Nr. 151.
30. Jahrgang.
168. Sigung. Dienstag, den 17. Juni 1913, nachmittags 1 Uhr.
Am Bundesratstisch: b. Heeringen, Delbrüd. Präsident Kaempf berichtet über die Beglückwünschung des Kaisers durch das Reichstagspräsidium. Der Kaiser habe bei seinem Dant auf ein früher von ihm gebrauchtes Wort„ Ein Reich, ein Bolt, ein Gott!" hingewiesen. Die Versammlung erhebt sich zum Andenken an den verstorbenen Abg. Frhrn. v. Malsen( 3.) von den Sigen. Das Gesetz über die Einführung beg Unter stügungswohnsiges in Bayern wird verabschiedet.
-
2. Lesung der Wehrvorlage.
5. Tag.
Mittwoch, 18. Juni 1913.
Abg. Schulz( Soz.): find, haben an sich selbst den Wert der eigenen Erziehung zur BerDer Herr Kriegsminister hat ja heute einen sehr netten Wig fönlichkeit fennen gelernt, sie sind Männer mit Herz, Vergemacht, indem er fagte, die lange Dienstzeit müsse aufrecht erhalten stand, Erfahrung und Charakter, wenn auch mit jugendwerden, weil die Parade notwendig sei, um einen Ueberblick über licher Erfahrung und jugendlichem Charakter. Und diese die Ausbildung zu bekommen. Das ist doch kein Argument, das ist Leute ziehen ihre Gesinnung und Ueberzeugung, ihre ganzen ein Wig, und bei einer anderen Gelegenheit, in der Budget- Gefühle in der Kaserne nicht so aus wie den Zivilanzug, für fommission, hat er die kurze Dienstzeit der Schweiz mit einer Frucht den Sie den jungen Leuten die Montur geben. Hat die Militärverglichen, die man dort nicht erwarten könne, wo man nicht die verwaltung eine Ahnung von der Erbitterung, in die der Blüte einer verbesserten Jugenderziehung habe. Heute aber hat Kasernengeist die 20jährigen Männer versezt? Die Herren von der der Herr Kriegsminister gegen den Antrag Ablaß betreffend Militärverwaltung sind zwar ihr Lebelang Soldaten- ich sehe den eine bessere Jugenderziehung gesprochen. Daraus muß leisen Spott auf den Mienen der Herren, weil ich mir herausnehme, man also den Schluß ziehen, daß, weil der Herr Kriegsminister die etwas über ihr ureigenstes Gebiet, über den Geist der Kaserne Früchte, nämlich die Verkürzung der Dienstzeit nicht will, er zu fagen!- aber Sie find niemals mit den Soldaten so sich auch aus den Blüten nichts macht. Das ist der Standpunkt zusammengekommen, daß Sie deren Stimmung und innerste Geeines Berufsmilitärs, der mit einer menschlich begreiflichen Liebe an fühle kennengelernt hätten.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) dem Gedankenkreise hängt, in dem er aufgewachsen ist. Wir können Glauben Sie, daß der Soldat dem Vorgesezten sein Herz also diesen Standpunkt wohl begreifen, aber nicht billigen. Er ist ausschüttet?! In den ersten Wochen und Monaten kommt der Zur Debatte steht der sozialdemokratische Antrag auf uns zu eng. Schon mein Herr Vorredner hat ausgeführt, daß die Rekrut weniger zum Bewußtsein dessen, was an ihm verübt wird. Berkürzung der Dienstzeit auf ein Jahr, eventuell militärischen Kreise mehr Rücksicht auf das bürgerliche Der ganze Geist der Kaserne legt sich lähmend auf sein Abschaffung des Einjährigenprivilegiums und Leben nehmen müssen. Für Beibehaltung der jetzigen Dienstzeit Denten. Das Neue, Ungewohnte und Schreckhafte löscht zunächst die bereits mitgeteilte fortschrittliche Resolution, die ganz allgemein find die Militärs und die regierenden Kreise hauptsächlich aus iede selbständige Persönlichkeit aus. Wer von Ihnen Soldat war, Borbereitungen für eine Dienstzeitverkürzung und Erweiterung politischen Gründen, und über diese sind wir besser unterrichtet, wird sich entsinnen, wie uns ganz unwillkürlich eine Gänsehaut des Einjährigenrechts verlangt. als der Kriegsminister, der als Militär gar nicht das Recht über den Rücken lief bei der Verlesung der Kriegsartikel Abg. Graf Praſchma( 3.) lehnt den sozialdemokratischen Antrag hat, sich um politische Dinge zu fümmern.( Sehr richtig! links.) mit all den fürchterlichen Strafen für Vergehen, von denen wir nicht auf Herabfezung der Dienstzeit auf 1 Jahr namens seiner Partei Es ist aber schon Politit, wenn Sie die Sozialdemokratie bekämpfen. das geringste wußten, und wie sich unser das Gefühl bemächtigte, ab. Früher sei wohl mit der Zeit in der Kaserne etwas ver- Das ist sogar in der Weise, wie Sie es betreiben, die daß vielleicht schon der Schritt aus der Stube einen Verstoß beschwenderisch umgegangen. Jetzt aber seien die technischen Schwierigdeuten und eine wer weiß wie lange Freiheitsstrafe nach sich ziehen nngerechteste Ausnahmepolitik, keiten so groß geworden, daß man die zwei Jahre feſte ausnügen die man sich denken kann. Als Militär haben Sie nicht das Recht, Denken zurüd, der junge Mann wird kritisch. Uebrigens, tönnte. Aber allmählig fehrt die Ueberlegung und das selbständige müsse. Der Abg. Gradnauer hat eine Armee mit kurzer die Sozialdemokratie als politische Partei zu bekämpfen.( Lebhafter wenn erst die jungen Leute, die durch die heutige Schule des Dienstzeit eine demokratische genannt. Daraus müßte der Schluß gezogen werden, daß das ultraradikale Frankreich jetzt zu Beifall bei den Sozialdemokraten.) Wir können uns unmöglich durch Jungdeutschlandbundes gegangen sind und dort alle möglichen einer ganz reaktionären Dienstzeit von drei Jahren übergeht. Recht Ihre Fachautorität an der Kritik verhindern lassen. Wenn der Herr militärischen Dinge vorweg genossen haben, in einer Form, hat der Kollege Gradnauer, daß eine Armee mit turzer Dienstzeit Reichstanzler seit gestern zum Generalleutnant befördert ist, die ihnen den Ernst der Sache nicht beibringt wenn die erst eine Friedensarmee ist. Sie ist es in dem Sinne, daß fie o frage ich Sie, ist er denn nun in Ihren Augen mit einem Schlage mit ihrer blühenden Weisheit zu fritifieren anfangen werden, militärischer Fachmann für den Krieg weniger tauglich ist. Die beste Friedens ein bedeutenderer ge( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Ich meine aber die Kritik armee " ist demnach die, die gar keine Ausbildung durch- worden?( Heiterkeit.) Ich glaube, daß der Herr Kriegsminister des geistig gefunden jungen Mannes, der schon zu einer gewissen macht.( Heiterkeit.) Wenn es richtig ist, daß durch das zweite Dienstjahr auch heute noch mehr Wert auf das militärische Urteil eines Mannes Bersönlichkeit herangewachsen ist und dem sehr bald die Frage der Volkswirtschaft wichtige Kräfte entzogen werden, so sind hier im Hause legt, der nicht einmal die Gefreitenknöpfe hat, der kommt: ist denn das alles, wozu wir hier gezwungen werden, doch die Sozialdemokraten ganz intonsequent, wenn sie durch wohl nicht einmal Soldat gewesen ist, nämlich des Abg. Erz- nötig? Sehr bald erkennt der Soldat die lleberflüssigkeit ihren Eventualantrag die 17 000 Einjährigen ein zweites Dienstjahr Mann derselben Partei, der wirklich fachkundig ist( General Baraden sollen Notwendigkeiten der Disziplin und der Marschaus( Große Heiterkeit.) Dagegen erhebt sich, sobald ein von sehr vielen Dingen, die er tun muß.- Der Drill und die einstellen wollen. Auch die Resolution Ablaß will eine Herab- ae usler), etwas anderer Meinung ist als die Herren vom bildung sein. Ich vermute, daß unser Kollege Häusler nicht setzung der Dienstzeit und wird deshalb von unserer Fraktion ab- Bundesratstische, sofort ein Regierungsvertreter, um zu erklären, mehr zu diesen Dingen, für die gerade er so fachverständig ist, gelehnt.( Beifall im Zentrum.) Abg. Nehbel( f.): polemisiert ebenfalls gegen den Antrag Grad- daß der Herr Abgeordnete gerade auf diesem oder jenem Spezial- sprechen wird und verweise deshalb darauf, daß er früher einmal nauer: Die Bauernsöhne dienen gern 2, 3, auch 4 Jahre.( Große gebiete nicht fachkundig sei. Der Herr Kriegsminister hat ausgeführt hat, daß die maschinenmäßig eingedrillten Heiterkeit bei den Sozialdemokraten.) Dafür haben Sie kein Ber - gemeint, die ſerbischen und bulgarischen Truppen hätten auch bei Gewehrgriffe und Parademärsche nicht nur teinen ständnis.( 8wischenrufe bei den Sozialdemokraten.) Dem Antrag kurzer Dienstpflicht deshalb etwas geleistet, weil sie von Natur aus wert für die Kriegsausbildung haben, sondern Ablaß betreffend die Jugendorganisation bringen wir große infolge der Abhärtung besser zum Kriegsdienst geeignet sind. Aber eher durch die Hervorrufung der Kritik die DisziSympathien entgegen, halten ihn aber im gegenwärtigen wird, die Tüchtigkeit einer Armee hänge von ihrer geistigen Selbst das Militärwochenblatt" hat 1885 festgestellt, daß der bewie reimt sich das damit zusammen, daß uns sonst immer gesagt plin untergraben.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Moment nicht für durchführbar. Die einjährige Dienstzeit ließe fich schon deshalb nicht durchführen, weil man dann zweimalige Re- eberlegenheit ab. So sieht man, daß die Herren Militärs geisternde Anblid maschinenmäßig von einem ganzen Bataillon fruteneinstellung haben müßte, was ein doppeltes Aus- aus der großen Nüstkammer ihres Wissens immer gerade für den vollzogener Bewegungen die Militärs zu einem bildungspersonal erfordern würde.( Widerspruch links.) Im einzelnen Fall mit irgend einem Argument herauskommen, das Uebermaß des Drills Falle einer Mobilmachung hätten wir bei einjähriger Dienstzeit zur gerade für diesen einzelnen Fall die Reform unmöglich machen Zeit der Rekruteneinstellung nur ganz geringe Bestände aus- würde. verleiten kann, was aber feineswegs die friegsmäßige Ausbildung gebildeter Mannschaften. Redner erklärt sich darauf für sachverständig, Day Uebergangsbestimmungen gefaßt werden fördern könnte. Das alles sagt sich der Soldat, um so mehr, als was erneutes Gelächter bei den Sozialdemokraten auslöst, und polemistert müßten, wenn der Reichstag einmal unseren Antrag annehmen notwendigerweise schon bei dem geringeren Ernstfall der Felddienstwürde, ist so selbstverständlich, daß man darüber kein Wort verlieren übungen alles Parademäßige und Ererziermäßige beiseite gelassen dann gegen einen Aufsatz in der Zukunft", in dem ausgeführt wurde, braucht. Durch solche Schreckgespenste, wie sie von den Herren da wird. Ich erinnere mich aus meiner Soldatenzeit, daß sich ein Eindaß der Geist der Mannschaften im zweiten Dienstjahre weniger brüben für den Fall einer Mobilmachung an die Wand gemalt jähriger, ein Theologe gut fei als im ersten Dienstjahre, was Redner bestreitet. Die also gewiß fein Sozialdemokrat!- Schweiz lebe nur von der Eifersucht der Nachbarn.( Bei- abhalten lassen. Der Herr Kriegsminister übt ja selbst alle Jahre und Reserveoffizier werden sollte, in der erbittertſten Weise zu mir werden, wollen wir uns von der Kritit des stehenden Heeres nicht und später auch ein Regierungsbaumeister, der Bizefeldwebel war fall rechts.) aufs neue Kritik an dem Bestehenden, indem er
-
Jahr für Jahr eine neue Borlage
-
über die vielen überflüssigen Anforderungen, die an Kriegsminister v. Heeringen: Meine Vorgänger haben eigentlich fchon alles gefagt. Die Herabsetzung der Dienstzeit ist ein untaug uns gestellt wurden, ausgesprochen haben. Das waren Leute liches Mittel zur Herabsetzung der Kosten. aus Ihren Kreisen. Die Arbeiter fagen es nicht so laut, fie Die Sozialdemokraten einbringt und damit begründet, daß unser Heer an diesem oder denten es sich aber ebenso. Und wir finden in den Volkswollen ja vor allem die Miliz aus politischen Gründen. Das jenem Punkte nicht vollständig sei. Auf diese Weise ist ja das Heer seit versammlungen, die doch zu einem großen Teile von ehemaligen hat der Vorwärts" im vorigen Jahre zugegeben. Sie wollen durch langen Jahren überhaupt nicht zur Ruhe gefomman. Sie werden Soldaten besucht sind, niemals aufmerksamere Zuhörer, als wenn die Herabjegung der Dienstzeit die Regierung schwächen, schwächen natürlich sagen: Ja, das muß sein. Auch wir haben großes Ver- wir die militärische Ausbildung besprechen. Und immer aber tatsächlich das Vaterland.( Lebhafter Widerspruch bei den ständnis für das Wörtchen: Sozialdemokraten.) muß. Wenn man vor 1806 den wieder erklären auch die einfachsten Leute: jawohl, das braucht Sie wollen eine berabſegung der preußischen Offizieren die Scharnhorstiche Heeresreform vorgeschlagen nicht zu sein, das ist nuglos.( Sehr wahr! bei den SozialLeistungsfähigkeit, der 8uverlässigkeit unserer hätte, was hätten die Herren da wohl gesagt? Wie hätten sie einen demokraten.) Armee.( Lärm bei den Sozialdemokraten.) Der Abgeordnete folchen Stritifer am Bestehenden einen frechen Mensen ge Gradnauer hat dann gesagt, wir brauchten die längere Dienst- nannt und ihn womöglich in die Kasematten geſtedt! Nach Bauern mit Vergnügen zwei und drei Jahre dienten( zurufe Herr Nehbel hat vorhin erklärt, daß die Söhne der ärmeren zeit hauptsächlich für den Fall der eventuellen Unruhen. Allerdings 1806 gingen die Reformen sehr schnell, weil ein muß dabei war. bei den Sozialdemokraten: Sogar vier!), weil sie beim Militär noch foll die Armee auch in kritischen Fällen ihren Mann stehen. Da waren die Reformen möglich angesichts des Feindes, ja fast etwas lernten. Ich registriere das Zugeständnis, daß man in Wenn wir in der Erfüllung unserer Pflicht, die Armee zur Treue unter seinen Bajonnetten. Auch alle Reformen im heutigen Heere den heutigen Schulen in Ostpreußen und überhaupt auf dem Lande für Kaiser und Reich zu erziehen, mit der Sozialdemokratie werden möglich werden, sobald erst einmal ein muß dahinter so wenig lernt, daß man selbst in der Kaserne noch etwas zu in Gegensaz geraten, so ist das keine Politit. Ländern braucht die Armee erfreulicherweise so wenig zum Dienst bringen wird, In wenigen steht, und dieses Muß, das Reformen im Sinne der Miliz lernen fann!( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Aber mir und ist schon im Anmarsch tommt bei inneren Unruhen herangezogen zu werden, wie bei uns. Tage näher. Dieses Muß wird erzwungen alle haben die kleinen Bauern Thüringens oft erklärt, daß Für Paradeübungen lege ich mich gar nicht besonders ins Zeug, denn äußeren Feind, nicht durch den es für sie von größtem Wert sein würde, wenn ihre Söhne fie sind einmal ziemlich felten, geben aber ein gutes Bild der glauben wir nicht an dieses Schreckgespenst des Kriegsministers statt zwei und drei Jahren nur ein Jahr zu dienen Egerzierausbildung und sind wahre Boltsfeste - aber es wird erzwungen durch die brauchten. ( Große finanziellen Nöte, durch den unerträglichen Drud der Heiterkeit bei den Sozialdemokraten), die die Freude und das wachsenden finanziellen Belastung. Auch durch die Regelung der Militär wird aber geradezu aufgepeitscht durch das System der Die Kritik des Soldaten über die Zeitverschwendung beim Interesse des Volkes an der Armee heben und erhalten.( Heiterfeit Deckungsfrage, über die die Herren wohl noch nicht ganz einig Einjährig Freiwilligen , über das bei allen nicht militärisch bei den Sozialdemokraten.) Das ist Ihnen freilich unangenehm! find ich führe darauf die große Gelassenheit zurück, mit der die total verrannten Menschen nur eine Meinung herrscht: Born über Der Striegsminister wendet sich dann gegen eine Verkürzung Herren hier der Verhandlung über unsere Anträge beiwohnen. die ganz unberechtigte, auf feinerlei militärische Gründe gestützte der Dienstzeit. Dann könnten wir die Soldaten nicht mehr nach( Unruhe rechts.) Ich will damit sagen, daß, wenn die Herren über Ausnahme und Spott und Hohn, besonders bei den Dreijährigen, Hause beurlauben und könnten dem Ausbildungspersonal nicht mehr ben Kompromiß schon einig wären, fie hier sich wohl nicht so an weil sie wissen, daß die Einjährigen meist eine tomische Figur die nötige Erholungsfrist beim Mannschaftswechsel geben. Wir sind der Debatte beteiligen würden. Es ist uns sehr lieb, daß auf im Gliede spielen. Die Soldaten fragen sich, warum denn diese mit der zweijährigen Dienstzeit nur mit Anspannung aller Kräfte diese Weise unsere Anträge so gründlich und fachlich durch beraten Leute bloß ein Jahr zu dienen brauchen?! Und sie kommen zu der fertig geworden, für die einjährige hätten wir gar nicht genug Aus- werden.( Heiterkeit bei den Sozialdemokraten.) bildungspersonal. Wir sind nicht Antwort, daß diese Maßregel nur durch soziale Gründe, Dann wären auch die verschiedenen Gegner der Disziplin, Itur sondern Spezialausbildungen des Kadaver= gar nicht möglich, die mit die gehorsams, durch Klassenvorrechte und Klassenvorurteile dem der volle Ausbildung in der Waffe heutige Militarismus steht voraussetzen, also erst im und fällt. Daß Disziplin sein muß, das braucht zweiten Jahre gegeben werden können. man gerechtfertigt werden kann.( Lebhaftes Sehr wahr! bei den SozialEinzelausbildung liegt In der gründlichen gerade uns Sozialdemokraten nicht zu sagen, das hieße Eulen demokraten .) liegt die Stärke des deutschen Heeres. nach Athen oder um zeitgemäßer zu sprechen Fahnen Napoleon hat noch den Loskauf für berechtigt gehalten, weil bei Rütteln Sie nicht an diesem Grundpfeiler der Armee! nach Berlin tragen.( Seiterkeit.) Sie fönnten sich geradezu der Ungleichheit der Vermögen, auf denen die Volkswirtschaft beZu dem fortschrittlichen Antrag bemerke ich, daß noch nicht jeder ein Beispiel an der Disziplin der Sozialdemokratie nehmen. Wir ruhe, dem Reichen gestattet sein müßte, einen Erfaßmann zu stellen. gute Turner auch ein guter Soldat ist. Die Bevorzugung der befämpfen nur den Drill, das heißt den freiheitsfeind Das kann man heute nicht mehr, wohl aber kann sich der Reiche Turner wäre auch organisatorisch undurchführbar. Was die Ein- lichen Geist der Kasernen, die zur Hälfte Iostaufen, so daß er statt zwei Jahre nur ein jährigfreiwilligen anlangt, so ist es doch ganz was anderes, gebildete Leute in beschränkter Bahl und durch ausgesuchtes Abschließung des Soldaten gegen die frische Luft, gegen das Volk. Jahr zu dienen braucht.( Sehr wahr! bei den Sozialdem.) Auf die einfachste Formel gebracht, heißt das Vorrecht der EinjährigPersonal auszubilden oder Kompagnien von 80 und mehr Wir bekämpfen den Drill als den Selbstherrscher der Kasernen, Freiwilligen: wer Geld hat, braucht nur ein Jahr zu dienen, wer Außerdem machen die Einjährigen auch viel mehr als den Quälgeist, der den Soldaten das Leben verbittert. fein Geld hat, muß zwei und drei Jahre dienen. Wer Geld hat, hat Uebungen. Die einjährige Dienstzeit würde enorme Kosten Der Kriegsminister gibt dies ja zum Teil selbst zu, indem er außer diesem großen Vorteil der fürzeren Dienstzeit noch die sehr verursachen, und die im Kriegsfall notwendige Offensive immer wieder ausführt, daß er gar nicht so besonders viel Wert hoch anzuschlagenden Vorzüge, daß er nicht in der Kaserne beeinträchtigen. Die Eisenbahnen fönnten so gewaltige Maffen auf den Drill lege. wohnen muß, daß er, wenn er erschöpft von den Ererzierübungen gar nicht befördern. Auf die kürzere Ausbildungszeit der Die heutige Heeresorganisation entspricht nicht dem ganzen fommt, nicht noch eine ganze Zeit mit dem erbitternden inneren Serben und Bulgaren fann man sich nicht berufen, denn das sind übrigen wirtschaftlichen und sozialen Gefüge, fie paßt in feiner Dienst in den dumpfigen Kasernenstuben zubringen, daß er nicht in marschier- und waffengeübte, abgehärtete Naturvölter; und ihr Weise zu dem allgemeinen Wahlrecht, das das deutsche der Kaserne schlafen muß, was bei der großen Anzahl von Leuten, Gegner war ein unausgebildetes Rekrutenheer! Mit Be Volt besitzt, sie entspricht nicht den demokratischen Strö die da in einem Raum schlafen, eine schlimme Sache ist. Der Eingeisterung zogen fie in den Krieg gegen den Erbfeind das mungen und Tendenzen der Gegenwart. Um so größer ist jährige wirft nach der Uebung seine staubigen Sachen hin und überist nicht zu vergessen! Der Schweizer Oberst will lobt die Miliz die berechtigte Erbitterung der breiten Massen. Mit der freien läßt sie dem Buzer, er selbst tänzelt in der Ertrauniform über feineswegs. Lehnen Sie alle diese Anträge ab, sie wären der Selbstbestimmung des Mannes, die doch auch dem Prinzip des die Promenade und erholt sich. Man sagt, die Kost in den Kasernen Ruin des deutschen Heeres!( Beifall bei der Mehrheit.) allgemeinen Wahlrechts zugrunge liegt, das uns alle in dieses sei gut und ausreichend, nun, dann muß sie es auch für Abg. Liefching( Bp.) tritt für die Refolutionen seiner Partei ein. Haus hereingebracht hat, stimmt die heutige militärische Er- die Einjährigen sein!( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Die einjährige Dienstzeit kann nicht in Frage tommen, so ziehung nicht überein. Auch der freie Mann unterwirft sich den Diese Vorteile bedeuten, daß die Dienstzeit des Einjährigen noch lange nicht ganz Europa sie einführt. Kleine Leute in der Geboten der Disziplin, wo er sie als nötig erkannt hat, aber es weiter verkürzt wird. Lernt denn der Einjährige besser und schneller? Schweiz haben mir gesagt, daß es ihnen viel lieber wäre, ein bis widerstrebt ihm, sich Geboten zu unterwerfen, die er nicht für not- In den heutigen Schulen bereitet ihn nichts auf die spätere mili zwei Jahre hintereinander zu dienen, als so oft dem Erwerbsleben wendig halten kann und die ihm nur aufgezwungen werden. In tärische Dienstzeit vor. Das alles sagen nicht nur wir, sondern auch durch Einberufungen entzogen zu werden.( Sört! hört! bei der der heutigen Kaferne wird jede persönliche Freiheit einfach ausge- die Tägliche Rundschau" hat es gesagt!( Hört! hört! bei Volkspartei.) Wäre also die Miliz ein Segen? Die Sozialdemo- löscht. Hier gilt der Spruch: Laßt alle hoffnung den Sozialdemokraten.)
Rekruten.
-
-
-
-
-
traten sollten mit uns für Ausdehnung des Einjährigenrechts ein- draußen!( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Auf zwei Einer ist sicher hier im Saale, der sich sagt: wenn auch nicht treten. Die Sozialdemokratie hat uns den Vorwurf gemacht, daß Jahre ist der Soldat nicht mehr ein freier Mann, nicht mehr ein in der Form, in der Sache hat der Redner doch nicht so ganz unwir unsere weitergehende Resolution aus der Budgetfommission im Bürger, er ist nicht mehr berechtigt, eine religiöse oder politische recht und das ist der Herr Kriegsminister!( Heiterfeit links- Plenum nicht aufrechterhalten haben. Aber wir hatten in der Ueberzeugung zu haben, nicht einmal auch nur zu denken, son- der Kriegsminister lacht hell auf.) Noch im vorigen Jahre hat er Budgetkommission die große Mehrheit gegen uns und wollen nun dern er ist ein Automat, eine Maschine, eine Puppe, ein Werkzeug, in der Budgetkommission mit aller Bestimmtheit erklärt, daß die versuchen, im Plenum wenigstens etwas durchzusetzen. Wir wissen ein willenloser Gehorcher.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozial- Aufhebung des Einjährigenprivilegs militärisch wünschenswert sei, ja, daß Sie( zu den Sozialdemokraten) alles als" Limonade" usw. demokraten.) Aber und das ist ihre größte Sorge der innere das heißt doch, diese Einrichtung stört uns und die ganze Ausbildung, berhöhnen, was nicht aus Ihrer Partei herauskommt.( Beifall bei Mensch läßt sich nicht so uniformieren, wie der äußere. Die sie hat so viele Schäden im Gefolge, daß ich am liebsten die ganze ben Liberalen und rechts.) zwanzigjährigen Menschen, die durch die heutige Schule gegangen Geschichte beseitigen würde. Wir wollen sie dadurch beseitigen, daß
-