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Verband ist gewissermaßen eine Fortführung des Bundes der kauf- Inahme von Kraftdroschken der genannten Art berpflichtet| holen, um damit geschlagen zu werden. Die Megäre erklärte männischen Angestellten, dessen außerordentlicher Bundestag die waren. Dem Angeklagten K. sind am 25. August 1910 für 10 selbst, sie müsse jemanden haben, an dem sie ihre Wut auslassen Auflösung des Bundes beschloß. Es kam auf diesem Bundestage neue Kraftdroschken mit Verbrennungsmotoren Droschkent- tönnte. Ferner wurde das Mädchen auf den Fußboden geworfen zu scharfen Auseinandersehungen zwischen den Delegierten und dem Vorstand, dem die Schuld an der finanziellen Kalamität des Bundes scheine, Nummern", zugeteilt worden. Der Antrag war auf und mit den Füßen getreten. Bei der Arbeit wurde ihm eine nach beigemessen wurde und der selbst die Auflösung beantragte. Die einen mit dem mitangeklagten Geschäftsführer H. am 18. De Minuten berechnete Zeit gegeben. Die Gnädige" setzte sich mit Delegierten sprachen dem Vorstand einstimmig ihr Mißtrauen aus zember 1908 abgeschlossenen Vertrag auf Lieferung von 10 der Uhr in der Hand und mit dem Rohrstock dazu hin. Das und stimmten zunächst geschlossen gegen den Antrag des Vorstandes. Automobilen und auf ein Versäumnisurteil, das ihn zur Mädchen hatte beim Treppenwischen oder Zimmerreinigen selbst Nachdem aber seitens der Delegierten zum Ausdruck gebracht wurde, Zahlung von 8000 M. Restkaufpreis für eine Motordroschke den Wecker vor sich stehen. Wenn es eine Minute länger dauerte, daß keine Möglichkeit vorhanden sei, den Bund bei seiner starken verurteilte, gestüßt worden. Den Angeklagten wird nun vor- als vorgeschrieben war, dann gab es Prügel. Das Mädchen wurde Verschuldung weiterzuführen, daß man aber an der neutral- geworfen, daß der Lieferungsvertrag zum Schein abge- an den Haaren gezaust und ihr ganze Büsche herausgerissen, so gewerkschaftlichen" Bewegung der kaufmännischen Angestellten un- schlossen, der Prozeß zum Schein geführt, der Polizei- daß sie tahle Stellen auf dem Kopfe bekam. Es wurde wiederholt bedingt festhalten wolle, wurde der Auflösungsantrag nochmals ein­präsident getäuscht und das Vermögen der gezwungen, vor der Gnädigen" niederzuknien und sie um Ver­gebracht und nunmehr einstimmig angenommen. Im Anschluß an den außerordentlichen Bundestag fand eine Versammlung statt, an übrigen Motordroschfenbesizer Groß- Berlins zeihung zu bitten, daß sie sie aufgeregt" hätte. Defters wurde der sich sämtliche Delegierte des ehemaligen Bundes und viele Ber  - dadurch beschädigt sei, daß ihnen der von den Inhabern es im Gesicht gefragt. Um es am Schreien zu verhindern, zog ihm liner Mitglieder beteiligten, in der die Gründung des Allgemeinen der widerrechtlich erlangten Droschkenscheine gemachte Ver- die Angeklagte mit den Händen den Mund breit auseinander. Verbandes der kaufmännischen Angestellten" beschlossen wurde. Der dienst entgangen sei. Das Landgericht I Berlin   hat Dann mußte die 40jährige, geistig zurückgebliebene Tochter der Verband steht auf denselben Grundlagen wie der Bund. Die Ver- aber die Angeklagten von der Anklage des Betrugs freige- Angeklagten, die gleichfalls durch Ohrfeigen und Schläge( angeb­waltung soll zunächst ehrenamtlich erfolgen und das Verbands- sprochen. Das Reichsgericht hat die Freisprechung lich auf ärztliche Verordnung hin) trattiert wurde, einen Kübel kaltes organ nur einmal monatlich erscheinen. Die Gründer erhoffen bestätigt und die Revision der Staatsanwalt Waffer holen und das goß die Frau dem Mädchen über den Kopf dadurch die Vermeidung aller finanziellen Schwierigkeiten, auf die mit der Bemerkung, das hätten ihr ihre Verwandten empfohlen. sie die ungünstige Entwickelung des Bundes zurückführen. Die schaft verworfen. früheren Mitglieder des Bundes sollen mit allen beim B. K. A.   er­worbenen Rechten übernommen werden.

Aus den Entscheidungsgründen des Reichsgerichts geben zuvor mußte das Mädchen aber erst den Teppich umschlagen, damit wir folgende interessante Ausführungen wieder: Der fest- dieser nicht naß wurde. Speisen, die der Gnädigen" nicht sach­gestellte Sachverhalt ermöglicht nicht die Verurteilung der gemäß zubereitet schienen, wurden von ihr weggeschüttet und das Die Lehrlingszüchterei im Friseurgewerbe Angeklagten   wegen Betrugs. Ungeschriebenes Tatbestands- Mädchen mußte auf seine Kosten andere besorgen. Durch die hat während der letzten Berufs- und Betriebszählungsperiode eine merkmal des§ 263 des Strafgesetzbuches ist eine Verfügung Flucht konnte sich das bedauernswerte Opfer den Mizhandlungen Zunahme der beschäftigten Gehilfen von 10 622 oder 69,4 pro( eine sogenannte Vermögensdisposition) des Getäuschten. nicht entziehen, denn es erhielt in der ganzen Zeit nur 7,50 m. Hundert, und in weiterer Folge eine Zunahme der männlichen Nur sie kann den ursächlichen Zusammenhang zwischen rr- Lohn ausbezahlt. Für das andere Geld brachte ihm die Frau Selbständigen   von 14 241 oder um 52,6 pro Hundert herbeigeführt. tum und Vermögensschaden herbeiführen. Die Verfügung Sachen mit, die es gar nicht gebrauchen konnte und nicht haben Die Zahl der Geschäftsbetriebe vermehrte sich um 19 322 oder um des Polizeipräsidenten, zu der er durch einen von den An- wollte. Es hätte also mittellos dagestanden und Verwandte waren 56,9 Proz.. Das Gewerbe hat zwar einen gewissen Aufschwung im geklagten erregten Irrtum bestimmt sein soll, hat niemandes hier nicht vorhanden. Ihre Briefe an die Verwandten wurden ihr Damenfach zu verzeichnen, dem jedoch ein erheblicher Rückgang des Vermögen beschädigt. Sie erteilte dem Angeklagten K. die von der Gnädigen diktiert, ankommende Briefe gelesen. Haus­Herrenfachs durch Ausbreitung des Selbstrasierens gegenübersteht. Erlaubnis zum Betriebe des Fuhrgewerbes mit 10 Kraft- bewohner befreiten endlich das Mädchen und durch die Dresdener Das Erwerbsgebiet wird in der Hauptsache durch die Kopfzahl der Bevölkerung begrenzt, weshalb seine Aufnahmefähigkeit an beruf- droschten, ließ aber die Erwerbsmöglichkeit derjenigen Kraft- Boltszeitung" wurden die Oeffentlichkeit und die Behörden mit Der Arzt lichem Nachwuchs nur gering ist. Je mehr Gehilfen herangebildet droschkenbesizer, denen die Erlaubnis vorher erteilt war, un- diesen entjeßlichen Zuständen bekanntgemacht. werden, desto weniger fönnen beschäftigt werden, da sich infolge der verändert bestehen. Deren Einnahmen konnten verringert Dr. Grimm stellte fest, daß der ganze Körper des Mädchens mit ständig wachsenden Konkurrenz die Zahl der Alleinmeister ständig werden, wenn R. die 10 Droschfen in Betrieb sezte. Geschah grünen und blauen Flecken und mit Verlegungen bedeckt war. vermehrt. In den Großstädten hat der Mangel an ausreichender dies, so war die Schmälerung ihres Erwerbes die Folge der Schon die Jahre vorher waren zu ihm Mädchen der Angeklagten Beschäftigung für einen Gehilfen, in Verbindung mit der ständig freien Handlung der Gewerbeausübung durch K., nicht die mit denselben Beschwerden gekommen. Nach dem Gutachten der großen Zahl arbeitsloser Gehilfen, längst zu dem Aushilfswesen Folge der Erlaubnis zur Gewerbeausübung. Die Erteilung Sachverständigen ist die Angeklagte zwar erblich belastet, aber geführt. Hunderte von Gehilfen werden nur noch des Sonnabends der Droschkenscheine mit Nummern war eine Amtshandlung strafrechtlich verantwortlich. Sie wurde wegen gefährlicher Körper­und Sonntags beschäftigt. Die Lehrlingszüchterei geht unablässig weiter und dehnt sich immer weiter aus. Die Gehilfenverjüngung" der Ortspolizeibehörde. Mit diesem staatlichen Aft hat die verlegung und wegen Nötigung zu 2 Monaten 1 Woche Gefängnis bewirkt, daß die Arbeiter mit durchschnittlich 23 Jahren bereits gewollte Wirkung der von den Angeklagten angeblich vorge- verurteilt. zu alt" werden und ein großer Teil von ihnen durch andauernde nommenen Täuschung ihr Ende gefunden. Die Ausnußung Arbeitslosigkeit gezwungen wird, in irgendeiner Fabrit zu arbeiten, der durch den staatlichen Akt geschaffenen Rechtslage ist nicht mitunter auch erst dann, nachdem sie als Selbständige eine Weile mehr Fortentwickelung des ursächlichen Zusammenhangs der tätig waren. Täuschung, sondern Beginn einer Tätigkeit, welche sich an Die durch die Lehrlingszüchterei geschaffenen Zustände, die die den Erfolg der Täuschung anschließt. Nach§ 53 der Gewerbe­ganze wirtschaftliche Eriſtenz der Berufsangehörigen äußerst teilig beeinflussen, find geradezu unhaltbar geworden. Drei Meister- ordnung können die Genehmigungen und Bestallungen zu verbände haben sich deshalb für eine Einschränkung der Lehrlings- rückgenommen werden, wenn die Unrichtigkeit der Nachweise züchterei ausgesprochen, während selbst der Innungsbund als größte dargetan wird, auf Grund deren sie erteilt worden sind. Dieser Korporation, in deren Reihen sich die Lehrlingszüchter hauptsächlich Grundsak gilt auch von der fraglichen Erlaubnis des Polizei­befinden, seinen Mitgliedern eine Einschränkung nahegelegt, was präsidenten; bis zu deren Zurücknahme ist der Angeklagte K. sich jedoch als gänzlich zwecklos erwiesen hat. Der Verbands- öffentlich rechtlich befugt, das Fuhrgewerbe mit 10 Kraft­vorstand des Friseurgehilfenverbandes will nun versuchen, durch droschken auszuüben. Wer durch wissentlich falsche eine Petition an den Bundesrat eine Einschränkung Angaben oder Nachweise sich eine gewerbliche Ge­des Lehrlingshaltens durch entsprechende Vorschriften zu erreichen. Er hat sich deshalb mit den in Frage kommenden Meisterorganisa- nehmigung, Konzession, Erlaubnis, Bestallung verschafft tionen in Verbindung gefeßt, um ein einheitliches Vorgehen herbei- und dann das betreffenden Gewerbe betreibt, begeht zum oder ein gleich zuführen. Wenn außer den Gehilfen sämtliche Meister, die Gegner Nachteil derer, die dasselbe der Lehrlingszüchterei sind, die Petition unterzeichnen, wird sich artiges Gewerbe betreiben, wegen des Mangels der- Bundesrat jedenfalls veranlaßt sehen, dagegen einzuschreiten. des erforderlichen Naufalzusammenhangs keinen Betrug.

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Gerichts- Zeitung.

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Bestialische Dienstboten- Mißhandlung.

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Widerstand durch Rauchen?

S. war eines

Mit der eigenartigen Rechtsfrage, ob ein Arrestant bei einer Arretur rauchen darf, beschäftigte sich das Hallesche Schöffen­gericht in der Sache des Bergarbeiters Mar Sauer, der wegen lebertretung und Widerstandes angeklagt war. Tages vegen einer Polizeiübertretung von einem Polizeibeamten zur Rede gestellt und festgenommen worden. Nach der Festnahme brannte sich der Arrestant auf dem Wege nach der Wache eine Zigarette an. Der Beamte verbot ihm das Rauchen und erblickte in dem Nichtbefolgen seiner Anordnungen Widerstand gegen die Staatsgewalt. Der Angeklagte meinte, er habe nicht daran gedacht, durch das Anzünden der Zigarette Widerstand zu begehen; er sei ein leidenschaftlicher Raucher und müsse schon früh, wenn er das Bett berlasse, eine Zigarette in den Mund nehmen. Ohne Ziga­Der Amtsanwalt be rette im Munde fönne er nicht leben". zweifelte, ob Widerstand vorliege, meinte aber, es sei zu prüfen, ob in dem Anzünden der Zigarette bei der Arretur nicht etwa Das Gericht nahm aber Widerstand als vorliegend an(!) und verurteilte eine Verhöhnung des Beamten" erblickt werden könne. S. zur Zahlung einer Geldstrafe von 10 M. Wegen der Uebers tretung soll er außerdem 3 M. bezahlen.

Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 14. Sept., bormittags straße 30: Freireligiöse Vorlesung. Vormittags 11 Uhr, Kleine Frank 9 Uhr, Bappelallee 15-17, Neukölln, Idealpaffage, und Tegel  , Schlieper furter Str. 6: Bortrag von Herrn Dr. H. Haffe: Wenn sich die Fäden Damen   und Herren als Gäste willkommen. inüpfen."

Stationen

Berlin

Witterungsübersicht vom 12. September 1913.

Barometer

ftanb mm

cichtung

Wind

Windstärke

763

Better

Temp. n. T.

5°.= 4° SR.

14

Stationen

Haparanda 7533

Better

20alb bd. 11

1 heiter

1beiter

3beiter

11 Scilly 19? Aberdeen 5 Paris 9

8 759 NA 1 Mebel 16 745 4 bedeckt 14 1 molten! 8 761 NND

Hamburg 762 SS 3bededt 13 Betersburg 759 SS Rebel Frankf. a.M 763 NO 763D München 764 SS 1wollent Bien Wetterprognose für Sonnabend, den 13. September 1913. Vielfach heiter, am Tage ziemlich mild bei lebhaften südlichen Winden; teine erheblichen Niederschläge. Berliner   Wetterbureau.

Die 2. Ferienftraftammer in Dresden   verhandelte am Mitt Täuschung des Polizeipräsidiums- kein strafbarer Betrug! woch wegen gefährlicher Körperverlegung, Nötigung und Erpressung Zum Tatbestand des Betrugs gehört als wesent- gegen die 1851 in Promnik bei Bauzen geborene Oberstleutnants liches Erfordernis nach§ 263 des Strafgesetzbuchs witwe Helene Agathe Franz geb. v. Beuter. Die Angeklagte hat das Vorliegen der Beschädigung des Vermögens ihr 17jähriges Dienstmädchen Ehlig in der Zeit vom 1. September eines anderen. Ist eine solche Vermögensbeschädigung 1912 bis 25. Januar d. J. fortgefeßt in der scheußlichsten Weise im Rechtsfinne nicht vorhanden, so kann trok vollendeter| mißhandelt, sie durch Schläge und Drohungen genötigt, einige Er­Täuschung und dadurch erlangten Vermögensvorteils des flärungen zu unterschreiben, nach denen sich das Mädchen selbst der Täuschenden eine Bestrafung wegen Betrugs nicht eintreten. Faulheit, Lügenhaftigkeit usw. bezichtigte und durch die gleichen Mit einem solchen straffreien Betrugsfall, der tatsächlich und Mittel von ihr eine Verzichtleistung auf den vereinbarten Monats­rechtlich außerordentlich interessant ist und eine Täuschung lohn von 18 M. erpreßt. Die Beweisaufnahme ergab, daß schon des Berliner   Polizeipräsidiums zum Gegenstande hatte, be- nach 14 Tagen die Mißhandlungen mit einer Ohrfeige begannen, schäftigt sich das Reichsgericht in dem nachstehenden Urteil: weil der Gnädigen" eine Arbeit nicht schnell genug ging. Dann Der Polizeipräsident von Berlin   hatte durch Bekannt- folgte eine Mißhandlung der anderen, von früh bis spät abends machung vom 22. Januar 1909 bestimmt, daß von diesem die ganzen Monate hindurch. Dazu benutzte die Gnädige" einen Swinemde. 762 SW2wolkig Tage ab neue Erlaubnisscheine für Kraftdroschken dicken Rohrstock, einen Schrubberstiel, einen Ausklopfer, den Schuh. mit Verbrennungsmotoren nicht mehr zur Aus- Mit dem Schuh schlug die Megäre dem Mädchen solange auf den gabe gelangten. Eine gleiche Bestimmung ist für die übrigen Kopf, bis das Blut zum Rücken herunterlief. Der Schrubberstiel Ortspolizeibezirke des Landespolizeibezirks Berlin getroffen ging auf dem Körper des Mädchens entzwei; die Gnädige" nahm worden. Es wurde jedoch in einzelnen Fällen zugunsten der- dann das eine Stück und schlug weiter, bis auch dies zerbrach. jenigen Personen eine Ausnahme gemacht, die durch einen Dann mußte das bedauernswerte Mädchen noch auf seine Kosten vor dieser Sperre abgeschlossenen Lieferungsvertrag zur Ab- einen neuen Schrubberstiel kaufen. Den Rohrstod mußte es selbst der Gestalt Schwanenweiß' nüßlich gewesen wäre. Auch das leber- Julie ist der verbildete Weibtypus der vornehmen Gesellschaft. leben und sein Weib werden. Jedoch von nun an muß Hans das gehen der Königsszene tann nicht sachdienlich heißen. Dem letzten Mit psychologischer Schärfe hat Strindberg diesen Typ umrissen, und Schwerste erleiden; schließlich verliert er Weib und Kind. Vor­Drittel der Dichtung und besonders der Darstellung Schwanenweiß' besonders fein gegeben ist, wie in Julie der innere Adel ihrer Natur zeitig aus Gram zum Greis geworden, wandert seine Seele wieder ging durch diesen Strich ein belebendes Moment verloren. Das zum Sieger wird. Baula Somary   gab die schwere Rolle der zu seiner Kindheit Bereichen. Allen selbstsüchtigen Siegersinn hat er Spiel Hedwig Thimigs als Schwanenweiß traf: es war Julie mit allen Finessen eines feinnervigen Menschenfindes. gebüßt; und völlig entfühnt, gesellt sich ihm wieder Gevatter Tod, das Beste der Aufführung, ohne Falsch in der Berinnerlichung des Die nicht eben leichte, aber überaus dankbare Figur des Bedienten um ihn zu Grabe zu geleiten. Wie gesagt: ein Drama ist es nicht; nur ein Zwiegespräch mit Tons und des Bildes. Aber sie stand in ihrer Art recht allein. wurde von Paul Otto erschöpft. Einzig echt gab er sich da, wo er Der Prinz des Herrn Clewing gab sich fnabenhaft; dagegen ist auf dem Streichriemen sein Rasiermesser schärft. Rosa Baletti ver- leidenschaftlichen Akzenten zuweilen und ewig langen Monologen. nichts einzuwenden, aber man merkte leider, daß er sich so geben lieh der Köchin wahre Züge. Es war ein Nervenspiel von packendem Das mag sich ja alles sehr schön lesen. In ein Spiel mit Personen wollte; das war zu Anfang so und ließ sich nicht vergessen. Das Reiz. Dazu tam, daß alle drei Alte hintereinander ohne Baufe ab- umgesezt, ermüdet dies Märchen selbst die geduldigsten Hörer. Vor andere war Theatralit, auch die Stiefmutter der Frau Buzze, die gewickelt wurden. Und das merkwürdigste war, daß das Publikum Jahren ist es im königlichen Schauspielhaus gegeben worden; der auf schneidende Härte ausging und das Pantherhafte, das Strind- nicht nur nicht ermüdete, sondern im Gegenteil mit stetig sich Dichter hätte besser getan, es dort weiter schlafen zu lassen. Trotz­So unzweifelhaft die dem sei rückhaltlos die ungeheuere Mühe anerkannt, die einzelne berg vorzeichnet, nicht traf. Das Ganze der Aufführung war gar steigerndem Beifall die Handlung begleitete. Namentlich soll Ernst so einererziert forrekt aufgebaut. Diese Form läuft immer auf er- Wirkung des Dramas, so stark und verdient war der fünstlerische Darsteller der Hauptrollen aufwandten. starrtes Leben hinaus und tötet. Erfolg. Ob die Mucker und die Moralischen heuer wieder gegen Reschte wegen seiner großenteils achtbaren Leistung als Hans und oder gar 1892, neben ihm Dora b. Warberg  ( Prinzessin Elsa) und Hilma Fräulein Julie Sturm laufen werden, wie 1904 ek. Schlüter( Gefion) genannt sein. als das Stück die deutsche Uraufführung erlebte? Josef Kainz  - Theater( am fleinen Wannsee  ). In un­zähligen Boltsmärchen, Liedern und Balladen ist die Beziehung des von mannig Im Deutschen   Schauspielhaus an der Weidendammer Todes zu allem, was Leben heißt, gedeutet worden Gustav Janson gestorben. Aus Stocholm kommt Brücke gab man gestern Strindbergs naturalistisches Trauer- fachen bildlichen Darstellungen nach Art mittelalterlicher und neuzeitlicher spiel Fräulein Julie  ", das vor sechs Jahren am Deutschen  " Totentänze" ganz zu schweigen. Auch in der Kunstdichtung aller die Nachricht, daß der Schriftsteller Gustav Janson gestern im Alter Theater zur Aufführung gelangte. Es ist des Dichters traffestes, Böller spielt der Tod eine große Rolle, als Vernichter und als Feind von 47 Jahren nach einer Gallensteinoperation gestorben ist. Janson aber auch sein stärkstes Drama. Die Handlung, die, fast jedes des Lebens. So hat denn auch Eberhard König seinen Gevatter ist der deutschen   Arbeiterschaft in den letzten Jahren durch eine Reihe äußeren Geschehens entbehrend, sozusagen nur in Dialogen und Tod, ein Märchen von der Menschheit", gedichtet. Eigentlich dichtete erzählender Werke von kraftvoller Gegenwartsart bekannt geworden. Gebärden, aber doch ungeheuer dramatisch aufspringt, spielt in der reiche Stoff für ihn. Er begnügte sich damit aber nicht, sondern Sein Bergarbeiterroman" Im Dunkel" gehört zu den besten der Johannisnacht. Im Schloß des Grafen   wird getanzt. Auch formte ein fünfaltiges Drama in Versen. Und geheimnißte viel Schöpfungen sozialer Dichtung. Der Vorwärts" brachte seinen Julie, die jugendliche Komtesse, tanzt leidenschaftlich zuguterlegt mythische Fabeln und noch mehr mystischen Tiefsinn hinein. Und Lefern im vorigen Jahre Jansons Art durch die Erzählungen Das mit Jean, dem Diener des Vaters. In der Küche macht sie ihm vergaß vor lauter schön flingender Rethorit, daß ein Drama Meer" und Lügen" nahe. Die legtgenannte Erzählung gehört zu starle atveidotige Avancen. Vom anderen Hausgesinde überrascht, Handlung haben muß selbst wenn dies Drama auch bloß ein einer Reihe Schilderungen aus tripolianischem Milieu und ist gegen muß sie sich berbergen. Jean nimmt sie in sein Zimmer Märchen ist, Shakespeare   ist doch gewiß ein unverdächtiger den Krieg gerichtet. Theaterchronit. Wedekinds Gastspiel im mit und hier entehrt" er fie, oder richtiger gesagt: fie Großmeister des Märchendramas! Das Hernach sind die beiden allein. läßt sich entehren. König   hat den bekannten Stoff, wonach ein armer Junge es Deutschen   Theater ist bis zum 22. September verlängert Die Absicht, neben Franziska noch andere Werke Entsetzliche ihrer Tat wird Julie tlar. Sie hat von der Mutter das bis zum König bringt, dann aber eben auch sterben muß, zu ber- worden. Jm Deutschen  heiße sündhafte Blut vom Vater das Erbe adeliger Gesinnung. tiefen" gesucht. Bei Hans, dem Sohne des alten Häuers Mathias, Wedekinds aufzuführen, ist aufgegeben worden. Was nun tun? Flüchten, mit Jean verreisen, um jeden Preis. stand der Tod Gevatter. Hans soll alle Herrlichkeit der Welt ge- Schauspielhause gelangt am Sonntag, den 14. d. Wis., Der gute Ruf" zum ersten Male in einer Doch was fie roch nicht wußte: Jean ist ein brutaler Kerl, und im nießen dürfen, ein Sonnenmensch", ein Sieger ohne Tränen, ohne Sudermanns übrigen eine echte Domeftilenireatur. Er denkt weder an ein Fort Angst" sein, sofern er. dem Tode unverbrüchliche Treue halte und fich Nachmittagsvorstellung zu ermäßigten Preisen zur Aufführung. Eine neue Südpolegpedition wird übers Jahr gehen mit Julie, noch auch daran, sie zu seinem angetrauten Weibe jeglicher Selbstsucht entschlage. Hans verspricht es mit tausend Eiden. zu machen. Nun verlangt sie, daß er sie töte. Er weigert sich Aber als er die frante Königstochter liebt, soll sie sterben- so will unter Leitung von Foster Stadhouse, dessen Name mit der Organi schiebt ihr jedoch sein Rasiermesser in die Hand. Julie geht aus es Gevatter Tod. Darüber gerät Hans in rasenden Zorn. Nun fation der Scott- Expedition verbunden ist, nach King- Edward- Land der Küche. Man errät, was fie tun wird. Der Vorhang fällt. scheidet sich der Tod als Feind von ihm. Die Prinzessin soll zwar abgehen. Vierzig Personen sollen daran teilnehmen.

Die Dichtung wurde in der Uebersetzung von Ernst Schering aufgeführt, die in der großen deutschen Strindberg- Ausgabe des Münchener   Verlages von Georg Müller im Bande der Märchenspiele enthalten ist.

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