Einzelbild herunterladen
 
Der Brand hatte seinen Herd in der Garberobe und war auf einige Fabrik- und Borratsräume übergesprungen. Die Feuerwehr griff mit zwei Schlauchleitungen ein und die Rohrführer drangen teils von der Treppe aus, teils von einer mechanischen Leiter gegen das Feuer vor. Nach halbstündigem Wassergeben war die Gefahr be- seitigt. Immerhin ist der Brandschaden ganz beträchtlich. Eine Betriebsstörung tritt bei der Firma aber nicht ein. Feuer im Moabiter Schützenhans. Gestern abend 8� Uhr kam auf dem Grundstück des Moabiter Schützenhauses am Nordufer in Plotzensee ein größerer Brand zum Ausbruch. Die Flammen er- faßten die Kaffeetüche und drei angrenzende einstöckige Holzbauten. Die Berliner Feuerwehr wurde von zwei Seiten um Hilfe ange- gangen und entsandte die iFüge 21 und 23 zur Brandstelle. Von der Charlottenburger   Feuerwehr traf fast gleichzeitig der Löschzug aus der Hauptfeuerwache ein. Während die Berliner   Wehr mit einem Rohr Wasser gab, arbeitete die Charlottenburger   Wehr mit zwei Schlauchleitungen. Die Brandstell« war bald von einer großen Menschenmenge umlagert.-Das eigentliche Schützenhaus wurde durch das Feuer nicht gefährdet, da"es voni Brandherd ein ganzes Stück entfernt lag. Nach halbstündiger Löschtätigkeit war der Brand gelöscht. Die Ursache des FeucrS ist zwar nicht mit Bestimmtheit ermittelt, doch vermutet man allgemein Brandstiftung.   Außerdem hatte die Berliner   Feuevwckhr gestern gegen abend in der Prinzen Allee 81/82 einen größeren Tachstuhlbrand zu bewältigen. Das Feuer zerstörte die Dachstühl« des linken Seitenflügels und Quer- gebäudes auf dem zweiten Hofe zu einem erheblichen Teil. Erst nach dreistündiger Tätigkeit konnte die Wehr wieder abrücken. Ehedrama in einer Laubenkolonie. ?fne blutige Tragödie hat fich gestern abend in der Lauben- kolonie an der Finnländischen Straße abgespielt. Nach einem Mord« versuch auf ihren Ehemann tötete sich die 27jährige Gertrud Zimmermann, Raumerstr. 33 wohnhaft. DaS Zimmermannfche Ehepaar hatte in der Kolonie an der Finnländischen Straße eine Laube gepachtet und pflegte dort jeden Abend zu weilen. In letzter Zeit kam eS zwischen den beiden Eheleuten wiederholt zu Reibereien, die angeblich auf Verschulden deS Mannes zurückzuführen sind. Frau Z. hatte in Erfahrung gebracht, daß ihr Mann in letztei Zeit etwas leichtsinnig geworden sei. Gestern abend sollte es in der Laube zu einem blutigen Auftritt kommen. Beim Eintreffen ihres Mannes stellte Frau Z. diesen zur Rede. Es kam zu einem heftigen Wortwechsel, in dessen Verlauf Frau Zimmermann plötzlich einen scharf geladenen Revolver unter der Schürze hervorzog und auf ihren Ehemann einen Schuß abfeuerte. In dem Glauben, sie habe ihren Lebensgefährten erschossen, richtete die junge Frau nun die Waffe gegen sich selbst und jagte sich eine Kugel in die rechte Schläfe. Blutüberströmt brach sie zu- sammen. DaS Geschoß hatte fast auf der Stelle tödlich gewirkt. Ein aus der Nachbarschaft hinzugerufener Arzt ver- mochte bei der Lebensmüden nur noch den Tod festzustellen. Wie sich herausstellte, war der Ehemann von der ihm zugedachten Kugel gar nicht getroffen worden. Er war in dem Augenblick, als die Frau die Waffe gegen ihn abfeuerte, schnell zur Seite gesprungen und halte sich dadurch vor dem Tode bewahrt. Die Leiche der er- schossenen Frau Z. wurde von der Polizei beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht._ Durch den Fahrstuhlschacht gingen Einbrecher, die in der Nacht zu gestern der Neusilberwarenfabrik von P. Münch. meher in der Wrangelstr. 4 einen Besuch abstatteten. Nachdem sich die Diebe mit einem Nachschlüssel Eingang in das HauS verschafft hatten, kletterten sie im Fahrstuhlschacht an dem SeU hoch, verbogen die eiserne Tür zu den im ersten Stockwerk liegenden Geschäfts- und Lagerräumen der Firma Münchmeyer und schlüpften durch die so erzielte Oeffnung. Um zu der Expedition, wo die großen Vorräte an neusilbernen Sachen, wie Feuerzeuge, Zigarettenetuis usw. lagern, zu gelangen, mußten sie noch eine Tür bewältigen. Sie taten dies, indem sie die Füllung herausschnitten. Sodann erbrachen sie alle Schränke sowie im Kontor die Pulte und stahlen insgesamt für über 1200 M. Waren aller Art._ Ein folgenschwerer Zusammenstoß zwischen einem Automobil und einem Geschästswagen ereignete sich gestern in früher Morgenstunde in der Landsberger Allee  . Bor dem Grundstück Nr. bl stieß ein Droschkenautomobil, dos aus der nördlichen Richtung kam, und in dem ein junges Paar saß, mit solcher Gewalt mit einem entgegen- kommenden Schlächterwagen zusammen, daß die beiden Insassen im Bogen aus dem Kraftwagen geschleudert wurden und besinnungslos auf dem Fahrdamm liegen blieben. Man brachte beide nach dem Krankenhaus am Friedrichshain  , wo schwere innere Verletzungen sowie Quetschungen bei den Verunglückten konstatiert wurden. Wer ist die Tote? Am 4. August, nachmittags gegen 4� Uhr, wurde im Stadtschleusenkanal, vor dem Hause An der Schleuse 10, die Leiche einer etwa 40 Jahre alten unbekannten Frauensperson gelandet, deren Jdendität bisher nicht festgestellt werden konnte. Die Leiche befindet sich im Leichenschauhause. Nach einem bei der Leiche vorgefundenen Zettel handelt eS sich anscheinend um eine Emma Lange. Die Leiche war bekleidet mit graugestreiftem Mantel, blauem Kostümrock, rotem Unterrock, schwarzen Strümpfen. Beinkleidern aus Barchend und schwarzen Schnürschuhen. In der Kleidertasche befand sich ein Portemonnaie mit S.S3 M. Inhalt sowie ein Fingerhut und zwei Schlüssel. Nachrichten erbittet die Kriminalpolizei. Zimmer 340 in. zu den Akten 2825, IV. 20. 13. Auch nimmt jedes Polizeirevier Nachricht entgegen. vermißte Lehrlinge. Seit dem 2. August ist der 17 jährige Schneiderlehrling Artur Biernatzki aus Wilmersdorf   spurlos verschwunden. Er hatte am Nachmittag des letzten Sonnabends die Wohnung seines Meisters verlassen, um eine Bei orgung auszuführen, kehrte ober von diesem Ausgange nicht zurück. Alle polizeilichen und privaten Nachforschungen sind bisher vergeblich geblieben. Ein Selbstmord erscheint ausgeschlossen. Die Eltern nehmen an, daß der Bermißte verunglückt oder irgendwo verborgen gehalten wird. Artur Biernatzki ist etwa 1,60 Meter groß, von kräftiger Gestalt; er war mit braunem Jockettanzug, grauen Strümpfen und schwarzen Zugstiefeln bekleidet. Seit dem 4. d. M. wird der 14'/, jährige Lehrling Franz T e ch e r t auS der WilhelmSaue 100 in Wilmersdorf   vermißt. Er hatte am genannten Tage seine Eltern besucht, die er gegen 3 Uhr abendS verließ, um seine Lehrstelle aufzusuchen. Dort ist er aber nicht eingetroffen und trotz eifrigster Nachforschungen hat man bisher von dem Knaben keine Spur entdecken können. Es wird vermutet, daß der Lehrling verschleppt worden ist. Der Verschwundene ist 1 60 Meter groß, er trug einen dunkelbraunen Jackeltanzug, schwarze Strümpfe, schwarze Schnürstiefel und grünen Hut. Lei  « Sommerfest des Turnvereins.Fichte" ist eine Damenuhr verloren worden. Der ehrliche Finder wird gebeten, dieselbe im SportshauS Richard Hausen. Köpenicker Str. 108, abzugeben. Frei« Schülervorträge auf der Treptow  - Sternwarte. Di« Direktion der Treplow-Slernwarte hat bestimmt, daß auch fernerhin bis Ende der Schulferien jeder Erwachsen? das Recht hal, zu den Vorträgen um 5 und um 7 Uhr ein Kind unter 14 Jahren frei ein- zuführen. ES finden folgende kinematographNche Vorführungen statt' Am Sonnabend, den 0. August, abends 7 ihr über:.Jnrer- esiante Bilder aus Italien  ", abends 0 Uhr:«Aus fernen Landen": am Sonntag, den 10. August, nachmittags 6 Uhr:-Christoph ColumbuS  " abends 7 Uhr:.DaS Berner Oberland  ; am Montag, den 11. August, abend« 7 Uhr:.Natur und Leben m norddeutschen Gauen"; abends S Uhr spricht Direktor Dr. F. S. Archen hold ,m Zeugen gesucht. Der Chauffeur, der am Sonntag, den 22. Juni, abends 7' Uhr. einen verunglückten Mann von Saatwinkel nach dem Virchow-Krankenhaiise gefahren hat, wird gebeten, seine Adresse an Schäfer. Bogtstr. 7/8, gelangen zu lassen. Desgleichen wird der Chauffeur um Angabe seiner Adresse ersucht, der den Verletzten da mals gegen'/zS Uhr vom Virchow-Krankenhause nach Voglstr. 7/8 gefahren hat. Vorort- Nacfmcbtem Trevtow-Baumschulenwcg. Mit dem Jenaer   Parteitag unter besonderer Berücksichtigung des politischen Massenstreiks befaßte sich am letzten Dienstag die außerordentliche Generalversammlung des Wahlvereins. Referent war Genosse H a g e n- Friedenau. Die wesentlichsten Gesichts- punkte des einstündigen Vortrags waren ungefähr folgende: Wenn die Mitgliederentwicklung der Gesamtpartei im verflossenen Ge- ichäftsjahre nicht befriedige, so liege dies mit daran, daß die führen. den Genossen in bezug aus die Kleinarbeit ihre Pflicht nicht immer erfüllen. Es sei deshalb lein Wunder, wenn die Genossen, welche den ganzen Tag schwer arbeiten müßten, nicht in der gewünschten Weise zur Mitarbeit heranzuziehen seien. D»e Parteitaktik hätte bei den jetzt herrschenden Strömungen ebenfalls auf die Tagesord nung des Parteitages gesetzt werden müssen; ebenso die Reichsver- sicherungsordnung, da bekanntlich in der Rechtsprechung unserer Sozialgesetzgebung in nächster Zeit tief einschneidende Aenderun gen zu erwarten seien. Die Tätigkeit unserer Fraktion im Reichs­tage sei anzuerkennen. Die aufreibende Mitarbeit in den Kam- Missionen jedoch könnten die Abgeordneten sich sparen, denn im Plenum werde doch jede erkämpft« Verbesserung wieder gestrichen, was die Beratung der Militärvorlage zur Genüge bewiesen habe. In der Steuerfrage sei die Haltung der Fraktion auf das schärfste zu verurteilen. Durch die Zustimmung zur Vermögenszuwachs- steuer und zum Wehrbeitrag habe sie die Mittel bewilligt zu der größten aller Militärvorlagen. Die Maifeier müsse hochgehalten und der Nürnberger Beschluß, wonach Partei- und GewerkschaftS  - angestellte ihren Tagesverdienst an den Maifonds abzuführen hätten, wieder sanktioniert werden. Zur Propagierung des Massen. streiks hält Redner die gegenwärtige Zeit für die denkbar un- günstigste, da die große Masse davon nichts wissen wolle. Die Schuld treffe zum großen Teil die Gewerkschaften, denn diese ließen es an der nötigen Aufklärung fehlen. Redner schloß seine AuS- führungen mit der Mahnung: die Genossen mögen dafür sorgen, daß wieder die radikale revolutionäre Politik getrieben werde, dann werde auch das Vertrauen zur Partei wieder wachsen; auch sei darauf zu achten, daß nur solche Genossen auf den Parteitag dele- giert werden, welche an der alten Taktik festhalten. Genosse Haß ist über die Ausführungen des Referenten in der Frage des Massenstreiks überrascht, denn er habe das direkte Gegenteil von dem gesagt, was seit Wochen in der Presse und in Versammlungen gefordert worden sei. Der Kampf um ein besseres Wahlrecht sei wohl einen Massenstreik wert. In der Steuerfrage stimme er dem Referenten zu; beschätNend sei eS allerdings, daß einzeln« Mitglieder der Fraktion sich in aller Oeffentlichkeit in Ver. sammlungen bekämpfen, wie dies in Halle und Dresden   ge- fchehen sei; dadurch würde unter den Genossen eine Stimmung er- zeugt, die der Partei höchst nachteilig sei. L ü d k e begrüßt eS, daß Haß als Gewerkschaftsbeamter einen solchen Standpunkt einnimmt und meint«, wenn alle Gewerkschafts- führer so reden würden, dann stände eS um die Frage des Massen- streiks besser. F r e i g a n g hätte erwartet, daß nach Annahme der Militär- vorläge die Fraktion eine Massenaktion eingeleitet und dem Volke die gewaltige Belastung vor Augen geführt hätte. Die in der Partei eingerissene Lauheit mache sich auch in den Gewerkschaften bemerk. bar. Dies sei darauf zurückzuführen, daß die Führer den Wün- schen der Masse keine Rechnung mehr tragen, was auch die Arbeits- lofenverfammlung der Holzaroeiter kürzlich bewiesen habe. Ein Antrag an den Parteitag, der verlangt, daß die jungen Leute, welche zum Heere einberufen werden, durch die Presse auf ihre Rechte und Pflichten aufmerksam gemacht und die Entlassenen auf die Not- wendigkeit der politischen und gewerlschaftiichen Organisation hin- gewiesen werden, fand Annahme. Als Kandidat für die Partei- tagsdelegation wurde Genosse Haß vorgeschlagen. Unter Vereinsangelegenheiten wurden die Namen derjenigen Genossen bekannt gegeben, die bei der LandtagSwahl ihr Wahlrecht nicht ausgeübt haben. Einigen Genossen wurde«ine Rüg« erteilt, während gegen die Gastwirte Grünig- und Wenzel-Treptow und �Schuhmacher meister Schatz- und Gastwirt Finger-Baumschulenweg der Ausschluß aus dem Wahlverein beschlossen wurde. Neukölln. Fericnspiele. Am Sonnabend, den 0. August, findet imKarls- garten" ein Schlußfeft statt, mit dem die diesjährigen Ferienspiele beendigt werden. An Unterhaltung wird geboten: Konzert. Kinder- reigen, Deklamationen uiw. Der Abmanck der Kinder erfolgt um 1 Uhr mittags von den bekannten Sammelstellen aus. Eltern und Freunde der Ferienspiele werden freundlich eingeladen. BillettS ä 15 Pf. sind bei den Spielleiterinnen und Helferinnen zu haben. Friedenau  . Am Sonnabend, den 0. d. M., findet im Birkenwäldchen zu Steglly, Schüyenstrotze, die Endfeier der Ferienkolonie statt. Der Abmarsch der Kinder erfolgt mittags 2 Uhr von den bestimmten Stellen auS. Eltern sowie Freunde werden hierzu eingeladen. Ober-Schöneweide. Der BildungS- und JugendauSfchuß hatte den Vertrieb der Ein- triltslarten für die Treplow-Slernwarte zu ermäßigten Preisen über- nommen. Um nun zunächst einmal den Kindern Gelegenheit zu geben, die Treptow  -Sternwarte zu besichtigen und auch eine Kino- Vorstellung im selben Institut zu besuchen, werden die Eltern ersucht, ihre Kinder am Sonnabendabend'/z5 Uhr noch dem Treffpunkt vor dem Hause SiemenSstr. 8 zu schicken. Mitzubringen ist ein kleiner Imbiß und 35 Pf. Die Klnder sind um'/,10 Uhr wieder zu Hau«. Die Beteiligung von Jugendlichen und Erwachsenen ist gleichfalls erwünscht. Der Abmorsch erfolgt pünktlich 5 Uhr. Nähere Auskunft gibt der Leiter Burgschat, SiemenSstr. 8. Lichterfelde  . TodeSsturz mit dem Motorrad. Ein Unfall mit tödlichem AuS- gang hat sich vorgestern in Lichrerfelde zugetragen. Der Bauunter- nehmer Gustav Benz   auS der Bucherstraße zu Steglitz   war auf seinem Motorrad von Steglitz   nach Lichierfelde gefahren. AIS   er vom Bahnhofsweg nach der Gardeschützenkaserne fuhr und an dieser vorüber wollte, fuhr ein Gardeschütze auf seinem Zweirad in das Kasernentor hinein. Benz stieß mit dem Radfahrer so kräftig zu- sammen, daß er mit dem Motorrad zu Boden geschleudert wurde. Er schlug mit dem Kopf gegen die Bordschwelle und war auf der Stelle tot. Eichwalde  - Freunde deS RadfahrsportS werden auf da« am Sonntag, den 10. d. M., in WittesWaldschlößchen" stattfindende Sommerfest des Radfabrervereins.Vorwärts", Eichwalde  , autmerlsam gemacht. Für Unterhaltung ist im reichste» Maße gesorgt. U. a.: Korso- und Reigenfahrt. Preiökegeln Kinderbelustigungen im Wald. Die Korso- fahrt beginnt nachmittags 3'/, Uhr. Hohen- Schönhanse«. Ein Sportfest veranstalten am Sonntag, den 10. August, im WaldhauS am Orankesee" die hiesigen Arbeiter-Sportvereine. Da die Vereine sich bei Parteifesilichkeilen stets bereitwillig zur Ver- fügung stellen, ist eine rege Unterstützung deshalb durch die Arbeiter­schaft erwünscht. Kalkberge- Rüdersdorf  . Aus der Gemeindevertretung. Zunächst kam der Antrag betr. Beteiligung an der Vereinigung Gaswerk Niederbarnim-Ost zur Be- ratung. Nach kurzer Debatte wurde die Beteiligung an dem Unter- nehmen mit 0 gegen 4 Stimmen beschlossen. Die Stammeinlage beträgt 40 000 M. liebet einige etwas unklare Punkte des Gesell- schaftsvertrages soll der Kreis noch nähere Erläuterungen geben. Die Gemeinden Rüdersdorf   und Tasdorf   beteiligen sich ebenfalls an dem Unternehmen. Die Stammeinlage ist überall die gleiche. Die Entscheidungen der Gemeindevertretungen von Kleinschönebeck und Wollersdorf in dieser Angelegenheit stehen noch aus. Schöffe Koepisch gab noch davon Kenntnis, daß die Benzollokomotiven jetzt vom Gemeindevorstand der Deutzer   Maschinenfabrik wieder zur Ver- fügung gestellt worden seien. Den Grund zu diesem Schritt gaben die fortwährenden Betriebsstörungen, die schon enorme Unkosten verursacht haben. Alsdann soll die Straßenbahn elektrischen Betrieb erhalten._ Jugendveranftaltuuge». Neukölln. Sonntag, den 10. August, l. Nachtwanderfahrt nach der Märkischen Tchweiz. Rebielde Marzin sNachtlagcr) Buckow Dabms- dors-Münchcberg.'Abfahrt Sonnabend abend 8.26 Uhr, vom Schiesischen Bahnhof fEingang b. d. Spreelunnctbahn). Fahrgeld inkl. Zchlasen und Kaffee 2 M. Nachzügler fahren Sonntag ftüh 5,25 Ubr vom Schlcstschen Bahnhos bis DabmSdors- Müncheberg. 2. Nachmittags- Wanderung nach Pferdebucht. Abfahrt Bbf. Neukölln 1,08 Uhr bis Köpenick  . Fahr- getd 30 Pf. Sonntag, den 17. August, Massenausflug nach Müggel- Ichlötzchen Nieder-Schönhansen-Nordend. Sonntag, den 10. August, Spiel« Partie nach Hcrmsdois Glienicke. Treffpunkt früh 8 Uhr, am Markiolatz. Nachmittags 3 Uhr Kafscetochen im Lokal zum Kronprinzen, Kaiser- Wilhclm-Strahe. Zahlreiche Beteiligung der Eltern mit Kindern wird er­wartet._ Sitzungstage von Stadt- und Gemeindevertretungen. Bohnsdorf  . Heute Freitag, den 8. August, nachmittags 5 Uhr, im Lokal von Schulze. Diese Sitzungen stnd öffentlich. Jeder Gemeindeangchörige tl be- rechtigt, ihnen als Zuhörer beizuwohnen. Hus aller Welt. Bootskatastrophe in Swinemünde  . Ein furchtbares Unglück, bei dem eine Anzahl Personen das Leben einbüßte, ereignete sich gestern nachmittag auf der Ostsee   bei Swinemünde  . Von einer plötzlich einsetzenden Boe wurde das MotorsegelbootFriedrich Karl" zum Kentern ge- bracht. Von den 22 Bootsinsassen konnten nur fünf gerettet werden. 17 Personen ertranken. Das Unglück wurde von dem zahlreichen Publikum, das dem Konzert der Kapelle der KaiseryachtHohenzollern" am Strande   lauschte, bemerkt. Es entstand eine furchtbare Aufregung unter den Kurgästen. Das Konzert wurde sofort abgebrochen und alles eilte zum Strande. Sofort gingen Rettungsboote nach der Unglücks» statte ab. Die Hilfe kam jedoch zum größten Teil zu spät. Kurze Zeit vor dem Unglück war der Kaiser im Automobil von Swinemünde   nach Ahlbeck   abgesabren. Von den Ertrunkenen sind sechs Berliner  , und zwar Justizrat Landgerichtsrat Francke, der Kauf- mann Goldemann samt Sohn, der Referendar ist. Kaufmann Brann samt Sohn, der letztere ebenfalls Referendar, und der zwölfjährige Sohn des JustizratsFrancke. Außerdem werden noch vermißt und find wahrscheinlich ebenfalls ertrunken: Student Willi Gaack aus Berlin  , Student Blatt aus Krakau  , der Fischer Bauer sen., Goldschmied Albert Porree aus Spandau  , Frau Hedwig Kamprath aus Sachsen  -Altenbura und sechs weitere Personen, deren Namen noch nicht feststehen. Zu dem Bootsunglück wird weiter gemeldet: Das ge- kenterte Boot gehörte dem Bootsbcsitzer Bauir. der eben- falls ertrunken ist, während sein Sohn gerettet wurde, das Unglück geschah zwischen 4 und 5 Uhr nachmittags einige Kilometer von der Seebrücke entfernt, die Angaben über die Zahl der Toten schwanken noch. Ein Berliner   Hochstapler in Frankreich   verurteilt. Bon dem Schwurgericht in Nancy   wurde gestern der aus Berlin  stammende Walter Her m a n n der unter dem Namen eines Dr. Kraus hier ärztliche Praxis ausübte, zu zwanzig Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Hermann hatte seine Villa in Brand gesteckt, um die Versicherungssumme zu erhalten. Wie auS der Verhandlung hervorging, hat Hermann ein ziemlich be- wegteS Leben hinter sich. Er hatte in Berlin   eine Forstschul« be. sucht, war jedoch entlassen worden und darauf in ein Bankgeschäft eingetreten. Nachdem er hier wegen Unterschlagungen entlassen worden war, wurde er Kaufmann und wurde wegen Betrügereien und Fälschungen gerichtlich verurteilt. Infolgedessen flüchtete er nach England und ließ dabei seine Frau in München   in Stich. In London   gab er sich als Kunsthändler, aber auch als russischer Fürst aus. Hier ging er eine neue Ehe ein. brachte die Mitgift seiner Frau durch und wurde zu Zwangsarbeit verurteUt. Als Arbeiter begab er sich sodann nach Amerika   und wurde schließlich Arzt in den Vereinigten Staaten   auf Grund eines in San Franzlsko ge- kauften Diploms. In Amerika   schloß er seine dritte Ehe und vor- schwand dann wiederum mit dem Geld« seiner Frau. Er ging nach Aegypten   und kam von dort dann nach Nancy  . Hier ereilte ihn nun von neuem sein Schicksal._ Kleine Notizen. Lpftr des Bergsports. Von der Südwand der Kiemen Zinne m den Dolomiten ist am Dienstag, wie gemeldet wird, der Arzt Theodor Husche aus Rasiock aus 400 Meter Hohe abgestürzt. Tie schrecklich verstümmelte-eiche ist von Berg­führern geborgen worden.. m,,«--M... Eine Familie ertrunken. 2»«.m- seiner vierjährigen Tochter am Donnerstag am Einftedlerdetch m Hambura über d«" Steg S" fe'n<T Sa�?ef,en wollte, geriet der Steg ins Rutschen. All« drei Personen rieten ms Wasser und konnten wegen d�r«itzenden Strömung n.cht gerettet werden. Farchtbar verbrannt. Ein furchtbares Unglück bat sich am Mittwoch in einer Fabrik in Bilbao   ereignet. Als Arbeiter mit SchmeLn von Stahl beschäftigt waren fiel plötzlich«in T.'fäß mit Amoizenew St°h' um d- flu�.ge Stahl masse ergoß sich über die»rbelter. Einig« Arbeiter- die genaue Zahl steht m< o J0«.''!" u r als Leichen von der"Masse befreit werden. Zwei Arbeiter liegen schwer ver. brannt danieder, während eme großere Anzahl leicht verlep: wurde. Einem Telegramm aus London   zufolge ist Oberst C o d N vom englischen Militarstugweicn, der am Donnerstag früh mit Passagier bei Avershot auf einem Flugzeug aufgestiegen war. aus einer Höhe von 200 Metern abgestürzt. Cody und sein Passa. gier waren auf der stelle t o t. Cody war einer der populärsten enaiischen Flieger und Flugzeugkonstrukteure. Hochwasser in Ungarn  . Das Hochwasser der über die Ufer ge- tretenen Flüsse uberstutete zahlreiche Ortschaften in Abaujer Komi- tat«. Zahlreich« Hauser stürzten ein. Es find mehrere Menschenopfer zu beklagen. Bahndämme und Brücken wurde» fortgeschwemmt. Auch im Unger Komitate sind die Flüsse über « die Uier getreten, sie haben ungeheuren Schaden angerichtet. kommen. �Rftt dem großen Fernrohr�_ ��rnntw-�ffichee R�lteur�Slfred Wielepp� Neukölln. Für den Jnieratenleil oerantw.: Th. Glocke. Berlin  . Druck u. Verlag:'Vorwärt» Buchöruckerei n. Verlagsanstalt Paul Singer n.., Berlin