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Abg. Dr. Liebknecht( Soz.):

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Abg. 2iebknecht irrt sich auch über die Verwendung der hört! bei den Sozialdemokraten.) Dber verlangt es das öffent- 1 In schärfftem Gegensatz dazu stehen die ungeheuren, jahre einzelnen Truppenteile. In dem Grlaß steht ausdrücklich, daß es liche Intereffe, daß Soldaten bei ihrer Entlassung die Statuten langen Strafen für Soldaten, die glaubten, sich in Bes fich um eine Studie des Generalstabs handelt. Es lag der gelben Gewerkschaften in die hand gedrückt werden? schwerden zum Beispiel an den Kaiser wenden zu dürfen. In also teine Instruktion ad hoc vor, sondern eine historische Abhand-( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Alle Parteien, denen es tönigsberg erhielt ein Unteroffizier 6 Jahre, der unwissentlich lung zur Aufflärung unserer Kommandeure. In den Instruktions- Ernst ist mit der Fernhaltung des Militärs von sozialen Kämpfen, Liför in eine sozialdemokratische Zeitung eingepact stunden aber tommt eine derartige Instruktion gegen den inneren sollten für unseren Antrag stimmen.( Lebhafter Beifall bei den mitgebracht und das Papier hingelegt hatte. Freilich heißt es in Feind überhaupt nicht vor.( Widerspruch der Sozialdemo- Sozialdemokraten.) dem Urteil, daß die Polizei den Mann als Sozialdemokrat fraten.) Das würde doch ganz unnüz sein. In der Instruktions­stigmatisiert habe. Die Verurteilung erfolgte wegen Verlegung stunde kann doch immer nur gelehrt werden, was der gewöhnliche eines Korpsbefehls, der der verfassungsmäßigen Gleichberechtigung Soldat zu tun hat. Den 8 wed muß der Führer verantworten. ( Sehr wahr! bei den Der Kriegsminister hat über den Biffingschen Erlaß mitgeteilt, aller politischen Ansichten widerspricht. Ein solcher Korpsbefehl greift die Ver­( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Ich kann nur wieder- daß es sich um eine Studie des Großen Generalstabs handle. Sozialdemokraten.) damit das Deutsche Reich in seinen Grund­holen: Deutschland   verwendet die Armee gegen den inneren Feind Daraus ergibt sich also, daß im Großen Generalstab selbst Pläne fassung und über das Verhalten des Militärs bei einem fünftigen festen an. so wenig wie fein anderer Staat in der ganzen Welt. Es ist aber auch gar nicht Recht, daß jeder Es ist Der Vorredner ist dann auf den Mansfelder Streit Bürgerkrieg ausgearbeitet worden sind. also Befehl blind befolgt werden müsse; z. B. darf ein Soldat eingegangen und hat der Armee vorgeworfen, daß fie damals auch genau so, wie ich es behauptet habe. Der Kriegs den Befehl, auf seine Eltern zu schießen, nicht Maschinengewehre mitgenommen habe. Ich habe schon damals minister hat bestritten, daß in der Instruktionsstunde zum ausführen, da er solch eine strafbare Handlung nicht ausführen hervorgehoben, daß die Maschinengewehre ein integrierenber Rampf gegen den inneren Feind aufgefordert werde. Das darf, der Soldat müßte sogar denjenigen, der ihm einen solchen Be­Bestandteil unseres Heeres find. Ebenso tönnte man ist nicht richtig. Ich persönlich entsinne mich aus meiner fehl erteilt, als verbrecherisch oder als irrsinnig festnehmen.( Leb­den Soldaten auch sagen: Laßt die Gewehre zu Hause.( Heiterkeit Militärzeit, daß in der Instruktionsstunde der Kampf gegen hafte Bustimmung bei den Sozialdemokraten. Präsident Kaempf: rechts.) den inneren Feind dem Kampf gegen den äußeren Feind Dafür rufe ich Sie zur Ordnung!) Warum denn? Dafür Gerade der Anblick der Waffen wirkt auch beruhigend. boran genannt wurde. Der Kriegsminister hat gegenüber dem bin ich nicht einmal beim Militär, in der Instruktionsstunde ( Sehr richtig! rechts und Lachen bei den Sozialdemokraten.) Das Hinweis auf die Maschinengewehre, die in Mansfeld   und im Ruhr zur Ordnung gerufen worden, als ich so antwortete. Stann denn haben nicht nur die beteiligten Generale anerkannt, sondern auch rebier gegen die streikenden Arbeiter aufgefahren sind, fich mit der ein Militär nicht irre werden, Herr Präsident?( Sehr gut! bei den bie Arbeitswilligen, nicht nur bürgerliche Zeitungen, Redewendung begnügt, daß die Maschinengewehre ein integrierender Sozialdemokraten.) Der§ 47 des Militärftrafgesetzes verbietet dem sondern auch sozialdemokratische Blätter, daß das Erscheinen der Bestandteil des Truppenteils feien. Das ist keine Antwort, Soldaten ausdrücklich, eine ihm befohlene strafbare Handlung aus­Armee beruhigend gewirkt hat. So ist es auch beim Streit das wußten wir schon vorher. Der Kriegsminister hätte erklären sollen, zuführen. Sechs Jahre wurden verhängt, weil bei einem Soldaten Verse im Ruhrrevier gewesen. Dann hat Abg. Liebknecht weshalb man die Maschinengewehre so provozierend in den Straßen in sehr wenig angenehmer Weise vom ungarischen Minister- die streifende Bevölkerung einzuschüchtern. Der Streit ist einfach das sei sozialdemokratische Agitation!! herumgefahren hat, besonders auch am Tage. Doch nur darum, um von Schiller   gegen die Sklaverei und Tyrannei gefunden wurden präsidenten gesprochen. Dagegen lege ich Verwahrung ein. Die Sozialdemotratie allein fordert Gerechtigkeit gegen ( Beifall rechts.) Endlich ist der Abg. Liebknecht auf die Vor- durch die Wucht des Militärs zerdrückt worden. Der Kriegs­Sie aber wollen fie nur zu willenlosen gänge von 1848 und 1849 eingegangen und hat dabei scharfe Stritit minister hat schließlich geglaubt, einen Hohenzollernkaiser in Schutz die Soldaten. an verschiedenen Hohenzollenkönigen geübt. Die Hohenzollern   nehmen zu müssen, weil ich ihm einen Spitznamen beigelegt Werkzeugen der besitzenden Klaffen heranziehen. Die Soldaten stehen zu hoch, als daß die Kritit des Herrn Liebknecht an fie babe, ben der Kriegsminister. nicht gerade zu lieben scheint. Das müssen unter der Schredensherrschaft der Militärjuftig einsehen, heranreicht.( Lebhafter Beifall rechts. Lachen der Sozialdemokraten.) Wort Kartätschenpring war nicht meine eigene Bezeichnung des daß nur die Sozialdemokratie bas Wohl der Soldaten will. Für Notwehr im Falle einer ganz infamen Mißhandlung ver­Ich weise das zurück und namentlich auch die Tatsache, daß der Kaisers Wilhelm des Großen, sondern ich teilte mit, daß nach den Worten Bismards der gegenwärtig regierende hängte das Kriegsgericht Gefängnisstrafe von 5 Jahren.( Hört! Borredner Kaiser Wilhelm  , den Gründer des Deutschen Reiches, mittaiser von seinem eigenen Großvater gefagt hört! bei den Sozialdemokraten. Ein harmlofes Gespräch über dem abgeschmackten Ausdrud, Kartätschenprinz" bezeichnet hat.( Widerspruch bei den Sozialdemokraten.) Ich weiß sehr wohl, bat, er möchte nicht wie sein Großvater dereinst Startätschen Streil und Maifeier, von zwei Soldaten geführt, die augen­daß Sie mit diesem Ausdrucke den allerhöchsten Herrn gemeint prinz heißen schon im Beginn seiner Regierung. Der Kriegs- scheinlich gar keine Ahnung von der Sozialdemokratie hatten, sollte sich also mit einer anderen Persönlich wurde mit 5 Jahren Gefängnis geahndet.( Sebbaftes Hört! hört! haben und ich weise das abermals energisch zurüd.( Beifall rechts.) minifter teit über den Gebrauch dieses Wortes auseinandersetzen. bei den Sozialdemokraten.) Jm Urteil hieß es: Streit und Sozial­Wir wissen sehr wohl, daß wir junge Leute aus Ihren demokratie sind nahverwandte Begriffe. Ist es zuviel gesagt, wenn Reihen in die Armee bekommen, die bereits das fozialistische( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Schließlich hat der Kriegsminister gefagt, daß das Militär nicht solche Urteile als himmelschreiend bezeichnet werden.( Sehr wahr! Gift etwas geschmeckt haben; wir wissen aber, daß die gerechte, in erster Linie gegen den inneren Feind bestimmt sei. Das bei den Sozialdemokraten.) Die tonservativen Herren freilich stramme, aber wohlwollende Behandlung der Leute in der Armee dem sozialdemokratischen Gift ein Paroli bietet( Große Heiter- heißt doch wohl, daß es in zweiter Linie gegen den inneren hätten damals, als der Erlaß des Prinzen Georg heraustam, am keit bei den Sozialdemokraten) und daß wir uns auf unsere Soldaten Feind bestimmt ist. Das ist für uns von sehr großer Wichtigkeit. liebsten ein Spionagegesetz gemacht, um zu verhindern, daß solche Erlasse unbedingt verlassen tönnen. Die militärische Disizplin wird in demselben Augenblick, wo man die Bevölkerung in einen Rausch in die Deffentlichkeit gelangten. Das wäre ein schönes Spionagegesetz aufrecht erhalten durch unsere vortrefflichen Vorgesetzten, patriotischer Begeisterung für die Militärvorlage zu verfegen sucht, geworden, beinahe noch schöner, als das, was man uns jetzt zumuten an denen Ihre Bestrebungen zweifellos abprallen werden. Wir fönnen wo man der Bevölkerung vorredet, daß das Militär dem Schuße will und das zum Fall zu bringen, wir uns natürlich alle Mühe also ruhig abwarten, ob sich die Prophezeiungen des Abg. Liebknecht der heiligsten Güter und der ganzen Bevölkerung diene, muß diefem geben werden. Pseudopatriotismus bie Maske vom Gericht gerissen und erfüllen werden. Die Armee ist treu und zuverlässig, sie wird ihre Barauf hingewiesen werden, daß der Militarismus ein Instrument Pflicht und Schnldigkeit tun, und wenn es nicht zu vermeiden bes klaffentampfes, des Kampfes gegen die eigene Be hoffentlich trifft es nie ein auch im Frieden.( Beifall völkerung ist, ein Instrument zum Bürgerkriege gegen die Bürger. ( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) Abg. Sachse( Soz.): Der Kriegsminister bestritt, daß die Armee bei uns in erster Linie gegen den inneren Feind verwendet werden solle. Die Bot­schaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Er hat doch bald darauf selbst bezug genommen

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rechts.)

Militärs wird die

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Erregung im Streifgebiet

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Bekanntlich wird gegen Offiziere auf Stubenarrest erkannt, während der strenge Arrest nur gegen Gemeine verhängt wird. Der strenge Arrest ist feine Strafe, sondern ist, um es kurz und klar zu fagen, eine grausame Barbarei.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Will man ihn aber doch beibehalten, dann forge man dafür, daß er auch auf die Offiziere Kriegsminister v. Heeringen: gewendet wird.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Die Armee denkt nicht an Bürgerkriege und bereitet sich nicht Sun wird immer gesagt: es gibt doch einen Beschwerdeweg. darauf vor. Der große Generalstab treibt nur Den gibt es allerdings; aber nur schade, daß der, der ihn be­historische Studien, schreitet, aufgehängt wird wenn auch natürlich nicht wörtlich.

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auf die Vorgänge im Ruhrrevier, ewo Militär herangezogen und hat auch solche über Aufstände in Pest, Brescia   ufw. getrieben. Und bann tommt der Kriegsminister und fragt, marunt wurde. Nicht die Freiheit der Bürger, sondern die Freiheit der( Burufe bei den Sozialdemokraten: Bissing!) Der Erlaß dieses mein Freund 3ubeil sich nicht beschwert habe, wenn Streitbrecher wurde dort durch das Militär geschüßt.( Sehr Storpskommandeurs hatte nur den Zweck, daß die Kommandeure fich während seiner Dienstzeit ungerecht behandelt fühlte. richtig bei den Sozialdemokraten.) Der Kriegsminister sagte auch, hinter jeder Be­die Behandlung der Mannschaften beim Militär sei so gut, daß die für den Fall, daß sie in den ernsten Moment geraten, wo sie dem Weiß denn der Kriegsminister nicht, daß Leute für die Sozialdemokratie nichts übrig hätten. Tausende und Gesetz oder der Verfassung entsprechend ihrer schweren Pflicht schwerde die Gefahr lauert, als Querulant oder gar wegen Zehntausende von Soldaten kommen aber vom Militär zurüd ale nachfommen müssen, auch wissen, was sie zu tun haben.( Stürm. Widersetzlichkeit bestraft zu werden? Gewiß, es gibt einen Be­Reservisten und erklären, sie wollten sich gerade deshalb der Sozial- Hört! hört! und Na aljo! bei den Sozialdemokraten.) Daß die schwerdeweg; aber die geringste Abweichung von den Formalitäten etwa Beschwerde am sechsten demokratie anschließen, weil von den Vorgeschten so gegen diese Partei Praris in Wirklichkeit viel harmloser ist, zeigt ein Bericht des vorgeschriebenen Weges Soll mit Arrest gestraft. gehest werde.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Die Bu- der Köln  . Zeitung" aus dem Ruhrstreit.( Der Rebner verliest statt am fünften Tage oder Ueberspringen einer Justang­der Geschundene vielleicht ziehung des Militärs bei Streits geschieht doch hauptsächlich ihn.) Es heißt da unter anderem, daß das harmlose Blißen der noch die Annehmlichkeiten des Lattenlagers auf sich nehmen? um die Streits laput zu machen. Durch das Erscheinen des Bajonette biel Schlimmeres verhütet habe.( Beifall rechts.) Auch wenn das Beschwerderecht verbessert wird, werden die Militärs Abg. Dr. Liebknecht( Soz.): mißhandlungen nicht ganz beseitigt werden. Sie werden aber auf Dank für diese Ausführungen. In solcher Weise ist noch nie ein Mindestmaß zu beschränken sein, wenn dem Mißhandelten das Der 8ynismus enthüllt worden. Die Drohung mit der Recht der Notwehr auch gegen Borgefekte Gewalt, mit dem blizenden harmlosen" Bajonett ist der Gewalt gewährt wird, wie wir es verlangen. Das Unteroffiziermaterial gleichzustellen und ist wird nach Annahme der Wehrvorlage zweifellos weit schlechter werden als bisher, und vor Jahren hat schon Brinz Georg von ( Bizepräs. Dove: Solche Ausdrücke gegenüber Befehlen, die dem Sachsen   es bitter beklagt, daß infolge des schlechten Unteroffizier­Militär zur Vermeidung schlimmerer Vorfälle erteilt werden, bitte materials die gemeinsten Soldatenquälereien in der Armee über­ich zu unterlassen.) Sind denn die streikenden Arbeiter, die nur hand genommen hätten,( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) die Streifbrecher informieren wollten, ein äußerer Feind?( Lachen Der Prinz spricht in einem Erlaß von der in besonders hohem rechts.) Ach, Sie sind vollgepfropft mit Reichsverbandsargumenten, Grade bei den Unteroffizieren eingeriffenen rohen Gesinnung von Streits verstehen Sie nichts! Der Kriegsminister selbst konnte und Gefühlslosigkeit, die den sozialdemokratischen Be= den Arbeitern nichts Aergeres nachsagen, er mußte die Militär- strebungen Vorschub leiste. Nicht die einzelnen Unteroffiziere sind in bittatur, die Bereitwilligkeit den Besitzern gegenüber, mit der erster Linie verantwortlich für die Soldatenmißhandlungen, sondern Waffe vorzugehen, zugeben und hat sie nun als harmlosig- das System des Kadavergehorsams, das gepflegt wird, um in der eit hinzustellen versucht. Wir aber bekämpfen fie im Sinne des Armee ein willenloses Werkzeug zur Niederhaltung der Arbeiterklaffe Boltes als eine Gemeingefahr!( Beifall bei den Sozialdemokraten.) zu haben.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Unser Der sozialdemokratische Antrag wird gegen Sozialdemokraten Antrag will verhindern, daß Tausende von Rekruten weiter den und Polen   abgelehnt, ebenso ein Vertagungsantrag des Abg. Bebel.

oft so gesteigert, daß gerade dadurch erst straw a lle entstehen. Das ist auch anläßlich der Vorgänge im Ruhrrevier von weit rechts stehenden bürgerlichen Blättern zugegeben worden. Fast einmütig wurde in der bürgerlichen Bresse festgestellt, daß das Verhalten der streifenden Bergarbeiter feinen Grund für die Heranziehung des Militärs biete und daß dadurch nur die Hartnäckigkeit der Unternehmer gestärkt werde. Das wurde von der Presse besonders bei dem Streit im Ruhrrevier von 1889 betout, wo auf die streifenden Arbeiter geschossen wurde.

Damals hat fogar ein auf dem äußersten rechten Flügel der Zentrumspartei   stehendes Blatt sich gegen diese Schießerei aus­gesprochen. Wie man aber in militärischen Streisen dachte, ersieht man aus dem Jahrbuch eines Münsterschen Regiments. Es heißt dort: Die Vorgänge von 1889 baben dem Regiment Ge­Legenheit gegeben, seine Tüchtigkeit glänzend zu bezeugen. Es habe die Bolksaufwiegler niedergehalten, die auf die Vernichtung alles Bestehenden ausgehen. Die Anerkennung von allerhöchster Stelle

sei dafür dem Regiment ausgesprochen worden.( Stürmisches Hört! hört! bei den Sozialdemokraten) Im Lothringischen Bergrevier ge­nügte bei einem Streit einmal die private Mitteilung des Mitglieds einer französischen   Familie, um deutsches Militär auf den Streitschauplatz zu werfen, wo auch nicht die geringste Rube störung vorgefallen war.( Erneutes stürmisches hört! hört! Rufe bei den Sozialdemokraten.) Das nationale Militär im Dienste des internationalen Kapitals!( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) 1905 wurde unter anderm ein Regiment ins Ruhrrevier geschickt, das wesentlich von dort refrutiert war. Also wenn es zum Blutvergießen gekommen wäre, so hätte der Wunsch aller Scharf­macher sich erfüllt und

eine brutale Gewaltsanwendung.

Die Militärjuftiz.

Schweinereien und Quälereien von gemeinen Vorgesekten ausgesetzt sind.( Beifall bei den Sozialdemokraten.) Wenn Sie( zur Rechten) den Bogen überspannen, dann wird er springen, wo Sie es am wenigsten erwarten.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Die Budgetkommission beantragi mehrere Resolutionen Wehrlose Refruten sind von dem Unteroffizier gezwungen worden, zugunsten einer modernen Reform des Militärstrafrechts und der schmutzige Strümpfe zu tauen.( Pfui! Sei den Sozialdemokraten.) Militärgerichtsordnung, der schärferen Bekämpfung der Sol- Ein System, das solche gemeinen, viehischen Roheiten gebiert, das daten mißhandlungen, der Reform des Beschwerde rechts, fann nicht den Namen der Stultur für sich in Anspruch nehmen. der Beseitigung des strengen Arrests und der Reform des ehren-( Beifall bei den Sozialdemokraten.) Wer diesen Schandfleck aus der gerichtlichen Verfahrens gegen Offiziere.  Armee entfernen will, der muß unserem Antrag zustimmen.( Sehr

Abg. Stadthagen  ( Soz.):

Hierauf vertagt das Haus die Weiterberatung auf Sonn­a bend 12 Uhr. Schluß 8 Uhr.

Der sozialdemokratische Antrag verlangt Ermöglichung der richtig! bei den Sozialdemokraten.) Wir verlangen, hier festzustellen, zubilligung mildernder Umstände, dort wo sie heute versagt sind, daß die Ehre etwas ist, das auch der Soldat gegen einen Aufhebung der Strafe des strengen Arrests und der Strafe für jämmerlichen, rohen Vorgefeßten verteidigen fönnen muß. Jest wird auf unwahre Angaben gestützten oder nicht vorschriftsmäßig ein- der Soldat bei dieser Wahrnehmung seines Naturrechtes mit fünf die Soldaten hätten auf Bater und Mutter schießen müſſen. gebrachten Beschwerden und Straffreiheit für sofortige tätliche Monaten bestraft. In Potsdam   hatte ein Offizier mit seinen Burschen ( Stürmisches Hört! hört 1)- Bei dem legten Streit im Ruhrrevier Grwiderung von Soldatenmißhandlungen durch den Mißhandelten. ein naturwidriges Verhältnis und die armen Burschen mußten war es im Gegensatz zu 1889 gerade die klerikale Presse, die sich das gefallen lassen, weil sie sich gegen den Schwein­laut nach dem Militär schrie.( Glocke des Präsidenten.) igel, der ihr Vorgesetzter war, nicht wehren durften. Vizepräsident Dove: Ich bitte den Redner, doch nicht zu weit Die neu geforderten 180 000 Mann dürfen nicht der Bosheit,( hört! hört!) Unser Antrag ist sehr maßvoll gehalten. vom Thema abzuschweifen.( Bustimmung rechts und im Zentrum. werden. Wir alle bis auf einen fleinen Teil des Hauses sind einig, Berlassen Sie sich nicht auf Refolutionen. Verhindern Sie durch die Ungerechtigkeit und Gemeinheit von Quälgeistern preisgegeben Jetzt ist es Zeit, gegen das brennende Uebel vorzugehen. Abg. Sachfe( fortfahrend): daß die milde Bestrafung der Soldatenquälereien aufhören muß. Annahme unseres Antrages, daß aufs neue 130 000 Bürger dem Meine Ausführungen gehören durchaus zu unserem Antrage, derogar die höchsten Stellen haben das erklärt. Man soll uns doch scheußlichen, gemeinen System der Mißhandlungen ausgesetzt werden. fich gegen die Verwendung des Militärs in wirisa aftlichen Stämpfen wirklich nicht damit kommen, daß diese Angelegenheit nicht in eine Wenn Sie das nicht tun, so geben Sie zu, daß das Heer für Sie richtet.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Als der Düffel ist es doch eine Bestimmung, die Wehrvorlage gehört. Wenn etwas in eine Militärvorlage gehört, so ist ein Mittel des Klassenkampfes zugunsten des Kapitals gegen die Arbeiter, gegen das Vaterland, gegen das Gemeinwohl.( Stürm. dorfer Regierungspräsident fein Militär zuziehen wollte, weil er den scheußlichen Soldatenmißandlungen vorbeugen Beifall bei den Sozialdemokraten.) ohne solches durchaus austommen fonnte, burde er vom Abgeord neten Imbusch oder sonst einem fleritalen angeblichen Arbeiter soll. Die, die gegen unseren Antrag stimmen, machen sich schuldig vertreter im Landtag beschimpft.( hört! hört! bei den Sozial- der Begünstigung der Brutalitäten, Gemeinheiten und Grausam demokraten.) Der befannte gelbe Gefretär Fichtner wollte einmal feiten.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Wir erkennen an, schon vor Ausbruch eines Streits Militär requiriert wissen. Damit daß von oberen Stellen ich erinnere an den sehr vortrefflichen von vornherein alle Hindernisse für den gelben Streitbruch aus dem Erlaß des damaligen Prinzen Georg von Sachsen   gegen Wege geräumt wurden. Umsonst bezieht ja auch Herr Fichtner nicht die Mißhandlungen vorgegangen ist. Aber was hat es geholfen? feine 6000 M. Gehalt von dem bekannten ebius.( Vizepräsident Die gemeinen grauiamen Feiglinge, die ihre Macht Dove: Das Gehalt des Herrn Fichtner gehört doch nicht zur Behr zum Quälen wehrlofer Opfer mißbrauchen, find noch immer nicht borlage, Seiterkeit und Bustimmung rechts und im Zentrum). Jb aus den Reihen der Vorgesetzten verschwunden.( Die Rechte will zugestehen, daß die Fälle von Verwendung des Militärs zu unter Führung des Abgeordneten Kreth lärmt und lacht.) an Streitbrudzweden in den letzten Jahren nicht so häufig vorgekommen Ich stelle fest, daß die rechte Seite dieses Hauses find wie früher.( Na also! rechts.) Aber man soll uns doch nicht darüber I a cht, daß wir durch gefegliche Bestimmungen Jommen mit der Behauptung, daß der kriegsministerielle Erlaß den Soldatenmißhandlungen entgegenzutreten Der sozialdemokratische Verein für den Kreis beachtet und wirklich nur dann Soldaten zu Streifbruchzweden ver- fuchen. Uns kann dies Lachen ja schließlich recht fein. Im Lande Solingen   hielt am Sonntag seine Kreisgeneralversammlung wandt werden, wenn sogenannte öffentliche Interessen auf dem wird dies Lachen verstanden werden. Hat doch schon Prinz ab. Aus dem Geschäftsbericht ist ersichtlich, daß die Mitgliederzahl Spiele stehen. Ist das etwa ein öffentliches Interesse, daß Georg von Sachfen erklärt, daß die scheußlichen Mißhandlungen der im letzten Geschäftsjahr von 4272 auf 4235 zurücgegangen ist. Als Soldaten zur Pferdefütterung in Brauereien kommandiert Soldaten den günstigsten Nährboden für die Verbreitung der So- Ursache dieses Rückganges find der stockende Geschäftsgang in der werden?( Sört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Ist das ein zialdemokratie schaffen.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Waffenindustrie infolge des Baltantrieges und die leidigen Ge öffentliches Interesse, daß Reservisten noch am Tage ihrer Ent- Man fommt uns damit, daß die Mißhandlungen mißbilligt und bewerkschaftsstreitigkeiten anzusehen, welche die Agitation hemmten. laffung aum Streitbrug aufgefordert werden?( Sört! straft würden. Bestraft wohl, aber wie? Der Abonnentenstand der Parteipreffe beträgt 11 500 bei rund

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Aus der Partei.

Zur Beachtung.

Der Telephonanschluß des Parteivorstandes führt fort­folgende Nummern:

Berlin  , Amt Moribplat, Mr. 14740, 14741.