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Waarenbestände bis auf wenige fleinere Sachen wurden infolge| gemacht und Nehls am Kopfe verlegt hatten, so mußte er zu- Haus verlassen. Herr Friedländer hat die auf Ausfindigdiefer Explosion zerstört. Die Detonation im Innern des Ladens nächst nach der Charitee gebracht werden, wo er als Polizei- machung des Thäters ausgesetzte Belohnung auf fünfhundert erfolgte zweimal, wodurch die großen Doppelfensterscheiben gefangener Unterkommen gefunden hat. Die Verlegungen sind Mark erhöht. zerschmettert wurden; hierdurch wurden die Passanten aufmertfam scheinbar nicht sehr gefährlich. und requirirten sofort die Feuerwehr, welche auch alsbald erschien und nach 1½ſtündiger Thätigkeit, welche sich hauptsächlich auf Aufräumungsarbeiten erstreckte, wieder abrücken konnte. Der Schaden ist sehr beträchtlich und wird auf einige tausend Mart beziffert, welcher durch Versicherung leider nicht gedeckt ist, da bekanntlich die Feuerversicherungs- Gesellschaften Handlungen mit Explosivstoffen nicht aufnehmen.
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Polizeibericht. Am 19. d. M. Morgens wurde eine taubgroßen Sensation Veranlassung geben. Rechtsanwalt Dr. Sello Schlächterwagen überfahren und an der Schulter und am Bein Die Sache des Dr. Moll soll nun doch noch zu einer stumme Frau vor dem Hause Königgrägerstr. 130 durch einen beabsichtigt nämlich, das gesammte aftenmäßige Material des bedeutend verlegt. In der Fabrik von Horwitz u. Saalfeld , Falles Moll zu veröffentlichen. Es werden dabei allerdings Wrangelstr. 4, schoß sich ein Arbeiter mit einem Revolver in die Wunderdinge zur Sprache kommen, welche zeigen, daß die Brust. Er wurde nach dem Krankenhause Bethanien gebracht. Strafprozeß- Ordnung im weitesten Sinne einer Abänderung be- Vormittags versuchte ein Gelbgießer in feiner Wohnung, in dürftig ist. Unmittelbar vor seinem gewaltsamen Tode hat Dr. der Rykestraße, sich zu vergiften. Er wurde nach dem KrankenEin schreckliches Unglück ereignete sich am Dienstag gegen Moll noch einen Abschiedsbrief an seinen Wertheidiger Rechtshause am Friedrichshain gebracht. In seiner Wohnung, in Abend auf dem Grundstück Reinickendorferstr. 48. Dort hat ein anwalt Dr. Sello gerichtet, in welchem er demselben für seine der Forsterstraße, wurde Mittags ein Schriftseher erhängt vor: Arbeiter Dunkel mit seinen beiden Kindern eine kleine Wohnung aufopfernde Wirksamkeit dankt und nochmals seine Unschuld be: gefunden. Vor dem Steuergebäude Alt- Moabit 143 gerieth inne. Dunkel leidet feit längerer Zeit an epileptischen Anfällen theuert. In dem ganz leidenschaftslos geschriebenen Briefe heißt es eine 73jährige Frau unter die Räder eines Arbeitswagens und und auch am Dienstag wurde er wieder von Krämpfen befallen.. a.: Wenn auch der Erfolg nicht für uns war, so nehmen Sie als wurde am Unterschenkel bedeutend verlegt. Nachmittags stürzte Dabei paffirte ihm das Unglück, daß er an die auf dem Tisch legte Versicherung von mir an: Nicht einen Schuldigen haben ein Theil des Vorgartengitters vor dem Hause Flensburgerstehende brennende Petroleumlampe stieß und diese herunterriß. Sie der gerechten Strafe entziehen wollen, nein, einen Un- ftraße 20, anscheinend infolge Lockerung des Fundaments, Die Lampe zerschlug und schnell hatten sich ihre Flammen über schuldigen wollten Sie vom Schimpfe retten. Wenn es ein Jen- um, als ein elfjähriger Knabe sich beim Spielen an das den an der Erde liegenden Epileptischen ergossen, dessen Kleider seits giebt, so werde ich dort das Recht finden, welches mir hier Gitter gehängt hatte. Er gerieth unter das stürzende bald lichterloh brannten. Ein lautes Jammergeschrei erscholl versagt worden. Im Angesicht des Todes erkläre ich: ich bin un- Mauerwerk und erlitt einen Bruch des Unterschenkels. Beim von den Lippen der Kinder, die ihren Vater hilflos den Flammen schuldig. Ich, den kein einziger meiner Bekannten einer un- Fensterputzen stürzte ein Dienstmädchen aus dem zweiten Stock preisgegeben fahen. Bald eilten Nachbarn herbei, und lauteren Handlung für fähig hielt, sollte eines minimalen Be- des Hauses Blumenstraße 26 auf den Bürgersteig hinab und erauch der Hausverwalter Peus, sowie Dienstfreier trages halber ein Verbrechen begangen haben? Ich sollte Jahre litt so schwere innere und äußere Verlegungen, daß seine UeberFeuerwehrmann Schröder waren unter den ersten Helfern lang unter der schweren Beschuldigung ruhig ohne gutes Ge- führung nach dem Krankenhause am Friedrichshain erforderlich in der Noth. Man fand das Zimmer Rauch wissen in Berlin geblieben sein? von Ich bin fest überzeugt, daß wurde. Als Abends der obdachlose Arbeiter Nehla behufs Flammen erfüllt, die Kleider, Bettstellen, Betten nach wie vor alle meine Bekannten sagen werden, daß ein Un Verbüßung einer längeren Freiheitsstrafe im Hause Basewalterund Tapeten ergriffen hatten. Die schnell Vordringenden schuldiger in den Tad getrieben worden ist." straße 8 verhaftet werden sollte, versuchte er zu entfliehen. Er konnten die beiden Kinder unversehrt der Gefahr entreißen, während sich der Vater in seinen Schmerzen am Fußboden ersteren zu befreien, zur Waffe greifen mußte und Nehls durch schlug auf einen Schuhmann, der ihn wieder ergriffen hatte, ein und warf ihn zu Boden, so daß ein zweiter Beamter, um den wand, Nur mit Mühe ließ sich der Unglückliche fortschaffen. einen Säbelhieb am Kopfe bedeutend verlegte.- Wahnsinn schien ihn befallen zu haben; denn als nun die Lösch eines Arbeiters, in der Reinickendorferstraße 48, entstand dadurch In der Wohnung züge anlangten, und zunächst die Samariter in Thätigkeit treten ein kleines Feuer, daß derselbe infolge eines epileptischen Anfalls wollten, wehrte sich der Kranke mit Händen und Füßen, so daß die auf dem Tische stehende, brennende Lampe umwarf. Er es unmöglich war, seine Wunden zu verbinden; auch dem herbei erlitt schwere Brandwunden am Arm und im Gesicht. Außergerufenen Arzt Dr. Bock gegenüber zeigte der Unglückliche denfelben Widerstand und nur mit Mühe gelang fein Transport dem fanden im Laufe des Tages acht kleine Brände statt. nach der Charitee durch den vom Polizeibureau herbeigerufenen Krankenwagen. Dunkel hat erhebliche Brandwunden davon getragen, so daß an seinem Austommen gezweifelt wird. Durch die Hausbewohner und die Feuerwehr wurden dann die Flammen schnell gelöscht.
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Nach Unterschlagung von Kaffengeldern ist der Rendant des Konsumvereins Friedrichshain", Kaufmann A. Schlüßler, flüchtig geworden. Gestern sollte statutenmäßig die Auszahlung| der im Laufe des Jahres angesammelten Mitgliederguthaben er folgen, Schlüßler fand sich indeß in der zu diesem Zwecke ein berufenen Versammlung nicht ein. Eine sofortige Revision der Kaffe ergab einen Baarbestand von 16 482 M.; das Defizit, um dessenwillen Schlüßler flüchtig geworden ist, beträgt nur 3656 m. Den Mitgliedern des Vereins fonnte von dem Vorstande in einer sofort einberufenen neuen Versammlung die Mittheilung gemacht werden, daß zwei Drittel ihrer Guthaben zur Auszahlung gelangen werden, und zwar heute und morgen Abend. Das in der Landsberger Allee 131 belegene Geschäft Schlüßler's ist geschlossen worden. In einer im Januar stattfindenden Generalversammlung des Bereius, der zirka 600 Mitglieder zählt, soll über das weitere Schicksal desselben Beschluß gefaßt werden.
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des Polizeipräsidiums an die Reviervorstände soll das alt Die Frische Wurst" Schürze. Nach einer Anweisung herkömmliche Aushängen oder Ausstellen eines Stuhles mit weißer Schürze, als Zeichen, daß frische Wurst vorhanden, den Budikern und kleinen Schlächtern nicht mehr ohne weiteres gestattet sein; doch kann die Genehmigung auf speziellen Antrag der Geschäftsinhaber ertheilt werden. Warum diese Schererei? Eine eigenartige verantwortliche Redaktion hat das neueste antisemitische Geistesprodukt, die Allgemeine Deutsche Volks- Zeitung Frei- Deutschland", von der jetzt die Probenummer herausgegeben ist. Bisher hat man sich nothgedrungen im Beitungswesen damit begnügt, dem Staatsanwalt für das ganze Blatt oder für ein bestimmtes Ressort einen Preßsünder als Opferlamm zur Verfügung zu stellen. Frei- Deutschland denkt jedoch wahrscheinlich, getheilter Schmerz ist halber Schmerz" und überliefert dem Staatsanwalt in überschwenglichem Edel- zember. muth zugleich zwei verantwortliche Redakteure. Als solche zeichnen Die Firma K. Runge u. Kompagnie( die sich mit der Herfür Politik 2c. die Herren Adolf Reinecke und May Bänter. Wer stellung von Glasbuchstaben befaßt) war in den letzten Wochen sich's eben leisten kann! sehr unpünktlich im Bezahlen ihrer Arbeiter. An einem Tage
Hoffentlich hat diese für die Mitglieder höchst unangenehme Beim Fensterpuken ist das in der Blumenstr. 26 in Affäre das eine Gute, daß sie mancher Hausfrau, die bei Stellung befindliche Dienstmädchen Pauline Fiedler ausgeglitten Konjumpereins- Lieferanten für vermeintliche Vortheile schlechter als und zwei Stockwerke tief auf das Trottoir der Straße hinab sonst bei Bearzahlung einfauste, die Augen öffnet und sie vergestürzt. Die Aermiste, welche schwere innere Verletzungen eranlaßt, sich von dem Treiben dieser Vereine abzuwenden. litt, wurde im bedenklichen Zustande nach dem Krankenhause Friedrichshain geschafft.
Gerichts- Beifung:
Gewerbegericht. Rammer VIII. Sigung vom 18. De
Ueber die Ursache zu dem Selbstmord der 15jährigen stellten dieselben, des Wartens müde, ihrem Chef in Aussicht, Tochter Helene des in Rigdorf, Berlinerstraße, wohnhaften Leder- daß sie die Arbeit niederlegen würden, wenn man ihnen den arbeiters Mittendorf verlautet jezt: Das Mädchen führte Arbeiter blieben, kündigten jedoch. Als sie ihren Verdienst am fälligen Lohn nicht zahle. Der Lohn wurde gezahlt. Die an stelle der verstorbenen Mutter für Bater und Bruder die nächsten Löhnungstage wieder nicht ausgezahlt erhielten, gaben Wirthschaft. Ihre freie Zeit füllte sie mit dem Lesen von Schauer: fie das Arbeitsverhältniß auf; sieben Arbeiter flagten. Vier romanen aus. Der Vater war dahinter gekommen und wies seine Tochter gehörig zurecht. Das Mädchen scheint sich darüber davon hatten am 13. Dezember Termin. Sie verlangten den fehr getränkt zu haben und ist unter dem Eindruck, den die rückständigen Lohn für 8 Tage und für weitere acht Tage eine Schunt literatur bei ihr hervorgerufen, zu der traurigen That ge- niederlegung auf den Paragraph 124 Absatz 4 der GewerbeLohnentschädigung. Die Kläger ftüßten sich betreffs ihrer Arbeitsschritten. Ordnung, welcher den Arbeitern troh bestehender Kündigungsfrist ein fündigungsloses Aufgeben der Arbeit gestattet, wenn ihnen der schuldige Lohn nicht in der bedungenen Weise( hier an dem in der Fabrik üblichen Löhnungstage) ausgezahlt wird. Die Lohnentschädi= gung glaubten sie beanspruchen zu dürfen, weil sie durch die letzte Nichtzahlung ihres Lohnes moralisch gezwungen worden seien, Ein Kampf zwischen einem entsprungenen Verbrecher acht Tage vor Ablauf der Kündigungsfrist nicht weiter zu arbeiten. und zwei Schutzmännern entspann sich am Dienstag Abend Verhaftet worden ist die Verkäuferin Eva Diederich, die Da die beklagte Firma sich nicht im Termin vertreten ließ und Robert Nehls, der noch eine Zuchthausstrafe von 16 Monaten sie sich als Frau Pastor Hiller, Frau Dr. Böhm, Fräulein von Gebrauch und fällte ein sogenanntes Versäumnißurtheil. Die um 6 Uhr in der Pasewalkerstraße. Der 22 Jahre alte Arbeiter vier Wochen lang mehrere hiesige Geschäfte geschädigt hat, indem dieser der erste in der Angelegenheit war, machte der Vorsitzende zu verbüßen hat, wurde seit einiger Zeit von den Behörden ver- Sydow, Frau Dr. Windmüller u. f. w. vorstellte, größere Be- Beklagte wurde zur Zahlung von 63,25 M., 60 M., 40 M. und geblich gesucht. Jest nun wurde den Beamten des 91. Polizei- ſtellungen machte und verlangte, daß die Waaren nach ihrer 54 m. verurtheilt. Reviers die Mittheilung gemacht, daß sich der verfolgte Ver- Wohnung geschickt würden, wo Zahlung erfolgen sollte. brecher bei einer Frau in dem Hause Pasewalterstr. 8 versteckt Sie hatte es nicht auf den Besitz der gesammten Gewerbe Gericht. Kammer III. Vorsitzender: Assessor halte. Die erste Nachforschung blieb erfolglos; er wurde weder Waaren abgesehen, sondern wollte nur die Meinung Fürst . gefunden, noch wollten Hausbewohner von seinem Aufenthalte hervorrufen, daß sie eine vermögende Dame sei, so daß Der Puzzer Albrecht klagt gegen den Bauunternehmer Franz etwas wissen. Die Polizei ließ aber in ihren Nachforschungen sie den einen oder anderen Gegenstand ohne Zahlung gleich mit Reetz auf eine Lohnentschädigung für sechs Tage. Er behauptet, nicht locker, und gestern erfuhr ein Schuhmann von einem nehmen durfte oder sich unter dem Vorwande, ihre Börse ver- ihm sei das Abputzen eines Baues vom Beklagten übertragen Kinde, daß sich ein Mann, dessen Beschreibung auf den Ge- gessen zu haben, ein Darlehen verschaffen konnte. worden, man habe ihn aber vor der Jnangriffnahme der Arbeit suchten paßte, bei einer Frau M. aufhalte. Jetzt begaben sich zurückgewiesen und Diese an einen Anderen vergeben. zwei Beamte vor die Wohnung, aus der ihnen ein Mann ent- Nicht unerheblich geschädigt ist das preußische Leihhaus Der Beklagte bestreitet, den Kläger überhaupt zur gegentrat, in dem sie sofort den Zuchthäusler erkannten. Als in Berlin durch den Goldarbeiter S., der im Dezember vorigen Ausführung der fraglichen Arbeit in der Ruheplatzer mit dem Namen Nebls angesprochen wurde, antwortete er und im Februar diesen Jahres wiederholt Steine, die er als straße in Charlottenburg engagirt zu haben. lachend, daß er nicht Nehls, sondern Schmidt heiße, und legte Saphire bezeichnete, dort verfekte, aber nicht wieder einlöste. treffenden Bau habe sein Bruder Rudolf aufgeführt und an den auch thatsächlich einen auf diesen Namen lautenden Ausweis Bei dem Auktionsverkauf ergab sich, daß die Steine unecht sind. habe er den Kläger auch gewiesen, als dieser sich um jene vor. Einer der Schußmänner war aber seiner Sache sehr sicher, und der Erlös war so gering, daß der Pfandschilling nicht ge- Arbeit bemühte. Auf eine Anregung hin stellt der Vorsitzende faßte den vorgeblichen Schmidt an und forderte ihn auf, nach deckt wurde. S. behauptet, bei der Verpfändung nicht zu der fest, daß das genannte Grundstück in der Ruheplatstraße als der Wache mitzukommen. Dies veranlaßte den Arrestanten, den Mittheilung verpflichtet gewesen zu sein, daß die Steine unecht Eigenthum des Herrn Franz Reez im Grundbuch eingetragen Beamten mit der Faust in das Gesicht zu schlagen; er traf ihn sind. Die Strasbehörden dürften aber dieser Auffassung nicht ist. Rudolf Reetz will den Kläger ebenfalls nicht angenommen auf das Nasenbein so empfindlich, daß dieser losließ. Diesen beitreten. haben, führt dann aber aus, er habe unter der Bedingung,
gegen
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Den be
Augenblick benutte der Echläger, um die Treppe hinunterzueilen Ein mildes Herz besitzt der Hauswirth und Waisenrath demfelben die Buzarbeiten übergeben wollen, daß er genügend und nach der Straße zu entkommen zu suchen. Der zweite Schuß- Teltow , Keplerstr. 25. Gin in dessen Hause wohnender Miether Rüstung herbeifchaffe. Dies habe Kläger nicht gethan. Derfelbe mann aber hielt ihn vor dem Hauſe fest, und es entspann sich wollte zwei Kinder aus seiner Verwandtschaft, die zu Waisen hätte innerhalb acht Tagen nach der ersten Rüstungslieferung ein neuer Kampf, bei dem der Beamte wahrscheinlich unterlegen geworden waren, zu sich nehmen und fam nun überflüssiger mit der Arbeit beginnen sollen. Nach Ablauf dieser Frist feien wäre, wenn ihm nicht der auf der Treppe verwundete zu Hilfe Weise bei seinem Hauswirth um die„ Erlaubniß" ein, diese erst drei Fuhren Rüstzeug dagewesen, weshalb er die Arbeit gekommen wäre. Beiden gelang es, den sich widersetzenden zu Kinder in seiner für gutes Geld gemietheten Wohnung beherbergen anderweitig vergeben hätte. Der Puzer Müller und Zimmerüberwältigen und nach der Wache abzuführen. Hier stellte sich zu dürfen. heraus, daß man es in der That mit dem gesuchten Nehls zu heit befragt Die Frau des Wirths, die in dessen Abwesen- meister Bock fagen übereinstimmend aus, die vorhandene wurde, hatte denn auch Die Rüstung hätte für den Anfang gereicht, wenn auch nicht zur thun hatte. Da aber die Echußmänner von der Waffe Gebrauch Aufnahme der armen Kinder nichts einzuwenden, wohl aber vollständigen Berüstung des Baues. Beide Zeugen- Bock betonen besonders, sie machte der Birth selber einen Heidenlärm, als er von der Auf- hatte die erwähnte Rüstung geliefert fram zu kaufen um Weib und Kind zum Fest der Liebe nicht nahine hörte, und alle Bemühungen des Miethers, sich mit dem hätten, wäre erst die Arbeit begonnen worden, für mehr Rüstung hungern zu sehen. Mann in Güte zu einigen, blieben ohne Erfolg: Er leide einmal gesorgt, so daß der Abputz mit der gewünschten Schnelligkeit Da wird mit Weihnachtsengeln und Kerzen gebandelt, da nicht, daß die Kinder in seinem Hause wohnten und verlange erfolgen fonnte. Der Buchhalter Barlet weiß nur auszusagen, daß er dabei gewesen, als Franz Reet den Kläger mit Nußhaltern, da mit Schaumgold und glitzerndem Engelsbaar. auf jeden Fall, daß sie fortgeschafft würden. Der Miether wurde schließlich darüber aufgeklärt, daß es zu Rudolf Reetz wegen der Arbeit schickte. Franz Reetz habe, so Da ein träftiger Mann, ein Schlosser, der in Berlin keine den Hauswirth nicht im geringsten etwas angehe, wenn er Ber - schließt er aus jenem Vorgange, mit derselben nichts zu thun. Arbeit finden kann. Heute handelt er mit fratzenhaften Beckenschlägern, das Stück zu 10 Pf. Er hat den ganzen Nachmittag bis wandte in fein Haus aufnehme, und so läßt er denn den Der Zeuge Rambaum führt aus, Rudolf R. habe zu ihm zum Abend 30 Pf. eingenommen. Morgen will er mit Neujahrs- Mann, der das Wort: Lasset die Kindlein zu mir kommen, nicht geäußert, er müsse Albrecht die Arbeit wieder entziehen, wenn dieser die Rüstung nicht bringe. Nach des Zeugen Meinung, tarten beginnen und hofft, dabei das Reisegeld nach Hamburg anerkennt, ruhig weiter schelten. herauszuschlagen, wo er auf dem Schiff als Heizer anzukommen hätte die vorhandene Rüftung faum ausgereicht, den vierten Theil des Grundstücks zu berüsten. Auf eine Frage des Vorhofft. Frau und fünf Kinder bleiben hier. fienden erklärt der Kläger , nicht selbständig" zu sein. Die Bauherrn gäben sich immer nur mit einem ab, dem sie es dann überließen, fich Kollegen zur Hilfe zu engagiren. Eingeriffen sei der Uebelstand, daß man es den Buzern, Stuckateuren u. s. w. bei Atfordsie selbst zu liefern. Rudolf Reet, der nach der oben wieder. gegebenen Aussage den Kläger gar nicht angenommen hat", wurde nach der Bock'schen und Müller'schen Aussage,„ daß mit Benutzung der vorhanden geweſenen Rüstung nach und nach der Bau hätte geputzt werden können", anderer Meinung. Mit Abgemacht bezug auf letzteres Zeugniß fagte er nämlich: war, der But sollte bis Weihnachten herunter." Hiervon wußte aber der Kläger nichts.
In der That, es giebt würdige Hauswirthe und Waisen
Da eine zitterige alte Frau über 60 Jahre! Man hat ihr In einem Anfalle von Schwermath hat am Dienstag
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in der Budenreihe einen Stand angewiesen, eingeklemmt, ver- Nachmittag gegen 1 Uhr der 34 Jahre alte Schriftsetzer Karl loren zwischen zwei großen im Lichterglanz strahlenden Buden. Hoppe Hand an sich gelegt. Er wohnte Forsterstr. 20 und wurde Niemand sieht sie im Schatten stehen mit ihrem Tischchen auf der in seiner Schlafkammer durch die Ehefrau als Leiche aufgefunden. abschlüssen anheimstelle", die Rüstung herbeizuschaffen, anstatt blanken, talten Erde. Eine Küchenlampe, die alle Augenblick der Er hatte sich an dem Bettpfosten mittels einer Schnur erhängt. Wind verlöscht, beleuchtet flackernd eine Hand voll verstaubte, halb zerbrochene Christbaumfringel, aus Zucker und Mehl ge- Zur Vorsicht fremden Personen gegenüber mahnt der backen. Der Sohn, ihr Grnährer, war Buchdrucker ist an der folgende Vorfall. Eine Frau E. aus Bahn, deren Ehemann sich Schwindsucht gestorben. Die dürren Finger an dem Kohlentopf, hier in Berlin aufhält, erhielt jüngst ein Telegramm mit der mit naffen, falten Füßen harrt sie der Kunden. Sie hatte bis Aufforderung, ihrem Manne sofort 150 M. an die Adresse eines zum Abend noch nicht einen Pfennig eingenommen! Gastwirths in der Sorauerstraße zu schicken. Frau E. hielt die Da noch immer, des Abends gegen 10 Uhr, daß dünne, Nachricht für die ihres Mannes, weil darin Familienangelegen heisere Kinderstimmchen das alte, klägliche Lied:" En Dreier das heiten berührt wurden, und schickte das Geld ab. Bei dem GastDas Gericht war der Ueberzeugung, daß der Kläger durch Schäfchen en Sechser der Bock en Groschen die ganze wirth stellte sich auch ein junger Mann mit schwachem blonden Heerde!" Es ist ein kleines fünfjähriges Mädchen am Laternen Schnurrbart und von schlanker Gestalt ein, der sich für E. aus- Franz Reez beziehungsweise Rudolf Reet, in diesem Falle jedoch pjahl zusammengehockt. Vater und Mutter handeln in der gab und das Geld einheimste. E. hatte furz vorher auf dem im Austrage von Franz Reez mit der Ausführung der fraglichen Friedrichstadt mit Apfelsinen. Wollen auf dem Nachhauseweg Bahnhof Friedrichstraße einen Mann kennen gelernt, der ihm Puharbeiten beauftragt worden sei, unter der Bedingung, daß er bas Rüstzeug selbst zu beschaffen habe. das Kind abholen tann aber noch bis Mitternacht dauern. Mittheilungen über Familien- und Vermögensverhältnisse zu entwiesen nahm das Gericht an, daß Kläger soviel Rüstzeug So geht das Elend weiter über den ganzen Weihnachts: locken wußte und zu dem Schwindel ausnutte. zur Stelle geschafft hatte, als nöthig war, die Puzzarbeit zu be martt. Die Erzieherin Charlotte Platz, welche durch die an ginnen; ferner, daß Kläger im Baugeschäftsinhaber Bock einen Rückden Kaufmann Moriß Friedländer gesandte Höllenmaschine am halt hatte, der ihm versprochen, das Fehlende noch zu liefern, Montag, den 11. Dezember, in der Neuen Wilhelmstr. 2 verlegt daß dem Kläger eine bestimmte Frist gesezt wurde, besonders für Aber hungernde Kinder giebt es nicht in Berlin , es giebt wurde, hat gestern einen anonymen Brief erhalten, worin der das Abputzen des ganzen Hauses, set nicht erwiesen worden. hier überhaupt teinen Nothstand, überhaupt keine Armuth! Echreiber bedauert, daß sie verwundet wurde. Das Attentat Feststehe, daß Rudolf Rees als Beauftragter seines Bruders Gott behüte! Wie könnten wir sonst einen Dom bauen hätte lediglich Friedländer gegolten und würde so lange fort- Franz Reeß den Kläger von der Ausführung der ihm überfür 10 Willicnen Mart? Wir müßten uns ja der Sünde gesetzt werden, bis es von Erfolg begleitet wäre. Die Dame tragenen Arbeit abhielt. Deshalb sei Beklagter gemäß dem schä men. möchte sich daher in Sicherheit bringen und schleunigst das Klageantrage zur Bahlung von 42 M. zu verurtheilen.
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