieses Tempo, wenn es uns gelingt, für unsere Jugend­laubt sein. gendpflege allgemein so frei von politischer Proselytenmacherei be- bewegung die richtigen Persönlichkeiten zu finden und sie mit dem trieben würde, wie es in diesem seltenen Einzelfalle zu geschehen notwendigen erzieherischen Rüstzeug zu versehen. Solche Hilfs­scheint, würde zu ihr ein anderes Verhältnis als heute möglich mittel sollen wir entnehmen, wo wir sie finden. Proletarischen sein. Das Buch sucht in den ersten Kapiteln zunächst die soziale Jugendpflegern, die kritisch zu lesen vermögen und das überflüssige Lage der Arbeiter und Arbeiterjugend zu erklären. Da der Ver- Geftrüpp und Gerant des Bauerschen Buches zu ignorieren wissen, faffer sich dabei im wesentlichen auf sozialistische Literatur stützt, empfehle ich daher seine Psychologie der Jugendlichen auf das an­wenn auch nicht immer auf die wichtigste und grundlegende, so gelegentlichste. gelangt er im wesentlichen zu richtigen Ergebnissen. Aber wichtiger als diese Untersuchungen, die man an anderen und sachkundigeren Der Stellen beffer finden könnte, sind die Ausführungen des Verfassers über die verschiedenen Zweige der Jugendpflege. Was er über die Gründung und Leitung eines Jugendvereins und über das innere Leben eines solchen Vereins ausführt, werden auch proletarische Jugendpfleger mit Interesse lesen. Zwar können sie seine An­regungen nicht für Jugend vereine anwenden, da selbst völlig unpolitische proletarische Jugendvereine berfolgt und verboten werden; aber die Leiter von Jugendheimen, die Führer bei Wande­rungen und sonstige in der proletarischen Jugendarbeit tätige Ge­nossen und Genossinnen können sich doch manchen Wink des päda­gogisch wohl bewanderten Verfassers zunuze machen. Wohin sie dem bürgerlichen Ratgeber nicht folgen dürfen, werden sie selbst sehr leicht erkennen.

Verbandstag der Hutarbeiter.

Am Sonnabend wurde die Statutenberatung beendet. Unter anderem wurde beschlossen, daß die Filialen mit einer Mitglieder­zahl bis 250 einen und auf je weitere 250 Mitglieder einen weiteren Delegierten zur Generalversammlung wählen. Bei den großen Filialen ändert sich das Verhältnis derart, daß auf 1500 Mitglieder fünf, auf 2000 Mitglieder sechs, auf 3000 Mitglieder fieben Delegierte kommen. Zu einem Antrage auf Einberufung einer außerordentlichen Generalversammlung sollen nicht, wie bis­her 10, sondern ½ der Mitglieder erforderlich sein. Von den sonst noch gefaßten Beschlüssen ist zu erwähnen, daß der Verbands­borstand zur Förderung der Agitation unter den Berufsgenossinnen Arbeiterinnenkonferenzen einberufen kann.-Die Anstellung eines Bezirksbeamten für Süddeutschland soll der Vorstand in Er­wägung ziehen.

Nach einer kurzen Besprechung über das Verbandsorgan wurde ein Antrag angenommen, der die Mitglieder um rege Mit­arbeit am Sorrespondent" ersucht.

Zur allgemeinen Streifunterstüßung wurde folgender Antrag des Verbandsvorstandes angenommen:

Dic 11. ordentliche Generalversammlung stimmt dem Be­schlusse der Konferenz der Vertreter der Verbandsvorstände vom 25./27. März 1912 betr. einer anderen Regelung der allgemeinen Streifunterstübung zu. Der Beschluß lautet:

Jugendwanderungen. Winte zur Ausführung von Schülerreisen. Von F. Bader, Lehrer. Zürich 1912. Verlag der Buch­handlung des Schweizer . Grütlivereins. 50 Pf.

Bader

Der Verfasser, ein Züricher Lehrer, hat eigentlich nur Schüler­reisen im Auge. Doch können die meisten seiner Vorschläge auch für Reisen von jugendlichen und erwachsenen Arbeitern gelten. Was das Büchlein vor der plöblich in die Halme schießenden Wander­Jugendverein. Leitfaden für Begründer, Leiter und Mitar- literatur in Deutschland auszeichnet, ist der echte volkstümliche Geist, beiter von Jugendvereinigungen. Herausgegeben von Hans in dem es geschrieben ist. Es macht weder mittelbar noch unmittel­Weider, Schriftleiter des Ratgebers für Jugendvereini- bar Stimmung für den Militarismus oder für den Chauvinismus gungen. Zentralstelle für Volkswohlfahrt. Karl Heymanns oder gegen die Sozialdemokratie. Es sieht statt dessen in dem Verlag. Berlin 1911. Preis 2 M. Wandern von Stadt- und Landkindern ein mächtiges Mittel, den Die Zentralstelle für Volkswohlfahrt hat schon eine längere Eigendünkel der Jungen zu brechen. Wenn der Leitende ihnen literarische und praktische Erfahrung auf dem Gebiete der Jugend- sagt und zeigt, wie ein Mensch ohne den andern nicht leben kann, pflege hinter sich, die sie allerdings lediglich in den Dienst der wie alle aufeinander angewiesen sind und wie es die Arbeit ist, die bürgerlichen Jugendpropaganda stellt. Aber man wird trotzdem alle Werte schafft...., dann gehen ihm die Augen auf. Er wird die Schriften der Zentralstelle mit Intereffe zur Hand nehmen, seine Mitmenschen als Brüder lieben lernen..." Bei seinen prat da auch der Gegner in der Regel mancherlei daraus lernen kann. tischen Winken geht der Verfasser von dem richtigen Grundsatz aus: Sehr oft nimmt in solchen Publikationen ein politisch indifferenter Man muß es so einrichten, daß auch der Aermste mitkommen Mann das Wort, der lediglich von seiner Liebe zur Jugend ge- kann." Jugendausschüssen und Wandervereinen ist das Büchlein trieben wird und dessen praktischen Darlegungen und Vorschlägen zu empfehlen. Heinrich Schulz.

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fallenden einmaligen oder Wochenbeiträge leisten die Filialen aus ihren Lokaltassen an den Verbandsvorstand." Hierauf beschloß die Versammlung, daß das neue Statut am Januar 1914 in Straft tritt.

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Als Delegierter zum internationalen sozialistischen Arbeiter­kongreß wurde Metsch ke gewählt. Zum deutschen Gewerk­schaftskongres wurden Röhl- Neudamm und Graichen Altenburg gewählt. Einen dritten Delegierten bestimmt der Ver­bandsvorstand. Zum internationalen Hutarbeiterkongreß wurden Siefert Altenburg, Herrmann- Dresden, Braun- Ulm delegiert. Damit hatte die Generalversammlung ihre Arbeiten beendet. Der Verbandsvorsitzende Metschke betonte in seiner Schlußrede, daß sich der Verband durch Schaffung der Lokaltassen sowie durch die Lösung der Tarifvertragsfrage neue Stüßpunkte im wirtschaftlichen Kampf geschaffen habe. Er schloß mit dem Wunsche, im Sinne dieser Beschlüsse zu handeln und den Verband zur Erfüllung seiner Aufgaben zu stärken.

tliches.

Genoffenfchaftliches.

Zur Voltsfürsorge.

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Bei der Kinderversicherung ist die Prämienzahlung ebenfalls auf eine kürzere Periode als bei anderen Gesellschaften, je nach dem Eintrittsalter von 0 bis 6 Jahren, auf 15 resp. 9 Jahre beschränkt. Dem Versicherungsnehmer ist auch unbenommen, gleichzeitig mehrere Versicherungen bei der Volksfürsorge" einzugehen, z. B. eine Todesfallversicherung und eine Todes- und Erlebensfallber­sicherung. Eine Beschränkung tritt nur insofern ein, daß die Ge­samtversicherungssumme auf Grund der bisher genannten und des Risikoversicherungstarifs 1500 M. nicht übersteigen darf. Die Ver­ſicherungssumme von 1500 M. ist die höchstzulässige Versicherungs­summe bei der sogenannten kleinen Lebens- oder Volksversicherung, bei welcher eine ärztliche Untersuchung nicht stattfindet. Ueber diese Summe hinaus kann bei der Volksfürsorge" ein Versiche­rungsnehmer seine Versicherungssumme noch steigern, indem er au seiner Kapitalversicherung mit festen Halbmonatsprämien eine Ver­sicherung mit zwangloser Prämienzahlung nimmt.

Ueber die Bedingungen und die Leistungen der Volksfürsorge" feine Brämien fart, int, Sparberficher Hagmarten aufer bie auf

Der Höchstbetrag der Einzahlungen bei dieser Sparversicherung beträgt 60 M. in einem Jahre. Jede Einlage gilt als die Zahlung einer einmaligen Prämie und wird mit der dem Alter des Ber­sicherten entsprechenden Position des Tarifs kapitalisiert. Zur Spar. versicherung werden Marken im Werte von 10 und 50 ẞf. berab folgt; der Versicherte tann also je nach seinen Verhältnissen, wann es möglich Sparversicherungsmarken und in wird von zuständiger Seite das Nachfolgende mitgeteilt: einer Prämienkarte geklebten Marken erst dann, sobald fie einen Bei Streits und Aussperrungen, deren Weiterführung oder Bei der Festsetzung der Tarife der Volksfürsorge" tam es Wert von mindestens 5 M. erlangt haben. Die Sparversicherung Abwehr infolge ihres Umfanges oder anderer Ursachen nur mit hauptsächlich darauf an, sie so zu gestalten, daß den Bedürfnissen ist eine Todes- und Erlebensfallversicherung. Die Versicherungs­außerordentlichen Mitteln möglich ist, soll von allen der General- der Versicherungsnehmer in ihren verschiedenartigsten Lebens- und fumme wird beim Tode, spätestens mit vollendetem 65., 60., 55., tommission angeschlossenen Gewerkschaften( Verbänden) ein der Erwerbsverhältnissen Rechnung getragen wurde. Das ist dadurch 50., 45., 40. und 35. Lebensjahre gezahlt. Ferner besteht eine Mitgliederzahl entsprechender Beitrag erhoben werden. 13 erreicht, daß vermieden wurde, den Versicherungsnehmer, wie dies Kindersparversicherung in Verbindung mit einer Sparversicherung Die Aufbringung der Mittel soll den Gewerkschaften über- von anderen Gesellschaften geschieht, auf eine lange Beriode, event. für die Schulentlassung, Leistung der Militärpflicht oder die Be­lafsen bleiben, darf aber keinesfalls durch Sammlungen über auf die ganze Zeit seines Lebens, zu binden. Auch bei der reinen schaffung der Aussteuer. Bei den Sparversicherungen und eben­die eigene Mitgliedschaft hinausgehen. Todesfallversicherung ist eine abgekürzte Prämienzahlung von läng- falls bei der Resikoversicherung ist eine Gewinnbeteiligung vor­Ueber die Notwendigkeit derartiger Aktionen soll die stens 15, 20, 25, 30, 35 und 40 Jahren vorgesehen. Der gleiche läufig nicht eingeführt. Diese Tarife sind mit ganz geringen Ver­Generalfommission in Verbindung mit den Verbandsvorständen Grundsatz ist bei allen Tarifen gewahrt, hei der Versicherung auf waltungskosten faltuliert, so daß es, bevor nicht eine Erfahrung biit bei beschließen. den Todes- und Erlebensfall, bei welchem das versicherte Kapital aus den Ergebnissen einiger Jahre vorliegt, bedenklich erschien, bei Unter der Voraussetzung, daß der nächste Gewerkschafts- beim Tode, spätestens nach Ablauf von 15, 20, 25, 30, 35 und 40 den für die Versicherten äußerst günstigen Tarifpofitionen ihnen fongreß die vorstehenden Beschlüsse sanktioniert, beschließt die Jahren fällig wird, ebenso bei der abgekürzten Todesfallversicherung einen Gewinn in Aussicht zu stellen. Stellt sich burn hiben 11. ordentliche Generalversammlung: mit zehnjähriger Prämienzahlung. Das versicherte Kapital wird Tarif zu führende Spezialabrechnung heraus, daß dentody eyes Die bei Anwendung des Umlageverfahrens zur Unter- bei diesem Tarif beim Tode, spätestens mit vollendetem 65., 50., winn regelmäßig sicher ist, so wird auch bei dieja Tarifen die Ge # tübung von Streits und Aussperrungen auf jedes Mitglied ent- 155., 50., 45., 40, und 35. Lebensjahre fällig. winnbeteiligung der Versicherten eingeführt berben