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worte.

Internationaler Transportarbeiter- Kongreß.

London  , den 29. August. Die heutige Sibung, die unter Leitung von Schumann Berlin stand, förderte die Arbeiten des Kongresses um ein beträcht­liches Stück. Zunächst sprach Heytoop- Holland für die Vol­harding und gegen die Syndikalisten. Dann folgten die Schluß­Jochade, der internationale Sekretär, widerlegte eingehend die Einwendungen, die in der Debatte von den Franzosen und Sta­lienern gegen seine Tätigkeit und gegen seinen, Bericht erhoben worden sind. Ueber die Entstehung des französischen   Eisenbahner­streits hätten sich die Reformisten' und Syndikalisten lange herumgeftritten. Jedenfalls tam er überraschend, denn noch in Kopenhagen   erklärten zwei Vertreter der französischen   Eisen­bahner, daß an einen Eisenbahnerstreit nicht zu denten sei. Ueber die Stellung der Transportarbeiter im Falle einer Mobil machung lägen die Beschlüsse früherer Kongresse vor, die man doch eigentlich kennen müsse. Die neuen Leute, die diesmal aus Frankreich   gesandt worden seien, könnten doch nicht alles umwerfen. Der letzte Londoner   Riesenstreit sei entstanden wegen der Weigerung eines Mannes, der Organisation anzugehören. Die deutschen   seien nicht Anhänger dieses Systems, aber jede Schul­meisterei läge ihnen fern. Bei den häufigen Besuchen von engli­schen, französischen und belgischen Gewerkschaftlern sei ihnen immer Nachdem Di dégarny- Frankreich, dessen Wortmeldung über­nur gesagt worden: Seht Euch unsere Einrichtung an, prüft sie und sehen war, für die Hilfe beim Eisenbahnerstreik 1910 gedankt, die sucht Euch das Beste heraus. Niemals aber habe man ihnen gesagt: Anwendung der Sabotage in Ausnahmefällen gebilligt und trotz Ihr müßt sie einführen. Auf diesem Kongreß habe kein französi- aller deutschen   Erwiderungen die Behauptung wiederholt hatte, daß scher Eisenbahner gesprochen, sondern nur Rivelli für die Hafen  - niemand zugunsten des Klaffenkampfes gesprochen und nur die arbeiter. Vermutlich aber seien die Eisenbahner nicht derselben syndikalistischen Gewerkschaften das Ziel hätten, den Kapitalismus Meinung. Redner hält seine Bemerkungen gegen Wilson aufrecht zu zerstören, schließt die Debatte mit der einstimmigen Ent- Rapitel bringt eine wuchtige Abrechnung mit den christlichen Ver­und wendet sich dann gegen die italienischen Redner. Die italie- lastung des internationalen Sekretärs. nischen Eisenbahner hätten diesmal zwei Vertreter ent- Von der französischen   Delegation liegen zwei Resolutio- gung der Friedensidee. sendet, die die Entwickelung der 3. T. F. absolut nicht kennen. Die nen vor, in denen der Kongreß seinen Willen ausdrücken soll, alle Vorschläge, die sie machen, lassen sich nicht durchführen. Selbst wenn Mittel anzuwenden, um jede Kriegserklärung zu verhindern. In der Mitgliedsbeitrag für die Internationale auf 12 Pf. pro Jahr der zweiten Resolution wird noch hinzugefügt, daß dem Zentralrat und Mitglied erhöht wird und damit dem Zentralrat größere Mittel das Recht genommen werden müsse, jede Aktion der internationalen zur Verfügung gestellt würden, was an sich zu begrüßen wäre, so Transportarbeiter gegen den Krieg zu verhindern. bliebe immer noch die Frage, wie die Beschlüsse des internationalen Der Vorsitzende Schumann erklärt zu diesen Resolutionen Rats durchgeführt werden können. Da die einzelnen Bandesorgani- folgendes: Beide Resolutionen verlangen eine politische sationen Selbstbestimmungsrecht hätten, ließen sich internationale ftion. Deshalb darf der Kongres nicht über sie abstimmen. Aktionen nicht auf ein Dekret des Zentralrats hin durchführen. Wohl sind wir alle darüber einig, daß wir die blutigen Ausein­( Beifall.) andersetzungen zwischen den Völfern zugunsten der herrschenden Klassen auf das schärfste verurteilen und bei entstehenden Diffe­renzen ein schiedsgerichtliches Verfahren wünschen. Aber wir als Transportarbeiter haben durch die Sazungen und Beschlüsse unserer früheren Kongresse unseren Aufgabenkreis scharf umgrenzt. Die J. T. F. hat die Aufgabe, die wirtschaftlichen Kämpfe der Transportarbeiter zu organisieren, und der Zentralrat folle alle Maßnahmen treffen, um die Verständigung der angeschlossenen Nationen bei den wirtschaftlichen Kämpfen der einzelnen Berufs­gruppen herbeizuführen. Wir haben also kein Recht, auf diesem Kongreß Beschlüsse zu fassen, die dazu führen können, der organi­fatorischen Tätigkeit unserer Berufskollegen in den einzelnen Ländern Hindernisse zu bereiten. Wenn wir so start organisiert sind, wie wir wünschen, wie wir es sein müssen, um die kapitalistische Gesell­schaft zu überwinden, dann erübrigen sich derartige Resolutionen von selber.

zentralistische Organisation in Sen Ländern, wo sie noch nicht be- I falls bon außen sett er die reale weit größere Gefahr der Zer­stehe, vorbereite, jo handle er nur im Auftrag des Kopenhagener flüftung des Volkes aus sozialen Ursachen ins richtige Licht und Kongresses. Wer die Geschichte der deutschen Gewerkschaftsbewegung verlangt, daß vor den Forderungen des Militärs die sozialpolitischen kenne, wisse, daß man vor 25 Jahren dort auch die von den Jta Forderungen erfüllt werden sollen. Also eine Umkehrung der herr­lienern und Franzosen vorgetragenen Grundsäße befolgt habe. Was schenden Praxis, die in den Militärfragen nationale Lebens­die Franzosen   als Gipfel gewerkschaftlicher Weisheit anpriesen, sei notwendigkeiten" sieht, für die Fragen der Sozialpolitik aber Dinge für Deutschland   längst überholt. Als Klassenkampf verstehe man in von untergeordneter Bedeutung sind, über die man auch in guten Deutschland   den Kampf gegen den Kapitalismus und nicht den Treuen verschiedener Meinung sein kann. Im dritten Kapitel wer­Kampf gegen die Sozialdemokratie. Es werde behauptet, die Massen den einige Grundfragen der Heeresorganisation erörtert; insbe­in Deutschland hätten kein selbständiges Denken und Fühlen, und sondere die Frage, ob so etwas wie Demokratie innerhalb des müßten nur tun, was die Führer wollten. So etwas fennen wir Heeres möglich sei. Die maßgebenden Militärs der Schweiz   ver­nicht. Aber wir kennen etwas anderes: daß die Führer und die Mit- neinen fast durchweg diese Möglichkeit, wer sie bejaht, wird ver­glieder sich um die Dinge bekümmern, die den Arbeiter angehen, ächtlich beiseite geschoben und als Einsiedler" verschrien. Wir sind um die politischen Dinge. Die Italiener verlangen, daß der nun sehr gespannt, wie diese maßgebenden Leute die eingehenden Zentralrat große Taten ausführe. Wenn sich das nur so leicht und scharfsinnigen Erörterungen Gerbers über das Gehorsams­machen ließe. Schon das Zusammenhalten der sich widerstrebenden problem in der Demokratie widerlegen wollen. Der Verfasser Richtungen und Organisationen ist in der J. T. F. ein Kunststück. Da schildert sehr richtig, daß es unmöglich sei, daß eine reine Demo­heißt es, die Gegensähe zu überbrücken. Kleine Differenzen müssen fratie ein autokratisches oder hierarchisches Heer mitschleppe. Ge= die Landesorganisationen erledigen. Nur in großen Kämpfen könne wiß ist das eine unvollziehbare Vorstellung für einen, der logisch sie eingreifen. Aber zum Krieg gehöre in erster Linie Geld. Viel- und auch ruhig denken kann. Aber für den Schweizer   Normal­leicht lasse sich der nächste internationale Transportarbeiterfongreß bürger sind eben viele Dinge möglich. Es läßt sich sehr leicht ein­in Deutschland   abhalten, dann würden viele Mißverständnisse der sehen, warum weite Kreise des Bürgertums es ruhig über sich er­Franzosen und Italiener über die deutsche Bewegung schwinden. gehen lassen, wenn militärische Führer demokratische Prinzipien ( Lebhafter Beifall.) berachten und bekämpfen, und auch der Grund, weshalb die bürger­liche Parlamentsmehrheit jeweilen vor der höheren Einsicht" dieser Führer zusammenklappt, ist leicht zu finden. Es ist die Furcht vor einem wirklich demokratischen Heer, einer Volkswehr im wahren Sinne. Hätte die Schweiz   eine solche, dann wäre es mit den leicht­fertigen Streitaufgeboten zu Ende. Da liegen die Hauptwider­stände, die hier wenigstens angedeutet werden mußten. Das letzte herrlichern des Krieges und eine ernste und treffende Rechtferti

Die Taktik des Zentralrats verteidigt dann nochmals Döring: Er hält an der Hoffnung fest, daß es auch in Frankreich   über kurz oder lang zu einer Zusammenfassung der See­leute und Hafenarbeiter kommen werde, wenn auch jetzt nur ein Startellverhältnis und noch nicht die Fusion bestände. In den hol­ländischen Streitigkeiten habe natürlich nur der Kongreß das Ent­scheidungsrecht, ob die Volharding zuzulassen sei. Der Zentralrat habe sie nur vorläufig aufgenommen, gerade in der Abficht, damit die beiden Organisationen einander näher zu bringen. Wilson habe die Zersplitterung der englischen Seeleute bestritten. Tat­fächlich aber hätten sich in Southampton   und anderswo Teile los gelöst, weil sie mit der Leitung nicht einverstanden gewesen seien. Wenn seinerzeit nicht die Dockerorganisation helfend eingegriffen hätte, würde England heute wahrscheinlich zwei oder drei See­mannsorganisationen haben. Im Bericht der englischen   Trans­portarbeiter- Föderation wird festgestellt, daß erst die Docker die disziplinlose Masse der Seeleute zusammengefaßt haben; 25 Streif­leiter seien dagewesen und jeder einzelne habe für sich gewirtschaf= tet, so daß selbst Wilson damals jede Verantwortlichkeit abgelehnt habe, wenn diese einzelnen Leiter nicht unter einen Sut gebracht würden. In der Kommission von sachverständigen Seeleuten, die in Antwerpen   ihre Konferenz abgehalten, feien die englischen See­Teute tatsächlich durch einen katholischen Pfaffen und die französis schen durch Madame Sorgue vertreten gewesen. Pater Hopkins sei höchstens ein Himmelspilot und Madame Sorgue sei wohl auch nicht als Kohlenzieher oder Matrose in der französischen   Marine gefahren. ( Große Heiterfeit.) Sachverständig aber seien sie beide nicht ge­wesen. Auf dem Kopenhagener Kongreß sei der Syndikalismus eingehend erörtert worden. Er. Döring, habe als Referent fol­gende Grundsätze aufgestellt:

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" Für eine gesunde gewerkschaftliche Entwickelung sei erstens notwendig: politische und konfessionelle Neutralität; zweitens: straffe Bentralisation; drittens: möglichst hohe Beiträge und viertens: Ausbau der Unterstützungsform."

Der Kongreß habe sich mit diesen Grundsäßen ausdrücklich ein­verstanden erklärt. Wenn der Zentralrat also den Boden für eine

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Es war eine rührende Szene, Und jedem Zuschauer lief Bom Auge hernieder die Träne, Er lachte sich bucklig und schief.

Denn wer zu ihren genauen Bekannten gehörte, der weiß: Sie werden einander verhauen Bald wieder mit christlichem Fleiß...

Natürlich die Balkanbrüder

In Bukarest   hab ich gemeint,

Nicht unsere Glaubenshüter,

Die der Friede von Meg geeint.

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Notizen.

( Jugend".)

Der Kongreß tritt dieser Auffassung des Vor­fienden bei. Ein weiterer Antrag der Franzosen  , eine Sonderfonfe­renz der Seeleute abzuhalten, wird abgelehnt. Dann werden die einzelnen Anträge begründet, die organisatorische und taktische Fragen behandeln.

Soziales.

Nochmals die Mißstände bei der Milchproduktion in Berlin  . Nahezu Fünfvierteljahre hat es gedauert, bis die Berliner  Molkereibesizer den Mut fanden, die in einer Broschüre des Deutschen Landarbeiterverbandes geschilderten und durch Photo­graphien belegten erbärmlichen Wohnungs- und Arbeitsverhältnisse der Stallschweizer abzuleugnen. Als das Schriftchen vor mehr als Jahresfrist in Tausenden von Exemplaren in Berlin   und den Vororten verbreitet wurde, beschäftigte sich die Tagespresse ein­gehend mit der Frage, was angesichts der geschilderten greulichen Mißstände in der Berliner   Milchproduktion, zu deren Beseitigung geschehen müsse. Damals verhielten sich die Molkereibefizer ruhig. Die belastenden Abbildungen der erbärmlichen Wohngelasse waren ja mit der genauen Adresse der Molkereiinhaber versehen. Ein Ableugnen war nicht möglich.

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Inzwischen war auch die Polizei in den namhaft gemachten Wohnungen" erschienen und hatte verschiedentlich Aenderungen angeordnet, das Bewohnen der Räume aber nicht verboten. Für die Molkereiunternehmer war die Sache damit erledigt. Denn nun war der" Beweis" erbracht, daß es mit der Beschaffenheit der Melkerlogis in Berlin   nicht so schlimm bestellt sein konnte, wie behauptet war. Darauf stützte sich dieser Tage der Verein Ber  liner Molkereibesiber in einer Mitgliederversammlung. Nach einem Bericht in der bürgerlichen Presse stellten sich die Mol­tereibefizer auf den Standpunkt, daß ihnen keine Schuld bei­zumessen sei, wenn die Wohngelasse der Melker gelegentlich die wünschenswerte Sauberkeit bermiffen ließen. Schuld seien biel­Der schwedische Transportarbeiterverband verlangt in einer mehr die Stallschweizer selbst, denen der Reinlich. Resolution, die Lindley begründet, die Errichtung einer interteitssinn fehle. Dagegen sei der Unternehmer machtlos. So nationalen Unterstüßungskasse für alle großen Kämpfe müsse es der Molkereibesizer in der Regel dabei bewenden lassen, und mit festen Beiträgen, die nach bestimmten Grundsätzen zu be- daß der Stallschweizer wenigstens bei der Arbeit, das heißt beim rechnen sind. Diese Kasse soll nur in Anspruch genommen werden, Melken, mit sauberen Händen und in gereinigter Kleidung erscheine. wenn die nationalen Hilfsquellen erschöpft sind. Weil also die Melker in Kellerlöchern wohnen müssen, deren Mehrere Anträge betreffen die internationale Kon- Boden mit Kohlen, Holz, Kartoffeln, schmutziger Wäsche, oft mit trollfarte für die Seeleute. Während die Norweger   Ver- Futtermitteln und anderem bedeckt ist, die nie gereinigt, deren besserungen der Karte vorschlagen, verlangen die dänischen Seeheizer Betten monatelang nicht mit frischer Wäsche überzogen werden, und Matrosen, eine internationale Beitragskarte an ihrer Stelle wo die Wände feucht sind, schadhafte Abortröhren durchlaufen, wo einzuführen, die bom internationalen Sekretariat bezogen kein Licht und feine Luft Zutritt hat, wo ein Feben von Handtuch werden muß. höchstens alle Woche mal erneuert wird, wo jegliche Badegelegenheit Ciardi Italien begründet den bekannten Antrag auf Verober oft auch ausreichende Waschgelegenheit völlig fehlt: beshalb legung des Sites der Föderation nach London   oder sind die Melker selbst schuld, wenn sie unreinlich nach Paris   und auf Einsetzung eines Generalrats des Verbandes in d. Unverfrorener kann man die efelerregenden Wirkungen des aus je einem Mitglied für jede Nation neben dem Zentralfomitee. Stofst- und Logiszwanges im Nahrungsmittelgewerbe nicht dem Ar­Der Verband der Handels-, Verkehrs- und Transportarbeiter beiter zur Last legen. und Arbeiterinnen Oesterreichs   beantragt, den Zentralrat aufzu­fordern, ein Regulativ für den Uebertritt von Mit gliedern einer Landesorganisation in die andere auszuarbeiten. Alle diese Anträge werden an das Reorganisations. tomitee überwiesen, das in Verbindung mit dem Zentral­rat dem nächsten Kongreß bestimmte Vorschläge unterbreiten soll.

Literarisches.

Demokratie und Militarismus. Betrachtungen über die Voraus segungen schweizerischer Militärpolitik, Von Mag Gerber. ( Sozialpolitische Zeitfragen der Schweiz  , herausgegeben von Paul Pflüger  . Heft 24/25. Zürich   1913. Buchhandlung des Schweiz  . Grütliverein?.)

Schrift hervor.

Die Frage nach der Stellung des Militärs im Gesamtorganis­mus des demokratischen Staates hat die schweizerische Sozialdemo­- Theaterchronit. Joseph Rainz Theater am fratie in früheren Beiten oftmals beschäftigt. In der Person Karl kleinen Wannsee, Station Wanniee. Heute Sonntag, Bürklis als Landwehrhauptmann konzentrierte sich diese Seite der nachmittags 3 Uhr:" Schneewittchen"; abends 5%, Uhr:" Iphigenie  ". Parteitätigkeit. Seit Bürklis Tode jedoch fehlte es an Persönlich­Hebbels Gyges und sein Ring" wird am 1. und 4. September, feiten, die sich hätten der Mühe unterziehen können, die neueren nachmittags fünf Uhr( nicht, wie im Programm steht, und neuesten Entwickelungstendenzen des schweizerischen Militaris­um 3 Uhr) wiederholt; Dienstag, den 2. September, nachmittags mus zu beleuchten. Auch der Kampf um die neue Militärorgani 5 Uhr, wird noch einmal Des Meeres und der Liebe Wellen" fation, der im November 1907 zu Ende ging, brachte keine solche gespielt. Neue Bühnenstücke. Paul Apels neuestes Drama Gertrud, die Tragödie des Herzens", wird Ende September seine Uraufführung am Münchener   Schauspielhaus erleben. Peter Egge  , der auch in Deutschland   bekannte dänische Dichter, hat ein neues Werk vollendet, Die Geige", ein Schauspiel in vier Ein neues Büffelparadies hat die amerikanische  Bisongesellschaft von der Staatsregierung zugewiesen erhalten. Es handelt sich um ein Gebiet von etwa 7000 Settar im Staate Süd­Dafota, wo früher die winterlichen Sammelpläge der großen Büffel­herden lagen. Es ist der Gesellschaft gelungen, die Zahl der rein blütigen Büffel in den Vereinigten Staaten   und Kanada   von 2760 auf 2907 Stöpfe zu erhöhen, für ein im Aussterben begriffenes Tier ein ungeheurer Erfolg.

Aften.

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Einen

40 000 Mart für einen Brennstoff. 40000- Mart- Breis für einen neuen, leicht vergasbaren Brennstoff für Explosionsmotoren, der entweder selbst oder dessen Rohmaterial in ausreichender Weise in Großbritannien   gewonnen werden muß, hat die British Society of Motor Manufacturers and Trades ausge­schrieben.

Ein in der Mollereibesigerversammlung anwesender Vorsitzen der eines Stallschweizervereins sprang den Arbeitgebern noch zu Hilfe und fand die Arbeitszeit der Melker nicht zu lang. In der Landwirtschaft sei sie noch länger. Der Mann weiß, weshalb er so redet. Er ist, obwohl Vorsitzender eines Vereins für Arbeiter, felbft Molkereibefizer.

Schließlich versicherten sich die Molkereibefizer gegenseitig ihres Wohlwollens in der Arbeiterfrage. Jeder Melker, der länger als drei Jahre in einer Stelle aushalte, soll bom Verein der Arbeitgeber ein Geschenk von 50 m. erhalten. Die Molkereibesitzer wissen, daß sie dieses Geld bestimmt sparen, da kein Melter so lange in den erbärmlichen Berliner   Arbeitsstellen auszuhalten vermag.

Wenn die Berliner   Molkereibefiber glauben, daß nun die Sache erledigt sei und ruhig Gras wachsen würde über die Ent­hüllung der standalösen Mißstände im Molkereigewerbe, dann irren sie sich gewaltig. Die Berliner   Melker   werden in einer öfffent­lichen Versammlung in den nächsten Tagen das Verhalten der Molkereibefizer und die Reinlichkeit" in der Berliner   Milch­produktion einer Würdigung unterziehen.

Aus dem Gewerbegericht.

Der Maschinenarbeiter B. flagte gestern vor dem Gewerbe­gericht gegen die" Otis"-Fahrstuhl fabrit. Dem Kläger waren Gleitschienen zum Fräsen, aber ohne Affordzettel, in Arbeit gegeben. An dieser Arbeit war noch ein anderer Arbeiter tätig. Beide lösten sich schichtweise ab. Eines Tages sollte der Kläger  die angefangene Arbeit unterbrechen, um eine eiligere fertigzustellen. Es wurde ihm jedoch gestattet, die begonnene Operation zu Ende zu führen, und sein Kollege nahm erst die andere Arbeit in Angriff. Am Abend des gleichen Tages brach der Streit bei der Firma aus und es wurden ihm jetzt nur 56 Bf. pro Stunde für die Arbeit gezahlt, obwohl er durchschnittlich 90 Pf. verdient hatte und auch durch Zusicherung der Direktion bei Arbeiten, die ohne Akkord­zettel begonnen werden mußten, der Durchschnittsverdienst

Die Arbeit Gerbers ist nun das Fundament, auf dem eine grundsäßliche Kritik wird aufbauen können. Sie will feine in die Breite gehende Kritit sein, sondern, wie ihr Untertitel sagt, Be­trachtungen über die Voraussetzungen schweizerischer Militärpolitik" bringen. Hervorgegangen ist sie aus dem Bestreben, die unauf hörlichen Diskussionen über Soldatenschindereien zu vertiefen. Wir stehen nicht an, diese Arbeit als ein wertvolles Ergebnis dieser Dis­fussionen zu bezeichnen. Wenn es die Absicht des Autors war, die Diskussionen auf ein höheres prinzipielles Niveau zu erheben, so fann man ihm ehrlicherweise die Anerkennung nicht versagen, daß er das Ziel erreicht hat. Aber leider ist dieses Niveau zu hoch für garantiert war. Die Beklagte trat nun mit der Behauptung auf, eine. Gleitschiene unsere bürgerliche Presse. Keines der führenden Blätter der Schweiz   hat bis jetzt von der Arbeit Notiz genommen. Offenbar sei unbrauchbar, weil verfräst, und ihr sei dadurch ein Schaden wollen sie alle miteinander warten auf die Parole, die Herr Oberst von 15 M. entstanden. Außerdem erfordere die Nacharbeit auch Wille auszugeben geruht. Sie wollen nicht warten, nein, sie müssen noch zirka 3 M. Kosten und sie erhebe deshalb Widerklage; warten, denn sie haben gegenüber den schweizerischen Militär- konnte jedoch weder den Schaden nachweisen, noch, daß der Kläger  bonzen schon längst das Opfer ihres Intelletts und ihres Gewissens und nicht dessen Mitarbeiter den Schaden verursachte. Deshalb gebracht und in militärischen Dingen die Theorie des beschränkten wurde die Widerklage abgewiesen. Untertanenverstandes atzeptiert.

Daß aber auch der Kläger mit feiner Forderung abgewiesen wurde, erscheint nicht ganz gerechtfertigt, im Hinblick auf den oben wiedergegebenen Sachverhalt, den der Kläger   freilich nicht in dieser prägnanten Form vorzutragen wußte, ber aber trotzdem leicht erkennbar war. Ihm mußten die 7,82 M. Differenz zwischen dem bei Abschlagszahlungen üblichen und seinem Durchschnittslohn zu­gesprochen werden. Die Vollmacht der Minderjährigen.

Die Arbeit verdient aber auch über die Schweizergrenzen hin­aus Beachtung. Hin und wieder wird in Ländern mit stehenden Wo sterben die meisten Menschen? Den wenig Heeren auf die schweizerische Miliz hingewiesen. Da ist es gewiß beneidenswerten Ruhm der höchsten Todesrate der Welt hat die am Blaze, auch die Kritik, die an ihr in der Schweiz   selbst geübt Stadt Cochabamba   in Bolivien  . Die Zahl der Todesfälle beträgt wird, fennen zu lernen. Wir verzichten darauf, den Inhalt der dort jährlich 75 auf tausend Einwohner. Die Todesrate der Haupt Schrift hier zu resümieren; wir deuten bloß an, was in den vier stadt der Republik   La Paz   stellt sich auf 38. Die ungewöhnliche Kapiteln behandelt ist. Sterblichkeit ist nicht sowohl auf tlimatische Verhältnisse, als biel- Der Verfasser geht aus von der internationalen Stellung der mehr auf die Unfähigkeit der Eingeborenen zurückzuführen, die selbst Schweiz  , von den Neutralitätsverträgen usw., und er untersucht Eine interessante Entscheidung von prinzipieller Bedeutung die elementarsten Hygienemaßregeln nicht beachten. dann sehr genau die möglichen Kriegsfälle und Kriegsfolgen. Hier fällte gestern die 5. Kammer des Berliner   Kaufmannsgerichts. räumt er mit manchen Vorurteilen auf, die bis weit in unsere Partei Es handelte sich in dem betreffenden Falle um folgenden Hergang: immer wieder auftauchte. Gegenüber der so oft an die Wand ge- Die noch minderjährige Lageristin Grete N. hatte mit Erlaubnis zauberten möglichen nationalen Gefahr infolge eines leber ihres Vaters eine Stellung bei dem Kaufmann S. angenommen,

Gegen Verkrümmungen der Wirbelsäule hat ber Prager Orthopäde a as einen Geradehalter tonstruiert, der jetzt auch auf dem Londoner   Aerztefongreß preisgekrönt wurde.