nicht feststünden und weil ferner die Staatsregierung sich noch nicht entschieden habe. Gegen 6 Stimmen wurde denn auch unsere Forderung von der Mehrheit abgelehnt. Bezüglich der Arbeitslosigkeit sollen die bisher vorgesehenen Arbeiten so schleunig wie möglich begonnen und dabei den Unternehmern zur Pflicht gemacht werden, soweit als möglich am Ort wohnende Arbeiter zu berü sichtigen. Mehr nicht! Mittel feien für weitere Maßnahmen nicht
vorhanden.
Eine Ehetragödie. fie auf den Boden des Hauses eilte und vom vierten Stockwerk in 1 meister meinte, dem Fleischverkauf fönne nicht nähergetreten Seine Familie zu erschießen versuchte gestern abend der die Tiefe sprang. Hausbewohner fanden die Unglüdliche mit zer- werden, weil die Generalunkosten von früherher von Berlin noch 68 Jahre alte Kutscher Friedrich Scharnow aus der Bel- Schmetterten Gliedern auf und schafften sie in eine Privatklinit, wo forter Straße 18, der nach einem mißglückten Anschlag sich selbst fie jedoch nach wenigen Minuten verstarb. durch einen Schuß in den Kopf tötete. Ueber den aufregenden Grunewald . Vorfall erfahren wir folgende Einzelheiten: Scharnow war Eine annehmbare Entschädigung. In nichtöffentlicher Sigung Militärinvalide und erhielt als solcher eine monatliche Unter- nahm am Freitagabend die hiesige Gemeindevertretersizung die Beſtützung von 50 M. Während er diese früher stets ablieferte, ver- fetzung der durch den Tod des Amtsvorstehers Direttor Bernhard trank er das Geld in der letzten Zeit, so daß seine 35 Jahre alte Wied erledigten Gemeindevorsteherstelle vor. Die Versammlung beFrau und seine drei Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren Not schloß, für ein ehrenamtlich tätiges, nicht für ein befoldetes Ober- Wannsee. leiden mußten. Das, was die Frau verdiente, reichte zum Lebens- haupt zu stimmen; als jährliche Entschädigung wurden 10000 M. Die Gemeindevertretersitung hatte sich u. a. mit einer Anfrage unterhalt der ganzen Familie nicht aus. Weil Scharnow außerdem Repräsentationsgelder bewilligt. Da der stellvertretende der Gemeinde Nowawes zu beschäftigen, wie fich Wannsee zu einer seine Frau noch in der Trunkenheit mißhandelte, verließ diese mit Amis- und Gemeindevorsteher Kgl. Baurat Lange bereits vorher Ausgemeindung der Kolonie Steinstüden stelle. Da das dieser den Kindern vor vier Monaten das gemeinsame Heim in der endgültig eine etwa auf ihn entfallende Wahl abgelehnt hatte, Stolonie benachbarte, Nowawes gehörige Gelände jetzt der Bebesung Belforter Straße und zog zu ihrem Bruder in der Rheinsberger wurde der bisher mit der Führung der Geschäfte der Amts- und erschlossen werden soll, wäre nun ber geeignete Zeitpunkt, auch Straße 20. Scharnow versuchte, sie nun oft durch Bitten und Gemeindeverwaltung betraute stellvertretende Gemeindeschöffe Reg.- Steinstücken an das zu schaffende Straßen- und Kanalisationsnez Drohungen zu bewegen, wieder zu ihm zurückzukehren. Seine Nat a. D. Stadmann einstimmig gewählt. Er gehörte bereits seit sprach gegen die Ausgemeindung, da die Einwohner Steinstückens anzuschließen. Gemeindevertreter Justizrat Schmidt- Kohlhasenbrüd Frau weigerte sich jedoch stets und schenkte auch seiner Ankündigung mehreren Jahren der Gemeindevertretung an. Daß die Gemeinde- felbft dagegen seien. Es wurde demgemäß beschlossen. Das Rektorin feinem letzten Briefe, daß er sie und die Kinder erschießen werde, vertretung die Tätigkeit des Neugewählten als ehrenamtlich betrachtet, gebäude am neuen Schulhause hat sich als zu flein erwiesen. Der keine Beachtung. Gestern abend nach 6 Uhr erschien nun Scharnow ihm aber 10 000 M. Repräsentationsgelder bewilligt, wird für Kostenanschlag zu einem Umbau lautet auf 4650 M., diese Summe bei ihr, um seinen Plan auszuführen. Da die Wohnung des Bruders manchen befoldeten Gemeindevorsteher größerer Landgemeinden, wurde bewilligt. Gegen die geplante Beseitigung der Schienen der Frau mit der einer anderen Familie auf einem Flur liegt, war deren Gehalt sich erheblich unter obiger Summe bewegt, recht ver- übergänge der Wannieebahn und Beglarer Strede bei Kohlhasendie Korridortür auf. Scharnow fand so Einlaß und klopfte an die brüd will die Gemeindevertretung Einspruch erheben und zwar wegen Stubentür. Als ihm seine überraschte Frau öffnete, hielt er ihr der vorgesehenen Straßenführung durch Bödmannshof. die Waffe vor das Gesicht und sagte, daß sie jetzt alle dran glauben Nieder- Schönhausen. müßten. Die Bedrohte war aber so geistesgegenwärtig, ihrem Mann in die Arme zu fallen, so daß dieser nicht schießen konnte. In einem geeigneten Augenblick riß sie sich dann los und lief davon. Ghe der Invalide ihr nachsehen konnte, war sie die Treppen hinuntergeeilt. Scharnow wollte nun wieder in die Stube zurückgehen, um wenigstens die Kinder mit in den Tod zu nehmen, doch hatte das zehnjährige Mädchen, das Augenzeuge der Schreckens- nügenden Beleuchtung ermangelt. fsene gewesen war, die Tür von innen verschlossen. Als nun der Mann den Bruder seiner Frau, der im selben Hause arbeitete und von dieser gerufen worden war, tommen hörte, richtete er die Waffe auf sich selbst und tötete sich durch einen Schuß in die rechte Schläfe.
Gesangskonzert im Krankenhause.
Der Männergesangverein Namenlos"( M. d. A.-S.-B.) beranstaltete am Sonntag mit Erlaubnis der Direktion ein Gesangstonzert im Krankenhaus Friedrichshain ". Trotz des schlechten Wetters nahmen die Sänger im Freien Aufstellung, damit auch die bettlägerig Stranten etwas hörten. Die Sänger hatten ein recht dankbares Publifum, besonders nach Vortrag der Weihe des Gesanges" von Mozart , und sie gingen mit dem Bewußtsein nach Hause, franken unglücklichen Menschen ihre Lage auf eine Stunde vergessen gemacht zu haben. Am Tage vorher waren die Lieberterte
an die Kranken verteilt worden.
wollen wir nicht
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Sängerchor Borwärts- Südost". Es ist gewiß lobenswert, wenn unsere Arbeiterfängerchöre sich bemühen, durch musikalische Veranstaltungen die Arbeiterschaft zu sich hinzuziehen. Aber indem fie das tun, übernehmen sie auch erzieherische Pflichten. Wollten wir uns mit„ Unterhaltungskonzerten" begnügen, wie sie dem nur auf Berstreuung" erpichten Bürgertum von profeffionellen Brofitmachern ferviert werden, so hätten wir nichts gewonnen und alle Kunst wäre nichts weiter als die Kuh, die uns mit Butter versorgt". Das dürfen wir nicht wollen; sondern eine öffent liche Kulturangelegenheit muß uns die Kunst sein und bleiben. Dies im Auge haltend, werden wir immer streben, auch unfere Konzerte zu erhebenden Festen zu gestalten. Dazu gehört ein das„ Was" und das„ Wie" konjegent zum Ausdruck Briugendes Brogramm. Sogenannte" Stapelmeistermusit" wird da nicht neben Werken berufener und auserwählter Meister figurieren 2c. Stunterbunte, obenein drei bis fünf Stunden lange Konzerte gleichen jenen berüchtigten Zwedesfereien, die nicht enden wollen und fegen einen Straußenmagen voraus. Acht größere Orchesterstücke, elf Sololieber mit Klavierbegleitung, fieben Chorgefänge, erst gar nicht diverse Zugaben und Wiederholungen einbezogen, ist entschieden zu biel des Guten, felbst dann, wenn man Gelegenheit hat, wie in diesem Falle, eine bebeutende Gefangstünstlerin zu hören, wie es Herta Dehmlow ist. Necht Tüchtiges leistete auch der konzert gebende Sängerchor, was gern anerkannt sei. Im einzelnen wird, namentlich bei schwierigen Chorsägen, der Vortrag noch fünstlerischer vertieft werden müssen.
Vorort- Nachrichten.
lockend sein.
Tempelhof . Die Einweihung der 4. Gemeindeschule am Attilaplaz nahm gestern vormittag 10 Uhr ihren programmmäßigen Verlauf. Der In der Mitgliederversammlung des Wahlvereins gab Genosse Einzug der großen Schar Knaben und Mädchen demonstrierte wohl Lehmann den Bericht vom Parteitag. Der Redner betont u. a., am besten, daß der Bau der neuen Doppelschule eine unumgängliche der Höhepunkt der Beratungsgegenstände sei das Referat des GeEs müsse Notwendigkeit war. Der neue Bau, der mit Brausebädern und nossen Timm über die Arbeitslosenfürsorge gewesen. Räumen für Milchausschant versehen ist, macht einen gefälligen Ein- jezt Aufgabe der Partei und der Gewerkschaften sein, in Staat und brud, jedoch scheint es, als ob die Aula und das Beſtibül der gebeitslosigkeit, die sich im Winter noch in verstärktem Maße fühlbar Kommune darauf hinzuwirken, daß den traurigen Folgen der ger
Die Ausgabeftelle für Jugendschriften befindet sich beim Genossen Friz Herhold, Berliner 114. Gegen Bezahlung von 10-30 Pf. fann dort jedermann nach Auswahl gute Leftüre leiben und kaufen. Der Zurückbringer fann nach Wunsch fortlaufend ein neues Buch eintauschen oder er erhält den vollen eingezahlten Betrag zurück. Alle Arbeitereltern sollten für sich und ihre Kinder diese Einrichtung rege benutzen.
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zu machen drohe, abgeholfen werde. In der Frage des Massenstreits sei man sich etwas näher gekommen. Die Resolution Lugemburg unterscheide sich nur sehr wenig von der des Parteivorstandes. unter den heutigen Berhältnissen sei ein Massenstreit nicht möglich. Auch dürfe man in Deutschland weder den russischen, schwedischen noch den belgischen Generalstreit zum Vergleich heranziehen. In Preußen- Deutschland fönne man auf Sympathien oder Unter stüßung der Bourgeoisie nicht rechnen. In der Diskussion be fannte sich Genosse Vieth in der Frage des Massenstreits sowie in der Steuerfrage zu der Ansicht des Genossen Lehmann. Er sei der Meinung, daß wir in einem Wahlkampfe wegen der Nichtbewilli gung des Wehrbeitrages sehr schlecht, abgeschnitten hätten. Einen Unglaubliche Wahlmanöver wurden in der letzten Gemeinde- Massenstreit durchzuführen wären wir unter den gegebenen Um vertretersizung durch eine Interpellation Vierroth und Genossen ständen nicht imstande. Redner begrüßte es, daß das Referat enthüllt. Bei der fürzlich vorgenommenen Ersatzwahl der 1. Ab- Timm zu der Arbeitslosenversicherung im Drud erscheinen soll. teilung war zunächst Dr. Settegast einziger Kandidat. Am Tage Die Broschüre müsse als wichtiges Agitationsmittel kostenlos abder Wahl tauchte eine weitere Kandidatur Breckowo auf. Letterer gegeben werden. Ebenfalls begrüßt er es, daß die Genoffin Bettin war bei der Wahl im Vorsprung, bis Sans Dampf- pardon, in der„ Gleichheit" leicht verständlichere Artikel erscheinen laſſen Löchert- fura bor Schluß mit zwei Vollmachten( Forensen wolle. Einen entschiedeneren Standpunkt zu dem Massenstreit stimmen) erschien und dadurch Settegasts Wahl mit einer Stimme nahmen die Genossen Essing , Buchweiß und Siege ein. Sie er Mehrheit erzielte. Gegen die mehr als eigenartigen Vorgänge, Härten sich mit der Genossin Luremburg einverstanden, daß eine die sich an die beiden Vollmachten knüpfen, richtete sich ein Wahl- offensivere, schärfere Tattit eingeschlagen werden könne. Die Ausprotest und anschließend daran die Interpellation. Es wird näm- führungen des Genoffen Bauer auf dem Parteitag feien bedauerlich behauptet, eine der Vollmachten sei ungültig, weil die Unter- lich um so mehr, als man nicht weiß, welche Wege er einschlagen schrift nicht vom Wahlberechtigten Dr. Löwinsohn herrühre, son- wolle. Effing meinte, die Maifeier jei jetzt zu einer Dottorfrage dern von dessen Prokuristen, und Dr. L. erklärt haben soll, daß fie geworden. Genoffin Matschte ist der Meinung, daß unter den gegen seinen Willen erteilt sei. Die interessanteste Entstehungs- heutigen Berhältnissen ein Massenstreik direkt unmöglich ſei, fie geschichte hat aber zweifellos die zweite Vollmacht, die des Kom- stelle sich auf den Standpunkt des Parteivorstandes. Man müsse, merzienrais Bukte, aufzuweisen. Zu dem Herrn begab sich der um den Massenstreit durchführen zu können, speziell unter den Gemeinde sekretär Ring, um für Löchert eine Voll- jungen Leuten, viel mehr agitieren. In der Steuerfrage begrüße macht zu erwirken. Das lehnte B. ab und bevollmächtigte den fie die Entscheidung der Fraktionsmehrheit. Das Stattfinden des Gemeindeangestellten, Technifer Frante. Ring gab diesem Frauentages im nächsten Jahre sei eine Notwendigkeit zur Ge= aber die Urtunde nicht, sondern deffen Borgewinnung der Frauen. Reich ermahnte, daß, um unseren Nachsetzten Heilscher! Der aber soll in der unglaublichsten wuchs für uns zu gewinnen, in der Jugendfrage mehr getan Weise auf seinen Untergebenen eingewirkt haben, um ihn zu be- werden müsse. Genosse Lehmann forderte in seinem Schlußwort ftimmen, für Dr. Setteggst zu stimmen, so daß sich dieser Mann die Genossen auf, ihr Möglichstes an der Stärkung der Organi gezwungen gesehen haben soll, Schuh beim Bürgerfation beizutragen. Sodann wurden einige Vereinsangelegen. meister zu suchen! Dort sei ihm jedoch achselzuckend gesagt heiten erledigt. worden, er müsse selbst wiffen, wie er sich zu verhalten habe. Tatfächlich hat Franke das Wahlrecht nicht ausgeübt, sondern Nowawes. öchert. Die Vollmacht war entsprechend abgeändert, aber Die Opferfreudigkeit der Patrioten. Eine Hundertjahrfeier, gegen den ausdrücklichen Willen des Erteilenden Butzke, bei dem an der jeder, der sein Vaterland liebt, sich beteiligen soll", wird Gemeindefekretär Ring erst nachträglich um Zustimmung für den 18. Oktober, den Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig , nachsuchte, die B. jedoch begreiflicherweise nicht erteilte. Es sollen von bürgerlichen Vereinen für unseren Ort geplant. 28 Vereine aber auch von anderen Beamten während der Dienststunden um- sind bereits auf die Beine gebracht, um die große Volksfeier", die fangreiche Wahlarbeiten verrichtet worden sein. Genosse Binjeler in einem Fadelzug, Abbrennen eines Holzitoßes, einer Anrede und hob hervor, daß derartige Machenschaften nicht neu seien. Schon dem unentbehrlichen Kommers bestehen soll, vorzubereiten, vor früher habe so etwas bestanden und für fünftige Wahlen sei eine allem aber die dabei benötigte national- patriotische Begeisterung noch umfänglichere Wahlmache in Aussicht gestellt. Innerhalb der zu weden und zu schüren. Eine solche Feier erfordert jedoch auch Beamtenschaft werde mit Hochdrud für die Bürgermeister- Geldmittel, und da die führenden Personen wissen, daß Begeiste partei" gearbeitet und wehe dem, der sich dem unwürdigen rung für eine patriotische Sache leichter zu haben ist als Geld, Treiben nicht gefügig zeige. Die sozialdemokratischen Vertreter fo wandten sie sich an die Gemeinde um Gewährung einer Beihilfe. wollen das Wahlrecht der Gemeindebeamten in keiner Weise ge- Sie hätten damit vielleicht auch Glück gehabt, wenn nicht unsere schmälert wissen, sie wenden sich aber gegen jede Ueberschreitung Vertreter im Gemeindeparlament sich in ganz energischer Weise und vor allem dagegen, daß ein Vorgefekter das Wahl- gegen die Inanspruchnahme des allgemeinen Steuersädels für solche recht eines ihm unterstellten erdrossele. Auch von rein privaten Zwede gewandt hätten. Und so werden nun die bürgerlicher Seite wurden ganz vortreffliche Worte gegen diese un- Herren Patrioten wohl oder übel in den eigenen Geldbeutel greifen erhörte Art Wahlmache gerichtet. Freilich hier hatte sich die oft müssen, was für sie scheinbar recht schmerzlich ist, denn sie sollen und häufig angewandte schmußige Waffe gegen die erstklassigen die Absicht haben, ihre Forderung an die Gemeinde zu wiederholen. Bürgerlichen gekehrt und deshalb der empörte Aufschrei. Wenn Sie rechnen dabei wohl nicht mit Unrecht auf die Wankelmütigkeit unsere Genoffen die gegen uns gerichtete unsaubere Stampfmethode ber bürgerlichen Vertreter, die es nicht gern mit ihren Wählern früher festnagelten, hatte man allseitig nur ein ironisches Lächeln verderben möchten. Hoffentlich wird ihnen auch diesmal eine ge früher feftnagelten, hatte man allseitig nur ein ironisches Lächeln hörige Abfuhr zuteil. Die organisierte Arbeiterschaft wird sich übrig. Was will es heißen, dem Parteihäuptling Müller von der Bürgermeisterpartei Stimmenfauf vorzuwerfen was übrigens felbstverständlich von dem geplanten patriotischen Rummel fernunwidersprochen blieb, wenn man bei früheren Wahlen strupel halten; fie wird Gelegenheit haben, in einer eigens zu diesem los gegen uns das gleiche Mittel angewandt hat? Dem Bürger- Bwede stattfindenden öffentlichen Versammlung aus berufenem meister wollen wir aber nicht widersprechen, wenn er behauptet, unde eine Würdigung der friegerischen Vorgänge vor hundert wer am meisten lügen tann, bekommt die meisten Jahren anzuhören, die sich nicht auf byzantinische Legenden, son ollmachten! Er hat sich, so wurde gesagt, selbst schon um bern auf historische Tatsachen stützt. Vollmachten bemüht! Einverstanden sind wir mit ihm, wenn er die Einrichtung der Forensenstimmen als den verderblichsten Teil der Landgemeindeordnung bezeichnete und seine schnellste Beseiti gung wünschte. Im allgemeinen dürfen unsere Genossen wohl mit der Ausbeute an Agitationsstoff aus der Interpallation aufrieden sein. Größeres Interesse nahmen dann die folgenden Interpellationen unserer Genossen in Anspruch. Die eine betraf die Behandlung der aus den Fonds zur Bekämpfung der Tuberkulose wie auch der Kindersterblichkeit gewährten Mittel als Armen unterstüßung. Genosse Pinseler wies begründend an Hand ber Entstehungsgeschichte der Fonds nach, daß sie gar nicht als Armenunterstüßung angesehen werden sollten und durften. bestreite auch der Armenkommission die Kompetenz, etwas anderes zu beschließen. Herr Beigeordneter Caßebaum wendete fich gegen den Vorwurf, die Gemeindeverwaltung sei antifozial. Er führte die Summen auf, die von der Gemeinde für soziale Zwecke aufgewendet wurden und behauptete, unser Ort gehe an der Spiße mit seiner Einrichtung. Er mußte aber zugleich zugeben bisher selbst den Armenkommissionsmitgliedern unbekannt war daß zirka 24 Proz. der ausgegebenen Beträge wieder eingezogen wurden! Das Verfahren sei äußerst" human" und nur wenige hundert Mark tämen herein. Welche Inhumanität aber darin liegt, einen verhältnismäßig umständlichen Apparat von Polizeiund Vollziehungsbeamten in Bewegung zu sehen, um von Unterstüßten, die selbst in guten Zeiten nicht auf Rofen gebettet sind, erhaltene Wohlfahrtsunterstübungen einzuziehen, scheint der Herr nicht zu empfinden. Daß die an Krieger- usw. Vereine zu Fadei Eine Liebestragödie hat sich gestern in Schöneberg abgespielt. zügen gewährte Almofen zurückerstattet würden, hat man noch Das 22jährige Kinderfräulein 2uise Schulz, das in der Eisen- nicht vernommen. Zugesichert wurde schließlich, daß, wenn Unterzahnstraße 5 zu Schöneberg angestellt war, hatte sich vor einiger ftüßte erklären, sie seien zur Rüderstattung außerstande, nichts Beit mit einent Kaufmann verlobt. Gestern erhielt das junge weiter unternommen werden solle. Die zweite Interpellation beDeadchen nun einen Brief von ihrem Bräutigamt, in welchem er traf die Einführung des Verkaufs bon billigem Fleisch ihr mitteilte, daß er das Berlöbnis wegen einer schweren Strankheit und Maßnahmen zur Bekämpfung der ArbeitslosigLöjen müßte. Hierüber geriet die Sch. in so heftige Erregung, daß keit. Sie wurde vom Genossen Dehlert begründet. Der Bürger
Zu einer imposanten Feier gestaltete sich am Sonntag die Einweihung des Arbeiter- Jugendheims. Die Wilmersdorfer Arbeiter, schaft, besonders aber die Jugend hatte sich zahlreich eingefunden. Stimmungsvoll eingeleitet wurde die Feier durch den Gesangsvortrag des Wilmersdorfer Männerchors" die„ Weihe des Gesanges" aus der Bauberflöte" von Mozart . Fräulein Wally Stuffel rezitierte dann ein von Ludwig Lessen für die Arbeiterjugend verfaßtes Gedicht. Die Feftrede hielt Schriftsteller Emil Unger, der besonders auf die Bedeutung des Arbeiter- Jugendheims als Bildungsstätte hinwies. Hier werde mancher wissensdurstige junge Mann und manches lernbegierige Mädchen reichen Wissensstoff finden, den ihnen die Volksschule leider vorenthalten hat. Der Männerchor sang dann das Arbeitervaterlandslied, dem eine Rezitation des Fräulein Kuffel: Auf dem Berge steht die Hütte" aus der Harzreise " von Heinrich Heine folgte. Mit dem bekannten Siebe:„ Ein Sohn des Bolles will ich sein und bleiben" schloß die Feier.
Der Vorsitzende des Vereins Arbeiter- Jugendheim, Herr Zahn. arzt Fabian, stellte dann den Jugendlichen das Heim mit seinen Einrichtungen( Bibliothek, Zeitungsauslage, diverse Spiele usw.) zur Verfügung. Das Heim soll ein Sammelpunkt der Geselligkeit, der Kameradschaftlichkeit, der Unterhaltung und Lektüre für die Wilmers dorfer Arbeiterjugend sein. Möge sich diese immer recht zahlreich dort einfinden.
Die Arbeitereltern erfuchen wir aber, ihre der Schule entwachsenen, noch unter 18 Jahren befindlichen Söhne und Töchter dem Arbeiter Jugendheim zuzuführen. Dort sind sie besser auf gehoben, als wenn sie den diversen arbeiterfeindlichen Jugendvereinen à la Jungdeutschlandbund in die Hände fallen. Charlottenburg .
Die Wahl der Arbeitnehmer zum Ausschuß der Allgemeinen Ortstrankentasse Charlottenburg hat am 4. b. M. stattgefunden. Die Auszählung der Stimmen ergab folgendes Resultat:
Es find abgegeben 3504 Stimmen. Auf die Liste I( freigewert fchaftliche) entfielen 3472 Stimmen, 32 Stimmen waren ungültig. Liste II war zurückgezogen worden, Lifte III hat keine Stimme
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Er
was
Bankow.
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Berloren gegangen ist auf dem Wege Breite Straße bis Binze straße ein Arbeiter- Notizkalender, enthaltend 12 Billetts zur Jugendftraße ein Arbeiter- Notizkalender, enthaltend 12 Billetts zur JugendVereins Arbeiter Jugendheim feier, zwei Mitgliedstarten des Pantow- Nieder- Schönhausen auf die Namen Wilhelm Meher und Wilhelm Mahnkopf, vier Neuaufnahmen und diverse Aufnahmefcheine für Arbeiter- Jugendheim Bankow- Nieder- Schönhausen . Der ehrliche Finder wird gebeten, dieses in der Vorwärts. spedition Pantow , Mühlenstr. 30 abzugeben.
im
des
Sigungstage von Stadt- und Gemeindevertretungen. Alt- Glienice. Heute Dienstag, den 7. Dktober, nachmittags 6 Uhr, Bohnschen Lokale, Grünauer Str. 55. Weißenfee. Heute Dienstag, nachmittags 5 Uhr, im Sizungssaale Rathauses, Albertinenstr. 6.
Diese Sigungen find öffentlich. Jeder Gemeindeangehörige it be rechtigt, ihnen als Zuhörer beiguwohnen.
Jugendveranstaltungen.
Reinickendorf - Weft. Donnerstag, den 9. Dttober, abends 8 Uhr, im Rokale des Herrn Wohlfahrt, Eichbornstr. 18: Deffentliche unpolitische Tagesordnung: Wohin gehört die proletarische Jugendversammlung. Jugend? Referent: Herr Wilhelm Bied. Lehrlinge, jugendliche Arbeiter lebeiterinnen! An Euch liegt es, zahlreich in dieser Bersammlung, in der erscheinen. Kein Jugendlicher darf fehlen. Euch wertvolle Hinweise für Euer ferneres Leben gegeben werden sollen, zu