2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 293.
vom 22. November.
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Donnerstag. den 14. Dezember 1893.
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10. Jahrg.
Ursachen hin. Nun war aber in den Augen der betreffenden aber öfter vom Schwindel befallen und kann nicht mehr viel Gewertschaftsführer Holland in Nöthen. arbeiten.
feine anderen Gründe dafür an.
a
Bur Gewerkschaftsfrage. Wäre man auf Seite der letzteren objektiv gewesen, so mußte Meine Antwort auf von Elm's Artikel in Nr. 275 des man sich die Frage vorlegen: wie fommt es, daß die beiden schaften bisher den Unternehmern gegenüber bei Nichtablieferung Die zärtliche Rücksichtnahme, welche die Staatsanwalt Vorwärts" erfolgt später als mir selbst lieb ist; aber meine ältesten und beſtorganisirtesten Gewerkschaften Deutschlands , der Krankenkassen- Beiträge, die sie den Arbeitern abgezogen, Beit erlaubte mir nicht, früher darauf zu antworten. die Buchdrucker und die Tabakarbeiter, von denen die erstere haben obwalten lassen, dürfte nun vorüber sein. Der preußische v. Elm beginnt seinen Artikel mit dem Sage: Wenn be fich stets von politischer Bethätigung fern hielt, heute nicht Justizminister hat nämlich vor kurzem ein Rundschreiben an die schimpfen widerlegen heißt dann hat mich Bebel allerdings mehr das sind, was sie vor wenig Jahren waren? gründlich widerlegt." Ober Staatsanwaltschaften erlassen, in welchem er anempfiehlt, An Eifer und Opferwilligkeit baben es die Mitglieder der daß in allen derartigen Fällen Anklage auf grund des§ 82 b Ich überlasse c3 jedem Leser, zu beurtheilen, ob mein Artikel beiden Gewerkschaften nie fehlen lassen, und doch ist z. B. der des Krankenkassen Gesetzes erhoben werde. Danach sind, sofern in Nr. 272 des„ Vorwärts" eine solche Beschimpfung enthält. Verband der Tabakarbeiter, wie das auf dem letzten hiesigen die rechtswidrige Aneignung eines Vermögensvortheils oder In dem ersten Artikel v. Elm's vom 16. November stellt er mich Rongreß fonstatirt wurde, von 19 000 Mitgliedern im Jahre 1889 die Absicht einer Schädigung einer Schädigung der Krankenkasse vorliegt. als einen Menschen hin, dessen Sympathiebezeugungen für die auf 12 700 Mitglieder im Juli dieses Jahres zurückgegangen. Unternehmer mit Gefängniß Gewerkschaften sehr zweifelhafter Natur seien. Und derselbe Trägt hieran die Partei oder tragen die allgemeinen Verhältnisse noch gleichzeitig Geldbußen bis zu 3000 m. verhängt werden zu bestrafen, wobei auch Geist der Verdächtigung durchweht seinen Artikel in Nr. 275 hieran die Schuld? Sicher die legteren; man gab wenigstens fönnen. Schon die bloße Lässigkeit ist strafbar, die darin liegt, Da ich v. Elm's Stimmung und Gesinnung gegen mich schon In der That find die allgemeinen Verhältnisse seit dem daß Unternehmer, deren Zahlungsunfähigkeit im Zwangsbei feit Jahren fenne, war meine Antwort in Mr. 272 die allein Jahre 1890 in allen Kulturländern immer ungünstigere für die treibungs- Verfahren festgestellt ist, der ihnen durch den§ 52 a, richtige. Mit Leuten, die mißverstehen wollen bas babe Gewerkschaftsbewegung geworden, und-charakteristischer Weise- Absatz 3 des Krankenkassengesetzes auferlegten Verpflichtung, die - ich zur Genüge rei meinen Verhandlungen über den Hamburger für die politische Bewegung in demselben Maße günstiger. erfolgten Lohnabzüge sofort abzuliefern, nicht nachgekommen find. Zabatarbeiter- Ausstand mit v. Elm kennen gelernt- vermeide Seit dem Jahre 1890 sind die Arbeiter in den Gewerkschafts - ein Einschreiten in der Annahme abgelehnt, daß die NichtDie Staatsanwaltschaften hatten in solchen Fällen bisher ich die Gemeinschaft, und treten sie mir in den Weg, so gebe ich fämpfen me i ft unterlegen. Ties beweist der Ausgang derselben ablieferung der Beiträge nicht in der Absicht erfolgt sei, einen ihnen die Antwort, die ihnen gebührt. Für mich handelte es sich in England, den Vereinigten Staaten , Australien , Frankreich und Vermögensvortheil zu erlangen. überdies in dieser Polemik nicht darum, über die Nothwendig Deutschland . Man lese nur nach, was der Bericht des australischen teit der Gewerkschaftsbewegung zu streiten, für diese bin Telegirten auf dem internationalen Arbeiterkongreß in Zürich Die Verdrängung der Handarbeit durch Maschinne ich bereits zu einer Zeit eingetreten, als fagt; man höre, was über die Lage des größten Theils der Ge- wird in interessanter Weise veranschaulicht von Johannes v. Elm taum wußte, ob er jemals derselben werkschaften in Nordamerika und England berichtet wird; man Corvey im jüngsten Vierteljahrsheit des„ Arbeiterfreund", dem angehören werde, sondern es handelte sich für mich nur übersehe den Stand der Gewerkschafte bewegung in Deutschland , Organ des Zentralvereins für das Wohl der arbeitenden Klassen, darum, die Mißverständnisse richtig zu stellen, die sich rnd wer nicht geistig blind ist muß zugeben, daß unsere bürger- durch eine Zusammenstellung, in welcher es heißt: Im Erzan die Auffassung meiner Kölner Parteitagrede knüpften. liche Entwicklung einen Charakter a nimmt, der die Gewerk- gebirge sind die Nagelschmiederei, die Herstellung von Blechv. Elm tommt in seinem Artikel unter anderem auch auf schaftskämpfe mehr und mehr in die zweite Linie drängt und löffeln, die Steckkammfabrikation, die einst als blühendes Hausdie Rolle zu sprechen, die angeblich ich und„ meine Freunde" den politischen Rampf für die Umgestaltung gewerbe dort betrieben wurden, als solche nahezu ganz durch das waren im vorliegenden Falle die Vorstandsmitglieder der Gesellschaft von Grund aus in die erste die Maschinenarbeit aufgerieben. Fast ebenso ergeht es der gegenüber dem Hemburger Tabalarbeiterausstand, Herbst und inie. hausindustriellen erzgebirgischen Bürstenbinderei und der einst Winter 1891, spielten. Die Darstellung v. Elm's ist eine durchDiese Erfahrungen und Wahrnehmungen veranlaßten die hochberühmten sächsischen Spizenklöppelei. Auch die Wirkerei wanaus un wahre, wofür nicht nur die Genossen im Parteivorstand, Delegirten Australiens und der Vereinigten Staaten in Bürich zu delt sich mehr und mehr vom Hausgewerbe zur Fabrikindustrie um. sondern auch eine Anzahl Genoffen aus der Reichstagsfraktion, beantragen, die Gewerkschaften Nordamerikas und Australiens Im Jahre 1863 gab es in Sachsen noch 27 000 Handkulierstühle die jenen Verhandlungen beiwohnten, Zeugniß ablegen tönnen. aufzufordern: und 500 Handkettenstühle, jezt sind etwa 12-13 000 mechanische Stühle vorhanden und die Zahl der alten Handstühle ist auf lichen Dörfern erheben sich jetzt große Fabrikanlagen. In Chemnih wurde kürzlich eine Maschine in Betrieb gesetzt, die täglich 4 bis 5 Dußend Strümpfe herstellt. Eine Arbeiterin kann 15 solcher Maschinen bedienen, also täglich 75 Dußend Strümpfe liefern.( Und erhält dafür 6 M., sage sechs Mart, Wochenlohn. D. R. ) Noch vor kurzer Zeit wurden in den TrikottaillenFabriken die Knopflöcher von Arbeiterinnen gefertigt. Ein flinkes Mädchen nähte den Tag 200-300 Knopflöcher. Jetzt gelangte, wenn auch zunächst vereinzelt, eine aus Amerika stammende Maschine zur Einführung, mit der ein Mädchen täglich 4000 Knopflöcher fertigſtellt. Für die Fabriken von Kammgarnstoff sind in Greiz , Gera , Reichenbach und Umgegend jetzt 30 000 mechanische, aber nur noch 5000 Handstühle thätig, in der Fabrikation von Streichgarnwaaren und Flanellen sind die Handsühle in der Reichenbacher Gegend bis auf 2500 zurückgegangen und 1200 mechanische Stühle haben die Arbeit übernommen. Ein feines Baumwollgewebe, Rongreßstoff" genannt, wurde in Plauen zuerst auf andstühlen hergestellt, jezt sind zur Anfertigung dieses Stoffes bereits 250 mechanische Stühle beschäftigt. Ebenfalls in Plauen hat man seit einiger Zeit Schiffchen- Stickmaschinen neuer Konſtruktion aufgestellt, die durchschnittlich in der Woche 180 000 Stiche liefern, während in derselben Zeit eine dreireihige Handstickmaschine nur etwa 10000 Stiche macht. Diesen Ausführungen wollen wir aus den neuesten fächsischen Handelskammerberichten noch hinzufügen, daß man auch in den Steinbrüchen die mechanischen Anlagen zur Beförde rung von Schutt und fertiger Waare erweitert hat und überhaupt in den letzten Jahren mehr bestrebt gewesen ist, wo es geht, die Handarbeit durch maschinelle Einrichtungen zu erseyen". Im Dresdener Handelskammerberichte für 1892 wird mitgetheilt, das Berbot der Kinderbeschäftigung habe in einer Leimfabrit zur Ausstellung einer Leimanfädel- Maschine geführt, welche die Hands arbeit vollständig überflüssig mache. In einzelnen Hausgewerben werden die Arbeiter nur noch beschäftigt, wenn sie billiger ar beiten als die Maschine; jo in manchen Zweigen der Weberei Die lange Arbeitszeit und gedrückte Lebenshaltung dieser Hausarbeiter ist bekannt. Aber auch sie werden den ungleichen Kampf mit der Maschine bald aufgeben müssen."
Giü de allgemeiner Natur, die vielleicht auch v. Elm" Große sozialistische Arbeiterparteien zu zu würdigen weiß, verhindern mich hier eine detaillirte Dar- organisiren, weil die Entwidelung des 2-3000 zurückgegangen. In zahlreichen früher rein hausgewerbs legung jener Verhandlungen zu geben. Ich konstatire nur, daß Kapitalismus in diesen Ländern ein Stadium durch den Parteivorstand aus Parteimitteln direkt nach und nach erreicht hat, bei dem die rein ökonomische 75 000 M. und aus einer zweiten dem Parteivorstand zur Verfügung Organisation der Arbeiter absolut ohumächtig stehenden Quelle 50 000 M., im Ganzen alio 125 000. für Unterstügung der ausständigen Hamburger Tabatarbeiter gewährt
wurden.
Wir haben diese Unterstützung bewilligt, weil wir anertaunten und jederzeit anerkennen werden, daß speziell die Zigarrenarbeiter von jeher zur Elite der Partei gehörten, daß sie stets durch die größte Opfern illigkeit für die Partei sich ausgezeichnet haben und weil auch die Ursache zu jenem Ausstand eine solche war, daß derselbe die Unterstügung verdiente. Behauptet von Elm etwas anderes, so behauptet er bewußt die Unwahrheit.
wird.
Soziale Ileberlicht.
Aufruf an die Gewerkschaftsvereine Deutschlands . Im Auftrage der Gewerkschafts- Kommission Desterreichs er laube ich mir, die Gewerkschaften Deutschlands freundlichst zu unserem, vom 24. bis inklusive 27. Dezember d. J. in Wien stattfindenden ersten österreichischen Gewertschafts- Kongreß einzuladen. Ich glaube nicht erst auf die freundschaftlichen Be ziehungen zwischen dem deutschen und österreichischen Proletariat hinweisen zu dürfen, weshalb wir uns auch der Hoffnung hingeben, einige Vertreter in unserer Mitte willkommen zu heißen Mit follegialischem Gruß für die Gewerkscha, ts- Kommission Desterreichs. Eduard Kleedorfer, Sekretär,
Andererseits haben wir verschiedene Male, und zwar zum ersten Male, nachdem der Ausstand schon länger als sechs Wochen ohne Aussicht auf Erjolg währte, den Rath gegeben, demfelben ein Ende zu machen, und zwar saben wir uns dazu veranlaßt ein estheils in Rücksicht auf die aus Parteimitteln gewährte Unterfügung, anderentheils weil wir der Meinung waren, daß die Ausständigen sich sagen durften: fie feien mit Ehren unterlegen. Diese unsere Ansicht wurde auch von sehr tüchtigen und sachverständigen Fachgenossen v. Elm's In Lübben befinden sich Drechsler und Tischler im getheilt. Tas Resultat nach 16wöchigem Ausstand war fein Lohntampi; Buzug ist strengstens fernzuhalten. Anfragen und anderes, als was nach Gwöchentlichem Ausstand erreicht werden Buschriften sind zu richten an W. Wagner, Berlinerstr. 470. Der am 26. v. M. in der Lorenz Schneidig'schen Fabrit Es ist nun naiv, wenn v. Elm die Richtigkeit seiner in Fürth ausgebrochene Streit wurde durch persönliche VermittAuffassung in diesem Falle damit begründet, daß die organi- lung des Vorsitzenden des Holzarbeiter Verbandes, Kloß- Stutt firten Tabalarbeiter von Hamburg , Altona , Ottensen und Wands- gart, beendet, ohne daß der Wertmeister Werner, wie die beck, falls ich sie fragen würde, das gleiche Urtheil fällten wie Streifenden forderten, entlassen worden ist. Der größere Theil er. Ich soll also an das Urtheil derjenigen appelliren, die da der Streikenden arbeitet wieder. mals in erster Linie im Kampfe standen und, bei aller Achtung vor ihrer Sachkunde, doch- Partei sind. Wo baben je in einem Streit unterlegene Arbeiter zugegeben, daß sie schließlich unter
fonnte.
liegen mußten.
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mit
Der Ausstand ging, wie schon ausgeführt, nach fait viermonatlicher Dauer zu Ende, nachdem er an 500 000 m. getoster, d. h. nach deutschen Begriffen enorme Opfer erfordert hatte und die Ausständigen selbst das muß anerkannt werden größtem Heldenmuthe ihre Schuldigkeit gethan hatten. Nicht richtig ist auch, wenn v. Elm behauptet, daß die das mals gegebenen Summen mittlerweile größtentheils zurückgezahlt wurden. Doch darüber verliere ich weiter fein Wort.
Ich überlasse auch hier den Parteigenossen, zu beurtheilen, ob v. Elm Recht und Veranlassung hatte, unsere Haltung im Tabatarbeiter- Ausstand in der gehässigen Weise darzustellen, wie er es that.
Die Steinarbeiter von Dresden , Pirna und Umgebung stehen in einer Lohnbewegung. Sie fordern Verlängerung des am 1. Mai 1894 ablaufenden Lohntarifs unter Erhöhung sämmtlicher Säße um 10 pet. Als Minimallohn find 60 Pf. pro Stunde angenommen. Gleichzeitig sollen die Meister ihre Buftimmung zur Einsegung einer Schiedskommission ertheilen.
Der Streik in, den Gerbereien Wiens ist nach 21 wöchentlicher Dauer zu gunsten der Arbeiter beendet worden. Es wurde eine Verkürzung der Arbeitszeit um eine halbe Stunde pro Tag, die Sonntagsruhe und 5 bis 10 pCt. Lohnerhöhung erreicht.
Eine größere Bahl Gemaßregelter sind zu unterstützen, da die Fabrikanten diefelben nicht mehr aufnehmen und ein Streit deshalb aussichtslos gewesen wäre.
Städtischer Arbeitsnachweis. Eine öffentliche Volksver v. Elm fommt ferner auf die erste Maifeier zu sprechen, welche die politischen Führer in den Dreck geschoben". Ueber das sammlung in Leipzig , welche sich mit dem Antrag der Gewerk Geschmacki olle dieses Urtheils gehe ich hinweg. Es ist aber auch schaften an den Rath der Stadt Leipzig betreffend die Errichtung grundfalsch. Tie politischen Führer" haben durch ihren eines kommunalen Arbeitsnachweises beschäftigte, nahm einstimmig damaligen Rath nur verhütet, daß das Echidsal unserer so opfer folgenden Antrag an: willigen Hamburger Genossen sich auf Deutschland verallgemeinerte Die beutige Arbeiterversammlung verlangt Abänderung des und tamit zu einer Niederlage führte, welche den Sieg vom§ 5 des betr. Entwurfs, und zwar in dem Sinne, daß den Ar: 20. Februar 1890 vollständig in Frage stellte. Ich kann v. Elm beitern das Vorschlagsrecht in bezug auf die Anstellung der nur versichern, daß beute, in dieselben Verhältniße von damals Beamten des Arbeitsnachweises eingeräumt wird. gestellt, ich wieder helfen würde, dieselbe Entscheitung zu Eine Konferenz der Schneider Sachsens findet Ende treffen. dieses Monats in Chemnitz statt. Es handelt sich bauptsächlich um Regelung der Agitation für den Schneiderverband und um Ausnahme von Berufsstatistiken.
Ein anderer Punkt, der v. Elm ärgert, ist, daß ich ihn einen Rurgewertschaftsmann nannte. Sun, ich habe damit sagen wollen, daß er, genau so wie die alten Gewerkschaftsführer Englands, der Vereinigten Staaten und Australiens , Krankenanstalten in Baden. Im Großherzogthum B den den Werth der Gewerkschaftsbewegung überschäge, weil gab es Ende des vorigen Jahres 131 allgemeine Krankenhäuser, ihm der Sinn und das Verständniß für den Zusammenhang 2 Augenheil-, 4 Entbindungs- und 5 Jrrenanstalten, mit zu der Lage eines Gewerts mit ber allgemeinen ökonomischen und sammen 6939 Betten. Während des Jahres 1892 wurden in der Lage eines Gewerts mit per allgemeinen ökonomischen und diesen Anstalten 43 452 Strante 1551 688 Tage lang verpflegt, politischen Lage eines Landes und gegebenen Falles mit der darunter 17 747 weibliche Personen. Die durchschnittliche Dauer Weltlage und den Weltmarktsverhältnissen abgehe. Beruft sich nun v. Elm darauf, daß er seit 11/2 Jahren mehr in der der Verpflegung betrug beim männlichen Geschlecht 31,7, beim politischen als in der gewerkschaftlichen Bewegung thätig gewesen weiblichen 41,5 Tage.
und Wirkerei.
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Versammlungen.
Der sozialdemokratische Wahlverein für den ersten Wahlkreis hielt am 12. Dezember eine öffentliche von Ge nosfinnen und Genossen gut besuchte Versammlung ab in der das Wahlresultat aus dem 4. Berliner Kommunal- Wahlbezirk bekannt gegeben und Unregelmäßigkeiten, die bei der Wahl vors
an
gekommen, mitgetheilt wurden. Danach hat die Auszählung, der abgegebenen Stimmen im Lotale von Auerbach in der Leipziger Straße nicht so laut stattgefunden, daß das anwesende Publikum folgen konnte. In einem anderen Wahllokale sind nicht alle Mitglieder des Wahlvorstandes, wie es Vorschrift ist, durch Hand. schlag verpflichtet worden. Genosse Metzner beantragte, auf grund dieser Vorfommnisse Protest gegen die Wahl einzureichen. Genosse Täterow wies darauf hin, daß trotz der rührigen Agitation, welche von den Freisinnigen wie den AntisemitischKonservativen und auch von unserer Seite entfaltet wurde, doch die Wahlbetheiligung nicht höher als 25 Prozent iſt. Das gewesen dem Tiege Wahl system. Die Versammlung beschloß hierauf, die bei der Wahl im Lokale Leipzigerstr . 44 vorgekommene geheime Stimmenauszählung dem Magistrat und der Stadtverordneten- Versammlung zur Kenntniß zu bringen um für die Folge Abhilfe zu schaffen. Genosse meiner referirte hierauf an Stelle des nicht erschienenen Genossen Vogtherr über die die städtischen Kollegien beschäftigenden Grweiterungsprojekte der Rosen- und der Königstraße. Er wies das Anfinnen zurück, daß große Summen zu Schönheitszwecken verwendet werden, während zu weit wichtigeren Zwecken, wie Schaffung von genügender Arbeitsgelegenheit zc. Geld nicht bewilligt wird. Eine Diskussion knüpfte sich hieran nicht. Der sei, so darf ich daraus die Hoffnung schöpfen, daß er allmälig Geprügelt wird nicht nur in den Armenhäusern Sachfens, Vorsitzende machte dann mehrere Mittheilungen für den Vorstand, feine Einseitigkeit als Gen erffctaftsmann einbüßt, wofür auch sondern auch von Königsberg weiß unser dortiges Partei- unter Anderem, daß der Vorstand für die Kommunalwahlen das Hoch spricht, das er am Eschlusse des letzten Tabatarbeiter: blatt einen ähnlichen Fall zu berichten. In dem dortigen Armen- 50 Mart bewilligt hat, ferner daß die Zahlstelle, welche bei SalzKongresses hier in Berlin , auf die internationale revolutionäre haus lebt seit etwa acht Jahren eine alte Frau, die trotz ihrer medel in der Klosterstraße war, dort aufgehoben worden Sozialdemokratie" ausbrachte. v. Elm ist mit dieser seiner 71 Jahre noch so rustig() ist, daß sie tüchtig arbeiten muß. iſt. Die Versammlung stimmte diesen Maßnahmen zu. Saltung meinem Standpunkt viel näher gekommen als ich nach In demselben Hause ist ein Hausinspektor Funt angestellt, ein Im Anschluß hieran wünschten mehrere Parteigenossen, daß die feinen Artikeln erwarten durfte. Militäranwärter. Am 25. Oftober ging Frau B. mit einem sämmtlichen Wirthe und kleinen Geschäftsleute, welche den SozialFragen wir nun nach der eigentlichen Ursache des Streits, Korbe nasser Wäsche die Treppe in die Höhe. Hausinspektor demokraten herauslehren, von der Wahl aber fernbleiben, den fo handelt es sich, wie schon bemerft, nicht um die Frage: ist die Funk kommt die Treppe herunter und schlägt der Frau mit der Genossen bekannt gegeben würden. Ein Antrag, welcher dem Gewerkschaftsorganisation nüßlich und nothwendig, sondern Faust in das Gesicht, daß die Frau sofort zu Boden fiel und die Vorstand einen entsprechenden Auftrag ertheilte, fand die Zu um die Frage: was sind die Ursachen, daß die Gewerkschafts- Besinnung verlor. Funt reißt sie am Arme in die Höhe und stiminung der Versammlung. Eine weitere Angelegenheit, die bewegung in Teutschland nicht befjer gedeiht und noch nicht den schreit fie an, sie solle machen, daß sie auf den Trockenboden zur Sprache kam, wird durch den Vorstand erledigt werden. erwarteten Nutzen geschaffen hat? tomme.( Aus welcher Veranlassung Funk das Recht zu haben Genosse Metzner theilte schließlich den Grund mit, warum zu Ein Theil der Gewerkschajte führer machte dafür hauptsächlich glaubte, die alte 71jährige Frau ins Gesicht zu schlagen, wind ja der heutigen Versammlung im Vorwärts" noch besonders eins die Partei verantwortlich, statt nach allgemeinen, in unseren bie gerichtliche Untersuchung ergeben.) Frau B. mußte 14 Tage geladen war. Danach hat die Polizei dem Vorstand zu ver fozialen und politischen Verhältnissen begründeten Ursachen zu lang das Bett hüten. Sie verlangte ärztliche Hilje, jedoch ohne schiedenen Malen Schwierigkeiten bei der Anmeldung von Vers forschen. Gegen diesen Angriff wehrten sich die Vertreter der Erfolg. Funk fregte sie, ob sie ihn vielleicht beim Arzt versammlungen, in welchen Damen zugelassen werden sollten, gemacht. Partei und wiesen auf die nach ihrer Meinung maßgebenden klatschen wolle. Frau B. ist jetzt einigermaßen hergestellt, wird Nach dem Vereinsgesetz dürsten Frauen an den Sizungen