Winnen. Wir appellierten gegen unsere gesetzwidrige Auslieferung,gingen bis an das höchste Gericht und verlangten, daß wir vorunsere gesetzmäßigen Richter, die Richter und Geschworenen Mon«tanas, gestellt würden. Das höchste Gericht der VereinigtenStaaten entschied, daß wir zwar zu Unrecht verhaftet und aus-geliefert worden wären, daß sich aber an der Tatsache, daß wiruns in der Gewalt der Gerichte des Staates Idaho befänden,nichts ändern lasse. Man erklärte also die gewaltsame Entführungfür gesetzmäßig.Mittlerweile hatten die Pinkertons ihren Orchard bearbeitet.Wie sie diesen Menschen trainiert hatten, auf alle Fragen Antwortzu geben! Alle Versuche unserer Advokaten, ihn in Widersprüchezu verwickeln, schlugen fehl. Aber die Geschworenen glaubten ihmkein Wort. Wir konnten nachweisen, daß Orchard ein entarteterMensch war; ein Dieb, Brandstifter und Bigamist. Er kam ausKanada, wo er eine Kesselfabrik in Brand gesteckt hatte, um dieVersicherungssumme zu erhalten. Dort hatte er auch seine Frauund seine Kinder in Stich gelassen. In Montana hatte er wiedergeheiratet, während seine Frau noch lebte. Haywood wurde nacheiner Prozeßdauer von zwei Monaten freigesprochen. Nachweiteren vier Monaten wurde auch Pettibone freigesprochen, derbald nach seiner Entlassung starb. Mich selbst hielt man zweiJahre und drei Monate gefangen. Man entließ mich, ohne mich vordie Richter zu stellen. Der Prozeß kostete über 600 000 Dollar.Unsere Gewerkschaft hätte allein diese Summe nicht aufbringenkönnen; aber wackere Freunde in der ganzen Welt kamen uns zurHilfe. Der Lump Orchard wurde zum Tode verurteilt, aber späterzu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt." Icu.fmdrkk Engels als jVlensck.Am ö. August sind achtzehn Jahre vergangen, seitFriedrich Engels starb, ein Dutzend Jahre nach KarlMarx, der anderen Hälfte seines Wesens, und nach einemlangen Leben, das reichste Ernte in tausend Scheuern ein-gebracht hatte, aber dennoch zu früh für seine Freunde, fürdas internationale Proletariat und für ihn selbst.„Wenn ichnoch," schrieb er an seinem einundsiebzigsten Geburtstage,„bis 1900 leben sollte, so denke ich noch allerlei zu erleben".Das war beileibe nicht die sich selbst belächelnde, behaglicheResignation, die Theodor Fontane in die Verse goß:Eigentlich ist alles nichts,Heute hglts und morgen brichtS,Hin stirbt alles, ganz geringeWird der Wert der irdischen Dinge;Doch wie tief herabgestimmtAuch das Wünschen Abschied nimmt,Immer klingt es noch daneben:Ja, das möcht ich noch erleben,fondern es war der leidenschaftliche Drang eines Geistes, derganz verknüpft war mit der stürmischen Vorwärtsentwickelungdes proletarischen Sozialismus, noch entscheidende Schlachtenund Siege seiner Sache zu erleben, die er geradefür die Wende des neunzehnten und zwanzigsten Jahr-Hunderts voraus sah: eS war eine politische, keine persönlicheSehnsucht.Aber während die wissenschaftliche Bedeutung von FriedrichEngels und seine praktische Wirksamkeit für die Jnter-nationale längst in der Welt der modernen Arbeiterbewegunganerkannt ist, weiß man weit Iveniger, daß, wie der anderegroße Altmeister des wissenschaftlichen Sozialismus, wie KarlMarx, auch Friedrich Engels einer der liebenswertestenMenschen war, die je in der Oeffentlichkeit tätig gewesensind. Was aber nur Toren wundernehmen kann, dieserMann, dem der Gedanke der Jnternattonalität in Fleischund Blut übergegangen war wie kaum einem anderen, warin den meisten der Eigenschaften, die ihn uns menschlich nahebringen, deutsch im guten Sinne des Wortes und viel deutscherjedenfalls�iIs�n�RoidsPatrio�die Kinnbacken zu dem Kalmückenruf Hurra auseinander-reißen.Ein Stück patriotischen Stolzes war es, wenn er in derdeutschen Arbeiterbewegung die Erbin der deutschen klassischenPhilosophie sah, wenn er den wissenschaftlichen Sozialismusfiir ein wesentliches deutsches Produkt erklärte undden geistigen Stammbaum.der deutschen Sozialisten nicht nurauf Saint Simon, Fourier und Owen, sondernauch auf Kant und Hegel zurückführte. Nicht minder wares echte Vaterlandsliebe ohne chauvinistische Scheuklappen, mitder er die deutsche Muttersprache hegte und pflegte und dieihn erbittert wettern ließ gegen das auf der Schule ein-gepaukte Deutsch„mit seinem scheußlichen Periodenbau unddem Berdum durch zehn Meilen Einschiebsel vom Subjektgetrennt". Er selbst hat denn auch Zeitlebens ein vorbildlichklares und durchsichtiges Deutsch geschrieben, das nicht nurvon dem schöngeistigen Schwulst seiner belletristelnden Zeit-genossen wohltuend absticht.Mit Leib und Seele war Engels Revolutionär undkeine lieblichere Musik gab es seinen Ohren, als wenn erschier körperlich die alte Gesellschaftsordnung in all ihrenFugen krachen zu hören meinte. Aber er war ganz und garnicht ein Revoluftonär, wie ihn sich etwa ein höherer oderniederer Polizeidiener vorstellt; mit finsteren Falten auf derStirn und finsteren Plänen im Herzen, sondern das Wissenum den unerbittlichen Gang der Entwickelung und die Er-kenntuis, daß uns alle Dinge zum besten dienen müssen,gab ihm eine heitere Stirn und ein fröhliches Herz. Daslag aber auch an seinem angeborenen Temperament. Wenn-schon seine Geburisstadt Barmen ein Brutnest des Mucker-tumS war, so fühlte er sich doch immer nur als einen Rhein-länder und nicht als einen Barmer. Ein Erbteil dieses rheini-schen Blutes war sein Humor, der sich bei weitem nicht mitdem oft bitteren und stets scharfen Witz von Karl Marxdeckt und meist etwas Versöhnendes an sich hat. Nie hülltesich Engels in die Toga des unnahbaren Cato, sondernwußte überall menschliche Dinge menschlich zu sehenund mit seinem Humor eine Brücke auch über Pein-liche Situationen zu schlagen. Wie liebenswürdig läßter jene halb lächerliche Episode aus der Reichsverfassungs-kampagne von 1849 ausklingen, als er in Kirchheimbolandenwegen„Herabwürdigung der Erhebung des pfälzischen Volkesund Aufreizung gegen die Regierung" verhaftet und von einemGendarmen geschlossen nach Kaiserslautern, dem Sitz der Pro-visorischen Regierung, geschafft wird. Dort macht er denprovisorischen Regenten der Pfalz, mit denen er vordem tag-täglich zusammen gewesen, wie man zu sagen pflegt, einengehörigen Schweinehund, wird daraufhin aus der Haftentlassen und als er nun alle mögliche Genugtuungerhalten,„wurden beiderseits die feierlichen Gesichter abgesetztund im Donnersberg einige Schoppen zusammen getrunken".Einem guten Schoppen war er nie abhold. Zur rechtenZeit mit guten Freunden einmal darauflos zu kneipen, warihm ein nicht zu verachtendes und keineswegs ein verächtlichesVergnügen. Als ihm das Alter zu belästigen anfing und erwegen Schlaflosigkeit auf jeden Alkohol verzichten zu müssenglaubte, da erschien es ihm als eine bittere Ironie desSchicksals, daß gerade er auf seine alten Tage Abstinenzlerwerden sollte, lleberhaupt war er stets das Gegenteil einesAsketen, der in härenem Gewände sich von Heuschrecken undivildem Honig nährt. Den Widersinn so mancher Akademiker,die da meinen, um für die bessere Zukunft des Proletariatszu kämpfen, müsse man in der Gegenwart auf ein proletari-sches Lebensniveau herabsteigen— in einer Berliner Arbeiter-Versammlung der neunziger Jahre erregte es ungemischteHeiterkeit, als sie entdeckte, daß der Vortragende, Dr. Ladislaus G u m p l o w i c z, den unteren Teil seiner Gewandungstatt mit bourgeoisen Hosenträgern mit einem ultraproletarischenLendenstrick am Leibe hielt— wies er weit von sich und sahin den Genüssen des Lebens, die er sich als wohlhabenderMann leisten konnte, nicht verwerfliche Sünden gegen denheiligen Geist des proletarischen Emanzipationskampfes,sondern gerade für einen unermüdlichen Kämpfer Kraft-erhalter und Lebensverlängerer. Aber er verwendete seineEinkünfte bei weitem nicht für sich selbst. Was er als stetshilfsbereiter und uneigennütziger Freund für Karl Marxgetan, der oft mit bitterster Daseinsnot zu ringen hatte,darüber wären noch 100 Seiten zu schreiben.Auch den Frauen kam Engels verehrend entgegen,aber er girrte nie um die Huldiunen des Salons.Zwar kam Frau Marx wohl in die Lage, denFreund mit einem verweisenden Blick von dem gemeinschaft-lichen Tisch wegzuscheuchen. wenn er mit einer nichtgerade hoffähigen Schönen in einem Nestaurant er-schien, aber auch in seinen flüchfigen Beziehungenwar Engels ganz und gar nicht das Urbilddes lockeren Vogels. Als eine Geliebte, die ihm aufeiner längeren Wegstrecke treue Lebensgefährtin gewesen, starb,spürte er, dem dann doch wieder das politische Kampfgetümmelfrische Jugendkraft verlieh, die ersten Schneeflocken des Altersauf seinem Herzen, und als Marx in einem Brief mit einermißverstandenen, allerdings auch mißverständlichen Kürze überdiesen Schlag wegging, kam es fast zu einem Knax in demVerhältnis dieser unzertrennlichen Freunde. Allerdings hatteEngels auch Empfindungen, die mancher vielleicht als alt-modisch abtun wird. Als eine auf dem Boden der modernenFrauenbewegung stehende Dame ihm wegen eines unter-lassenen Besuches oder eines anderen Etiketteverstoßes grollte,schrieb er entrüstet:„Ich erlaube nicht den Frauenrechts-Madämchen, von uns Galanterien zu verlangen; wollen sieMännerrechte, sollen sie sich auch als Männer behandelnlassen."Aber was er an Lebensfreuden dem Schicksal abkaufte,war nur ein leichtes Gegengewicht gegen die schier unheim-liche Arbeitslast, die er zu bewältigen hatte. Da er nach demTode von Marx der tausendfach angegangene Bc-rater der Internationale war, türmten sich aufseinem Schreibtisch die deutschen, französischen, italienischen,spanischen, polnischen, russischen, dänischen, englischen undamerikanischen Zeitungen, die er sich alle wenigstens ansehenmußte, uni auf dem laufeuden zu bleiben; und als er auchdas rumänische und das bulgarische Parteiblatt zugeschicktbekam, vertiefte er sich noch als Fünfundsiebzigjähriger in denGeist dieser Sprachen. Dazu bereitete er, ganz zu schweigenvon seiner umfangreichen Korrespondenz, noch die Herausgabedes dritten„Kapital"- Bandes vor, nachdem er den Zwestenunter ähnlichen Schwierigkeiten in Druck gegeben hatte.Und bei allem blieb er, ungerechnet des gesunden Selbst-bewußtseins gegenüber Nichtskönnern und Querköpfen, derjederzeit Bescheidene, der die Fülle der Glückwünsche zu seinemsiebzigsten Geburtstage abwehrte:„Schließlich bin ich ja dochnur derjenige, der den Ruhm von Marx einerntet!"Seit langem wissen wir, daß diese Bescheidenheit seineBedeutung zu Unrecht verkleinerte: Engels wäre gewißohne Marx nicht gewesen, was er war; aber auch Marxhätte, was er geschaffen, nimmer ohne Engels leistenkönnen l bw.Die verstummende Qhr»Die kleine Uhr tickte mit emsiger Schnelligkeit durch das stilleZimmer. Ihre Pulsschläge klangen, jetzt freudiger und heller alsin dem Dunkel der Nacht, die endlich gewichen war und den sonnen-glänzenden Morgen durch die Fenster dringen ließ, dessen Licht-fluten das Nickelgehäuse der Uhr umströmten, so daß rosige Licht-streifen auf die braune Platte des Tisches reflektierten. TerSonnenschimmer kroch indessen langsam über die Mauer, bis erdas Antlitz des Schläfers erreichte und auf dessen Wangen spielte.Und als hätte die Uhr nur dieses Zeichen erwartet, schrillte sie ineinem schmetternden Lachen los, rasselnd und klingend, daß es sieerschütterte und das Tischchen, auf dem die Uhr ruhte, zum Vi-brieren brachte. Doch zugleich fühlte die kleine Lärmende, daß sieder Erwachende bald verstummen machen würde, da er täglich em»porsprang und das Läutewerk abstellte. Aber was war dies? ErDie Berge rufen IDie Berge rufen es Euch zu,Äabt Zhr es denn noch nicht gehört?Du Arbeitsmann und Du und Du—Nun steht Ihr da und schaut verstört;Äabt Ihr es denn noch nicht vernommen:Ihr sollt doch in die Berge kommen.Da weitet sich die enge Brust,Der Blick faßt hundert Berge ein,And Lieder, die Ihr nie gewußt,Die singt Ihr in die Welt hinein,And Kräfte, die Ihr nie empfunden,Die werden frei und losgebunden.Die Berge rufen Euch schon lang,Was zögert Ihr noch immerdar?Euch ist vor keiner Arbeit bang,Ist eine Freude Euch zu wahr?Nein, nein, Ihr sollt das Glück nicht scheuen!Leicht lemt es sich, das beste Freuen.Was hör' ich da als Widerhall—?Ihr seid gebunden, könnt es nicht,Ihr müßtet erst— auf jeden Fall—Was ist's, wovon man da noch spricht,Die Mühe Euch— und das Belohnen—Noch immer— immer noch den Drohnen?Fritz Sänger.Die VereinsgrUndung.Eine Wiener Skizze von Carl Marburgs r.In nächster Zeit gab es wiederum Wahl in den Gemeinderatund da wurde überall eifrig Politik getrieben. Die Wahlzeit warauch nicht ohne— da gab es Versammlungen, in denen geschimpftund räsoniert wurde, da höre man auch manchen guten Witz—kurz, es lohnte sich, die Versammlungen zu besuchen._ Man freutesich allgemein darauf; auch am Stammtisch im„Grünen Baum".Aber da wollte man. etwas Besonderes haben und mit Freudenwurde der Vorschlag des Herrn Dullinger begrüßt, einen politischenVerein zu gründen. Vereine kann es nie genug geben, meinte er,und man pflichtete ihm bei, Die Herren Dullinger, Inhaber einesKolonialwarengeschäftes, Schuhmachermeister Wanneck und Pri-vatier und Hausbesitzer Stienböck wurden mit den nötigen Vor-arbeiten beauftragt und von einigen Bezirksgrößen darin unter-stützt. Sie entledigten sich ihrer Aufgabe derart, daß nach vier-zehn Tagen die konstituierende Versammlung einberufen werdenkonnte.Für acht Uhr war der Beginn angesagt. Acht Uhr— also be-ginnt die Versammlung um halb neun. Darüber waren sich alleklar und sie erschienen auch nicht früher.� Langsam füllte sich derSaal. Rauchend und behaglich trinkend harrte man der kommen-den Dinge.ES wurde halb neun. Da erschien der Herr Doktor, der re-ferieren sollte. Man begrüßte ihn mit einem„Hoch!". Er warerfreut und dankte leutselig. Aber eines verdroß ihn: die Herrenvom Komitee fehlten. Sowohl Tullinger und Wanneck als auchStienböck. Das war doch eine Schlamperei!Er ließ sich an dem reservierten Tische nieder und wartete.Aber eS wurde dreiviertel neun und die Herren vom Komiteewaren noch immer nicht erschienen. Da blieb nichts anderes übrigals Boten nach ihnen zu senden. Und das geschah.Herr Wanneck erschien allerdings bald darauf. WaS? Manwartete schon auf ihn? Aber die Versammlung sei doch für achtUhr angesagt, da habe man ja Zeit, um neun Uhr zu kommen.Anders sei er eS nicht gewöhnt. No, und dann habe er geglaubt,daß die anderen Herren bereits hier wären, und daß er vorderhandentbehrlich sei. Seltsamerweise hatte Herr Dullinger, der keuchendhereinkam, dasselbe gedacht. Und als ihm der Doktor Vorwürfemachte, da sagte er ganz entrüstet, daß er doch nicht wissen konnte,daß die beiden anderen fehlen würden. Die hätten hier seinsollen, dann wäre alles gut gewesen. Ihn treffe keine Schuld.aber von den anderen sei es eine Schlamperei.Stienböck, der als letzter kam, machte nicht viel Worte:„Wissen S'. meine Herr'n, i bin grab bei an Tapper(Karten-spiel) g'sessen und war im G'winn. Da Hab' ich bleib'n müssü.Dös is doch a G'hörtsich!"Nun konnte die Versammlung beginnen. Und sie begann.Herr Dullmger begrüßte die Anwesenden und erteilte demDoktor das Wort. Dieser setzte den Leuten auseinander, daßes unbedingt nötig sei, den geplanten Verein zu gründen. Eskomme die Wahl und da müsse man darauf bedacht sein, Männerin den Gemeinderat zu senden, die wirkliche Männer sind unddas Herz auf dem rechten Flecke haben. Denn so gehen es nichtweiter.„ES mutz etwas g'fcheh'n— namentlich für den kleinenMann." Was geschehen müsse, darüber verlor der Herr Doktornicht viel Worte. Das verlangte man auch gar nicht von ihm.Wenn nur„estoas g'scheh'n" wird. Und das„etwas" getan wird,dafür stand der Herr Doktor im Namen der Partei ein. DieMänner forderte er auf, dem Berein beizutreten und für die guteSache zu agitieren. Von den Frauen aber verlangte er, daß siewährend der Wahlzeit ein Einsehen haben und nicht schimpfen sollen,wenn der Mann am Abend in das Wirtshaus zur Versammlunggeht. Das müsse sein, und die Frauen sollen eben beide Augenzudrücken, wenn der Mann spät nach Hause kommt. Paßt ihnenoas aber nicht— dann müssen sie selbst ins Wirtshaus mitgehen.Das waren die Schlußworte. Reicher Beifall folgte, und alsder Vorsitzende dem Redner für seinen Vortrag dankte, gab eslebhafte„Hoch" rufe. Der Doktor aber empfahl sich. Er habe nochetwas zu tun. und die Herren mögen nun selbst„die Gffchicht'in Ordnung bringen!"�„Alsdann, meine Herrschaft n." Hub Herr Dullingcr an..OesHab s g hört, daß was gsscheh n muß. Und wenn Oes wollt s, daßes anders wird in d r Wcanastadt, da niüßt's Ihr dem Bereinbeitreten. Tös is amal g'wiß. Ka gibt'S nix! Jetzt aber geh'nwir weiter zur Tagesordnung: 1. Name und Zweck des Vereins.2. Wahl des Ausschusses. No, alsdann, meine Herr'n. macht'sVurschlag'. Wer was z'sagen hat, soll sich melden."Eine kleine Pause. Dann meldete sich jemand aus den vor-dersten Tischreihen. Dullinger fragt nach dem Namen.„Langhofer", ist die Antwort.-Alsdann, der Herr Langhofer hat'S Wurt!" verkündet Dul-linger.»Meine Herr'n". hebt Langhofer an,„die G'schicht ist ooch ganzeinfach. Dös ist doch g�- der Zweck ves Vere.nS.s: Versammlungen abhalt'n und wählen.Einige zustimmende Rufe A�er fort.„döS mit'nrrs-j-z'?viel— ma kennt sich rein nit aus vor lauter Nam..lber. i glaub.mir w�en a Namen was a Namen's und Heiken uns. weil mirBürger'san,'-i„Bürgervercin". DoS ,s mein Vurschlag, meinefteäfttge Bravorufe. Doch sofort erhebt sich eine zweite Hand;ein Bekannter deS Dullmger. und er erteilt.hm sofort das Wort.M�ine Scrr'n". sagt-r,..Oer Brandler hat's Wurt.""■ wiiraerverein soll'n mir uns heißen?" beginnt Brandler.Meine Herr'n, dös is a Unsinn! Dös mir Bürger san, wissenmir eb' döS brauch'n mir niemand'« zu d'rzähl'nl"Lautes Lachen und Zustimmen.„Aber, meine Herr'n, n Verein gründ'n mir als Wähler.�esbalb heißen mir uns''n„Wählerverein". Tös is a Nam', deran Sinn hat!"Ein BeifallSmurmeln. doch schon erhebt sich Stienböck und sagt:„Meine Herr'n, daß mir Wähler san— dös wissen mir aucheh'. Dös brauchen mir auch niemand'n zu d'rzählen!"Gesteigerte Heiterkeit und Bravorufe.„Alsdann, meine Herr'n, nit„Bürgerverein" und nit„Wähler-verein"— i werd' Ihnen was anderes sag'n. A Verein, wo lauter