Dienstag, 12. Auguft 1913.
Mittwoch, den 13. Auguft: Zahlabend in Groß- Berlin.
Bericht der Säuglingsfürforgeftelle
Teukölln 1912/13.
Mariendorf . Mittwoch, den 13. d. M., gemeinschaftlicher Zahl- wo früher unabsehbare Gemüsefelder sich ausdehnten, deren reicher abend aller Bezirke im Lokal Hanel, Tempelhofer und Schöneberger Ertrag die Reichshauptstadt mit frischem, billigem Gemüse versorgte, Straßen- Ede. Tagesordnung: 1. Der Parteitag in Jena . 2. Dis- finden sich jetzt kilometerlange brachliegende Gelände. Tussion. 3. Verschiedenes. Der Frauenleseabend findet diesmal am Dienstag, den 19. d. M., statt.
Schmargendorf . Die Mitgliederversammlung des hiesigen Wahl vereins findet am 13. August, abends 8 Uhr, im Café Türt, Hubertusbader Str. 8 statt. Unter anderem steht auf der Tagesordnung ein Vortrag des Genossen Aysche über Religion und Sozialismus.
Der Jahresbericht der Säuglingsfürsorgestelle Neukölln für das Etatsjahr 1912/13 liegt vor uns. Er zeigt aufs deutlichste, ein wie dringendes Bedürfnis dieses städtische Institut für die proletarische Bevölkerung Neuköllns ist. Enorm groß ist die durchschnittliche Zahl der Ratsuchenden, die auf eine Sprechstunde fielen; fie beträgt durchschnittlich 89 gegen 76 im Vorjahre, und schwankt Neuenhagen a. Ostb. Mittwoch, abends 8%, Uhr: Zahlabend amischen 20 bis 30 Konsultationen und 141 pro Sprechstunde. Der im Restaurant von Wünsche, Bahnhofstraße. Bericht spricht von den Schäden dieser enormen Ueberfüllung der Sprechstunden und führt unter diesen auch Diebstähle an Wäsche, Kleidungsstücken und Portemonnaies an, die ab und zu im Warteraum vorkommen, während die Mütter mit den Säuglingen im Untersuchungszimmer verweilen; es fragt sich, ob es nicht möglich ist, Einrichtungen zu treffen, die diese armen Mütter vor Diebstählen dieser Art bewahren können. Nach Kalendermonaten geprdnet fiel die Höchstzahl der Konsultationen mit 1298 und 1242 Konsultationen auf die Monate Juli und August, während der Dezember mit 793 die geringste Frequenz aufwies.
Die Gesamtzahl der Kinder, die im Etatsjahr in der Fürsorgestelle beobachtet wurden, betrug 2498 gegen 2260 im Vorjahre. Von allen Lebendgeborenen kamen 32,7 Proz. in die Für forgestelle gegen 29,1 Proz. im Vorjahre, trotz der Steigerung noch immer eine recht geringe Zahl; in anderen Gemeinden, z. B. Charlottenburg, ist die prozentuale Beteiligung der Kinder an der Fürsorgestelle eine viel höhere. 83,7 Proz. aller in Fürsorge befindlichen Kinder waren ehelicher, 16,2 Proz. unehelicher Herkunft, ein Kind war ein Findelfind. Die Mehrzahl der Mütter kommt in die Fürsorgestelle durch die Merkblätter der Standesämter aufmertfam gemacht, andere wurden auch durch Hebammen, Aerzte und gemeinnüßige Vereine darauf hingewiesen. Der Bericht sagt: So entwickelt sich diese( Fürsorgestelle) immer mehr zu einem wichtigen und für große Kreise der Bevölkerung schwerlich mehr zu entbehrenden Bestandteile der allgemeinen Wohlfahrtspflege." Bon Wichtigkeit ist, daß die Säuglinge möglichst im ersten Lebensmonat in die Beobachtung der Fürsorgestelle kommen, damit ihre Pflege und Ernährung schon gleich im ersten Lebensmonat in die richtigen Bahnen gelenkt wird; es zeigt sich, daß leider dies nicht geschieht, fast zwei Drittel der Kinder tommen erst nach ihrem ersten Lebensmonat in die Fürsorge; verhältnismäßig größer ist der Anteil der unehelichen Kinder, die im ersten Lebensmonat zur Beobachtung kommen. Der Bericht führt dies darauf zurück, daß die unehelichen Kinder auf Grund der standesamtlichen Meldung durch die Fürsorgeschwestern turze Zeit nach der Geburt besucht und auf die Fürsorgestelle hingewiesen werden.
Von den Säuglingen erhielten nur Brustnahrung bei der Aufnahme 48,2 Proz. der Kinder, Brust und Flasche 10 Proz., mit hin überhaupt Bruſt 58,2 Proz.( gegen 57,7 Proz. im Vorjahre), während 41,8 Proz. bereits bei ihrem Erscheinen künstlich ernährt werden. Unter den Kindern des 1. Lebensquartals waren 68,3 Proz. Brustfinder( 69,3 Proz. im Vorjahre), unter den Kindern des 2. Lebensquartals 33,0 Proz.( gegen 26,8 Proz. im Vorjahre), unter den Kindern des 3. Lebensquartals 25,5 Proz. gegen 17,2 Prozent im Vorjahre), unter den Kindern des 4. Lebensquartals 15,2 Prog.( gegen 20,3 Broz im Vorjahre).
Gestorben sind von den Fürsorgekindern noch vor Ablauf des ersten Lebensjahres 130= 5,2 Proz., darunter 33 uneheliche Kinder. 38 unter den gestorbenen Kindern waren nur einmal vorgestellt. Den außerordentlichen Einfluß der Ernährung auf die Sterblichkeit Beigen folgende Ziffern:
Unter den Gestorbenen waren mit Brust ernährt 12 Kinder, mit Brust und Flasche 11 Säuglinge, nur mit Flasche 104 Kinder. Die höchste Sterblichkeit fiel, wie immer, auf Quartal Juli- September mit 51 Kindern; an erster Stelle der Todesursachen steht Magen- und Darmkatarrh.
Bei einem nächtlichen Abenteuer, das in der vorigen Woche ein Schornsteinfegergehilfe W. in der Yorkstraße hatte, hat ein Polizeibeamter eine ungewöhnliche Rolle gespielt.
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W. und der Schornsteinfegermeister 2., die in einer Fabrik bis in die Nacht hinein Kesselreinigungsarbeiten ausgeführt hatten, gingen zu später Stunde heim. Als sie in der Yorkstraße von zwei Männern überholt wurden, drehte der eine sich um und rief:" Pit, kommen Sie mal her!" W. meinte, einen Bekannten vor sich zu haben, und näherte sich den beiden, aber der Rufer verabreichte ihm eine kräftige Ohrfeige. Darauf entriß er dem verdußten W. seinen Stod und führte gegen den Kopf einen Sieb, der das linke Ohr traf. Es entspann sich ein Ringen, bei dem W. heruntergedrückt wurde und Hiebe über den Rücken erhielt, wozu anscheinend Schlüssel benutzt wurden. Als W. sich frei machen konnte, schwand den beiden der Mut, und sie hielten es jetzt für ratsam, das Hafenpanier zu ergreifen. W. und L. verfolgten die Davonlaufenden durch die Kazbachstraße, wo der eine im Dunkel der neuen Anlagen des Viktoriaparks entfam. Den anderen den, der mit dem Stod geschlagen hatte, faßte W., aber der Fremde setzte sich zur Wehr und rang mit W. Erst als es diesem gelang, seinen Gegner mit feftem Griff zu umflammern, rief er plöglich, er sei bereit, mit zur Polizeiwache zu kommen. Beide gingen jetzt, begleitet von 2., zur Wache in der Kreuzbergstraße, wobei der Fremde den kundigen Führer machte, aber W. dafür sorgte, daß er ihnen nicht entwischte. Noch kurz vor der Wache kam es zu einem Fluchtversuch, den W. vereitelte, obwohl er dabei einen Ttitt vor den Leib erhielt und zu Boden stürzte. Schließlich fügte sich der Fremde und zog entschlossen selber die Glode tes Polizeibureaus. Als die Tür sich öffnete, und er mit W. in den Flur trat, hatte er alle seine Fassung wiedergewonnen. Er schlug plötzlich einen ganz anderen Ton an und wollte, wie wenn er hier zu Hause wäre, den mitkommenden Zeugen 2. hinaus schieben, indem er tommandierte:" Sie bleiben draußen, Sie haben hier nichts zu suchen!" Dieser Abweisungsversuch mißlang, und die drei stiegen miteinander hinauf zur Polizeiwache. Der Fremde ging voran, trat oben als erster ein und grüßte: Guten Abend, Kollegen!" Die Ueberraschung war nicht gering. W. und 2. waren erstaunt, es mit einem Polizeibeamten zu tun zu haben. Aber auch die Beamten des Polizeibureaus machten verwunderte Gesichter, als tie Sache ihnen vorgetragen wurde. Der Kollege gehörte nicht zu diesem Revier. Er bezeichnete sich als Polizeibeamter Hermann Krüger, gab alg Wohnung Ehlauer Straße 8 an und verließ dann baldigst die Wache.
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Inzwischen hatten bei W. die Folgen des Schlages gegen das Ohr ihre Wirkung getan. Er sant zusammen, fiel um und konnte nicht wieder auf die Beine gebracht werden. Man mußte eine Droschte holen und ihn nach der nächsten Unfallstation fahren, von wo er noch in der Nacht dem Urban- Krankenhaus überwiesen wurde. Nach 1½ Tagen entließ ihn das Krankenhaus auf seinen Wunsch als noch nicht geheilt.
Zu dem pockenverdächtigen Fall in Lichtenberg , der zur Observie rung des Ingenieurs Schulz, seiner Frau und seines Neffen führte. wird mitgeteilt, daß die Untersuchung jegt ergeben hat, daß es sich nur um einen Fall von Windpocken handelt.
,, Dürre und Frost im Spreewald".
Unter dieser Ueberschrift brachte die Welt am Montag" in ihrer Nummer vom 4. Auguſt eine Notiz, wonach im Spreewalde zahlreiche Gurken und andere Früchte erfroren und außerdem infolge andauernder Dürre Gräben und Wiesen vollständig troden seien. Der Schreiber dieser Notiz, so wird uns mitgeteilt, hat es trefflich verstanden, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen. Richtig ist, daß in lezter Zeit einige empfindlich fühle Nächte auf das Wachstum des Gemüses sowie aller Pflanzen namentlich der Gurken äußerst nachteilig gewirkt haben. Vom Erfrieren der Vegetation tann aber deshalb nicht gesprochen werden. Ebenso falsch ist es zu schreiben, daß in den Gräben fein großes Wasser vorhanden fei. Gewiß ist der Wasserstand fein bober, jedoch kommen die Spreewaldbesucher sicherlich noch auf ihre Rechnung. Es braucht sich also vom Besuch des Spree waldes noch niemand abhalten zu lassen; die für Spreewaldfahrten in Betracht kommenden Kanäle und Fließe führen noch genug Wasser. Es hat schon Jahre gegeben, in denen es viel schlimmer stand, und im Vergleich zu 1903 haben wir sicherlich im Spreewalde noch einen guten Wasserstand. Also die Arbeitervereine, die für die nächste Beit noch Touren durch den Oberspreewald veranstalten- der Arbeiter= Wanderverein Berlin veranstaltet eine solche am 17. Auguſt brauchen sich durch solche und ähnliche Notizen in ihrem Vorhaben nicht stören lassen.
Todessturz eines Obdachlosen.
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Auf dem Grundstüd Yordstr. 35, wo sich die Stallungen und der Wagenplag der Spedition von August Förster befinden, wurde gestern früh der 21 Jahre alte wohnungslose Arbeiter Wilhelm Hentschel mit zerschmettertem Schädel tot aufgefunden. Er lag in einem Stallgebäude auf dem Fußboden. Die Feststellungen ergaben. daß der Mann vom Heuboden im ersten Stod, wo er übernächtigen wollte, heruntergefallen ist und sich dabei einen Schädelbruch zu gezogen hat, dem er noch in der Nacht erlag. Hentschel pflegte öfter auf dem Seuboden zu schlafen. Auch am Sonntagabend gegen 10 Uhr ist er gesehen worden, wie er auf das Grundstück ging. Feuer in der städtischen Gasanstalt Danziger Straße. Gestern morgen furz vor 2 1hr wurde die Feuerwehr nach der städtischen Gasanstalt IV in der Danziger Straße 61 gerufen, wo im Retortenhaus 3 Feuer ausgebrochen war. Es brannten Holzteile des Abzugsschornsteins und Teile des Fußbodens einer darunter liegenden Galerie. Da die Gefahr bestand, daß durch herabfallende brennende Holzteile die Hauptgasrohre erwärmt werden konnten, so gab die Wehr sofort mit zwei Schlauchleitungen Wasser. Das Feuer fonnte in furzer Zeit abgelöscht werden. Ueber die Ursache des Brandes war bestimmtes nicht festzustellen, doch vermutet man, daß er durch Funkenflug entstanden ist.
In der Turmstraße 9 hatten sich Filmrollen in dem Entwidelungsraum eines Kinematographentheaters entzündet. Der Vorführer Paul Druse erlitt Brandwunden an beiden Händen und mußte von der Feuerwehr nach der nächsten Unfallstation gebracht werden. Das Publikum blieb ruhig, mußte aber das Theater räumen, da die elektrische Leitung im Vorführungsraum zerstört
worden war.
Ein größerer Laubenbrand brach in der Laubenkolonie an der Barfußstraße aus. Hier mußte längere Zeit mit zwei Rohren Wasser gegeben werden, um die Flammen zu erstiden.
Auf dem Bahnsteig vom Tode ereilt wurde der 27 Jahre alte Schriftfeßer Gerhard Lichterfeld, der in der Knorrpromenade 4 zu Lichtenberg wohnte. Der junge Mann wurde auf dem Bahnhof Weißenfee plöglich von einem schweren Unwohlsein befallen und berstarb, ohne die Besinnung wieder erlangt zu haben, in den nächsten Minuten. Wie es scheint, hat ein Herzschlag seinem Leben ein vorzeitiges Ende gemacht. Ein Arzt, der seinen Tod feststellte, konnte die Lodesursache nicht genau angeben.
Der
Die allgemeine Sterblichkeit der Säuglinge in Neukölln betrug Als W. darauf zum Polizeibureau in der Kreuzbergstraße ging, 13,85 Broz. aller Lebendgeborenen, eine Ziffer, die bedeutend um gegen Kr. Strafantrag zu stellen, antwortete man ihm, der niedriger wie die des Vorjahres mit 19,61 Proz. war, auch die Leutnant habe schon selber Anzeige erstattet. Der Beamte fügte übrigen Vorjahre hatten sämtlich höhere Sterblichkeitsgiffern. hinzu, es wäre vielleicht besser gewesen, wenn Kr. sich mit 2. Materielle Unterstützungen in Form von Milch wurden in geeinigt hätte. Gegen Kr. spricht der auffällige Umstand, daß er eriter Linie an stillende Mütter abgegeben; insgesamt wurden vegzulaufen versucht hat. Es ist ungewöhnlich, daß ein Polizist, Ein schwerer Straßenbahnunfall hat sich Sonntag in der Friedrich17 168 Liter Milch( gegen 16 387 Liter im Vorjahre) abgegeben, und sei's auch einer in Zivil,„ der Tapferkeit besseres Teil" erwählt straße ereignet. Vor dem Hause Nr. 108 fuhr gegen 8 Uhr. der wobei monatlich 53-124 Mütter Berücksichtigung fanden. Außer- und ausreißt. Hiernach ist diesmal wohl mit einiger Sicher- Schlächtergeselle Karl Konstabler mit einem Zweirade gegen einen dem wurden auch an stillende Mütter Zuder, Roggenmehl, Weizen- heit darauf zu rechnen, daß nicht der Spieß umgedreht wird. Radler stürzte um und zog sich beim Aufschlagen auf das Straßenihm entgegenkommenden Straßenbahnwagen der Linie 84. mehl, Reis und Plasmon abgegeben. pflaster eine Gehirnerschütterung und Quetschungen an den Füßen zu. Der Verunglückte wurde nach der tgl. Klinik in der Biegelstraße gebracht. An der Ecke der Martin- Luther- Straße und der Winter feldtstraße tam es gestern nachmittag zu einem Zusammenstoß zwischen einer Autodroschte und einem Straßenbahnwagen der Linie 50. Die Straftbroschte schleuderte und stieß dabei gegen die Fräulein Berta Hansen, im Gesicht und am rechten Ohr verletzt. umberfliegende Glassplitter wurde eine Insaffin des Bahnwagen, Die Verunglückte wurde in eine Privatklinik in der Martin- LutherStraße gebracht.
Auch für die Säuglinge wurden 5009% Liter Kindermilch abgegeben, ferner Säuglingsbuttermilch, Eiweismilch, Soghlets Nähr zuder usw. Die hierfür angegebenen Ziffern sind als recht niedrige gegenüber der großen Zahl bedürftiger Säuglinge in Neukölln au
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betrachten. Von den drei Fürsorgeschwestern wurden 7237 Haus Auswechselung der Gleisanlagen in der Königstraße zwischen der rechte Seitenwand. Eine Seitenscheibe ging in Trümmer und durch
besuche( gegen 5300 im Vorjahre) ausgeführt.
Auch Recherchen wegen Unterstützungsbedürftigkeit wurden von den Fürsorgeschwestern ausgeführt. Ebenso zeitweilig Milchprohen im Haushalt von den Schwestern vorgenommen, sechsmal wurde die Milch als verdorben vorgefunden.-
Wie der Bericht zeigt, hat die Säuglingsfürsorgestelle eine recht fegensreiche Tätigkeit ausgeübt, sie kann aber nur eine beschränkte Anzahl Säuglinge betaten. Es ist deshalb mit Freuden zu be. grüßen, daß auf Drängen unserer Genossen im Neuköllner Stadtparlament Anfang August dieses Jahres eine ameite Säug lingsfürsorgestelle eröffnet ist; hoffen wir, daß diese dazu beitrage, die Säuglingssterblichkeit in Neukölln weiter herabzusetzen.
Partei- Angelegenheiten.
abend, den 30 August, nur von 7 bis 9 Uhr abends statt. Die juristische Sprechstuned findet bis einschließlich Sonn. Sonnabends Sprechstunde von 25-6 Uhr nachmittags. Umleitung von Straßenbahnlinien. Die Straßenbahn muß wegen 61, 64, 65, 69, 71 und 74 in den Nächten vom 19./20., 22./23. und Spandauer Straße und dem Hohen Steinweg die Linien 58, 59, 60, 25./26. August von 1 Uhr an umleiten. In den Nächten vom 27./28., 28./29., 29./80. August sowie 1./2., 2./8., 3./4., 4./5., 5./6., 8./9., 9./10. und 10./11. September werden die Linien 69 und 74 von 2 Uhr an umgeleitet. Die Umleitung geht von der Königstraße über die Ohne Wissen der Angehörigen beerdigt! Spandauer , Kaiser- Wilhelm-, Rosen-, Neue Friedrichstraße, An der Aus einer Anstalt der Stadt Berlin erfahren wir wieder mal, daß Spandauer Brücke, Hackescher Markt, Rosenthaler, Neue Schönhauser, bei Absendung einer Todesnachricht eine BumMünz-, Alexanderstraße und Alexanderplatz. mel ei vorgekommen ist, durch die die Zustellung verzögert wurde Die polizeilichen Genehmigungen der Feuerbestattung sind stempel- bis zu einem Augenblid, wo der Verstorbene bereits beerdigt war. frei. Diese Feststellung trifft eine allgemeine Verfügung des Finanz- Gin Invalide Gl., der mit seiner Familie in der Wrangelſtraße ministers in Gemeinschaft mit dem Minister des Innern an den wohnte, wurde im April dieses Jahres an die Epileptikeranstalt Polizeipräsidenten in Berlin . Außer den Urkunden, die zur Herbei- uhlgarten überwiesen und starb dort am 3. August. Den führung der polizeilichen Genehmigung der Feuerbestattung vorzu- Angehörigen, die ihn noch wenige Tage vorher besucht hatten, legen find, find auch die polizeilichen Genehmigungen der Feuer- wurde eine Todesnachricht zugesandt mit dem Hinweis, sie hätten bestattung selbst stempelfrei, weil sie ausschließlich im öffentlichen bis zum 5. Auguft sich über die Beerdigung zu äußern, anderenfalls Interesse erteilt werden. Der Erlaß ist jetzt auch allen Regierungs - werde der Verstorbene am 6. August auf Stadtkosten beerdigt; Frau präsidenten zur Nachachtung und Anweisung der Landräte mitgeteilt Gl. erhielt diese Nachricht erst am 8. August! Die Verzögerung aufzultären, war diesmal sehr einfach. Das Bureau von Wuhlgarten hatte zunächst einen Brief abgeschickt, auf dem versehentlich Lange Straße" statt Wrangelstraße" als Wohnung angegeben war, obwohl Gl. niemals in der Langen Straße gewohnt hatte. Dieser Brief ging von Wuhlgarten nach Berlin zum Rathaus, bom Rathaus zum Postamt, vom Postamt zur Langen Straße, von da vom Rathaus hinaus nach Wuhlgarten, und dort kam er tann als unbestellbar zurück zur Post, von der Post wieder zum Rathaus, glücklich am 7. August wieder an. Jetzt erst stellte sich bei nochmaliger Prüfung der in den Adressen vermerkten Wohnungsangabe der Irrtum heraus, aber inzwischen war die Leiche bereits beerdigt worden, weil bis zum 5. August tein Angehöriger sich hatte melden können. Als die Witwe sich in Wuhlgarten beschwerte, bat man fie dringend um Entschuldigung. Wir meinen, daß bei Absendung von Todesnachrichten derartige Bummeleien nicht zu
worden.
Dritter Kreis. 2. Abteilung. Für die Bezirke 141a, 142, 143, 144 und 234 findet der gemeinschaftliche Zahlabend im Gewerkschaftshaus( Saal 1) statt. 7. Abteilung, Bezirfe 232, 232a, 233, 235, Die absterbende Königsheide. Die Königsheide, ein beliebtes 237 Mittwoch, den 13. august: Gemeinsamer Zahlabend. Vortrag Ausflugsziel der Berliner , scheint dem Untergange geweiht zu sein. des Genossen Dr. S. Rosenfeld über: Lassalle und der Preußische Schon jest zeigt der Wald, der früher eine üppige Vegetation aufLandtag.
wies, zahlreiche große Lichtungen. Viele hundert Bäume find infolge Brit- Buckow. Laut Beschluß der letzten Mitgliederversammlung tanals und durch die Charlottenburger Wasserwerke herbeigeführt der Senkung des Wasserspiegels, die durch den Bau des Teltow findet am Mittwoch für unseren Ort ein gemeinsamer Zahlabend worden ist, zugrunde gegangen. Auch die starke Rauchentwidelung bei Becker, Gesellschaftshaus, Chausseestraße, statt. der vielen benachbarten industriellen Anlagen trägt viel dazu bei, Friedrichshagen . Am Mittwoch, den 13. August, abends 81%, Uhr, daß große Bäume absterben und der Nachwuchs verkümmert. An bei Lerche, Friedrichstr. 112: Gemeinsamer 3ablabend. bem fogenannten Besenbinderweg, der von Alt- Glienice nach Baums Auf der Tagesordnung steht ein Vortrag des Stadtverordneten schulenweg führt, ist fast die Hälfte des früher so herrlichen Baum Joh. Sassenbach Berlin über: Eindrüde von der italienischen bestandes verborrt. Auch die um die Königsheide herum liegenden Arbeiterbewegung". Felder haben ihre Fruchtbarkeit zum größten Teil eingebüßt. Hier,
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