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oder 160 M. in Rechnung gestellt, wovon nach Abzug von 100 Proz. der verbleibende Restbetrag per Postnachnahme eingezogen wird. Dabei sind für die einzelnen Seifen oder Parfümerien ungeheure Preise berechnet. Natürlich wird jeder Vertreter", der auf die Ankündigung hineinfallen sollte. Ein anderer Trick. Im Lokal- Anzeiger" erscheint folgendes Inserat: Nebenverdienst.

232 verschiedene Angebote für 50 Pfennige in Briefmarken.  ufer 21.

Verlagsanstalt Gröbing, Luisen­

und ließ den Vergifteten, da er noch schwache Lebenszeichen von sich gab, nach der Charité bringen. Der Unbekannte ist mittelgroß und schlank, hat ein rundes, volles Gesicht mit dicen Lippen, dunkel­blondes Haar und trug einen Jadettanzug, einen schwarzen Mantel und einen schwarzen steifen Hut.

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10tisAus aller Welt.

Noch ein Gruß aus Kelheim  .

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Als Ende August d. J. die deutschen   Fürsten zu der hochwichtigen Fürstenfeier in Kelheim   zusammentamen, fonnten sich Auf dem Heimwege vom Tode überrascht einige Nörgler und solche gibts trop der herrlichen Zeiten, benen nicht wurde am Sonnabend Abend der 33 Jahre alte Kraftwagenführer wir allgemach entgegengeführt worden sind, immer noch Heinrich Lehmann   aus der Bohenstraße sowie eine bisher noch un- enthalten, über vermeintliche Geldverschwendung zu räfonnieren. bekannte, etwa 60 Jahre alte Frau. Der Chauffeur hatte gerade Gerade als ob gekrönte Häupter nicht auch einmal das Bedürfnis feinen Wagen abgeliefert, als er vor dem Hause Chausseestraße 64 empfänden, die drüdende Last des Regierens für einige Zeit ab­plößlich zusammenbrach und verstarb. Ein Herzschlag hatte seinem Ein Reflektant sandte die 50 Pfennig in Briefmarken, Beben ein Ende gemacht. Die unbekannte Frau brach, als sie zuiverfen und sich auf einer kleinen Familienfeier von den Sorgen. und was erhielt er dafür? Ein gedrudtes Verzeichnis von einen Laden in dem Hause Schererstraße 11 verlassen hatte, auf dem des Alltags zu erholen. vier Seiten über allerlei Arten von Nebenerwerb, das einen Bürgersteig bewußtlos zusammen. Sie wurde noch nach der Hilfs. Diese Nörgler, die bei jeder Gelegenheit über ihrer Meinung reellen Wert von 1 Pfennig haben dürfte. Und dann der In- wache in der Lindowerstraße gebracht, wo aber nur noch ihr Tod nach unnötige Geldausgaben reden und schreiben, erhalten jest eine halt dieses Verzeichnisses. Nach Nummern sind die ver- festgestellt werden konnte. Die Unbekannte, deren Beiche nach dem in zwiefacher Hinsicht heilsame Lehre. Denn erstens hat bie in der schiedenen Nebenerwerbe aufgeführt. Da finden wir auf- Schauhause gebracht wurde, trug eine Brille und war bekleidet bekannten altpreußischen Einfachheit veranstaltete Feier gar nicht gezählt u. a.: Lampenschirme anfertigen, Glasbilder auf mit einem graumelierten Umhang, einem graufarierten Rod, einer mal viel geloftet. Mit einer I umpigen halben Million ziehen, Hutdraht bewideln, Strohhüte nähen, Knabenanzüge schwarzen Schürze mit roter Stante und schwarzen Filzpantoffeln. Mart ist erreicht worden, daß Deutschlands   Fürsten   sich alle an anfertigen, Rouverts fleben oder Handeln mit Staniolpapier, Sie hatte eine Markttasche bei sich und scheint aus der Nachbarschaft einem Orte versammelten die Gerichtstoften des Bayreuther au stammen. Prozesses wegen unseres Bildes freilich nicht einbegriffen. Und mit Weinflaschen, alten Schuhen, mit Stollwerkbilder oder zweitens hat ein hochgesinnter Privatmann, der sich aber Versicherungen abschließen, Vertretungen übernehmen; schließlich wird empfohlen Garderoben oder Toiletten oder bescheiden im Hintergrunde hält, die Kosten der Feier aus Kartoffelpufferbude pachten, Wike aufschreiben und sammeln feiner Tasche bezahlt. Die einen raten auf den General­usw. Es ist ziemlich alles vertreten; es fehlt nur noch: Mein­direktor der Schudertwerke, Herrn Geheimen Kommerzienrat Oskar eide schwören, Gastwirte denunzieren und Zeugen spielen, b. Petri Nürnberg, während der Tipp der anderen der baherische um Gebühren einzufacken. Derjenige, der auf eine bestimmte Freiherr v. Cramer Klett   ist. Nebenarbeit reflektiert, muß natürlich eine neue Offerte ein­reichen, und zwar wieder an den Verlag von Gröbing, In­haber Artur Keil, Quisenufer 21.

Wir möchten ganz allgemein vor den diesen Neben­verdienst ankündigenden Inseraten warnen. Fast durch­gängig find sie auf den Erhalt von Gebühren und auf die Ausbeutung der Notlage des Publikums aufgebaut. Es sind Pfiffikusse, die in den Inseratenplantagen der bürgerlichen Presse ihr Wesen treiben.

Wegen gemeinschaftlichen Totschlags verhaftet.

Am gestrigen Tage wurden der Konditor Reim und die Witwe des Konditors Hoffmann aus der Kaiserstraße, deren Mann vor einigen Tagen im Krankenhaus Am Friedrichshain  " gestorben ist, verhaftet. Reim wohnte bei dem Ehepaar in Schlafstelle, und er soll, wie gemeldet wird, den Mann hintergangen haben. Aus dem Ver­halten des Reim und seiner Ehefrau habe Hoffmann Berdacht ge­schöpft und beide auch wiederholt zur Rede gestellt. Vor vierzehn Tagen, als Hoffmann, spät abends heimkommend, seiner Frau wieder Vorhaltungen machte und in seinem Aerger den Schlaf­burschen hinauswerfen wollte, sei es zu einem heftigen Auftritt ge­kommen, in dessen Verlauf seine Frau in Gemeinschaft mit Reim zum Messer gegriffen und auf den Mann eingestochen haben soll, bis derselbe zu Boden sant. Die Frau und Reim packten dann den Schwerverletzten in das Bett und holten einen Arzt. Dieser ließ den Schwerverwundeten nach dem Krankenhause bringen, wo er vor einigen Tagen starb. Erst nach dem Tode des Mannes kam der Auftritt zur Kenntnis der Kriminalpolizei, und diese nahm nach Aufklärung der Vorgänge und nachdem die Obduktion die Stich­verlegungen als Todesursache festgestellt hatte, die beiden wegen Todschlags fest.

Ein tödlicher Straßenbahnunfall ereignete sich am gestrigen Sonntagnachmittag an der Ecke der Wiener Straße und des Görliger Ufers. Dort wollte die 23jährige Verkäuferin Luise Kniffte, Sorauer Straße 11 wohnhaft, unmittel­bar vor einem Zuge der städtischen Straßenbahn den Damm über­schreiten, sie wurde jedoch umgerissen und so heftig zu Boden ge­schleudert, daß sie bewußtlos liegen blieb. Man schaffte das junge Mädchen nach dem Krankenhaus Am Urban, wo es bald nach seiner Aufnahme verstarb.

Vom Kahn abgestürzt und ertrunken. Einen traurigen Tod hat der 22jährige Schiffer Hermann Furth gefunden. Der Vater des F. war vor einigen Tagen mit seinem Fahrzeug, auf dem auch der junge. beschäftigt war, im Tegeler Hafen eingetroffen. Am Sonnabendabend wollte F. den Kahn verlassen, um nach Berlin  zu fahren. Er trat jedoch beim Uebersteigen auf das Laufbrett fehl, verlor das Gleichgewicht und stürzte ins Wasser. Da er des Schwimmens untundig war, so mußte er hilflos ertrinken. Die Leiche wurde gestern früh geborgen.

Geschäftsautomobil des Weltreisebureaus" union  " durch einen Ein Automobil in Flammen. Vollständig zerstört wurde ein während der Fahrt ausgebrochenen Brand. Das große Fahrzeug passierte die Johannistaler Thaussee, als im Bergafer eine Gr plosion entstand. Eine Stichflamme sette den Wagen in Brand, und bald schlugen Flammen aus allen Teilen des Autos heraus. Bevor die Johannistaler Feuerwehr eingreifen fonnte, war das Fahrzeug total ausgebrannt.

Die Brauereiarbeiter kündigen ihren Tarifvertrag.

In einer Riefenversammlung, abgehalten in der Neuen Welt", beschlossen am Sonntag die Brauereiarbeiter, ihren im Jahre 1910 abgeschlossenen und bis 1914 laufenden Tarifvertrag zu kündigen. Unter lebhaftem Beifall nahmen die über 5000 Versammelten einstimmig eine Resolution an, in der die Forderungen der Arbeiter formuliert sind. Jm wesentlichen fordern die Arbeiter eine Verkürzung der Arbeitszeit bei Tage und Nachtschicht, insbe­sondere beim Fahrpersonal; den achtstündigen Arbeitstag in sechs Schichten pro Woche; Grhöhung der Löhne, speziell der der niedrig Stadtverordnetenwahlfieg in Oranienburg.  bezahlten Arbeitergruppen; gleichen Lohn für gleiche Arbeit auch Bei der am gestrigen Sonntag stattgefundenen Stadtver. bei Ungelernten; Bezahlung jeglicher Sonntagsarbeit; Ablösung des ordnetenwahl der dritten Abteilung gelang es, die sozial- nicht konsumierten Freibieres in Geld, Erweiterung des Urlaubs demokratischen Kandidaten Bernhard P apke, Adolf Frahm mit Einbeziehung der Biezniederlagen von Berlin   und Umgegend agen von und Paul Ieffo mit 480 Stimmen zum Siege zu ver- in das Tarifverhältnis. helfen. Die Gegner machten verzweifelte Anstrengungen, sie unterlagen jedoch mit 440 Stimmen.

Selbstmordverfuch wegen eines Ehestreites. Einen schrecklichen Selbstmordversuch beging in der Nacht zum Sonntag die 34 Jahre alte Arbeiterfrau Auguste Clawiter, geb. Wolf, in ihrer Ramlerstraße 11 belegenen Wohnung. Nach einem heftigen Streite mit ihrem Ehemann, der sich etwa gegen 3 Uhr nachis abspielte, übergoß fie fich mit Spiritus und feste ihre Kleider in Brand. Der Ehemann erstickte mit Betten die Flammen, doch hatte sie bereits ich were Brand wunden an den Händen, Armen und am Oberkörper erlitten. Sie wurde schleunigst nach dem Virchowkrankenhause geschafft.

Im Eisenbahnzug vergiftet

hat sich ein noch unbekannter Mann von etwa 25 bis 28 Jahren. Er wurde gestern früh in einem Abteil 4. Klasse eines aus Hamburg   auf dem Lehrter Bahnhof   einlaufenden Zuges besinnungslos aufgefun­den. Neben ihm lag eine Flasche Lysol, die er kurz vor der Einfahrt geleert hatte. Der Bahnhofsarzt stellte Wiederbelebungsversuche an

Die Tarifftreitigkeiten in der Emaillierbranche. Am Sonntag erstattete Behrendt in einer Versammlung der Emaillierbranche Bericht von den Tarifverhandlungen. Da­nach haben die Unternehmer der Auslegung des Tarifs durch die Arbeiter zugestimmt. Es hat also von diesem Montag ab jeder Brenner 65 Pf. und jeder Aufträger 57 Pf. pro Stunde zu fordern. Für Ausländer, die noch nicht in Deutschland   gearbeitet haben, gelten folgende Säße: Aufträger erhalten zuerst 53 f., nach% Jahr 57 Pf., Brenner 60 Pf. und nach einem Jahre 65 Pf. pro Stunde. Die Bestimmungen für Ausländer haben eine größere praktische Bedeutung nicht, da zurzeit die beschäftigten Arbeiter vollständig ausreichen und somit Neueinstellungen faum erfolgen dürften. Behrendt teilte auch noch mit, daß die Unternehmer den ausländischen Arbeitern die Wahrnehmung ihrer wirtschaftlichen Interessen unterbinden möchten, indem sie auf deren Stellung als Ausländer hinweisen und versteckte Trohungen äußern. Sollten sie diese Drohungen verwirklichen, dann würde der Metallarbeiterverband mit aller Energie für die Opfer der Herren eintreten. Sollten Unternehmer sich weigern, die Abe machungen einzuhalten, so sollten die betreffenden Arbeiter der Lohnkommission sofort Mitteilung machen.

weiter

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Ganz sicher verden die Mörgler, anstatt in fich zu gehen, von neuem zu räfonnieren anfangen. Jetzt, wo ihnen wegen der Soften der Wind aus den Segeln genommen ist, werden sie mit der frechen Behauptung kommen, daß der hochherzige Spender, der sich den wundersamen Anblick, alle deutschen   Fürsten   treu vereint in Kel­ heim   zu sehen, fünfmalhunderttausend Emmchen kosten ließ, schon wissen werde, warum er das Geld auf dem Altar des Vaterlandes geopfert habe. Manchen Menschen kann man's eben nie recht

machen.

Für 200 000 Frank Juwelen gestohlen.

Ein unerhört fühner Einbruch ist in der Nacht zum Sonntag in einem der größten Pariser   Juweliergeschäfte verübt worden. Rue des Capucines 23 geöffnet wurde, bemerkte das Personal zu als Sonntag früh der Laden des Juweliers Aldebert in der ſeinem größten Entsetzen, daß alle Futterale, die wertvolle Schmuck­stücke enthielten, am Boden zerstreut umherlagen. In einer Wand des Geschäftes, das den Juwelierladen von den Ver­laufsräumen des Belzhändlers Goldstein trennt, Iaffte ein Loch, das die Diebe in die Mauer geschlagen hatten, um auf diesem Wege Eingang in den Juwelierladen zu finden, nachdem, fie vorher auf bisher noch unaufgeklärte Weise in das Geschäft Goldsteins eingedrungen waren. Die Diebe haben Juwelen im Werte bon annähernd 200000 Franken gestohlen,

Letzte Nachrichten.

Rücktritt des merikanischen Ministers des Innern. Meriko, 16. November.  ( W. T. B.) Der Minister des Innern Aldape ist zurüdgetreten. Sein Rücktritt hängt wahrscheinlich mit seinen Versuchen zusammen, Huerta zur Erfüllung der amerikanischen   Forderungen zu bewegen. einkommens ernannt wurde, das zwischen Huerta und Diaz Aldape war der letzte der Minister, der auf Grund des Ueber­nach den zehntägigen Kämpfen im Februar in der amerikanis schen Botschaft unterzeichnet worden war.

Ein französischer Offizier als Spion.

Genf  , 16. November.  ( W. T. B.) Auf Anweisung der schwei­zerischen Behörden wurde am Sonnabendabend unter der Be­schuldigung der Spionage der Hauptmann und Ingenieur im französischen   Kriegsministerium 2arjuier verhaftet. Auch die Festnahme eines Beamten in Genf   steht bevor. Larjuier stand nachweislich in Verbindung mit einer Anzahl von Spionen, darunter auch mit dem fürzlich in Rom   verhafteten Eine umfangreiche Korrespondenz, die Italiener Menozzi. Larjuier mit der französischen   Sicherheitspolizei geführt hat, soll beschlagnahmt werden.

Wieder eine.

Stockholm  , 16. November.  ( W. T. B.) Svenska Telegram- Byran veröffentlicht folgende Mitteilung: Brinzessin Maria von Schweben, Herzogin von Södermanland  , geborene Großfürstin von Rußland  , die sich seit ihrer Abreise von Stockholm  , Mitte Oktober, in Paris  bei ihrem Vater aufhält, hat die Absicht erklärt, nicht nach Schweden  zurückzukehren, um die eheliche Gemeinschaft wieder aufzunehmen, Alle Schritte, die bei der Prinzessin getan worden sind, damit sie ihren Entschluß aufgebe, sind bisher bergeblich gewesen.

Die Komödie, die in manchen Zügen an Wied und auch an Thoma erinnert, ist zweifellos unterhaltend und reich an komischen Situationen, aber für einen ganzen Abend doch etwas dünn. Die ganze bortreffliche Darstellung, die jede Figur individuell belebte und jede Möglichkeit zur Seiterkeit ausnüßte, half aber über solche Bedenken hintveg. Besonders Hans Marr und Gustav Ridelt lieferten ein paar höchst charakteristische Bureaufiguren. Jener dienstbeflissen bis zur Verrenkung, dieser als Bote Hansen ein Urbild eines burch die lange Praris gewißigten, überlegenen und in allen Künsten des vielfagenden Schweigens und nichts­sagenden Lächelns virtuosen Dieners. Carl Forest gab seinem Moosegard einen Stich ins Tragikomische und machte aus dem Trottel einen rührenden und doch komischen Menschen. Nur Lisa Scholz fiel als Fräulein Busch aus dem Rahmen; sie übertrieb durch unvermittelte Uebergänge und überzeugte nicht von ihrer Unwiderstehlichkeit.

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gehorsam eurem Herrn mit Furcht und Bittern." Aber von der Autors, der eben erst mit einem guten naturalistischen Milieuftück| dankend das Ergebnis der zu ihren Gunsten vom Direktor selbst Freiheit, die Ihr stets lästerlich im Munde führet, stehet nichts Hinter Mauern" bei uns eingeführt wurde, ist keine große Affäre. angeregten Sammlung einstedt. geschrieben. Ueberall da, wo Eure Lehren Einzug gefunden, will Es handelt sich um eine Satire auf die Zustände in einem amt­man nichts mehr wissen vom heiligen Satrament der Taufe und lichen Bureau, und dabei wird von dem Recht der Satire, zu des Abendmahles, da verzichtet man auf den Segen der Kirche für übertreiben und einseitig zu beleuchten, ausgiebiger Gebrauch ge­die Ehe und auf die trostreichen Worte der Diener Christi am macht. Da fizen die Assistenten und Disponenten und Schreiber Grabe. Sogar das von göttlichen und natürlichen Gesezen gebotene nebeneinander, jeder von dem Gedanken erfüllt, wie bringe ich mich auf Kosten des andern- jeder ein Streber und Duds Kindergebären wird von den Euren Irrlehren Verfallenen be- mäuser und Heuchler. Irgendein Anlaß entfesselt den Sturm im fämpft. Gegen die Steuern und Abgaben, die die Obrigkeit von Glase Wasser. Die Scheuerfrau Schmidt hat einen Liebesbrief ge­Euch verlangt, lehnt Ihr Euch auf. Wahrlich, wahrlich! Eurer funden, den der Bureauchef Elbh liegen ließ. Sofort wird eine Sünden Menge ist größer denn der Sand am Meere. Wie jagt Verschwörung angezettelt, um den Unbeliebten zu stürzen. Köstlich unser Gottesmann Luther:" Es ist keine Furcht noch Scheu mehr ist die Sigung, in der der Feldzugsplan in der Wohnung eines im Volfe, ein jeglicher tut schier, was er will. Niemand will nichts Disponenten beraten wird. Die Typen der Bureaukratie sind geben und doch prassen, jaujen, Eleiden und müßig gehen, als überaus wikig gesehen. Es herrscht helle moralische Entrüstung, wären sie allzumal Herren. Der Gjel will Schläge haben und der weil ihr Chef mit einer Untergebenen, dem Fräulein Busch, offen Böbel will mit Gewalt regiert sein." bar ein Verhältnis unterhält. Protcstresolution und Rütlischwur! Go höret denn in dieser Bußtagsgeit meine Stimme. Die Scheuerfrau muß zur Beitung, um die Sache in die Ceffent­Aber feiner will den Wortführer beim Direktor machen. Die Noch ist es Zeit, an die Brust zu schlagen und Buße zu tun. Erlichkeit zu bringen. Und der Allerungeeignetste, der betrogene In das Friedrich Wilhelmstädtische Theater find fennet und bekennet in reumütiger Zerknirschung Eure Sünden. Verlobte der Busch, der ebenso brave wie dumme Schreiber mit Jean Gilberts Kino Königin" wieder die heitern Tut Ihr das nicht, so geben wir Diener christlicher Nächstenliebe Mosegaard, muß die Beschiverde beim Direttor vorbringen. Der Musen eingezogen. Für den Norden von Berlin   ist also ein wirk den gottesfürchtigen Männern recht, die stärkere Geseze gegen Euch Direktor des Bureaus entwidelt strenge Grundsäße, die erfahrene liches Theater ein notwendiges Bedürfnis gewesen. Nunmehr wird berlangen, die man in der Sprache der Politit Ausnahmegeseze Bote Hansen lächelnd anhört. Der Bureauchef Elby tann sich nur es Sache der Leitung des seiner ursprünglichen Bestimmung zurüd­gegen die Sozialdemokratie, Geseh zum Schutze der braven Ar- retten, indem er sich als Verlobten der Busch reklamiert. Da er gegebenen Hauses sein, sich diese ungewöhnliche Erscheinung zu­beitswilligen usw. nennt. Beharret Ihr in Eurer Bosheit und scheint die Teputation mit dem wahren Verlolten, der treuberzigen nuße zu machen. Am regen Zuspruch des Bublifums wird es allem Berstodtheit, so wird Luthers   Mahnung an die gottgewollte Obrig. Schreibersccle. Aber der eisenstirnige Elbh ist nicht verlegen: er Anschein nach schwerlich jehien; die erste Vorstellung war ausver feit Wahrheit werden, die lautet: Steche, schlage, würge, wer da fauft. Daran, daß die lustige Operette ihre alte Zugkraft nicht bloß kann. Bleibst du darüber tot, wohl dir, seligeren Tod kannst du behalten hat, sondern sie nun wieder aufs neue bewähren soll, hat nimmermehr überkommen. Denn du stirbst im Gehorsam gött natürlich auch eine forgfältige Wiedergabe ihren Anteil. Das Ensemble erweist sich als leistungsfähig. Neben einigen verläßlichen lichen Worts und Befehls, Römer 13, und im Dienste der Liebe, Kräften, wie dem Tenoristen Ferry Werner und der Schau­deinen Nächsten zu retten aus der Höllen und des Teufels Banden." spielerin Klara Berger, deren Tätigkeit an dieser Bühne noch Und damit Gott befohlen. von früher her in bester Erinnerung geblieben sein dürfte, finden Gottlieb Reberecht Oelig, hilfs prediger. mir mehrere neue", die gleichfalls Bortreffliches bieten. Da sind: Friz Langendorf und Erwin Suttner, zwei Komiker, die es mit renommierten Kanonen" ihres Faches recht gut aufnehmen; ferner Joe Conradi und die scharmante Tutti Duse dan. Aber als Operettenstern von besonderem Rang tann Helene Mer. biola bezeichnet werden. Hier helfen Gesangs. wie Darstellungs­mittel und rassiges Temperament, um eine wirkliche Sino- Königin zum Angelpuntt der ganzen Handlung zu stempeln. Die Aufe führung hatte überhaupt ein flottes Tempo. ek,

Theater und Mulik.

Ernst.

Deutsches Künstlertheater: Die Affäre, Luft­fpiel bon enri Nathansen. Diese Affäre des dänischen

dreht jetzt den Spieß um und behauptet, das verhängnisvolle Schreiben sei für Mosegaard bestimmt gewesen. Jetzt ist dieser zum Opfer ausersehen, und seine Kollegen fallen denn auch sofort um. Aber auch er wird ger tit. Der Tirektor, bereits eingeschüch­ter: durch die Prophezeiurg seines Bureauchefs, er werde schließe ich doch hasilar gemacht, und stupig geworden durch die über legenen Abwehrungen des altbewährten Faltotums Hansen, wird schließlich durch die Urheberin der ganzen Affäre, des Fräulein Busch eines besseren belehrt. Das fede Persönchen, die erst jetzt die Bühne betritt, sest ihm faltlächelnd auseinander, daß das ganze Bureau entlassen werden müsse, wenn denn solche Strenge herrschen jolle. Denn sie hat es mit allen nacheinander zu tun gehabt, und ber Unschuldigste ist noch Mosegaard. Im Handumdrehen ist ber Direktor von allen Grundsäzen befreit und selber das Opfer der Verführerin. Als Sündenbod wird für die Presse die Scheuerfrau Schmidt erkoren, die von der ganzen Sache nichts begreift und