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aus Kartoffeln mit Salz oder etwas Mehlbrei zusammen-| Vertrieb dieser Art Lektüre am wenigsten durch dies Das Streber- und Denunziantenthum muß schon setzt. Weil den Leuten das Salz zu theuer ist, sammeln sie chifanösen Bestimmungen des Zentrumsantrages und durch die in ganz unerhörter Weise in's Kraut schießen, wenn es sorgfältig die Heringslake oder kaufen denaturirtes Vieh- polizeiliche Auswahl der Kolporteure hintertrieben wird. felbft Behörden zu arg getrieben erscheint. Freilich falz, übergießen es mit Wasser, damit es den bitteren Ge- Die Leute, welche Schauerromane vertreiben, gehören stets preußischen und politischen Behörden tann nie genug schmack verliere und bringen es dann schnell wieder zum zu den Gutgesinnten, sind ein Herz und eine Seele mit der denunzirt und gestrebt" werden. Daß es aber einzelnen Trocknen. In derselben Gegend werden die Häuser zum hohen Obrigkeit, ftimmen für den Landrath und Behörden doch schon zu arg getrieben wird, beweist die Theil aus Feldsteinen zusammengeschichtet, die Wohnungen fatzbuckeln vor dem Gendarmen; sie werden niemals folgende charakteristische Notiz, welche jetzt durch die sind deshalb kalt und feucht. Verdacht gegen ihre Qualifikation für das Buch- Presse geht: Ueberlange Arbeitszeit, aufreibende Arbeit, unzureichende, händlergewerbe erwecken. Der Vertrieb von Schauer­schlechte, stellenweise menschenunwürdige Nahrung, elende romanen ist außerdem ein so gutes Geschäft, daß es mit und ungesunde Wohnungen, Löhne, die weder vorn noch Beichtigkeit auch die finanziellen Belästigungen überwinden hinten reichen, es müßte nicht mit rechten Dingen zugehen, kann. Betroffen würden durch alle die Lieber, Gröber, wenn diese Umstände nicht auch von Einfluß wären auf Higereien vorzugsweise die Händler mit Aufklärungs- und das Geistesleben des ostelbischen Landarbeiters. Ihre politischen Parteischriften werden, die nur einen ganz ge­Mußestunden verbringen Besizer und Arbeiter schlafend", ringen Rußen aus dem Vertrieb ihrer billigen Schriften meldet der Berichterstatter aus dem Carthäuser Kreise, und ziehen und der Polizei eben wegen ihres aufklärenden von der Graudenzer Gegend wird gesagt: Die Feiertage werden von den Arbeitern meistens nur schlafend ver­bracht."

Hier liegt die Ursache der Sachsengängerei, der Wan derung nach den großen Städten und Industriecentren, der Auswanderung nach Amerika , hier aber auch der Grund der Landtagswahlen und der Agrarierkürungen. Wenn die armen, elenden, vom Joch der Gesinde- Ordnung gedrückten und von dem Zaume des Koalitionsverbotes gepeinigten Landarbeiter flagen würden, sie hätten hundert und tausend Mal Ursache dazu und Recht; wenn aber die Großgrund­befizer und Latifundieninhaber, denen die preußische Grund­steueraufhebung bis zu 40 000 M. jährlich in die Truhen geworfen hat, wenn die Herren, die sich an der Branntwein­Liebesgabe vollsaugen und sich zahlen lassen, daß sie Zucker ausführen, wenn die über den Nothstand schreien, der in ihren Reihen grassiren soll, so lacht man sie einfach aus. Echulden mögen sie haben, mehr als ihnen Haare um den Kopf sitzen. Aber was geht denn das das arbeitende Volt an?

Politische Leberlicht.

Berlin , den 3. Januar.

Wirkens ein Dorn im Auge sind. Aber auch der Vertrieb wissenschaftlicher Werke, der bei Weitem nicht so nuz­bringend ist wie der von Schauerromanen, würde ein geschränkt werden, und darauf kommt es dem Zentrum nicht minder an. Die Erklärung des Kreises Norden" zeigt nur, daß es auch unter den Buchhändlern noch ganz verbohrte Zunftseelen giebt.

Ueber den Stand der deutsch - russischen Handels­vertrags: Verhandlungen schreibt die" Magdeburgische Beitung":

Jedenfalls vor Ablauf der Woche wird der letzte Ab­schnitt der Verhandlungen über den deutsch - russischen Tarif­vertrag beginnen. Es heißt, es sei eine Verabredung getroffen, um den Gang der noch ausstehenden Arbeiten zu beschleunigen. Ueber ihren Abschluß ließe sich indessen noch gar nichts sagen; deshalb seien auch alle Berechnungen über den Zeitpunkt hin­fällig, wo der Reichstag in der Lage sein würde, über den Vertrag zu berathen. Ein sehr bestimmt auftretendes Gerücht will wissen, man sei in allen Hauptpunkten einig und es bleibe nur noch eine Verständigung über einige Einzelfragen übrig. Wie weit diefe Nachricht mehr Glauben verdient, als alle früheren, die stets der Berichtigung anheim fielen, ver­mögen wir nicht anzugeben."-

Dem Schacher mit Bundesrathsvorlagen, wie er von offiziösen Korrespondenten mit stark ausgeprägtem Geschäftssinn durch vorzeitige Veröffentlichung von Gesez­Hans Blum und Bismarck . Hans Blum veröffent entwürfen u. s. w. betrieben wurde, soll endlich ein Ende lichte jüngst eine sogenannte Geschichte" der Aera Bis- gesetzt werden. Die Nat.- Lib. Korr." erfährt nämlich, daß mard. Das Material rührte, soweit es nicht Beitungs- fünftighin der wesentliche Juhalt der Bundesrathsvorlagen, ausschnitt und Reptilarbeit ist, von Bismarck selbst und soweit sie nicht aus besonderen Gründen sekret gehalten seiner Fartcatcher-( den niedersten Klatsch pflegende) Gesell- werden müssen, gleichzeitig mit ihrer Vertheilung an die fchaft her. Wie wahr" das Volk" ist, weiß jeder, der Mitglieder des Bundesraths an den Reichs- Anzeiger" nicht zu ihm gehört. Unter anderem bebismarckte Hans bekannt gegeben werden soll. Es sollen damit die Unzu Blum den Grafen Arnim, der von Bismarck seinerzeit zu träglichkeiten abgestellt werden, welche die Veröffentlichung Tod gehetzt ward, weil er die politische Lage richtiger auf privater, sei es verfrühter, sei es inforretter Auszüge aus faßte als der geniale" Chef. Der Sohn Arnim's erklärte den Vorlagen zur Folge hatte. die Blum'sche Geschichte" für Verleumdung" und forderte- vor 10 Tagen Bismarck auf, der Wahrheit die Ehre zu geben. Das hat dieser natürlich nicht gethan. Und der junge Arnim veröffentlicht heute die Korrespondenz. Sie zeigt jedem anständigen Menschen, daß Bismarck und Hans Blum einander werth sind.

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Zur Handhabung der Militärjustiz. Zur Zeit der Verhaftung unseres Genossen Gradnauer wurde auch ein Soldat namens Berger verhaftet. Ueber dessen Schicksale erfährt die Vossische Zeitung":

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Gegen das Streber- und Denunziantenthum hat die Direktion der pfälzischen Eisenbahnen an das gesammte Ber­fonal einen Erlaß gerichtet, der sowohl wegen des Inhaltes, als auch wegen der Zustände innerhalb des Personals der pfälzischen Eisenbahn, auf welche derfelbe schließen läßt, von besonderem Interesse ist. Der' Erlaß spricht sein ernſtes Miß­fallen darüber aus, daß äußere Beamte und Bedienstete mit Umgehung der direkten Vorgesetzten Berichte über dienstliche Vor­gänge und angebliche Unregelmäßigkeiten u. A. m. an die Vorstände untergeordneter Mittelstellen erstatten, und zwar an diese persön­lich, und endlich in Fällen, in welchen diese letteren zur dienstlichen Würdigung der vorgetragenen Angelegenheiten überhaupt gar nicht im stande sind. Ferner wird festgestellt, daß es die Ab­theilungsvorstände nicht verschmähen, durch untergeordnete Organe der äußeren Dienststellen Informationen über die dienstlichen Verhältnisse der letzteren, noch dazu unter Hervor hebung des persönlichen vertraulichen Charakters und unter Zusicherung der intimen Anonymität einzuziehen. Der Erlaß bezeichnet es als ein verächtliches, gehässiges De­nunzianten thum, namentlich, wenn es auf dem Schleich­wege geheimer persönlicher Beziehungen und unter dem De d= mantel feiger Anonymität sich zu unver dienter Karriere zu bringen fucht, und die Direktion spricht die Erwartung aus, daß in allen Abtheilungen solche die dienstliche Autorität geradezu untergrabende Vor­gänge fünftig hintan gehalten werden. Für jeden weiteren Fall geheimer persönlicher Korrespondenz wird empfindliche Ahndung angedroht, und zugleich die Nichtberücksichtigung anonymer Zuschriften versprochen.-

Ueber Kamerun liegen die folgenden Meldungen vor: Nach einem Telegramm aus Kamerun sind bis zum 31. Dezember 12 und am heutigen Tage weitere 10 Rebellen, darunter die Rädelsführer, durch eingehorene Schwarze auf­gegriffen und an das Gouvernement abgeliefert worden.

Der Kölnischen Zeitung " wird unter dem heutigen Datum aus Berlin gemeldet, daß auf Befehl des Raisers der von der deutsch - oftafrikanischen Linie gemiethete Dampfer ,, Admiral" am 7. d. M. mit 120 Mann Marine- Infanterie nach Kamerun abgeht. Ebenso gehe der Hauptmann Morgen nach Kamerun ab, um die Anwerbung einheimischer Truppen zu organisiren. Von der Entsendung des Kreuzers Prinzeß Wilhelm" sei Abstand genommen worden.

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Die Anarchisten- Verfolgungen werden von der betrieben. Bei den Haussuchungen sind erstaunliche Dinge" Pariser Polizei mit ungeschwächten Kräften weiter gefunden worden, fast der ganze Plan" und" fast sämmt­liche Fäden" der internationalen anarchistischen Verbin­dung" find entdeckt. Blos, f a st" der ganze Plan?

Eine erschreckende Masse von Sprengstoffen" ist in die Hände der Polizei gekommen. Zieht man das ab, was von der Polizeiphantasie dazu gedichtet wurde, so wird recht wenig übrig bleiben.

Und alle anarchistischen Blätter sollen unterdrückt werden". Auch die von Andrieur und Konsorten gegründeten?

Wie erst nachträglich bekannt wird, ist der in Verbindung mit dem Fall Gradnauer viel genannte Soldat Berger von dem in Zittau garnisonirenden Infanterie- Regiment Nr. 102 Viktor Schölcher. Fast hundertjährig starb in den letzten vom Dresdener Militärgericht wegen Aufwiegelung Tagen des alten Jahres einer der achtungswertheften Politiker von Kameraden zu anderthalb Jahren Ge- Frankreich 3, Viktor Schölcher. Von deutscher Abstammung, fängniß verurtheilt worden. Im Anschlusse hieran wie der Name bezeugt wurde den Mannschaften der Zittauer Garnison durch Re- geisterung in die Politik und konzentrirte zunächst feine Thätig­ein Elsässer, warf er sich mit Be­gimentsbefehl der Verkehr mit einem dortigen Führer der So- teit auf die Abschaffung der Sklaverei in den französischen staldemokraten, mit dem Berger mehrfach in Beziehungen ge- Rolonien. Seine Anstrengungen wurden auch schließlich mit Er­treten war, strengstens untersagt. folg gekrönt. Nach der Februar- Revolution verkündete auf feinen Antrag die Nationalversammlung die Gleichheit aller Bewohner Frankreichs und seiner Rolonien ohne Unterschied der Raffe oder Hautfarbe", und fegte die letzten Nefte der Stfaverei weg.

Für den Antrag Gröber, der dem Kolportage- Buch­handel die Lebensader unterbinden will, haben sich jetzt zum ersten Male einige Buchhändler, und zwar die Ver­treter des Kreisverbandes Norden", ins Zeug gelegt. Im Börsenblatt" für den Buchhandel haben sie eine Er­klärung veröffentlicht, die sich auf den Standpunkt stellt, daß der Sortiments Buchhandel, der ehrliche und reelle" wenigstens, in einem Interessengegensatz zum Kolportagevertrieb ſtehe. Das Publikum wird nach der Soweit wir über den Fall informirt sind, besteht das Ver­Ansicht dieser Leute, die nur ihr allerengstes Ladeninteresse brechen Bergers, der vor Eintritt in den Militärdienst als im Auge haben, durch die Kolporteure zum Ankauf von Sozialdemokrat bekannt war, lediglich darin, daß er gegen das allerhand unnügem Kram beschwatzt. Die Konversations. Berbot seiner Borgesezten mündlichen und einmal auch schrift lerika rechnen die braven Leute auch dazu. Sie stellen die lichen Verkehr mit Sozialdemokraten pflog. Er war deshalb Sache so dar, als ob die Ankäufer schließlich genöthigt seien, die schon einmal wegen Gehorsamsverweigerung zu einer Strafe theueren Werke mit Verlust wieder zu verkaufen und dann verurtheilt. Von Aufwiegelung von Kameraden kann nach tämen sie als Ramsch wieder in den Buchhandel und ver- allem, was über Berger bekannt ist, nicht die Rede sein. dürben den ollen ehrlichen Sortimentern das Geschäft. Die Nachricht der Bossischen Zeitung" bedarf deshalb der Dann werden einige Schauergeschichten erzählt von jungen Bestätigung, obgleich bei unserem unkontrollirbaren Militär­Leuten, die durch das Lesen von Rolportageromanen zum gerichtsverfahren derartige Urtheilsbegründungen und Straf Selbstmord getrieben wurden. Der Schauerroman ,, Der Scharf- festsegungen nicht unmöglich sind. Sicher ist, daß der Fall richter von Berlin " sei in 300 000 Heften verbreitet worden. Die Berger den Gegnern unseres vorfiutfluthlichen Militär braven Zunftgenossen übersehen dabei ganz, daß gerade der straf- Gerichtsverfahrens neue Waffen in die Hand drückt.

hatte, bei Seite; sie brannte nicht, und er entuahm eine andere dem Etui.

Ich will mir einmal andere Menschen, andere Ber­hältnisse ansehen; was da um mich herum frabbelt, erscheint mir geradezu widerwärtig. Die einen so kleinlich und albern in ihrer überlebten Moral, die anderen ebenso unklar, voll Halbheit, voll Charakterlosigkeit."

Er machte eine Grimasse des Etels, dann lachte er auf, als mache er sich über diese Wallung lustig und sagte in seiner kaustischen Weise: Es lohnte auch der Mühe, sich zu ärgern."

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Hartmann behielt seinen Ernst.

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Und Hartmann erzählte dem ruhig aufhorchenden Freunde von seinen Bemühungen, das schöne Kind zu ent­decken, die leider fruchtlos geblieben waren.

Der Photograph konnte keine Auskunft geben; das Bild war reklamirt worden, da die Ausstellung das Bart­gefühl der Familie verletzt hatte. Morre.

Es muß eine höchst respektable Familie sein," spöttelte Es scheint so."

Und ein wohlgehütetes Mädchen."

Erich Hartmann stieß einen tiefen Seufzer aus, und sich in den Haaren trauend, sagte er mit dem ehrlichsten Bedauern:

Du hast Recht, die Welt ist verdorben, sie ist im Augenblick durchtobt von einem Kampfe für die niedersten Es giebt Mädchen, selbst in den unteren Klassen, Interessen, sie ist verjudet, mit einem Wort, das darf uns die geheirathet werden wollen, sonst kann man sie nicht aber doch nicht abhalten, unentwegt nach dem Schönen zu haben." streben, auf die Gefahr hin, immer wieder getäuscht und ,, Dann heirathe sie." betrogen zu werden." Jch, was fällt Dir ein."

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Abscheu? aber nicht im Geringsten, ich möchte sehr gerne heirathen, sobald ich eine fände, die"

Bravo , mein Junge", rief Morre laut, während" Da haben wir's," lachte Morre, es ist wirklich seine Augen die hübsche anmuthige Gestalt seines Freundes lustig, daß wir alle einen solchen Abscheu vor der Ehe musterten. Strebe nur immer unentwegt dem Schönen haben." nach, und mach' Dir nichts daraus, wenn Du betrogen wirft." " Ah, Du bist unverbesserlich, mein Lieber", lachte Hart­mann, bei dem die Heiterkeit seines Naturells siegreich her­vorbrach. Und er begann nun selbst über die leichte Ent­zündbarkeit seines Herzens zu wigeln.

Dann wandte er sich mit der plötzlichen Frage an Morre:

" Sag' doch, hast Du die Kleine nicht wiedergesehen?" Welche Kleine?"

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Die zu Deiner halben Million die andere Hälfte be­figt, gelt? Du hast ganz recht, mein Lieber, man kann sich unmöglich auf Lebenszeit an ein Wesen binden, sobald uns nicht gewisse reale Vortheile daraus entspringen, die diesem ungeheuersten Opfer die Wage halten."

Man müßte denn ein Idealist sein," bemerkte Erich. Er sah ungewöhnlich nachdenklich aus.

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Wie Du es bist?" fragte Morre mit faltem Spott. " Und völlig unabhängig," fuhr Erich fort, als spräche Petuniar unabhängig das bist Du ja auch." Allerdings, aber-"

" Herrgott, die im Theater, mit den begeisterten Augen, ich versichere Dir, ich kann diese Augen nicht wieder ver- er zu sich selbst. geffen."

" Go- so- ei, diese Augen haben Dir's angethan, ja, sie sind höchst merkwürdig, diese Augen."

Und Du hast nichts mehr von ihr gehört? Nicht er­

fahren, wer sie ist?"

Ich? Wie sollte ich? Ich weiß nichts." " Fatal. Ich hätte sie gerne wieder gesehen."

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Aha, da giebt es ein Aber oder mehrere, wie? Erich antwortete nicht, seine hübschen Augen hatten einen schwärmerischen Ausdruck angenommen.

( Fortsetzung folgt.)

menschenfreundliches Herz doch fern von der Sozialistenhayz, die Obgleich Schölcher niemals Sozialist war, so hielt ihn sein menfchenfreundliches Herz doch fern von der Sozialistenhat, die in dem Gemezel der Junischlacht ihren Gipfelpunkt fand; und, glühender Republifaner, war er einer der wenigen Abgeordneten, Die am 2. Dezember 1851 die Waffen zur Abwehr des Staat 3- it reich 3 ergriffen. An seiner Seite wurde der Deputirte Baudin, der Onkel des gleichnamigen sozialistischen Deputirten in der französischen Kammer von heute, auf der Barrikade er­Und das ruft uns einen Vorgang ins Ge schoffen. dächtniß, den Schölcher felbft erzählt hat und an den zu erinnern jeht sehr zeitgemäß ist. Die Truppen, bei denen Bona­parte nichts weniger als beliebt war und die widerwillig den beftochenen Offizieren gehorchten, gingen nur sögernd gegen die Barrikade vor, und als Schölcher und Baudin, auf ihre drei­und der Nationalversammlung die Soldaten aufforderten, den farbigen Deputirtenschärpen deutend, im Namen der Verfassung Befehlen des Hochverräthers Bonaparte nicht zu folgen und sich zurückzuziehen, da schwankten die Truppen und gingen nicht weiter vor, troh des Zuredens der Offiziere. In diesem Moment fiel aus einem Haus neben der Barrikade ein Schuß, der einen Soldaten tödtete. Nun war der Bauber gebrochen, die Soldaten geriethen in Wuth und gaben Feuer ohne Befehl, Baudin wurde getödtet und die Barrikade erstürmt. Und während Schölcher, gefangen genominen, sich über die Leiche seines Freundes beugte, trat ein Mann aus dem Hause, aus welchem der Schuß gefallen war, und kam auf die Barrikade. Er trug eine Blouse und stellte sich dem tommandirenden Offizier als Polizei­Agent vor. An seinen Fingern sah ich, daß er geschossen batte von ihm ging jedenfalls der verhängnißvolle Schuß aus," schrieb Schölcher. Man sieht, wenn es gilt, die Gesellschaft zu retten", dann schreckt die liebe Polizei auch nicht davor zurüd, das Blut einer Gesellschafts st ühe zu vergießen. Was liegt an dem Leben eines Soldaten," dachte die Polizei des Napoleon- falls sein Tod nur der guten Sache dient!"

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Und was liegt an dem Leben einiger Abgeordneten" dachten neulich in Spanien die Gönner des Munoz falls ihr Tod nur der guten Sache dient!" Und wenn die Gönner des Vaillant Marchal ebenso gedacht haben, so haben sie vom Standpunkte der tapitalistischen Gesellschaft aus ganz logisch) gedacht, und ganz in ihrem Geiste gehandelt.

Doch zurück zu Schölcher.

Nach dem Staatsstreich kam er auf lange Jahre in die Ver­bannung. Er betheiligte sich damals lebhaft an der Bewegung für die Abschaffung der Stlaverei in den Vereinigten Staaten von Nordamerita. Nach dem Fall des Kaiserreichs fehrte er nach Frankreich zurück.

An den Parteifämpfen der dritten franzöfifchen Republik hat er sich wenig betheiligt.- Victor

Considérant, einer der letzten Vertreter des utopischen Sozialismus in Frankreich, starb in den letzten Tagen des verfloffenen Jahres im Alter von 86 Jahren. Eine zähe, tapfere, hochfinnige Natur ist mit ihm geschieden. Seine Bildung hatte Confidérant am Pariser Poytechnikum und an der Kriegs­schule in Metz geholt, er wollte Soldat werden, als ihm Fourier's Schriften vor Augen famen. Durch den wunderlichen Stil und das phantasievolle Beiwerk hindurch erkannte er den genialen Geist; Fourier wurde sein Evangelium und er Fourier's