pametis sed 28
Nr. 183. 30. Jahrgang.
Gewerkschaftliches.
Werftarbeiterftreik und Arbeitswilligenfchutz.
Daß der Werftarbeiterstreit an sich als besonders zugträftiges Beweismittel für den ach so notwendigen gefeßlichen Arbeitswilligenschut" würde dienen müssen, hätte gewiß fein auch nur mittelmäßig vernünftiger Mensch ahnen können. Nicht etwa, weil bei eifrigem Schnüffeln der Scharfmacherpresse angebliche Arbeitswilligenbelästigungen entdeckt werden konnten, sondern weil überhaupt gestreift wird, deshalb soll der gefeßliche Arbeitswillgenschuß notwendig sein. Diese Ausgeburt eines Scharfmacherhirns produziert sich in Schweinburgs Berliner Politische Nachrichten"( Nr. 164 vom 18. Juli) wie folgt:
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Sonntag, 20. Juli 1913.
behrungen und Leiden? Wenn die Verbandsführer wirklich auf weisung gegeben, mit einem solchen Beschluß noch zu warten, bis bie Intereffen der Arbeiter bedacht wären, hätten sie die Wieder- sie sich über die Unterstübungsfrage schlüssig gemacht haben und das aufnahme der Arbeit nicht empfohlen, sondern anordnen und, Resultat einer Werftarbeiterkonferenz vorliege, die für Sonntag falls nicht Folge geleistet würde, ihr Amt niederlegen müssen. früh nach Hamburg einberufen ist. Da aber in dem Stettiner Das ist aber nicht geschehen, wahrscheinlich, weil die Führer Bezirk friedliche Verhandlungen völlig erschöpft sind und resultatlos wissen, daß sie mit solcher Forderung doch nicht durchdringen
Deutfches Reich.
würden. Wenn es aber so ist, dann muß eben eine stärkere blieben, so ließen sich die Massen nicht mehr halten. Von den MitMacht eingreifen, die Macht des Gesezes, das einer Ausstands- gliedern der freien Gewerkschaften hatten 4689 für und 34 gegen bewegung, von deren Ursachen die zunächst Beteiligten nichts den Streit gestimmt; die Gewerkvereinler stimmten mit 1012 für wissen und für die niemand die Verantwortung übernehmen und mit 84 gegen den Ausstand. Die Verhandlungen verliefen in will, die Berechtigung abspricht und damit den Arbeitswilligen musterhafter Ruhe. die Rückkehr zu der ohne Ueberlegung, ohne eigenen Willen, nur auf die von einem Unbekannten ausgegebene Losung hin berlaffenen Arbeitsstätte ermöglichen. Solcher Fürsorge sollte der Eine bischöfliche Kriegserklärung gegen die chriftlichen Arbeiter unter allen Umständen gewärtig sein dürfen, wenn, wie in dem Streik der Hamburger Werftarbeiter, über seinen Kopf hinweg von gewiffenlosen Hezern, die sich zu ihrer Tat nicht zu bekennen wagen, ein Kampf entfesselt wird, der unbedentlich die wirtschaftliche Existenz und Zukunft vieler Tausende aufs Spiel fett."
Gewerkschaften.
Der christliche Gewerkschaftsstreit hat dieser Tage einen Dele giertentag der katholischen Arbeitervereine der Diözese Trier be Wenn jemals eine Streitbewegung die Notwendigkeit eines schäftigt. Im Auftrage des Bischofs Dr. Korum hat der Bezirksgefeßlichen Arbeitswilligenschubes bezeugt hat, so der Ausstand präses Pfarrer Treiß unter Bezugnahme auf die päpstliche Enzyder Hamburger Werftarbeiter, von dem die Arbeiter, die an flita sogenannte Richtlinien für die Leiter der katholischen Ar ihm beteiligt sind, selbst nicht wissen, wie dieser Kampf mitten Den Scharfmachern muß alles zum besten dienen! Ob beitervereine bekanntgegeben, um, wie es darin heißt, die Verim Frieden hat ausbrechen können. Es ist beinahe die Regel, die Organisationsleitung den Streif vorbereitet, ob die Ar- wirklichung der Enzyklifa in weiterem Maße zu ermöglichen und zu daß Streitgedanke und Streifentschluß von außen her in die beiter ihn ohne Zustimmung des Vorstandes beginnen, ob die erleichtern". In einem längeren Kommentar zu den Richtlinien Arbeitermassen hineingetragen werden, und in den weitaus meisten Fällen sind es fremde Elemente, berufsmäßige Agita Singebrüder Standal provozieren, ob die Streifenden sich behält sich der Bischof das alleinige Recht vor, in etwaigen toren, die das ehgeschäft besorgen, so geschidt und gründlich, musterhaft ruhig verhalten: die Macht des Gesetzes muß Schwierigkeiten die Entscheidung zu treffen. Der Kern des Komfür die Beurteilung des Streitfalles verliert und in der Beur- werden. Nur die Aussperrung ist erlaubt, oder vielleicht feiner Bezirke oder Bereine nicht zulassen, viel weniger verandaß der völlig einseitig informierte Arbeiter jedes Augenmaß eingreifen"! Der Streif müßte überhaupt gefeßlich verboten mentars gipfelt in diesem Sah:" Der Diözesanverband kann irgendeine Förderung der christlichen Gewerkschaften innerhalb teilung feines Arbeitgebers sehr bald dahin kommt, wohin ihn durch die Macht des Gesezes gar noch zu unterstügen. Wie laffen." der Heber haben will, zu der Auffassung nämlich, daß der Ar- denn, wenn einzelne Unternehmerverbände trotz Schieds- Mit dieser offiziellen Kriegserklärung an die christlichen Gebeitgeber rechtlos sein müsse, damit ihm, dem Arbeitnehmer, alle gerichtsspruch und Anerkennung dessen durch die Unter- werkschaften steht der Bischof Korum vorläufig noch im Gegensatz Rechte zugesprochen und zuerteilt werden können. Solche Ar- nehmerorganisation dennoch die Arbeiter aussperren? Wo zu seinen meisten bischöflichen Kollegen in Deutschland . Andere beitstämpfe, aus nichtiger Ursache entstanden oder planmäßig in blieb da unser Scharfmacher mit dem Rufe nach der stärkeren Bischöfe, die, wie der Erzbischof von Köln , Dr. v. Hartmann, innerpolitischer Absicht entfesselt, sind keine Seltenheit. Daß aber eine Ausstandsbewegung entstehen und viele Tausende ergreifen Macht" des Gesezes? Bei den jüngsten Tarifabschlüssen ist lich ebenfalls Gegner der christlichen Gewerkschaften sind, hindern kann, ohne daß die Leiter der Arbeiterorganisationen, die sich das vielfach vorgekommen, besonders im Malergewerbe. wenigstens deren Arbeit nicht. So weit wie Storum ist noch keiner mit Vorliebe Vertrauensleute der Arbeiter nennen laffen, in Die Zentralvorstände der Unternehmer haben, dem Wunsche gegangen, und man muß annehmen, daß auch er diese Herausforde der Lage sind, den oder die Urheber des Streits zu ermitteln, des Scharfmachers gemäß, die Befolgung der Schiedsgerichts- lang mit den Gedanken und den Absichten Roms befindet. Die seit rung nicht erlassen hätte, wenn er nicht wüßte, daß sie sich im Gindas ist wohl noch nicht dagewesen. Aber es ist wirklich so. Wer sprüche angeordnet", ohne daß diesem militärischen Befehl Wochen von der Berliner Richtung" aufgestellte Behauptung, daß die Nachricht verbreitet hat, daß auf Beschluß der Vereinsleitung eben Folge geleistet worden ist. Wenn erst hinter jeden under Papst eine neue Enzytlika gegen die christlichen des Metallarbeiterverbandes die Arbeit niedergelegt werden follte, konnte, einer Erklärung der Vereinsleitung des Metall- botmäßigen Unternehmer oder Streifenden ein Polizist ge- Gewerkschaften vorbereite, wird durch die Haltung des arbiterverbandes zufolge, bis jetzt nicht ermittelt werden. stellt werden kann, könnte dieser Scharfmacherwunsch auf Bischofs Norum alles andere als erschüttert. muß einigermaßen wundernehmen, daß derartiges bei dem bor - leichtere Erfüllung rechnen. züglichen Organisations- und Kontrollsystem in der sozialdemofratischen Gewerkschaftsbewegung überhaupt möglich war. Jedenfalls haben die Vorstände Verwahrung eingelegt, daß sie den Ausstand gewollt und veranlaßt hätten, und sie haben Wiederaufnahme der Arbeit empfohlen. Dafür hätten sie sich gewiß nicht entschieden, wenn auf eine erfolgreiche Durchführung des Streits gerechnet werden konnte. Aber daran ist nicht zu benken, denn die Lage der beteiligten Reedereien ist feineswegs Derart, daß fie nicht, so schwer fie im Augenblid von der Arbeitseinstellung betroffen werden, die ihnen aufgezwungene Stillegung der Betriebe überwinden könnten. Wäre das nicht Der Fall, wüßten die Führer des sozialdemokratischen Verbandes, daß die Werften sich in einer Zivangslage befinden, sie hätten bann den Dingen ihren Lauf gelassen und schwerlich eine Verantwortung abgelehnt, die sie jetzt freilich in einer aussichtslosen Sache nicht übernehmen mögen.
Aber wie dem auch sei, die Erklärung der Ortsleitung des Metallarbeiterverbandes legt einen geradezu erschreckenden Notstand bloß. Es darf geschehen, daß viele Tausende von Arbeitern aus Brot und Lohn gebracht, daß äußerst wertvolle Interessen der deutschen Volkswirtschaft durch Beeinträchtigung des Schiffs
Die Darstellung dieses politischen Jahrmarktfünstlers zeigt übrigens so ziemlich das Gegenteil der Wirklichkeit. Wenn jemals ein Streit aus der eigenen Initiative der Arbeiter geboren wurde, so dieser Werftarbeiterstreit. Die Unzufriedenheit unter den Arbeitern wegen der saumseligen Haltung der Werftbefizer war eben so groß, daß sie über die Röpfe der Verbandsleitung hinweg zum Streif griffen. Nicht außenstehende Hezer" haben den Streifgedanken hinein getragen, sondern er wurde geboren in der Masse der Arbeiter. Daß dabei durch die falsche Meldung einer Person die Lunte in das Pulverfaß geworden wurde, läßt die Sache nicht im mindesten in anderem Lichte erscheinen.
Scharfmachergeschäfte sind also bei diesem Streif nicht zu machen und der verehrliche Scharfmacherkuli wird sich damit abfinden können, daß dem Arbeiter das Recht des Streits noch nicht genommen ist.
Berlin und Umgegend. Die Stettiner Werftarbeiter beschloffen am Sonnabendnachmittag in
Wie ein zuverlässig unterrichtetes Kölner Korrespondenzbureau meldet, ist die Erbitterung unter den katholischen Freunden der chriftlichen Gewerkschaften über das Borgehen des Bischofs allge. der Auflösung, werden das aber natürlich bleiben lassen, denn vormein. Einige katholische Vereine tragen sich mit dem Gedanken läufig fikt ihnen der Respekt vor einem Kirchenfürsten denn doch noch zu tief in den Knochen. Die christlichen Gewerkschaften, die gerade mit düstern Sorgenfalten ihren letzten Jahresbericht mit den rückläufigen Mitgliederzahlen betrachten, gehen aber auf jeden Fall schlimmen Tagen entgegen.
Ein neuer Bergarbeiterverein?
Verband der Bergarbeiter unter dem Namen„ Reform- Verband" In Beuthen in Oberschlesien wurde am 13. Juli ein neuer gegründet. Ein Vorstand, bestehend aus sechs Personen, ist gewählt, boch nicht öffentlich bekanntgegeben worden. Wer der Gründer dieses Verbandes ist, fonnte bis jetzt nicht festgestellt werden. In einem Flugblatt dieses Verbandes sind die Vorstandspersonen nicht angegeben. Es werden tüchtige Agitatoren und Redner gegen hohe Provision(?) gesucht, die sich an den unbekannten Vorstand unter der Chiffre: Postschließfach Nr. 249 in Beuthen , D.-S., zu melden haben. Es ist nicht ausgeschlossen, daß dahinter tin Echwindler steckt, der von den oberschlesischen Bergarbeitern Geld
es irgendeinem Unzufriedenen oder Rachsüchtigen so gefällt. Iungen, entsprechend den Beschlüssen einer Vertrauensmänner. Derausschwindeln will. Jedenfalls sind hiermit die Bergleute gewarnt! Liegt barin Sinn
eines Rechtsstaates würdig? Wer entschädigt die 25 000 Arbeiter, die notgedrungen feiern müssen, und ihre Angehörigen für den entgangenen Verdienst und für die kommenden Ent
Kleines Feuilleton.
fibung, die Freitagabend getagt hatte, mit 5701 gegen 118 Stimmen, am Montagmorgen um 9 1hr die Arbeit auf sämtlichen Stettiner Seeschiffswerften einzustellen. Die Zentralvorstände haben Analle Großstädter mehr oder weniger im Dunkeln, und wenn man die Mietswohnungen mit einem Photometer untersuchen würde, müßte man diesem Ausspruch wohl eine weitgehende Berechtigung Der Jugendschriftenausschuß gegen Kohde- Scholz. Der Mainzer zuerkennen. Dieser Reformator verlangt, daß jedes Haus an seiner Verleger Schola und der Berliner Schriftsteller Koz de hatten Basis wenigstens für eine Stunde zwanzig Minuten am Tage, sodem verdienstvollen Hamburger Jugendschriftenausschuß gegenüber gar während der kürzesten Wintertage, direktes Sonnenlicht muß patriotische Schmerzen, die sie in einer Broschüre:„ Der vaterländische erhalten fönnen, wenn nämlich die Sonne überhaupt am Himmel Gedanke in der Jugendliteratur" niederlegten. Mit welchen Waffen steht. Dazu ist eine bestimmte Mindestbreite für die Straßen bei diesem Vorstoß gefochten wurde, geht am besten aus der Tatsache erforderlich, die bei deren Verlauf von Nord nach Süd nicht ganz so hervor, daß der frühere Lehrer Kogde nicht davor zurückscheute, a m- groß zu sein braucht, wie bei der Richtung von Ost nach Best. tierende Hamburger Kollegen als Sozialdemokraten zu denun- Außerdem muß sich die Breite der Straßen selbstverständlich nach gieren. der geographischen Breite des Drtes richten, von der die Mittags
Der Hamburger Jugendschriftenausschuß verfährt in politischer höhe der Sonne abhängig ist, und ferner auch nach der Beziehung durchaus neutral. Will fagen: Wenn eine Jugend- Höhe der Häuser. Häuser. Rey befürwortet auch eine möglichst schrift einen reellen tünstlerischen Wert hat, empfiehlt er sie, durchgeführte Scheidung der Berufsarten nach Stadtteilen. Gleichgültig ob sie von rechts oder lints tommt. Durch die Bedingung Bum Teil vollzieht sich Durch die Bedingung Bum Teil vollzieht sich eine solche von selbst, aber sie Des tünstlerischen Wertes wird aber selbstverständlich die„ patriotische" ist heute doch lange nicht mehr so streng und verbreitet Literatur getroffen, die unter dem Deckmantel des landläufigen wie etwa im Mittelalter. In der modernen Stadt sollte nach Patriotismus literarischen Sch und vertreibt. Und eben dieser Lehre die Industrie auf bestimmte Stadtgegenden beschränkt dieser strenge fünstlerische Gesichtspunkt scheint manchen Leuten auf und so von den Stadtteilen getrennt werden, in denen fich das die Nerven gefallen zu sein. Weber der Verlag Scholz, noch Herr Geschäftsleben abspielt, wo die Verwaltungsgebäude liegen, und Kozde haben sich im Verlauf dieser Stampagne mit Ruhm bedeckt schließlich auch von den Wohnvierteln. Diese sollten von den und so wird es ihnen vielleicht ein Trost sein, daß sie nunmehr Industrievierteln möglichst weit entfernt sein. So gibt es noch eine so etwas wie einen Sieg erfochten haben. Da ihre Broschüre hand- Menge von einzelnen Regeln, zum Beispiel auch für die Lage der greifliche unwahrheiten enthielt, flagten zwei Mitglieder des Aus- Schulen. schuffes, die sich in ihrer persönlichen Ehre verlegt fühlten, auf Unterlassung der Verbreitung. Und diese Stlage ist nunmehr vom Ham burger Landgericht abgewiesen worden.
Die Särge stehen schon bereit. In den Zeitungen stand: die Hinrichtung Sternidels und feiner Komplizen findet sofort nach Be ftätigung des Todesurteils statt. Die Särge stehen schon bereit. Die Särge stehen schon bereit!
Das Gericht hat sich auf den Standpunkt gestellt, es fomme nicht darauf an, ob die von den Beklagten erhobenen Vorwürfe Wie der Refrain eines schaurigen Totentanzliebes flingt mir das wahr seien, sondern ob die Beklagten fie für wahr gehalten hätten Wort im Ohr: schneidend, höhnisch, erbarmungslos. Ich höre irgendwo und der Ansicht gewesen seien, daß sie der Wahrnehmung ihrer in der Nacht ein unheimliches Sicheldengeln, das mir die Nerven eigenen( als berechtigt angesehenen) Interessen dienten. Beides sei zerreißt. Geier lassen sich flügelflatschend auf einen Galgen nieder. aber nach der gangen Art und Weise, wie die Vorwürfe erhoben Was mag der empfunden haben, aus dessen Feder das Wort wurden, anzunehmen. tam? Ich hätte es nicht schreiben mögen....
Ueber dieses Urteil äußert sich der angegriffene Ausschuß in einer Zuschrift an die Hamburger Bresse wie folgt:
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D Menschheit!
" Die Särge stehen schon bereit."
Auch ein Streikprozeß.
Der Geheimpolizist A. in Krefeld hatte einen Arbeiter mit seinem Spazierstode in den Rücken gestoßen, ihn am Kragen gepadt, aufgetan hat, ein lebhaftes Rauschen und ein beständiger scharfer Luftzug zu spüren sein.
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Sumor und Satire. Baltanpolitüden. Das Prophezei'n ist für uns Diplomaten" Ja niemals ein erquidliches Geschäft, Allein wie heuer diese Balkanstaaten Mit ihrer Weltgeschichte mich geäfft, s Das war schon so, daß es mich wütend machte Denn immer tam es anders als ich dachte! Zuerst hatt' ich erwartet, daß der ärte, Den Baltanbund verhaue windelweich, Dann baut ich sehr auf der Bulgaren Starte Und hielt die Andern für Verlorne gleich, Die Ferdinandchen einfach nur berachte
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Da fam es wieder anders als ich bachte! Jezt glaub' ich fest, Europa wird's nicht leiden, Daß ganz zugrunde geh' Bulgarien nun, Und wird schon sorgen, daß die andern Beiden In ihren Wein genügend Wasser tun,
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Und bald wird Friede sein, wo's vorher trachte! -Wenn es nicht anders tommt als ich mir bachte! Denn auch zu neuen Kriegen fann es führen, Vielleicht tritt Nußland- Desterreich in Aktion, Auch Frankreich fann sich gegen Deutschland rühren, Vertrauend dem perfiden Albion
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Mein einz'ger Troft ist, wenn ich dies betrachte: Es tommt doch immer anders als ich dachte! ( A. de Nora in der Jugend".)
Notizen.
Das Wunder von Buenos Aires . Der Meldung, daß Reinhardt ein Gastspiel in Buenos Aires plant, fügt ein Berliner liberales Blatt den entzückten Ausruf hinzu:„ Deutsche Kunst hier als Muster! Es geschehen Zeichen und Wunder." Warum Zeichen und Wunder?
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Das Gericht ist also auf das, worauf es den Klägern vor allem antam, auf die Feststellung der von Kotzde- Scholz ausgesprochenen Nom gelegener See, der See Canterno bei Fumone ist dieser Ein See, der plöglich verschwindet. Ein kleiner in der Provinz Unwahrheiten, weder in der Verhandlung noch im Urteil eingegangen. Tage ganz plöglich eingetrocknet, indem sich alles in dem See ent Wenn man in Buenos Aires eine der alten Jbsen- Aufführungen Sondern dem Gericht sind lediglich formale Gründe ausschlaggebend haltene Waffer in einen im Mittelpunkt des Sees sich auftuenden Brahms hätte sehen wollen, oder wenn man eine lebhafte Sehnsucht gewesen für die Abweisung der Klage. Der Ingendschriftenausschuß Spalt ergossen hat. Diese Erscheinung soll sich schon wiederholt nach den klassischen deutschen Dramen verraten hätte, fönnte vielfann also Stoybe und Scholz nicht hindern, die unwahrheiten und ereignet haben. Eines schönen Tages fommt dann das leicht von einem erfreulichen Wunder" gesprochen werden. Daß Berdächtigungen auch fernerhin zu verbreiten, da nach der Entscheidung Wasser zurück und mit ihm auch die zahlreichen Fische. Zum aber die von Reinhardt amerikanisierte deutsche Kunst nunmehr auch des Gerichts materielle Interessen dieser Herren höher zu werten find legten Mal war der See vor zweiundzwanzig Jahren ausgetrocknet in Amerika Antlang findet, scheint uns eine ganz logische Sache als die persönliche Ehre der Mitglieder des Jugendschriftenaus- und fünf Monate ohne Wasser geblieben, das dann wieder aus dem zu sein. schusses und höher als die ideelle Bedeutung einer langjährigen geheimnisvollen Loch im Mittelpunkt des Bedens hervorquoll und-Rentieren Freilichttheater? Bei der Beratung die Felder überschwemmte, die man inzwischen angelegt hatte. über die Konzeffion eines Freilichttheaters wurde im Eisenacher Wenn die Herren Kozde- Scholz noch mehr solche Siege gewinnen, Einem Voltsglauben zufolge soll die Austrocknung des Sees er- Gemeindekolleg auch die Frage angeschnitten, ob solche Bühnen wird ihr Ruhm bald die literarische Welt erfüllen. folgen, wenn in den umliegenden Gegenden sogenannte Missionen rentieren. Dr. Ernst Wachler , der Direttor des Harzer Bergtheaters Der Bau gesunder Städte. Der Hygienifer Augustin Neh hat wirken, oder wenn der See ein Todesopfer gefordert hat. Beides ist in Thale , äußert sich dazu: Von den franzöfifchen Bühnen abgefehen, vor der französischen Gesellschaft der Zivilingenieure die Forderung nun in letzter Zeit wirklich geschehen: Miffionare waren da, und zwei besteht das mir gehörige Harzer Bergtheater zehn Jahre als rentables aufgestellt, alle Großstädte Europas und Ameritas müßten dem Erd- junge Leute fanden vor mehreren Monaten ihren Tob in dem See. Schon Unternehmen. Ebenso arbeiten die Danziger Waldspiele, die boden gleich gemacht und dann neu wieder aufgebaut werden. bei früheren Austrodmungen hat man versucht, festzustellen, ob die Ge- Hünenringspiele in Detmold und die Heimatspiele bei Potsdam mit Eine einzige Stadt würde vor seinen Augen allenfalls Gnade wäffer, die nachher den See wieder füllen, dieselben find, die der Schlund Gewinn.
Kulturarbeit."
finden, nämlich die Bundeshauptstadt der Vereinigten Staaten , verschlungen hat. Zu diesem Zwed hat man während des Ab- Eine deutsche Pamir Expedition. Der deutsche Washington , obgleich auch diese doch schon auf ein Alter fließens zahlreiche Kortitüden in das Wasser geworfen: das Waffer und österreichische Alpenverein veranstaltet unter Leitung von bon fast 125 Jahren zurückblicken fann. Der wichtige fam wieber, aber die Kortstüde nicht. Ein andermal hat man den Ed. Ridmer Ridmers eine Pamir- Expedition. Die Expedition ist Grund, den Reh für seinen umstürzlerischen Borschlag geltend macht, abfließenden See gefärbt; als aber bie Flut wieder fam, war das jetzt von Samarland, ihrem eigentlichen Ausgangspunkt, wo die ist die Absperrung des Sonnenlichts. Nach seiner Meinung leben Wasser völlig farblos. Jest soll in der Höhle, die sich im Seeboden Karawane zusammengestellt wurde, abgereift.