Nr. 250. 30. Jahrgang.
Gewerkschaftliches.
Unternehmer über die Gelben.
Reinlichkeit bei der Zubereitung der Getränke sowohl als auch Die im Betrieb vorhandenen Arbeitswilligen werden auch schon bei der Instandhaltung der Kantine selbst ein unbekanntes aufsässig, weil die ihnen gemachten Versprechungen nicht erfüllt Etwas ist. Es wimmelt von Ungeziefer. Doch nicht genug werden. Ein Arbeiter nahm eine Schippe und drohte dem Meister, damit, bekommen die Konsumenten dieses auch noch gefotten ihn niederzuschlagen.
in ihrem teuer bezahlten Kaffee vorgesetzt. Als dem Kantinen- Die Streifenden stehen fest zusammen und denken nicht daran, Das Verbandsorgan des Arbeitgeberverbandes im Maler- verwalter Berger gezeigt wurde, daß sich im Kaffee Fliegen, den Streit zu beenden. Was die Firma den Arbeitern an Vergewerbe für Ost- und Mitteldeutschland lehnt die von dem Wanzen und Schwaben befänden, meinte dieser: ste, die An- schlechterungen bot, war: Verlängerung der Arbeitszeit von 8% Syndikus Dr. Cölsch- Barmen propagierten gelben Maler- gestellten, hätten diese Insekten wohl selbst mitgebracht! Ferner auf 9 Stunden, Bezahlung der Zuschläge für Ueberstunden erit gehilfenvereine in der Nr. 30 dieses Jahres mit folgenden wird behauptet, daß in ein und demselben Kessel Milch, Katao und von der 10. Stunde ab, bisher nach regulärem Arbeitsschluß, Redu Worten ab: Kaffee ohne besondere Reinigung gekocht worden ist. Fast noch un- zierung der Löhne für Hilfsarbeiter von 45 Pf. auf 42 Pf. pro „ Gelbe Gehilfenvereine sollen jetzt die Malermeister gründen. bekannter scheint die Hygiene in den Speise- und Garderoberäumen Stunde, Reduzierung der Akkordpreise der Pußer von 70 Pf. pro So ist erwiesen, daß die Tische, worauf Eßwaren gelegt 100 Silogramm auf 40 Pf. Außerdem sollten die Puzer aus ihrem So predigt es ihnen von Woche zu Woche der Syndikus des zu sein. Gaues II, Herr Dr. Cölsch. Voriges Jahr kam dieser Herr auf werden, mit einem undefinierbaren Dreckwasser" gereinigt werden, Gesamtarbeitsverdienst noch den Betrag von 60 M. pro Woche an den Einfall, in Bielefeld die Gründung einer chriftlichen Gewert- daß alte Kaffeereste eingetrocknet, Tisch und Stühle im höchsten zwei Arbeiter am Sandstrahlgebläse bezahlen, ein Betrag, zu dem schaft zu predigen. Das Organ der Chriftlichen, der„ Deutsche Grade fettig- schmutzig find, Spinnweben jahrelang ungestört sich die Firma bisher 53 M. zahlte, während die Buzzer 7.M. zahlten. Maler", frug ihn damals, wie denn die Arbeitgeber das machen ihres Daseins erfreuten( fürzlich wurden sie beseitigt), daß die Ar- Demgegenüber behauptete die Firma noch, die Streikenden hätten sollten. Die Antwort ist der Herr Cölich bis heute schuldig geblieben. beiter den Kaffee zurückwiesen mit der Begründung, er sei mit keinen Grund zur Arbeitsniederlegung gehabt.
Deutfches Reich.
Zum Streit im Stettiner Hafen.
Die arbeitslosen Former und Gießereiarbeiter allerorts werDb er jetzt eine Antwort auf die Frage hätte, wie es denn die Knoblauchsbrühe gekocht, daß auf den Getränken Fettaugen Malermeister anfangen sollen, um gelbe Vereine zu gründen? schwämmen und was dergleichen Annehmlichkeiten mehr sind. Einer den davor gewarnt, auf die Annoncen der Firma Hereinzufallen. Die Verhältnisse liegen doch zu dem Zwede im Handwerk und jüngeren Arbeiterin, die sich bei dem Kantinenverwalter beschwerte, Die Firma muß einsehen lernen, daß die arbeitslosen Former in namentlich im Malergewerbe ganz anders als in der Industrie. wurde zur Antwort:„ Sie dummes Ding, was verstehen Sie von der Provinz nicht zum Verräter an ihren streitenden Kollegen werden. Die Hand zum Verhandeln und Frieden ist der Firma vor In der Industrie sind in einem Betriebe gewöhulich eine größere Kaffee und Knobländern; werden Sie erst einmal erfahren!" Die Garderoben befinden sich in Kellerräumen und entsprechen dem Streit wiederholt geboten; sie hat sie zurückgewiesen. An ihr Bahl von Arbeitern dauernd beschäftigt, so daß der Betriebsinhaber leicht Einfluß auf sie gewinnen kann. Die verschiedenen die Schränke wohl den Anforderungen. Aber was nügt das alles; wird es nunmehr sein, wenn sie überhaupt den Frieden will, die Betriebsinhaber tönnen sich wieder leicht untereinander verständigen. Denn über den Schränken befindet sich das Kellerfenster. So kommt alten Bedingungen wieder herzustellen und sich mit den Streifenden Jm Malergewerbe dagegen werden in den einzelnen Betrieben in es vor, daß morgens die Sachen rein hineingehängt und abends zu einigen. Der Betrieb ist für Metallarbeiter aller Branchen der Regel nur wenige Leute beschäftigt und diese zum großen total verstaubt herausgenommen werden. Bei trübem und regnes ftreng gesperrt. Teile auch nur vorübergehend. Wie soll da der Meister den rischem Wetter herrscht naturgemäß im Keller eine feuchte Luft, die, nötigen Einfluß auf sie gewinnen tönnen? Eine weitere Frage: gepaart mit dem Geruch der verregneten Garderoben, eine unbe Wo soll im Malergewerbe das Geld herkommen, das die Gründung schreibliche Atmosphäre abgibt. und Unterhaltung der gelben Vereine kostet? Die Arbeitnehmer, die sich als Gelbe hergeben, sind ja bekanntlich keine von denen, die auch in die Tasche greifen wollen. Vielmehr sind es gewöhnlich Leute, die im Trüben fischen wollen. Wie bei den Arbeit gebern selbst, so wollen solche Elemente auch bei den Arbeitnehmern feiner Organisation angehören, vor allem feinerlei Opfer für folche bringen und als Nichtorganisierte bei den Arbeitgebern lieb Kind spielen, andererseits aber doch an allen Vorteilen teilnehmen, die sich ihre organisierten Kameraden erringen, Das Geld für die Gründung und Unterhaltung der gelben Bereine müssen deshalb die Arbeitgeber hergeben, wenigstens zum großen Teile... Die Gründung und Unterhaltung von gelben Vereinen ist also eine recht fostspielige Sache. Großindustrielle können sich den Spaß erlauben. Wo aber soll in einem Gewerbe, wie im Maler gewerbe, das nötige Geld herkommen? Ueber diese und eine Masse von anderen Fragen, die sich bei näheren Zusehen ergeben würden, scheint sich Herr Cölsch kein Kopfzerbrechen zu machen. Er fühlt einfach das Bedürfnis, sich nach einer Seite der Industrie Hugo Hartung , A.-G. in Lichtenberg , dauert nunmehr elf Wochen. hin zu empfehlen, indem er ihr Vorgehen den Malermeistern Die Firma wollte damals bedeutende Verschlechterungen der als Beispiel predigt. Was die Malermeister, wollten sie auf seine Lohn- und Arbeitsverhältnisse einführen. Verhandlungen, die Schrullen eingehen, für einen Vorteil davon hätten, das scheint von den Arbeitern nachgesucht wurden, lehnte die Firma brüst ab ihn überhaupt nicht zu fümmern." mit dem Bemerken, daß die neuen Bedingungen durchgeführt würden. Ebenso wurden Verhandlungen, die der Metallarbeiterverband nachsuchte, zurückgewiesen.
Anscheinend fühlt sich die Direktion nicht veranlaßt, Abhilfe zu Wie bürgerliche Blätter berichten, sind in der Nacht zum Mittschaffen; ja, es wird sogar ausgesprengt, die Kantine erfordere großen woch 600 Arbeitswillige angekommen. Diese Zahl ist etwas sehr Buschuß. So will Herr Berger am Kaffee 900 M. zugeschossen rund angenommen, tatsächlich sind 340 Arbeitswillige angekommen, haben, während in Abteilung B, wo feine Klagen tommen, täglich von denen aber eine große Anzahl nach erhaltener Kenntnis der bis 25 m. allein am Kaffee verdient werden. Um diese unwürdigen Sachlage die Arbeit nicht erst aufnahm. Der ArbeitswilligenZustände zu beseitigen, müssen der A- Abteilung dieselben Rechte wie transport ging von Hamburg über Berlin ; in Berlin wurde noch der B- Abteilung eingeräumt werden, doch stellt sich die Direktion aufgerafft, was irgend zu finden war. der ersteren, wie es scheint, auf den Herrn- im- Hause- Standpunkt. All dies wurde in einer gutbesuchten Betriebsversammlung unter die kritische Lupe genommen und von den verschiedensten Disfussionsrednern sogar noch ergänzt, so daß anzunehmen ist, daß diese fich sonst so liberal gebärdende Monopolfirma, die in der Lage ist, 50 Proz. Dividende auszuschütten, nun endlich den leider allzu berechtigten Wünschen ihrer Arbeiter gerecht wird.
Das heißt, die Malermeister möchten schon gelbe Vereine gründen, aber es fehlt ihnen das nötige Kleingeld. Gehilfen, die für diese Organisationen reif sind, wären auch industrieller. Zwischen dieser Organisation und dem Deutschen Die Firma ist Mitglied des Verbandes Berliner Metallvorhanden; aber sie kosten Geld und nochmals Geld, da sie Metallarbeiterverband wurde im Jahre 1911 eine Vereinbarung ihre Taschen zuhalten, aber sonst im Trüben fischen wollen. getroffen, die die Lohn- und Arbeitsverhältnisse regelt. Obgleich Solche Subjekte zu halten, kann sich die Großindustrie ge- die Firma gegen diese Vereinbarung verstößt, unternimmt der statten, die kleinen Strauter zweifeln daran, daß der Gewinn, Verband Berliner Metallindustrieller nichts, um sie zur Einhaltung den die Gelbzüchtung nach sich zieht, die Auslagen hierfür der Abmachungen zu veranlassen. aushebt und rechtfertigt. Deshalb wollen sie von dem gelben Ungeziefer, das doch nur auf Kosten anderer Vorteile zu erringen sucht, nichts wissen.
Die städtische Hafenverwaltung trifft strenge Absperrungsmaßnahmen für den Hafenbetrieb. Sie hat folgende Bekanntmachung erlassen:
" Der Freibezirk und der Dunzigkai werden während der Dauer des Hafenarbeiterstreits nach Möglichkeit geschlossen gehalten und dürfen, abgesehen von Reichs- und Staatsbeamten in Uniform, nur von Personen betreten werden, welche mit einem von der städtischen Hafenverwaltung ausgestellten unübertrag= baren Ausweise versehen sind. Diese Ausweise werden auf Antrag in dem Bureau der städtischen Hafenverwaltung am Freibezirk ausgestellt, aber nur solchen Personen, welche am Hafenverkehr beteiligt und als zuverlässig bekannt sind. Daher kön= nen Mitglieder der Schiffsbesaßung nur durch Vermittelung ihrer Kapitäne, und Kutscher, sowie Wagenbegleiter nur durch Vermittelung ihrer Dienstherren mit Ausweisen verschen werden. Arbeitswillige für arbeitende Schiffe erhalten keine Karten, sondern sind vor dem Tore durch ihre mit Karten versehenen Stauervorarbeiter zur Arbeitsstelle zu führen. Jede mißbräuchliche Benutzung der Ausweise und jedes Eindringen nichtberechtigter Personen in die abgesperrten Hafenanlagen wird unnachsichtig auf das schärfte verfolgt( Haus- bezw. Landfriedensbruch). Die vorher erwähnten Kapitäne, Dienstherren und Stauervorarbeiter haften dafür, daß keine mißbräuchliche Benuzung der Karten Plaz greift. Die städtische Hafenverwaltung."
Die Schifsarbeiter haben in einer am Dienstag abend stattgefundenen Versammlung beschlossen, ihren Beschluß vom Sonntag aufrecht zu erhalten, d. h. sie sind nicht geneigt, sich der polizeilichen Kontrolle zu unterwerfen. Donnerstag findet eine Stadtverordnetenversammlung statt, in der der Streit zur Debatte stehen wird. Die große Masse der Bürgerschaft am Orte ist mit dem Vorgehen des Magistrats nicht einverstanden.
Seit Wochen ist die Firma in ganz Deutschland emsig bemüht, durch Annoncen in bürgerlichen Blättern Arbeitswillige, besonders Former, zu fuchen, obgleich sie durch ihre Arbeitswilligen verbreiten lägt, daß sie genügend und vollen Ersatz für die Streitenden habe. Einer ihrer Agenten, ein Herr Dovendorf, reiste nach Chemnih, um Former anzuwerben. Den sich meldenden Arbeitswilligen erflärte dann Herr Dovendorf, daß die Firma in erster Linie Im Gegensatz zur Abteilung B der Auer- Gesellschaft , wo nach Former, und zwar tüchtige Former benötige; sie zahle 60 bis Die Elektromonteure und Helfer von Straßburg i. Elf. behartem Stampf in bezug auf Garderobe, Kantine usw. annehmbare 70 Bf. Stundenlohn. Nach vier Wochen würde das Reisegeld, nach Zustände geschaffen wurden, läßt die Abteilung A( Richard Feuer, sechs Monaten 50 M. für Umzugskosten vergütet. Als dann der schlossen am Montag abend die Arbeitsniederlegung bei sämtlichen Hill und Exportgesellschaft) so ziemlich alles zu wünschen übrig. Es Herr noch für die Arbeitslosen die Zeche bezahlt hatte, glaubte er, Glektrizitätsfirmen, um durch einen Tarifvertrag geordnete Arbei' 3- erklärt sich dies zum Teil daraus, daß die Arbeiter dieser Abteilung seine Mission sei von Erfolg getrönt. Er wollte am andern Tage und Lohnverhältnisse zu erreichen. Vier Firmen haben bereits den minder gut organisiert ſein mögen. mit den bereits 50 bis 60 vorher Angeworbenen und mit den Tarif anerkannt. Dadurch, daß die Beschäftigten während der Bausen sich außer- Chemnißern gemeinsam die Reise nach Berlin antreten. Als am halb des Betriebes nichts verschaffen können, sind sie gezwungen, andern Tage einer der Angeworbenen zur verabredeten Reisestunde zumal Wärme- und Kochgelegenheit nicht vorhanden ist, die Kantine nachsah, wieviel die Reise antreten würden, bemerkte er, wie der in Anspruch zu nehmen. Hier sind aber jeben Kulturmenschen an- Herr Dobendorf allein seine sieben Sachen paďte, um nach widernde Zustände an der Tagesordnung. So flagen die Arbeiter Leipzig abzudampfen, da ihm in Chemniß die Felle wegund Arbeiterinnen besonders darüber, daß sie für ihr gutes Geld geschwommen waren. Hoffentlich hat der Herr in Leipzig denselben schlechte Waren erhalten; sie flagen weiter darüber, daß, diel Erfolg gehabt.
Deckung! Herbstsonne. Rot glühen die Eichen, rot die Buchen, rot der Wein. Rein ist die Luft, klar und fühl. Seit dehnt sich die
Kleines feuilleton.in aus, umgrenzt von knorrigen Stiefern und langgeſtredten
Kinder spielen im Sonnenschein. Weiter drüben egerziert
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alles
Erfolgreicher Streik in der Nürnberger Pinselindustrie. Am Dienstag ist in Nürnberg der Streik der Pinselmacher und Pinselmacherinnen beendet worden. Zwanzig Wochen lang mußten die Arbeiter und Arbeiterinnen mit einem äußerst hartnäckigen Unternehmertum um die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen fämpfen; besonders die kleinen Unternehmer machten SchwierigJst dir immer noch nicht klar, Daß dein Weg ein Irrgang war?! Wir verlachen solche Schliche! Gegen deine Nadelstiche Braucht man teinen Jagowator! Du bleibst unser Agitator!
Notizen.
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Der verlorene und wiedergefundene Zola. Eine Groteste, die Jung- Teutschland. Exerziert und lärmt. Und ist feldmarschmäßig bon Courteline erdacht scheinen könnte, wenn sie nicht noch einen ausgerüstet. Jungens, so 14 oder 16 alt, mit erhigten Gesichtern. fatalen politischen Beigeschmack hätte, hat sich am Sonntag in Paris Einer mag etwas älter sein und trägt Abzeichen am Rock. Steht zugetragen. Dort tagte ein Kongreß der antiklerikalen Jugend, der hoch oben auf einem Holzstoß, mit verschränkten Armen und düsterdie Niederlegung eines Kranzes am Denimal Bolas beschloß. Das umwölfter Stirn. Napoleon! So etwa darum, diejes Dent ad acht, als getan. Denn es handelte sich erſt Blutgewühl bei Auſterliks lentte.a in der Haltung, als er bas Denkmal zu Noch immer blickt Napoleon auf den Kriegsschauplak hernieder.-Theaterchronit. In den Kammerspielen des In Paris stolpert man wohl an allen Ecken und Enden über mit wildem Geschrei stürmen die furzhofigen Krieger über die Deutschen Theaters gelangt als nächste Premiere am tommenden Dienstag Die die neue Komödie von Flers und Caillavet, Die goldenen gute und mehr noch schlechte Denkmäler berühmter und unberühmter Heide. Staubwolken ballen sich hinter ihnen zusammen. Scharf hebt sich die Silhouette des Generaliffimus Palmen" zur Aufführung. Im Deutschen SchauspielMänner, aber für Zola hat sich fein Plak gefunden, trotzdem sein Sonne fintt. Monument von keinem Geringeren als Constantin Meunier auf dem Holzhaufen vom. flaren Abendhimmel ab. Nun redt er den haus wird am kommenden Dienstag zum erstenmal das Lustspiel Der erste Beste" von Francis Croisset und die einaktige geschaffen wurde. Vielleicht wollte man den Schuhmann ersparen, Arm hoch. Dedung! brüllt Jung- Teutschland und plumps Ser vor dem Denkmal Wacht halten müßte, bor liegt blitschnell auf dem Bauch im Sande. Deckung! Groteste Satans Maste" von Baul Ezinner aufgeführt.. Vandalismus der royalistischen Jungmannschaft au Noch lange sehe ich dem seltsamen Gebaren zu. Immer wieder Musik chronit. Die 25 Sinfoniekonzerte der bewahren, wahrscheinlicher noch ist der demokratische Zorn rennen die Jungen mit kannibalischem Geheul über die Ebene, Neuen Freien Volksbühne nehmen diesen Sonntag, den des toten Dichters eine unangenehme Erinnerung für die immer wieder rect Napoleon den Arm in die Luft und immer 28. September, im Blüthnersaal ihren Anfang. Als Dirigenten sind derzeitigen Herren der Republik, die nach dem Fußfall wieder plumpst Deutschlands Zukunft platt auf den Bauch. Theodor Spiering und Hofkapellmeister Edmund v. Strauß verpflichtet vor dem Säbel sich nun auch immer tiefer unter dem Weihwedel Deckung! neigen. Dem reisenden Herrn Poincaré zu Ehren haben jezt die Die Kinder sind längst nach Hause getrippelt. Im Westen verPfaffen überall die Gloden läuten lassen, der Marineminister Baudin sinkt die Sonne. Die Stämme der Kiefern leuchten wie Bronze, in hat die Soldaten des fleinasiatischen Geschwaders am Karfreitag zum den Wipfeln lodert ein Feuerbrand. Eine Krähe streicht mit schweren Gebet fommandiert. Gehört da der leidenschaftliche Ankläger der Flügelschlägen durch die Luft. Gespenstisch groß erscheint sie im Rot Jesuiterei in der Republik nicht in die Rumpelfammer? des Abendhimmels.
dem
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worden.
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Erich Schmidts Nachfolger. In der zwölften Stunde, als schon an einer Besetzung des Lehrstuhls für deutsche Literatur an der Berliner Universität für das anbrechende Winterhalbjahr ernstlich gezweifelt wurde, hat sich der Nachfolger, Erich Berufen
Und so geschah es auch wirklich. Emile Zolas Denkmal Napoleon hat seine Strieger unt den Holzstoß versammelt. Zur Bajer, ser feline Arbeit burd perausgabe von Wetten unb wanderte in ein Magazin, wo es so gründlich verschwand, Kritit. Ein fleiner Knirps spricht dazwischen, mudt auf. Briefen Lessings, Schillers und Goethes gekennzeichnet hat. Er daß niemand mehr wußte, wo es steckte. Es bestand nur Insubordination. Schwerster Art, zweifellos. Alle sind erstaunt, stammt aus Straßburg und ist 35 Jahre alt. die Vermutung, daß es im Souterrain des Grand Palais auf- beinahe erschreckt. Ein totbringender Strahl aus den Augen des
bewahrt werde.
Schlachtenlenters der Kleine verstummt.
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schlossen.
Kunst chronit. Die Große Juryfreie KunstDorthin begab sich denn auch die Delegation des Kongresses Deckung! höre ich. Das andere verweht der Abendwind. ich au im Gebäude der Sezession wird am 30 September gemit ihrem Kranz. Aber der Konservator des Ausstellungsgebäudes Dedung, immer wieder Deckung. Ich eile fluchtartig davon. erklärte, die Statue nie gesehen zu haben. Auch gegenüber, im Stumpffinn steckt an. Da ist es gut, wenn man rechtzeitig retiriert Petit Palais, wo die städtischen Sammlungen sind, wußte man von und Deckung sucht. dem Denkmal nichts. So daß die Delegierten mit ihrem Kranz wieder abziehen mußten. Sie begaben sich zur Gruft des Dichters im Pantheon, das bisher der staatlichen Kunstverwaltung glücklicherweise noch nicht abhanden gekommen ist.
Nachträglich erklärt diese Behörde, daß das Denkmal wohl vorhanden sei, aber, da es nicht in den Räumen untergebracht sei, die in der Regel zur Aufbewahrung von Skulpturen dienen, habe es nicht rechtzeitig aufgefunden werden können. Montag früh sei es aber gefunden worden. Da es nicht dem Staat gehöre, sei es nicht in den Inventuren eingetragen. So daß es nur der besonderen Findigkeit der waderen Kunstadministratoren zu danken ist, daß das Wert Meuniers nicht endgültig verschollen ist.
Sie find jedenfalls den politischen Herren des Tages über, in deren Gesinnung die letzte Spur von Zolas Wirken erloschen ist.
Humor und Satire.
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Er lernt es nit. Treptow hattest du verboten, Aergern wolltest du dic Roten; Doch wir blieben nicht zu Haus, Schwärmten flugs nach Westen aus. Was du englisch nicht erlaubtest, ( Als du Redefreiheit raubtest), Fand in Deutsch dann durch die Zeitung Noch viel bessere Verbreitung. 3wedlos alles, lauter Nieten! Einem Ba ch den Lauf verbieten!
-Untergang einer russischen Spizbergeneu. expedition? Aus Archangelit wird telegraphisch gemeldet, daß ein dieser Tage an Guljajewskija Koschki geworfenes Verded eines zertrümmerten Schiffes von den Wellen wieder ins Meet fortgetragen worden sei. In dem Schiffskörper befanden sich drei Baar Filzstiefel mit dem Stempel einer Rigaer Fabrit, acht Dfenschirme sowie zwei Feilen. Man hat Grund zu der Annahme, daß das Schiff der „ Herkules" gewesen sei.
Im Jahre 1912 ist eine Expedition des Forschers W. A. Russanow auf dem Schoner Herkules" nach Spitzbergen gefegelt. Von Spizbergen wollte Russanom nach den Neujibirischen Inseln und, wenn möglich, nach der Behringsstraße vordringen.
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