Nr. 174. 30. Jahrgang.
3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Freitag, 11. Juli 1913.
Hus der Frauenbewegung.
Eine Katholikin über: Frau und Sozialismus. Inungen anhängt, daß sie aber zur Sozialdemokratie kommt machen da keine Ausnahme. Jm Gastwirtsgehilfen finden sich und bei ihr bleibt, weil sie weiß: hier findest du nicht nur dafür einige charakteristische Belege über das oberbayerische Bad Intensiver denn je beschäftigen sich die Zentrumsieute Vertröstungen auf eine ferne Zukunft oder ein jenseitiges Reichenhall . Dort heißt es:„ Die strone für die Ausbeutung gebührt mit dem Problem, die katholische Frauenwelt vom Sozialis Leben, sondern Kampfgenossen, die alles daran segen, dich ohne Zweifel der Frau Bahnhofsrestaurateur Beer; fie gibt den mus fernzuhalten und sie dem Zentrum als tätige Hilfstruppe und sich zu schützen gegen Ausplünderung durch Unternehmer- feinen 2ohn, sondern läßt sich noch von jedem Zimmermädchen Zimmermädchen in den Villen Elfe" und Lohengrin" nicht nur zuzuführen. Wie vor einigen Jahren die" Westdeutsche Ar- tum und Junkerstaat. Auch die raffinierteste religiöse Um- pro Woche 44 Bf. affenbeitrag bezahlen; ja, Frau Beer beiterzeitung" im Hinblick auf die freien Gewerkschaften nebelung der katholischen Frau ist keine Garantie dafür, daß hat sich so weit aufgeschwungen, noch 20 Mart Raution zu berschrieb:" Der übermächtige Feind droht uns zu erdrücken", sie nicht eines Tages den klaffenden Widerspruch erkennt, der langen; auch die eigene Wäsche müssen die Mädchen für ihr so liest man jetzt seit Monaten in der Zentrumspresse von zwischen Worten und Taten der frommen Zentrumspartei Geld waschen lassen, was beides im vorigen Jahre nicht der Fall der gewaltigen Gefahr für Staat, Kirche und Familie, welche herrscht, und dann kommt sie eben notgedrungen zur Sozial- war." Die Ungefeßlichkeit, von den Angestellten die ganzen Krankendie stetig wachsende sozialdemokratische Frauenbewegung dar- demokratie. und Invalidentassenbeiträge einzuziehen, übt auch ein anderer stelle. Unter der trop aller Meinungsverschiedenheiten sich Reichenhaller Hotelbesizer, wie aus folgendem Briefe hervorgeht: durchsetzenden Oberleitung des Volksvereins für das kathoBad Reichenhall, 29. 4. 18. lische Deutschland setzt eine systematische Arbeit der Schwar
Säuglingssterblichkeit und foziale Lage.
zen ein, die katholische Frauenwelt„ aufzuklären", das heißt, Lösung der Frage, wie das Maffensterben der Kinder im ersten In der nicht geringen Zahl wissenschaftlicher Beiträge zur fie im Zentrumsfinn zu fanatisieren. Nebenher geht eine jorg- Lebensjahre zu erklären und am wirksamsten zu bekämpfen ſei, sorg- Lösung fältige Gewissenserforschung, ob und in welcher Weise Unter- nimmt die Arbeit von F. Liedtke Zur Säuglingssterblichkeit in lassungssünden im eigenen Lager zur Frauenflucht aus dem Königsberg i. Pr."( Separatabdruck aus der Zeitschrift für Hygiene Machtbereich der alleinseligmachenden Partei beigetragen und Infektionskrankheiten. Berlag von Veit u. Co. in Leipzig ) haben. Zu diesem letteren Thema liefert Dr. Fanny einen ehrenvollen Platz ein wegen des großen Freimuts, womit Imle, die vom Anarchismus über den Sozialismus in den es den sozialen Ursachen des vielbeklagten Uebels auf den Grund M.- Gladbacher Hafen gesegelte hervorragende National- geht. ökonomien", im Juniheft des Zentrum" einen Beitrag. Sie untersucht, woher es komme, daß so viele, viele Frauen den Lockungen der Sozialdemokratie erliegen. Als erste Ursache glaubt sie feststellen zu können, daß die Sozialdemokratie nach ihrer materialistischen Weltanschauungsgrundlage psychische Faktoren unterschäße; sie fasse die Masse bei ihren materiellen Interessen und gewinne sie so leicht. Am leichtesten die jenigen, die eine gewisse Disposition des Geistes schwächt". Also die ganz Dummen, unter ihnen viele Frauen. Die Frauen sind nach Imle von Natur aus einseitiger als die Männer und sinkt die Menschheit respektive eine Gruppe derselben tief in die Niederungen irdischen Trieblebens und in die Sümpfe der Abstumpfung, dann bleiben sicher weibliche Wesen am festesten im Schlamm Kleben".
Armut
man
an
Fräulein
In Beantwortung Ihrer Anfrage diene Ihnen folgendes zum Aufschluß: Sie haben freie Wohnung im Hause, freie Berpflegung, mit Ausnahme des Abendessens, keinen Gebalt, Sie haben täglich 1 M. Bruchgeld und 50 f. für Wassermädel zu bezahlen, Krankenhaus und Invalidenversicherung ist zu Ihren Lasten. Engagement dauert bis Ende der Saison, das ist Ende September. Gegenseitige achttägige Sündigung an jedem Tage zulässig. Kleidung schwarz oder schwarzer Rod, weiße Bluse und weiße Schürze. Sie haben die Stelle als Bahltassiererin und können bei flotter, aufmerksamer und freundlicher Bedienung auf reiches Trinkgeld rechnen.
Sie arbeiten mit noch zwei Kolleginnen zusammen und hängt natürlich gerade von dem guten Zusammenwirken sowohl für Sie als auch für mich sehr viel ab.
Ich setze von Ihnen voraus, daß fie flott rechnen können und gewandt im Bedienen sind, denn zur Zeit Ihres Eintritts ist die Saison schon in vollem Gange.
Verstehen Sie mich richtig, mein Fräulein, ich reflektiere da auf eine Kaffiererin, die nicht erst eine solche werden will, sondern schon ist. Went diese Voraussetzungen fehlen, dann bitte, lieber diesen Posten nicht anzunehmen. Ihrer umgehenden Rückäußerung entgegensehend
Achtungsvoll
Fr. Schiffmann.
Die moderne Säuglingsfürsorge, die manche Wissenschaftler schon zu wahren Dithyramben auf das nun wirklich sichtbarlich angesehr fritisch, indem er einmal darauf verweist, daß die Säuglingsbrochene Jahrhundert des Kindes" begeistert hat, beurteilt Liedtke sterblichkeit in Deutschland noch immer 400 000 Opfer jährlich fordert, dann aber auch, indem er dem Geburtenrüdgang einen nicht unerheblichen Anteil an der geringen Verminderung der Säuglingssterblichkeit einräumt. Eine Erklärung der ungenügenden Fortschritte in der Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit erblickt der Verfasser in den„ einander widersprechenden und darum sich in ihren Wirkungen aufhebenden Tendenzen der Säuglingsfürforge." Dienen die Stillnahrung, so locken die Krippen und Milchküchen eine große Zahl von stuben und Stillunterstützungen der Propaganda für die BrustMüttern an sich, die das Selbstnähren des Kindes aufgeben, um einer Erwerbsarbeit nachgehen zu können. Vor allem aber scheitert die heutige Säuglingsfürsorge zum größten Teile an dem Die von Jmle so überlegen konstatierte Einseitigkeit der ökonomischen Charakter des Gegenstandes, an dem unmittelbaren NB. Gintritt 15. Juni. Durchschnittsfrau genügt aber nicht zur Erklärung für ihr zusammenhang der Säuglingssterblicheit mit der wirtschaftlichen Um die elende Entlohnung auszugleichen, werden die Frauen so Des massenhaftes Abschwenken Proletariats. Abschvenken zur Sozialdemokratie. Recht otlage und Säuglingssterblich gezwungen, in Erwartung einiger Groschen auch dem plumpesten, feit gehen Hand in fegerisch meint Imle, daß die volkstümliche Frauenseele auf habenden fommen über alle Gefahren des Säuglingsalters hinHand. Die Kinder der Wohl zubringlichsten Gaft freundlich zu begegnen. Reizmittel, wie Weihrauchduft und fromme Hymnen, füßliche weg, weil jede erdenkliche Fürsorge getroffen wird, um sie am Leben Die Lage der Frau in Japan ist, so berichtet S. KatayamaErgüsse über Liebe, Tugend, Seelenschmuck usw., überhaupt zu erhalten. Die Kinder der Armut sterben alljährlich zu Hundert- Tokio in Nr. 40 der Neuen Zeit", durch das Eindringen der nicht gestimmt sei. tausendent, weil die Not sie mit ihren Angehörigen in menschen- Zivilisation des Westens in Japan start beeinflußt worden. In Die Proletarierin ist daran gewöhnt, sich draußen herum- unwürdige Existenzverhältnisse hineinzwingt, die einer rationellen napp einem Jahrzehnt( 1900-1908) stieg die Zahl der Mädchen in stoßen zu lassen, weichliche Zärtlichkeiten sind ihr fremd, auch Pflege und Ernährung die größten Schwierigkeiten in den Weg höheren Schulen von 45 900 auf 179 100, die Zahl der Abiturienüberspannte Selbstverzärtelung; aber eines braucht sie unbedingt, legen. tinnen dieser Schule von 8600 auf 39 500. Die Fraueneriverbs. nach einem schreit in allem Elend, aller Verlassenheit ihre hilf- Um in seinem Teile schlüssige Beweise hierfür zu liefern, arbeit zeigt ein ähnlich rasches Wachstum. 1904 waren 1,6 Proz. lose Natur, das ist Schuh, Führung, Kraft, Hilfe.... Das sucht hat der Verfasser die Daseinsbedingungen von 100 im Angust aller Frauen berufstätig, nach fünf Jahren( 1909) bereits 2,8 Proz. fie ganz logisch auch bei einer Menschengruppe, der sie ihre und September 1911 in Königsberg gestorbenen Säuglingen Die Zahl der Fabrikarbeiterinnen stieg von 1899 bis 1909 bon Lebensinteresser anvertraut; das kraftbewußte, strupellos ziel- erforscht. Berücksichtigt wurden dabei nur die von Brech- 269 400 anf 493 500. Die Lage der industriellen Arbeiterinnen ist sichere Auftreten der Sozialdemokratie, ihre maßlos fühnen Ver- durchfall oder Cholera nostras( Sommerruhr) dahingerafften eine äußerst traurige. Das Fehlen jeglichen Schußes wird noch sprechungen und ihr Grundton der Sieghaftigkeit, das fasziniert Kinder, also die gewöhnlichsten Fälle von Säuglingssterblichkeit. Die dadurch verschlimmert, daß die Schlafräume der Arbeiterinnen gedie Durchschnittsarbeiterin." Säuglinge lebten mit Ausnahme von 4 in rein proletarischen Ver- wöhnlich innerhalb des Fabrikgebäudes liegen, das ohne Erlaubnis Mit„ fatalistischer Sicherheit", mit fast religiösem Verhältnissen. 68 waren ehelich, 32 unehelich Geborene. 20 der ver- nicht verlassen werden darf. Die Arbeitszeit beträgt zwölf Stunden trauen" flammere sich die Frau aus dem Volk an die Sozial- heirateten Mütter 29,4 Proz. waren erwerbstätig, von den un- in der Tags oder Nachtschicht; dabei findet ein Schichtwechsel nur demokratie, deren Agitation zuweilen ein Meisterstück der verheirateten, deren Notlage ja immer die schlimmste ist, gar alle zwei Wochen statt.- Ruhetage gibt es im Monat nur zwei bis Seelenkunde sei. Die Frage, ob die nach greifbaren, prak- vor der Entbindung gehabt, womit sich der schwächliche Zustand der Neu- ökonomische Drud ergibt sich aus dem Wachsen der Prostitution. Der in der Zunahme der Frauenarbeit zutage tretende 28= 87,5 Proz. Viele von ihnen hatten keine genügende Ruhezeit dreimal. tischen Erfolgen verlangende Arbeiterin nicht abgestoßen geborenen ohne weiteres erklärt. Die Erwerbsarbeit der Schwangeren Ende 1911 zählte man 48 000 unter polizeilicher Kontrolle stehende werde vom Utopismus einer immerhin revolutionären Bar- fchädigt das Kind im Mutterleibe um so mehr, je länger fie aus- Dirnen und 38 000 Geishas( Tänzerinnen, die eine Art heimlicher tei, die mehr fordert, als sie gibt, Opfer heischt, ohne sie zu gedehnt wird. Das ist am meisten bei den unehelichen Müttern der Prostituierter darstellen). In der Stadt Tokio wuchs von 1898 bis belohnen, beantwortet Jmle mit nein. Fall. Werden hun solche schwächlichen Kinder noch künstlich genährt, 1909 die Zahl der überwachten und besteuerten Prostituierten von Ich will alles entbehren, alles für die Partei tun, ich statt daß sie die ihnen einzig zuträgliche Milch der Mutterbrust er- 4555 auf 5100, die der Geishas von 2650 auf 3940. Daneben gibt nehme sogar eine weitere Verelendung gern hin, so ungefähr halten, so wächst ihre Lebensgefährdung ins Ungemessene. Von es noch eine große Zahl heimlicher Dirnen. denkt die Proletarierin, wenn es nur meinen Kindern und Kindes- den unehelichen Säuglingen der L.schen Statistik wurde kein einziger kindern besser geht." gestillt. Nur vier unter den 100 Kindern erhielten Bruſtnahrung. Mutter- und Kindesfchutz. Manche tun sich viel darauf zugute, nachzuweisen, daß Soziale Gründe für das Nichtstillen ließen sich bei 27 Müttern Wöchnerinnenschutz in Frankreich . Die gesamten Ausgaben des die Aufstachelung der bösen Leidenschaften, Genußsucht, Sinn- nachweisen, die entweder ihr Kind in Pflege geben mußten( un- neuen Gesetzes über den Schutz von Wöchnerinnen belaufen sich auf lichkeit, Verlangen nach ungeregeltem Geschlechtsleben usw., eheliche Mütter) oder durch außerhäusliche Erwerbsarbeit rund 11 Millionen Frank pro Jahr. Davon entfallen auf die Staatsder Erfüllung dieser Liebespflicht gehindert waren. durch die sozialdemokratische Agitation wachgerufen werden. folchen Zwangslage gegenüber kann Einer tasse ungefähr 5 700 000 Fr., während der Rest unter die De Imle leugnet weder ihr Vorhandensein im Weibe aus dem bemessenen Stillunterstügungen nichts ausrichten. Wirtschaftliche tönnen an Wöchnerinnen während der Dauer ihrer Arbeitsunfähig mit den dürftig partements und die Gemeinden verteilt wird. Aus diesen Mitteln Bolke noch die Tatsache, daß die Sozialdemokratie gelegent- Not hindect die nicht stillenden Mütter, die lich an sie appelliert", aber für das bewußte Beitreten zur beste Säuglingsmilch zu kaufen, weil sie zu teuer ist. wo die feit Unterſtügungen von 50 Cts. bis 1,50 Fr. pro Tag gewährt Partei dürften sie in den allerwenigsten Fällen ausschlag- Armut zu Hause ist, fehlt es an hygienischen Milchkochern, an Es 50 Cts. pro Tag erhöht, wenn die Wöchnerin ihr Kind selbst nährt. Diese Unterstützung wird nach der Entbindung um gebend sein". Aus bloßem Klassenhaß werde eher der Mann zur Kühlung, an geeigneten Aufbewahrungsräumen für die Milch. als das Weib Sozialdemokrat, auch im Haß sei das Weib Mit der Armut paart sich gewöhnlich auch die Unwissenheit, die dem Im übrigen enthält das Gesetz nach der Frantf. 8tg." folgende ei Säugling bei tünstlicher Ernährung so leicht zum Verhängnis wird. fönnen ihre Arbeit ohne Kündigung verlassen und in keinem Falle Kleinlich, sic Laßt Personen, nicht Gruppen. Bestimmungen: Die Frauen, welche ihrer Niederkunft entgegensehen, Und die finnliche Befriedigung, vor allem die sexuelle Diese Unwissenheit verschuldet die oft unzweckmäßige Bekleidung zur Zahlung einer Entschädigung für Bruch des ArbeitsAnarchic? Run, hier bleibt das Meiste Zukunftshoffnung, das und zu warme und schwere Vedeckung des Säuglings, die gleichfalls berhältnisses herangezogen werden. Es ist den privaten und Wenigste wird realisiert." Manche Frau möge in den Ideen der Sozialdemokratie Störungen werden kann. Nur 48 mal unter 100 fand Liedtke die öffentlichen Unternehmungen jeder Art verboten, Frauen in Manche Frau möge in den Ideen der Sozialdemokratie eigentlich Berufenen, die Mütter, an der Wiege des Kindes. Der während der notwendigen Ruheperiode, die der Entbindung voranden ersten vier Wochen nach ihrer Entbindung zu beschäftigen. die programmatische Rechtfertigung ihrer unfittlichen Praxis vielfach mangelhaften Wartung und Pflege des Säuglings im Pro- Während der notwendigen Ruheperiode, die der Entbindung voransehen", aber wenn eine Frau so weit sei, daß ihr geschlechtliche letarierhause stellt Liedtke die mustergültigen Einrichtungen in einer geht und ihr unmittelbar folgt, hat jede bedürftige Wöchnerin franzö Anarchie zur Gewohnheit geworden, dann braucht sie feine Säuglingsheilstätte gegenüber, in der Tat, ein Kontrast, wie er oder Angestellte beschäftigt ist, ein Anrecht auf die oben angegebene täg fischer Nationalität, die regelmäßig als Lohnarbeiterin, Dienstbote prinzipielle Sanktionierung dieses Verhaltens, überdies finde schärfer nicht gedacht werden kann. fie dann auch in der Sozialdemokratie nicht die Aufmunterung Besonders gründlich behandelt der Verfasser einen der wichtigsten liches Zeugnis beizubringen, worin bestätigt wird, daß sie nicht ohne Ge liche Vergütung. Vor der Entbindung hat die Gesuchstellerin ein ärztund vor allem nicht die praktische Unterstüßung, die sie ersehne, Faktoren bei der Säuglingssterblichkeit, die Wohnungsfrage; fahr für sich und für ihr Kind weiterarbeiten kann. Nach der Entbindung troß der freien Liebe im Programm find die Spißen der in neuerer Zeit ist der Einfluß des Wohnungsklimas auf die Säug die Gesamtperiode der Unterstützungen acht Wochen überschreiten Partei und erst recht die einzelnen einfachen Genossen auf diesem bedenkt, daß 94 von den 100 Wohnungen das typische Uebel prole- auf jede Erwerbstätigkeit verzichtet, und hört auf, sobald nicht alle lingssterblichkeit von ärztlicher Seite gewürdigt worden. Wenn man darf. Die Unterstützungen werden nur gewährt, wenn die Wöchnerin Gebiet noch ganz im Banne bürgerlicher Moralbegriffe, resp. sie tarischer Kleinwohnungen aufwiesen, daß eine Querlüftung und das haben die nötige Vorsicht, im praktischen Fall kein Mergernis zu mit eine gehörige Ventilation in ihnen unmöglich war, daß die in geseglichen Bestimmungen erfüllt werden. Die Unterstützung kann begünstigen. Jedenfalls scheint mir, daß ein ganz in Sinnlichkeit und Verrohung verfuntenes Mädchen sich in den Reihen solchen Wohnräumen herrschende Sommertemperatur den zarten zum Teil oder auch ganz in Naturalien gegeben werden. der Partei weniger wohl fühlen wird, als in Verbrecherkneipen dauungsstörung, die bei künstlicher Ernährung so leicht ein- als besonderes Departement angegliedert ist, hat in den Vereinigten Säugling schwächen muß, so ist es klar, daß jede kleinste Ver- Ein Kinderamt", das dem Ministerium für Handel und Arbeit und unter Zuhältern." tritt, zum Verderben werden kann. Imle schließt: Die Säuglingssterblichkeit Staaten von Amerika seine Tätigkeit begonnen. Die Leitung wurde Als Kerngedanken muß ich also festhalten, daß die ver- Wohnungsdichtigkeit. Das proletarische Wohnungselend aber ebenso lein Julie Lathroge aus Chicago , übertragen, die über einen großen nimmt denn auch in der Tat zu mit der Wohnungstemperatur und einer auf dem Gebiete der Kinderfürsorge bewährten Dame, Fräus trauenerwedende Kraft, die fatalistisch überwältigende Zielſicher: wie die künstliche Ernährung, die zu einem erheblichen Teile mit der Stab von Beamten und Beamtinnen gebietet. Nach der Zeitschrift heit, die konkret irdisch stizzierte Zukunftsverheizung der Sozial- Zunahme der gewerblichen Frauenarbeit zusammenhängt, find Folge- für Schulgesundheitspflege" befaßt sich das Kinderamt vor allem mit demokratie das echt Weibliche und Mütterliche in der Arbeite- erscheinungen unserer ökonomischen Zustände in der kapitalistischen der Säuglingssterblichkeit, mit den Schwankungen der Geburtsziffern, rinnenseele fesselt. Andächtig lauscht die Frau dem Liede von der Wirtschaftsordnung, deren Seele der Profit ist. Vor ihm fapi- mit den Degenerationserscheinungen in manchen Volkskreisen, mit Befreiung, das männlich start und erlösend an ihr Ohr flingt." tuliert alles. Auch die hygienische Forderung, fie mag noch so ein- der gerichtlichen Behandlung der Jugendlichen, mit der Kinderarbeit Jmle hat reichlich viel Widersprüche, reichlich ungerech dringlich erhoben werden, wird von ihm vergewaltigt. Brofit- und überhaupt allen Problemen der Jugendfürsorge im weitesten tigkeit gegen die ihr nicht unbekannte Sozialdemokratie, aber interesie gebietet der Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit Sinne. auch recht viel Reßerei gegen die Auffassungen, zu der sie heute ein hartnäckiges Halt und verhindert, daß die Methoden als M. Gladbacherin verpflichtet wäre, auf engem Raum angewandt werden, die es irgendwie verlegen könnten. Diese Wege Frauenfrage und Menschenötonomie bon Rudolf zusammengetragen. Einmal soll die Tatsache, daß die Frau aber, die den minder Bemittelten ein auslömmliches Dafein berdie Hilfsbedürftigkeit im kleinen", also doch wohl die mög- schaffen und darum den Profit schmälern würden, sind die allein Goldscheid( Schriften des Preußischen Landesvereins für Frauenstimmrecht; Verlag M. Ludwigs, Berlin- Friedenau 1913. 82 S. lichst sofortige Besserung der Arbeiterlage, sehnlichst wünscht, gangbaren, die Erfolge hätten." Wir haben dieser tiefgehenden und ehrlichen Erkenntnis, in der 0,50 M.). Die Schrift beleuchtet sehr hübsch die Bedeutung der sie zur Sozialdemokratie treiben, dann wieder sind es die der Verfasser durch seine individualistische Untersuchung bestärkt wurde, politischen Frauenrechte für die Fortpflanzung des menschlichen GeZukunftsverheizungen der Sozialdemokratie, die das Weib nichts hinzuzufügen. schlechts. Unsere alten sozialistischen Forderungen auf Schutz für Gefaszinieren. Einmal ist die Frau einseitig, kleinlich, müßte sundheit und Leben besonders der Frauen und des Nachwuchses eralso, wenn ihrer einseitigen, fleinlichen Auffassung nicht rasch scheinen dabei als Folgerungen der neuen Wissenschaft von der Erfüllung wird bei der Sozialdemokratie, dieser wieder untreu schlechte Lage der Kellnerinnen Niage erhoben; aber das gesamte wir selbst diese Forderungen durchzusehen haben, begnügt sich GoldDer Zwang zur Prostitution. Gewöhnlich wird nur über die Menschenökonomie". Aber während wir wissen, auf welchem Wege werden, dann wieder läßt sie sich, ohne direkte Hilfe zu Hotelpersonal muß unter so elenden Bedingungen arbeiten, daß die scheid mit der allgemeinen Feststellung, daß man" oder der Zeit empfangen, einlullen von dem Lied der Befreiung. So viel Singabe gegen Entgelt von Zimmermädchen , Stüßen usw. nur zu geist" unaufhaltsam den neuen Zielen zuftrebe. Immerhin werden Säße, so viel Widersprüche. In Wirklichkeit ist's so, daß die erklärlich ist. Auch die sogenannten„ Saisonstellen" während der unsere Genossinnen in der originellen Formulierung alter Gedanken Braletarierin begeistert den sozialistischen Zufunftshoff- Sommermonate in den Bade- und Kurorten des Bourgeoispublikums I manche Anregung finden.
denn
zu einer Ursache für mehr oder minder schwere Gesundheits
frauenarbeit.
werden.
Literarifches.