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Die Deckungsfrage in Frankreich  .

Paris  , 28. Juni.  ( Eig. Ber.)

demokratischen Steuerreform ergreifen? Jedenfalls spitzt sich die Situation wieder dramatisch zu.

Die Einstellung des Kampfes.

Belgrad  , 1. Juli. Das Serbische Pressebureau meldet: Die gestern den ganzen Tag anhaltenden Kämpfe find heute morgen auf der ganzen Linie auf beiden Seiten unterbrochen worden. Einzel heiten sind noch nicht bekannt.

Bulgarien   will sich nur defensiv verhalten. Sofia  , 30. Juni. Den bulgarischen Truppen ist heute strenger Befehl erteilt worden, die Operationen einzustellen und bloß, wenn sie von den serbischen oder griechischen Truppen angegriffen werden, mit den entsprechenden Maßnahmen zu erwidern.

Die reaktionären Bourgeois können von patriotischen Die Rede Scheidemanns und die französische   Presse. Tänzen nicht genug haben die Musit bezahlen sollen die Paris  , 29. Juni.  ( Eig. Ber.) anderen. Die politische Situation der Republik   hat von vorn­herein der sozialistischen   Opposition eine parlamentarische Für die französische   Bourgeoispresse war natürlich die Zurecht­Tattit vorgeschrieben, deren Grundidee wohl mit der der weisung, die ihr Genosse Scheidemann   hat angedeihen lassen, kein fozialdemokratischen Opposition im Reichstag durchaus wesens- Anlaß, ihre Verdrehungskünfte einzustellen. Stann sie auch die gleich ist, die aber ihre Positionen den verschiedenen Umständen Wucht der Kritik unseres Genossen nicht in Abrede stellen, so will entsprechend wählen mußte. Die französischen   Sozialisten sie doch ihren Lesern einreden, daß der Antimilitarismus der deut­fonnten mit der Tatsache rechnen, daß der größte fchen Sozialdemokratie gar nicht so ernst gemeint und hauptsächlich Gefangennahme der bulgarischen Truppen in Saloniki. Teil der radikalen Linken der nationalistischen und antidemo- nur zur Beruhigung der französischen   Sozialisten betont worden Saloniki, 30. Juni. Die Griechen haben die hier befind­fratischen Politit, die sich der Militärvorlage bedient, ent- sei. Im Bericht des Berliner   Korrespondenten des" Figaro" schieden widerstrebt und daß die Deputierten, die sich im tlingen auch die bekannten Andlerschen Motive an: Die lichen bulgarischen Truppen in ihren Quartieren umzingelt und nächsten Frühjahre von neuem vor die Wähler zu stellen haben, Sozialdemokratie hätte der Militärvorlage feine Opposition ge- entwaffnet. Die Bevölkerung ist sehr beunruhigt. Saloniki, 1. Juli. Das Wiener t. t. Telegr.- Korresp.­mit der Stimmung der Massen rechnen müssen. So war macht, weil ihre Wählerschaft zu einem Drittel aus unzufriedenen denn der Kampf gegen die Erhöhung der militärischen Bourgeois bestände, die im Fall von Neuwahlen die Kandidaten der Bureau berichtet: Da die bulgarischen Truppen der Aufforderung, Lasten nicht so aussichtsarm, wie in Deutschland  , wo die Partei fallen gelassen hätten. Die bürgerlichen Parteien wären die Waffen freiwillig abzugeben, nicht nachkamen, wurde zur bürgerlichen Parteien sofort bereit waren, dem Militarismus den konservativen und nationalliberalen Militaristen vielleicht nicht gewaltsamen Entwaffnung geschritten. Da jeder von ihnen gehorsam zu apportieren und in der Tat hat Herr Barthou, nachgelaufen, wenn die sozialistische Presse die Kriegssteuer nicht besetzte Punkt einzeln genommen werden mußte, war man ge­den die sozialistische und radikale Opposition in der meisterlich mit einer kaum verhohlenen Sympathie aufgenommen hätte. zwungen, die schärfsten Mittel anzuwenden. Die Ent­geführten parlamentarischen Schlacht samt seinen militärischen Schließlich gibt der Figaro" zu, daß die Rede ſehr interessant gewaffnung begann gestern abend und endete heute früh. Die " Fachmännern" arg ins Gedränge brachte, seine Bereitwillig- wesen sei, weil sich Argumente- für die dreijährige Dienstzeit in Zahl der Opfer ist noch nicht bekannt. feit zu Transaktionen" erklären müssen, wenngleich heute an Frankreich   daraus ziehen ließen.

dem Sieg des Prinzips" der dreijährigen Dienstzeit wohl Der Matin" zitiert beglüdt das Urteil der ihm geistesver

die

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Lesung zum Vorschein gekommen. War das nicht nur ein Schein­

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Saloniki, 1. Juli. Die Straßen, wo der nächtliche Kampf faum mehr zu zweifeln ist. Auch die von der Regierung an- wandten Täglichen Rundschau". La France  ", ein republika getobt hat, bieten ein trauriges Bild dar. Die Mauern genommene Einstellung der Zwanzigjährigen, die den größten nisches Kapitalistenblatt, meint einen Widerspruch darin zu ent- der Häuser, in denen die bulgarischen Truppen sich aufgehalten Teil der jetzt das zweite Dienstjahr beendenden Klasse vom dritten beden, daß Jaurès   wie Scheidemann   die Schuld der Regierung hatten, tragen die Spuren von Gewehr- und Kanonenschüssen. Jahr entheben wird, ist ein bedeutender Erfolg der parlamen  - ihres Landes an dem verhängnisvollen Emporwuchern des Mili- Besonders hat die Haridiestraße start gelitten. Um 6 Uhr früh tarischen Opposition und der Soldatendemonstationen. tarismus feststellen, und kommt dann mit der dreisten Fälschung: ist auf der bisher von den Bulgaren   besetzten Hagia Sophia Wenn diese erste Schlacht, die um das dritte Dienstjahr Die lebhafte Entrüftung der Sozialisten ist erst bei der britten die griechische Flagge gehißt worden. Die entwaffneten selbst geschlagen wird, trok dieser Teilſiege nicht gewonnen widerstand vor der endgültigen und notwendigen Kapitulation?" bulgarischen Soldaten wurden durch eine starke Eskorte ab­werden kann, so bleibt der Opposition die Aufgabe, in dien der Action" sind die Lügen dichter gehäuft: Es gibt zwei geführt. 38ahlreiche verdächtige Elemente wurden zweite Aufmarschstellung einzurücken: der Kampf um Sorten von Sozialismus, den französischen   und den deutschen  . Der verhaftet. finanzielle Deckung der Heeresreform beginnt. Das Verhalten Rumäniens  . Die Rechtsparteien und die Regierung hätten sich offen- erste bemüht sich, die Militärgesetze mit den Mitteln der Obstruktion Wien  , 1. Juli. Die Politische Korrespondenz  " meldet aus bar um diesen ungemütlichen Gegenstand möglichst lange zum Scheitern zu bringen, der zweite rettet fie, wenn sie herumbrücken wollen. Man weiß, daß der Egoismus und die in Gefahr gekommen und berhilft ihnen zur Annahme. Butare   ft: Die Regierung hält nach wie vor an dem Standpunkt Wenn sich die Sozialisten einfach enthalten hätten, wäre das fest, daß in dem Augenblick, wo der Krieg zwischen Serbien   und. Spießerangst des französischen   Bourgeois nirgendwo ihres e se gescheitert.... Marristen à la Bismard..." Und zum Bulgarien   unvermeidlich ist, die Mobilmachung der rumänischen Armee Gleichen finden. Die Einkommensteuer ist immer wieder in Hier herrscht allgemein die leberzeugung, irgend einer Kommission untergetaucht worden und ohne die Schluß die übliche Gegenüberstellung der" patriotischen" deutschen anzuordnen sei. Militärvorlage wäre sie in dieser Gesetzgebungsperiode aus Sozialdemokraten und der französischen, die sich zu Helfern der daß die rumänische Armee in diesem Falle die Linie Tutur tai- Baltschit besetzen werde. Der Wunsch, daß der Frieden den Senatsgewässern nicht lebend herausgekommen. Nun aber Zerstörer der nationalen Verteidigung gemacht haben". Die Lanterne" erkennt den Friedenswillen des deutschen   noch erhalten werden möge, ist sehr lebhaft, doch weist man tritt das Finanzproblem unabweisbar in den Vordergrund. Volkes an, meint aber aus den Worten Scheidemanns den Schluß in unterrichteten Stellen darauf hin, daß es keiner Regie­Seit vier Jahren sind die jährlichen Ausgaben für Heer und Marine um 200 Millionen gestiegen, das neue Gesek wird ziehen zu dürfen, daß, solange in Deutschland   der Halbabsolutismus rung gelingen würde, das rumänische Bolt in einem neuen weitere 200 Millionen kosten, die notwendige Militärbesoldungs- regiere, Frankreich   nur den Willen der deutschen   Regierung in Ballantrieg zu ruhigem Abwarten der Ereignisse zu veran reform 80 Millionen. Marokko   kostet 1913 208 Millionen und Rechnung ziehen dürfe." Die deutsch  - französische Entspannung, die lassen, und daß es ratsamer sei, eine in einem festen Nahmen ab­wird in den nächsten Jahren sicher nicht weniger kosten. Eine Annäherung das alles wird erst möglich sein, wo dem demokrati gegrenzte militärische Attion aufzunehmen, als sich von der erregten Reform der Zivilbeamtengehälter ist gleichfalls unvermeidlich, schen Frankreich   ein freies Deutschland   gegenübersteht, das feine öffentlichen Meinung in eine waghalsige Abenteurerpolitik treiben andere Souveränität anerkennt, als die der erwählten Volksver- zu lassen. auch werden Unterstützungen der durch das dritte Dienstjahr tretung. Das Deutschland   der Regierenden, das Deutschland   der Das Eingreifen Rußlands  . betroffenen armen Familien notwendig sein. Das ergibt die unter und der Allbeutschen, das kaiserliche und militärische Das ergibt die Junker und der Andeutschen, das kaiserliche und militärische Notwendigkeit, 600-700 Millionen neuer Steuern jährlich Deutschland   flößt uns kein Vertrauen ein. Darum seien wir wach­aufzubringen. Dazu kommen die mit der Einführung des dritten Dienstjahres verbundenen einmaligen Ausgaben. Wie sam und bereit!" Im Journal des Débats  " finden wir zunächst eine können diese Schwierigkeiten überwunden werden? Die ein- Berliner   Sorrespondenz über die Haltung der Sozialisten", deren malige Ausgabe ist vielleicht durch eine Anleihe zu decken Verfasser, Herr Wilhelm Martin, der Verfasser des unlängst wie aber wird sie getilgt, wie die Verzinsung gesichert erschienenen und vom Vorwärts" gitierten Buchs über" Die verden  ? Und die dauernden Ausgaben? Die nationalistischen politische Krise im heutigen Deutschland   ist. Sie ist vor der Rede Parteien haben mit ihrem Tamtam die Frage gar nicht auf Scheidemanns geschrieben. Er meint, Genosse Süde fum habe kommen lassen wollen. Sie haben nur eine Sorge, die am 27. Juni die Militärvorlage gerettet. Die Zustimmung zum Militärvorlage soll unter Dach gebracht werden. Nachher fonservativen Amendement  , die Uebertragung der Gtablierung der mag sich das Volt mit seinem Kazenjammer abfinden, wie es will. Wenn keine Zeit mehr für etwas anderes bleibt, als Vermögenssteuer an die Einzelstaaten betreffend, wäre nicht ein­will. Wenn feine Zeit mehr für etwas anderes bleibt, als mal im Widerspruch zum Parteiprogramm gewesen. Beim Amende dem alten, miserablen, die Massen rücksichtslos drückenden ment über die Beseitigung der Vermögenszuwachssteuer für das Steuersystem ein paar Flicken aufzusehen, um so besser.

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Kindeserbe hätte die einfache Enthaltung genügt. Der Schluß. daß ohne dieses Verhalten die Militärvorlage gefallen wäre, sei nicht anzufechten, und die Sozialdemokraten sollen doch lieber ge­stehen, daß sie um keinen Preis die Auflösung wollten.

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Wien  , 1. Juli. Die Südslawische Korrespondenz" er­fährt aus unterrichteten diplomatischen Kreisen Belgrads  : Die russischen   Gesandten in Sofia  , Belgrad   und Athen  werden heute ernste Ermahnungen an die dortige Regierung richten, die begonnenen Feindseligkeiten sofort einzustellen und nichts zu verabsäumen, um Verhandlungen auf friedlichem Wege einzuleiten. Sie werden gleichzeitig die Einladung nach Petersburg   in die Erinnerung zurückrufen und die Festsetzung eines Termins für diese Zusammenkunft verlangen. Die diplo matischen Vertreter Frankreichs   werden diese Schritte Rußlands   unterstützen.

Serbien   nimmt das Schiedsgericht an. Belgrad  , 1. Juli. Die Stupsahtina hat mit 82 gegen 69 Stimmen eine von dem altraditalen Abgeordneten Niltschitsch vor. gelegte Tagesordnung zugunsten der Zusammenkunft in Petersburg  und des Schiedsgerichts des Zaren gebilligt.

Auch Bulgarien   für das Schiedsgericht. Wien  , 1. Juli. Die Neue Freie Presse" meldet aus Sofia  : Die bulgarische Regierung hat ihren Bertretern bei den Großmächten folgende Depeschen übersandt: Gestern übergaben wir dem russischen  Gesandten ein Memorandum betreffs des Schiedsgerichts und erklärten gleichzeitig, daß wir bereit seien, sogleich nach Petersburg  zu gehen.

Politische Ueberlicht.

Oppofitionelle Bundesfürsten.

Durch diese Rechnung haben indes die Sozialisten einen Strich gemacht. Sie benutzten dazu die Verhandlung über das provisorische Budget. Infolge der Arbeit, die auf die Militärvorlage aufgewendet werden muß, tann nämlich das Das Journal des Débats  " widmet weiter der Sonn­Budget nicht erledigt werden und die Regierung läßt es abendsizung seinen heutigen Leitartikel. Es meint, man dürfe sich in Zwölfteln vorschießen, deren siebentes fie für den Scheidemanns Worte nicht allzu ernst nehmen". Schließlich habe Juli verlangte. In der Verschleppung steckt aber sichs doch nur um eine Rede für die Wähler gehandelt, deren schein­noch eine besondere Absicht. Die Regierung hat in der Finanz- bare Heftigkeit das Publikum über die sozialdemokratische Hilfe bei kommission neue Abgaben und Steuern vorgeschlagen, die der der Annahme der Regierungsvorschläge hinwegtäuschen sollte. Mehrheit der Kommission unannehmbar scheinen. Jezt weigert Eine Rede für die Wähler- wie stimmt das zur Behauptung, daß sich die Regierung, neue Vorschläge zu machen und will diese die Wähler patriotisch" seien und im Fall von Neuwahlen von Aufgabe der Kommission zuschieben. Die Verhandlung im der Sozialdemokratie wegen ihres Antimilitarismus abfallen Plenum tönnte eben im Falle eines Konflikts der Regierung würden? Bemerkenswert sind aber folgende. Säße: Die Kriegs­und damit der Militärvorlage gefährlich werden. Dieses Ver- abgabe stellt eine leibhafte partielle Expropriation des affumulierten fahren bezeugt aber eine Einschäzung des Parlaments, die Kapitals dar und ist ein unverhoffter Präzedenzfall. Was auch auch bürgerlich radikale Redner bewogen hat, sich gegen die Mitglieder der Regierung sagen mögen, fie wird ein Prä- Sachsen sich wiederholt mit großer Entschiedenheit gegen die Nach der Tägl. Rundschau" trifft es zu, daß der König von die Bewilligung des Zwölftels zu erklären. Jaurès   hing gedensfall sein. Die Bezahlung der Kosten des Gesetzes durch eine Reichsvermögensauwassteuer ausgesprochen, und daß nun der Kaze die Schellen an und forderte die Regierung fast ganz von den Kapitalisten getragene progressive Steuer ist eine er dies auch getan hat, als er in Berlin   war. auf, flipp und klar herauszusagen, wie sie sich das Anwendung der reinen sozialistischen   Doktrin. Vielleicht werden Bezahlen der Militärvorlage vorstelle, wobei er- immerhin andere folgen." Diese Säße, das darf man freilich nicht über­mit einer beträchtlichen Ueberschätzung der Opferfreudigkeit der sehen, sind geschrieben, um die französischen   Bourgeois vor der herrschenden Klassen Deutschlands   auf das deutsche Beispiel drohenden Einkommensteuer graulen zu machen. hinwies. Er beantragte schließlich, die Beratung über das geforderte Zwölftel solange auszusehen, bis sich die Regierung über ihre Absichten geäußert habe. Barthou mußte wohl oder übel Nede stehen und erwiderte, daß diejenigen, die er­worbenes Vermögen haben und deren Interessen Der Zusammenprall der feindlichen Streitkräfte in Ma­und Situation durch das Militärgeset zedonien, für den alle drei Gegner sicherlich in gleicher Weise geschützt werden, bon der Regierung zu dem verantwortlich sind, ist am Dienstag zum Stehen gekommen. geschuldeten Opfer herangezogen werden sollen". Die Die strategischen, aus der gespannten politischen Situation Oppofition effen müssen. äußerste Linke unterstrich sofort dieses unfreiwillige Ein- resultierenden Motive für die Kämpfe waren bei den Bulgaren  , geständnis der Aufgaben des Militarismus durch lebhaften eine Vereinigung der ersten serbischen mit der zweiten griechi­Die Junker als Reichsfeinde. Beifall, gegen den die verblüfften Reaktionäre auf der Rechten schen Division zu verhindern, während den Serben und Auf dem am Montag in Stolberg   tagenden pommerschen protestierten. Und Jaurès   nagelte sofort Barthou auf sein Griechen daran liegen mußte, ihre Streitkräfte in Verbindung konservativen Provinzialtag kam die Reichsfeindschaft der Junker Versprechen fest, indem er erklärte, daß die Kammer nicht in zu bringen und die Eisenbahnlinie Uestüb- Saloniki voll wieder einmal klassisch zum Ausdruck. Herr v. Kleist- Wuſſeken die Ferien geschickt werden dürfe, ehe das Budget mit der ständig zu beherrschen. Daher drehten sich die Kämpfe um den rief das Preußentum" zum Kampf gegen die Demokratie auf Deckung der Kosten der dreijährigen Dienstzeit erledigt sei. Besitz der Stadt Gjevgheli an der genannten Eisenbahnlinie. und führte dabei aus: Die gestrige Sigung bedeutet unstreitig einen taktischen Die vorliegenden Nachrichten lassen nicht erkennen, welchen Erfolg der Sozialisten. Dies wird durch den heutigen Artikel Ausgang die Stämpfe genommen haben.

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Feuerpause auf dem Balkan  .

Nach der dennoch erfolgten Annahme hat der König von Sachsen   sogar die Wendung gebraucht, man möge dann doch die Bundesstaaten nur überhaupt gleich mediatisieren. Dagegen ist der König von Sachsen  nicht derjenige Bundesfürst gewesen, der seinerzeit die Anregung zu dem Briefwechsel gab, durch den mehrere deutsche   Bundesfürsten sich rundweg gegen eine Reichsvermögenszuwachssteuer erklärten. Diese Anregung ist damals durch den Prinzregenten von Bayern  abgegeben worden. Inzwischen hat Bayern   seine Stellung in dieser Frage gewechselt, indem es sich mit einer Reichsvermögenszuwachs teuer abgefunden hat, Sachsen   ist dagegen bei seinem früheren Standpunkte geblieben. Und so wird der Herr König auch ferner das bittere Brot der

Unter der schwarzweißroten Fahne ist Preußen in ein Fahrwasser geführt worden, das uns Preußen nicht recht ge­fallen kann. Wir sind in der Ehe, die wir mit den übrigen Bundesstaaten eingegangen find, au tura gekommen, da die Laften des Staates auf Preußens Schultern in erster Linie hängen. All unser Bestes haben wir an das Reich hingegeben, jezt aber müssen wir uns gestehen, daß wir den Ehekontrakt etwas leicht­finnig eingegangen find. Wir haben unser festes Staatsgefüge an die demokratischen Einrichtungen des Reiches ausgeliefert. Offen erheben sich heute die Forderungen der Demokratie nach Republik  . Unsere Pflicht ist es daher, die in Preußen noch feststehenden Stückchen des Staates, die wir im Landtage und in dem uner­schütterlichen Geifte unseres Heeres besigen, mit allen Sträften festzuhalten."

des Temps" bezeugt, der über die der Regierung gestellte Inzwischen ist man aber dem Eifer der militärischen " Falle" zetert. Wenn man dem" Temps" glauben will, wäre Führer in die Zügel gefallen. Aus allen drei Lagern wird die Besteuerung des Vermögens und des Einkommens der die Einstellung der Feindseligkeiten gemeldet. Einmal wird französischen Bourgeois ebenso ein Verrat an den heiligsten den Regierungen vor den Folgen eines solchen Bruderkrieges Gütern der Nation wie die Ablehnung des dritten Kasernen- grauen, dann wird aber auch Rußland all seinen Einfluß jahres, denn Frankreich   brauche ebenso wie eine mächtige geltend gemacht haben, um weitere Kämpfe zu verhüten. Armee ein Steuersystem, das seinen Sitten, seinem Genie" ge- Der gegenseitige Notenwechsel, der jetzt einsett und in dem mäß sei und nicht den sozialen Krieg" eröffne was nämlich man sich abwechselnd als den anfangenden Schuldigen be­die Einkommensteuer tun soll. Und das Journal des Débats" zeichnet, ist leere Schaumschlägerei. In Wirklichkeit haben erklärt gerade heraus, daß es eine absurde Illusion sei, wenn alle drei Parteien durch ihre militärischen Maßnahmen den man vor den Ferien noch neue Steuern beschließen wolle. Zusammenstoß herbeigeführt. Dabei mußte auch noch mit Herr Barthou bekommt überdies einen ausdrücklichen Ver- einem tätigen Eingreifen Rumäniens   gerechnet werden. weis für die gewissen Worte", die wie ein fernes Echo aus Die Einstellung des Stampfes läßt ja die Deutung zu, sozialistischen Voltsversammlungen geflungen" hätten. Wird daß der Konflitt, wenigstens borläufig, noch auf friedlichem rüttelt werden und wenn der Reichstag nicht bald auch allein er unter diesen Umständen sein Versprechen erfüllen können? Wege beigelegt werden soll. Aber gefahrdrohend bleibt die nach der Pfeife der pommerschen Junter tanzt, muß die ganze Wird er plötzlich nach links hinüberspringen und die Fahne der Lage noch. Reichsverfassung in Scherben geschlagen werden!

Also darf am preußischen Dreiklassenwahlrecht nicht ge­