Die Reichstags- Erfahwahl im oberschlesischen Wahl­Treise Neustadt ist auf den 11 Januar festgesetzt.­Ein Ichmes Dementi der Nachrichten über prreußisch württembergische = Militär friktionen bringt der heutige Reichs- Anzeiger". Er schreibt:

fannten Dinge hier zu verlesen, so haben wir nichts dagegen., enthalt in dem Fürstenthume untersagt, und derselben seine Aber was hat denn das mit der Handhabung des Vereins- verfassungsmäßige Zustimmung zu ertheilen." gefetzes zu thun? Das darf nicht geschehen, daß Bürger Die Schwarzburg- Rudolstädter   fürchten sich jedenfalls 2. Klasse geschaffen werden, wenn Leute in Versammlungen nicht vor den Jesuiten  , denn fast die Hälfte derselben haben Ausdrücke gebraucht haben, wie zum Beispiel: Wenn wir

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einmal die Macht haben, dann gehen wir anarchistisch vor". bei der letzten Reichstagswahl für den sozialdemokratischen Das bedeutet eine Mißhandlung des Gesetzes.( Glocke des Kandidaten gestimmt und daß die Sozialdemokraten sich auch Präsidenten und Ordnungsruf.) Wir sind nicht hierher ge- vor den Jesuiten   nicht fürchten, wissen zu ihrem Schmerze schickt, um im vornehmen Tone au sprechen, sondern um den der evangelische Bund und die Zentrumspartei  . Deckel vom Hafen zu heben und die Beschwerden des Volkes vorzubringen. Wir haben Material genug, das wir dem Minister entgegenhalten und nur Thatsachen! Ich glaube, die angeführten Gründe dürften genügen, warum wir diesem Ministerium keinen Pfennig bewilligen.

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Die sozialdemokratischen Gewährsmänner der Kreuz- Zeitung  " haben ihr gemeldet, unsere Partei sei sehr unzufrieden damit, daß wir uns im Reichstag gegen die Börsensteuer erklärt. Unsere konservativen

Einige Zeitungen haben in lekter Zeit Nachrichten etwa des Inhalts verbreitet, daß der Abschluß eines Staatsvertrags zwischen Preußen und Württemberg   bevorstände, welcher eine Aenderung der Militär- Ronvention mit Württemberg  zum Gegenstande habe. Diese und ähnliche Nachrichten sind nach unseren Informationen irrig. Die zur Zeit schweben­den Verhandlungen bewegen sich durchaus auf dem Boden der genannten Konvention und betreffen nur eine Die Bossische Zeitung" ist nun ganz unter die Gewährsmänner haben uns versichert, man sei in der zweckmäßigere Regelung der in derselben Chauvinisten gegangen. In ihrer heutigen Abendnummer konservativen Partei sehr unzufrieden mit Herrn von und vorgesehenen kommandirung bez. Versehung verlangt sie, daß England seine Flotte vergrößern müsse." Börse" in seiner Gegenwart ausgesprochen werde, auf drei Bu Hammerstein, weil dieser jedes Mal, wenn das Wort württembergischer Offiziere nach Preußen Für England- bemerkt sie bei dieser Gelegenheit gilt Das Dementi ist in der That sehr lahm. Es steht ebensosehr wie für die feftländischen Tage unzurechnungsfähig sei.- nicht einmal auf einem Bein. Denn es giebt thatsächlich Friedensmächte das Wort: Bereit sein ist Eine Reform der Gewerbegesetzgebung wird in die Begründetheit der für irrig" erklärten Nachrichten zu. Alles!" ber Schweiz   durch die von der Bundesversammlung be­Neun Behutel aller politischen Friktionen betreffen Zweck­Sintemalen es nun im festländischen Europa   blos schlossene, der Volksabstimmung zu unterbreitende Revision mäßigteits" Fragen. Und gerade diese angeblich we dFriedensmächte" gibt, dreibürdlerische und zweibündlerische, der Bundesverfassung angebahnt. Man plant, Berufsgenossen­mäßigere Regelung" ist es, was in Württemberg   böses so müssen alle Staaten Europas   stets bereit sein" sich schaften zu errichten und ein Arbeiterschutzgesetz für die Blut gemacht hat. mit jeder anderen Friedensmacht" jeden Augenblick schlagen handwerksmäßigen Betriebe.- zu können.

und umgekehrt.

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Aus der Rede des Abg. Grillenberger in der Sigung des bayrischen Landtages vom 16. d. M., welche in der Münchener Post" fast fünf Spalten füllte, können wir leider blos die folgenden Stellen wiedergeben:

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** Ueber das schweizerische Anarchistengeset schreibt

Schöne Logik! Und schöne Bustände! Ider Basler„ Vozwärts": Anarchiſtengeſe

Wie der Intelligenzstaat vom Militärstaat ver­schlungen wird; das erhellt aus folgender Notiz der " Jade- Zeitung":

Das Gesetz ist so überflüssig als etwas, wenn es blos dem Zwecke dienen soll, den verbrecherischen Gebrauch von Spreng­ftoffen mit Strafe zu belegen und so einzudämmen.

Denn soweit dieser Zweck überhaupt erreichbar, genügte die bisherige Strafgesetzgebung vollständig. Oder ist Giner, sei es in der Schweiz   oder einem andern Staate, straflos ausgegangen, der des verbrecherischen Gebrauchs von Spreng­stoff überwiesen ward? Mit nichten, und fein Mensch hat je verlangt, daß Personen, die das Leben ihrer Mitmenschen, geschäbe es auch in der uneigennüßigsten und edelsten Ab­ficht, leichtfertig aufs Spiel segen, straffrei ausgehen. Nicht einmal die Thäter selbst und ihre Freunde beanspruchten das Vorrecht der Straflosigkeit, welches heute die großen Maffenmörder in den Regierungen, den Barlamenten, den Eisenbahn- und den Bankgesellschaften u. f. f.- denen gegen­über der scheußlichste anarchistische Verbrecher von unten ein jämmerlicher Stümper in so ausgedehntem Maße ge­nießen.

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Ausschreitungen von Sozialdemokraten find seit Jahren" Daß die Erhöhung des Gehalts der Nebenlehrer zweiter absolut nicht vorgekommen, selbst bei Auflösung von Versamın Klasse, die auf der Geeft 195 Mart frei( Hilfslehrer Yungen nicht. Man müßte denn den Landfriedensbruch in sogar nur 165 Mart frei) beziehen, jedenfalls erhöht Pirmasens   hereinziehen. Das waren ganz andere Leute, durch werden muß, beweist die Thatsache, daß einige Mägde im Die jene Ausschreitungen hervorgerufen worden sind. Von den Jeverlande jährlich 240 M. erhalten, wo noch fleinere Neben­Spigeln habe ich früher gesagt, daß unter'm Sozialistengesetz leistungen hinzutreten. Also nicht allein die Knechte, sondern die Polizei ein Heer von Spizeln unterhalten hat. Und im auch die Mägde verdienen in jetziger Zeit bedeutend mehr legten Geheimbundprozesse ist der Kronzeuge Fürst   es gewesen, Geld, als ein Nebenlehrer 2. Klasse auf der Geest. Solchen der als Spigel entlarvt wurde und dann später wegen Sitt- wirklichen Thatsachen gegenüber ist doch anzunehmen, daß die lichkeitsverbrechen ins Zuchthaus tam. Ob der Herr Minister Regierung fich wegen der Erhöhung des Gehalts der Neben­oder der Polizeikommissär Gehret diese Spitzel unterhalten hat, lehrer 2. Klasse nicht ablehnend verhalten kann." ist für uns gleich. Wenn man 12 Jahre einen solchen Druck mit Daß die Knechte und Mägde mehr verdienen als ein Lehrer, gemacht hat, dann lernt man, mit den Gefeßen zu rechnen. Wenn a 3 ist nicht die Schande,- die Schande ist, daß ein jenes Ausnahmegefeß uns auch in agitatorischer Hinsicht sehr viel Lehrer weniger verdiene als Knechte und Mägde, und daß genützt hat, so sind doch unerhörter Weise Hunderte und Laufende persönlich geschädigt worden. Alle diese Dinge hätten sie nicht genug verdienen, um menschenwürdig zu leben. mit diesem Gesetze verschwinden sollen. Die heutige Hand- In dieses traurige Kapitel gehört auch die aus Breslau  habung des Vereinsgefeßes ist aber nichts anderes als eine kommende Nachricht, daß für den sehr nöthigen Umbau der Fortfehung des Sozialistengesetzes. Eine Versammlung kann dortigen Universitätsgebäude kein Geld vorhanden ist. und darf nicht verboten werden. Der Minister hat sich etwas Neue Kasernen sind nöthiger, und für sie ist Geld darauf zu Gute gethan, daß nur wenige Versammlungen verda. Wie wird der fünftige Kulturhistoriker die gegen­boten wurden. Der oberste Hüter des Gesezes thut sich darauf wärtige Aera in Deutschland   bezeichnen, ob er sie über etwas zu Gute, während nach dem Gesetze überhaupt feine die Kultur des dunkelen Erdtheils stellen wird? So weit Versammlung verboten werden darf. Sie fann wohl aufgelöst werden, aber eine Versammlung zu verbieten, das ist ein das Regierungsprinzip im Spiel ist, sicherlich Minister selbst auf den Standpunkt stellt, daß nur wenige ver- Stämme kennen wir kein Bolt in Afrika  , das die Erdes Milizsystems nach schweizerischem Muster fordern unsere Gefeßesbruch. Das muß hier gesagt werden, wenn sich der nicht. Denn mit Ausnahme einiger der tiefststehenden boten wurden. In Fürth   wurden unterm Sozialistengefeße ziehung zum Menschenmord als Hauptstaatsveck be­

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Korruption in einer bestimmten Beamtenklasse." In dem Prozeß gegen die Eisenbahn- Schaffner und Bichhändler( wegen Durchsteckereien) begann der Staats­anwalt Buehl seine Anklagerede mit den Worten:

dent Magistrate die Befugnisse der Distriktspolizei entzogen, trachtete.­weil der Magistrat gestattet hat, daß Bebel in einer öffentlichen Versammlung sprach. Bis heute ist das noch nicht aufgehoben und stehen die 45 000 Ginwohner von Fürth   heute noch unter diesem Ausnahmegesetz. Es ist ein unitum, daß in Bayern   ein folcher Zustand noch besteht. Die Boykotts in Bayern   waren nichts anderes als Gegenmaßregeln gegen die Boykotts der Behörden. Ter Staatsminister hat es in Abrede gestellt, daß von den Behörden Säle abgetrieben wurden. Die Münchener   Polizei, Bezirksamtmänner und verschiedene andere Leute, die mehr oder minder im Zusammenhang mit dem Ministerium des Innern stehen, haben das gethan. Das Verbot des Besuches von Wirthschaften für die Militärpersonen ist der vollendetste Boykott. Wenn die Sozialdemokraten dann dasselbe thun und Keller besuchen, ohne Bier zu trinken, so geht das nach dem

dir!" Das ist ein Akt der Nothwehr gegenüber den Ueber­

" Durch den Prozeß hat sich gezeigt, daß in einer be­ftimmten Beamtentlasse die Korruption einen Grad erreicht hat, wie es nicht für möglich gehalten wurde. Dem gegenüber müssen ganz empfindliche Strafen Plaz greifen. Ich werde hobe Strafen gegen die schuldigen Schaffner beantragen, ein­mal um dem beleidigten öffentlichen Rechtsgefühl Sühne zu verschaffen, dann, damit den Schuldigen selbst die gebührende Strafe werde u. f. w."

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Das ganze Gefeß ist herausgewachsen aus dem Sumpfe des freiheitsfeindlichen, nach oben unterthänigen und nach unten um so brutaleren Sinnes, der das öffentliche Leben heute be­herrscht. Die Reaktion, welcher das internationale Spigelthum bewußt nnd eine gewisse Sorte proletarischen Anarchismus unbewußt dient, feiert ihre Orgien. Die Geschichte wird hohnlächelnd zur Tagesordnung schreiten über die Sumpfgeifter der Reaktion, deren Triumph nur ein Vor­läufer sein kann des Triumpfes der trotz alledem kommenden sozialen Umwälzung zur Voltsbefreiung!

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Abschaffung des stehenden Heeres mit Einführung Genossen in der französischen   Kammer, und haben des Milizsystems nach schweizerischem Muster fordern unsere einen dahin zielenden Antrag eingebracht. Bravo! Das proportionelle Wahlverfahren hat in Bel­8ien zu einer Ministertrisis geführt. Ueber den Stand der Frage telegraphirt man aus Brüssel  :

In einer Versammlung der Rechten wurde beschlossen, eine Kommission zu ernennen und dieselbe mit einer Unter­suchung darüber zu beauftragen, auf welcher Grundlage zwischen der Regierung und der Rechten eine Einigung betreffs der Meinungsverschiedenheit über die proportionelle Vertretung zu erzielen sein würde.

Crispi's Antrittsrede. Die ministerielle Erklärung, welche der Ministerpräsident Crispi in der italieni­chen Deputirtenkammer heute abgab, enthält einen warmen Aufruf an die Parteien zur Einigung und zum

an,

Wir wollen die fittliche Entrüftung des Staatsanwalts Grundfahe:" Wurst wieder Wurst" oder:„ Wie du mir, so ich gewiß nicht tadeln. Unserer Verwunderung aber müssen wir griffen der Behörden. Der Minister hat gesagt:„ Wenn die Ausdruck geben, daß kein entrüsteter Staatsanwalt sich ge- einmüthigen Handeln des Parlaments mit der Regierung. Sozialdemokraten mich provoziren, dann werde ich ihnen einen funden hat, der„ dem öffentlichen Rechtsgefühl Sühne ver- Der Ministerpräsident erklärte, die Lage Italiens   sei so Eittenspiegel vorhalten, daß sie selbst darüber erröthen." Ich schaffte", als es z. B. an den Tag kam, daß Fürst Bis­bin dem Herrn Miniſter dankbar, daß er uns die Eigenschaft marck einem andern Beamten etliche Hunderttausend ernst, wie noch niemals, er fordere daher die Parteien des Erröthens noch zutraut. Ob das auch bei allen Polizei- Mark aus dem Welfenfonds widerrechtlich zugewandt auf einen Gottesfrieden zu schließen. Der Minister­ministern der Fall ist, möchte ich bezweifeln.( Glocke des Präs hatte?- präsident kündigte Vereinfachungen in den öffent­sidenten.) In der französischen   Kammer konnte Deville den lichen Aemtern um größtmögliche Ersparnisse Polizeiminister den Minister der öffentlichen Fälschung nennen. Die Jesuitenfurcht treibt jetzt im Deutschen   Reiche zu erzielen, hob aber gleichzeitig hervor, man dürfe sich Nun heraus mit Ihrem Fledermisch, Herr Staatsminister! lächerliche Blüthen. Der„ Evangelische Bund" ist nicht Illusionen hingeben, die Stunde, Opfer zu bringen, ( Glocke des Präsidenten und Ordnungsruf.) Er mag Zeitungs fieberhaft thätig, um dem deutschen   Volke Intoleranz zu habe geschlagen. berichte, er mag Rapporte von Polizeibeamten, er mag Berichte lehren, selbst das kleinste Mittelchen und Staatchen ver- Herr Crispi würde den Gottesfrieden" eher erzielen, über Bersammlungen haben, das alles ist unter Buttkamer schmäht er nicht. So hat er den hohen" Landtag des Fürsten  - wenn er, der verhaßteste aller italienischen Staatsmänner schon im Reichstage besprochen worden. thums Schwarzburg Rudolstadt  Rudolstadt   beschworen, sich vom politischen Leben zurückziehen würde. Daß die Aus dem Zusammenhange geriffene Worte, die ver­logensten Berichte eines Fürst" haben wir nicht zu fürchten. geneigtest bei fürstl. Staatsregierung um eine Gefeßvor Situation in Italien   heute ernster als je ist, sieht endlich Für den Einzelnen fann man uns nicht verantwortlich machen. lage einzukommen, welche dem Jesuitenorden, sowie auch auch Herr Crispi ein, daß aber seine Politit ein Haupt­Wenn der Minister es für nöthig hält, alle diese längst be- anderen katholischen Orden die Niederlassung und den Auf- theil der Schuld mit daran trägt, verschweigt er bescheiden.

samkeit fast ausschließlich im stillen Kreise freundschaftlichen Zusammenseins entfaltet hat."

„ Um so schlimmer, um so schlimmer", rief heftig der Kommerzieurath. Und der giftige kleine Justizrath Haderer, auch eine der Leuchten der Reichstrenen", sette aufgeregt hinzu: Wer den Sozialdemokraten Brot giebt, der fördert indirekt ihre revolutionären Zwecke. Ich stelle einen solchen Mann mit einem Sozialdemokraten völlig gleich."

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" Ich weiß es wohl," erwiderte er fanft. Und vier glückliche Wochen sind es gewesen, nicht wahr, Anna?"

Ja, Hermann. Besonders mir, die nie eine Selb­ständigkeit gekannt hat und sich seit ihrem 14. Jahre stets den Launen fremder Menschen hat fügen müssen, ist or­dentlich ein neues Leben aufgegangen."

Bürger N.'s einfallen wird, einen bekannten sozialistischen Der Mann lächelte gleichfalls und nickte seiner Frau Agitator in Arbeit zu nehmen. Ich erkläre das"-segte er mit einem zärtlichen Blicke zu. mit erhobener Stimme und bedeutungsvollem Blicke hinzu um etwaigen Mißverständnissen vorzubeugen. Damit können wir die Frage wohl verlassen, meine Herren, Herr Schneeberg wird als verständiger und warm für das Vater­land empfindender Maun selbst herausfinden, was in dieser heiklen Angelegenheit zu thun ist. Wir, meine Herren, da mit spreche ich wohl Ihrer Aller Meinung aus, wollen uns Herr Justizrath!" fuhr der Buchdruckereibesizer wüthend jeder Beeinflussung seines freien Entschlusses enthalten. auf, ich verbitte mir derartige Juvektiven! Ich bin Unsere Ansicht über den Punkt hat er kennen gelernt. Hier mindestens ein ebenso guter Patriot als Sie! Aber wenn mit ist unsere heutige Tagesordnung erledigt die Sigung ich durch das verlangte Opfer direkten Schaden leiden soll ist geschlossen!" -- wie fomme gerade ich dazu, die Kosten des Wahl­tampfs auf diese Weise zu bestreiten!"

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" Ich glaube, Herr Schneeberg", meinte jetzt der Vor­fizende in freundlich- begütigendem Tone, wir alle, die wir hier sind" er ließ dabei seine Augen in dem kleinen Kreise vertrauensvoll herumschweifen wir alle, die wir hier sind, würden ohne Wimperzucken dem allgemeinen Wohl ein solches Opfer bringen. Auch Sie werden morgen zu anderer Ansicht gelangt sein, ich weiß es tenne ich Sie doch als einen sturmgeprüften, jederzeit opfermuthigen Ver­fechter der guten Sache."

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Aber, Herr Kommerzienrath, ich sage Ihnen, es ist völlig zwecklos. Entlasse ich morgen Frisch, so stellt ihn übermorgen ein Konkurrent ein, und dann habe ich nicht nur das Opfer nuglos gebracht, sondern ich trage auch den Schaden doppelt."

Daß letteres nicht geschieht, dafür werden wir Sorge tragen," versicherte der higige kleine Justizrath mit nervöser Gestifulation. Weder ein hiesiger Buchdrucker, noch ein hiesiger Arbeitgeber anderer Art soll dem gefährlichen Kumpan die Thür seiner Werkstätte öffnen, verlassen Sie sich darauf. Der Mensch muß aus der Stadt!"

" Das heißt," bemerkt der Vorsitzende, mein Freund Haderer will sagen, daß es keinem patriotisch gesinnten

Früher Morgen.

II.

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Noch hat der Tag den Kampf mit der Nacht nicht aus­gekämpft, graue, fable Dämmerung regiert in unsern Breiten, nicht mächtig genug, um das künstliche Licht, das der for­schende Menschengeist zum Erfaz des mangelnden Sonnen lichts bestimmt hat, vollständig überflüssig zu machen.

Wie hübsch es ist", fuhr Hermann zärtlich fort, wenn man morgens aus der Kammer in ein traulich er­wärmtes, helles Bimmer tritt und nicht mehr frierend und un behaglich in den kalten Wintermorgen hinaustreten muß. Es ist doch etwas ganz anderes um eine Verbindung, liebe Anna, die wie die unsere auf wirklicher Zuneigung beruht, als das frivole Zusammenleben von Leuten, wo so oft der Mann die Frau oder die Frau den Mann kauft, obgleich diese Personen es gerade hervorragend find, welche für die Heiligkeit der Ehe schwärmen und den sittlichen Standpunkt meiner Partei heuchlerisch angreifen. Doch es scheint jemand auf dem Gange herumzutasten und die Thür zu suchen sieh doch einmal nach, liebe Anna, vielleicht will jemand zu uns."

- Unna  

beeilte sich, zu öffnen.

„ Wer ist da?" sagte sie mit ihrer sanften, hellen

Stimme.

In dem kleinen, sauberen Stübchen, das wir an dem düsteren Novembermorgen betraten, verbreitet denn auch noch eine Petroleumlampe ihr mattes Licht, bei dessen Schimmer wir auf dem Kanapee sigend einen jungen, kräftigen Mann mit energischem Ausdrucke in den bunteln zurück. Ist Hermann noch da?" Augen und schwarzem, stattlichem Vollbart erblicken, der sich augenscheinlich sein einfaches, aus Kaffee und Brot be stehendes Frühstück vortrefflich munden läßt, indeß an der anderen Seite des Tisches eine junge Frau mit freund lichen, angenehmen Zügen steht und ein großes Butterbrot für den Gatten zurechtschneidet.

Guten Morgen, Frau Fritsch," klang es freundlich

Lieber Mann," sagte die junge Frau nach längerem Stillschweigen mit glücklichem Lächeln, weißt Du, daß heute ein wichtiger Gedenktag für uns ist? Wir sind heute gerade vier Wochen verheirathet."

Ja, aber er will eben fortgehen. Kommen Sie herein." Bwei einfach, aber sauber gekleidete Arbeitermänner mit ernsten, festen Zügen, in der Mitte der dreißiger Jahre, folgten der ergangenen Einladung und traten mit herzlichem Gruße in die Stube und zu dem Genossen an den Tisch, der beiden warm die Hand drückte.

„ Sett Euch, Kameraden," sagte Hermann höflich und Anna brachte geschäftig Stühle herbei, auf denen sich die Ankömmlinge niederließen. Was führt Euch so früh schon zu mir? Ist etwas vorgegangen?"

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