Nr.
154 30. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
12. Verbandstag der Buchbinder.
Stuttgart , 19. Juni 1913. Vierter Verhandlungstag. Die Generaldebatte über die
Statutenänderungen,
soweit sie sich auf die Beiträge und Unterstützungen beziehen, war fehr ausgedehnt, sie zog sich bis Mittag hin. Die Vorschläge des Verbandsvorstandes stießen fast allgemein auf Widerspruch. Besonders wandten sich die Redner gegen eine Einschränkung der Unterstübungen( Erhöhung der Karenzzeit, Verminderung der Säße in der ersten Klasse). In der Beitragsfrage gingen die Meinungen sehr weit auseinander. Ein Teil der Delegierten lehnt jede Beitragserhöhung ab, ein anderer Teil stimmt dem Vorschlag des Vorstandes zu, die zweite Beitragsklasse zu erhöhen es wurde jedoch auch angeregt, die erste Klasse zu erhöhen und ein dritter Teil hält die Erhöhung sämtlicher Beitragsklassen für notwendig. Von mehreren Rednern wurde die Einführung einer befonderen Lehrlingsklasse mit einem wöchentlichen Beitrag von 10 oder 15 Pf. angeregt. Die Festsetzung einer Lohngrenze für die verschiedenen Klassen findet geringen Widerspruch, doch wird eine Erhöhung der vom Vorstand vorgeschlagenen Säße verlangt.
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Verbandsvorsitzender Kloth hält es nicht für angebracht, eine besondere Jugendklasse einzuführen. Er schlägt eine Erhöhung der Beiträge in allen Klassen, mit der gleichzeitigen Einführung einer Zwischenklasse für die weiblichen Mitglieder, vor. Die Beiträge sollen 20, 30, 40, 55 und 85 Pf.( bisher 20, 35, 50 und 80 Pf.) betragen. Mit der Erhebung von Extrabeiträgen allein könne man nicht rechnen. Diese würden von den Mitgliedern auch nicht mit Freuden aufgenommen. Notwendig sei eine Erhöhung der Einnahmen aus den regulären Beiträgen.
Die zahlreich vorliegenden Anträge wurden schließlich einer elfgliederigen Kommission überwiesen. Der Verbandstag nahm dann die Beratung der sonst vorliegenden Anträge zum Statut und solcher allgemeiner Natur vor. Dabei fand ein von Thalheim( Leipzig ) begründeter Antrag Annahme, der wünscht, daß der Agitation unter den auslernenden Lehrlingen und jugendlichen Arbeiterinnen vermehrte Aufmert-|
Dem Bezirksführer
Alois Neusius
nebst Braut zur Vermählung die herzlichsten Glüdwünsche. Die Funktionäre der 6. Abt. 5. Kr.
Orts Krankenkasse
Hohenschönhausen.
Am Sonnabend, den 28. Juni, nachmittags 5 Uhr, findet in dem Lokal von Mar Kuß, Berliner Straße 92, eine
Außerordentliche
General- Versammlung
ſtatt.
Tagesordnung:
1. Beschlußfassung über Erhebung einer Beschwerde an die oberste Berwaltungsbehörde über die Ent fcheidung des Oberversicherungs amtes Groß- Berlin, betreffend Nichtzulassung der Kasse
2. Nochmalige Beratung und Beschlußfassung der unterm 28. April cr. beschlossenen Sagung unter Anpaffung derfelben als besondere Drtstrankenkasse.
8. Verschiedenes.
Der Vorstand.
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samkeit zu widmen ist, insbesondere soll durch Veranstaltung von besonderen Versammlungen und Verbreitung von eigens zu diesem Zwede geschriebenen Flugblättern Propaganda zu entfalten versucht werden.
Bei den Bestimmungen des Statuts über Arbeitsnachweis wurde ein Antrag des Vorstandes angenommen, daß das Umschauen bei vorheriger Erkundigung beim Arbeitsnachweisleiter nur dann gestattet ist, wenn es nicht durch Ortsstatut ganz untersagt ist. Wo paritätische Arbeitsnachweise bestehen, regelt sich die Vermittlung nach den Bestimmungen des diesbezüglichen Reglements.
Sonnabend, 21. Juni 1913.
Eingegangene Druckfchriften.
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Von der Neuen Zeit ist soeben das 38. Heft des 31. Jahrgangs erschienen. Aus dem Inhalt des Heftes heben wir hervor: Unsere Taftit im Kampje gegen die Rüstungsvorlage. Von E. Heilmann( Chemnik). Die Einteilung Nachdenkliche Betrachtungen. Von J. Meerfeld( Köln ). der landwirtschaftlichen Betriebe. Von Dr. Wilhelm Grumach. Ausnahmegesetz gegen die Japaner in den Vereinigten Staaten . Von Erwin Der Berfall der Hausweberei im schlesischen Eulengebirge. Von
WED
Gudde.
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Emil Rabold.
Ein neues
Die Neue Zeit" erscheint wöchentlich einmal und ist durch alle Buchhandlungen, Bostanstalten und Kolporteure zum Preise von 3,25 M. pro Quartal zu beziehen; jedoch kann dieselbe bei der Post nur pro Quartal abonniert werden. Das einzelne Heft kostet 25 Pf.
Die Anstellung von Beamten und Hilfskräften hatte bisher der Vorstand in Gemeinschaft mit dem Ausschuß vorzunehmen. Der Vorstand beantragt nun, die Bestimmungen in Gemeinschaft mit dem Ausschuß" zu streichen. Dies lehnt der Verbandstag mit großer Mehrheit ab. Eine längere Diskussion rief dann ein Antrag Berlin hervor, der eine Erweiterung dieser Bestimmungen verlangt. Vorstand und Ausschuß sollen verpflichtet sein, die Wahlen von Angestellten gemeinsam mit den Funktionären des Arbeiterversicherung. Gaubezirks resp. der Zahlstelle vorzunehmen. Vorstandsvertreter und auch mehrere Delegierte wandten sich gegen den Antrag, der von Berlinern, Leipzigern und anderen Delegierten befürwortet wurde. Der Antrag fand schließlich gegen eine erhebliche Minderheit mit der Abschwächung Annahme, daß die Bezirks- bezw. Zahlstellenverwaltungen sich nur in beratendem Sinne zu den Kandidaturen äußern können.
Zu den Bestimmungen über den Verbandstag liegt eine Reihe Anträge vor. Ihre Beratung zeitigte folgende Beschlüsse: Alle Anträge zum Verbandstag müssen zehn Wochen vor demselben an den Verbandsvorstand eingereicht werden und sind durch diesen sieben Wochen vorher zu veröffentlichen. Je 400( bisher 300) Mitglieder haben das Recht, einen Delegierten zu entsenden. Auf jeden Gau soll mindestens ein Delegierter entfallen, auch wenn er nicht 400 Mitglieder zählt. Um als gewählt zu gelten, genügt einfache Stimmenmehrheit. Die Bildung von Wahlbezirken ist vom Verbandsvorstand in geeigneter Weise vorzunehmen, und zwar sp, daß die Zahl der am Schlusse des 4. Quartals vorhandenen Mitglieder als Grundlage genommen wird. Ein Antrag, daß die Bezirksleiter auf dem Verbandstag Siz haben, wurde nach längeren Grörterungen abgelehnt. Der Verbandstag vertagte sich dann auf Freitag.
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Arbeiter- Jugend. Aus dem Inhalt der soeben erschienen Nr. 13 des fünften Jahrganges heben wir hervor: Der Kampf um die Militärvorlage Lehrlings Leid und Freud. Von Richard Boldt. Die Dresdener Lehrlinge und Jugendbewegung im Jahre 1912-1913. Bon P. Melzer. Die Landesverwaltung in Preußen. Aus der Des Lehrlings Leidenschronik. Bom Kriegsschau- Die Gegner an der Arbeit. usw. Beilage: Das Opfer. Erzählung von Karl Buffe. Karl Marr in seinen englischen Zeiten. Von A. Conrady. Die Knechte. Gedicht von Karl Busse . Japanische Seide. Von G. Eckstein.( Mit Abbildungen.) Bücher für die Jugend.. Der fliegende Tod. Von Heinrich Ströbel .. Ennerle bennerle. Humoreske von Friz Der Fortschritt der Kultur. Müller.
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Marktpreise von Berlin am 19. Juni 1913, nach Ermittelungen des tönigl. Polizeipräsidiums. 100 Kilogramm Weizen, gute Sorte 20,16 bis 20,20, mittel 20,08-20,12, geringe 20,00-20,04. Roggen, gute Sorte Futters 16,30, mittel 00,00-00,00, geringe 00,00-00,00( ab Bahn). gerste, gute Sorte 16,10-16,50, mittel 15,60-16,00, geringe 15,20-15,50. Hafer, gute Sorte 17,30-19,00, mittel 16,10-17,20. Mais( mired), gute Sorte 15,30-15,60. Mais( runder), gute Sorte 00,00-00,00. Richtstroh 0,00. eu, alt 0,00-0,00, neu 0,00-0,00. Martthallenpreise. 100 Kilogr. Erbsen, gelbe, zum Kochen Speisebohnen, weiße 30,00-60,00. Rinjen 35,00-60,00. 30,00-50,00. Kartoffeln( Kleinhdl.) 5,00-9,00. 1 Stilogramm Rindfleisch, von der Keule 1,60-2,40. Rindfleisch, Bauchfleisch 1,30-1,80. Schweinefleisch 1,40-2,00. stalbfleisch 1,40-2,40. Hammelfleisch 1,50-2,40. Butter 2,20-3,00. 60 Stüd Gier 3,00-4,80. 1 Stilogramm Karpien 1,40-2,40. Male 1.40-3,20. Bander 1,40-3,60. Hechte 1,60-3,00. Barsche 1,00-2,40. Schleie 1,60-3,50, Bleie 0,80-1,80. 60 Stüd Strebie 2,00-60.00.
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