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Nr. 201. 30. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Gewerkschaftliches.

Gerichtlich fanktionierter Unternehmer­

"

terrorismus.

Donnerstag, 7. Auguft 19: 3.

Es ist wirklich die höchste Zeit, daß dem unerhörten Terrorismus während der Geschäftsperiode durch die Landeszentrale errichtet der Unternehmer durch unzweideutige gesetzliche Bestimmungen Ein- worden sind. halt geboten wird.

Deutsches Reich ..

Tarifabschluß für das Chemigraphengewerbe.

Arbeiterelend in der Blumenindustrie.

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Der wichtigste Beratungsgegenstand des Kongresses betraf die Organisationsform und die Taftit der Gewerk­ichaften. Bei diesem Punkte wurden die syndikalistischen Strö mungen behandelt, die seit einigen Jahren in der norwegischen Ge­werkschaftsbewegung vorhanden sind. Die syndikalistische Richtung Rach bekannter arbeiterfeindlicher Praris macht die Firma Eppen- Die Tarifverhandlungen für die Chemigraphen Deutschlands , hatte Anträge eingebracht, die organisatorisch die Landeszentralisation dorfer Spielwarenmanufaktur vorm. P. Leonhardt G. m. b. H. in die am Montag im Berliner Papierhaus begannen, sind gestern nicht schwächen, die Verbände aber nur als Administrationsorgane der Eppendorf in Sachsen die Einstellung von Arbeitern abhängig von abend zu Ende geführt worden. Es wurde ein neuer Tarif berein- Landesorganisation anerkennen wollten. Es sollen lokale Gewerkschafts­der Unterzeichnung eines Reveries, wodurch der Arbeiter erklärt, daß bart, der hauptsächlich die achtstündige Arbeitszeit, Bezahlung der fartelle gegründet werden, die die lokale Grundlage der Landeszentrali er dem Deutschen Holzarbeiterverbande nicht angehört, für den Fall Feiertage und Regelung der Löhne vorsieht. Der Tarif, der wieder fation bilden sollten. Ferner wurde in den syndikalistischen Anträgen die feiner Mitgliedschaft aber mit seiner fündigungslosen Entlassung ein auf die Dauer von fünf Jahren abgeschlossen wurde, tritt mit dem Beseitigung der Tarifverträge und der Unterſtüßungseinrichtungen der Gewerkschaften gefordert. Die Tarifverträge sollten durch anerkannte verstanden ist. Ein Arbeiter, der den Revers unterschrieben hatte, 1. Januar 1914 in Kraft und läuft bis zum 31. Dezember 1918. Arbeitsbedingungen" ersetzt werden, über deren Charakter selbst die obwohl er Verbandsmitglied war und blieb, wurde ohne Kündigung Wortführer des Syndikalismus teine genauere Beschreibung geben entlassen und flagte auf Lohnentschädigung. Er begründete seinen fonnten. Der Kongreß wies mit weit überwiegender Mehrheit Anspruch damit, daß das durch den Revers ausgesprochene Koalitions. Das sächsische Städchen Sebnitz ist ein Hauptfit der Fabrikation dieſe ſyndikalistischen Anträge zurück. Sie erhielten nur 20 bezw. berbot den guten Sitten widerspreche, der Nevers also nichtig sei. fünstlicher Blumen. leber die Lohn- und Arbeitsverhältnisse der 21 Stimmen. Auch hinsichtlich der Ergänzung der bisherigen gewer!- Den Lohnanspruch des Arbeiters erkannte das zuständige Amtsgericht Sebnizer Blumenarbeiter und Arbeiterinnen hat deren Verband schaftlichen Kampfesmittel durch Sabotage und die sonstigen ſyndi­Augustusburg zwar zum Teil an, aber nicht die Ansicht des Klägers eine Statistit aufgenommen, die in der letzten Nummer des Verbands- falistischen Kampfesmethoden entschied sich die überwiegende Mehrheit über den Revers. In dieser Hinsicht enthält die Urteilsbegründung organs " Der Blumenarbeiter" besprochen wird. Wenn die Statistik des Kongresses dafür, den syndikalistischen Antrag unberücksichtigt zu folgenden Bassus, der an Weltfremdheit nichts zu wünschen übrig auch kein vollständiges Bild von den einschlägigen Verhältnissen gibt, laffen. Mit Bezug auf die Organisationsform wurde eine Resolution läßt: so zeigen die festgestellten Zahlen doch, daß in der Industrie der angenommen, die es bei der bisherigen Art der Organisation beläßt. Den guten Sitten würde es, wie dem Kläger fünstlichen Blumen in Sebniz, so blühend sie auch für die Unter- Die Errichtung lokaler Gewerkschaftskartelle wurde gegen acht Den Karteüen wurden als Aufgaben die nehmer sein mag, den Arbeitern nichts als graues Elend winft. Stimmen beschlossen. zuzugeben ist, widerstreiten, wenn die Beklagte durch Aus- Bis zu 62 Stunden in der Woche wird die Arbeitszeit ausgedehnt, Förderung der Agitation, Beschaffung von Versammlungslokalen, nuzung einer wirtschaftlichen Macht und Ueberlegenheit den Kläger 60 und 59 Stunden bilden die Regel. Und wie ist die Entlohnung? Lofale Organisation öffentlicher Sammlungen der Gewerkschaften uſw. und die übrigen Arbeiter zu der Vereinbarung gezwungen hätte. 27, 30, 33, 35 Pf. Stundenlohn kommen om häufigsten vor, nur zugewiesen. Bei der Statutenberatung wurde beschlossen, den Eine derartige wirtschaftliche Ueberlegenheit besitzt aber im heutigen Wirtschaftsleben der Arbeitgeber über den Arbeiter nicht, felten ist ein Stundenlohn von 40 bis 45 Pf. ermittelt worden. Mindestbeitrag, den eine angeschlossene Organisation jährlich ihrem gehen die Stundenlöhne noch tiefer herunter. Streitfonds zuführen muß, von 7,20 auf 10,40 Kr. zu erhöhen. am allerwenigsten über den organisierten Arbeiter. Gerade die In Akkord jenigen, welche einem Arbeiterverbande angehören, werden von Nicht jeiten sind die Angaben, daß sich der Akkordverdienst Bon diesem Beschluß werden 11 Organisationen mit 7300 Mit­diesem so gestärkt und unterstützt, und der Verband übt meist auf 20, 15, ja 10 Pf. beläuft. Zu den Ergebnissen der Statistit gliedern betroffen, die bisher einen geringeren Beitrag wie Dagegen lehnte der Kongreß die einen solchen Einfluß auf die Unternehmer aus, daß nicht der lagt Der Blumenarbeiter": Bei der Entlohnung ist das Afford- 10,40 Ser. dafür erhoben. Arbeiter, sondern vielmehr der Arbeitgeber system vorherrschend, nur die Färber arbeiten meist im Stunden- Herabfeßung der obligatorischen Streifunterstützung der Landes­lohn. Wird den Ausschlägern schon ein niedriger Stundenlohn ge- organisation ab. Einmütig protestierte er gegen den Versuch der wirtschaftlich Schwächereist." Schieds­das obligatorische zahlt, so tritt dies noch frasser bei den Färbern in Erscheinung. Die der liberalen Regierung, Stundenlöhne der Färber sind geradezu jämmerliche, und alle An- verfahren in Gewerkschaftskämpfen einzuführen. Sobald die zu strengungen müßten auf Verbesserung derselben gerichtet werden. erwartende Regierungsvorlage dem Parlament unterbreitet wird, leberstunden werden in unserer Industrie viel geleistet, aber ein soll die Landeszentrale eventuell einen außerordentlichen Gewerk­Zuschlag wird nur in den wenigsten Fällen gezahlt. schaftskongreß einberufen, der über die zu ergreifenden Maßnahmen Am krassesten ist natürlich das Elend der Heimarbeite beschließen soll. In der Frage der gegenseitigen obligatorischen rinnen, worüber folgende Angaben gemacht werden: Der Wochen- Streifunterstützung der skandinavischen Länder schloß der Kongreß verdienst betrug für 22 Arbeiterinnen bis 3 M., für 20 Arbeiterinnen sich dem Beschluß des dänischen Getverkschaftskongresses an. Da die 3 bis 5 M., für 11 Arbeiterinnen 5 bis 8 M. und für 3 Arbeiterinnen schwedischen Gewerkschaften cinen anderslautenden Beschluß gefaßt 8 bis 10 M. Es betrug der Jahresverdienst 1912 für 1 Arbeiterin haben, ist die Frage bis auf weiteres erledigt und es bleibt bei der Die Konjum bis 50 M., für 14 Arbeiterinnen 50 bis 100 M., für 6 Arbeiterinnen freiwilligen Unterstügung in großen Kämpfen. 100 bis 150., für 6 Arbeiterinnen 150 bis 200 M., für 6 Arbeite- genossenschaftsbewegung soll durch die Gewerkschaften eifrigst unterstützt rinnen 200 bis 250 M., für 3 Arbeiterinnen 250 bis 300 m., für und ein Zusammenarbeiten mit ihrer Zentrale herbeigeführt werden. 1 Arbeitein 300 bis 350 M., für 3 Arbeiterinnen 350 bis 400 M., für 1 Arbeiterin 450 bis 500 M.

Das Gericht hält es auch nicht für rechtswidrig, daß die Firma von den bei ihr beschäftigten Arbeitern unter Androhung der jo fortigen Entlassung verlangt, aus dem Verbande auszutreten. In dieser Hinsicht sagt das Urteil:

Auch diese Drohung kann die Vereinbarung mit dem Kläger und den anderen Arbeitern nicht nach§ 138 B.G.B. nichtig machen, da eben die Arbeiter nicht die wirtschaftlich Schwächeren sind und daher nicht von einem sittenwidrigen 3wang die Rede sein kann."

Also der Unternehmer ist nach Ansicht des Gerichts dem Arbeiter gegenüber der wirtschaftlich Schwächere. Und das in der erz­gebirgischen Spielwarenindustrie!

Die Klage kam an das Landgericht Chemnitz . Da erfocht dann der schwache Unternehmer einen vollen Sieg über den starken Ar­beiter, dessen Klage abgewiesen wurde. Das Landgericht sagt in seinem Urteil, der Arbeiter habe im vorliegenden Falle überhaupt teinen Anspruch aus dem Dienstvertrage, denn dieser sei nichtig. Es sei festgestellt, daß dem Kläger bekannt war, daß nur unorganisierte Arbeiter eingestellt würden. Da er die Frage, ob er Mitglied des Holzarbeiterverbandes sei, wahrheitswidrig verneint hat,

liegt in zweifelsfreier Weise der Tatbestand des Be= truges im Sinne von§ 123 B. G. B. vor. Die Beklagte würde den Kläger nicht als Arbeiter angenommen haben, wenn sie gewußt hätte, daß er Verbandsmitglied sei, hat dies auch deutlich zu erkennen gegeben und ist vom Kläger, der dies also auch erkannt hat, durch seine nach der gegebenen Sachlage bewußt wahrheitswidrige gegenteilige Angabe, die eine Täuschung bes zweckte und dadurch den Vertragsabschluß ermöglichen sollte, auf den der Kläger bewußt feinerlei Anspruch hatte, in der Tat auch getäuscht und dadurch zur Eingehung des Dienstvertrages vers anlaßt worden."

In der Tat, das ist ein Urteil, an dem die ärgsten Feinde der Arbeiterorganisation ihre Freude haben können. Also, wenn der Unternehmer den Arbeiter zwingt, auf sein Koalitionsrecht zu ver­zichten, so verstößt das nicht gegen die guten Sitten. Wenn aber ein organisierter Arbeiter dem organisationsfeindlichen Unternehmer feine Verbandsmitgliedschaft verschweigt, weil er anders nicht Arbeit bekommt, so begeht der Arbeiter eine arglistige Täuschung", einen Betrug im Sinne des Bürgerlichen Gesetzbuchs und hat überhaupt feinen Anspruch aus einem unter solchen Umständen eingegangenen Arbeitsverhältnis.

fönnen-

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Kleines feuilleton.

Die io elend entlohnten Arbeiterinnen müssen den Unternehmern noch einen großen Teil ihrer Zeit unentgeltlich opfern, nämlich beim Abliefern. Die Fälle, in denen die Arbeiterin 1 bis 2 Stunden beim Abliefern verliert, sind verhältnismäßig felten, viel häufiger wird angegeben, daß 3 bis 4, ja jogar 5 bis 6 Stunden beim jedesmaligen Abliefern drantgehen. Das heißt wirklich Raub treiben mit der

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Zeit und der Kraft armer Arbeiterinnen.

Streik im Kupferwerk in Heddernheim .

Die Arbeiter der Heddernheimer Kupferwerke"( Filiale Gustavs­ burg ) haben, namentlich weil die sanitären Zustände im Betriebe alles zu wünschen übrig lassen, die Arbeit niedergelegt.

Husland.

Kongreß der norwegischen Gewerkschaften.

Streitbrecher nach Petersburg gesucht.

Länger wie drei Monate dauert schon ein Streit in Petersburg bei der Firma G. A. Leßner, Aft.- Ges., Maschinenfabrik. Dieser Streit wurde veranlaßt durch die Weigerung der Firma, einen Auf­seher Lauel zu entlassen. Lauel hatte nämlich ganz unbegründet einen jugendlichen Arbeiter, Strongin, des Diebstahls bezichtigt; worauf Strongin Selbstmord beging. Die Firma wird von dem Verbande der Industriellen unterstützt. Bis jetzt ist die Stimmung der Streifenden eine vortreffliche. Die Arbeiter anderer Fabriken stehen den Streifenden bei. Seitens der Firma wird versucht, Streifbrecher im Auslande( Deutschland , Schweiz ) zu werben. Die Organisationen des Auslandes werden daher gebeten, Zuzug fern­zuhalten.

Tunnelarbeiterstreik in der Schweiz .

Seit Anfang voriger Woche streifen 600 Arbeiter des Tunnel­baues Münster- Grenchen, wobei es sich um eine neue französische Zufahrtslinie zur neueröffneten Lötschbergbahn und kürzere Ver­bindung mii Italien handelt.

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Vor kurzem fand in Kristiania der Kongreß der norwegischen Gewerkichaften statt. An den Verhandlungen nahmen 200 Vertreter fir rund 63 000 Mitglieder teil. Die Gewerkschaften Dänemarks , Schwedens und Deutschlands hatten ebenfalls Bertreter entsandt. Die Streifenden fordern Regelung der Arbeitszeit, Garantien Nach dem Geschäftsbericht des Sekretärs Lian, ist die Mitglieder gegen unbegründete Entlassung, 20 bis 30 Proz. Lohnerhöhung. zahl während der dreijährigen Geschäftsperiode von 45940 auf rund Unterhandlungen mit der Baufirma sind im Gange. Die Zahl der angeschloffenen Organi Arbeiterkämpfe und Unternehmerbrutalität in Ungarn . 63 000 Mitglieder gestiegen. Insgesamt sind 573 Lohn­iationen hat sich um sieben vermehrt. Einen verzweifelten Kampf führen 400 streitende Bergarbeiter bewegungen während der Geschäftsperiode geführt worden, an denen 92 365 Arbeiter beteiligt waren. Die Zahl der Arbeits - des Ajkaer Reviers, die eine Lohnerhöhung von 10-30 Heller pro einstellungen betrug 162 mit 57 711 beteiligten Arbeitern. Tag fordern. Ihr jetziger Durchschnittslohn ist 2,40 bis 2,30 r. Für Streifunterstüßung wurden 1 703 671 Stronen beraus pro Tag. Die Verwaltung lieg 130 Familien aus ihren Werks­gabt. Erfolgreich waren die Organisationsbestrebungen unter wohnungen auf die Straße setzen, darunter auch eine Frau int den Seeleuten und den Land- und Waldarbeitern, deren Verbände Wochenbett, die man samt Bett und Säugling einfach ins Freie trug.

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Neue Dramen.

Notizen.

May Halbes neues Bühnenwerk Freiheit", ein Schauspiel von 1812, das im Bühnenvertrieb von Albert Langen in München erschienen ist, wird am 27. Septem­ber gleichzeitig in Bremen und München zur Uraufführung fommen. Hauptmann soll ein märchenhaft- symbolisches" Drama Der weiße Heiland" fertig haben, das zur Zeit der Eroberung Meritos durch die Spanier spielt.

Nana bei den Multimillionären.

Die auf

an jedem Abend durchschnittlich sechs öffentliche Konzerte veranstaltet| Eine ganze Reihe von norwegischen Industrieunternehmungen ge­werden! Hiervon ist immer eins ein sinfonisches größten Stils, währt ihren Arbeitern schon längere Zeit im Sommer eine die von den bekanntesten Dirigenten der Welt geleitet werden! Woche Urlaub( meistens mit Lohnbezug). Als diefer Sommerurlaub Die fünstlerische Qualität der täglichen Berliner Konzerte ent- in den Arbeitsverträgen festgelegt werden sollte, hat der norwegische Die internationale Mujitzentrale. Unter den namhafteren Musik- spricht durchaus nicht ihrer Quantität. Birla 75 Broz. davon werden Arbeitgeberverband" deren Genehmigung versagt und bekämpft jest Städten der Welt steht zweifellos Berlin weitaus an erster Stelle. durchaus dilettantenhaft durchgeführt und nur die Sinfoniekonzerte auf das schärfjte jede Urlaubsgewährung. Eine große Fabrik in Trozdem es im Verhältnis zu vielen anderen Orten ziemlich wenig fonzertierende Orchester besitzt, hat es doch schon seit langem die der Großen Orchester stehen auf der höchsten Stufe künstlerischer Kristiania hat ihn ihren Arbeitern dennoch gewährt, aber ihnen auf­Vollendung. Sie werden taum an irgend einem anderen Orte er- getragen, davon so wenig als möglich zu reden, damit die Fabrik größte Anzahl musikalischer Darbietungen aufzuweisen. Während feine Unannehmlichkeiten mit dem Arbeitgeberverbande habe. So der Konzertsaison, im Winter, ist Berlin die Musikzentrale der Welt, reicht oder gar übertroffen! Bettinger und Andreas Hofer ! Der Münchener Dberhirte stellen sich die Scharfmacher jeder Folge der erhöhten Kultur" bei ein richtiger Wallfahrtsort für Dirigenten und besonders für Solisten. Manche von ihnen verdienen dabei Riefensummen; die Bettinger hat aufgerufen zum Kreuzzug gegen Kniehofen und ver- den Arbeitern prinzipiell entgegen, was auch ein Gradmesser für die allermeisten von ihnen jedoch beginnen in Berlin erst ihre wandte Erscheinungen. Von wegen der Lüsternheit. Es ist ja all- Kultur dieser Schicht ist! öffentliche Laufbahn, fie brauchen notwendig eine Berliner gemein befannt, daß pfäffische Naturen nadtes Menschenfleisch un Sie gefährdet nur durch ein Astloch zu sehen vermögen. Aber weniger Stritit, um in der Provinz Engagements zu erhalten. in Berlin niemals auf Verdienst rechnen, bekannt ist, daß Herr Bettinger mit seiner frumben Verfügung einen freilich können sondern ihre Konzerte schließen stets mit mehr oder großen Vorgänger hat, nämlich Andreas Hofer . weniger großen Defiziten ab. Aber ihre Berliner Verluste hoffen Freilich hat der nicht gegen die Kniehofen getvettert, sintemalen fie in der Provinz doppelt und dreifach wieder herausholen zu er selber eine trug. Aber sein Sinn war doch ausreichend verpfafft, und das ist für gewöhnlich eine sehr trügerische Hoffnung. daß er während seiner kurzen Regierungszeit als Diktator von Tirol Man kann ohne Uebertreibung jagen, daß 90 Broz. aller Künstler, ein Regiment so recht nach dem Herzen von Hochwürden Bettinger die in Berlin in ihre künstlerische Laufbahn eintraten, sich als Wiusik führte. Geistliche und weltliche Obrigkeit wurde zur Ausübung lehrer usw. aufs notdürftigste einstmals ihren Lebensunterhalt ver- wachfamster Sittenpolizei bestellt. Die iündhafte Tangerei wurde nur für Hochzeiten erlaubt. Gegen Nachtschwärmer sollte fleißig dienen müssen. Welch mächtige musikalische Hochflut sich alljährlich über Berlin patrouilliert und mit Leibesstrafen eingeichritten werden. Vor allem Veranlassung der Witive Emile Zolas angestellten Nachforschungen aber hatten es dem Sandwirt von Passeier Frauenkleider angetan, ergaben, daß das Manuskript des Zolaschen Romans Rana fich in ergießt, mögen einige Sablen zeigen. Die Reichshauptstadt befigt drei große Drchester von Weltruf: die zu weit ausgeschnitten oder mit durchsicbtigem Halscinjazz ver- der Sammlung Bierpont Morgans befindet. Früher war es, wie die Königliche Kapelle", das" Philharmonische Orchester" und das sehen waren. Darin sah er mit gefurchter Stirn den Duell der Ur- alle Manuskripte Zolas, im Besize der französischen Regierung, der Blüthner- Orchester". sünde, und flugs fuhr er mit einem Erlaß drein, der einen züchtigen Frau Zola den Nachlaß ihres Mannes übergab. Db Nana nun Im Winter 1912/28 veranstalteten diese Institute insgesamt und frommen Lebenswandel anbefahl und gerichtet war gegen die nach Frankreich zurückwandern wird, woher sie offenbar mit 66 große Sinfoniekonzerte. Diese Zahl feßt sich aus 26 öffentlichen Frauenzimmer von allerhand Gattungen, die ihre Brust und Arm- Kruppschen Methoden geholt wurde? Der Kongreß zur Bekämpfung des Krebses, Hauptproben und Matineen und 40 Konzertabenden zusammen. fleisch zu wenig und mit durchsichtigen Hadern bedecken". Dazu kommen noch 134 fogenannte Populäre Sonntagskonzerte" mobilisierte sogar eine robe Boltsjustiz gegen die Sünderinnen der eben in Brüssel statifand, war von Vertretern von 20 Staaten und 42 Chorkonzerte und Hauptproben. Insgesamt entfallen also mit dem verlockenden Bruſt- und Armfleisch, indem der Erlaß darauf beschickt. Aus den Verhandlungen ist bemerkenswert die Theorie auf die drei Berliner großen Orchester 242 selbständige Aufführungen. hinwies, daß sie es sich selbst zuzuschreiben haben, wenn sie auf des Schweizer Arztes Odier, der gegenüber der chirurgischen Theorie Diese Zahl wird um mehr als das Dreifache übertroffen von den eine unbeliebige Art mit Unrat bedeckt werden. Die mannhaften die Heilungsmöglichkeit durch Impfung verteidigte. Prof. Didier fogenannten Solistenkonzerten, in denen sich meist die jungen Buab'n in Hofers Gefolgidhaft ließen sich denn auch die Gelegenheit aus Savenhagen teilte mit, daß es ihm gelungen fei, im Organismus Künstler zum ersten Male der Deffentlichkeit präsentieren. Jus zu einer artigen Heß nicht entgehen... von Mäusen, Ratten, Vögeln und Fischen künstliche Krebsgeschwüre gefamt fonnten 767 diefer Solistentonzerte ermittelt werden, Ja, ja In der Wirklichkeit hat er überhaupt ein bißchen anders zu erzeugen. Diese auch sonst beobachtete Tatsache ist für die Krebs­worunter 97 mit Begleitung eines der drei oben genannten Orchester ausgeschaut, der Hofer Andreas, als auf Pfeifentöpfen und den be- forschung deshalb von größter Bedeutung, da man dadurch in die fannten Feigenfaffeepaketen! Lage versezt ist, an den geimpften Tieren die Entwickelung der Zu diesen Veranstaltungen kommen nun noch 21 Festfonzerte, die Der Sommerurlaub ein Kulturgradmesser. Ein norwegisches Stranfheit genau zu verfolgen und Mittel zu ihrer Bekämpfung zu aus Anlaß des Regierungsjubiläums des Stailers abgehalten wurden. bürgerliches Blatt veröffentlichte einen Artikel Die Eroberung erproben. Bisher haben wir also schon ermittelt: 242 Sinfonie- und des Sommers", der mit den folgenden Worten schloß: Immer eraft. Wie kostbar die Zeit in unserem hastigen Sonntagskonzerte der großen Berliner Orchester, 767 Solistenkonzerte" In unserer Vorväter Zeit war der Erholungsurlaub ein un- Getriebe geworden ist, ersieht man aus einem württembergischen und 21 musikalische Festveranstaltungen, zusammen 1030 Mufifvor- befannter Begriff. unsere Vorfahren kannten diesen bloß für die Fahrplan. Auf der Weltlinie Ebingen- Balingen- Tübingen rechnet träge! Damit ist ihre Zahl aber noch nicht erschöpft. Es fanden Bevorzugtesten der Gesellschaft, aber wir sehen ihn in immer tiefere man bereits mit halben Minuten; dort geht z. B. ein Zug um 7 Uhr feits-, Vereins- und sonstige Konzerte statt. außerdem noch mindestens 150 Männergesangsvereins-, Wohltätig- Schichten eindringen und unsere Kinder werden den Sommerurlaub 19 Minuten ab, oder kommit in Ebingen um 9 Uhr 25 Minuten Alles in allem der großen Volksmassen erleben. Denn dessen Ausbreitung ist eine an. Ja, in dem Ebinger Fahrplan, der in Wirtschaften öffentlich find das rund 1200 öffentlice, fritiffähige Musikdarbietungen. Folge erhöhter Stultur und deren Gradmesser. aushängt, gibt es fogar einen Zug, der um 7 Uhr 18,7 Minuten Rechnen wir die Dauer der Wintersaison zu sieben Monaten mit njer norwegisches Hauptparteiblatt stimmt diesen Ausführungen aus Sigmaringen eintrifft. Da rede noch einer von der Gemütlich je 30 Zagen, so ergibt sich die erstaunliche Tatsache, daß in Berlin freudig bei, macht aber das Blatt auf das folgende aufmerksam: feit der schwäbische Eisebahn".

stattfanden.

Er A

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