freudigkeit freilich nur in Reden gegen die rote Gefahr. Da es p sich um einen Neuling auf dem Gebiete der Politik handelt, fürchtet der Herr Oberst offenbar, in Versammlungen vor leeren Bänken seine Weisheiten zu verzapfen; er zieht es daher vor, seine poli­tischen Erfahrungen auf dem Kasernenhofe vor versammelter Mannschaft von sich zu geben. Unserem Rostoder Parteiblatt gingen in diesen Tagen mündlich und schriftlich Beschwerden zu, daß der Herr Oberst auf dem Kasernenhofe zu Rostock   den Re= servisten, die zu einer vierzehntägigen Uebung eingezogen. waren, eine Rede gehalten hat, in der die Sozialdemokraten als Schweinehunde bezeichnet wurden, die die Offiziere in den Dred ziehen". Der Herr Oberst erwarte, daß die Reser visten diesen Schweinehunden nicht glaubten und nicht felbst solche Schweinehunde werden.

Wie gesagt, der Herr Oberst ist offenbar noch ein Neuling auf dem Gebiete der Politik. Vielleicht fürchtet er auch, an anderer Stelle entsprechend abgefertigt zu werden und zieht es daher vor, feine Ueberzeugung mannhaft da von sich zu geben, wo eine ab­weichende Ansicht nicht zu fürchten ist. Auch der kräftige, aber vor­nehme Ton der Rede ist wohl inspiriert worden durch die Um­gebung. Der Herr Oberst wollte offenbar aus dem gewohnten Kasernenhof- Stil nicht herausfallen.

Straßenkämpfe in Dublin  .

Er friegt Rajernenbaufen biel, Die baut er jetzt im Besen- Sthl"; Hauptsach ist, daß es Geld für gibt! Bei den Kommiß- Soldaten

Ist zu viel Kunst ja nicht beliebt.

Die Dächer werden schwarz gedeckt, Die Wände weiß dann, wie geleckt, Der Sockel prangt im schönsten Rot, Verbildlicht ewige Treue Der stolzen Fahne schwarz- weiß- rot.

Gepriesen sei die Wehr vorlag', Die uns beschied den heut'gen Tag! Mit Eisbein, Kohl und Erbspüree, Das Martin uns spendieret,

Und Bier und Schnaps à liberté.

Es geht doch nichts über den Patriotismus des ehrbaren Bürgers. Mit vollen Backen preist er des Reiches Herrlich feitauptsach' ist, daß es Geld für gibt".

Ein Volkskonzert im Schillerpark.

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Vor einer vieltausendköpfigen Menschenmenge legte am Sonn­tag auf der Terraffe im Schiller   part der rühmlichst bekannte Arbeitergesangverein Fichte Georginia" unter Seitung des Die Polizei gegen die streifenden Eisenbahner. Chormeisters Th. Gervais eine Probe seines Könnens ab. Es London  , 31. Auguft.( Privattelegramm des wurden folgende Lieder zum Vortrag gebracht: Weihe des Gesangs Vorwärts".) Der Streit der Straßenbahner von Mozart  , zu Straßburg   auf der langen Brüd von Hilpert, Der in Dublin   hat gestern zu blutigen Zusammenstößen zwischen Jäger aus Kurpfalz von v. Othegraven, Beim Holderstrauch von der Volksmasse und der Polizei geführt, die an die seiner- Kirchner, Müller und Gesell von Zelter, Ein Volkslied von Gervais. zeitigen Ereignisse in Johannisburg erinnern. Tausende Bersonen versammelten sich am Sonnabend auf Liberty Hall, die Polizei trieb sie jedoch mit Knütteln auseinander. Dabei wurden über hundert Personen verlegt. 60 bis 70 Personen mußten gestern Abend im Krankenhaus behandelt werden, davon liegen 3 oder 4 mit gespaltenem Schädel im Sterben.

Der Beifall des Publikums war riesengroß und es mußte auf stürmisches Verlangen noch ein Lied zum Vortrag gebracht werden. Gesungen wurde„ Der satrische Bursch" von Koschat.

Am

gebnisse der Verhandlungen mit Sen einzelnen Firmen Berichtet. Daraus war ersichtlich, daß nur wenige Firmen resp. Werkstätten einzelne Zugeständnisse gemacht haben. Die Mehrzahl der Arbeit­geber schien aber abwarten zu wollen. Die ausgedehnte, oft ziem­lich bewegte Debatte ergab eine starte Neigung zum Streit. Das tam auch in dem beinahe mit Einstimmigkeit angenommenen Streitbeschluß zum Ausdruck. Er lautet:

Sämtliche Linoleumleger und Teppichnäher stellen morgen ( Montag) früh die Arbeit ein. Eine Ausnahme ist nur für die Kollegen bei den Firmen Herzog, Israel  , Wertheim  und Beonhardt zulässig. Die Versammlung überläßt es den bei diesen Firmen beschäftigten Kollegen, selbst über die weitere Entwickelung ihrer Arbeitsbedingungen zu befinden.

Theaterpremièren.

Kleines Theater: Der Barbier von Berriac. Komödie

von May Me II. Paul und Paula oder die Ge schwister. Ein Lustspiel von Herbert Gulenburg. In Ewigkeit Amen. Ein Gerichtsstück von Anton Wild gan 3. Von den drei Einaktern, die die neue Direktion Altmann zur Eröffnung der Saison brachte, fand das Gulenbergsche Luft­spielchen„ Die Geschwister" höchst freundliche Aufnahme. Ein jung verheiratetes Bärchen, das sich erst nur in Andeutungen über frühere Liebesabenteuer ergeht, rückt im Verlaufe eines in Anüttelversen gereinten Dialogs schließlich mit den lebendigen Dokumenten der Vergangenheit heraus. Paul führt der Gattin, furchtsam und ver legen, sein Baulchen vor, wofür sich diese mit einer fleinen gleich falls im Heiratsvertrage nicht erwähnten Paula revanchiert; derart, daß keiner dem anderen etwas vorzuwerfen hat und das Prinzip der Gleichberechtigung strift gewahrt bleibt. Die beiden Kinder, deren altfluge laute Stimmchen viel zum Heiterfeitserfolge beitrugen, gaben sich auf Geheiß der Eltern einen Auß. Und das Süßsäuerliche der Ueberraschung wandelt sich, als Paula schließlich Auf der Brandstätte im ,, Erdmannshof" ihrem Paul die Aussicht auf einen dritten beiderseitigen Spröß­am Rottbuser Ufer 39/40 war die Feuerwehr auch gestern noch ling annonciert, in lauter Süßigkeit. Der Einfall, durch Ber­Der Kampf der Behörden richtet sich vor allen Dingen tätig. Es mußte immer noch hin und wieder Wasser gegeben wer- doppelung eine im Grunde doch recht peinlich- ernste Situation ins Drollige zu wenden, ist feck und amüsant. Nur das Detail der Aus­gegen die schnell angewachsene irische Transport- ben, um die noch glimmenden Holzteile völlig abzulöschen. arbeitergewerkschaft, die jetzt 20 000 Mitglieder stärksten in Mitleidenschaft gezogen sind die Firmen Maier u. führung fällt etwas mager aus. Zu rasch erkennt man die Pointe, zählt und jede Woche 1000 neue gewinnt. Fünf der Führer, Franz, Freher u. Raupach und August Fischer  , vormals Rudolf auf die das Ganze ausgeht, und auf dem Weg dahin gibts nicht Es fehlt das lustig ununterbrochene darunter Larkin, der Sekretär der Transportarbeiter, wur- Bülow. Diese drei Tischlereien hatten auf den Böden des zweiten genug des Unvermuteten. und Seitenflügels ungeheure Mengen Brasseln wißiger Paradoren, ein Spiel, das, dem gewählten Thema den am letzten Donnerstag wegen Hochberrats ver- Quergebäudes und haftet, weil sie Drohungen ausgestoßen haben sollen, die Hölzer lagern, die durch Feuer und Wasser vollständig immer neue Saiten abgewinnend, die Stimmung ausgelassenen die aristokratischen Führer der konservativen Nordirländer unbrauchbar geworden sind. Die Firma Fischer hatte auf dem Uebermuts immerfort in Atem hält, wie etwa in Schnißlers feit Monaten täglich gebrauchen, ohne daß ihnen irgend vom Feuer zerstörten Boden auch einen größeren Posten fertiger Literatur" oder in Hermann Bahrs Konzert". Die Flüchtig­etwas geschähe. Die verhafteten fünf Arbeiterführer wurden Sachen und Fourniere. Der Gesamtschaden bei den betroffenen feit, die man Gulenberg so oft schon vorgeworfen, verleugnet sich am Freitag gegen Stellung einer Raution wieder auf freien drei Tischlereien ist sehr beträchtlich, aber durch Versicherung zum auch hier nicht. So läßt er sich, von anderem abgesehen, durch Fuß gefett, aber gestern wieder verhaftet. Einer von ihnen, Teil gedeckt. In welchem Holzlager eigentlich das Feuer entstanden den Reimawang oft ins Breite, Leere treiben. Der Darsteller des der Gemeinderat Connolly, wurde wegen Aufreizung zur Em- ist, steht noch nicht einwandfrei fest. Die Dachstühle des zweiten Paul, der sonst ausgezeichnete Herr Adalbert, schien durch die pörung zu drei Monaten Gefängnis berurteilt. Quergebäudes und Seitenflügels müssen vollkommen erneuert wer- ungewohnten Verse hier und da geniert; seine Partnerin Alice Larkin scheint sich der Wiederverhaftung bis jetzt entzogen zu den. Nachträglich sind noch drei Feuerwehrleute unter der Gin- Altmann- HaII bewegte sich in diesem Element viel freier. haben. Er hat erklärt, daß er tot oder lebendig an der für wirkung der Raucheinatmung erkrankt. Es sind dies der Ober­heute Sonntag anberaumten Dubliner Massenversammlung feuerwehrmann Fischer und die Feuerwehrmänner Engel und teilnehmen wird, die vom Obermagistrat der Stadt verboten Struschke. worden ist. Nach einer Meldung des Daily Citizen" mar­schieren große Trupps Landarbeiter nach Dublin  , um an der Massenversammlung, zu der man 50 000 Menschen erwartet, teilzunehmen. Dublin   stedt gegenwärtig voller Polizisten und Gendarmen und das Militär wird bereit gehalten. Der Statthalter hat sich geweigert, das Versammlungsverbot rückgängig zu machen.

Die Balkanfrage. Bulgarien   und die Türkei  .

Die Einleitung offizieller Unterhandlungen zwischen Bulgarien   und der Türkei   sind von der„ Nordd. Allg. 3tg." mit folgendem Kommentar begleitet: " Die abgelaufene Woche hat ein weiteres Nach Iassen der Spannung zwischen Bulgarien   und der Türkei   ge­bracht. Allem Anscheine nach ist man in Sofia   dem Versuch einer Aussprache mit der Pforte über die neuen Grenzber­hältnisse und ihre Sicherung nicht durchaus abgeneigt. Bur Erleichterung der Lage hat der Umstand beigetragen, daß in Thrazien   fein Anlaß zu neuen Zwischenfällen geboten worden ist. So hat sich eine Möglichkeit dafür ergeben, daß Bul­ garien   und die forte in bessere Fühlung kommen."

Die Scheu vor der Wahrheit.

Athen  , 31. August.  ( Meldung der Agence d'Athènes.) Der Internationalen Kommission zur Untersuchung der Ballangreuel, die sich gegenwärtig in Saloniti aufhält, wurde erklärt, daß sie ihr Mitglied Miljukow  , dessen Partei­lichkeit für die Bulgaren   zu offensichtlich sei, durch eine andere Per­sönlichkeit ersetzen möge. Die Kommission erklärte sich jedoch soli­barisch. Infolgedessen wird die Aufgabe der Kommission als gescheitert angesehen.

In der Elsaffer Straße 21 hatte die Feuerwehr in der Nacht zum Sonntag einen größeren Kellerbrand abzulöschen.

Das erste Stückchen, Mells" Barbier von Berriac", in dem Hartau und Käthe Frank- Witt die Hauptrollen zu mimen hatten, entbehrte jeder Qualität. Ein melancholisch eifer­füchiger, von seiner grundgemeinen Ghehälfte betrogener Barbier rasiert den gnädigen Herrn, der, wie er eben erst erfahren, ihm Hörner aufsetzt, minutenlang auf der Bühne. Wird er ihn bei dieser günstigen Gelegenheit die Kehle durchschneiden oder nicht? Das ist die große Spannung. Zum Glück gehts ohne Blutver­gießen ab. Nur die Bartstoppeln fallen und das böse Weib be kommt verdientermaßen den Baufpaß, wie vom Ehemann so vom Liebhaber.

Nach großen Kreditschwindeleien flüchtig geworden find die Inhaber der Firma Welles u. Kerteß aus der Komman­bantenstraße 33. Ein Hauswirt aus dieser Straße hatte von einem früheren Mieter, der in seinem Hause ein Installationsgeschäft be­trieb, wegen rückständiger Miete dessen Warenlager zurüdbehalten. Um nun diese Sachen nuhbringend anzuwenden, wandte er sich Das den Abend abschließende Gerichtsstück mit dem recht depla­an einen ihm bekannten Monteur, dem er in dem Hause Nr. 33 cierten Titel" In Ewigkeit Amen" besitzt zum mindesten den Vor­ein Ladengeschäft einrichtete. Der Monteure glaubte aber bessere Geschäfte zu machen, wenn er in größerem Umfange arbeite. Er zug einer lobenswerten sozialkritischen Tendenz. Wenngleich die wandte sich dieserhalb an den 37 Jahre alten Kaufmann Arthur richterliche Verhörsszene des Wildgansschen Aftes mit den ent­Welleß aus der Waldemarstraße 66. Dieser erbot sich, das neue sprechenden Partien in Brieur Roter Robe" an dramatischer Geschäft zu übernehmen und zu vergrößern. Weil er jedoch kein Kraft sich selbstverständlich nicht vergleichen können, fulminieren Geld besaß, sette er sich mit einem Freund, dem 23 Jahre alten auch sie in einer aufrüttelnden Anklage gegen gewisse Typen eines " Studenten" Bela Kerteß, der sich hier unangemeldet aufhielt, in hartherzigen und blind verstockten Richtertums. Nichts kann den Werbindung. Welles erzählte dem Monteur, daß Kerteß über große hochgelehrten Herrn Juristen, dem der Angeklagte, ein armer Geldmittel verfüge und wußte diesen dahin zu bewegen, daß er Alter, darum, weil er bereits im Zuchthause gesessen, von vorn­und sein Freund Inhaber des Geschäftes wurden und der Monteur als Werfführer angestellt wurde. Das erste, was die neugegründete herein als Schuldiger erscheint, in seiner Ueberzeugung wankend Firma tat, war, daß sie sich Geschäftskarten bruden ließ. Welleß machen. Ehe er die Wahrheit die doch in diesem Fall so ein­u. Kertes, Export- Import, technische, Metall- und Reflameartitel, fache Wahrheit-sähe, greift er in dem erhabenen Bewußtsein Kommission und Musterlager. Fernsprecher: Morisplatz( die amtlichen Besserwissens lieber zu den absurdesten Kombinationen, Nummer fehlte, weil sie keinen Anschluß besaßen). Berlin   C. 19, die( soviel an Ehren bringt) das unglückliche Opfer von neuem Kommandantenstraße 33." Mit diesen Karten bewappnet zogen sie in den Kerker liefern müssen. Herr Pick, der in Brieur nun zu verschiedensten Geschäften. Zuerst bestellten sie bei einem Schiffbrüchigen" den humanen Arzt hervorragend spielte, wirkte Tischlermeister zwei Schreibtische, dann bei einer Reihe Schreib­maschinenfirmen Schreibmaschinen, bei einem Gattlermeister Beber- hier in der Rolle dieses seelenlosen verbohrten Aftenmenschen foffer, bei einem Aleiderhändler Fradanzüge, Smotings und Ulster, gleichermaßen überzeugend. Sehr gut waren auch Paul Bildt  bei Zigarrengeschäften Zigarren usw. Schließlich aßen und tranten in der Figur des Angeklagten und Irma Klaar als die mein­sie noch auf Stredit in einer Gastwirtschaft. Nirgendwo bezahlten eidige Belastungszeugin. Der Verfasser konnte mehrmals er= sie in Bar, nahmen vielmehr alles auf Kredit oder gaben Wechsel. scheinen. Als Empfehlung diente ihnen stets die Geschäftskarte, die sie mit dem Hinweis vorzeigten, daß sie ein offenes Geschäft betreiben würden und als dessen Inhaber wohl für den gelieferten Betrag gut seien. Als sie auf diese Weise überall auf Kredit gekauft und die Waren alle zu Geld gemacht hatten, verschwanden sie beide aus Berlin  .

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Letzte Nachrichten.

Reichstagserfahwahl.

dt.

Die Vereinigten Staaten und Mexiko  . Washington  , 31. August. Staatssekretär Bryan erhielt ein Landshut  , 31. August. Bei der heutigen Reichs. beruhigendes Telegramm Linds, der wahrscheinlich für einige Zeit in Veracruz   bleiben und sich bereit halten wird, nach der Eine Pfändung mit Hindernissen tagseriawah I wurden bis 11 Uhr abends für den Stadt Meriko zurückzukehren. Dem Vernehmen nach beruht i Ispielte sich am Sonnabendabend in Oberschöne weide ab. Freiherrn   von Aretin  ( Bentrum) 9992 Stimmen, für den fons Befürchtung, daß den Amerikanern Gefahr drohe, auf den In der Rathenaustraße wohnte seit einiger Zeit ein Türke mit Kandidaten des Bauernbundes und der Liberalen Eisen­finanziellen Schwierigkeiten, mit denen die merita. Namen Samy Pilosof aus Adrianopel  . P. gedachte jetzt wieder berger 4784 Stimmen, für den sozialdemokratischen Kan­nische Regierung zu kämpfen haben soll, und auf der Unzufrieden- beim Baden war, flopfte es plöblich an der Tür und es erschien stehen noch aus. Die Wahl des Freiherrn von Aretin  ( Ben­nach seinem Heimatsort zu fahren. Als er am Sonnabend abend didaten Naith 1595 Stimmen abgegeben. Acht Bezirke heit in der merikanischen Armee. ein Gerichtsvollzieher auf der Bildfläche. Samy verstand erst nicht trum) ist sicher. recht, was der Fremde wollte, als man ihm aber doch begreiflich machen konnte, daß wegen rückständiger Steuern seine Habselig­feiten zurückbehalten werden sollten, bat der Türke, ihm doch ja nichts fortzunehmen. Der Vollziehungsbeamte begann jedoch damit, die Habjeligkeiten des Türken mit dem Siegel zu versehen, hierbei Delcassé, welcher gegenwärtig auf Urlaub in Frankreich   weilt, geriet Samy in Wut, so daß er den Beamten an der Ausübung werde seinen Posten in Petersburg   im Oftober verlassen der Pfändung mit Gewalt zu hindern suchte. Der lettere sette und nur noch zur Ueberreichung des Abberufungs sich zur Wehr und nun kam es zwischen dem Gerichtsvollzieher und schreibens dorthin zurückkehren. dem Türken zu einem Ringen, bei dem schließlich der erstere die leberhand behielt. Kurz darauf mußte sich der Türke nach dem Cöpenider Untersuchungsgefängnis   abführen laffen.

Hus Groß- Berlin. Gepriesen sei die Wehrvorlage!

Delcassé verläßt Petersburg  .

Paris  , 31. August. Die Liberté" meldet, Botschafter

Bandenkämpfe auf dem Balkan  . Konstantinopel  , 31. August.  ( W. T. B.)

Nachrichten

Alle Welt schimpft auf die Wehrvorlage. Mit einem nassen Auge nur denken die Besitzenden an das Opferjahr, das ihren Geldbeutel ganz gegen sonstige liebgewordene Ge­wohnheit zur Deckung der Kosten heranzieht. Da ist es eine Freude zu sehen, daß es noch biedere deutsche Patrioten gibt, die sich an der glücklich unter Dach und Fach gebrachten Wehr­borlage von ganzem Herzen erfreuen. In besonders hohen Die Leiche einer etta 55 Jahre alten Frau wurde gestern an aus türkischer Quelle zufolge, dauern die Zusammenstöße Tönen wurde der neuen Milliardenbelastung am Donnerstag der Schleuseninsel im Tiergarten gelandet. Die Tote wurde nach zwischen bulgarischen Banden und türkischen Freiwilligen in dem Schauhause gebracht; sie ist mittelgroß und hager und trug an reich besetter beſttafel ein Loblied geſungen. Einem eine grüngestreifte Bluse, einen schwarzen Rock, schwarze Strümpfe, der Gegend von Kirdschali und Deridere fort. Wie verlautet, Wilmersdorfer   Bauunternehmer hatte die schwarze halbe Knöpfftiefel und eine Arbeitsschürze. Ein be- hatten die Bulgaren   in einem Gefecht am Freitag 160 Tote Wehrvorlage Anlaß gegeben, seine Freunde zu einer Festlich- sonderes Merkmal ist, daß sie ziemlich starken Haarwuchs auf der und zahlreiche Verwundete. Auf türkischer Seite soll nur feit einzuladen. Nachdem man sich an Speis und Trank Oberlippe hat. ein Mann gefallen sein. Die Bevölkerung der Gegend von wacker gütlich getan hatte, ertönten nach guter deutscher Sitte Kirdschali und Deridere sowie die von Gümüldschina ist, wie Festgesänge, die den Gastgeber und seine holde Gattin es heißt, entschlossen, der Besetzung von seiten der Bulaaren priesen. Dabei erfuhr man auch, warum denn eigentlich In der Holsteinischen Straße 33 sprang gestern Abend gegen möglichsten Widerstand zu leisten. der Bauunternehmer ein so großer Patriot ist, daß er des 7½ Uhr das 19 Jahre alte Dienstmädchen Marie L. aus einem Opferjahres fo freudig gedenkt. In einem der Festlieder Fenster des 4. Stodes auf den Hof hinab. Es wurde in schwer. wird der Gastgeber also verherrlicht: berlegtem Zustande in das Lichterfelder   Krankenhaus gebracht. Welche Motive das Mädchen zu der Tat veranlaßt haben, konnte nicht ermittelt werden.

Und warum ist er heut so frei, Daß er spendiert die Schweinerei" 3 Dran ist die Wehrvorlage schuld, Denn beim Herrn Kriegsminister Steht Martin in gar großer Huld.

Sturz aus dem vierten Stock.

Streik der Linoleumleger.

In einer am Sonntagvormittag abgehaltenen Versammlung ber Linoleumleger und Teppichnäher wurde zunächst über die Er­

Für 35 000 M. Wertsachen gestohlen. Hamburg  , 31. August.  ( P.-C.) In der letzten Nacht wurde in der Großen Johannisstraße bei der Juwelenfirma Wide u. Gierth ein verwegener Einbruch verübt. Die Diebe drangen vom ersten Stockwerk durch die Decke in den Laden ein und raubten Schmucksachen im Werte von 35 000 m. Bisher gelang es nicht, die Täter zu verhaften.