Nr. 301.
30. Jahrgang.
1. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonnabend, 15. November 1913.
Gewerkschaftliches.
Dut ab vor den ,, nützlichen Elementen"! Vor dem Schöffengericht in Blankenese wurde am Donnerstag die Beleidigungsflage des ach so zart besaiteten Kaufmannes" Hesberg gegen den verantwortlichen Redakteur des„ Courier"( Organ des Transportarbeiterverbandes), Genossen Lindow , verhandelt.
Während des Hafenarbeiterstreits in Emden hatte Hesberg Streitbrecher geliefert. Es gelang aber dem Transportarbeiterverband, viele Leute davon wieder zur Abreise zu bewegen. Das brachte Hesberg in Zorn und er schrieb an die Streitleitung in Emden einen Brief, der alle Charaktereigenschaften seines Verfassers trefflich wiederspiegelte. Es hieß darin in schönstem Deutsch:
Sie scheinen nicht genau zu wissen, was Sie tun, denn dieses Benehmen Ihrerseits grenzt an Erpressung! Ueberhaupt scheinen Sie nicht die Fähigkeit zu besigen, einen Verband zu leiten! Denn wenn Sie ein bißchen schlauer wären, dann würden Sie sich bei berufsmäßigen Streitbrechern nicht solcher dummen Mittel bedienen, auch sind Sie ein schlechter Kassenverwalter des Transportarbeiterverbandes, wenn Sie solchen Leuten, die seit Jahren nur Streifarbeit verrichten, mit Reisegelder versehen.
Der Vertreter Hesbergs, Rechtsanwalt Dr. Seydel, gab der Anwesenden. Sodann hieß die Versammlung den Sieringdie Tatsache, daß Hesberg schwer vorbestraft ist, zu. In schen Vorschlag gegen 2 Stimmen gut. feinem Beruf als Streitbrecheragent sei er aber Zu dem Tarifkampf im Fleischergewerbe ist zu berichten, daß ein großer Mann geworden. Da er sich so herauf- fich die beiden Neuköllner Firmen Fleischermeister Schlegel, gearbeitet, dürfe man ihm keinen Vorwurf machen, sondern Thüringer Str. 38, und Rasch unte, Hobrechtstr. 42, in feiner müsse sagen: Hut ab vor solch einem Manne! Weise zu einer Verständigung herbeilassen. Beide Firmen sind nicht Das Gericht lehnte die Beweisanträge ab. Es komme zu bewegen, die Tarifangelegenheit in Frieden zu regeln. nicht darauf an, die Strafen des Klägers genau festzustellen. leber die beiden Firmen hat die Organisation der Fleischer Der Privatfläger sei erheblich bestraft und er habe durch seinen die Sperre verhängt. Die Lohntommission der organisierten Fleischergesellen provokatorischen Brief den Anlaß für den Artikel gegeben. Neuköllna Trog der außerordentlich schweren Beleidigungen sei deshalb nur auf 600 M. Geldstrafe erkannt worden.
Bei der immerhin hohen Bestrafung des Genossen Lindow hat das Gericht jedenfalls auch in Betracht gezogen, daß Lindow wegen Beleidung durch die Presse einige Vorstrafen, darunter auch Gefängnisstrafe erlitten hat.
Deutfches Reich.
Unternehmer als Terroristen und Zutreiber
für die Gelben.
In der Norddeutschen Affinerie in Hamburg fand im Sommer dieses Jahres ein Streit statt, der erfolglos abgebrochen werden mußte. Nach dem Streit nahm die Firma nur solche Arbeiter wieder an, die sich unterschriftlich verpflichteten, aus dem Verbande der Die Mißstände am Osthafen, über die wir im gewerkschaftlichen Fabritarbeiter auszutreten. Daneben wurde den wiedereintretenden Teile des Vorwärts" berichteten, sind seitens der Bezirksverwaltung Arbeitern noch erklärt, es würde in der nächsten Zeit ein des Transportarbeiterverbandes der Hafendeputation des Magistrats nationaler Wertverein im Betriebe gegründet, zu Berlin in einer eingehenden schriftlichen Eingabe unterbreitet dem sie beitreten müßten. Kürzlich wurde nun ein Arworden. beiter, der damals die Verpflichtung, aus dem Verbande auszutreten,
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In dieser Eingabe wird zunächst auf die in der Versammlung eingegangen war( allerdings ohne die Absicht, die eingegangene VerIm übrigen teile ich Ihnen mit, daß es mir gar nicht darauf der Speicher und Hafenarbeiter besprochenen Mißstände am pflichtung einzuhalten), entlassen, weil er es ablehnte, dem inzwischen antommt, mal einen Ertrazug von 300 Mann berufsmäßiger städtischen Osthafen und anschließend daran auf die drohende Gefahr gegründeten gelben Verein beizutreten. Solche Entlassungen sind Streifbrecher nach dort zu schicken und Ihnen dann diese zu über der Herabfegung der Löhne auf den Privatspeichern hingewiesen. allerdings in der letzten Zeit nicht gerade selten, und wir würden laffen, ob Ihre Kasse das aber kann, das ist die Frage, aber ich Der Verband hebt in der Eingabe besonders hervor, daß er nach feinen Anlaß nehmen, hier öffentlich darauf zurückzukommen, wenn kann mir das leisten, ich will Sie nun auch noch dahin auf§ 10 des geltenden Lohntarifvertrages, welchen er im Jahre 1911 nicht die Firma die Keckheit besessen hätte, dem Entlassenen folgendes merksam machen, das Sie versuchen, die Arbeitswilligen durch mit den Privatspeichern vereinbart hat, die Verpflichtung übernommen Beugnis auszustellen: Vorspiegelungen falscher Tatsachen zu beeinflussen, hiermit lommen hat, dahin wirken zu müssen, daß die Lohnsäze dieses Tarifes in Dem... bestätigen wir auf Wunsch, daß er vom 13. Januar Sie natürlich nicht weit, ich warne Sie, Sie können einmal an allen Speichereis und Lagerungsbetrieben zur Anerkennung gelangen. 1912 bis 13. Mai 1913 und nach einer sechswöchentlichen Ausdie Unrichtigen kommen und es kann Ihnen unter Umständen, Die Arbeiter an dem städtischen Osthafen gehören nun ebensperrung vom 28. Juni bis 30. Oftober 1913 bei uns beweil Sie den Beweis Ihrer Behauptungen nicht antreten tönnen, falls зи der Kategorie der Speicher und Hafenarbeiter schäftigt war. einmal ein teurer Spaß werden, aber leider ist ja bei solchen Berlins , folglich müßten auch für diese die Lohnsäge des Leitern dieser Verbände nichts zu holen und man muß sich mit Lohntarifs, wie dies bisher auch auf der städtischen Lagerhalle am dem Sprichwort begnügen: Voll das Maul und leer die Taschen!" Humboldthafen geschehen sei, zur Anwendung gelangen. Aus allen Ich gebe Ihnen nun noch den wohlgemeinten Nat, laffen Sie sonst noch angeführten Gründen richtet die Verwaltung des Vermeine berufsmäßigen Streitbrecher alleine gehen, denn so vielen bandes die dringende Bitte an die Hafendeputation, dahin zu wirken, Leuten können Sie die Retourreise gar nicht geben, wie ich nach daß die Hafen- Betriebsverwaltung angewiesen wird, alle zur Eindort schaffen kann. stellung gelangenden Arbeitskräfte dem Vertrag entsprechend zu ent- Im übrigen hat er seine Arbeiten selbständig und zu unserer lohnen. Dadurch würde die Gefahr einer Herabfehung der Löhne vollen Zufriedenheit ausgeführt und find auch sonst keine Klagen dieser Arbeiterschaft in den Privatbetrieben wirksam begegnet werden über ihn laut geworden. tönnen, was in sozialpolitischer Hinsicht für die Hafenarbeiter Norddeutsche Affinerie. gez. Hehn, Dr. Wohlwill. Berlins ebenfalls von großem Nußen sein würde. Hoffentlich wird sich die Deputation der Einsicht nicht verschließen, daß es nicht erst ausgestellte, als unrichtig zurüdwies( es enthielt die Angabe, der Dieses Zeugnis, das der Arbeiter erhielt, weil er das ihm zuangängig ist, die städtischen Speicherei- und Safenarbeiter zu Arbeiter fei auf eigenen Wunsch entlassen), zeigt, mit welcher Unniedrigeren Löhnen arbeiten zu lassen als wie in den Privatbetrieben geniertheit die Firma den. Arbeitern das Stoalitionsrecht streitig gleicher Art.
Denn unser Vorhaben wird im Kreise des Publikums noch immer höher eingeschäßt, einem arbeitslosen Menschen Arbeit zu zuführen, als Ihre Tätigkeit, durch große Frasen so und so viele Arbeiter aus ihrem täglichen Brot herauszureißen und dem Elend preiszugeben."
Der Tarifvertrag in den Wagen- und Karofferiefabriken.
8ur Bedingung für seine Wiedereinstellung war ihm gemacht, daß er sich beim Nationalen Arbeitersekretariat als Mitglied des Natio= nalen Arbeiter Verbandes einschreiben lasse. Da er diese Bedingung nicht erfüllt hat, wurde er am 30. Ottober 1913 entlassen.
macht. Es zeigt aber auch, mit welchen Mitteln und aus welchen Gründen für die gelbe Schuztruppe der Unternehmer Mitglieder gepreßt werden. Selbstverständlich ist trotzdem auch diese Firma überzeugt, daß Terrorismus nur in und von den freien Gewerkschaften unanständigen Mitteln Mitglieder geworben werden, brüftet fich geübt wird. Und der Nationale Arbeiterverein", für den mit so ficher, dem unter dem roten Terror" schmachtenden Arbeiter das persönliche Selbstbestimmungsrecht" zurüderobern zu wollen.
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Lohnkürzungen im Ruhrbergban.
Als darauf der„ Courier" die einzig treffende Antwort gab, klagte Hesberg wegen Beleidigung. Der Verteidiger des Angeklagten, Dr. Herz, erklärte in der Verhandlung, daß der Artikel im„ Courier" zwar außergewöhnlich scharf sei, daß diese Schärfe aber berechtigt gewesen sei, denn Hesberg sei auszuscheiden aus dem Kreis der Ehrenmänner. Er beantrage, das Strafregister einzuziehen, da werde sich herausstellen, daß Mitglieder des Metallarbeiterverbandes zu dem Vertrag Stellung. Als letzte Gruppe nahmen am vergangenen Donnerstag die er wie folgt vorbestraft ſei: 1890 wegen UnterDen vor 1½ Jahren abgeschlossenen Vertrag bezeichnete Siering schlagung zu neun Tagen Gefängnis, 1891 wegen als ein Stompromiß; denn die verschiedensten Gewerkschaften, mit Beleidigung zu acht Tagen Gefängnis, 1892 wegen den verschiedensten Interessen partizipieren an diesem. Kein WunUnterschlagung zu sechs Tagen Gefängnis, 1899 wegen der, daß sich bald Schwierigkeiten herausstellten. Besonders in der Betrugs zu einem Jahre vier Monaten Gefängnis, 1901 wegen Arbeitsnachweisfrage. Viel wird hier durch eine die Kollegen aufs Der Bergarbeiter", das Drgan der Hirsch- Dunderschen Organi Betrugs zu zwei Jahren Gefängnis, 1901 wegen Betrugs zu schwerste schädigende Vetternwirtschaft und durch Umgebung des fation, berichtet in seiner neuesten Nummer über sehr starke Lohnzwei Jahren sechs Monaten Gefängnis, 1902 wegen Unter- Nachweises gefündigt. Eine Regelung der Ueberzeitarbeit, sowie fürzungen. Auf Zeche Altstaden ist der Schichtlohn bis zu 50 f. schlagung zu sechs Monaten Gefängnis. Außerdem sei Hes- erniedrigt werden dürfen, müßte in den Tarif hineingearbeitet Schichtlohn ber Hauer von 6 M. auf 4,50 M. herabgesetzt. GedingeFestlegung von Affordtarifen, die während der Vertragszeit nicht pro Schicht gekürzt worden. Auf Matthias Stinnes wurde der berg noch wegen Ruhestörung, Widerstands, groben Unfugs, werden. Die Frage, ob dieser noch an verschiedenen Mängeln fürzungen bis au 20 f. pro Wagen Kohle find vorgenommen berbotswidriger Rückkehr bestraft. Wegen dieser Strafen sei frankende Vertrag gekündigt werden könne, sei zu bejahen. Troß worden auf Rheinpreußen, Westende, Deutscher Kaiser, Konlordia, er 1910 aus Hamburg und 1912 aus Altona ausgewiesen dem aber möchte er persönlich den Vorschlag machen, den Tarif Roland. Nach demselben Blatte sind auch auf den staatlichen Möllerworden. Er sei nicht mehr Kaufmann, wie er sich nennt, nicht zu fündigen. Die Arbeitslosigkeit in dieser Branche und die und Rheinbabenschächten Lohntürzungen zu verzeichnen. fondern habe als Bierfahrer, Möbeltransporteur, Handlungs- ungünstige Konjunktur im allgemeinen laffen es geraten erscheinen, reifender gearbeitet und sei in allen diesen Branchen bestraft den Vertrag ein Jahr weiterlaufen zu lassen. Wird von den Unterworden. Jetzt schwebe noch ein Verfahren wegen wird dann eben eine Zeitlang tariflos arbeiten müssen. Es wäre woch eine Aussperrung sämtlicher bei ihren Mitgliedern beschäf nehmern eine Kündigung ausgesprochen, dann ist es auch gut. Man Die dänische Unternehmerzentrale hat zum kommenden MittBetrugs gegen ihn. Wenn diese Strafen bekannt gewesen wären, dann hätte die Stadt Stettin gewiß nicht die das günstiger, als sich mehrere Jahre einem von den Unternehmern tigten organisierten ungelernten Arbeiter Dänemarks mit einigen wesen wären, dann hätte die Stadt Stettin gewiß nicht die diktierten Tarifvertrage zu fügen. Aus diesem Grunde ersucht Ausnahmen angekündigt. Die Aussperrung soll erfolgen, um einige Streitbrecher von Hesberg bezogen, auch die städtischen Gas- Giering, seinem Vorschlage zuzustimmen; denn dann wäre die Konflikte zwischen dem Verbande der dänischen Arbeitsleute und werke in München und der Staat Hamburg wären sonst wohl Arbeiterschaft frei und in der Lage, günstige Konjunkturen auszu- einigen Einzelunternehmungen beizulegen". Es handelt sich dabei nicht Verträge mit ihm eingegangen. nüßen. Im gleichen Sinne äußerte sich ein Redner aus der Mitte um einige unbedeutende Differenzen in der Kaltsandsteinindustrie, Gegen den bekannten Herrn von Ihne, Der ein Liebling ist an Wilhelms Thron. Doch es fiel ein Reif, ein ziemlich fühler, Auf den grimmen Architektenjorn,
Kleines Feuilleton
kommen.
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Husland.
Denn man ist nicht Hezer gern und Wühler Und verstopft sich nicht den Gnadenborn, Ach, des deutschen Bürgerftolzes Reste Kann man oben ohne Furcht befpei'n. Die Proteste und die Manifefte Stedt man untertänigft wieber ein. Wenn die Bauten, die von Euch ein jeber, Teils aus eig'nem, teils aus fremdem Geist, Kühn entwirft mit Reißzeug und mit Feder Und meist selber auch betriebsam preift, Haltbar sind wie Eure Nüdengrate, Eble Architekten von Berlin Mocht' ich nicht für' ne Millionenrate Je in Eure Kartenhäuser ziehn!
Wozu doch die armen geplagten Leutebriller alles Zeit haben! Da stöhnen sie im Reichstag, sie würden mit der Ausbildung nicht fertig, und das ist durchaus kein Wunder, wenn man seine Der literarische Orden. Der literarische Nobelpreis ist von der Soldaten auch noch wie die Papageien abrichten muß. Die Gräfin schwedischen Akademie dem Inder Nath Tagore verliehen wor- Strachwih, eine berüchtigte Berliner Sadistin, haben sie von Amts dieser Armeesadismus darf sich ungestört ausden. Diese Wahl ist bei dieser Akademie nicht weiter verwunderlich. wegen verfolgt, Wit ganz wenigen Ausnahmen hat sie den Preis stets an Dichter toben und gnädig nicht der Leutnant mit dem Monokel, wenn der verliehen, die dem schaffenden kulturellen Leben ferne stehen, die brave deutsche Junge, der sein Blut einst auf den Schlachtfeldern mit unserer Zeit, ihren Gedanken und Empfinden nichts Gemein- bergießen wird,( heißts nicht so?) sich erniedrigt, wie er es nie james haben. Solange der im Vorjahre verstorbene Sekretär in Zivil tun würde. Es ist hübsch, daß nicht auch den Offizieren J. D. Wirsen in dieser Körperschaft allmächtig war, hatte die das Spruchband aus den Mündern hängt, daß sie nicht sprechen Akademie das Hauptgewicht auf loyale Gesinnung gelegt, und ein müssen:" Ich bin..." Wir würden sonst was zu hören beStrindberg, Tolstoi , Ibsen und 3ola wurden des literarischen Ehrenpreises nicht für würdig befunden. Als im Vor- Sprechübungen. Ah, sie stellt sich... taub. Sie nimmt das als geAber wie stellt sich nun die vorgesetzte Behörde zu diesen jahre Gerhart Hauptmann für den Nobelpreis ausersehen geben hin, sie weiß, es ist nun einmal nicht anders hier unter wurde, war die Akademie führerlos. Der gesinnungstüchtige Wirjén dem wandelnden Mond und auf Kasernenhöfen des gepriesenen war tot und der ästhetisierende Per Halström war noch nicht Heimatlandes. Der Untergebene hat da immer laut auffagen zum Sekretär gewählt worden, derselbe Per Halström, der von Strindberg geschrieben hatte, daß er eine Syäne sei, die sich von müssen, was der Vorgesetzte von ihm hielt, und das war nicht immer Leichen nähre", ein echter Geistesbruder der reaktionären Akademie - schmeichelhaft. Es dreht sich natürlich nicht um die paar Jungens, clique.( Stöstlich ist, daß gerade dieser Mann heute von einem der mutig davorstand und etwas belustigt und gelangweilt sich das die das zähneknirschend sagen mußten und um einen Leutnant, Berliner Blatte als unabhängiger Geist" gefeiert wird). Dieser anhörte. Drei Schritte weiter, hinter der Mauer, lag die Straße. überästhetische neue Sekretär hat gewiß die Wahl des immerhin wäre der Leutnant da an einen herangetreten und hätte gesagt: volkstümlichen Hauptmann durch eine Art Bußze wettmachen wollen. Du! Was bist Du? Ein Wackes bist Du! Sags nach..." dann Und so hat die Akademie zum Hyperästhetischen und Erotischen gegriffen, hat sich den Preisträger aus Indien geholt, und er hätte er nicht lange auf seinen zwei Beinen gestanden. Hinter der noch in diesem Monat die Uraufführung von Ludwig Thomas neuem Halström versucht jetzt im schwedischen Amtsblatte die Gründe für Mauer gilt ein anderes Strafrecht, und da schwill der Mannesmut. Und nun treten Offiziere und Regierungsassessoren an und Der Sensationsroman der Saison. Von diese Wahl darzulegen. Kellermanns Roman Der Tunnel" gelangt soeben das sagen:" Aeh ich bin..." Ja, wir wissen, was sie sind. Das letzte Gesicht des Rekords. Bewundernde Zeitungsnotizen zwölf Sprachen übersetzt worden. hundertste Tausend zur Ausgabe. Der Roman ist außerdem in preisen aus so schreibt der Türmer" daß die diesjährige Gewinnsumme des Rennstalls des Barons S. v. Oppenheim das Die Löwensängerin. Die bekannte Sängerin achte Hunderttausend überschritten habe. Die erfolgreichsten Nenn- Destinn hat für ihren geschmacklosen Schmierentrid, im Löwenstallbefizer Europas seien damit überflügelt: Baron E. Rothschild in fäfig fürs Kino zu fingen, nach dem„ Confectionär" 50 000 m. einFrankreich, Mister J. B. Joel in England und Herr v. Mautner in gehamstert. Hoffentlich geht sie nun dauernd zu diesem Fach" Desterreich.
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Die staunende Mitwelt hört: Nath Tagore stammt aus einem sehr vornehmen indischen Geschlecht, ist so reich, daß er durch mehrere Jahre als Eremit in einem Balaste am Flusse Ganges leben konnte, dichtet bilderreiche" Lieder über das Weltall und preist den Duft des blühenden Lotus", in dem Lande, in dem durch ein furchtbares Verwaltungssystem Englands Hunderttausende der Eingeborenen Hungers sterben. Aber dieser Eremit weiß nichts von diesem Leben, denn er verbringt seine Zeit in den besten Kreisen der englischen Gesellschaft und propagiert wie es heißt durch religiöse Mittel die Versöhnung des Abend- und Morgen Landes. Ein reicher und ästhetisierender, überdies frommer Aristofrat was braucht man mehr, um das Wohlgefallen der schwedischen Akademie zu erringen, da Tagore ausgezeichnete Beziehungen zur englischen Gesellschaft hat, die wieder solche Beziehungen zur schwedischen Gesellschaft und zur Akademie unterhält. Ein Nobelpreis für starke, wahrhaft moderne, mit und für ihre Zeit schaffende Dichter fönnte manches Gute bewirken aber der literarische Nobelpreis ist nun etwas wie ein Orden geworden, den man Leuten mit ausgezeichneten Beziehungen verleiht.
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" Ich bin...." Der Zaberner Leutnant, der den fargen Soldatenfold aus eigener Tasche zu heben beabsichtigte, wenn sie sich beim Krieg im Frieden bewähren würden, ließ seine Untergebenen mit dem Ruf antreten: Ich bin ein Wades!".
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Sonst lafen wir von den hohen Werten des edlen Rennsports für die Pferdezucht und unterdrückten gutgläubig die privaten Betrachtungen über diese vornehmere Art von Schinderei der Kreatur. Dann kam die widerliche Jopperei des Publikums hinzu, und damit harmonisch endet für den modernen Augenpunkt nun auch der aktive Renngroßbetrieb im internationalen Rekord der Verzinsung. Humor und Satire. Architekten stolz.
Wie sie grimmig erst die Nacken redien Und gar böse taten so, als ob Die Berliner Künstlerarchitekten Denn man hieb sie heftig auf den Kopp!
Und sie zogen eine schiefe Miene Und ristierten einen sanften Ton
Notizen.
Anag.
Theaterchronit. Im Kleinen Theater findet Schauspiel" Die Sippe" statt.
über.
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Der Welfenschab in Braunschweig . Die unter dem Namen Welfenschap" bekannte Sammlung von Antiquitäten und Kostbarkeiten, die 1866 vor den preußischen Adlerfängen bewahrt blieb und sich zuletzt in Gmunden befand, soll nach Braun schweig übergeführt werden.
-Fest vorstellung. Am Tage der Huldigung für den neuen König las man an den Münchener Anschlagsäulen:
Festvorstellung
zur Feier der Thronbesteigung Sr. Majestät des Königs Ludwig III . Die Schiffbrüchigen
bon
Brieur.